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+++ Nachrichten zum Ukrainekrieg +++Tochter von Alexander Dugin getötet

Die Tochter des russischen rechtsnationalistischen Ideologen Alexander Dugin wurde durch eine Autobombe getötet. Die Ukraine weist eine Beteiligung zurück.

In Kiew werden zerstörte russische Militärfahrzeuge ausgestellt sind Foto: ap

Ukraine: „Wir sind kein Trrorstaat“

Nach dem Tod der Tochter des russischen Ideologen Alexander Dugin bei einer Autoexplosion in der Nähe von Moskau hat der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak eine Beteiligung Kiews zurückgewiesen. „Die Ukraine hat natürlich mit der gestrigen Explosion nichts zu tun, weil wir kein krimineller Staat sind – wie die Russische Föderation – und schon gar kein Terrorstaat“, sagte Podoljak dem Internetportal Ukrajinska Prawda zufolge bei einem Fernsehauftritt am Sonntag. Zuvor hatten russische Politiker die Ukraine für die Tötung der 29-Jährigen verantwortlich gemacht.

„Die Identität der Toten ist geklärt – es ist die Journalistin und Politologin Darja Dugina“, teilte das nationale Ermittlungskomitee am Sonntag in Moskau mit. Es werde in alle Richtungen ermittelt, hieß es. Podoljak meinte, dass Russland seine im Moment noch im Verborgenen organisierte Mobilmachung für den Krieg gegen die Ukraine in eine echte verwandeln wolle. Dafür brauche es einen Funken. (dpa)

Tochter von rechtem Ideologen Dugin bei Autoexplosion getötet

Bei einem mutmaßlichen Mordanschlag in der Nähe von Moskau ist nach Angaben russischer Ermittler die Tochter des rechtsnationalistischen Ideologen Alexander Dugin getötet worden. „Die Identität der Toten ist geklärt – es ist die Journalistin und Politologin Darja Dugina“, teilte das nationale Ermittlungskomitee am Sonntag in Moskau mit. Die 29-Jährige galt als glühende Verfechterin des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine. Sie stand nach Berichten Moskauer Medien auf der Sanktionsliste Großbritanniens wegen der Verbreitung von Propaganda und Falschnachrichten über die von Kremlchef Wladimir Putin am 24. Februar befohlene Invasion.

Duginas Auto explodierte nach Angaben der Ermittler am Samstagabend während der Fahrt in einer Vorstadtsiedlung im Moskauer Gebiet. Die Ermittler veröffentlichten ein Video von der Arbeit der Experten vor Ort. Nach ersten Erkenntnissen war demnach an dem Fahrzeug ein Sprengsatz montiert, der detonierte. In sozialen Netzwerken gab es Videos von dem brennenden Fahrzeug. Es werde in verschiedene Richtungen ermittelt, hieß es in der Mitteilung der Ermittler. Sie ließ offen, ob der Mordanschlag dem Vater Duginas gegolten haben könnte.

Der Vater der Getöteten, der radikale Autor Dugin, wird von Medien und Autoren immer wieder als Einflüsterer oder als „Gehirn“ des russischen Präsidenten Putin sowie als Ideengeber auch für den Angriff auf die Ukraine bezeichnet. Nach einem Bericht der russischen Nachrichtenagentur Interfax hatten Dugin und seine Tochter am Samstag gemeinsam das patriotische Festival „Tradition“ besucht, das von einer Stiftung des Präsidenten unterstützt wird. „Es war geplant, dass Vater und Tochter das Festival gemeinsam verlassen, Darja fuhr aber allein in dem Fahrzeug“, so Interfax.

Unter russischen Nationalisten und prorussischen Kräften in der Ukraine löste der Anschlag Entsetzen aus. „Die Terroristen des ukrainischen Regimes haben versucht, Alexander Dugin zu liquidieren und haben seine Tochter in die Luft gesprengt… im Auto“, schrieb der Anführer der Separatistenhochburg Donezk, Denis Puschilin, im Nachrichtenkanal Telegram. Darja bleibe in Erinnerung – als „echtes russisches Mädchen“. Einzelne Kommentatoren in der Ukraine bezweifelten, dass Kräfte des von Russland angegriffenen Landes derzeit in der Lage sind, ein solches Attentat auszuführen. (dpa)

Angriff auf Wohngebiet des zweitgrößten Atomkraftwerks

Bei dem Beschuss eines Wohngebiets in der südukrainischen Stadt Wosnessensk unweit des zweitgrößten Atomkraftwerks des Landes sind auch vier Kinder verletzt worden. Das teilte der Gouverneur der Region Mykolajiw, Vitali Kim, über den Messengerdienst Telegram mit. Insgesamt stieg die Zahl der Verletzten nach Angaben des ukrainischen Militärs auf vierzehn. Russland und die Ukraine beschuldigen sich weiterhin gegenseitig, das größte Atomkraftwerk der Ukraine, Saporischschja, unter Beschuss zu nehmen. (rtr)

Ausgangssperre in Charkiw

Am ukrainischen Nationalfeiertag, am 24. August, soll in der zweitgrößten Stadt des Landes, Charkiw, den ganzen Tag eine Ausgangssperre herrschen. „Bleiben Sie zuhause und beachten Sie die Warnungen“, schrieb der Gouverneur der Region, Oleh Synehub, auf dem Messengerdienst Telegram. In der Stadt im Nordosten des Landes gilt normalerweise nur eine nächtliche Ausgangssperre. Charkiw wird regelmäßig von Russland beschossen. (rtr)

Ukraine erwartet verstärkt Angriffe am Nationalfeiertag

Die ukrainische Regierung erwartet verstärkte russische Angriffe im Vorfeld der Feierlichkeiten zum ukrainischen Unabhängigkeitstag am 24. August. „Wir müssen uns alle bewusst sein, dass Russland in dieser Woche versuchen könnte, etwas besonders Hässliches, etwas besonders Bösartiges zu tun“, sagte Präsident Wolodimir Selenski in seiner abendlichen Videoansprache. Die Ukrainer dürften nicht zulassen, dass Moskau rund um den 31. Jahrestag der Unabhängigkeit von der Sowjetherrschaft Mutlosigkeit und Angst verbreite.

Tote und Verletzte bei neuen russischen Angriffen

Russland hat am Samstag bei neuen Raketen- und Artillerieangriffen in der Ukraine nach Angaben aus Kiew auch Zivilisten und nicht militärische Infrastruktur beschossen. Im Gebiet Donezk seien innerhalb von 24 Stunden 7 Zivilisten getötet und weitere 13 verletzt worden, teilte der Generalstab in Kiew am Samstag mit. „Das Gebiet hat kein Gas, teils kein Wasser und keinen Strom. Die Evakuierung der Bevölkerung wird fortgesetzt.“ Vielerorts seien die russischen Angriffe erfolgreich abgewehrt worden, hieß es. Auch die ukrainische Luftwaffe habe feindliche Stellungen attackiert.

Überprüfbar waren die Angaben von unabhängiger Seite zunächst nicht. In der Stadt Oleksandriwka seien am Samstag neun Menschen in einem fünfgeschossigen Haus durch russischen Beschuss verletzt worden, darunter Kinder, sagte der Gouverneur des südukrainischen Gebiets Mykolajiw, Witalij Kim. Der Generalstab berichtete ebenfalls, das Gebiet Mykolajiw sei massiv mit Raketen beschossen worden. Auch in der südukrainischen und fast vollständig von russischen Truppen kontrollierten Region Cherson bleibe die Lage schwierig, hieß es.

Russland bestätigte in seinem Lagebericht eine Fortsetzung der Angriffe gegen die Ukraine. Im Gebiet Charkiw seien bei Attacken gegen ukrainische nationalistische Einheiten mehr als 100 Kämpfer „vernichtet“ worden, sagte Ministeriumssprecher Igor Konaschenkow in Moskau. Dabei seien auch bis zu 20 US-Bürger getötet worden. Von unabhängiger Seite überprüfbar waren diese Angaben nicht. Kiew hatte für ausländische Soldaten eine internationale Legion gegründet.

Insgesamt sprach Konaschenkow von mehr als 800 getöteten ukrainischen Kämpfern innerhalb von 24 Stunden in verschiedenen Regionen, darunter auch im Gebiet Donezk und Dnipropetrowsk. Demnach wurden erneut auch Basen, Militärtechnik, Treibstoff- und Munitionslager zerstört. Moskau behauptete zudem, dass Ende Juli im Gebiet Saporischschja eingesetzte russische Soldaten mit Vergiftungserscheinungen in ein Krankenhaus gebracht worden seien. Demnach sollen sie mit einer chemischen Substanz vergiftet worden sein.

In der ukrainischen Hauptstadt Kiew konnten Menschen auf der Prachtstraße Chreschtschatyk im Zentrum am Samstag erbeutete russische Panzer und Militärtechnik sowie andere Kriegstrophäen besichtigen, wie das Internetportal Ukrajinska Prawda zeigte. (dpa)

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30 Kommentare

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  • Kriminalistische Schussel wie in Deutschland würden es in der Zeit noch nicht mal schaffen, die Reste einer Brandleiche eindeutig zu identifizieren. Anders der FSB, er hat es in weniger als 24 Stunden geschafft, die Tat restlos aufzuklären: Die Täterin ist eine ukrainische Staatsbürgerin namens Natalja Vovk, geborene Schaban. Sie ist:



    -mit einem Auto mit Nummernschild der „DNR“ zusammen mit ihrer Tochter nach Moskau gereist



    -hat sich im selben Haus wie Frau Dugina eingemietet und diese beschattet, um ihre Gewohnheiten auszuspionieren



    -hat den völkischen Freiluft-Trallala vorgestern in einem Moskauer Datschenvorort zusammen mit ihrer Tochter besucht und die Bombe an Duginas Auto gepappt



    -ist danach hinter der Dugina hergefahren und hat die Bombe gezündet



    -ist nach der Tat mit einem Auto mit kazachischen Nummerschild via Pskow nach Estland ausgereist. Also leider entwischt.



    Die Beweise gibt es im Netz auch schon zu besichtigen, u.a. den ukrainischen Dienstausweis von Frau Vovk Sie dient, wie könnte es anders sein, im Regiment „Azow“.



    So. Fall geklärt, die Kommentarfunktion unter diesem Artikel kann geschlossen werden.

  • Wir werden nie 100%tig wissen, wer hinter diesem Attentat steckt, weil das nicht im Interesse der Täter liegt, so wie auch schon beim Anschuss der MH17, bei den Sprengstoffanschlägen auf Wohnhäuser in Russland im Jahr 1999, usw....

    Man kann sich lediglich fragen, wer als Urheber wahrscheinlicher ist und dazu ist zu fragen, wem das Attentat nützt? Dem ukrainischen Präsidenten dürfte das Attentat sehr ungelegen kommen, denn der Ukraine nützt es eben nicht, sich mit dem russischen Kriegsterror gemein zu machen. Wenn die russsichen Nationalisten eine Vorwand für eine Generalmobilmachung suchen, kommt das Attentat schon eher gelegen. Skrupel hätten diese Leute wohl eher nicht.

    Wie gesagt, das kann jede(r) selber einordnen, nur Gewissheit gibt es eben keine.

    • @Newjoerg:

      "so wie auch schon beim Abschuss der MH17"

      Da sind Sie unzureichend informiert. Es gab dazu aufwändige Untersuchtungen einer internationalen Kommission zur Klärung der Absturzursache, und im Nachgang einen Strafprozess in den Niederlanden.



      Die politische Verantwortung Russlands steht bereits fest - weil die Untersuchungskommission zweifelsfrei festgestellt hat, dass Flug MH17 mit einer Buk-Flugabwehrrakete aus Beständen des russischen Militärs abgeschossen wurde.



      Offen ist lediglich die Frage, ob die konkrete Tatbegehung den vier Personen nachgewiesen werden kann, gegen die diesbezüglich vor einem Strafgericht in DenHaag über zwei Jahre hinweg verhandelt wurde (einer von ihnen ist der russische FSB-Agent Igor Girkin, alias Strelkov). Die Verhandlung ist mittlerweile ebenfalls abgeschlossen, die Urteilsverkündung soll Mitte November diesen Jahres stattfinden.

    • @Newjoerg:

      So wie es aussieht war Alexander Dugin das eigentliche Ziel des Anschlags.



      Es dürfte interessant sein wen er für die Tat verantwortlich macht.

  • "Die Tochter des russischen rechtsnationalistischen Ideologen Alexander Dugin wurde durch eine Autobombe getötet. Die Ukraine weist eine Beteiligung zurück."

    Kriegsverbrechen und Terrorismus streitet Selenskij genau so ab wie Putin. Selbst AI wird "bearbeitet", die festgestellten Kriegsverbrechen der Ukraine zu revidieren. Und Biden hat schon beim Überfall auf den Irak als Hardliner gelogen. Aber dem glauben wir sowieso alles. Mit etwas Doppelmoral kann man der Meinung sein, dass es gute und böse Kriegsverbrecher und Terroristen gibt.

    • @Rolf B.:

      Woher wissen Sie, dass es die Ukraine war? Die hat es dementiert, die Polizei ermittelt in alle Richtungen. Sollten Sie weitergehende Erkenntnisse haben, teile Sie sie bitte mit.

      • @Hans aus Jena:

        Er hat doch gar nicht geschrieben, dass es die Ukraine gewesen sei. Wenn doch: Wo?

      • @Hans aus Jena:

        Wenn es die Ukraine war dann hat der russische Geheimdienst versagt.



        (Dugin hatte wohl Personenschutz).



        Wenn es die Ukraine nicht war wollte irgend jemand einen Scharfmacher oder potentiellen Konkurrenten aus dem Weg schaffen...



        Abwarten und schauen was die offizellen russische Propaganda daraus macht.



        Fun fact: in letzter Zeit haben anscheinend einige pro-russische Blogger die den Mangel an russischen Erfolgen kritisiert haben Besuch von der russischen Polizei erhalten.

  • "Tochter von Alexander Dugin getötet"



    Ich finde jegliche Art von Terror falsch, auch dieses Attentat.



    Vielleicht aber zeigt der Schmerz dem Vater was es bedeutet, wenn man einen geliebten Mensch verliert, wie es in der Ukraine leider täglich passiert.

    • @Rudi Hamm:

      "Vielleicht aber zeigt der Schmerz dem Vater was es bedeutet, wenn man einen geliebten Mensch verliert, wie es in der Ukraine leider täglich passiert."

      Schmerz.... Schmerz.... Schmerz

      Deswegen sind letztlich jegliche Formen der bewaffneten Auseinandersetzung - speziell das Beginnen (!) / das Werfen des ersten Steines / der erste Schuss _barbarisch_ .

  • Dugina war Faschistin wie ihr Vater und der träumt vom Genozid an den Ukrainern, aber er ist politisch zu unbedeutsam für die Ukraine ihn umzubringen.



    Der Anschlag galt vermutlich ihm, gibt mehre Erklärungen: Putins Regime steht in der massiven Kritik von Rechten die mit dem Kriegsverlauf unzufrieden sind, die wollten Dugin ermorden um eine offizielle Kriegserklärung zu erzwingen. Putins Regime wollte den Rechten einen Denkzettel verpassen. Oder russische Anti-faschisten haben beschlossen mit Gewalt Dugins Treiben ein Ende zu bereiten.

    • @Machiavelli:

      Dugin ist ein trübäugiger alter Mann, der sich spätnachts nicht mehr auf den Fahrersitz eines Autos setzt, wenn er es irgendwie vermeiden kann.

      Nee, das ging schon ziemlich offensichtlich gegen die Tochter. Und wer den Sprengsatz gelegt hat, hatte Insiderinformationen - welches Auto sie benutzen, und dass der Promi-Parkplatz beim "Tradition"-Festival keine Videoüberwachung hat. Ersteres kann man vielleicht noch auf irgendeine triviale Weise in Erfahrung bringen (aber kaum ohne Observation vor Ort), letzteres ist definitiv Insiderwissen.

      Russische Antifaschisten sind zwar zu große Teilen der "Propaganda der Tat" nicht generell abgeneigt, aber bislang haben sie sich (und durchaus refolgreich) auf das Abbrennen von Rekrutierungsbüros beschränkt.

      • @Ajuga:

        Vielleicht sollte dies der große Knall sein, hier sind wir und ab heute ziehen wir neue Seiten auf oder so ähnlich.

        Russische Anti-faschisten vielen bisher mit dem Abbrennen von Einberufungsbüros und Graffiti auf. Kann natürlich sein das sie hinter einigen der explodierten und abgebrannten Fabriken der letzten Monate stecken.

        Kann natürlich auch der Staatsapparat gewesen sein, im russischen Staat ist Mord ein Mittel der Tagespolitik auch untereinander, sind viele Oligarchen die letzten Monate umgekommen, kann natürlich sein das wie Alreech weiter unten sagt man jetzt die Rechtne Kritiker mundtot machen will um aus dem Krieg wieder rauszukommen. Das wäre dann Russlands erster Schritt zur Deeskalation.

    • @Machiavelli:

      Andere Erklärung: Putin bereitet einen Kurswechsel vor und beseitigt Scharfmacher die diesen Kurswechsel kritisieren könnten.

    • @Machiavelli:

      Genauso Spekulation wie die These, die Dugina sei vom ukrainischen Geheimdienst ermordet worden … mit dem tödlichen Anschlag verschwindet ja nicht die „grossrussische“ Ideologie vom Erdboden, die so viel Leid über die ukrainische Bevölkerung gebracht hat. Wer zu solchen Mitteln greift - und die auch noch als politisches Statement feiert - muss sehen, dass er möglicherweise genau das Gegenteil von dem erreicht, was er eigentlich erreichen wollte … dafür existieren unzählige Beispiele, nicht zuletzt die „Enthauptung“ islamistischer Terroranführer durch die USA oder Israel. Der Sumpf kann so niemals trockengelegt werden, der Nährboden für Hass und Gewalt wird stattdessen immer aufs Neue gedüngt.



      Lediglich kurzfristige Rachegelüste werden durch solche Taten befriedigt, das ist aber kein Ersatz für vorausschauendes politisches Handeln.

  • Folgendes liest man in den Zeitungen: Die EU hat 600 Milliarden EU an russischem Staatsvermögen in der EU beschlagt nahmt und 300 Milliarden EU der russischen Unternehmer (Oligarchen). Das sind also fast 1 Billion EU. Kann man damit einen Krieg gegenfinanzieren? - ja man kann. Bleibt da noch etwas übrig? - eigentlich sogar eine Menge. Warum muss man dann die Bevölkerung mit Abgaben belasten? Es schafft das Gefühl, von Russland direkt geschädigt zu werden und damit die Zustimmung zum Kriegseintriit der EU zu erleichtern. Wer gewinnt zustätzlich am Krieg. Alle Länder, die von der ausgeschalteten Konkurrenz durch Russland ihre fossilen Energien besser und teurer verkaufen können: USA, Australien, UK....

    • @Henning Lilge:

      Richtig,das Geld wird da ewig liegen da es keinen Frieden mit Rußland geben wird,das sollte eigentlich jeden klar sein.



      Also warum es nicht Sinnvoll nutzen.

    • @Henning Lilge:

      Beschlagnahmen ist nicht das Gleiche wie Enteignen.

    • @Henning Lilge:

      Von diesen 900 Mrd. Euro haben wir keine einzige Kilowattstunde Strom erzeugt, keinel Kubikmeter Gas gewonnen und auch keinen Liter mehr Öl. Für all das steigen die Preise - und das ist auch gut so, da es in diesem und im nächsten Winter knappe Güter sein werden.



      Die Alternative, die 900 Mrd. in 10-Euro-Scheinen und zu drucken, hilft auch nicht weiter, weil man dafür 1. das Papier hanen muss und 2. das Papier unbedruckt mindestens genau so gut brennen würde.



      Im Augenblick wird doch alles auf Pump finanziert - wann wir die beschlagnahmten russischen Gelder dafür einsetzen, ist doch egal.

    • @Henning Lilge:

      Aber sonst geht's gut, ja?

      Es gibt ein einziges Land auf der Welt, das Anspruch auf diese Gelder hat: Ukraine.

      • @Ajuga:

        Sie glauben also daran, dass Russland eines schönen Tages Reparationszahlungen an die Ukraine leisten wird und dass dies mit den in der EU und anderen Staaten eingefrorenen russischen Staats- und privaten Oligarchenvermögen passieren wird? Woher nehmen Sie bloß ihren Optimismus? Bekanntlich hört ja die Freundschaft beim Geld auf, da kann die Ukraine sonst noch was fordern. Jetzt freilich wird der Ukraine finanziell und militärisch massiv unter die Arme gegriffen, weil sich der “Wertewesten” macht- bzw. geopolitisch etwas davon verspricht (was das ist, darüber müssen wir hier doch wohl nicht diskutieren, ganz uneigennützig läuft die Solidarität mit der Ukraine jedenfalls nicht).



        Mein Verdacht ist: sollte es zu einem Verhandlungsfrieden zwischen beiden Kontrahenten kommen - und der wird kommen, andere Optionen wie etwa die Kapitulation Russlands mögen von einigen zwar gewünscht sein, sind aber absolut unrealistisch (die Kapitulation der Ukraine auch nicht, so wie‘s aussieht) - diktiert die Ukraine ihre Forderungen nicht alleine, sondern das wird zum Großteil der Westen für sie tun … dann kann es durchaus sein, dass die eingefrorenen 900 Milliarden Euro wieder nach Russland zurückfließen. Die Gründe dafür sind derart naheliegend, dass ich sie hier nicht näher erläutern muss.



        Aber keine Sorge, die Ukraine wird nicht leer ausgehen, sie wird ihren Marshall-Plan bekommen … aus den Geldbörsen der EU-Bürger (falls da noch was zu holen ist nach Beendigung des Krieges). Das wird von der Bevölkerung auch noch ohne Murren gestemmt, vielleicht geht da noch die AfD populistisch viral von wegen „die Deutschen als Zahlmeister der EU“ und so und gewinnt noch ein paar Stimmchen dazu. Kann unsere Demokratie aber wohl noch verkraften, hoffentlich.



        Das nennt sich Realpolitik.

        • @Abdurchdiemitte:

          "Sie glauben also daran, dass Russland eines schönen Tages Reparationszahlungen an die Ukraine leisten wird...? "



          Ich auch!

    • @Henning Lilge:

      In der EURO wird neuerdings mit EU bezahlt!? Darüber hinaus ist mir auch der Gedankengang ein bisschen wirr.



      Die beschlagnahmten Gelder sind nur eingefroren. Eine Zweckentfremdung zu einer möglichen Kriegsfinanzierung ist ziemlich ausgeschlossen. Und kein Staat gibt freiwillig seine Energielieferanten auf, schon gleich gar nicht in einem Hauruckverfahren. Weil dies die Versorgungssicherheit in Schieflage bringt, wie man derzeit gut betrachten kann.

    • @Henning Lilge:

      Natürlich werden die genannte Länder massiv profitieren. Über deren Interessen am Krieg, welches auch die massive "Unterstützung" der Ukraine von diesen Ländern ein wenig erklärt, wird viel zu wenig diskutiert. Bezüglich der Zustimmung eines Kriegseintritts der EU habe ich eher das Gefühl- und ich hoffe, dass das so ist -, dass die Menschen langsam genug haben und nichts mehr von einem Krieg wissen wollen.

  • Und wieder eine Journalistin bei der Arbeit getötet. Ich hoffe auch dieser Mord geht in die Statistik ein.

    • @Pepi:

      Die IFJ pflegt neben der Liste ermordeter Journalist*innen aber auch einen Ehrenkodex der Journalismus definiert. Darin heißt es "Die Achtung der Fakten und des Rechts der Öffentlichkeit auf Wahrheit ist die erste Pflicht der Journalisten." und weiter "Journalisten bemühen sich, Fehler oder veröffentlichte Informationen, die sich als unrichtig herausstellen, rechtzeitig, ausdrücklich, vollständig und transparent zu berichtigen.", sowie "Journalisten betrachten Plagiate, Verzerrungen von Tatsachen, Verleumdungen und unbegründete Anschuldigungen als schweres berufliches Fehlverhalten." und schlussendlich "Journalisten, die diesen Namen verdienen, halten es für ihre Pflicht, die oben genannten Grundsätze treu zu befolgen."



      Die Chancen von Frau Duigin diese Kriterien zu erfüllen und als Journalistin durchzugehen dürften wohl recht begrenzt sein.



      de.wikipedia.org/w...en-F%C3%B6deration

      • @Ingo Bernable:

        Nimmt man den Ehrenkodex als Massstab, dürfte die Anzahl an richtigen Journalisten überschaubar sein. Die Liste würde vermutlich auf 2 DIN A 4 Seiten passen.

  • Die Nachricht lautet:" Wir kriegen euch". Sie wird auch noch erweitert werden um: "WIr erinnern uns". Bei uns wird der Winter kalt, in Russland wird er wohl recht warm werden für einige Leute. Soll man die Täter dafür moralisch verurteilen?

    • @Nachtsonne:

      Nein, soll man nicht … aber glauben Sie, derartige Aktionen werden die Menschen in der Ukraine dem Frieden auch nur ein Stück näher bringen? Hat anderswo doch auch nicht geklappt, siehe Nahost-Politik der USA. Letztlich stehen hinter solchen politisch motivierten Attentaten nichts weiter als archaische Rachegelüste. Ist das der neue Maßstab einer vorausschauenden, nachhaltigen Außenpolitik?



      Aber wir wissen ja nicht einmal, wer in diesem Fall die Täter waren.

    • @Nachtsonne:

      Natürlich soll man die Täter moralisch verurteilen und zur Rechenschaft ziehen nach dem Gesetz. Ansonsten landen wir wieder beim Alten Testament oder die Richtschnur wird der Koran.



      Die üblichen Strafen sind Steinigung, Kopf aber vorher noch etwas Qual.