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Donald Trump ignorierenSchweigen als Waffe

Bettina Gaus
Kommentar von Bettina Gaus

Aufmerksamkeit ist ein hohes Gut in der Politik. Was, wenn man es dem US-Präsidenten entzieht? Stell dir vor, Trump twittert, und niemand schaut hin.

Auch wenn Trump gerne den Mund aufreißt, darf und sollte man ihn mal ignorieren Foto: ap

D ie Szenen sind zu einem grausigen Ritual verkommen. Irgendwo in den USA findet ein Massaker statt, der Präsident reist an den Ort des Geschehens und macht mit geschmacklosen Tweets und Gockelei eine Farce aus Gesten der Anteilnahme und des menschlichen Anstands. Demonstranten sowie politische Gegerinnen und Gegner zeigen sich empört, was Donald Trump und seine Gefolgsleute erkennbar freut.

Die Teilnahme an diesem Spiel – und für den Präsidenten und seine unbeirrbaren Fans scheint es ein Spiel zu sein – nutzt nur Zynikern, die angesichts der Trauer anderer zu Häme und Schadenfreude fähig sind.

Eine menschenverachtende Haltung bei Donald Trump aufzudecken ist ungefähr so sinnvoll, wie dem Ku-Klux-Klan vorzuwerfen, er sei rassistisch, oder islamistischen Terroristen, sie seien gewaltbereit. All das lässt sich ja nicht bestreiten, es bedarf keiner weiteren Beweise. Schlimmer noch: Je größer das Entsetzen und die Wut auf der einen Seite, desto fester schließen sich die Reihen auf der anderen Seite.

Das ist kein Zufall, dahinter steckt eine kühle Strategie. So haben Redner aus dem Lager der Rechten, die von Protestierenden an Auftritten in US-Universitäten gehindert wurden, damit mehr Aufmerksamkeit bekommen, als ihnen das mit einem Vortrag je hätte gelingen können. Nun ist Aufmerksamkeit eines der kostbarsten Güter, die eine Mediengesellschaft zu vergeben hat. Das sollte nicht verschenkt werden.

Der Traum vom Ignorieren

Zugegeben: den Präsidenten der Vereinigten Staaten zu ignorieren, ist nicht einfach. Aber möglich. Verletzte Opfer des Amoklaufs von El Paso haben es vorgemacht. Sie haben schlicht erklärt, Trump nicht treffen zu wollen. Und Dee Margo, der Bürgermeister der Stadt, dachte offenbar zumindest darüber nach, es ihnen gleichzutun. Er erklärte, der Respekt vor dem Amt des Präsidenten gebiete es ihm, diesen zu empfangen. Er hielt eine Begründung also für nötig.

Wer etwas ändern will, muss bereit sein, über neue Wege des Widerstands nachzudenken

Verständlich, aber schade, dass Dee Margo sich so entschieden hat, wie er es tat. Eine große Wirkungsmacht wäre davon ausgegangen, wenn Donald Trump in El Paso gelandet wäre und niemand sich bereit gefunden hätte, die protokollarischen Höflichkeitsregeln zu beachten. Und wenn sein Besuch zwar vermeldet worden wäre, was zur journalistischen Sorgfaltspflicht gehört, aber keine Analysen und Kommentare seiner Tweets und anderen Äußerungen erfolgt wären. Wenn keine Demonstranten am Wegesrand protestiert hätten, sondern die Bevölkerung zu Gedenkveranstaltungen gegangen wäre, ohne sich einen Deut darum zu scheren, ob der Präsident dort herumsteht oder nicht.

„Stelle dir vor, es ist Krieg, und keiner geht hin“: Das war einer der populärsten Slogans der Friedensbewegung in den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Nein, auch damals hat das niemand für eine realistische Möglichkeit im Konfliktfall gehalten. Aber der Satz wies die Richtung: Es ging darum, sich vermeintlichen Sachzwängen nicht mehr beugen zu wollen.

Es ist an der Zeit, auch im Hinblick auf Provokationen durch Extremisten – warum sollte Trump eigentlich nicht als Extremist bezeichnet werden? Nur weil er US-Präsident ist? – darüber nachzudenken, ob die eingefahrenen Wege des Protests gegen den Flirt mit Gewalt eigentlich noch ihren Zweck erfüllen. Das gilt übrigens nicht nur für die Vereinigten Staaten.

taz am wochenende

Dieser Text stammt aus der taz am wochenende. Immer ab Samstag am Kiosk, im eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo. Und bei Facebook und Twitter.

„Stell dir vor, Donald Trump twittert und niemand schaut hin“: Vielleicht wäre das ein Anfang. Die bis­herigen Formen des Widerstands waren nicht erfolgreich. Gegenwärtig stehen die Chancen für Donald Trump gut, erneut gewählt zu werden. Und es bedarf keiner prophetischen Gaben, um Triumphe der AfD bei den ­anstehenden Landtagswahlen vorherzusagen.

Wer das ändern will, muss bereit sein, über neue Wege des Widerstands nachzudenken. Schweigen kann eine mächtige Waffe sein. Bisher wird sie nicht oft genug genützt.

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Bettina Gaus
Politische Korrespondentin
Jahrgang 1956, ist politische Korrespondentin der taz. Von 1996 bis 1999 leitete sie das Parlamentsbüro der Zeitung, vorher war sie sechs Jahre lang deren Korrespondentin für Ost-und Zentralafrika mit Sitz in Nairobi. Bettina Gaus hat mehrere Bücher veröffentlicht, zuletzt 2011 „Der unterschätzte Kontinent – Reise zur Mittelschicht Afrikas“ (Eichborn).
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30 Kommentare

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  • Eine sehr hervorragende Idee! Wie nur kan man sie umsetzen bzw so publik machen, dass sie zu einer Massenbewegung wird? Wenn ich kann, trage ich äußerst gern dazu bei!

  • Vielleicht kommts auf den Einzelfall an, also Dee Margo hätte sich anders entscheiden sollen.



    Oder Neonazis: Es ist viel wichtiger, sie dort zu bekämpfen, wo sie Anklang finden, als dort, wo sie sowieso keiner will. Sollten sie mal durch Kreuzberg laufen, wäre eine Nichtreaktion und Stillschweigen okay(siehe das Beispiel des Dorfs im Taunus). In Chemnitz eher nicht.

  • 8G
    88181 (Profil gelöscht)

    Ob die taz nun Trump ignoriert oder nicht, das spielt keine Geige. Und sie wird es ja eh nicht tun.

    Genauso wenig wie der fromme Spruch mit dem Krieg, zu dem keiner hingeht.



    Alle die müssen, gehen sowieso hin.

    Und die AfD zu ignorieren wäre einerseits richtig, indem man sie nicht in jede beschissene Talk-Show einlädt. Tut man aber, weil die Leute das wohl sehen wollen.

    Auf der Straße kann man sie und die richtigen Nazis aber nicht ignorieren. Was wäre das für ein Bild, liefen ein paar tausend Nazis durch Berlin und nicht eine ruft: "Nazis raus."

    Da würden die sich auf der Siegerstraße wähnen.

  • Trump und seine Twittertiraden zu ignorieren ist eine Sache, die Andere Darm ist, dass er immer wieder weltentscheidende politische Entscheidungen über Twitter bekannt gibt,weshalb es sehr schwer ist, ihn dort zu ignorieren! Eventuell ist das auch so gewollt, damit es nicht trennbar wird!

    Was mich persönlich verwundert und das nicht erst seit gestern, ist die Tatsache, dass gerade die amerikanische Presse, die ja anscheinend geschlossen gegen Trump ist, nicht wirklich darauf bedacht ist, diesen Vollpfosten bloß zustellen! Es gäbe sicher genug Material zu finden, wenn sich einige Investigative Journalisten daran setzen würden, Trump die Eine oder Andere Straftat nachzuweisen und zu thematisieren!



    Als kleines Beispiel, die Beschäftigung von Papierlosen Migranten auf seinen Golfplätzen!



    Laut eines Mitarbeiters, der anonym ein Statement in Florida bei einer kleinen Zeitung abgegeben hat, werden dort etwa 20 Illegale beschäftigt, die bei Kontrollen sofort weggeschickt werden!



    Die Kontrollen sollen der Leitung vorher durchgestochen werden!

    Dieser Mann hat so viel Dreck am Stecken, dass es verwunderlich ist, dass die Medien sehr zurückhaltend darauf reagieren und diese Dinge nicht thematisiert werden!

    Auch die Geldwäsche Geschäfte, deren er weltweit verdächtigt wird, ließen sich sicher auch durch gute journalistische Arbeit aufdecken!

    Warum passiert dies alles nicht in Zusammenhang mit Trump?



    Stecken da eventuell die großen Geldgeber, die auch Besitzer der Medien sind hinter?



    Wird er geschont, weil soviel Kapital zu seinem Schutz zur Verfügung steht?

    Im Zusammenhang mit der Präsidentschaft von Trump gibt es so vieleUngereimtheiten, selbe dringend aufgedeckt werden sollten, damit diese Geschichte in anderen Ländern schneller und eindringlicher zum Thema werden können um solbe Typen zu verhindern!

    Beispiel Boris Johnson Great Britain!!!

  • Ein kleinesDorf im Taunus: jahrelang Ziel des Aufmarschs von Nazis, die zum Denkmal gefallener aus dem 1. Und 2. WK pilgerten. Die Dorfbewohner übten sich im gezielten Ignorieren. Sie kärcherten, motorsensten und kettensägten, was das Zeug hält. Sie hingen Wäsche auf und ab und strichen Gartenzäune. Taten, als ob der vorbeigrölende Aufzug Luft sei. Hat geklappt. Nach paar Jahren war Ruhe. Wäre schön, wenn man alle Trumps auch so loswürde.

    • @Maria Burger:

      Laub verbrennen ist auch gut

  • Schicken Die diesen Kommentar doch bitte mal an die SPON Redaktion :-)

    Natürlich wäre es besser, wenn die Medien nicht über jedes Stöckchen springen würden, das Trump hinhält. Z.Z. lassen sie sich von ihm für seine Zwecke einspannen.

    Das trifft übrigens auch auf die AfD zu.

  • Nun es ist das eine jemanden totzuschweigen aber das andere die Wahlen zu gewinnen.

    Die Demokraten sind auf dem besten Weg Trump zum nächsten Wahlsieg zu verhelfen. Mit AOC und ihrem 'Squad' hat man zwar vier Frauen, die in der Partei für Begeisterung sorgen, bei Wechselwählern aber zu Fluchtreflexen führen. Letztere entscheiden aber die Wahlen so gut wie immer und entsprechend gibt es mittlerweile sogar bei der New York Times wieder Stimmen, die der Meinung sind, dass man auf dem besten Wege ist Trump erneut ins Amt zu hieven. ( www.nytimes.com/20...on/trump-2020.html )

    Die Medien werden es sich außerdem nicht nehmen lassen weiterhin intensiv über Trump zu berichten. Er ist eine kontroverse Figur und Beiträge über kontroverse Themen und Persönlichkeiten bringen die meisten Klicks und somit auch das meiste Werbegeld ein.



    Abgesehen davon wird es auch noch eine nicht allzu geringe Anzahl an Journalisten geben, die glauben ihn durch negative Beiträge "entlarven" zu müssen. Derartige Journaille-Aktivisten wird man ebenfalls kaum dazu bringen können die Füße still zu halten. So ist das eben mit Glaubenskriegern,...

  • Ich lese kein Gezwitscher.



    Ich lese über Trump in den Zeitungen.

    Diesen Artikel habe ich aber nicht gelesen :-)

  • Nee, allgemeiner. Aufmerksamkeit ist das wichtigste, was wir Menschen vergeben können. Nicht bloß in einer Mediengesellschaft, das ist Journalistenperspektive und wird dem Problem nicht ansatzweise gerecht.

    Aufmerksamkeit ist Lebensenergie.

    Wir sind systematischem Aufmerksamkeitsdiebstahl ausgesetzt, ständig, überall. Ein Symptom der Krämerepoche, in der wir leben. Viel zu viele brüllen auf tausend Arten "hier hier ich ich". Die einen versuchen, irgendwelchen Ramsch zu verkloppen, die anderen versuchen, ihr Selbstwertgefühl zu reparieren.

    Aufmerksamkeit sollte bewusst und absichtlich eingesetzt werden. Alle Formen von Aufmerksamkeitsdiebstahl sollten abgeschafft (=sinnlos gemacht) werden.

    Alsdenn. Prinzip ist: wenn ich was brauche, hol ichs mir selber:



    - weg mit Werbung jeglicher Art



    - "Smartphone" - weg damit, bis es wieder ein Werkzeug ist, das einem selber nützt und nicht in erster Linie den Datenkapitalisten



    - Glotze - ebenso



    - Medien - nur ausgewählte Meldungen, nach Geschmack, wenn überhaupt. Sowas wie fefes Blog. Wenn etwas wirklich wichtig ist, erfährt man es sowieso. Hintergrundinfos fallen unter hol ich mir selber bei Bedarf, also bewusst, absichtlich, so was wie Le Monde diplomatique.

    Und auf einmal hat man wieder jede Menge Aufmerksamkeit für Freunde, Familie, für sich selbst und tausend Dinge, die mit Aufmerksamkeit viel besser laufen.

    • @uvw:

      Ich habe kein smartphone, keine Glotze etc. und viel Zeit für Freunde übrig, auch indirekt, für uns hier auf diesem Forum.



      Aber es gibt eine andere, emotionale Ebene, auf der es mir unmöglich ist, abzuschalten.



      Dass uns Trump, Seehofer, Chemnitz und Co. wachhalten, hat nämlich auch eine gute Seite. Okay, nach der ersten emotionalen Reaktion ist es wichtiger, sich mit anderen zusammen zu tun als nur zu reagieren, also Hilfe, Unterstützung, Geld für Betroffene zu organisieren. Aber der Protest, das ist auch Teil unsere Lebendigkeit.

    • @uvw:

      Es ist sicher sehr schwierig, den mächtigsten Mann der Welt zu ignorieren. Besonders weil er nicht nur Hass redet und schreibt, sondern weil er materiell handelt.



      Er handelt... und er stützt sich auf materielle Macht. Geld, Gold, Flugzeugträger in allen Teilen der Welt, willige und geile Komparsen in den zweit- und drittmächtigsten Regierungen in Europa und viert- und fünftmächtigsten Staaten der übrigen Erdteile.



      Da kann man nicht einfach zum ignorieren aufrufen. Denn wenn schon Fäkanlien rauskommen wenn er den Mund aufmacht, dann ist das was derzeit unter "make America great again" an Fakten geschaffen wird, nämlich die schrittweise und gewaltsame Unterwerfung, Entmachtung und Ausbeutung der gesamten - der gesamten!- de facto noch viel nachhaltiger.



      Nicht so sehr aufregen über das was er schreibselt, mehr aufregen über das was er tut. Sein Gegeifer ist geschmacklos, widerwärtig. Die Politik, die er gleichzeitig verfolgt und umsetzt ist der Einsatz aller Machtressourcen um etwaige widersetzlichen Länder klein zu kriegen indem er deren Bevölkerung aushungert, isoliert und bankrott macht.



      Darüber sollten wir uns aufregen, nicht nur anekdotisch die Widerwärtigkeiten kommentieren, die er auskotzt.

    • @uvw:

      Ein sehr schöner und wichtiger Kommentar. Ich selbst sollte das auch noch mehr beachten. Mittlerweile lassen fast alle von uns sich die Aufmerksamkeit viel zu sehr stehlen und für Unterhaltung oder mehr oder weniger sinnhafte Apps, kurze knackige Videos, Schlagzeilen und Tweets 'abkaufen'.

      Ich will noch die Aufmerksamkeit für sich selbst, nach innen, betonen. Was man da sieht mag nicht immer leicht sein, denn man muss sich mit allerhand Konflikten und Komplexen befassen. Für unsere 'seelische' (jetzt nicht im religiösen Sinne) Gesundheit ist das aber ein absolutes Muss. Daran gekoppelt auch für intakte soziale Beziehungen. Auf so vielen Ebenen ist eine gesunde Beziehung zu sich selbst absolut essentiell. Der Aufmerksamkeitsdiebstahl raubt uns auch diese Möglichkeiten. Wir können uns verweigern. Eigentlich nichts leichter als das. Aber in der Praxis bedarf es dann schon einer Anstrengung und Disziplin, so geht es mir jedenfalls.

  • Die Idee geht leider nach hinten los.



    Wenn nicht alle Welt die Rassisten und Autoritären bekämpft, wird ein Typ wie Trump nur noch mächtiger.



    Ignorieren und schweigen nützt uns nichts. Seinen Twitter-Account löschen ist viel besser. Das geschah ja schon mal

    • @nzuli sana:

      Trump hat 62,9 Millionen Follower (was für ein Wort).

      Indem die Medien jedes Pups von ihm wiederkäuen, erreicht er mehrere hundert Millionen. Er erhält also (ungewollt) Hilfe.

      Das bedeutet ja nicht, dass er nicht weiter bekämpft werden soll. Man muss nur nicht jede seiner wohl kalkulierten Äußerungen kommentieren. So kann man ihm einen Teil des Wassers abgraben.

  • Ich habe längst damit aufgehört, mich von diesem stabilen Genie intellektuell malträtieren zu lassen. Auch der AfD zu entfolgen war sehr angenehm. Man sollte sich mit Dingen beschäftigen, die man beeinflussen kann. Trump und andere politische Kotzbrocken gehören nicht dazu. Dazu ist das Leben zu schade.

  • Es ist ein Dilemma. Schweigen und das Fehlen oder Nichtaussprechen von Widerspruch können wir uns nicht erlauben. Wir müssen stark gegen Rassismus und Hass einstehen. Das Dilemma beginnt da, wo sich der braune Haufen die Energie der Gegner zu nutze macht und in einer positiven Rückkopplung an der Empörung wächst.

  • Ich frage mich schon lange, wieso alle das Spiel von Trum (und der AfD) mitspielen.

    In Bezug auf Trump: Twitter ist kein Regierungsorgan der USA - soll er sich doch dort auskotzen, wie er will...

    In Bezug auf die AfD: Diesen braunen Haufen KANN man nicht "entzaubern" oder demaskieren, weil da einfach nur brauner Dreck zu entdecken ist.

    Man kann die AfD auch nicht widerlegen, da Fakten dort keine Rolle spielen. Es geht nur um das Schüren von Emotionen, egal mit welchem Thema - und daraus politisches Kapital zuschlagen.

    Also wäre es sicherlich angebracht, nicht über jedes Stöckchen zu springen, was sie einem hinhalten - bei Trump, bei der AfD.

    Aus meinen Erfahrungen undercover in geschlossenen AfD-Gruppen weiß ich, dass sie jede Empörung von Seiten der "Gutmenschen" als Sieg feiern.

    Es reicht eine Demo mit 5 Teilnehmern, um in die Medien zu kommen, wenn gleichzeitig 500 Gegendemonstranten auf den braunen Haufen starren, anstatt ihn rechts liegen zu lassen...

    • @Thomas Elias:

      "Es reicht eine Demo mit 5 Teilnehmern, um in die Medien zu kommen, wenn gleichzeitig 500 Gegendemonstranten auf den braunen Haufen starren, anstatt ihn rechts liegen zu lassen..."

      Das wäre wirklich eine interessante Frage, ob Gegendemonstrationen den "braunen Haufen" nicht sogar aufwerten.

  • 9G
    94778 (Profil gelöscht)

    Schöner Artikel, gute Idee.Aber die Medien BRAUCHEN so einen Typen wie Trump, als Geld generierungsmaschine.Vieke Klicks, viele Leser,Auflagensteigerung, viel Kohle in die Kassen.

    Und wir Leser *innen und Kommentatoren machen noch mit. Und heizen das Ganze noch an .

    Aufruf: Ab jetzt sollten wir über Trump, Erdogan ...nur noch - schweigen, wennsue ihren Dreck und ihren Zynismus loslassen : Leser,Journalistinnen, Kommentator*innen.

    Dad soll aber kein Aufruf zur Ignoranz und zur Absage von fundiert recherchierten Berichten und Informationen über ihre kriminelle Politik sein

  • Von Greta Thunberg wird berichtet, dass sie auf die Frage, ob sie, wenn sie demnächst in den USA ist, sich mit Trump treffen würde, wenn er sie zu einem Gespräch einladen würde, geantwortet habe, sie habe kein Interesse an einem Treffen mit Trump.



    Da man ihn nicht überzeugen könne, sich für den Klimaschutz einzusetzen, sei ein solches Treffen Zeitverschwendung.

    Richtig so! Am Ende würde sich so ein "Pfau" nur mit Greta "schmücken" wollen, und ganz sicher würde er ihr gegenüber bekräftigen, was er doch für ein toller Klimaschützer sei, der weltbeste überhaupt und was die dummen Leute denn immer nur an ihm auszusetzen hätten ...

    Wenn irgend möglich, sollte dem Mann keine Bühne bereitet werden!

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Merkwürdig, was hier alles Thema im Kontext USA - Europa ist - und was nicht.

    Während in anderen Medien die Androhung der USA, aus Deutschland Soldaten abzuziehen (für mich wäre dies höchstes politisches Glück) und sie gen Osten nach Polen zu verlegen, diskutiert wird, herrscht im taz-Forum das Große Schweigen.

    Ist Relevanz bei der Entscheidung für ein Thema heute nicht mehr von Bedeutung?

    • @76530 (Profil gelöscht):

      Dass die Taz mit manchen Themen den anderen ein wenig hinterher hinkt, ist doch nichts neues. Die ganzen Artikel wollen ja auch erstmal geschrieben werden und so viel Personal wie der Spiegel oder Tagesschau.de hat das Blatt halt leider nicht. Das Thema Militärabzug aus Deutschland wird garantiert auch hier demnächst erscheinen.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Grandiot:

        'Hinterherhinken' scheint in meinen Augen NICHT das zutreffende Verb hier zu sein. Eben gerade lese ich, dass die - für die deutschen taz-Foristen hochbrisante - Nachricht vom Tode des Herrn Eppstein Thema ist, die VerLAUTbarungen des US-amerikanischen Botschafters Grenell hingegen unter den Redaktionstisch fallen.

        Das nenne ich Prioritäten setzen.

        Holladihüh.

        • @76530 (Profil gelöscht):

          Holladihüh!

          Es hat mich zugegebenerweise auch etwas irritiert, dass die taz das Thema Truppenabzug nicht mehr aufgegriffen hat. Sehr schade, mich hätte die Einschätzung und Einordnung des Blattes bezüglich dieses Themas sehr interessiert.

          Unabhängig davon sehe ich aber keinen Fehler darin, über den Fall Eppstein zu berichten. In der Medienwelt gilt nun mal nicht nur der Grundsatz der Relevanz, sondern auch der der Aktualität und in diesem Punkt hat Eppstein nun mal das bessere Blatt als Trump.

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @Grandiot:

            Zur Aktualität:

            Zum Thema Truppenabzug äußerte sich ein gewisser Herr Grenell erst unlängst in Berlin - und es gab die erwartbaren Kommentare von deutscher Seite. Mir begegneten beim gestrigen Einkauf angstschlotternde Menschen, viele weinend, mit verquollenen Gesichtern, eine Nachbarin fiel mir gar wehklagend um den Hals.

            So sind sie, die Amis. Erpresser und Weicheier. Kein Wunder. Ich sage nur: Thanksgiving, Hering und Schokoladensauce. Mehr: n.n.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Grandiot:

        Schankedön. Dann kann ich endlich meinen Spott ablassen. Mein Teppich ist schon aufgekratzt!

        • @76530 (Profil gelöscht):

          Spotten können Sie doch, so viel Sie möchten, freies Land und so ;)

          Ich hatte mich bloß temporär um Ihren Blutdruck gesorgt, daher mein kurzer Einwurf...

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @Grandiot:

            Schwachstelle erkannt. Großen Respekt!!!

            Mein Doc wundert sich eh, dass ich noch lebe. Das Material scheint gut zu sein. Und meinen Lebensauftrag habe ich noch nicht erfüllt. ;-)