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Streit über LebensmittelpreiseLobbyisten fürs Essen

Die Kanzlerin weist Forderungen nach staatlicher Preisregulierung zurück. Ihre Landwirtschafts­ministerin droht mit Bußgeldern.

Protest vor dem Bundeskanzleramt: AbL-Geschäftsführer Georg Janßen mit Plakat und Julia Klöckner Foto: Michael Kappeler/dpa

Berlin taz | Zwei Traktoren der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) und ein gutes Dutzend Greenpeace-Aktivisten protestierten vor dem Kanzleramt gegen die Preispolitik der Lebensmittelketten. „Handel muss Billigfleisch aus dem Sortiment nehmen“, stand auf einem Transparent der Umweltorganisation. In der Regierungszentrale stritten unterdessen Handelsverbände und Vertreter der vier größten Filialisten über faire Lieferbeziehungen zwischen den Konzernen, Erzeugern und Verarbeitern der Nahrungsmittel. Die anhaltenden Klagen der Landwirte über den Preisdruck des Handels zeigen Wirkung. Angela Merkel macht das Thema zu ihrer Sache.

Das Ergebnis des Spitzen­treffens, an dem auch Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) und Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) teilnahmen, ist allerdings dürftig. Merkel stellte klar, dass es keine von der Politik verordneten Mindestpreise für Lebensmittel geben wird. Das hatten Politiker der Linken gefordert. Stattdessen setzte die Kanzlerin auf „faire Beziehungen“ zwischen Lieferanten und Verkäufern. Das soll die EU-Richtlinie über unlautere Handelspraktiken in den Geschäftsbeziehungen zwischen Unternehmen in der ­Lebensmittelversorgungskette, die sogenannte UTP-Richtlinie, sicherstellen. Sie müsste zwar erst im kommenden Jahr in deutsches Recht umgesetzt werden, doch Klöckner drückt aufs Tempo. „Ich will das sehr schnell umsetzen“, kündigte sie an.

Die vier großen Handelsunternehmen Edeka, Lidl, Rewe und Aldi beherrschen 85 Prozent des Lebensmittelhandels in Deutschland. Die Marktmacht nutzen sie nach Einschätzung Klöckners unredlich aus, um die Erzeuger unter Druck zu setzen. Zu den Praktiken gehört, Ladungen von Frischware kurzfristig zu stornieren, ohne die Landwirte dafür zu entschädigen. Auch mit der Bezahlung der Ware dauert es schon mal drei Monate. Erwartet wird von den Handelsketten auch, dass sich Erzeuger und Industrie an Werbeaktionen oder Sonderangeboten beteiligen. Wer nicht spurt, wird von den Einkäufern mitunter nicht mehr berücksichtigt. Derlei Praktiken werden mit der Umsetzung der UTP-Richtlinie verboten oder nur noch erlaubt, wenn dies die beiden Vertragsparteien vereinbaren.

Klöckner kündigte Sanktionen für Verstöße gegen die Regelung an. Dann gebe es Bußgelder für die Unternehmen. Damit den Behörden unlautere Methoden bekannt werden, will sie eine Beschwerdestelle für die Lieferanten einrichten, an die sich betroffene Lieferanten wenden können, ohne Angst vor einer Auslistung ihrer Produkte. Auch eine weitere Sektoruntersuchung über die Konzentration im Lebensmittelhandel sei geplant. „Wir machen keine Preise in der Politik“, sagte die CDU-Politikerin. Gleichwohl hält sie die gängigen Rabattaktionen für falsch. „Zwei Kilogramm Äpfel für 1,11 Euro“, fragte sie, „wie soll das funktionieren?“

Lockangebote für die Kunden

Die Debatte um den Preiswettbewerb im Handel kocht seit vielen Jahren immer wieder hoch, ohne dass sich an der Billigstrategie der Ketten etwas geändert hätte. Ein Grund dafür sind die Verbraucher, die bei Rabattaktionen kräftig zugreifen. Wer auf Sonderangebote verzichtet, verliert Kunden. So mahnt der Chef des Bundesverbands der Verbraucherzentrale (vzbv), Klaus Müller, die Interessen der Verbraucher an preiswerten Lebensmitteln nicht außer Acht zu lassen. Viele Kunden seien bereit, für mehr Qualität mehr zu bezahlen. Doch laut Müller können sie die Qualität anhand des Preises gar nicht einschätzen.

Die Verbraucherorganisation Foodwatch sieht es ähnlich. „Ein höheres Preisschild an Lebensmitteln ist eben kein verlässlicher Indikator für eine höhere Qualität, eine bessere Tierhaltung oder eine faire Bezahlung der Landwirtinnen und Landwirte“, sagt Geschäftsführer Martin Rücker. Foodwatch macht ein Versagen in der Agrar- und Kartellpolitik für die Missstände verantwortlich. Grünen-Chef Robert Habeck fordert derweil einen Fleisch-Cent Aufschlag, mit dessen Einnahmen Investitionen der Landwirte ins Tierwohl gefördert werden könnten. Das lehnte Klöckner prompt ab.

Auch mit der Bezahlung der Ware dauert es schon mal drei Monate

Rewe-Chef Lionel Souque verteidigte dagegen die Preisgestaltung des Handels. „In Deutschland leben rund 13 Millionen Menschen in Armut oder an der Armutsgrenze“, sagte er der dpa. „Günstige Lebensmittelpreise ermöglichen diesen Menschen eine gesunde und sichere Ernährung.“

Die Debatte ist zwar in vollem Gange, tritt aber inhaltlich bisher auf der Stelle. „Es ist der Start eines Prozesses“, räumte Klöckner nach dem Spitzen­treffen auch ein. Im Dezember hatte sich Merkel bereits mit Vertretern der Landwirte getroffen. Die Bundesregierung bemüht sich sichtlich um eine Moderation des Konfliktes zwischen der konventionellen Nahrungsmittelwirtschaft und Klimaschützern nebst Biobranche sowie den Verbraucherinteressen. Sehr viel näher gekommen, das zeigte der neuerliche Gipfel, sind sich die Beteiligten bisher noch nicht.

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67 Kommentare

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  • Ich hab nichts gegen höhere Lebensmittelpreise für bessere Lebensmittel.

    Allerdings muss die Bundesregierung dann dafür sorgen, dass Geringverdiener, in Armut lebende (Hartz IV ua.) und Kleinrentner dann zusätzliches Geld für Lebensmittel erhalten (höhere Mindestlöhne, höhere Hartz IV - Sätze und höhere Renten). Von den 4,30 €, die ein Hartz IV Empfänger täglich für Lebensmittel zur Verfügung hat, sind starke Preiserhöhungen nämlich nicht finanzierbar.

    Ich finde es immer befremdlich, wenn Spitzenverdiener mit fünfstelligen Monatseinkommen meinen den Armen ins Portemonai greifen zu müssen, bzw. Ihnen höhere finanzielle Lasten zumuten wollen. Ich hab ja nichts gegen "Bio für alle", dann aber auch bitte dafür Sorgen, dass jeder das erforderliche Geld dafür zur Verfügung hat.

  • Alle reden von höheren Verbraucherpreisen, keiner von geringeren Gewinnmargen der Lebensmittelkonzerne. Da ist doch der Knackpunkt.

    Die Gewinnmarge wird nicht angegriffen, sondern der Verbraucher soll tiefer in die Tasche greifen, um den Erzeugern ein besseres Auskommen zu sichern. Warum?

    Weil in unserer "sozialen Marktwirtschaft" nie die Gewinne der Wirtschaft angegriffen werden, denn das riecht nach Sozialismus. Zwar weder für Erzeuger noch für Verbraucher, aber für die Lebensmittelindustrie und das geht in Deutschland ja gar nicht.

    • @siri nihil:

      Wie hoch darf denn die Marge sein? 0,5% wie aktuell oder doch noch weniger?

      Wenn niemand mit Gewinn Dinge verkaufen darf, dann tut es auch niemand mehr ... wie in vorherigen Wirtschaftsordnungen schon erlebt. Das Ergebnis ist dann Angebot Null.

      • @TazTiz:

        0,5%??? In welchem Traumland leben sie denn? Der durchschnittliche Erzeugerpreis für Äpfel liegt im Moment zwischen 30 und 40ct pro kg. Der Ladenverkaufspreis bei etwa 1,90€. Da beträgt die Marge zwischen 400 und 500%. Bei Kartoffeln liegen die Preise bei 25ct zu 80ct. Immer noch über 300%. Sie müssen nicht nur die Lockangebote, sondern die gesamte Ware in ihre Rechnung mit aufnehmen. Der Bananenproduzent bekommt etwa 14ct, verkauft werden diese aber für ca 1,-€.

      • @TazTiz:

        Jo, gut daneben gebrüllt. Aber immer gut, eigene Behauptungen aufzustellen und den anderen dann dafür angreifen, dass die Behauptung scheiße ist.



        *klatsch *klatsch

        • @siri nihil:

          Meinen Sie sich mit "gut daneben gebrüllt" jetzt selbst oder was haben Sie gegen meine Frage?

          Die Umsatzrendite im Einzelhandel ist gering. Am Ende kommt trotzdem etwas zusammen, weil sehr viel Geld/Ware umgesetzt wird. Trotzdem bleibt die Marge eng und einfach zu fordern, dass diese niedriger sein müsse ist wahrlich "gut gebrüllt, Löwe"

  • Mehrere Einflußmöglichkeiten:



    1. Die Politik könnte mal die Arbeisbedingungen in den Schlachtfabriken streng kontrollieren und eine Einhaltung des Mindestlohns und anderer Arbeitsbedingungen erzwingen.



    2. Sie könnte die Sätze der Hartz4 Bezieher und der Gundrente anpassen, so daß nicht der Gang zum Discounter per Satz vorgeschrieben wird.



    3. Bei nur 4 Firmen und 85% Marktmacht müsste man für einen Ausgleich sorgen. Entweder durch Aufteilung der Branchenriesen, oder durch Vereinigung der Erzeuger. Also 4 Wurstfabriken, Molkereien, Bäckereien etc. gegen 4 Discounter.

    Bei dieser Marktmacht greift das Kartellrecht nicht. Hier geht es nicht um Preisabsprachen zwischen Firmen, sondern um Preisfestsetzungen innerhalb von Firmen durch Monopolartige Strukturen im Einkauf.

  • Rewe: „Günstige Lebensmittelpreise ermöglichen diesen Menschen [Arme] eine gesunde und sichere Ernährung.“

    Großbritannien hat in Europa zugleich mit die niedrigsten Lebensmittelpreise in Europa und gleichzeitig mit die größten Probleme mit Fettleibigkeit.

    Zwischen gesunder Ernährung und Preisen besteht Inder EU schlicht kein Zusammenhang.

    • @Rudolf Fissner:

      Eben. Schon deshalb nicht, weil die gesunden Lebensmittel meist teurer sind.

  • Jaja, der gute Lionel Souque. Rewe sorgt für die gesunde Ernährung der Hartzis. Mit was denn? Mit ein paar Dutzend Ja-Artikeln, der Rest des Sortiments besteht aus sündteurer Markenware, die mit 4 € Dingens pro Tag für Essen und Trinken leider außer Reichweite sind. Wenn jetzt PolitikerInnen und andere Genießer, die auch verdreifachte Lebensmittelpreise im Portemonnaie nicht spüren, Preisaufschläge für Grundnahrungsmittel fordern, heißt das Millionen Hartzer auf Spaghetti mit Ketchup zu reduzieren. Das ist zynisch.

  • Vorhin habe ich dargestellt, dass Konsument*innen zumeist alles möglichst billig wollen und zwar rücksichtslos.

    Um weiter zu fragen:



    Warum sind Konsument*innen so?



    Was passiert in deren Erziehung und Sozialisation?



    Da kommt auch die Schule, das Bildungssystem ins Blickfeld.



    Warum wird dort nicht breit und umfassend über zum Beispiel Einsatz von "Agrar-Giften, schwerste Tiermisshandlung und



    Nitratbelastung aus massenhaft Gülle



    aufgeklärt? Warum wird dort kaum eine Kritik an den unhaltbaren Zuständen in der industriellen Landwirtschaft den Kindern und Jugendlichen vermittelt?

  • Jede zweite Person in Deutschland bekommt in ihrem Leben Krebs.

    Das ist ein Fakt der seitens Krebsforschungsgesellschaften genannt wird.



    Krebs ist also zu einer Art Seuche geworden! Die Konsument*innen mögen billige Lebensmittel, Kleidung usw. , weil in erster Linie für den protzigen PKW, die Fernreise, die Einbauküche und weiterer Plunder Geld übrig bleiben muss.



    Billige Lebensmittel, Kleidung sind nur mit dem Einsatz von "Agrar-Giften" und über schwerste Tiermisshandlung zu erzielen.

    Die Habgier (intrinsisch und extrinsich motiviert) nach immer neuen PKW, immer neuen Elektrogeräten, immer neuen Möbeln, immer neuen sonstigem Plunder wird sich nicht ausreichend einschränken lassen, sodass diese üble Misere immer weiter gehen wird.

    Kommentar gekürzt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette.

    Die Moderation

  • 6G
    64984 (Profil gelöscht)

    wenn Merkel von fairen Beziehungen zwischen Lieferanten und Verkäufern spricht, zeigt sie damit nur, dass sie auch nicht im entferntesten verstanden hat, wie Wirtschaft funktioniert.



    Wenn auf der einen Seite 4 Grosskonzerne stehen, auf der anderen Seite tausende kleiner Bauern, dann verlieren dieBauern. Konzerne kennen keine Fairness.

    • @64984 (Profil gelöscht):

      Und wo ist nun ihr Dissens mit Merkel?

      • 6G
        64984 (Profil gelöscht)
        @Rudolf Fissner:

        Entweder man muss den Bauern erlauben, sich zusammenzuschließen, damit die eine entsprechende Verhandlungsmacht haben oder man muss die gossen Einzelhandelskonzerne in Ihrer Macht schwächen, z.B. Durch Zerschlagung oder man muss Festsetzen, dass zumindest kleine Bauernbetriebe zumindest kostendeckende Preise bekommen plus ein Auskommen von denen die Bauern leben können.

        Alles drei macht Merkel nicht,

  • Wieder ein Gipfel der nichts bringt. Wenn ich Merkel schon trohnen sehe und nix passiert wie immer .



    Interessant finde ich den Satz dass 13 Millionen Menschen arm sind und die grossen Lebensmittelketten deren Überleben sichern. Danke sagen wir für diesen Akt der Gnade.



    Dass es hier schlicht ums Geld und den Preis als Hebel um Marktmacht geht weiss jeder



    Welch Kreislauf - der Kunde gewöhnt sich an immer billigere Preise, die Arbeiter in den Läden, Zulieferbetrieben verdienen immer weniger, die Lebensmittel werden unter immer schlechteren Bedingungen für Tier Umwelt und Bauern produziert.



    Was haben die 13 Millionen Armen davon billige schlechte Lebensmittel und die Lebensmittelketten werden immer reicher damit und die Armen immer kränker und übergewichtiger davon. Danke Rewe ALdi Lidl und Konsorten.



    Die Versorgung mit Läden wird immer schlechter da alle kleinen platt gemacht werden. Da freut sich der arme gehbehinderte Rentner besonders drüber.



    Aber Frau Klöckner macht dass alles gut wird ...

    • 0G
      08439 (Profil gelöscht)
      @Opossum:

      Die großen Lebensmittelketten sichern das Überleben? Das ist ja an Zynismus nicht zu überbieten! Die drehen doch dem Ottonormalverbraucher vor allem Dinge an, die ihn krank machen. Wenn die nur die wesentlichen und gesunden Dinge verkauften, die ein Mensch zum Essen braucht, könnte das ja stimmen, aber das tun sie doch nicht. Allein mit ihren Dumping-Fleisch-, Milch-, Wurst-, Süßigkeits-Chips- und Soda-Angeboten leisten sie einen wesentlichen Beitrag zur Volkskrankheit. Man sollte diese Discounter massiv besteuern, wenn sie nicht das bewerben und vertreiben, was Menschen nach wissenschaftlichen Erkenntnissen gut tut.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @08439 (Profil gelöscht):

        Als jemand, der aus pekunären Gründen stark auf Discounter angewiesen ist, sehe ich das Ganze ein wenig anders.

        JA, es gibt diese Angebote, die Sie anhand von Beispielen treffend beschreiben. Und es ist oft kunstvoll-knallig eingepackter Müll ohne Nährwert.

        ZUGLEICH haben Discounter viele Angebote an Grundlebensmitteln, die dafür sorgen, dass Menschen mit niedrigem Einkommen auch auf ihre Kosten kommen KÖNNEN, ohne sich automatisch ihre Gesundheit zu ruinieren.

        Genau diese Dichotomie (heißt doch so?) ist es in meinen Augen, die ein pauschales Urteil so schwer macht.

        Mein persönliches Fazit deshalb: Discounter sind Fluch UND Segen in Einem. Sie sind ein Sinnbild für MODERNE ZEITEN: fast alles ist erhältlich. Von den Kartoffeln heimischer Bauern bis zur Avocado aus Patagonien.

        Ein Überangebot, dass die meisten Menschen völlig überfordert.

        • 0G
          08439 (Profil gelöscht)
          @76530 (Profil gelöscht):

          Natürlich sind Menschen mit wenig Geld heute auf Discounter angewiesen, aber es könnte ebensogut anders sein. Zum einen könnten Discounter darauf verpflichtet werden, sich auf gesunde Lebensmittel zu konzentrieren, zum anderen könnte vieles dessen, was dort heute schon an gesunden Lebensmitteln verkauft wird, (dann) auch im Hofladen um die Ecke angeboten werden, der kein "Vollsortiment" anbietet.

          Zu einer generellen Veränderung des Lebensmittelkonsums kann es aber nur kommen, wenn die geplante Verwirrung durch die Industrie und deren Politikerbüttel aufhört.

          So, wie es heute ist, kann selbst ein Süßigkeiten oder Wurstwaren produzierender Konzern seine Produkte noch als gesundheitsfördernd anpreisen und noch immer können viele unnötige, teils schädliche Zusatzstoffe zugesetzt werden, die der Normalverbraucher nicht zu deuten weiß.

          Das ganze schädliche Zeug könnte man ohne Probleme hoch besteuern, ohne dass es ärmere Menschen tangieren würde. Solange die aber das Zeug "fressen" müssen, weil sie glauben, keine anderen Optionen zu haben, hält sie dieses System dumm und macht sie zugleich abhängig.

          Das gilt selbstverständlich nicht nur für Arme, sondern das Problem geht alle an, ärmere Menschen nur besonders, insofern sie beim Essen oft vornehmlich auf den Preis schauen (müssen).

          Hieran haben die Discounter großen Anteil, obwohl sie bloß ein Symptom sind und nicht die Ursache der Malaise. Es geht halt immer bloß um den Reibach, für den die Verbraucher bloß die Verfügungsmasse bildet.

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @08439 (Profil gelöscht):

            Ich verspreche hoch und heilig: ich hätte gegen die von Ihnen angeregten Veränderungen nichts einzuwenden. ;-)

            Allerdings wären dann Proteste von Seiten der Pharmazie und Ärzteschaft zu erwarten, die KRANKE ohne Ende brauchen.

            Viele gesunde Menschen wären der absolute Super-GAU! Was machen wir dann mit denen?

  • Im realen Sozialismus gab es niedrigere Verbraucher- als Erzeugerpreise und wurde als Errungenschaft gefeiert. Damals wie heute werden solche Phänomene durch Quersubventionen möglich. Dass in Deutschland die Preise niedrig (vielleicht zu niedrig) kalkuliert sind, ist offensichtlich und ermöglicht einen einträglichen Gewinn nur noch großen Betrieben - wie in allen anderen Branchen auch.

    Was ein höherer Endpreis mit Tierwohl zu tun haben soll, erschließt sich mir nicht. Der zusätzliche Gewinn beendet doch keine Haltungsform - im Gegenteil, der Anreiz wird noch größer. Was höherer Gewinn bewirkt, sollten bitte alle mal bei Karl Marks nachlesen.

    Was kommt als Nächstes? Mindestmieten für Berlin? Mindestpreise für Pizzaservices? Mindestpreise für Bier?

    • @TazTiz:

      Deshalb muss man die Tierschutzvorschriften verbessern und vor allem durchsetzten. Der Preis pendelt sich dann schon von allein ein.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        "Der Preis pendelt sich dann schon von allein ein." Genau! Der Markt wird´s richten. Wie jetzt schon.

        • @charis:

          Tierschutzvorschriften sind schon ein Eingriff in den Markt. Der Markt allein richtet es bestimmt nicht. Aber es reicht, ihn in die richtige Richtung zu drücken.

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Ein Bild, das mehr sagt als tausend Worte.

    Danke Frau Klöckner. Wer hinschaut und zuhört, hat offenbar schon verloren.

  • Es gäbe einen ganz einfachen Weg, wie man Bauern UND Verbrauchern gleichmaßen helfen könnte. Steuersenkung. Aber das ist des Teufels. Da sind sich linke wie rechte Etatisten ausnahmsweise einig.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Dan Rostenkowski:

      Ich lerne gerne - auch im Alter noch.

      Mich würde interessieren, wieso Verbraucher von Steuersenkungen profitieren - und wer die Zeche dann zahlt.

      Hätten Sie da etwas für mich?

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Sie fragen mich ernsthaft, was der Verbraucher davon hat, wenn Lebensmittel günstiger werden, weil sie mit weniger Mehrwertsteuer belastet sind? Really?

        Ich weiß nicht genau welche Zeche sie meinen. Wenn Sie meinen, wie die Mindereinnahme im Haushalt ausgeglichen werden soll, dann:

        1. Haben wir einen Haushaltsüberschuss.

        Und wenn der aufgebraucht ist:

        2. Durch weniger Ausgaben.

        • 0G
          08439 (Profil gelöscht)
          @Dan Rostenkowski:

          Lebensmittel sind schon so billig, dass es kaum mehr billiger geht. Wir geben für sie heute weitaus weniger aus früher und weitaus weniger als die Menschen in allen Staaten um uns herum und darüber hinaus.

          Was hat also der Verbraucher davon, wenn die Preise sinken, als dass er noch mehr Junk in sich reinpfeifen kann?

          Im Übrigen sind die Preise für Hülsenfrüchte, Kartoffeln, Vollkornreis, Gemüse (zumal saisonales) derart niedrig, dass man durchaus auch als armer Mensch davon gesund und billig satt werden könnte, auch ganz ohne Discounter.

        • @Dan Rostenkowski:

          "2. Durch weniger Ausgaben."

          Unsere Infrastruktur ist jetzt schon brüchig...

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Dan Rostenkowski:

          Verstehe.

          der Markt soll's richten, der es seit Ewigkeiten verbaselt. Staat nur dort, wo es den 'Unternehmern' hilft. Originell und erfolgreich in einem.

          Und anschließend dürfen die Armen beten und darauf warten, dass von oben nach unten etwas durchsickert.

          Hossianna.

          • @76530 (Profil gelöscht):

            Der Markt hat noch nie etwas verbaselt. Er regelt und funkioniert immer, nur ist er eben auch brutal und manchmal will die Gesellschaft nicht, dass der Markt regelt und zu einem bestimmten (brutalen) Ergebnis führt.

            Also nein, nicht Staat, nur wo er Unternehmen nützt, sondern der Staat soll sich ganz raushalten. Aber ich merke schon, Sie sind vermutlichen einen von denen, die denken, dass sowas wie Bankenrettungen und Kohlesubventionen "kapitalistisch" sind. Ich verrate Ihnen was: Sind sie nicht.

            • @Dan Rostenkowski:

              Wie können in einem kapitalistischen Wirtschafts- und Gesellschaftssystem systemerhaltende Maßnahmen nicht kapitalistisch sein? (Obgleich sie ja eigentlich den kapitalistischen NebenGott "Markt" konterkarieren.)

            • 7G
              76530 (Profil gelöscht)
              @Dan Rostenkowski:

              Welcome to the show.

            • 0G
              08439 (Profil gelöscht)
              @Dan Rostenkowski:

              Nein, natürlich nicht, nur die Klimakatastrophe hat uns "der Markt" beschert und die Verarmung eines nicht unwesentlichen Teils unserer Bevölkerung - von der in anderen Gefilden nicht zu reden.

              "Der Markt" hat kein Gehirn, er ist kein intelligentes Wesen und deshalb frisst er sich überall durch.

              Mit dem Markt als Marktplatz hat dieser Markt ohnehin nichts mehr am Hut. Ein Markt hat nämlich Regeln. Die fehlen beim globalen Markt!

              • @08439 (Profil gelöscht):

                1. Scheinkausalität. Die Ursache für den CO2 Ausstoß ist nicht der Markt, sondern der Wohlstand. Wohlstand geht einher mit Energieverbrauch. Dass kapitalistische Länder den meisten CO2 Ausstoß haben, liegt daran, dass sie die meisten Wohlstand produzieren. Würde ein sozialistisches Land den gleichen Wohlstand haben, würde es mindestens genauso viel CO2 ausstoßen. Mindestens deswegen, weil sozialistische Wirtschaften notorisch unproduktiv und ineffizient sind.

                2. Der Markt schafft keine Armut. Armut ist der natürliche Urzustand der Menschen, wie auch der Tiere im Wald. Um Armut zu haben, reicht es, gar nichts zu tun. Da muss nichts "beschert" werden. Es ist der Wohlstand, der produziert werden muss, durch Arbeitsteilung, Innovationen, Handel und so weiter. Die Geschichte hat gezeigt, dass dort wo es viel Markt gibt, das besser funktioniert, als da wo es wenig Markt gibt.

                3. Ganz genau! Genau weil der Markt sich selbst reguliert, funktioniert er so gut, dass er die ganze Welt durchdringt. Alle Versuche, den Markt intellektuell zu überwinden, das heißt, dass irgendein Apparatschik am Schreibtisch sitzt und sich überlegt, wie viele blaue Hosen das Volk wohl braucht und wie viel sie kosten sollen, sind bisher kläglich gescheitert. Es kann gar nicht funktionieren, weil nämlich der wichtigste Indikator für Angebot und Nachfrage fehlt, nämlich der Preis. In einem freien Markt zeigt der Preis an, wie groß der Bedarf an blauen Hosen ist. In einer Planwirtschaft gibt es keinen Preis, der sich am Markt bildet, also kann niemand wissen wie hoch der Bedarf zum welchem Preis ist. Die Folge ist Misswirtschaft. Das ganze hat Ludwig von Mises schon vor 100 Jahren in seinen Arbeiten dargelegt.

                4. Völlig verkehrt. Der Markt im Sinne eines Marktplatzes, wie man ihn noch von "früher" kennt, hat überhaupt keine Regeln. Das war noch Kapitalismus in Reinkultur! Ja, Sie haben Recht, davon bräuchten wir wieder viel mehr.

                • 6G
                  61321 (Profil gelöscht)
                  @Dan Rostenkowski:

                  .



                  Sie sollten Ihr gefeiertes Modell schleunigst auf einen zeitgemäßen Stand bringen, bevor wir weiter über die Vorzüge und den Segen des Marktes philosophieren.



                  Sie wissen zu gut, dass die Liste der Parameter, die eigentlich den Markt beeinflussen müssten, nicht vollständig sind.



                  Was fehlt?



                  Es fehlt die Einpreisung der unbekannten, aber nichtdestotrotz vorhandenen "wahren" Kosten für alle Ressourcen, die unersetzbar verbraucht werden, auf Kosten zukünftigen Lebens, wie etwa:



                  Boden, Wasser, die Atmosphäre, die nachhaltig gestört wird, die Beseitigung (Auslöschung) großräumiger Ökosysteme mitsamt ihren Bewohnern, vielfach wahrscheinlich für alle noch von der Spezies Mensch erlebbare Zeiten, nicht zuletzt die klassischen Ressourcen, wie fossile Energieträger.



                  Es fehlt darüber hinaus eine vernünftige Ethik, die uns einen akzeptablen Rahmen für den Umgang mit nichtmenschlichem Leben, insbesondere höherer tierischer Lebensformen, vorgibt.



                  Ich vermute, sämtliche Naturvölker waren uns in dieser Hinsicht weit, weit voraus. Aus Eigeninteresse.



                  Unsere Tierschutzgesetze und unsere Art, Tiere bis aufs Letzte auszubeuten, sind unerträgliche Begleiterscheinungen Ihres gepriesenen Marktes und unserer nicht würdig

                • 7G
                  76530 (Profil gelöscht)
                  @Dan Rostenkowski:

                  Eine kurze Antwort:

                  ich bin gerade beim Durchkauen Ihres letzten Posts. Schön, dass wir uns auch inhaltlich begegnen können.

                  Die hiesigen Aussagen sind es in meinen Augen wert, durchdekliniert zu werden.

                  Und für den Hinweis auf Ludwig von Mises, mir bis dato völlig unbekannt, ein Dankeschön. Als Querkopf machen mich besonders andere Querköpfe neugierig.

                  Mal schauen, ob ich über den etwas zu lesen finde ohne meine Haushaltskasse zu belasten.

                • 0G
                  08439 (Profil gelöscht)
                  @Dan Rostenkowski:

                  1. Der Wohlstand ist das Symptom, nicht die Ursache.

                  2. Armut ist kein natürlicher Zustand, sondern ein relationeller, solange es Gesellschaft gibt.

                  3. Schon mal was von Ordoliberalismus gehört? Ein freier Markt ist seine Karikatur (ein Widerspruch im Beiwort), nicht seine Erfüllung.

                  4. Bereits vor 1000 v.Chr. gab es hierzulande Marktordungen.

                  Solange Sie sich auf einen imaginären Begriff zurückziehen und diesen bloß durch die Vehemenz Ihres Schreibens unterstreichen, kommen wir argumentativ nicht zusammen.

                  • @08439 (Profil gelöscht):

                    1. "Der Wohlstand ist das Symptom, nicht die Ursache."

                    Achso, also der Markt/Kapitalismus, der hat sich gedacht: ey, ballern wir doch einfach mal ganz viel CO2 in die Luft, weil wir ja sonst nix zu tun haben und als Symtom und Nebeneffekt ist zufällig Wohlstand entstanden???

                    @Wolfgang Leiberg



                    Schön, dass wir mal zueinander finden :-) Ich kann Ihnen zu Ludwig von Mises das gerade neu erschienen Buch "Ludwig von Mises für jedermann" von Thorsten Polleit ans Herz legen.

                    @Wolf Harberer

                    Da will ich ihnen gar nicht wiedersprechen. Natürlich braucht es Regeln zum Schutz natürlicher Ressourcen und der der Umwelt. Aber das ist ja kein Problem, das allein im freien Markt" besteht. JEDES nur erdenkliche Wirtschaftssystem ist auf natürliche Ressourcen angewiesen. Und Umweltzerstörung ist auch keine Erfindung des Marktes, sondern eine Begleiterscheinung der Zivilisation. Seit Anbeginn der Zeit haben Menschen, wo immer sie gelebt haben, z.B. ihre Fäkalien in Flüsse gekippt. Das hat nicht der Kapitalismus erfunden. Aber der technische Fortschritt konnte das Problem beheben.

                    • 0G
                      08439 (Profil gelöscht)
                      @Dan Rostenkowski:

                      Der Markt denkt nicht. Die Kapitalisten haben die fossilen Resourcen und andere Menschen ausgebeutet und damit Wohlstand geschaffen, der Resultat und nicht Ursache ist.

                      Sie: "Scheinkausalität. Die Ursache für den CO2 Ausstoß ist nicht der Markt, sondern der Wohlstand." Erst wird also Jahrhunderte lang auf einem weitgehend unregulierten "Markt" C02 auf Deuwel komm raus ausgestoßen und damit Wohlstand erzeugt, weil das ganze ohne Abnehmer wenig Sinn hatte (Fascho-Ford: "cars don't buy cars"!) und dann soll just dieses Abfallprodukt der Ausbeutung die Ursache sein???

  • Die Linken sind für höhere Lebensmittelpreise? Die hatten auch schon mal bessere Zeiten....

    • @Bernhard Hellweg:

      Das ist in der Tat neu. Bisher hatten alle linken (und teilweise auch rechten) Preiskontrollen immer das Ziel, das besagte Gut billiger zu machen.

  • Rewe-Chef Lionel Souque for President!



    Er denkt nicht nur an die Armen sondern auch an die Ärmsten der Armen.



    Ich muss mir wirklich eine Träne aus dem Augenwinkel wischen.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Bolzkopf:

      Was die Glaubwürdigkeit von Rewe angeht: ich habe beim hiesigen Marktleiter vorgesprochen, habe als Armutsrentner die Hosen runtergelassen. "Tut mir leid. Wir können Ihnen da nicht weiterhelfen." Ich bin unverrichteter Dinge wieder weg. Meine Rechte habe ich steckengelassen. Auch mit deutlicher Sprache kann manN sich verständlich machen.

      Ich müsste zur nächsten Stadt fahren (mit ÖPNV 5,50 €), dort zur Tafel gehen und mir Essen (nochmals gegen Bezahlung) abholen, das ich hier vor Ort NICHT bekomme. Das Dumme nur: ich war schon dort und musste unbedient zurück. Außer Graubrot und braunen Bananen war da nichts zu verteilen.

      Kommentar gekürzt. Bitte halten Sie sich an unsere Netiquette.

      Die Moderation

    • @Bolzkopf:

      Als die Brüder Albrecht ihren ersten ALDI aufmachten, war ihre Motivation sicher nicht, den Wohlstand armer Menschen in Deutschland zu heben, sondern sie wollten schlicht Geld verdienen.

      Faktisch haben Karl und Theo aber mehr für die Armen in Deutschland getan als alle Sozialprogramme zusammen.

      • 0G
        08439 (Profil gelöscht)
        @Dan Rostenkowski:

        Sie haben vor allem dafür gesorgt, dass eine Menge Menschen arm bleiben und dass sie sich zudem noch spalten. Daran kann auch das neue Image des gediegenen Einkaufs nichts ändern: weil es das Problem nur cachiert.







        ALDI ist auch nicht unschuldig am Sterben der bäuerlichen Kleinbetriebe und diktiert seinen Zulieferen die Preise.

        Schon in den 80ern sagte ein spanischer Freund von mir, der ALDI-Orangensaft für 69 Pfennig könnte kein echter Orangensaft sein. In Spanien kostete der damals ca. 3 Mark (180 Peseten).

        Dass man ein solches Unternehmen auch noch loben kann, verstehe ich wirklich nicht.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Dan Rostenkowski:

        Kommentar entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich.

        Die Moderation

        • @76530 (Profil gelöscht):

          Kommentar entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich.

          Die Moderation

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @Dan Rostenkowski:

            Kommentar entfernt.

            Die Moderation

    • @Bolzkopf:

      ja, ziemlich verlogen

  • Das ist der falsche Ansatz. Problem sind die Tierfabriken und die Schlachtfabriken. Die Bauern und Umwelt schädigen. Aber von Staat und Ländern gefördert werden und mit Billiglöhnen weltweit auftrumpfen können..

  • "Derlei Praktiken werden mit der Umsetzung der UTP-Richtlinie verboten oder nur noch erlaubt, wenn dies die beiden Vertragsparteien vereinbaren."

    Womit die Richtlinie nutzlos ist. Auf Grund ihrer Marktmacht können die Handelskonzerne solche Vereinbarungen erzwingen.

    „Zwei Kilogramm Äpfel für 1,11 Euro“, fragte sie, „wie soll das funktionieren?“

    Nicht fragen. Beamte die Angebote prüfen lassen und saftige Strafen beim Verkauf unter den realen Erzeugungskosten verhängen. Ist es so schwer, die Werbeprospekte durchzublättern?

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Genauso nutzlos wie das Datenschutzgesetz - denn auch da pressen dir die Anbieter die Zustimmung einfach ab.



      Für die "reale Welt" gab es ja mal das AGB-Gesetz dass den Verbraucher von Abzocke (ein Wenig geschützt hat.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      2 kg für 1,11 geht schon, wenn es ohne Gewinn beim Handel erfolgt. Die Erzeugerpreise beim deutschen Bauern liegen bei 0,4-0,5 €/kg.

      • @eicke81:

        Der Handel transportiert und verteilt für lau? Witzig :-)

  • Das Essen muss billig bleiben, sonst können sich die Erntehelfer es nicht mehr leisten.

    • @Zven:

      Man könnte die Erntehelfer anständig bezahlen...

  • Mein Schwager arbeitet im Bereich Grosshandel. Eine Sache geht so:

    Wenn der Lieferant nicht das liefert was ALDI (et al.) will, dann sagt Aldi "wir hätten das für den Preis XYZ verkaufen können" und zieht den Betrag von der Zahlung der nächsten Lieferung ab. Komplett illegal. Trotzdem klappt es, weil sonst die Zulieferer ihren Vertrag verlieren.

    Die komplette Lebensmittelbranche ist noch viel mafiöser als das was ab und zu durch die Presse geistert (angefangen bei den Bauern).

  • Es ist schon lustig, dass die linksalternativen Herzen zusammen mit den konservativen im Takt höherschlagen, wenn den Bauern wegen des Billigfleisches unter die Arme gegriffen werden soll. Da eint sich die gemeinsame German Angst vor ungesundem Essen und der inneren Vergiftungsfurcht dadurch.



    Weniger hip dagegen scheint die Sorge um die Löhne und Arbeitsbedingungen von Schlachtern, Erntehelfern, Lebensmitteltransporteuren, Supermarktangestellten . .



    Shame on you!

    • 0G
      08439 (Profil gelöscht)
      @Ignaz Wrobel:

      Woraus schließen Sie das?

  • "In Deutschland leben rund 13 Millionen Menschen in Armut oder an der Armutsgrenze."

    Hast du Recht, davon 2,5 Millionen Kinder, das ist ein Skandal.

    "Günstige Lebensmittelpreise ermöglichen diesen Menschen eine gesunde und sichere Ernährung."

    Sicher, wir sind ja zum Glück ein Land voller gesund essender Menschen, nicht zu viel Salz, zu viel Fleisch, zu fettig, zu wenig Obst & Gemüse und einfach zu viel von allem.

    "Schmeichelgröße" haben vor allem bei den dicken Franzosen und Italienern Konjunktur.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Sven Günther:

      Und nochmals die Bitte: Ironie kennzeichnen!!!

      Es sei denn, Ihnen geht es nicht um Inhalte, sondern um Verwirrung stiften. Dabei haben Sie große Chancen. ;-)

  • Die Kanzlerin weist staatliche Preisregulierung zurück, doch staatliche Subventionen, auch das Hartz IV der Bauern genannt, sind regulierende Eingriff in das Wirtschaften der Landwirtschaft. Die Landwirtschaft produziert am Limit, sie soll ja für viele Länder mehr Lebensmittel erzeugen, zum dauerhaften Exportschlager werden, wie die Automobilindustrie, wären da nicht die Limits an Böden und Gülle. Selbst am Limit kann die deutsche Landwirtschaft nicht mehr überleben. Immer mehr Stütze wird die Landwirtschaft nicht retten, das haben die Bauern inzwischen auch erkannt. Wichtige, falsche Weichen wurden vom damaligen Landwirtschaftsminister Horst Seehofer 2005 gestellt.