piwik no script img

Sascha Lobo über den Paragrafen 219a„Ich glaube an My body, my choice“

Der Autor und Blogger Sascha Lobo engagiert sich im Kampf gegen den Paragrafen 219a. Ein Gespräch über feministische Kämpfe und männliche Solidarität.

„Niemand hat das Recht, Frauen Vorschriften über ihre eigenen Körper zu machen“ sagt Sascha Lobo Foto: Werner Amann/laif
Patricia Hecht
Interview von Patricia Hecht

taz: Herr Lobo, Sie haben die Website des neuen Vereins „Pro Choice“ gebaut, der sich für die Abschaffung des Paragrafen 219a starkmacht. Warum?

Sascha Lobo: Ich möchte keine Gelegenheit auslassen, das Patriarchat zu bekämpfen. Die Geschlechterfrage gehört zu den drängendsten und auch komplexesten Themen unserer Zeit. Was sich hinter scheinbaren Detailfragen wie diesem Paragrafen verbirgt, ist ein großer, umfassender Kampf von Feministinnen.

Sind Sie Feminist?

Ja, und zwar intersektional, sexpositiv, sexarbeits- und transinklusiv, wenn ich auch – etwa in diesem Interview – nicht immer alle sprachlichen Inklusionen abbilde. Feminismus heißt für mich, eine radikale Form von Gleichberechtigung für alle Geschlechter und Sexualitäten zu schaffen. Und sich andererseits bewusst zu machen, wie wirkmächtig und gewalttätig das Patriarchat in der Gesellschaft wütet.

Sie beschäftigen sich vor allem mit Digitalisierung und dem Internet. Wie kamen Sie auf den Paragrafen?

Ich habe das Privileg, mit Privilegien überhäuft zu sein. Als wirtschaftlich unabhängiger, mittelalter, weißer, weitgehend heterosexueller Cis-Mann mit großer medialer Reichweite kann ich mir aussuchen, wofür ich kämpfe. Ich habe keinen eigenen Kampf, denn die heutige Gesellschaft ist bereits um meine Bedürfnisse herum gebaut. Das kann man zum Beispiel an meiner Frisur erkennen. Sie ist einigermaßen lächerlich – und trotzdem werde ich überall gebeten zu sagen, was ich denke. Eine schwarze Frau mit einer solchen Frisur würde in der deutschen Öffentlichkeit wahrscheinlich viel weniger ernst genommen werden. In meiner Freiheit, auszuwählen, was ich gesellschaftlich verändern will, liegt aber auch eine Verantwortung. Und die Bewegung gegen den 219a braucht Geld. Also habe ich gefragt, ob ich helfen kann.

Wen haben Sie gefragt?

Im Sommer gab es einen Spendenaufruf von Aktivistinnen, die sich in der Solidaritätsbewegung für die Ärztin Kristina Hänel engagieren. Durch die Anzeigenserie gegen Ärzte und Ärztinnen und die bizarre Reform des Paragrafen, für die die SPD auch noch Applaus haben wollte, haben die Betroffenen jede Menge Kosten. Ich dachte, ich kann mehr bewirken, wenn ich nicht nur einmalig spende, sondern helfe, die nächste Ebene zu erreichen. Ich kenne mich ein wenig mit Fundraising und Crowdfunding im Netz aus. Beides findet in der Bewegung bisher nur in Ansätzen statt – obwohl gleichzeitig die Gegenseite aufrüstet. Also zum Beispiel antifeministische Männer, oft aus der radikalen Rechten, die Ärztinnen für komplett harmlose Sätze auf ihrer Webseite anzeigen.

Was haben Sie konkret gemacht?

Ich habe Kontakt aufgenommen und angeboten, eine Infrastruktur einzurichten, mit der es einfacher möglich ist, Spenden zu sammeln. Dann habe ich die Domain Pro-Choice.de gekauft und eine Seite für den Verein gebaut, den die Aktivistinnen gründen wollten.

Wie stehen Sie zu Schwangerschaftsabbrüchen?

Ich glaube an das Prinzip „My body, my choice“. In jeder Dimension. Schwangerschaftsabbrüche sollten ganz grundsätzlich nicht strafbewehrt sein.

Die Gesetzeslage

Paragraf 218 des Strafgesetzbuchs besagt: „Wer eine Schwangerschaft abbricht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.“ Ausnahmen sind in Paragraf 218a geregelt.

Paragraf 219a verbietet es Ärzt*innen, „Werbung“ für den Abbruch einer Schwangerschaft zu machen. Dazu gehört auch sachliche Information über die Methoden, mit denen der Abbruch vorgenommen wird.

Gar nicht?

Man sollte ethisch, moralisch und juristisch diskutieren, ab welchem Zeitpunkt genau sie nicht mehr sinnvoll sind. Aber allein, dass sie verboten sind, dass es sich bei Abbrüchen um eine Straftat gegen das Leben handelt und sie im Strafgesetzbuch neben Mord und Totschlag stehen, halte ich für einen absurden Atavismus einer patriarchalen und rassistischen Gesellschaft. Niemand hat das Recht, Frauen Vorschriften über ihre eigenen Körper zu machen.

Auf Ihrer Website, auf der Sie auch Ihre politischen Positionen beschreiben, findet sich kein Hinweis auf die Relevanz von reproduktiven Rechten. Warum haben Sie das bisher nicht öffentlich gemacht?

Ich benenne auf meiner Seite unter anderem mein Eintreten gegen Misogynie, worunter ich die Paragrafen zum Schwangerschaftsabbruch subsumieren würde.

Müssten Sie nicht konkreter werden, um Themen wie die Paragrafen 218 oder 219a sichtbar zu machen?

Der Verein

„Pro Choice“ wurde Anfang Dezember 2019 gegründet und ist aus der Solidaritätsbewegung für die Ärztin Kristina Hänel hervor­gegangen. Diese wurde wegen Paragraf 219a verurteilt. Der Verein setzt sich für körperliche Selbstbestimmung und konkret für die Abschaffung des Paragrafen 219a ein. Er finanziert sich vor allem über Spenden. www.pro-choice.de

Reproduktive Rechte hervorzuheben oder nicht, war für mich bisher nicht der zentrale Aspekt. Das Thema ist öffentlich präsenter geworden, deshalb helfe ich mit. Auf die Gefahr hin, dass dann Leute denken, man würde zugunsten der eigenen Prominenz auf fahrende Züge aufspringen. Aber das ist mir völlig egal, allein schon, weil es eindeutig angenehmere Züge gäbe. Ich versuche, Feminismus in meine tägliche Arbeit mindestens einfließen zu lassen. Die Frage ist immer auch, wie lautstark ich mich als Mann äußern sollte, der in der Öffentlichkeit steht.

Wie meinen Sie das?

Wenn eine bestimmte Gruppe von Menschen öffentlich für etwas kämpft und dann ein weißer Mann kommt und sagt, übrigens mache ich das jetzt auch nochmal für euch mit, dann kriegt das schnell eine paternalistische Grundierung. Das möchte ich vermeiden. Ich will mich nicht in diesem Kampf in den Vordergrund drängen. Auch wenn dieser Eindruck zugegebenermaßen vielleicht ein winziges bisschen leidet, wenn wir ein Interview machen.

Warum geben Sie es dann?

Weil ich auch den anderen Teil der Debatte sehe: Die öffentliche Unterstützung in Sachen Abtreibungsrechte durch bekanntere Männer ist beschämend gering. Aber nur weil man ein Mann ist, darf man Frauen in solchen Kämpfen nicht allein lassen. Meine Perspektive ist in vielen Bereichen die eines Außenstehenden – aber eines Außenstehenden, der ein Interesse daran hat, sich und anderen bestimmte Strukturen und Mechanismen bewusst zu machen.

Im Interview: Sascha Lobo

44, ist Buchautor, Blogger und Strategie­berater und beschäftigt sich vor allem mit Digi­talisierung und dem Internet.

Welche?

Das Verbot von Abtreibung zum Beispiel ist noch von einer uralten, rassistisch-patriarchalen Erzählung beeinflusst: Dein Körper gehört nicht dir, sondern uns, er dient der Reproduktion weißer Kinder, die Soldaten werden, wenn sie Männer sind, und Gebärmaschinen, wenn sie Frauen sind. Man kann die Geschlechterfrage insofern nicht vom weltweiten reaktionären Backlash trennen.

Die Manifeste von rechtsextremen Massenmördern sind meist rassistischer Antifeminismus mit faschistischem und antisemitischem Fundament. In den ersten drei Sätzen des Manifests des Christchurch-Attentäters geht es zum Beispiel nur um die Geburtenrate. Feministinnen weisen auf diese Verknüpfung schon lange hin – aber dass ich die Intensität dieser Verbindung selbst verstanden habe, ist noch nicht allzu lange her. Schwangerschaft und Reproduktion gehen Männer auch deshalb genauso an, weil der Kampf um das unangreifbare, unveräußerliche Recht auf den eigenen Körper ein Kampf aller Geschlechter werden sollte.

Warum engagieren sich so wenige Männer in feministischen Kämpfen?

Hier bin ich gezwungen zu vermuten: Erstens ist es manchmal wohl angenehm, Debatten von außen betrachten zu können. Dann kann man so tun, als hätte das nichts mit einem zu tun. Natürlich ist ein Mann zum Beispiel im Prozess einer Schwangerschaft eher nicht die Hauptfigur. Insofern ist es für viele Männer vermutlich naheliegend, zu sagen: Macht mal, ihr kriegt das schon hin.

Und zweitens?

Es gibt patriarchal vergiftete, vermeintliche Tabuthemen. Wenn man sich als Mann zum Feminismus äußert, passiert es leicht, dass man merkwürdig angeschaut wird. Davor haben offenbar viele Männer Angst. In feministischen Kontexten geschieht es außerdem manchmal, dass Männer sagen, super, ich bin auf eurer Seite, Ausrufezeichen! Dann wollen sie sich für ihren Großmut feiern lassen und erwarten Kopulationsangebote. Und stattdessen kriegen sie in die Fresse, etwa, weil sie Geschichte und Komplexität der Thematik offenkundig nicht berücksichtigt haben.

Mir ging es 2011 ähnlich, als ich eine 50-prozentige Frauenquote für Blogempfehlungen vorschlug und von einigen Personen angegangen wurde für meine Unterstützung der geschlechtlichen Binarität. Heute verstehe ich das, damals war ich beleidigt. Davon abgesehen gibt es in Zeiten von Social Media buchstäblich nichts, wofür man keinen Gegenwind bekommt. Wenn man sich davon gleich entmutigen lässt, ist man Opfer seines eigenen, veralteten Debattenverständnisses.

Andererseits gibt es genügend Männer, die Frauen Vorschriften machen wollen.

Wenn es um Vorschriften über den eigenen Körper von Frauen geht, sind diese Männer für mich mutlose Lappen. Ein lustiger Witz über Jens Spahn ist, dass er sich vorbildlich für Minderheiten engagiert – wenn er ihnen angehört.

Was ist daran witzig?

It’s funny because it’s true. Die Ehe für alle oder das Verbot von Konver­sionstherapien finde ich absolut richtig. Aber ich würde mir wünschen, dass Spahn mit ähnlichem Furor für ein Recht kämpft, das nicht unmittelbar seinen Körper betrifft. Es ist doch so: Vielleicht müssen Männer im feministischen Kampf die Fahne nicht brüllend ganz nach vorn tragen, sich auf die Bühne stellen und alle anderen Kämpfenden verdrängen. Aber Solidarität zu zeigen wäre das Mindeste. Ich kann nur daran appellieren, die eigene Verantwortung zu realisieren.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

42 Kommentare

 / 
  • Wer sich immer noch fragt, warum eine Person wie Trump in den USA zum Präsidenten gewählt werden konnte. Dieses Interview liefert die Antwort.

    "Ich habe das Privileg, mit Privilegien überhäuft zu sein. Als wirtschaftlich unabhängiger, mittelalter, weißer, weitgehend heterosexueller Cis-Mann "

    Es ist genau dieser Art von "Diskurs", der sich hier in Lobos Interview-Äußerugen manifestiert.

    Verarmte europäischstämmige Amerikaner, die zwei, drei oder mehr Jobs verrichten müssen, um gerade noch so noch über die Runden zu kommen, und die sich dann noch von privilegierten, linksliberalen College-Proffesoren und ihren Studenten mit Oberschichts-Hintergrund anhören müssen, sie seien "priviligiert"– einfach nur weil sie weiße Haut haben.

    • @Atalania:

      Die Behauptung, jemand besitze irgendein gesellschaftliches Privileg, bedeutet nicht gleich dass diese Person im Paradies lebt.



      Es heißt nur, dass die- oder derjenige von bestimmten Problemen verschont bleibt; über andere Lebensbereiche oder die Situation des Menschen insgesamt wird keine Aussage getroffen.

      Auch Herr Lobo hat schon öfter u. a. auf die Probleme von Menschen in finanzschwachen Regionen oder Arbeitslosen in Deutschland hingewiesen.

      Beim intersektionalen Feminismus geht es eigentlich darum, Bündnisse zwischen u. a. feministischen, antirassistischen und - ja - klassenkämpferischen Bewegungen zu schaffen -- und über die einzelnen demographischen Aspekte hinauszuschauen, statt sie isoliert zu betrachten.

      Ein "korrekt" intersektionaler Ansatz erschwert es gerade, dass z. B. arme weiße und schwarze Menschen gegeneinander ausgespielt werden.

      Aber rechte Thinktanks und Boulevardmedien haben diese Ideen in Jahrzehnten der Propaganda massiv aus dem Kontext gerissen, um sie zum Feindbild zu machen.



      (Und neoliberale Augenwischerei um Repräsentation in Führungsetagen usw. hilft auch nicht gerade weiter.)

  • Ach, was ist das ein kluger, sympathischer und hochanständiger Mann. Warum gibt es nciht mehr davon?

  • DANKE! Die Forumsbeiträge auf diesen Artikel haben mir meinen Glauben an die Menschheit zurückgegeben (naja, zumindest an das Differenzierungsvermögen der taz-Foristen ;-))



    Egal wie man zum Thema steht - dass die geneigte Leserschaft so einhellig der Meinung ist, dass die Verlautbarungen des Herrn Lobo gequirrlter Unsinn sind und er besser den Mund gehalten hätte



    (merke: si tacuisses, philosophus mansisses), ist doch ein Lichtblick in diesen dunklen Zeiten!

  • 8G
    80576 (Profil gelöscht)

    "Ich glaube an..." da habe ich aufgehört zu lesen. Klingt zu sehr nach einem Text aus der Bibel.

  • Das hier ist mit Abstand die lustigste Seite hier seit langer Zeit. Obwohl das Thema ja keineswegs lustig ist. Kommt eben darauf an, wie man es behandelt.

  • Schon sehr lustig, wenn jemand, der §1631d BGB verteidigt und Leute auf Twitter blockiert, die das anders sehen, etwas von "my body, my choice" sprechen. Herr Lobo, Sie sind ein Heuchler.

  • "Das Verbot von Abtreibung zum Beispiel ist noch von einer uralten, rassistisch-patriarchalen Erzählung beeinflusst: Dein Körper gehört nicht dir, sondern uns, er dient der Reproduktion weißer Kinder, die Soldaten werden, wenn sie Männer sind, und Gebärmaschinen, wenn sie Frauen sind."

    Im Gegensatz, zu Lobos Dasein als böser weißer Mann sehe ich solche Aussagen als tatsächlich nachvollziehbaren Grund, dass er sich besser nicht an feministischen Debatten beteiligen sollte. Der Satz ist von vorn bis hinten so ein gequirlter, monumentaler Unsinn, dass er die berechtigte Kritik an 219a der Lächerlichkeit preisgibt.

    www.watson.ch/imgd...4/2990889004718616

    • @Deep South:

      "Der 219a stammt aus einer Zeit, in der sich der Staat das Kontrollrecht über die Körper seiner Bürger herausnahm. Er geht zurück auf ein Gesetz vom 26. Mai 1933"

      Also Ein Gestz von den Nazis für mehr deutsche Soldaten.

      Der Satz ist also zu 100% korrekt.

      • @Obscuritas:

        100% sicher ist etwas nur für 100%-ige

        "Die Norm geht auf § 220 Reichsstrafgesetzbuch in der Fassung vom 1. Juni 1933 zurück. Danach machte sich strafbar, wer öffentlich seine eigenen oder fremde Dienste zur Vornahme oder Förderung von Abtreibungen anbot. § 220 StGB war Ergebnis einer rechtspolitischen Debatte, die in die Weimarer Republik und die Zeit des Deutschen Kaiserreiches zurückreichte. "

        de.wikipedia.org/w...stehungsgeschichte

      • @Obscuritas:

        Das totale Verbot von Abtreibungen stammt aus dem 19.Jh. Es ist 1995 aufgehoben worden, nun sind nur noch Abtreibungen verboten, die weder indiziert sind noch nach Beratung durchgeführt worden sind. Das Werbeverbot ohne Ausnahmen stammt in der Tat aus dem Jahr 1933, aber es wurde 2019 geändert. Ärztinnen können nun ihre Dienste mitteilen. Sie sollen aber nur im persönlichen (ggf. digitalen) Kontakt erklären, was genau sie können und welche Methoden sie beherrschen. Was ist daran "patriarchalisch"?

        • @Monika Frommel :

          Nö. Nomen est omen.

      • @Obscuritas:

        Ja klar.

        Erstens gibt es in Deutschland (im Gegensatz zur NS Diktatur) überhaupt kein generelles Verbot von Abtreibungen.

        Zweitens spricht er pauschal von Abtreibungsverboten, nicht von deutscher Rechtssprechung oder gar speziell von 219a.

        Drittens hatten die Nazis ganz andere Rassenvorstellungenm, als das Überleben der "weißen Rasse" zu abzusichern.

        Und Viertens existieren eben gerade in den allermeisten Staaten mit vorwiegend weißer Bevölkerung kaum noch strikte Abtreibungsverbote, während sie in in afrikanischen, arabischen oder lateinamerikanischen, südasiatischen Staaten die absolute Regel sind.

        Somit ist und waren Abtreibungsverbote niemals eine exklusiv weiße (oder gar deutsche) Veranstaltung. Das ist schlicht Blödsinn.

        Und falls er trotz aller plumper Verallgemeinerung, doch nur die Beschränkungen von Schwangerschaftsabbrüchen im deutschen Recht meinen sollte, dann ignoriert er nicht nur den religiös geprägten Ursprung, sondern ebenfalls dass ein Großteil dieser Grenzen auf ethisch-moralischen Grundsätzen basiert, die selbst von den allermeisten Sziologen und Wissenschaftlern mitgetragen werden.

        Dass 219a weg muss, daran gibts keinen Zweifel. Abtreibungsärzte dürfen für ihre Arbeit und reine Aufklärung niemals kriminalisiert werden. Aus dem Thema aber eine deutsche Rassengeschichte zu machen, ist einfach nur billiges Geschwätz.

        • @Deep South:

          In der NS-Diktatur gab es sogar rassistisch motivierte Abtreibungsgebote.

  • 9G
    90946 (Profil gelöscht)

    Die intensive Verbindung zwischen Ultrarechten und Schwangerschaftsabruchgegnern habe ich erst auch nicht verstanden. Es hat micht verblüfft, dass das Thema überhaupt wieder ernsthaft auf die politische Agenda kam. Inzwischen bloggen offenbar 18-jährige Bloggerinnen gegen Abtreibung!



    Insofern sind Unterstützung und feministische Solidarität gefragt und angesagt, egal, welche Frisur die Person trägt :-)

    • @90946 (Profil gelöscht):

      „Die intensive Verbindung zwischen Ultrarechten und Schwangerschaftsabruchgegnern habe ich erst auch nicht verstanden.„

      Chapeau! Das bedeutet, dass Sie die Verbindung von Nicht-Ultrarechten bis hin zu Ultralinken und Schwangerschaftsabbruchgegnern verstanden haben!

      Die paar Rechtshansels können Sie eh vergessen.

      • 9G
        90946 (Profil gelöscht)
        @Rudolf Fissner:

        Nein. Ich denke nicht, dass es das bedeutet. Aber es ist lustig, dass Sie meinen zu wissen, was ich verstanden habe. Dafür braucht es sicher keinen Applaus und bestimmt nicht an meine Adresse.

        • @90946 (Profil gelöscht):

          Stimmt. Das war eine falsche Schlussfolgerung. Sorry.

          Haben Sie den nu die Standpunkte von Linken gegen Schwangerschaftsabbrüche verstehen können?

  • 8G
    80198 (Profil gelöscht)

    Schon interessant. Schwangerschaftsabbruch ist verboten, Waffenexport und Temp 200 auf der Autobahn nicht. Das verstehe, wer will

  • Aber allein, dass sie verboten sind, dass es sich bei Abbrüchen um eine Straftat gegen das Leben handelt und sie im Strafgesetzbuch neben Mord und Totschlag stehen, halte ich für einen absurden Atavismus einer patriarchalen und rassistischen Gesellschaft. Niemand hat das Recht, Frauen Vorschriften über ihre eigenen Körper zu machen. „

    Mein Problem? Dass er da ziemlich unterkomplex argumentiert. Egal wie man dazu steht, aber dass das Verbot von Schwangerschaftsabbrüchen lediglich dazu dienen soll, die Reproduktion von weissen Soldaten zu sichern, ist bemerkenswert schlicht.

    • @Emmo:

      Und er ist bemerkenswert feige bezüglich der Frage, ab wann er einen Abbruch als eine Straftat gegen das Leben einordnet. Nicht einmal 9 1/2 Monate sind bei ihm da von Bedeutung.

  • Es ist schwer zu begreifen, warum es einen halben Tag nach der Geburt Mord sein soll, und einen Tag früher straffrei.

    • @Holger_0311:

      'Man sollte ethisch, moralisch und juristisch diskutieren, ab welchem Zeitpunkt genau sie nicht mehr sinnvoll sind.'

      • @Sebas.tian:

        Sie lassen den Kontext weg. Seine Diskussionsbereitschaft hinsichtlich der juristischen Bewertung geht gerade soweit, dass er es für einen Atavismus hält, wenn der Abbruch verboten ist.

        • @Shaftoe:

          na ja - "der Abbruch" ist ja gerade nicht verboten, sondern nur ein Abbruch, der weder dem Indikatoren- noch dem Beratungsmodell entspricht.

        • @Shaftoe:

          Und seine Diskursebene hat irgendwie auch eine Schieflage hin zu „rechtsextremen Manifesten“. Will er etwa speziell über Rechtsextremismus sich dem Thema nähern und über deren Positionen Debatten anfangen? Ist doch krank!

  • &!Däh&Zisch - Mailtütenfrisch - logo -

    “Lob und Lobo

    Das ist nicht Sascha Lobo, das ist „Feathers“ McGraw. en.wikipedia.org/w...The_Wrong_Trousers



    & …servíce -



    www.google.de/sear...e-de&client=safari

    kurz - So So ! Ho Ho! Logo Lobo! 👻



    “Zu Gromits Geburtstag bastelt Wallace eine selbstlaufende Hose, mit der man sogar glatte Wände hochlaufen kann. Da mal wieder das Geld knapp ist, nimmt Wallace einen obskuren Pinguin als Untermieter auf, der sich gleich in Gromits Zimmer einnistet. Der Pinguin entpuppt sich bald als Tunichtgut, der mit Hilfe des ahnungslosen Wallace und der Techno-Hose einen Diamantenraub durchführt. Wallace und Gromit müssen sehen, wie sie aus der Sache wieder unbeschadet herauskommen.“

    Tja - Sascha - Daschan Ding -



    “Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben. Wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt.“ Friedrich Schiller



    (Aus - Wilhelm Tell IV,3 - Tell;) & Frei:



    ~ Denn durch diese tote Hose muß er kommen - es führt kein andrer Weg nach Küß'e Nacht ~ Na Lobo - logo •

    kurz2 - Na - da Schaugnmer mal. Dann Sehgnmers scho. Gellewelle&Wollnich.

    • @Lowandorder:

      Mein Lieblingszitat aus jenem Werk: „Mir fehlt der Arm, wenn du mir die Waffe fehlt“ :-)

      Wünsche allseits ein schönes Wochenende!

  • Was bedeutet in diesem Zusammenhang immer „rassistisch“?

    • @Kenni303:

      Sog. "Erbkranke" mussten zwangsabtreiben. Das ist rassistisch gewesen.

  • Keine Ahnung was euer Problem ist - abseits von der Person sind die Aussagen in dem Interview for once mal schlüssig und ich stimme wirklich überein.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Tongo:

      Fehlende Zustimmung als Problem?

      Nö. Probleme sehen anders aus.

  • Ach was!

    “ Ich will mich nicht in diesem Kampf in den Vordergrund drängen. Auch wenn dieser Eindruck zugegebenermaßen vielleicht ein winziges bisschen leidet, wenn wir ein Interview machen.…“

    Herr Strategieberater!;)) - Mal ab von unbedarft & keine Kenne.



    Denn doch mal dess - “Jung - geh ins Bett.



    Nen besseren Witz - machste heute nich mehr.“



    Immer gern genommen - Unsere alte Dame *04 solchenfalls.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Lowandorder:

      Anschließe mich.

      Sascha Lobo, der Prototyp eines Menschen, der sich nicht in den Vordergrund drängen möchte.

      Deshalb läuft er auch - wie zu hören ist - in Kartoffelsäcken und grauer Perücke herum. Und schickt Doppelgänger zu öffentlichen Auftritten. Der Song "I'm shy" von Katzegogo soll eigens für ihn komponiert worden sein. Quelle: G.E. Rücht (auch mein PR-Berater).

      Schön, dass Weihnachten vorbei ist. Solche Geistesblitze von Koniferen haben mir sooo gefehlt. ;-)

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Kajagoogoo „too shy“?

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Kenni303:

          Danke für den Service.

          War zu faul zum Recherchieren ... und das große Sieb im analogen Hirnkasterl lässt nur noch ungefähre Annäherungen zu.

          Mercy beaukuh ... ;-)

          • 0G
            05158 (Profil gelöscht)
            @76530 (Profil gelöscht):

            Ich lache eigentlich immer noch.



            Dieser Schwenk von "I'm shy" von Katzegogo (Absicht o. nicht..)



            hinzu



            Kajagoogoo - Too Shy

            www.youtube.com/watch?v=rkpG4XApJ28

            erhöht die Körpertemparatur!

            • @05158 (Profil gelöscht):

              Liggers & wenn ich jetzt was von - öh

              Hesse 🐓 & 1🌾 😱be - isset allwedder aallens för de 🐈 & hei froch mi - Gelle -



              “Was hat das jetzt mit H.G. zu tun?“



              Ohne sei L. - “MITTELBUCHSTABE, m. ein in der mitte befindlicher buchstabe: also wenn ein Deudscher recht redet, wie ist das korn so thewr, so kanstu nicht wol merken, ob er sage, das, des oder dis korn, denn es lautet, als stünden die wort on mittelbuchstaben, also, wie ist dskorn so thewer. Luther 3, 467b.“ 🥳 🥳 🥳

              kurz - so laß ichs auf die Schnelle. Gelle.



              & 😎



              Strühfück ☕️ ☕️ ☕️ con 🎣 & 🛀 later

              unterm——servíce 🧐



              woerterbuchnetz.de...ist=&lemid=GM06058

              Na Mahlzeit 👺

              • 0G
                05158 (Profil gelöscht)
                @Lowandorder:

                Verdammt!

                Da will ich nun entspannt die Foristenbeiträge lesen und was ist,wieder Schwerstarbeit in meinem Unterberuf als Übersetzer angesagt.

                ;-)

                • @05158 (Profil gelöscht):

                  Liggers. Immer fingerbreit Wasser im Bidet & dann klappt dat all.

                  kurz - Gute Verrichtung 👻

  • „... intersektional, sexpositiv, sexarbeits- und transinklusiv, wenn ich auch – etwa in diesem Interview – nicht immer alle sprachlichen Inklusionen abbilde.„

    ... und Hauptsache mir hört eine/r/s zu.

  • Und was macht der cis Selbstdarsteller jetzt anders als die Personen die er kritisiert?