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Maßnahmen gegen CoronaZunehmend diffus

Deutschlandweit steigt die Zahl der Coronaneuinfektionen rasant. Bei welchen Anlässen stecken sich die meisten Menschen an? Ein Stimmungsbild.

Sperrstunde in Berlin. Erst eingeführt, dann wieder gekippt Foto: Krisztian Bocsi/Bloomberg/getty images

Unzufrieden, ja fast resigniert zeigte sich Angela Merkel am späten Mittwochabend, als sie nach der Mammutsitzung mit den 16 Mi­nis­ter­prä­sident*innen vor die Presse trat. Zwar hatten sich Bund und Länder angesichts weiter rasant steigender Infektionszahlen – am Freitag wurde mit mehr als 7.300 Neuinfektionen ein neuer Höchststand erreicht – auf neue Maßnahmen geeinigt. Dennoch äußerte die Kanzlerin große Zweifel, ob das ausreiche.

„Die Ansagen von uns sind nicht hart genug, um das Unheil von uns abzuwenden“, soll sie ihren Länderkolleg*innen gesagt haben. Ihre Botschaft war klar: Spätestens jetzt sollten alle begriffen haben, dass die Pandemie mit voller Wucht zurück ist. Und uns ein langer dunkler Herbst bevorsteht.

Helfen die beschlossenen Maßnahmen, die zweite Pandemiewelle zu brechen? Das ist die große Frage. Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) lassen zumindest eine kleine Tendenz erkennen. Vor einigen Wochen veröffentlichte das RKI einen Bericht, aus dem hervorgeht, bei welchen Gelegenheiten sich die meisten Menschen mit dem Virus infiziert haben. Von Beginn der Pandemie bis Mitte August – also noch vor Beginn der aktuellen zweiten Welle – hat das Institut zusammengestellt, wo Corona-Ausbrüche am häufigsten passiert sind.

Dabei muss man einschränken, dass sich nur 27 Prozent aller übermittelten Fälle sich wirklich zurückverfolgen ließen. Das RKI schreibt deshalb selbst, dass die Zahlen „mit Zurückhaltung zu interpretieren“ seien. Gleichwohl lassen sich leichte Tendenzen erkennen: Fast zwei Drittel der untersuchtenAusbrüche führt das RKI auf „Wohnstätten“ zurück − wovon ein Großteil private Haushalte sind. Masseninfektionen gab es vor allem in Alten- und Pflegeheimen.

Auch im medizinischen Bereich wie in Krankenhäusern oder am Arbeitsplatz sind viele Ansteckungen dokumentiert. Auffallend wenige Infektionen passierten in Bus und Bahn: Von rund 7.800 aufgelisteten Ausbrüchen waren lediglich 19 auf Verkehrsmittel zurückführen. Zwar kommen Bars und Kneipen in der RKI-Studie nicht vor, doch zumindest in Res­taurants und Imbissen sind nur sehr wenige Ausbrüche vermerkt.

Bei den Sorgen der Kanzlerin mag auch mitgeschwungen haben, dass Regeln das eine, deren Akzeptanz durch die Bevölkerung aber etwas völlig anderes sind. Wenn Abstands- und Maskenregeln weniger stark beherzigt werden, helfen die besten Maßnahmen wenig. Und das Infektionsgeschehen wird zunehmend diffuser.

taz am wochenende

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Menschen stecken sich inzwischen allerorten an, was es auch für Gesundheitsämter immer schwieriger macht, Infektionsketten zu verfolgen. Die taz am wochenende hat bei diversen Gesundheitsämtern in Deutschland nachgefragt, welche Infektionsherde sie ausgemacht haben. Auf dem platten Land und in der großen Stadt.

Metropolregion Rhein-Ruhr – Wo sich viele Menschen ballen

Der erste Blick soll in den hierzulande größten Ballungsraum gehen: die Metropolregion Rhein-Ruhr. Mit mehr als 10 Millionen Einwohner*innen lebt jeder achte Mensch in Deutschland zwischen Dortmund im Osten, Duisburg im Westen und Bonn im Süden. Pendeln zum Arbeitsplatz ist für viele Alltag – und mit der Mobilität der Leute verbreitet sich auch das Virus: Auf der Pandemie-Landkarte Deutschlands ist mittlerweile fast die gesamte Gegend rot eingefärbt. Für NRW bedeutet das: Jede*r Dritte lebt im Risikogebiet.

Entsprechend unterschiedlich sind die Infektionswege: „Der Großteil infiziert sich aktuell im sozialen Umfeld“, heißt es vage aus der bevölkerungsreichsten Stadt Köln. „Wir haben einen Mix“, sagt Ulrike Schmidt-Keßler, Sprecherin der Stadt Wuppertal und nennt als Hotspots der vergangenen Wochen einen Gemüsegroßhandel und eine Wäscherei. Dazu eine Garagenparty mit knapp 80 Jugendlichen, auf der danach fast jede*r Vierte infiziert war – und Corona wurde in die Schulen getragen.

In Hamm sei dagegen eine große Hochzeit von Menschen mit türkischem Migrationshintergrund Auslöser einer neuen Coronawelle gewesen, sagt Sprecher Tom Herberg. Bei dem mehrtägigen Event hätten mehr als 100 Gäste nicht nur im knapp 180.000 Menschen zählenden Hamm, sondern auch in den Nachbarstädten Dortmund und Werl gefeiert. Über Wochen sei die Stadt deshalb Deutschlands Virus-Hotspot Nummer eins gewesen.

In der Gastronomie gebe es dagegen nur „kleinere Infektionsausbrüche“, heißt es nicht nur aus dem feierfreudigen Köln. In Kneipen und Restaurants werde offenbar nicht nur besser gelüftet als auf privaten Partys, sagt Hamms Sprecher Herberg – auch Plexiglasscheiben, größerer Abstand und Desinfektionsmittel täten ihren Dienst. „Außerdem darf in der Gastronomie nicht getanzt werden.“ Die von der CDU-geführten Landesregierung verordnete Sperrstunde lehnen viele Kommunen deshalb ab.

Landkreis Cloppenburg – Wo viele Schlachthöfe liegen

Deutlich beschaulicher geht es im Nordwesten Niedersachsens zu – zumindest war das in Vorpandemiezeiten so. Bereits seit Mitte September zählt Cloppenburg zu den Landkreisen mit den meisten täglichen Neuinfektionen in Deutschland. Hier ist die Dichte an Schlachthöfen hoch – immer wieder kommt es zu größeren Ausbrüchen. Zuletzt waren in einem Fleischbetrieb in der Gemeinde Emstek insgesamt 63 Mitarbeiter*innen positiv auf das Virus getestet worden. Begünstigt werden Ansteckungen auch durch die beengten Wohnverhältnisse, in denen die Arbeiter*innen häufig leben.

Hinzu kommt, dass Cloppenburg mit seinen Nachbarlandkreisen wie Vechta und Emsland inzwischen einen großflächigen Dauerhotspot bildet. Jüngst registrierte das Cloppenburger Gesundheitsamt auch einzelne Cluster bei Großfamilien und Freikirchen.

Landkreis Regen – Wo die Grenze ganz nah ist

Auch der Landkreis Regen, mitten im Bayerischen Wald gelegen, ist derzeit ein Corona-Hotspot. Allerdings lassen sich die vielen Neuinfektionen in dem rund 77.000 Einwohner*innen zählenden Kreis klar eingrenzen. Verantwortlich ist ein Ausbruch in einem Oberstufenjahrgang eines Gymnasiums, in dem über 20 Schüler*innen infiziert sind.

Unklar ist, ob die Ansteckung in der Schule oder bei einem privaten Treffen geschah. „Das können wir nicht ins ­Detail zurückverfolgen“, sagt Landkreis-Sprecher Heiko Langer. Fest steht nur, dass die Infizierten auch Freunde und Familienmitglieder angesteckt haben.

Für die meisten Jahrgänge ist daher vorerst Heimunterricht angesagt. Regen liegt direkt an der tschechischen Grenze, mit vielen Berufs­pend­ler*in­nen. Die Infektionsrate in Tschechien zählt aktuell zu den höchsten in Europa. Das habe aber in Niederbayern nach Angaben des Landkreises bisher keine spürbaren Auswirkungen gehabt. Vorgesorgt haben sie in Regen trotzdem – und auf einem Parkplatz eine mobile Teststation für Grenzpendler*innen aufgebaut.

Stadt Berlin – Wo gefeiert wird

Für viele Fragezeichen sorgen die hohen Fallzahlen in Berlin. Viele Infek­tio­nen in den Hotspot-Bezirken könnten auf Besuche in Bars, Kneipen und Restaurants zurückzuführen sein, heißt es aus den Gesundheitsämtern der Hauptstadt – anders als in Köln also. Auch private Partys in Wohnungen oder im Freien zählten hierzu. Restaurants und Bars im Bezirk Mitte hätten etwa eine hohe Anziehungskraft, die zu erhöhten sozialen Kontakten führten. Dass das Berliner Verwaltungsgericht am Freitag die vom Senat verhängte Sperrstunde aufgehoben hat, dürfte das Problem weiter erhöhen. Im September seien zudem viele Infektionen von großen Hochzeitsfeiern ausgegangen, heißt es etwa aus Neukölln.

Junge Menschen zwischen 15 und 29 Jahren gelten als zentrale Gruppe vieler Infektionen. Die hielten sich, so ist es aus Charlottenburg-Wilmersdorf zu hören, nicht diszipliniert genug an Verhaltensempfehlungen. Dies sei auch „kulturbedingt“ bei manchen „Communitys, die enger feiern“ der Fall, so ein Bezirksstadtrat. Integrationslots*innen sollen da helfen. Das Neuköllner Gesundheitsamt kann diese Behauptung aus dem Berliner Westen allerdings nicht bestätigen, da dazu verlässliche Daten fehlten.

Die Lage wird zudem immer ernster: Ein Gros der Infektionen sei gar nicht mehr zurückzuverfolgen, so die einhellige Rückmeldung aller Hotspot-Gesundheitsämter. Die besten schaffen gerade mal die Hälfte, viele deutlich weniger. Alle betonen die Personalknappheit. Zudem würden viele Infizierte nicht ausreichend mit dem Gesundheitsamt bei der Kontaktnachverfolgung kooperieren. Und bei Micky Maus und Batman, die laut Listen im Berliner Nachtleben unterwegs sind, geht keiner ans Telefon.

Ob und wie die Maßnahmen wirken, wird sich erst in den nächsten Tagen und Wochen zeigen. Steigt die Zahl der Neuinfektionen weiter an, könnten noch striktere Einschränkungen folgen. Im Beschluss von Bund und Ländern heißt es: Komme der Anstieg der Infektionszahlen nicht „spätestens binnen 10 Tagen zum Stillstand“, seien weitere „gezielte Beschränkungsschritte“ nötig.

Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version des Textes hieß es, dass sich nur rund zehn Prozent der Fälle nicht zurückverfolgen ließen. Das ist falsch: Das RKI schreibt in der Studie, dass sogar 73 Prozent der übermittelten Fälle keine Rückverfolgung zuließen.

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22 Kommentare

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  • Zitat Artikel "Von rund 7.800 aufgelisteten Ausbrüchen waren lediglich 19 auf Verkehrsmittel zurückführen."







    Es wäre gut gewesen, die Bedeutung dieser Zahl besser zu erläutern.







    Laut RKI konnten schon damals 73% der Infektionen nicht zurückverfolgt werden.







    Welche Infektionen kann man nachverfolgen? - Die nach Teilnahme an organisierten Veranstaltungen, Familienfeiern oder überall, wo die Kontaktpersonen bekannt sind.







    Welche Infektionen kann man nicht nachverfolgen? - Die im anonymen Raum, z.B. öffentlicher Nahverkehr, Supermarkt etc. Besonders in ersterem steht man nicht selten mehr als 15 min dicht nebeneinander, zusätzlich gibt es Maskenverweigerer*innen oder Menschen, die die Mund-Nasenbedekung nicht korrekt tragen.







    Also wenn man spekuliert, dass mindestens 30% der nicht-nachverfolgbaren Infektionen im öffentlichen Nahverkehr erfolgt sind, wären dies 2600+19 von 7800.







    Es wäre schön gewesen, wenn dies im Artikel reflektiert worden wäre. In der derzeitigen Form bestätigt der Artikel alle Menschen die im öffentlichen Nahverkehr die Maske verweigern oder nur nachlässig tragen.



    Aktuelles Beispiel : Berlin, Fr. 16.10., M45 16:00 Uhr. Junge Frau sitzt mindestens 20 min. ohne Maske im Bus, isst Lunchpaket, leckt sich danach die Finger ab und greift direkt an die Haltestangen... niemand traut sich etwas zu sagen, und kontrolliert wird in Berlin sowieso nicht. (Also ich meine Hygienemaßnahmen, Fahrkarten natürlich schon...ist ja auch wichtiger)

  • Die Maßnahmen sind seit Monaten gelockert und Zahlen sind gleichgeblieben / gesunken. Jetzt gibt es seit knapp einer Woche wieder Spitzen in den Zahlen und man möchte mir erzählen das Partys und Hochzeiten schuld sind? Während in der Sommerzeit sicher noch deutlich mehr Feiern stattgefunden haben als aktuell, mehr Menschen in der Stadt waren, Fußgängerzonen, Öffentliche Verkehrsmittel, Eisdielen, Cafes, Strände etc.



    Vor genau einer Woche gab es in großen Städten Streiks im ÖPV, durch die sich massenhaft Menschen in U-Bahnen zwängen mussten. Dort konnte man weder Abstand halten, noch bringt Maske etwas auf diese Entfernung. Das wird aber nicht breit getreten, warum? Wie lange war die Inkubationszeit von Corona noch mal?



    Das jetzt suggeriert wird, dass es an der Gastro liegt, kann ich nicht nachvollziehen. Das Problem sind mit Sicherheit keine Bars und Gaststätten die sich an den vorgeschriebenen Abstand halten, was man wie gesagt am Infektionsverlauf sieht, seitdem die Lockerungen wieder aktiv sind. Demnach halt ich auch die 22 Uhr Regelung für Schwachsinn.



    Des Weiteren testen wir seit einigen Wochen deutlich öfter als vorher. Trotz sehr niedrigem Falsch-Positiv Wert der Corona Tests kommt es hier bei Tests in Millionenhöhe zu mehr Infizierten, u.a. auch weil auch die Dunkelziffer von Menschen ohne Symptome aufgedeckt wird.



    Ich bin nicht für Lockerungen, weil mich die Maske stört, aber ich hab absolut was gegen nicht nachvollziehbare Regulierungen und Vorschriften die ganze Branchen benachteiligen, obwohl der eindeutige Nachweis fehlt.



    Warum sind in Zeiten von Corona überhaupt Streiks im ÖPV erlaubt, während ein riesen Heckmeck um Demos gemacht wird?

    • @AWSMpb:

      Seit knapp einer Woche?!



      der Anstieg ist mindestens seit Ende Juli sichtbar



      www.bing.com/searc...hlen%20deutschland



      Aber ich stimme absolut zu, dass nicht nur Partys und Hochzeiten ein Problem sind.



      Wir haben ein Riesenproblem auf vielen Ebenen, das leider wohl auch demnächst auf den ITS sichtbar werden wird.



      Staaten, wie die Niederlande , die auf eine (noch nicht einmal nachweisbar ereichbare wegen Mehrfacherkrankung) "Herdenimmunität" gesetzt haben, haben längst Hilfegesuche für ITS Patient*innen an Nachbarländer gesendet.



      Etliche "Risikopatient*innen"= Menschen(!) sind dieser Strategie zum Opfer gefallen.



      Neuseeland hat es zwar einfacher als Insel, aber der ethische Ansatz, kein Menschenleben zu opfern, sollte uns ein Beispiel sein.

  • Wir wissen doch wie es passiert. Einer der Corona hat steckt einen an der kein Corona hat. Würden sich die beiden nicht treffen könnte es keine Ansteckung geben.



    Also müssen wir jegliches Zusammentreffen beschränken. Und da die liebe Wirtschaft nicht zusammenbrechen darf sollten wir alles ausschalten was nicht wikrlich nötig ist.

    Backstube AN



    Autoherstellung AUS



    Arzt AN



    Puff AUS



    Party AUS



    Pflege AN

    Das können wir jetzt gewichten und bewerten und Kennzahlen blau anmalen. Nach Alter und Geschlecht gruppieren oder sonst wie.

    Es sei denn uns ist der Wegfall der Alten und Kranken gerade recht

  • "Landkreis Cloppenburg – Wo viele Schlachthöfe liegen .... Bereits seit Mitte September zählt Cloppenburg zu den Landkreisen mit den meisten täglichen Neuinfektionen in Deutschland."

    Nun ja. davor, auch im März gehörte der Landkreis mit zu jenen mit den niedrigsten Neuinfektionen.



    Auch hat der Landkreis 170 Tausend Einwohner gegenüber 3,769 Millionen bspw. im Coronaroten Berlin.

  • Beispiel Hamm: Infektionen in der eigenen Wohnung sind laut Lokalzeitung meist "aus bestehender Qurantäne". Hauptproblem sind allerdings private Feiern - in den Nachbarstädten, wo es keine Einschränkungen gibt! Wohl auch mit den neuen Regeln nicht. Reiseverbot, maximal 5 Personen in der Öffentlichkeit - oder mit 50 Freunden aus Risikogebieten in ganz Europe in Dortmund betrunken über die Tanzfläche schunkeln. 50 ist besser als 400 vor einigen Wochen. Im April, als die Erinnerung an Heinsberg noch frisch war, wäre das undenkbar gewesen. Aus gutem Grund!

  • Wenn ich das schon lese: " könnte darauf zurüchzuführen sein".

    Darauf wird dann eine Politik der Beschränkjung der Reisefreiheit (wichtig für Pendler) und der Berufsfreiheit aufgebaut. Beim Beherbergungsverbot wird die Entscheidung über eine Aufhebung auf nach den Ferien verschoben. Wenn dann die Saison für die Gastronomie gelaufen ist.

    Es gab bislang 6 Monate Zeit für die Gesundheitsämter wieder auf Sollstärke zu kommen, Aber das hat die Politik mal wieder verschlafen.

    • @Martin_25:

      """Es gab bislang 6 Monate Zeit für die Gesundheitsämter wieder auf Sollstärke zu kommen, """

      Die haben mit Peitschen versucht die Kranken an den Arbeitsplatz zu schaffen. Man versuchte auch 50 ungelernte Harzler anzulernen, hat auch nicht geklappt. Bei der Zeitarbeit gabs auch keine.

      Was sagt denn deine Lebenserfahrung woher Platz, Technik und Person so einfach hergenommen soll. Das haben die ja nicht im Keller sitzen.



      Und das rufen sie bei Menschen an die weder mitarbeiten wollen noch einen anschwärzen. Oder einfach zu ..... um was zu wissen.

  • Der Artikel bestätigt teilweise einige meiner bisherigen persönlichen Eindrücke.

    Die Disziplin in der Öffentlichkeit hält sich einigermaßen aber im Privaten hat das Schludern über den Sommer deutlich zugenommen.

    Ach ja, und die Berliner Behörden scheinen es auch hier mal wieder nicht so richtig auf die Reihe zu kriegen. Kennt man ja.



    Ein für Nichtberliner schönes Klischee, auf das man sich auch in Krisenzeiten verlassen kann.

  • Zum Infektionsgeschehen in Berlin: Exakt 2 Wochen vor dem ersten signifikanten Anstieg fand doch in Berlin die Massendemo der sogenannten "Querdenker" (siehe auch: www.titanic-magazi...42_87f04e1b04.jpg) statt, mit gewollten massenhaften Verstoßen gegen Hygienevorschriften sowie fabuliertem "Sturm auf den Reichstag".



    Warum zieht da niemand Zusammenhänge? Und recherchiert z.B. nach, wieviele "Querdenker" krank wurden (Is' irgendwie stiller um sie geworden...)



    Statt dauernd die völlig unbelegten Zuschreibungen auf das doch schon sehr eingeschränkte Nachtleben zu kolportieren?

    • 2G
      2284 (Profil gelöscht)
      @rostrotrostrock:

      Die sogenannten Wirtshaus Wiesn waren auch im Zeitraum 4 bis 2 Wochen zurückliegend, also passend zum Start des Infektionsanstiegs.



      Und wohlgemerkt zu einem Zeitpunkt, an dem München bereits über dem kritischen Inzidenzwert lag( ja, ich werde nicht müde das zu betonen, weil es eben zeigt wie sehr auf die eigenen schönen Werte geschissen wird, wenn das eigene Klientel betroffen ist, Wahlkampf macht vor der Krise leider nicht halt, auch wenns angebracht wäre).



      Eine große Ansteckungsgefahr sehe ich somit vor allem in Veranstaltungen mit saufen, blödheit und deutschen Traditionen (was im Endeffekt wieder auf saufen und dumm sein hinausläuft) und bei Veranstaltungen wo viele Fahren geschwungen werden (wahlweise Schwarz weiss rot oder blau weiss), womit sich diese mal wieder als sicherer Indikator für rücksichsloses Deppentum zeigen.



      Das gilt sowohl für die Wirtshaus Wiesn, als auch für die Deppendemo.

      Doof nur, dass alle anderen jetzt unter deren unsolidarischer Scheisse leiden müssen.

      Andererseits halt auch nix neues.

    • 1G
      15833 (Profil gelöscht)
      @rostrotrostrock:

      Dann sollte die Frage geklärt werden, ist man nach 14 Tagen gesund oder krank

      Sonst klappt das ja nicht mit ihrer Annahme

    • @rostrotrostrock:

      Vielleicht haben Sie recht, aber vielleicht haben viele der Demonstranten auch im Anschluss Kneipen & Nachtleben besucht und sich da erst angesteckt.

  • Also Sperrstunde am Arbeitsplatz! Welche Arbeitsplätze?



    Alkoholverbote bringen nichts, außer, dass sie Trinkfreudige aus Trotz den Querdenkern zutreiben.

  • Ein erneutes Politikversagen!

  • "Ob und wie die Maßnahmen wirken, wird sich erst in den nächsten Tagen und Wochen zeigen. Steigt die Zahl der Neuinfektionen weiter an, könnten noch striktere Einschränkungen folgen." - und werden dann von Gerichten gleich wider einkassiert.

    Und die trifft damit auch eine gehörige Mitschuld an den steigenden Fallzahlen. Ich mutmasse einmal, das sich in Deutschland keine Landes)regierung es sich leicht macht, eine Balance zwischen Gesundheitvorsorge und Einhaltung der Grundrechte und Abwendung von wirtschaflichen Schäden zu finden. Dabei lassen sie sich sicherlich von vielköpfigen Stäben beraten - vielleicht gut , vielleicht schlecht . Mit Sicherheit aber kompetent.



    Worin aber berät Richter? Berät sie überhaupt jemand? Falls nicht, ist ihre Kompetenz wohl nicht besser als Ihre oder meine - und entscheiden über Wohl unds Weh einer ganzen Nation.

    • @h. l.:

      sehr treffend

  • "Die Gefahren exponentiellen Wachstums Wer jetzt noch vor Corona-Alarmismus warnt, hat nichts verstanden

    Wie sich die Zahl der Neuinfektionen jetzt verändert, ist entscheidend. Geht es weiter wie bisher, stünden wir Weihnachten bei 300.000 neuen Fällen pro Tag." Otto Wöhrbach

    www.tagesspiegel.d...nden/26268134.html

  • mich wuerde mal interessieren, wie sich genau die studien der rueckverfolgung durch die gesundheitsaemter lesen lassen.



    ich stelle mir das so vor: geht es einem schlecht, laesst er sich testen. ist er positiv, wird er vom amt befragt, wie und wo er war, unnd welche kontaktpersonen er hatte.



    bei familie und bekannten und kollegen ist das einfach. dann wird nochmal verglichen mit listen, falls man mal im restaurant war.



    und dann kommt heraus: private feiern. da kann man dann auch alle schoen benennen, weil man alle kennt.



    und wieso steckt sich niemand in bus und bahn an? wie soll denn da die rueckverfolgung laufen? wer fuellt deine eine liste aus, wenn er einen bus betrtt?



    meiner meinung nach ist es der oeffentliche verkehr die totale dunkelzone, kein mensch weiss, was da passiert. genausowenig supermaerkte. wenn da jemand ordentlich rumhustet, wie soll man ausschliessen, dass es dort keine infektionsuebertragung geben soll?



    wenn das alles so easy und sicher waer, dann braeuchte sich das krankenhausüersonal auch gar nicht sonderlich schuetzen.

    es steckt sich kaum einer an bei den taeglichen bewegungen durch den oeffentlichen raum, weil kaum einer infiziert ist. jetzt sind wir bei 100 pro 100.000 offiziell infizierten. das ganze mal 10, die zahl der symptomlosen, macht 1000. also 1%. nur ein besuch in einem mittleren supermarkt, dort befindet sich statistisch ein infizierter. und bei den abstaenden, die von der mehrheit null eingehlaten werden, sieht es schlecht aus. wenn man dann eben genau das aus dem regal greifen muss, wo gerade jemand steht, da wird auch nicht mehr gross gefragt. einfach her famit, und schon auf 30cm ran ans gesicht.



    der rest ist mathematik.

    • @the real günni:

      Das stimmt, ÖPNV kann per se deswegen kaum als hotspot identifiziert werden falls er es mal ist. Außer jeder hat die App aber auch dann. Schaut man sich Flüge an, dann sieht es schon mal anders aus. Steigste auch nicht einfach so zu.

  • Top informativer Bericht. Danke.

  • Gestern Abend bin ich an einer vollen Kneipe vorbeigekommen, kurz kam aus der Tür regelrecht Dampf raus. Fenster zu, Musik, lautes Gerede, kein Abstand. Da fragt man sich was tun. Polizei, Ordnungsamt? Oder einfach nur hoffen dass die falls infiziert niemanden anstecken? Ich habe mittlerweile Hassgefühle auf solche Leute. Der ganze Verordnungskram nur wegen denen, bis entweder ein Impfstoff da ist oder sie „durchinfiziert“ sind. Bis dahin ist das eine Gefahr für die Allgemeinheit und hat mit Freunde treffen nichts zu tun.