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Krise der LinksparteiWas würde Rosa tun?

Die Linkspartei könnte nun endgültig vor der Spaltung stehen. Gerade auch im Osten zerreißt die Partei der Streit um den russischen Angriffskrieg.

Gedenkstätte der Sozialisten in Berlin-Friedrichsfelde Foto: K.M.Krause/snapshot-photography/imago

Am Sonntagvormittag ist es wieder so weit. Mit großen Kränzen und ernsten Mienen werden Janine Wissler und Martin Schirdewan zur Gedenkstätte der Sozialisten auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin ziehen, um still Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht zu gedenken. Das Vorsitzendenduo der Linkspartei wird dann auf die große Stele in der Mitte der Gedenkstätte blicken. „Die Toten mahnen uns“ steht darauf. Nur: wozu?

Die Linkspartei steht vor einem Entscheidungsjahr. Ob ihr dabei die Erinnerung an die am 15. Januar 1919 ermordeten linken Säulenheiligen helfen kann? Schaden kann der Augenblick der Besinnung sicher nicht.

Wenn er nicht zu lang dauert. Denn etwa eine Stunde nach dem stillen Gedenken trifft die übliche Luxemburg-Liebknecht-Demonstration diverser linker Gruppen und Grüppchen mit ihren roten Fahnen und eigentümlichen Parolen ein. Anders als so manches Parteimitglied hält sich die Linken-Führung davon aus gutem Grund traditionell lieber fern. Selbst das linke Gedenken ist gespalten.

Der Parteivorsitzende gibt sich optimistisch

Über Spaltungen möchte Martin Schirdewan aber nicht so gerne reden, auch das Wort Krise benutzt er im Zusammenhang mit seiner Partei nur ungern. Stattdessen spricht er davon, dass sie sich „im Umbruch“ befände. „Aber die letzten Monate haben trotz aller Schwierigkeiten gezeigt, dass es eine stabile Basis für eine Linke auf der Höhe der Zeit gibt“, übt sich der 47-Jährige in Zweckoptimismus. „Wir waren Motor für Verbesserungen für alle Menschen mit niedrigen und mittleren Einkommen.“

So habe seine Partei Druck gemacht für die Gas- und Strompreisbremse, die Besteuerung von Krisengewinnen und die Abschaffung der ungerechten Gasumlage. Damit habe sie doch ihren „praktischen Gebrauchswert“ bewiesen, findet er. An den Umfragewerten ist allerdings nicht abzulesen, dass das bei potenziellen Wäh­le­r:in­nen angekommen wäre.

Denn da ist ja noch dieses blöde Problem mit Sahra Wagenknecht. Was soll die Partei bloß mit ihr anfangen? Und will sie überhaupt noch etwas mit ihr anfangen? Darüber gehen die Meinungen stark auseinander.

Im Karl-Liebknecht-Haus, der Berliner Parteizentrale, ist man Wagenknechts permanenter Querschüsse längst überdrüssig, nicht wenige würden sie lieber heute als morgen los sein. Die Führung der Bundestagsfraktion sieht das aber völlig anders. Dietmar Bartsch und Amira Mohamed Ali wollen sie auf Biegen und Brechen halten.

Linken-Parteivorsitzende Martin Schirdewan und Janine Wissler Foto: Martin Schutt/dpa/picture alliance

Dabei haben sie mit Gregor Gysi einen starken Verbündeten. Intensiv bemüht sich Gysi, der am Montag 75 Jahre alt wird, derzeit, zu kitten, was nicht mehr zu kitten ist. So bastelt er seit Wochen an einem „Konsenspapier“, unter das er die Unterschriften sowohl der Partei- und Fraktionsvorsitzenden als auch von Wagenknecht bekommen will. Doch nach dem, was zu hören ist, stehen die Chancen auf Versöhnung schlecht. Was unter anderem daran liegt, dass Wagenknecht ein eindeutiges Bekenntnis zur Linkspartei ablehnt.

Zerreißprobe Ukrainekrieg

Das Bemühen Gysis, Wagenknecht per Formelkompromiss wieder zu integrieren, hat auch damit zu tun, dass der Überfall Russlands auf die Ukraine die Partei vor eine für ihn auch persönlich schwierige Zerreißprobe stellt. Gysi muss beobachten, dass ausgerechnet etliche „Reformer“, mit denen er im Osten nach dem Zusammenbruch der DDR die PDS aufgebaut hat, sich von der Linkspartei aufgrund deren vermeintlich zu kritischer Haltung gegenüber Russland entfremden. Wagenknecht spricht ihnen dagegen aus dem Herzen.

Ein anschauliches Beispiel dafür liefern die Auseinandersetzungen in Potsdam. In der rot-rot-grün regierten brandenburgischen Landeshauptstadt hat sich die Stadtratsfraktion der Linken gespalten, nachdem im September vergangenen Jahres ein Linken-Abgeordneter für einen Antrag der AfD zur Öffnung der Gaspipeline „Nord Stream 2“ gestimmt hatte.

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Gegen den Willen des Kreisvorstandes beschloss eine Mitgliederversammlung Ende November mit knapper Mehrheit, dass die Partei nun mit beiden Fraktionen zusammenarbeiten solle. Das verdankte sich der Mobilisierung Altvorderer wie Heinz Vietze, letzter Erster Sekretär der SED-Bezirksleitung Potsdam und ein enger Vertrauter Gysis, und Rolf Kutzmutz, letzter Erster Sekretär der SED-Kreisleitung Potsdam und früherer PDS-Bundesgeschäftsführer.

Der Versuch, auch noch in einem Leitantrag die Formulierung „völkerrechtswidriger russischer Angriffskrieg“ durch ein bloßes „Krieg in der Ukraine“ zu ersetzen, scheiterte nur knapp mit 46 gegen 61 Stimmen.

„Moralische und politische Grenzen“ überschritten

Russlands Krieg eindeutig zu verurteilen, fällt vielen alten Ge­nos­s:in­nen schwer. Offenkundig wirkt noch die alte Verbundenheit aus Sowjet­zeiten. Für viele jüngere Mitglieder ist das nur schwer erträglich. So trat in der vergangenen Woche mit Marlen Block, Jahrgang 1980, eine der beiden Potsdamer Kreisvorsitzenden zurück. Sie sehe ihre „moralischen und politischen Grenzen“ in einem Maße überschritten, „dass der Rücktritt als Vorsitzende für mich alternativlos ist“, erklärte sie.

Im Karl-Liebknecht-Haus wird am Sonntagnachmittag eine Ausstellung eröffnet. Es geht um das Wirken des Namenspatrons in seinem Wahlkreis Potsdam-Spandau-Osthavelland. Liebknecht war der erste Linke, der 1912 in dem sogenannten Kaiserwahlkreis in den Reichstag gewählt wurde. Was waren das noch für schöne Zeiten.

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28 Kommentare

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  • Graf Oskar von der Saar hat gezeigt wie's geht, auf einmal war die CDU abgewählt.



    Ein günstiger Zeitpunkt für die Spaltung wäre die Bundestagswahl 2025, wenn es darum geht eineN grüneN KanzlerIn zu verhindern.

  • Die Linkspartei sollte eine gemeinsame Liste mit der Klimaliste bei allen Wahlen bilden. So würde das Überleben der beiden gesichert:

    Die Liste würde Stimmen erhalten von Personen, die nicht mehr grün wählen wollen, aber die Linke allein nicht wählen werden und auch ihre Stimme nicht verschenken wollen.

    Die Linke hätte so die Chance, mehr Unterstützung von dem Teil der jungen Generation zu erhalten, die durch die umweltzerstörende und auf Unehrlichkeit basierende Politik der aktuellen Bundesregierung angewidert ist.

    So könnte die Linke es auch überlegen, wenn Strukturkonservative, die auf Nationalstaat, Heteronormativität und die Abgrenzung von Umweltschutzbewegung setzen, tatsächlich die Partei verlassen würden.

    • 3G
      39538 (Profil gelöscht)
      @PolitDiscussion:

      Geht es Ihnen um den Erhalt der Linkspartei oder um die Erhaltung der Natur? Ihre Empfehlung einer wahltaktischen Aufnahme von klimabewegten Themen, ist ziemlich zynisch. Was soll dadurch erreicht werden? Das wäre bloßer Wählerfang unter falschen Vorzeichen. Ich verstehe auch nicht, wie Sie so viel Klima-Hoffnung auf die Linkspartei setzen, während Sie auf die Grünen keinen Deut geben.

      • @39538 (Profil gelöscht):

        Das wundert mich nicht. Die Linkspartei macht nun dort weiter wo sie früher schon stand. Sich über Grüne und SPD zu definieren und dort zu versuchen Wähler abzugrasen. Die LP blinkt halt wieder wild nach allen Seiten.

    • @PolitDiscussion:

      Die Linkspartei will heftig vielen Neubau. "Um den Bedarf zu decken, müssten mehr als 5 Millionen Sozialwohnungen neu geschaffen werden. " ( www.linksfraktion....nungsbau-sozialer/ )

      Die Klimaliste will dagegen "Neubau vermeiden" ( www.klimaliste-ber...+%26+Wohnen#topics )

      Ich denke, die sozialen Ziele der Linkspartei sind nicht mit den Klimazielen der Klimaliste kompatibel.

      • @Rudolf Fissner:

        Zitat: „Die Linkspartei will heftig vielen Neubau.“

        Nein, will sie nicht: Mehr als 5 Millionen Sozialwohnungen neu zu schaffen heißt ja NICHT, diese Wohnungen alle neu auf jetzige Grünflächen zu bauen.

        Z. B. kann man leerstehende Wohnungen zu Sozialwohnungen machen. Auch Bund, Länder & Kommunen haben viele Gebäude, die leer stehen u. schnell saniert werden können.



        Man kann auch Wohnungsunternehmen verbindlich vorschreiben, dass ein ausreichender Anteil ihrer Wohnungen dauerhaft Sozialwohnungen sein müssen.



        Kommunen können große Wohnungskonzerne enteignen, die Wohnungen wieder dauerhaft in öffentlicher Hand lassen und einen Teil dieser Wohnungen dauerhaft als Sozialwohnungen anbieten.



        Und man kann bestehende Gebäude aufstocken und dort neue Sozialwohnungen bauen. Da muss man keine Grünflächen opfern.



        Bei der Sanierung kann man gleich den Klimaschutz mitberücksichtigen, z. B. gute Isolierung, erneuerbare Energien (z. B. Solar auf Dach/an der Fassade).



        Die LINKE sollte ein 100-Milliarden-€-Programm für Soziales, Klimaschutz u. Bildung fordern.



        Das wäre sehr viel sinnvoller, als 100 Milliarden € für Aufrüstung u. Kriege zu verschwenden.

        • @Pjotr J. Golečko:

          Ob Sie nun neue Häuser bauen oder neue Etagen auf 10% des deutschen Hausbestands setzen ist für die energetischen Kosten des Neubaus wumpe.

          Und sicher doch, man kann die Ossis wieder in ihre leer stehenden Wohnungen verfrachten ( www.deutschlandatl...ungsleerstand.html ), aber ich glaube nicht dass die Weggezogenen oder andere da hin wollen 🤪

          Mit 5 Millionen Wohnungen fordert die Linke aber vor allem ein Neubauprogramm, denn Leerstand findet sich dort wo Wohnungen fehlen, kaum noch (Berlin 0,8%, das ist nur noch Wohnungswechselleerstand)

  • >Union und FDP hatten in ihren frühen Jahren aber auch ziemlich viele Alt-Nazis in ihren Reihen, sind demnach also auch NSDAP-Nachfolgeparteien.

    Was für ein abwegiger Vergleich. In dieser weiten Betrachtung sind alle Parteien, die 1945 nach dem Verbot der NSDAP in das politische Vakuum gestoßen sind und sich als politische Parteien formiert haben und Vernwatortung übernommen haben, Nachfolger der NSDAP gewesen und haben statt ihr regiert. Und wleche war das im Osten doch gleich?

    Die heutige Die Linke ist jedoch in einer ganz anderen Weise als Nachfolgerin der SED anzusehen, hier hat es ja nicht mal eine Auflösung gegeben, weder bei der Umbenennung im Dezember 1989 (in SED-PDS) noch im Januar 1990 (in PDS) noch 2007 (in Die Linke), sondern nur Namensänderungen, die letzte formell verbunden mit der Integration der WASG..

    Dieses Dummenfang-Argument von der "NSDAP-Nachfolgepartei" ist wirklich ärgerlich, weil es so manipultiv ist und trotzdem immer wieder geäußert wird - und weil es im Grunde auch den Sieg der Allierten über die NSDAP und deren Zerschlagung leugnet.

    • @Bertold Trüger:

      Ich führte es ja lediglich an um zu demonstrieren, dass es ebenso dumm und abwegig ist wie das auch von ihnen vertretene Argument der SED-Nachfolgepartei, den auch sie eben nicht mit inhaltlicher Kontinuität belgen können, sondern allein formal mit dem Hinweis auf die Umbenennungen.

  • @Ringelnatzi, 4,5% Linke, das kann man ja so wollen - und vielleicht kommt’s ja ganz ohne Ihr Zutun -, aber 15% AfD sollten Sie auch irgendwie beunruhigen. Oder geht‘s hier mehr um persönliche Vergangenheitsbewältigung?

  • Billiger Rotwein, Revolution, Antiamerikanismus … ganz ohne Klischees und Feindbilder geht’s bei Ihnen wohl auch nicht, @JC Kay.



    Als undogmatischer Linker kann ich mich in diesem Zerrbild jedenfalls nicht wiederfinden (insofern weiß ich auch nicht, ob in Ihrem Kommentar ein Ansatz für Selbstkritik steckt oder ob es Ihnen nur um billige Polemik geht)… ich persönlich kenne auch keine Genoss*innen, die so ticken.



    Mag aber sein, dass Sie sich in anderen Kreisen bewegen.

  • „Nord Stream 2“

    Stimmt. Da war doch mal was.

  • Was würde Rosa tun?

    Rosa hätte angesichts der stalinistischen Vergangenheit der SED diese Partei nicht mittels Umbenennungen weiter geführt, sondern eine neue Partei gegründet oder sich der SPD oder den Grünen angeschlossen.

    de.wikipedia.org/wiki/Stalinismus

  • Was Rosa Luxemburg von der russischen Autokratie hielt, ist ja dokumentiert: plakativ gesagt, hielt sie ihn für das schlimmste Krebsgeschwür Europas, das restlos ausgebrannt werden muss.

    • @Ajuga:

      Richtig, @Ajuga, aber deshalb hat sie sich nicht der Haltung der damaligen Mehrheitssozialdemokratie angeschlossen, mit Verweis auf den russischen Imperialismus den Kriegskrediten zuzustimmen.



      An der Ostfront waren die Russen mit ihrer Offensive nur dem deutschen Reich zuvorgekommen … Sie wissen ja, was die strategischen Ziele des Schlieffen–Plans waren, der schon lange vor Beginn des WK1 in den Schubladen der deutschen Heeresleitung lag.



      Rosa Luxemburg und ihre wenigen Mitstreiter in der SPD waren gewiss keine Pazifisten, sahen jedoch im Kriegsausbruch in erster Linie einen Kampf der konkurrierenden europäischen Nationalismen und Imperialismen und die Gefahr der Schwächung der internationalen Arbeiterbewegung.



      Insofern wäre ich mir überhaupt nicht sicher, auf welcher Seite Rosa Luxemburg heute stehen würde, was den Ukraine-Krieg betrifft. Sahra Wagenknecht jedenfalls würde diese Frage sicherlich anders beantworten als Sie … ich persönlich halte mich da mit Einschätzungen lieber zurück.



      Aber spannend finde ich diese Debatte allemal.

  • Viele Linke machen sich gerne über konservative Menschen lustig – dabei merken Sie gar nicht, wie viele sie davon in ihrem eigenen Laden haben.

    Die harmlosen von denen stoßen mit billigen Rotwein auf die Revolution an und vergießen ein Tränchen, wenn sie alte Arbeiterlieder hören.

    Die reaktionären unter ihnen leben noch in der Zeit des kalten Krieges. Dabei ist ihr Hass auf die USA, so groß, dass sie alles unterstützen, dass gegen die USA ist. Dabei spielt es keine Rolle, ob diese Staaten Angriffskriege führen oder brutale Diktaturen sind, die ihre eigene Bevölkerung ermorden. Der Feind meines Feindes ist mein Freund.

    • @JC Kay:

      Die Linkspartei ist substantiell nicht nur konservativ sondern reaktionär. Da gibt es den Wunsch zur Rückkehr zu einer Vergangenheit die es nie gab.

    • @JC Kay:

      Sie sind als Außenstehender vielleicht nicht im Bilde darüber, aber Leute vom Schlag Wagenknechts sind nicht aus "Antiamerikanismus" für Putin, sie schieben den Anti-Imperialismus vielmehr nur vor, weil sie ihre vor allem ideologische Nähe zu Putin in linken Kreisen nicht offen zugeben können. Sie scheint aber auf Nachfrage immer durch.

      Und Angriffskriege, Unterstützung brutaler Diktaturen und "Der Feind meines Feindes ist mein Freund" sind übrigens auch alles zentrale Eckpfeiler der US-Außenpolitik. Ich spare mir, das näher auszuführen, wir wären sonst weg vom Thema und irgendwer würde "whataboutism" schreien, als ob das die Fakten änderte, aber gesagt haben will ich es trotzdem.

      Damit will ich natürlich NICHT sagen, dass ich Wagenknechts tailistischen Kurs teile, ich halte sie für eine Spalterin, die man schon bei Gründung der Aufstehen-Gegenveranstaltung oder bei Veröffentlichung ihres dummen, "sozial"konservativen Manifests wegen offensichtlich parteischädigendem Verhalten hätte rauswerfen müssen. Und Sympathien für Putin habe ich auch keine, wäre ja eher nicht so schlau als Mitglied der LGBT-Community, ne?

      Aber Deutschland braucht eine Alternative zur ewigen Amerika-Hörigkeit. Das sage ich nicht aus "Hass auf Amerika" oder sonstigen idealistischen Motiven, an die Konservative immerzu denken, weil sie halt Idealist:innen bis ins Mark sind.

      Nein, ich sage das aus Gründen der Realpolitik, ich sage das wegen einer pax americana, die nur noch immer neue Unruheherde entfachen kann, während das Imperium vor sich hin bröckelt, ich sage das auch wegen des Umstands, dass die USA seit Trump eine viel zu hohe und ungebrochen fortbestehende Chance haben, wieder von komplett freidrehenden, realitätsbefreiten Rechtsextremen regiert zu werden.

      Niemand in der deutschen Politik hat Antworten auf diese geopolitische Realität. Aber wir brauchen diese Antworten und wir brauchen sie von Linken, weil Rechte uns jetzt bis an den Rand des Abgrunds geführt haben.

  • Alt:



    Heinz Vitze(der enge Vertraute)



    gab in seiner Zeit als FDJ-Funktionär auch DDR-kritische Zitate von Jugendlichen mit Namen und Adresse an das MfS weiter.



    ...Im September 1989 erklärte Vietze auf einer Tagung der SED-Kreisleitung Potsdam: „Wenn der Gegner sich zum direkten Kampf in seinem Schützengraben gegen uns erhebt und scharf zielt und alles einsetzt, worüber er verfügt, dann muss in der Deutschen Demokratischen Republik in diesem Schützengraben die Diskussion über das letzte Flugblatt oder die Schützengrabenzeitung aufhören, sondern wir müssen darüber reden, wer zielt auf diesen Gegner, und zwar mit Kampfkraft, mit klassenmäßiger Position.“...



    de.wikipedia.org/wiki/Heinz_Vietze



    Rolf Kutzmutz



    Kutzmutz war im Zeitraum von Dezember 1971 bis Juli 1973 unter dem Decknamen Rudolf als inoffizieller Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit tätig. Er hatte seine Verpflichtungserklärung am 9. Dezember 1971 unterzeichnet.



    de.wikipedia.org/wiki/Rolf_Kutzmutz



    Gregor Gysi



    ... seine herausgehobene berufliche Stellung als einer der wenigen Rechtsanwälte in der DDR genutzt, um als Anwalt auch international bekannter Oppositioneller die politische Ordnung der DDR vor seinen Mandanten zu schützen. Um dieses Ziel zu erreichen, hat er sich in die Strategien des MfS einbinden lassen, selbst an der operativen Bearbeitung von Oppositionellen teilgenommen und wichtige Informationen an das MfS weitergegeben. Auf diese Erkenntnisse war der Staatssicherheitsdienst zur Vorbereitung seiner Zersetzungsstrategien dringend angewiesen. Das Ziel dieser Tätigkeit unter Einbindung von Dr.Gysi war die möglichst wirksame Unterdrückung der demokratischen Opposition in der DDR“



    de.wikipedia.org/wiki/Gregor_Gysi



    Ibrahim Böhme(IM„Maximilian“) -Wolfgang Schnur( IM „Torsten)-Gregor Gysi(IM "Notar")- Lothar de Maizière(IM „Czerni“ )



    Schild und Schwert war auf Draht!



    Neu:



    SED-PDS- DieLinke: 4,9%



    ..und das ist auch gut so!

    • @Ringelnatz1:

      Union und FDP hatten in ihren frühen Jahren aber auch ziemlich viele Alt-Nazis in ihren Reihen, sind demnach also auch NSDAP-Nachfolgeparteien. Bei den Grünen gab es ebenfalls unappetitliches wie die Völkischen um Springman, Einflüsse aus K-Gruppen oder auch die viel zu lange unaufgearbeiteten Pädo-Gruppen. Und die SPD ist ja eh schon seit spätstens 1914 nicht mehr wählbar. Was nun?



      Aber ernsthaft und ab von aller berechtigten und notwendigen Kritik an der Linken, diese ewig wiederholten Vorwürfe an die 'SED-Nachfolgepatei' und der ganze Red Scare sind doch inzwischen nur noch aus der Zeit gefallen. Wenn man dieses Argument dennoch bringen will sollte man dann aber schon wenigstens dazu in der Lage sein es auch anhand von Parteiprogramm oder -beschlüssen stützen zu können und nicht nur anhand einiger herausgepickter Biographien.

      • @Ingo Bernable:

        Ich möchte noch ergänzen das die (Ost-) CDU und FDP ebenfalls SED Nachfolgeparteien sind.

        • @Acadrian:

          Sie machen den Bock in einer Diktatur zum Gärtner.

      • @Ingo Bernable:

        Aktuell:



        Sevim Dagdelen



        ...Sevim Dagdelen distanziert sich ausdrücklich von allen in ihrer Partei, die gegen das Programm verstoßen und Waffenlieferungen und Sanktionen befürworten. Die Waffenlieferungen von heute entsprächen den»Kriegskrediten von 1914«. Sie seien das Eintrittsticket in diesen Krieg. Man stehe vor einem dritten Weltkrieg. In der Ukraine werde ein Stellvertreterkrieg geführt..



        www.jungewelt.de/a...en-die-massen.html



        Deswegen u.a. lande ich für mich bei



        4,5%.



        Immer noch aktuell(in diesem Blatt) Arnold Schölzel



        Stefan Wolle vom Forschungsverbund SED-Staat beschreibt Schölzel als einen Informanten „aus wirklicher Begeisterung, der mit größter Perfidie die Menschen, mit denen er befreundet war, permanent hinterging“



        de.wikipedia.org/w...nold_Sch%C3%B6lzel

        • @Ringelnatz1:

          Und wo spricht das nun für eine Kontinuität? Meinen sie wirklich, dass das Politbüro der DDR die NVA in den Kasernen gelassen hätte und stattdessen hohle Pazifismusphrasen hätte verlauten lassen wenn die NATO, sagen wir mal, die Tschecheslowakei überfallen hätte?



          Und um nicht missverstanden zu werden: ich bin durchaus der Meinung, dass diese Linkspartei für die politische Linke zuvorderst ein Problem ist und ebenfalls, dass Äußerungen wie die zitierte Dagdelens integraler Bestandteil dieses Problems sind, und ebenfalls, dass ein Verschwinden dieser Partei für linke Politik eher eine Chance als eine Niederlage bedeutet. Dennoch finde ich, dass man fair genug sein sollte um ehrlich zuzugestehen, dass SED-Kontinuitäten inhaltlicher(!) Art eher als Randphänomen vorkommen, nicht aber relevanten Einfluss hätten oder gar kursbestimmend wären.

          • @Ingo Bernable:

            Die Kontinuität ist durch die personelle Kontinuität und Rechtsnachfolge gegeben. Das sieht auch die Linkspartei selber so: "Entstanden aus dem Zusammenschluss von PDS und WASG wurzelt DIE LINKE in verschiedenen Traditionszusammenhängen und steht in einem reichen und fruchtbaren wie auch tragischen und schuldvollen Erbe." www.rosalux.de/dok...standortbestimmung

            Die Mitglieder der Linkspartei haben den Fehler gemacht, die Partei SED weiter zu betreiben statt sie aufzulösen und neu anzufangen.

            Und beside: Sie müssen sich die neuen Blüten anschauen, die da sprießen. Der Faible für Putin ist bspw. kein Randphänomen. Er erwächst direkt aus den alten Traditionen der Partei.

            • @Rudolf Fissner:

              Wenn man "personelle Kontinuität und Rechtsnachfolge" als Kriterien heranzieht und nicht qualitativ-inhaltliche Faktoren wird die Zuschreibung 'Nachfolgeorganisation' aber eben zu einer rein genalogischen Prozessbeschreibung, aber darum geht es jenen eben gerade nicht die immer wieder mit dem durchaus und bewusst als Vorwurf gemeinten "SED-Nachfolgepartei" um die Ecke kommen. Und denke das wissen sie eigentlich auch, zumal ich oben ja bereits auf die inhaltliche Bestimmung verwies, was sie geflissentlich zu überlesen wussten.

        • @Ringelnatz1:

          Wikipedia ist ja auch ein völlig unabhängiges Medium. Jeder kann sich als Mitautor profilieren. Falschinformation gibt es en masse

  • Was würde sie machen? Den Parlamentarismus bekämpfen?