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Zehnspurig im Stau zu stehen, wird bestimmt lustig.
Aber bis dahin wird es wohl noch dauern.
Siehe auch die Vorhaben Berliner Flughafen oder Stuttgart 21. Lol.
Natürlich kann man Pläne der Autobahn GmbH nicht einfach ungeprüft umsetzen.
Aber welche konkreten Möglichkeiten gäbe es denn, den Verkehr (die meisten Leute fahren nicht zum Spaß) anders zu bewältigen? Wie müsste z.B. der ÖPNV konkret an dieser Stelle ausgebaut werden?
Solche Abwägungen müssen erfolgen und manchmal kann der Ausbau der Straße durchaus die praktikablere Lösung sein. Im BW macht der grüne Verkehrsminister auf dieser Basis seit Jahren erfolgreich Politik (Stuttgart 21 stammt nicht von ihm).
Wenn beide Seiten nur mit immer wieder den gleichen Sprüchen aufeinander einprügeln, kommt nichts sinnvolles heraus.
"Autofahren könnte die Bundesregierung dagegen unattraktiver machen"
Ein ziemlich komische Einstellung;
Muss man künstlich Probleme schaffen, um von anderen abzulenken?
So löst keine Probleme.
Der ÖPNV-Ausbau ist schon Jahrzehnte ein Thema, denn er wäre ja aus vielen Gründen eine gute Idee.
Tatsächlich ist er eher schlechter geworden, und in vielen Orten in Deutschland gibt es überhaupt keine irgendwie sinnvolle Anbindung.
Weniger Autos und gute Bahnverbindungen? Das klingt sehr attraktiv für mich.
Doch wer das fordert und vor allem mit dem negativen Teil beginnt, der sollte erst einmal beweisen können, dass ein ÖPNV-Ausbau, der den Verlust an Mobilität mindestens ausgleicht, funktioniert und überhaupt stattfindet.
Finde ich nur konsequent. Aus Sicht der "Betroffenen". Schließlich kennt man die A5 zwischen Freiburg und Frankfurt nur als Dauerbaustelle seit 30 Jahren. Gefühltes Empfinden: wenn die an einer Ecke fertig sind, gehts an der nächsten wieder los mit Baustellen, Fahrbahnerneuerungen, Auftragen von Flüsterasphalt, Abtragen von Flüsterasphalt, etc etc
Wieviel Milliarden das in den letzten 30 Jahren wohl waren und ob jemand damit auch großen Gewinn gemacht hat? Der Steuerzahler weiß es nicht.
Menschen und Güter sind eher selten zum Spaß auf unseren Straßen unterwegs sondern zumeist auf dem Weg von oder zur Arbeit. Sie erwirtschaften damit unseren Lebensstandard als auch dem Staat das nötige Kleingeld für Energiewende, Bürgergeld, Entwicklungshilfe, etc...
Das Schienen- als auch Straßennetz in und um Frankfurt ist bereits jetzt überlastet. Deshalb wird ja längst daran geplant dem Fern- und Güterverkehr auf der Schiene in Frankfurt gänzlich neue Wege zu schaffen - und zwar unterirdisch.
Das wird aber dauern, aktuell ist 2040 als Zieldatum avisiert. Bis dahin müssen Autobahnen und bestehende Schienen durchhalten.
Die in diesem Abschnitt achtspurige A5 aufzuwerten bis die Neubaustrecken der Bahn eröffnet werden können ist da ein naheliegender Gedanke, da die A5 im Gegensatz zu den bestehenden Bahntrassen mit Ausnahme von F-Niederrad ausnahmslos durch Kleingartenkolonien und Gewerbegebiete verläuft.
"Mehr Straßen und Spuren führen zu mehr Verkehr."
Das erinnert mich daran dass Störche das Bevölkerungswachstum fördern da in den Regionen von Deutschland in denen es viele Kinder gibt auch viele Störche nisten.
Könnte aber natürlich auch sein dass die Region für Familien und Störche gleichermaßen attraktiv ist.
Mit verlaub gesagt das ist mir zu einfach.
Die Highways wurden gebaut als es durch mehr Wohlstand vielen Menschen in den USA möglich wurde mindestens einen PKW pro Familie zu besitzen. (und selbst das ist nur eine starke Vereinfachung)
Gleichzeitig wissen wir, dass außerhalb der ganz großen Ballungszentren der ÖPNV in den USA nicht das gelbe vom Ei ist.
Es ist wohl richtig dass sich der vorhandene Verkehr dorthin verlagert wo es Platz gibt und es subjektiv flüssiger voran geht auch wenn die Fahrstrecke vielleicht länger ist.
@Waagschale Zum ÖPNV in den USA muss man auch das wissen:
@Waagschale Studien wurden ja schon verlinkt, hier noch etwas leichtere Kost zu der Thematik (englisch):
www.youtube.com/watch?v=CHZwOAIect4
tl;dw: "induced demand" -> "(selbst-)induzierte Nachfrage":
Wenn die Nutzung angenehmer wird/mehr Vorteile als Alternativen bringt, steigt die Versuchung es auch zu benutzen.
Das funktioniert bei öffentlichen Verkehrsmitteln übrigens genau so: Wenn Züge oft und schnell genug zwischen Start und Ziel verkehren, werden die auch heftig genutzt.
@Waagschale Nun ja. Es gibt halt Studien dazu:
www.vcd.org/artike...h-mehr-autoverkehr
@Waagschale Sie müssen nicht mutmaßen oder sich auf ihr Bauchgefühl verlassen, Sie können sich einfach entsprechende Studien anschauen. Z.B. die hier verlinkten: www.basicthinking....au-induced-demand/
Ziemlich eindeutig: Mehr Straße führt zu mehr Verkehr.
@Anna Bell Gilt das Phänomen auch für den Wohnungsbau?
@Waagschale DAS ist eine vorsintflutliche Einstellung. Sie wird den modernen Erfordernissen und Forschungsergebnissen in keiner Weise gerecht. Wenn der ÖPNV deutlich !!!! besser wird und bezahlbar ist, dann wechseln die Menschen auch dorthin. Klimafreundlich! Und bezahlen kann man das indem man die enormen Subventionen in den Individualverkehr DRASTISCH abbaut. Nur muss man das auch wollen und kommunizieren...
Ist es größenwahnsinnig, das zu bauen, was die Menschen möchten oder das zu bauen, was sie nicht möchten und zu hoffen, dass sie es gleichwohl nutzen?
@Strolch Die meisten Leute habe keine Präferenz für ein bestimmtes Verkehrsmittel, sondern nutzen dasjenige was effektiv, günstig und unkompliziert ist. Die Allermeisten wollen nicht spezifisch Auto fahren, sondern die wollen zur Arbeit oder zum Kindergarten oder so. Deswegen fahren in US Städten so gut wie alle Auto, während in den Niederlanden viele Menschen Fahrrad fahren. Eine Autobahn auszubauen sorgt am Anfang dafür, dass der Verkehr flüssiger wird, aber über die Zeit entscheiden sich dann viele Leute diese Strecke zu fahren, weil sie eine gute Option, bis sie wieder verstopft ist. Das nennt sich induced demand. Das Problem an Autos ist, dass sie um ein Vielfaches(!) weniger platzeffizient als Öffis und Züge sind, weswegen der Versuch genug Platz für sie zu schaffen ein Teufelskreis ist der zu Autohorrorstädten führt wie es sie viel in den US gibt.
@Nicolas Beck Günstig im Sinne von kostengünstig stimmt nicht. Das Auto ist immer schon teurer gewesen. Mensch muss sämtliche Nebenkosten mit einbeziehen: Stellplatzkosten, Versicherungen, Reparatur, TÜV, Inspektion, Steuern - theoretisch auch Wertverlust.
Grundsätzlich ist ein Ausbau natürlich nicht mit der Verkehrswende vereinbar. Besonders wenn man die Zeiträume berücksichtigt.
Anderseits ist die A5 morgens und nachmittags extrem genutzt. Die Pendler können auch nicht anders.
Die Bahnen sind ebenfalls übervoll.
Ein Ausbau der Bahnlinien stößt auch auf extremen Widerstand der Bevölkerung und in Frankfurt ist kein Platz mehr für zusätzliche Strecken.
PS der „Beweis“, mehr Strecken mehr Autos, ist immer nur eine Korrelation, da die Zunahme der Autos in keiner Studie je kontrolliert werden konnte.
@fly Macht doch nix. Bleibt den Frankfurter*innen noch im Stau stehen, zu Fußgehen oder Radfahren. ;-)
"Ein Ausbau der Bahnlinien stößt auch auf extremen Widerstand der Bevölkerung und in Frankfurt ist kein Platz mehr für zusätzliche Strecken."
Ist das so, ja? Interessanterweise verbraucht das Auto und dessen Infrastruktur jedoch am meisten Platz. Weil es zu wenig Platz für Bahn gäbe, wird jetzt (nicht vorhandener?) Platz für Autos/Straßen geopfert?
@fly Das ist das Bittere: die Bahn, die die eigentliche Alternative sein sollte zum Auto, ist in den letzten Jahren so unglaublich schlecht geworden.
Bekannte von mir, die vor einem Jahr aus Belgien und Dänemark zu einem Kongress angereist kamen, waren entsetzt über die Ausfälle und Wartezeiten.
@fly Nein, wie eine kurze Google-Suche zeigt, z.B. in diesem Paper: www.researchgate.n...earch_and_Practice
Aber auch ganz grundsätzlich ist es doch mehr als logisch, dass mehr Strassen zu mehr Verkehr führen. Man steht ja dann zumindest anfangs auf der A5 nicht merh soviel im Stau. Aber dafür dann am Zielort, weil es durch mehr Autos natürlich noch weniger freie Parkplätze gibt. ....
Leider hat sich die hessische SPD darauf eingelassen, den 10-spurigen Ausbau in den Unterwerfungsvertrag mit der CDU aufzunehmen.
"Anachronistischer Größenwahn" ist die treffende Überschrift. "Total bescheuert" würde wohl gegen die Netikette verstoßen?!
@shitstormcowboy Nein, "total bescheuert" ist schon das Etikett, das ironischerweise gerade von Klina- und Umweltschützern dem massiven Ausbau der Bahn aufgeklebt wird, weil der wegen der zugebauten Frankfurter Innenstadt im Zulsuf auf den Hauptbahnhof vor allem unterirdisch erfolgen soll (Tunnel? Beton mit CO2 -> Pfui! Tunnel? Stuttgart 2.0 -> Pfui!)
Nach der Auflösung der Nationalversammlung steht Frankreich vor einer ungewissen Zukunft. Zwei sehr heterogene Blöcke ziehen in den Kampf.
Geplanter Ausbau der A5: Anachronistischer Größenwahn
Geht es nach der Autobahn GmbH, soll die A5 bei Frankfurt künftig zehnspurig sein. Von der Verkehrswende scheint man dort nichts zu halten.
Oben die Flieger und unten der nie endende Autoverkehr: A5 bei Frankfurt/Main Foto: Wolter Foto/imago
Geht es nach der Autobahn GmbH, wird die A 5 bei Frankfurt am Main auf einer 29 Kilometer langen Strecke zehnspurig. Breiter als alle anderen deutschen Autobahnen. Bis 2030 würden den Abschnitt zwischen dem Frankfurter Flughafen und Friedberg täglich 200.000 Autos und Lastwagen nutzen, heißt es in einer Studie der bundeseigenen Firma. Dafür sei die Straße viel zu schmal, der Ausbau nahezu alternativlos.
Lange waren die Ergebnisse der Studie unbekannt, vor Kurzem wurden sie öffentlich. Die Stadt Frankfurt reagierte erschrocken. Und Anwohner:innen fürchten um ihre Wohnorte, die neuen Spuren würden Häuser und Gärten verschlingen.
Forscher:innen und Aktivist:innen versuchen seit Langem verzweifelt darauf hinzuweisen, dass das Verkehrsaufkommen nicht in solch luftige Höhen steigen muss, wie die Autobahn GmbH in ihrer Rechnung annimmt. Bund, Land und Kommunen könnten den ÖPNV ernsthaft ausbauen und somit attraktiver machen. Autofahren könnte die Bundesregierung dagegen unattraktiver machen, zum Beispiel mit einem Tempolimit auf Bundesstraßen und Autobahnen. Dann könnten spätestens 2040 sogar weniger Menschen mit Kraftfahrzeugen unterwegs sein als heute – auch auf der A 5.
Mehr Spuren = mehr Verkehr
In der Studie steht kein Wort über den CO2-Ausstoß, den der Ausbau der A 5 mit sich bringen würde. Pkw, Busse und Lkw mit Verbrennungsmotor sind klimaschädliche CO2-Schleudern, 20 Prozent der deutschen Treibhausgasemissionen entstehen im Verkehr.
Mehr Straßen und Spuren führen zu mehr Verkehr. Auch daran erinnern Expert:innen immer wieder. Lebender Beweis sind die USA, wo gigantische Highways mit bis zu vierzehn Spuren alles andere als freie Fahrt versprechen.
Es ist schwierig genug, den Autos, die es schon gibt, ihren Status streitig zu machen. Ihnen sogar mehr Platz zu geben, als sie eh schon haben? Wenn das vor Ort kaum jemand will? Und wenn Anwohner:innen Häuser und Gärten opfern müssten? Das ist reiner Größenwahn.
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Kommentar von
Nanja Boenisch
Redakteurin
Schreibt im Ressort Wirtschaft und Umwelt über Mobilität und Verkehrswende.
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