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Framing-Begriff „Schummelsoftware“Ein Autohersteller ist kein Schulkind

Seit mehr als drei Jahren ist der Abgasskandal öffentlich bekannt. Dabei ist oft von „schummeln“ die Rede – obwohl es eigentlich um Kriminalität geht.

Keine „Schummelei“, sondenr Betrug: Autohersteller bauten jahrelang illegale Technik in Autos ein Foto: dpa

Berlin taz | Autohersteller bauen eine illegale Technik in Autos ein, die Millionen von Kunden betrügt sowie Klima und Gesundheit schädigt. So was nennt sich ja eigentlich „Kriminalität“. Nicht aber in Deutschland. Hier nennt sich das „Schummelsoftware“. VW bezeichnet diese Technik übrigens gekonnt als „Umschalt-Logik“. Seit mehr als drei Jahren ist der Dieselskandal öffentlich bekannt. Bis heute taucht in den Titelzeilen fast aller größeren deutschen Medien das Wort „Schummelsoftware“ auf.

Wie kürzlich wieder, bei den vielen Berichten über das BGH-Dieselurteil. Da ist die Rede auch vom „Abgas-Schummel“ (Welt, Bild u.a.) und die betroffenen Autos heißen gern einmal „Schummel-Diesel“ (Merkur, Bild, u. a.). Ein Schummler ist ein kleiner Gauner, der sein Glück versucht hat und dabei aufgeflogen ist. Ein Schulkind, das beim Nachbarn abschreibt. Aber Autohersteller? Die Kategorie des Schummlers aktiviert in diesem Fall einen Schutzframe.

Einem Schummler kann man kaum wirklich böse sein. Einen Schummler behandeln wir anders als einen Betrüger oder Kriminellen. Dabei liefert gerade die Titelzeile das Mandat zur Polarisierung, um den unaufmerksamen Leser vom Sofa hochzuschrecken. Das Wort findet sich nicht nur in Titelzeilen. Es durchzieht ganze Textpassagen und setzt Leserinnen und Leser immer wieder seiner impliziten Botschaft („harmlos“) aus. Akzeptierter Sprachgebrauch verweist auf akzeptierte Einstellungen.

Der Experte: Eric Wallis

Dr. Eric Wallis, Jahrgang 1980, bloggt als Wortgucker bei Facebook und Twitter über die Wirkung der Sprache in der Politik. Er hat über Kampagnensprache und Framing promoviert und arbeitet jetzt als Kampagnen- und PR-Manager.

Wenn wir wissen wollen, warum in der Sache politisch so wenig passiert, warum Hersteller nicht angemessen bestraft und Kunden nicht angemessen entschädigt werden, dann gibt uns dieses Wort einen Teil der Antwort. Der herrschende Diskurs ist in Deutschland von einer verharmlosenden Sichtweise gegenüber diesem Betrug geprägt. Und die Politik? Politik springt vielleicht mal auf einen fahrenden Zug. Aber Politik verändert kaum aus eigener Motivation die herrschende öffentliche Meinung. Sie rennt ihr hinterher. Dann macht unser Verkehrsminister ja alles richtig.

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48 Kommentare

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  • Wenn Menschen mutwillig sterben sollen, damit andere einen finanziellen Vorteil davon haben, redet man üblicherweise von MORD.

    Die Gehälter von VW-Vorständen sind auch nicht dazu geeignet, den Vorwurf der Habgier auszuschließen.

  • Guter Artikel. Es geht hier allerdings längst nicht mehr nur um einfache Kriminalität, sondern um organisierte Kriminalität. Es geht um mafiöse Strukturen, die bereits soweit fortgeschritten sind, dass sie nahezu beliebig in die Gesetzgebung eingreifen können und auch noch den öffentlichen Diskurs mit ihrem Wording maßgeblich prägen.

    • @Rainer B.:

      Betrogen worden sind die Autokäufer.



      Bei den Menschen, die wegen erhöhter Schadstoffwerte zusätzlich sterben, würde ich von Mord sprechen.

  • War für



    @Renate, 07.04.2019, ca. 21:00, gedacht.

  • 9G
    91672 (Profil gelöscht)

    Vorwurf an die taz: Gegenwärtige Autohersteller irgendwie mit Schulkindern zu vergleichen, finde ich sehr abenteuerlich.



    Kfz-Hersteller haben den mit Abstand größten Betrug in der Geschichte der BRD zu verantworten, verschiedene Regierungen der letzten 20 Jahre haben außerdem die Augen fest verschlossen.



    Schulkinder wurden in diese Betrugsgesellschaft hineingeboren und versuchen, ihre Zukunft, wie seit Jahrhunderten auch, zu leben und zu lernen, und machen nebenbei beispielhaft und mutig den Job, Erwachsene, die diesen massiven Autobetrug und die vollkommene Untätigkeit der Politik in Sachen Klimawandel zu verantworten haben, aufzuhalten.



    'Schulkinder gegen Autobetrug' hätte die Überschrift lauten sollen.

    • @91672 (Profil gelöscht):

      Ähm...ja, nun, aber genau darum gehts doch im Beitrag und geht sogar schon aus der Überschrift hervor.

    • @91672 (Profil gelöscht):

      Nicht die TAZ vergleicht die Autohersteller mit Schulkindern, sondern die deutsche Medienlandschaft tut dies, durch die Wortwahl in der Berichterstattung. Darüber schreibt die TAZ und es wurde Zeit, dass das mal thematisiert wird.....

  • ► → Diese beiden "Pfeile" hier zum Kopieren, weil der "größer als"-Tasten-Pfeil immer mit " => " im Taz-kommentar angezeigt wird.



    Nichts für ungut – nur Service, weil mich das auch immer so nervt, dass der "Pfeil" von der Tastatur auf der Kommentarseite nicht "akzeptiert" wird. 😘 .

    • @Frau Kirschgrün:

      War für



      @Renate, 07.04.2019, ca. 21:00, gedacht.

      • @Frau Kirschgrün:

        Danke, ich versuch mal mir das zu merken. Liebe Grüße!

        • @Renate:

          Auch viele liebe Grüße!

  • Guter Artikel, nur das Wort "eigentlich" ist zu streichen:



    "obwohl es eigentlich um Kriminalität geht." => "obwohl es um Kriminalität geht."

    • 9G
      91672 (Profil gelöscht)
      @Renate:

      Ja. Und der Schlusssatz 'Dann macht unser Verkehrsminister ja alles richtig' gehört in 10-fache Anführungszeichen. Denn der Verkehrsminister ist seit Merkels Regierungszeit der Schlüssel für diesen Monsterbetrug.

  • Ich glaube ja, dass da ein kriminelles Kartell - die Automafia - am Werk ist und dass die Politiker und Teile der Medien nicht hinterherlaufen, sondern sozusagen mitmachen.

    • @Hanno Homie:

      Diese Vermutung finde ich auch sehr naheliegend.

  • Anscheinend weiß bei der Taz die linke Hand nicht, was die rechte tut :D

    • 9G
      91672 (Profil gelöscht)
      @Grandiot:

      Und in der Politik springen die Rechten immer gleich an die Decke, weil die Linken einfach meistens recht haben.

  • Nu, kriminell ist etwas was gegen geltende Gesetze verstößt. Und den Verstoß hat nicht die Politik zu verfolgen, sondern die Justiz. Daher ist die Frage eher, warum es noch keine harten Urteile gibt.



    Entweder steckt die Justiz mit unter einer Decke, oder die Sachlage ist nicht so einfach.

    Vielleicht sollte man auch fragen, warum die Schuld immer bei anderen, sb, schummlern und Politikern gesucht wird, bevor man wieder selbst in den suv steigt.

    • 9G
      91672 (Profil gelöscht)
      @fly:

      Zu Ihrem letzten Satz: Die Betrüger, die Mächtigen, die Reichen und die SUVler sind die gleichen Leute.

  • 9G
    97287 (Profil gelöscht)

    Warum wird hier nicht einmal der Begriff „ Betrugssoftware “ im Artikel und von den Foristen verwendet? Ein Schelm der Böses dabei denkt. Warum spricht keiner von Kriminellen , Hochstaplern und Steuerbetrügern? Schließlich wurden den Käufern massiv Steuervorteile gewährt bei Erwerb eines besonders sauberen Diesel.

    • 9G
      91672 (Profil gelöscht)
      @97287 (Profil gelöscht):

      Es ist ja eine 'Betrugssoftware' gegenüber den Genehmigungsbehörden. Der einzelne Käufer wusste davon ja nichts. Was Sie richtig anmerken: Ja, auch die 'Geiz ist geil'-Mentalität der Dieselkäufer ist und war beteiligt. Ein Komplott zwischen Kfz-Hersteller, 'Augen-zu-und-durch' der Regierung und der passende Kunde. Eine echt kriminelle Bande.

  • Die selben kriminellen Akteure betreiben -leider durchaus Erfolgreich- eine Framing-Strategie genüber Fahrrädern, Pedelecs und elektro-Tretrollern.



    Diese werden stets mit "Gefahr" und "Gefährlich" verbunden.



    Dazu gehört auch der Fahrradhelm, der von der KFZ-Industrie bzw diversen Lobby-Organisationen massiv beworben wird.



    Fahrradhelme sollen diesen Frame (Fahrrad = Gefahr) für jedeN jederzeit demonstrieren.



    Dazu gehört die groteske Forderung nach einer Helmpflicht für Fahrräder. - Obwohl die Gefahr für Kopfverletzungen für Auto-Insassen etwa 25Fach höher ist.

    Dazu gehörte auch vor einigen Jahren ein eindeutig manipulativer "Test" von Pedelecs, in dem -welch Zufall- Diesen als "Lebensgefährliche Mängel" angedichtet wurden.



    Dazu gehören auch aktuelle Beiträge welche die Frage der Elektro-Scooter auf die Gefahrenfrage focussiert.

  • Das Deutsche Kleinhirn: "Auto guuut, schneller fah'n, SUV geeeil...."

  • 9G
    99140 (Profil gelöscht)

    Danke.



    Das bete ich seit 3 Jahren vor.



    Einziges Veto...die Politik befördert diese Rethorik.



    So wie Aktivist bei der Annektion der Krim negativ besetzt wurde, wird hier die Auromobilindustrie bzw. deren Verantwortliche vor Konsequenzen geschützt.



    Der Kontext unterscheidet sich dabei nicht. Es geht um die Manipulation der öffentlichen Meinung. Bezahlt übrigens, weil das den Bundesbürger ebenso zielsicher manipuliert, wird diese Desinformation von unseren Steuern.



    Das eigene Wahlverhalten sehr sorgfältig überdenken, rät der politisch interessierte Durchschnittsbürger.

    • @99140 (Profil gelöscht):

      "Das eigene Wahlverhalten sehr sorgfältig überdenken, rät der politisch interessierte Durchschnittsbürger."



      So isses. Bleibt die Frage, warum das Hinterfragen – so es denn stattfindet – so geringe Konsequenzen nach sich zieht. Wird wohl eher nicht hinterfragt, das eigene Wahlverhalten, weil das (männliche (?)) Kleinhirn regiert, wie @Heesebub so schee gesaacht hod:



      "hessebub, 07.04.2019, 12:06



      Das Deutsche Kleinhirn: "Auto guuut, schneller fah'n, SUV geeeil....""

  • Das ist das Ergebnis professioneller PR und eines großen Anzeigenbudgets! Immerhin ist der Betrüger-Konzern soweit, dass der Finanzminister überlegt, ihm eine Milliarde Steuergeld zu schenken - das Vermögen von 1.000 Millionären! Da sagt noch einmal einer, dass Werbung nicht wirkt.

  • Naja, man sollte sich in relation den schaden betrachten. Auch wenn es heute studien gibt, die von minimalsten ereignisden auf millionen tote hochrechnen, so ist die reale verschmutzung durch diese schummelei kein vergleich zu den Abgasen mit denen wir noch in den 70er gross wurden.

    Der grosse schaden entsteht ja vor allem dadurch, dass die Fahrverbote in den Innenstädte vor allem Diesel Kfz betreffen. Was eine politische relativ willkürliche Entscheidung ist. Die Luftverschmutzung wird durch die vielen Fahrzeuge erzeugt nicht durch eine bestimmte motorenklasse.

    Insofern ist das auch nach meinem Verständnis eine schummelei, denn Autohersteller hing es vor allem darum adblue zu sparen.

    • @Struppi:

      Tatsächlich wurde am Gewicht (kleinerer AdBlue Tank) gespart. So groß kann die Software gar nicht betrügen, wenn jetzt auch Updates nicht helfen. Sonst könnten die Karren einfach im Prüfstandmodus laufen und alles wäre gut ....

  • Das die so bedeutenden Medien sich eher auf die Schummel Linie, anstatt auf die Betrugs Linie eingestellt haben liegt wohl eher daran, dass es um ihr Einkommen und dem Umsatz bei Werbeeinnahmen geht!

    wer will schon auf die Anzeigen der großen Autokonzerne verzichten?

    Es ist doch ein Leichtes für die großen Konzerne durch ihren Werbeetat Druck auf die Blätter auszuüben!!!

    • 9G
      91672 (Profil gelöscht)
      @urbuerger:

      'Schummel' hat 8 Buchstaben. 'Betrug' nur 6. Mit 'Schummel' kriegt man die nötigen Zeilen der Spalte schneller voll. Das ist ein rein wirtschaftlicher Aspekt der Printmedien. Die VerfasseIn muss weniger schreiben und kriegt die 50 Zeilen trotzdem voll. Und bekommt volles Gehalt.



      Und bekommt vielleicht, wie die Fußballer, eine goldene Uhr oder ein schickes Leasing-Auto von der Kfz-Industrie.

  • ... korrekterweise hieße es dann "Autoaktivisten".

  • Sorry, ich habe anfangs immer "Schmuddelsoftware" gelesen.

    • 9G
      91672 (Profil gelöscht)
      @Khaled Chaabouté:

      'Schmuddelsoftware' hieße ja, daß sie einfach nicht zuverlässig funktioniert. Das hatte die von der Kfz-Deutschland-Connection gewählte Software natürlich nicht. Sie war höchst präzise und funktionsfähig. Winterkorn soll sich sogar für den Kfz-Friedensnobelpreis beworben haben.



      Mit 'Schmuddel ...' hat das überhaupt nichts zu tun. Das ist höchste Qualitätsarbeit mit dem Siegel 'Made in Germany'.

  • 9G
    90946 (Profil gelöscht)

    Auch bei neusprech.org offenbar noch nicht auf dem Schirm, hm!



    Was den Verkehr, besonders den motorisierten Teil davon betrifft, sind wir hierzulande wohl alle noch etwas zugenebelt. Wen wundert´s.

  • Wenn die Kunden sich das gefallen und so tun als sei nix gewesen, dann ist das auch eine Antwort auf die Schummelsoftware. Der deutsche Michel mag es halt wenn er über den Tisch gezogen wird.

  • Sieh mal einer an, es hat nur drei Jahre gedauert, bis es endlich einmal jemandem aufgefallen ist :)

    Manchmal erschreckt es mich, wie schnell und unreflektiert unsere Mainstream-Medien den oft irreführenden, täuschenden oder verharmlosenden Sprachgebrauch von Politik, Wirtschaft und anderen Interessengruppen in ihre Berichterstattung übernehmen.

    Dabei ist es doch gerade die Aufgabe der Journalisten, solche Missstände aufzudecken, anzusprechen und die Öffentlichkeit dafür zu sensibilisieren bzw. aufzuklären.

    Leider wählen im schnelllebigen Medienzeitalter viele lieber den Weg des geringsten Widerstandes bzw. Arbeitsaufwands. Hauptsache, die nächste Meldung kommt schnell in Druck bzw. auf die Seite, auch wenn sie nicht überprüft ist. Ganz nach dem Motto: "Don't get it right, just get it written."

    Blöd nur, dass das Ganze am Ende von Abertausenden von Bürgern gelesen und für bare Münze genommen wird. Man möchte in Zeiten von Fake News und Manipulation ja auf irgendwen vertrauen können. Und wenn es nicht unsere unabhängige Presse ist, wer dann???

    • @Grandiot:

      & die tazis können sich ganz prima an ihre eigene Nase packen. Woll.



      Aber voll - kerr^!^

      Lang genug ist die ja längst & noch grad wieder via Kartell - gelle - Gewachsen!

      So geht das.

    • @Grandiot:

      P.S. Übrigens stellt die Taz hier leider keine Ausnahme dar, im Gegenteil, das Wort "Schummelsoftware" zierte hier sogar schon Headlines:

      www.taz.de/!5384826/

      • @Grandiot:

        "Übrigens stellt die Taz hier leider keine Ausnahme dar, im Gegenteil, das Wort 'Schummelsoftware' zierte hier sogar schon Headlines"

        Nicht nur 2017, sondern erst vorgestern titelte die taz in bester "Bild"-Manier:

        "Schon wieder Diesel-Schummel"



        taz.de/!5585958

        Sorry, aber hier wird die Leserin echt für blöd verkauft.

        • @Mika:

          Anscheinend weiß bei der Taz die linke Hand nicht, was die rechte tut :D

      • @Grandiot:

        Übrigens stellt auch GRANDIOT keine Ausnahme dar. "Mainstream-Medien" so schnell und unreflektiert in den eigenen Sprachgebrauch zu übernehmen... Von wem noch gleich???



        Naja, "geringster Widerstand und Arbeitsaufwand" ist leider auch bei einigen von den LESENDEN (sieht echt bekloppt aus) und von den Wahlberechtigten ein grassierendes Übel.

        • @Edward:

          Der Begriff ist Vielen ein Dorn im Auge, denn ohne ihn könnte man nicht darüber diskutieren, daß ein Großteil der Meinung aus wenigen Quellen geprägt wird. Und versuchte man es doch, so wäre sicher, daß die Adressaten ob der Umschreibung gelangweilt wegscrollen würden.

          • @Bodo Eggert:

            Entweder dass, oder sie finden sich im Handumdrehen in irgendeiner politischen Schublade wieder, in die Sie weder gehören noch gehören wollen.

        • @Edward:

          Wo habe ich denn behauptet, dass ich vor dem von mir kritisierten Effekt gefeit bin? Auch ich bin nur ein weiterer Medienrezipient, zwar stets um eine ausgewogene Meinungsbildung bemüht, jedoch letztlich auf die zur Verfügung gestellten Informationen und deren Präsentation in den Medien zurückgeworfen. Das habe ich nie in Abrede gestellt und lasse es mir hier von Ihnen auch nicht unterstellen.

          Was die von Ihnen ebenfalls unterstellte "unreflektierte" Verwendung des Begriffs "Mainstream-Medien" angeht, so weise ich diese Kritik ebenfalls zurück. Sie sind nicht in der Position zu beurteilen, welches Verständnis von "Mainstream" meinen Ausführungen zugrunde liegt. Da Sie mich nie danach gefragt haben, können Sie es folglich auch nicht wissen. Ihre Unterstellung entbehrt daher jeder Grundlage.

          Aber falls es Sie wirklich interessiert: Mein Kommentar basiert auf der am weitesten gefassten Definition von Mainstream, die mMn möglich ist: Massenmedien, die die höchsten Auflagen bzw. Leser- oder Klickzahlen aufweisen. Frei nach Wikipedia ;)

          • @Grandiot:

            "Mainstream-Medien" suggeriert einen Zusammenhalt unter den so bezeichneten Organen, der die Fakten hinter die gemeinsame Meinung stellt. Insofern ist es in der Tat ein Fall von Framing - egal wen Sie konkret meinen.

          • @Grandiot:

            Natürlich ist er in der Lage, mindestens im Groben zu beurteilen, was Sie meinen. Die Konsequenz daraus gefällt ihm aber nicht.

          • @Grandiot:

            Aus der enormen Reichweite, die diese Medien für sich verzeichnen können, erwächst eine umso größere Verantwortung für einen sauberen und ausgewogenen Sprachgebrauch. Sehen Sie das nicht so?

      • @Grandiot:

        Danke. Bin ja immer für Doppelpacks zu haben - wa!;)