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Bundeszentrale für politische BildungUnabhängigkeit bedroht

Auf Bitten des Bundesinnenministeriums änderte die bpb einen Teaser im Linksextremismus-Dossier. Der taz liegt nun der Wortlaut dieser „Bitte“ vor.

Linksradikales Graffito in Berlin-Neukölln Foto: Teutopress/imago

Bis vor Kurzem definierte die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) Linksextremismus unter anderem mit diesem Satz: „Im Unterschied zum Rechtsextremismus teilen sozialistische und kommunistische Bewegungen die liberalen Ideen von Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit – interpretieren sie aber auf ihre Weise um.“

Der Satz, Teil eines Teasers für ein Onlinedossier über Linksextremismus, stand schon über zehn Jahre auf der Website der bpb. Er stammt vom Politikwissenschaftler Hans-Gerd Jaschke, emeritierter Professor an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin. Mitte Januar hat die bpb den Teaser durch eine Definition der „Sicherheitsbehörden“ ersetzt.

Die bpb mit Hauptsitz in Bonn wurde 1952 gegründet, um das politische Wissen und Mitwirken der Bürgerinnen und Bürger zu stärken und demokratisches Bewusstsein zu festigen. Thomas Krüger, SPD-Politiker und ehemaliger Bürgerrechtler der DDR, leitet die Behörde.

Das Bundesinnenministerium (BMI) führt die Fachaufsicht über die bpb aus, das heißt, diese ist dem BMI unterstellt. Die bpb beansprucht, überparteilich und wissenschaftlich ausgewogen zu sein, sie beruft sich auf den 1976 formulierten Beutelsbacher Konsens: Niemand soll indoktriniert werden, Kontroversen in Politik und Wissenschaft sollen als solche behandelt werden, Adressaten der politischen Bildung sollen sich selbst eine Meinung bilden. Nun wirft die Änderung des genannten Teasers die Frage auf, ob die Bildungsinstitution diesen Grundsätzen gerecht wird – und wie unabhängig sie überhaupt arbeitet. Kai Gehring, Grünen-Bundestagsabgeordneter, sagt über diesen Fall, Rechte würden gezielt versuchen, Misstrauen gegen demokratische Institutionen und wissenschaftliche Erkenntnisse schüren. Stimmt das?

Beginn eines Shitstorms

10. Januar 2021, 15.26 Uhr, „Jan“, in dessen Twitter-Bio „CDU & JU“ und „Konservatismus“ stehen, twittert: „Kein WITZ, eher ein Skandal: Die bpb schreibt allen Ernstes über Linksextremismus: ‚Im Unterschied zum Rechtsextremismus teilen sozialistische und kommunistische Bewegungen die liberalen Ideen von Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit.‘“ Bis dato gefällt das 1.709 Personen, 345 Retweets, 59 zitierte Tweets.

10. Januar, 16.37 Uhr: Hubertus Knabe, umstrittener ehemaliger Direktor der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, teilt den Tweet mit dem Kommentar: „Irre, was die @bpb_de da verbreitet. Wer nach Diktatur und Terror und 100 Millionen Toten immer noch von der Idee der Freiheit spricht, macht sich mit den Verbrechern eins. Wo bleibt die Aufsicht der Geldgeber? @BMI_Bund @SteffenBilger @MGrosseBroemer“. 972 gefällt das, 282 Re­tweets, 16 zitierte Tweets.

10. Januar, 16.46 Uhr: Anna Schneider, Redakteurin im Berliner Büro der NZZ, twittert einen Screen­shot des Teasers, markiert den Satz, den auch „Jan“ getwittert hat und kommentiert: „Das ist eine ernstgemeinte Veröffentlichung der Bundeszentrale für politische Bildung, also einer staatlichen (Bildungsförderungs)Institution.“ 3.057 gefällt das, 744 Retweets, 186 zitierte Tweets.

Die „besseren Extremisten“

11. Januar: Die rechte Zeitung Junge Freiheit veröffentlicht einen Artikel: „Forderung nach Korrektur: Kritik an Linksextremismus-Dossier der Bundeszentrale für politische Bildung“.

12. Januar: Das rechte Magazin Tichys Einblick veröffentlicht auch die Zeile: „Liberale Linksextremisten? Empörung über die Bundeszentrale für politische Bildung“.

12. Januar, 17.44 Uhr: Nun geht die Bild damit online: „‚Verharmlosung des Kommunismus‘: Sind Linke die besseren Extremisten? Kritik an Linksextremismus-Darstellung der Bundeszentrale für politische Bildung“. Sie zitiert Thorsten Frei, den stellvertretenden Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und Vorsitzenden des Kuratoriums der bpb: „Die Aussagen der Bundeszentrale für politische Bildung zum Linksextremismus sind sehr gefährlich und müssen dort sofort revidiert werden!“ Die Bild schreibt auch, das BMI habe die bpb gebeten, den Teaser zu überarbeiten.

Wie genau diese „Bitte“ des BMI aussieht, geht nun aus einer Mail-Korrespondenz hervor, die das Informationsportal „Frag den Staat“ durch eine Anfrage nach dem Informationsfreiheitsgesetz (IFG) erhalten hat und die auch der taz vorliegt.

12. Januar, 15.42 Uhr: Das zuständige „Referat G II 4 Politische Bildung und politische Stiftungen“ kontaktiert die Bundeszentrale für politische Bildung erstmals in der Sache, zitiert den oben genannten Satz aus dem Teaser und schreibt: „Auch wenn diese Formulierung Bewertungen aus der Extremismusforschung wiedergibt, hat sie doch in der Öffentlichkeit zu zahlreichen Fehlinterpretationen und Missverständnissen geführt.“

Das BMI-Referat bittet, die Einleitung zum Dossier Linksextremismus „in der jetzigen Form schnellstmöglich aus dem Netz zu nehmen und einen mit der Fachaufsicht bis 15.01.2021 abzustimmenden neuen Einleitungstext vorzusehen.“

Noch immer nicht zufrieden

12. Januar, 16.14 Uhr: Die bpb, vermutlich der Fachbereich „Grundsatz“, der für die Berichterstattung gegenüber dem BMI zuständig ist, antwortet, dass die bpb den Teaser „aufgrund von öffentlichen Reaktionen“ bereits geändert habe, „um weitere Missverständnisse zu vermeiden“. In der geänderten Version steht weiterhin der oben zitierte Satz, nur dass sich sozialistische und kommunistische Bewegungen jetzt auf die liberalen Ideen von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit „berufen“, statt sie zu „teilen“. Ergänzt wird der Satz durch ein Zitat des Soziologen und Politikwissenschaftlers Armin Pfahl-Traughber, ehemaliger Referatsleiter der Abteilung Rechtsextremismus im Bundesamt für Verfassungsschutz. Er stellt ideelle Gemeinsamkeiten und praktische Differenzen zwischen demokratischen und extremistischen Linken fest.

12. Januar, 16.33 Uhr: Das BMI gibt sich damit nicht zufrieden, weil die neue Einleitung „weiterhin den streitgegenständlichen Satz, wenn auch in abgeänderter Form“ enthalte. Es bleibe „bei der Vermischung von kommunistischen Bewegungen mit liberalen Ideen, die als Relativierung und Verharmlosung von Kommunismus verstanden werden kann.“

13. Januar, 8.34 Uhr: In einem weiteren Vorschlag hat die bpb den „streitgegenständlichen Satz“ gelöscht, der Teaser besteht nun fast ausschließlich aus einem Zitat von Pfahl-Traughber, wonach Linksextremismus eine „Sammelbezeichnung für alle politischen Auffassungen und Bestrebungen“ sei, die im Namen einer von sozialer Gleichheit geprägten Gesellschaftsordnung, „die Normen und Regeln eines modernen demokratischen Verfassungsstaates grundsätzlich ablehnen und für nicht reformierbar halten“.

14. Januar, 17.08 Uhr: Das BMI „bittet“ nun einen mit der „Abteilung ÖS“ abgestimmten, ganz anderen Text als Einleitung auf die Homepage zu stellen. Es ist jener, der heute als Teaser über dem Dossier steht. „ÖS“ steht für „Öffentliche Sicherheit“, ist also jene Abteilung des BMI, die für das Bundeskriminalamt und das Bundesamt für Verfassungsschutz zuständig ist. Daraus erklärt sich die rhetorische und inhaltliche Ähnlichkeit zwischen dem neuen Teaser und der Linksextremismus-Definiton des Verfassungsschutzes.

18. Januar, 10.46 Uhr: Das BMI-Referat schreibt eine weitere Mail an die bpb und setzt eine Frist: Sie solle bis 13 Uhr den neuen Teaser online stellen oder sich positionieren.

18. Januar, 13.00 Uhr: Pünktlich zum Fristende erklärt sich die bpb mit der Version des BMI einverstanden, schlägt vor, den Urheber des neuen Teasers, die „Sicherheitsbehörden“, zu nennen.

Größere Deutungsmacht

18. Januar, 16.08 Uhr: Das BMI stimmt dem zu und ergänzt noch folgende Frage für den Fragenkatalog am Ende des Teasers: „Ist damit der Begriffskern der Kategorie ‚Linksextremismus‘ ausreichend beschrieben?“

Auf Anfrage der taz begründet das BMI die Änderung damit, dass „ein Teil des Textes in der Öffentlichkeit aktuell zu Fehlinterpretationen und Missverständnissen geführt“ habe. Die „Abteilung ÖS“ habe beim neuen Teaser mitgewirkt, weil sie für den „Phänomenbereich Linksextremismus“ zuständig sei, auch das Bundesamt für Verfassungsschutz sei eingebunden gewesen. Auf die Frage, ob das Bundesamt für Verfassungsschutz im Bereich der politischen Bildung eine größere Deutungsmacht habe als renommierte Wissenschaftler, antwortet das Ministerium mit Nein. Und auf die Frage, ob der Innenminister oder zuständige Staatssekretär persönlich in die Entscheidung eingebunden gewesen ist, heißt es: „Die Hausleitung war in diesen Vorgang nicht eingebunden.“

Fest steht, dass weder der wissenschaftliche Beirat noch das Kuratorium einbezogen worden sind. Das bestätigt die bpb auf Anfrage der taz. Das BMI geht auf eine diesbezügliche Nachfrage nicht näher ein. Der wissenschaftliche Beirat besteht aus zwölf Wis­sen­schaft­le­r:in­nen und soll die Arbeit der bpb unterstützen. Im Kuratorium sitzen 22 Bundestagsabgeordnete, die unter anderem die politische Ausgewogenheit kontrollieren. Grünen-Abgeordneter Gehring, der im Kuratorium sitzt, hat mit seiner Fraktion eine Kleine Anfrage an die Bundesregierung gestellt, um mehr über die Hintergründe zu erfahren. Er sagt der taz: „Das BMI ist hier eingeknickt vor einer orchestrierten Empörungsaktion von Personen aus dem konservativen bis neurechten Spektrum – mit Junger Freiheit, Bild und NZZ als Medienpartner.“

Debatte über Unabhängigkeit

Aber ist es überhaupt zeitgemäß, dass das BMI einen solchen Einfluss auf die wichtigste Institution der politischen Bildung in Deutschland hat?

Die Fachaufsicht des BMI solle die Arbeit der bpb „beaufsichtigen und konstruktiv-kritisch begleiten, aber nicht übergriffig agieren oder gar gängeln“, sagt Gehring. Er fügt hinzu: „Ich kann nur davor warnen, die bpb am Gängelband führen zu wollen, weil sonst eine Debatte über eine unabhängigere Organisationsform notwendig wird.“

Eine Debatte über die Unabhängigkeit der bpb scheint nach der Teaser-Affäre aber schon im Gange zu sein.

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30 Kommentare

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  • .....sozialistische und kommunistische Bewegungen die



    ....liberale Ideen



    de.wikipedia.org/w...ozid_in_Kambodscha

    ...von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit:



    www.behindert-barr...issbraucht-werden/

  • Mein Test am Ende muss ein "dagegen auf die Straße" enthalten...Sorry.

  • Jetzt weiß man auch warum in Berlin, Leipzig und Dresden die Polizei bei den Faschoaufzügen, ähm Querpupsern, jedes Mal zurückgewichen ist, oder wie in Leipzig wo sie davon gerannt sind.

    Immer weiter zieht sich das braune Band um Legislative, Exekutive und Judikative in diesem Staat.

    Das finde ich sehr bedrohlich, wenn Polizisten sich mit Faschos gemein machen, wenn Soldaten sich mit Faschos gemein machen, wenn Richter keine Faschos mehr erkennen und dann auch noch die Regierung sich dem braunen Druck fügt, dann ist es nur noch eine Frage der Zeit bis wieder Faschos der Zepter des Staates schwingt.

    Aber wehe man geht dafür auf die Straße...dann ist man ja ein böser Linksextremist....

  • Eigentlich ist es vollkommen gleichgültig, wie die Regierungsform heißt, einzig zählt was die Menschen daraus machen und das geht völlig unter im politischen Diskurs.

    Im Grunde braucht es noch nichteinmal Politik oder Sozialismus, keine Symbole, keine Herrscher und keine Bewegungen. Nur der aufgeklärte Mensch führt in eine bessere Zukunft. Die Menschen in Deutschland verharren aber a) an einem gescheiterten System oder b) fordern ein anderes zum Scheitern verurteiltes System.

    Es wäre wünschenswert, wenn das dogmatische Denken in allen Lagern mal ein Ende nimmt, denn es hat bereits religiöse Züge angenommen. Sei es das Mantra der goldenen Mitte. Das Heilsversprechen des Sozialismus, das wohllbehütende Vaterland oder das goldene Kalb. Alle Irren sich und ihre Wege führen ins nichts.

    Phillosophische Bildung und die Schulung des menschenlichen Bewusstseins, die Schaffung emotional reifer, verantwortungsbewusster, empathischer, harmonischer Menschen führen in die Zukunft, politische Bildung ist zwar auch wichtig, aber in wirklichkeit eigentlich nicht!

  • 1G
    13566 (Profil gelöscht)

    Solche "Kleinigkeiten" spiegeln ein viel größeres Problem wieder:



    Die Generation, die die NS- Zeit selber erlebt hat, bzw. die Generation "Flakhelfer" und diejenigen, die direkt die Auswirkungen des Krieges und der NS- Zeit im zerstörten Deutschaldn und Europa erfahren haben....sie treten langsam ab. Altersbedingt.



    Was nachrückt ist eine Generation von Poltikern, die keine Ahnung und Weitsicht haben, sondern nur an ihrer eigenen Machterhaltung und - Position arbeiten.



    Polen, Ungarn, Italien, Nordirland, Indien und USA haben schon einen politischen Vorgeschmack geliefert in den letzten Jahren.



    Nun schlägt dies auch bei uns durch.



    Wobei ich betonen möchte: Dies gilt für alle politischen Akteure, egal aus welcher Richtung.



    Grundsätzlich gilt immer häufiger: "Natürlich gibt es immer zwei Meinungen. Meine und die Falsche."

    • @13566 (Profil gelöscht):

      Zum Glück leben aber noch genug Leute, die die Auswüchse des Linksextremismus und dessen "liberale Gedanken" am eigenen Leibe gespürt haben.

      • 8G
        83191 (Profil gelöscht)
        @Dr. McSchreck:

        Ist schon witzig wie der Staatskommunismus des Sowjetunion oder der DDR zu einer Allgemeinbezeichnung für "Kommunismus" geworden ist und uns als Mahnendes Beispiel bis in alle Ewigkeit dienen, wissend das diese eher autokratischen Systeme ähnlich wie die "Soziale Marktwirtschaft" für den Kapitalismus nur eine Interpretation waren und sich am Ende sogar relativ geordnet und gewaltfrei selbst abgeschafft haben.

        Während die Verbrechen des Kapitalismus (Verarmung, Welthunger, Umweltzerstörung durch Wachstumsspiralen, Vietnam- oder Drohnenkrieg etc.) zwar benannt werden, aber als "normal" gelten und kaum zu Konsequenzen in der öffentlichen Wahrnehmung im Zusammenhang mit der Wirtschaftsform führen.

        Das Leid das wir schaffen, aber nicht sehen (wollen) :-)

        • @83191 (Profil gelöscht):

          Die Menschen haben vor dem Kapitalismus nicht gehungert?

          • 8G
            83191 (Profil gelöscht)
            @FancyBeard:

            Die Menschen wurden vor dem Staatskommunismus nicht unterdrückt / ermordet / etc.pp.?

            Die Antwort auf Ihre und Meine Frage: Doch. Aber nicht in diesem Maße. Leid zu Quantifizieren ist schwer, aber Hundertausende Hungertote mit Millionen kann man schon vergleichen.

            Das Spielchen geht in beide Richtungen ;-) Ansonsten was Karl Kraus schreibt.

          • @FancyBeard:

            Wir können davon ausgehen, dass die Formen des Kapitalismus, z. B. der Feudalismus und der kolonialistische Terror den Hunger verstärkt haben. Es gibt Formen des globalen Austauschs und Handels, die zum Schaden besonders Benachteiligter durch den Kapitalismus behindert und blockiert werden.



            Wie ein pervertierter Kommunismus kann ein solcher Kapitalismus eine ungeheure Zerstörung und menschliche Verbrechen verursachen. Das ist ja schon seit Jahrzehnten überall sichtbar.

  • Um weiteren Missverständnissen vorzubeugen hat sich das "Bundesamt für Verfassungsschutz" aus dem Firmament der Bewußtseinskontrolle verabschiedet.



    Es geriet durch Elterninitiativen unter Druck.

  • Dafür dass das Bundesinnenministerium so katastrophal vor rechten Gegnern der Demokratie und der freiheitlichen Grundordnung eingeknickt ist muss sich Horst Seehofer verantworten: er hat sein Ministerium nicht zufällig so aufgestellt und muss umgehend von seinem Amt als Innenminister zurücktreten.

  • Wo genau ist nun das Problem?

    • @CarolusMagnus:

      Dass das BMI der bpb quasi diktiert hat, was sie zu schreiben hat obwohl die bpb unabhängig arbeiten soll.

  • Nach meinem Gefühl geht es mit der freiheitlichen Demokratie stetig bergab. Die zunehmenden Befugnisse der Exekutive, vor allem von Polizei und Geheimdiensten, die Gängelung der Justiz über die weisunggsgebundenen Staatsamwaltschaften und die zunehmende Verzwergung der Parlamente, die durch die regierenden Parteien ebenfalls für die jeweiligen Regierungen instrumentalisiert werden, machen mir zunehmend Sorge. Der oben beschriebene Vorgang ist in diesem Zusammenhang nur ein weiterer Kieselstein auf dem Grab der freiheitlichen Demokratie.

  • BILD und CDU zeigen mal wieder, wes Geistes Kind sie sind. Nach Merkel wird die CDU einen Rechtsschwenk vollziehen, AFD-Wähler absorbieren, sich deren Positionen zu eigen machen und das Ganze normal finden.

    Und die Leute werden das wählen.

    • @kditd:

      Dann ist sie aber nicht anders als früher.



      Der Unterschied allerdings, zu Faschisten besteht darin, dass sie die Inhalte demokratisch durchsetzen würde und auch wieder abgewählt werden könnte.



      -Genau das also was Stalinisten im Gegensatz zu Sozialdemokraten nicht akzeptieren würden.

      • @Ruhrpott-ler:

        Achso, ist man also schon ein Stalinist, wenn man es nicht gut findet, die Zeit 60 Jahre zurück zu drehen? Ist man also Stalinist, wenn man aus der Opposition heraus solch schreckliche rückwärtsgewandte Entwicklung kritisiert?

        Viel mehr ist man Stalinist, wenn man die CDU damit durchkommen lässt, die Gesellschaft zu entrechten. Man ist eher Stalinist, wenn man das unterstützt. Sozialismus nach Stalin ist kein Sozialismus sondern reine Ausbeutung. Das ist im System CDU das Gleiche.

    • @kditd:

      Mit Laschet als Vorsitzenden? LOL!

    • @kditd:

      Diese Einschätzung kann ich leider nur teilen...

  • Die CDU mag den Orbán doch mehr, als sie gerne zugibt. In wirklichkeit bewundert sie ihn.

    Schauderhaft. Danke für diesen Einblick in die Mechanismen der deutschen ideologischen Kloake.

  • Kommentar entfernt. Bitte beachten Sie die Netiquette.

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Den Satz empfinde ich auch als Verhöhnung. Liberale Kommunisten.

    Frag das Känguru von Marc Uwe Kling.

    "Bis zur Revolution können wir Freunde sein __ Aber dann...!"

    • @4813 (Profil gelöscht):

      Da steht nichts von liberalen Kommunisten.



      Da steht es gibt liberale Ideen, die Kommunisten uminterpretieren.



      Z.b. Freiheit von kapitalistischer Unterdrückung, Gleichheit der materiellen Lebensumstände, Brüderlichkeit aller Völker.



      Muss nicht zwangsläufig mit der liberalen Idee dieser Begriffe übereinstimmen.



      Genausowenig wie das usrsprüngliche "liberal" etwas mit dem "liberal" zu tun hat, wie es die FDP heute interpretiert. Wenn Sie dann FDP-liberal und Kommunismus gleichsetzen passt das dann natürlich nicht mehr. Trotzdem reklamiert sowohl die FDP den Liberalismus für sich wie Kommunisten Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit. Nur halt jeder auf seine pervertierte Weise.

      • 4G
        4813 (Profil gelöscht)
        @an-kn:

        Danke für die Belehrung. Die Kommunisten unter denen ich gelebt habe, haben nie Freiheit, Gleichheit oder Brüderlichkeit für sich oder andere reklamiert.



        Die haben gleich mit Gefängnis gedroht

        • @4813 (Profil gelöscht):

          Aber bestimmt mit der Begründung es gehe ums große Ganze für alle. Und Genau darum geht es in der ursprünglichen Einleitung.

        • @4813 (Profil gelöscht):

          Der ursprüngliche Satz war ehrlicher, benötigte aber eine gewisse intellektuelle Flughöhe, um zu verstehen, dass damit eine Orwell'sche Vereinnahmung gemeint ist, wie wir sie aktuell auch sehen. Begriffe wie "Gerechtigkeit" oder "Meinungsfreiheit" werden umdefiniert als "Gendergerechtigkeit", die eben das Gegenteil der individuellen Gerechtigkeit ist und eine Meinungsfreiheit, die meint, man müsse bestimmte Meinungen zum Verstummen bringen, um die Meinungsfreiheit der richtigen Meinungen zu ermöglichen. Ob das nun wirklich rechte Kräfte im BMI waren, wäre ich mir nicht sicher. Es kann genauso gut aus der linken Ecke kommen, die sich da nicht mehr vorgeführt sehen wollten. In jedem Fall ist es aber ein bedenklicher Vorgang der politischen Einflussnahme.

  • Ob "der Innenminister oder zuständige Staatssekretär persönlich in die Entscheidung eingebunden" wurde, ist beim bmi - leider unerheblich. Die unterlinge werden bis auf's i-pünktchen genau wissen, wie sie ihrem obersten dienstherren zu dienen haben. Im juli 2018, nur wenige monate nach seiner bestellung zum innenminister, gab's für den gut-katholischen herrn seehofer zu seinem 69. geburtstag nicht nur blumen. Obendrauf glaubten sie, ihm mit der abschiebung von exakt 69 flüchtlingen ins bürgerkriegsgeschüttelte afghanistan eine freude machen zu können. Was der unionschrist süffisant grinsend auf einer pressekonferenz verkündete.

  • Nur weil reichlich 3000 Leuten ein Tweet gefällt, glaubt man Druck auf eine angesehene Institution ausüben zu müssen, die korrekte wissenschaftliche Einordnung einer Sache abzuändern? Die haben inzwischen scheinbar wirklich Angst vor AfD und Konsorten.

    Oder das BMI ist ganz froh darüber, diese Änderungswünsche mit öffentlichen Reaktionen begründen zu können. Scheint mir realistischer.



    Dort wird auch der eine oder andere sein politisches Weltbild mit "Marktwirtschaft = Demokratie, Kommunismus = Stalinismus, Sozialismus = DDR und Faschismus = 3.Reich" vollständig umreißen können.

    • @Fabian Wetzel:

      Nee, gemäß des Handbuchs für Agitation und Propaganda kann man im Kapitel zur Entfesselung von öffentlichen Empörungsstürmen nachlesen dass es reichlich 3.000 Likes eines Tweets braucht damit Junge Freiheit und Co. den Pawlowschen Reflex bekommen. Die Restöffentlichkeit erledigt sich dann ganz von selbst.