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Aus dem Hambacher Forst in den KnastWie geht es Aktivistin „Winter“?

Die Rede einer anonymen Aktivistin aus dem Hambacher Forst wurde millionenfach angeschaut. Jetzt sitzt sie in Untersuchungshaft. Ein Besuch.

Die Aktivistin „Winter“ bei ihrer Verhaftung im Hambacher Forst Foto: Fritz Engel/Zenit

Köln taz | Die junge Frau, die sie in der JVA Köln-Ossendorf nur UP22 nennen, sitzt im Besuchsraum des Gefängnisses. Es ist ein grauer, trostloser Ort: neun abgewetzte Holztische, daran neun Häftlinge mit Besuch. Das bedeutet Dauerlärm, mal hört man ein paar Wortfetzen aus dem Klangbrei, auch Stimmen von Kindern, die ihren inhaftierten Papa besuchen. Dreißig Minuten Zeit. Zwei ihrer Freundinnen hatten die taz mitgenommen zum Besuchstermin in der Untersuchungshaft.

Es ist, außer einem Anwaltsbesuch, nach mehr als einer Woche der erste Kontakt von draußen. Winter hat Tränen in den Augen, als wir an ihren Tisch kommen und will gar nicht mehr aufhören, die beiden Freundinnen zu drücken. „Wie schön, dass ihr da seid. So schön.“ Winter ist eine sehr zarte Person, sie wirkt fast zerbrechlich.

Außerhalb des Gefängnisses im Kölner Norden ist UP22 bekannt geworden als „Winter“. So nannte sie sich als Aktivistin, die im Hambacher Forst gegen die Abholzung des Waldes kämpfte. Winter lebte in der Baumhaussiedlung Norden zusammen mit ihrer Mitstreiterin „Jazzy“. Gemeinsam hatten sie sich angekettet und waren am 15. September, dem dritten Tag der Räumung, heruntergeholt und festgenommen worden. Als die beiden am Waldrand auf den Abtransport warteten, musste Jazzy pinkeln. Winter blieb zwischen zwei Polizeibeamten stehen, in abgewetzten schwarzen Klamotten, noch Stroh in den Haaren, mit verschlammten Fingern.

Eine Journalistin filmte mit dem Smartphone. Winters Monolog wurde zu drei bewegenden Minuten im Kampf zwischen AktivistInnen, Staatsbehörden und RWE. Sie spricht mit brüchiger, von Heiserkeit leiser Stimme, unterbrochen von Tränen, dann wieder ganz klar. „Sie werden nie verstehen, wie es ist, mit Menschen zusammenzuleben, denen es scheißegal ist, wie du heißt, wie alt du bist oder was für einen Schulabschluss du hast. Was ich hier gelernt habe, hätte ich draußen in der Gesellschaft nie gelernt…“

Hier saßen schon Meinhof und Günter Guillaume

3,3 Millionen Aufrufe hatte Winters Video bislang allein bei Facebook; Twitter und Youtube kommen dazu. Die beiden Wachpolizisten, laut Armbinden aus Baden-Württemberg, guckten unter ihren Kampfhelmen woanders hin. Einer drehte sich dann immer wieder zu ihr hin. Man meinte zu ahnen, dass auch ihn das berührt. Winter sprach weiter: „Die denken wahrscheinlich, sie haben gewonnen. Die können nicht gewinnen, weil sie diesen Wald genauso brauchen. Die haben nicht verstanden, dass wir nicht für uns kämpfen sondern für uns alle. Ich weiß, dass ich das Richtige mache.“

Hambacher Forst

Forst: Die Polizei setzte am Freitag die Räumung des letzten bekannten Baumhausdorfes "Lorien" fort. Die Polizeibilanz nach elf Tagen, Stand Donnerstag: 66 Strukturen seien geräumt, davon 65 zerstört worden. Es gab 260 kurzfristige Ingewahrsamnahmen und 121 vorläufige Festnahmen.

Horst: Am Donnerstag ging es im Innenausschuss des NRW-Landtags um den Tod eines Journalisten, der in der vergangenen Woche von einer Hängebrücke gestürzt war. Innenminister Herbert Reul (CDU) schloss eine Mitschuld der Polizei am Unfall aus: "Den Sturz verantwortet, wer die Brücke gebaut hat."

Der Gefängnisbau in Ossendorf ist ein einschüchternd hässliches Stück Welt – dreckiger Waschbeton, äußerlich vergammelt, Videokameras überall, Natodrahtrollen auf den Mauern. Die JVA wurde 1969 gebaut, es waren, kann man nachlesen, sogar Architekten beteiligt. Hier saßen auch mal Kanzleramtsspion Günter Guillaume ein, der Kindermörder Jürgen Bartsch und Ulrike Meinhof. Vor dem Besuch: Kontrollen, Warteräume, Kontrollen. Pausen. Warten auf Aufruf. Endlos.

Einen Tag nach der Festnahme hatte die Haftrichterin in Düren für beide Frauen Untersuchungshaft angeordnet. Wegen gemeinschaftlich begangenem Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte im besonders schweren Fall – das erlaubt §113 Abs. 2 StGB. Wären beide einzeln im Baum gewesen, wären sie wahrscheinlich auf freiem Fuß geblieben. Nächste Woche wird ihr Anwalt bei einem Haftprüfungstermin versuchen, die Freilassung zu erwirken.

Es ist warm hier, ich habe ein Bett, Wasser. Jetzt frage ich mich, wie können Tage so viele Stunden haben.

„Winter“ über ihre Haft

Winter trägt jetzt eine braune Brille und nicht mehr die Kapuze wie im Video. Die Arme sind mit frischen blumigen Tattoos geschmückt. Ihre Augen strahlen mit einer Mischung aus Wärme, etwas Traurigkeit, einer Prise Trotz. Sie dürfte um die 20 sein, genaues will sie nicht sagen. Niemand kennt ihren Namen, den hat sie verweigert. Justizoffiziell heißt sie UP22. UP steht für Unbekannte Person.

Es ist ihre erste Gefängniserfahrung. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich hier allein bin, aber es ist so.“ Sie meint: keine anderen aus dem Wald. Jazzy ist in einem anderen Trakt untergebracht, sie haben keinen Kontakt. Zuerst habe sie sich sogar fast gefreut: „Es ist warm hier, ich habe ein Bett, Wasser.“ Die letzten Wochen im Forst seien „sehr stressig“ gewesen, „auch untereinander. Gar nicht mehr zu genießen. Die Vögel haben weiter gesungen, aber da war immer die Angst vor der Räumung und was da passiert.“

20 Tüten Zwiebelringe aus dem Automaten

Im Video hatte sie von dem Leben im Wald erzählt: „Sie werden nie verstehen, wie es ist auf einem Baumhaus zu sitzen und zu fühlen, dass man auf einem lebenden Wesen wohnt.“ In der Einzelzelle ist wenig Lebendiges: „Jetzt frage ich mich, wie können Tage so viele Stunden haben.“ Erst gab es nicht mal einen Stift. „Habe schon gut gelernt, Dinge auswendig zu lernen.“ Radio darf sie auf Zelle hören, sagt sie. Und fragt nach dem Stand der Dinge im Wald, aus der Sicht der Waldbewohner. Ja, die Räumung habe wieder begonnen.

taz am wochenende

Dieser Text stammt aus der taz am wochenende. Immer ab Samstag am Kiosk, im eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo. Und bei Facebook und Twitter.

Statt im Baumhaus sitzt Winter jetzt in Köln-Ossendorf: Linoleum, schmucklose Räume, betagte Decken und Wände überall, vielfach notdürftig geflickt. Gegen die Personenkontrollen mit dem eisgesichtigen Wachpersonal wirken Flughafen-Checks wie begleitete Spaziergänge. Nicht mal ein vollgerotztes Papiertaschentuch darf mit rein, kein Zettel, kein Stift. Wohl aber gibt es eine metallene Besuchermarke, auf deren Rückseite groß ein Hakenkreuz eingeritzt ist.

Wer aus dem letzten Warteraum aufs Klo geht, muss danach noch einmal durch die „Feinkontrolle“, wie das hier heißt. Zu essen darf man nur mitbringen, was man hier aus dem Automaten zieht. Was mag hier vegan sein, hatten die beiden Freundinnen beratschlagt. Zwiebelringe, ein Versuch. Glück gehabt. Ebenso eine bestimmte Chips-Sorte.

Winter bekommt von uns 20 Tüten Zwiebelringe und Chips. Vegan zu leben, ist eines ihrer Prinzipien, wie bei allen WaldbewohnerInnen. Die Versuche der Gefängnisküche, vegan zu kochen, endeten scheußlich, erzählt sie.

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Sekundenkleber auf den Fingerkuppen

Bei aller äußerlichen Verletzlichkeit wirkt Winter ungebrochen. Dazu gehört auch, dass sie ihren Namen nicht preisgibt: In ihrem ersten Brief aus dem Gefängnis, Montagabend veröffentlicht auf der Website des ABC (Anarchistic Black Cross), steht: „Wenn ich euch meine Identität sage, komme ich hier raus. Also werden viele von euch denken, ich bin selbst schuld, dass ich hier sitze. Meine Identität ist nicht das, was auf einem Stück Papier steht. Meine Identität ist das, was mich als Menschen ausmacht, mein Wesen, meine Seele, alles was ich in diesem Wald gelernt habe, alles was mir die Menschen dort gezeigt haben. Ich will das ungerechte und ungerechtfertigte Privileg eines deutschen Passes nicht nutzen. Ich bin ein Mensch und ich kämpfe für den Erhalt dieser Erde. Alles andere ist unwichtig.“

Das Incognito zu wahren ist schwer. Bei der erkennungsdienstlichen Behandlung hatte sie Sekundenkleber auf den Fingerkuppen. Vier Beamte hätten in der JVA gemeinsam versucht, das abzuknibbeln, wohl auch sehr gewaltsam. Erfolglos. Keine Abdrücke.

Das Video, sagt Winter, habe sie nie gesehen, aber sie wisse noch ziemlich genau, was sie gesagt habe. „Im ersten Moment wollte ich da gar nichts sagen. Ich war ja so heiser vom Schreien bei der Räumung.“ Über ihren Anwalt hat sie mitbekommen, wie die Klickzahlen durch die Decke gegangen sind. Eine Mitgefangene habe sie auf das Video angesprochen: „Sind Sie das nicht?“; auch zwei Wärter hätten eine Bemerkung fallen gelassen, ach, das sei ja die aus dem Film. „Ich freue mich so über jeden Besuch, von mir aus können auch RWE-Leute kommen zum Diskutieren.“ Oder mit den beiden Polizisten aus dem Video?

Da hatte sie gesagt: „Ich bin superstolz auf all die Menschen, die die Baumhäuser mit ihren Händen bauen. Wir haben das nur mit uns selbst geschafft. Diese Menschen hier“ – dabei zeigte sie auf die Polizisten – „kommen mit riesigen Maschinen.“ Um zu schließen: „Es war die beste Zeit meines Lebens.“

Hier im Gefängnis sagt sie zum Abschied: „Auch wenn ich eingesperrt bin, ein Teil von mir bleibt draußen.“

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84 Kommentare

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  • Menschen, die ihren Ar... hoch bekommen und gegen die unfassbaren Zustände hier protestieren, die eine andere Gemeinschaft wollen und leben... Das mag für die meisten bürgerlich lebenden Menschen vor ihren Flimmerkisten rsp. Handys und was sonst noch an Narkotisierungsmitteln bereit steht, vollkommen unverständlich sein, aber es ist ein Aufbruch für eine neue menschliche Welt, in der nicht mehr die brutale Logik des Kapitals herrscht, die jetzt mit aller Staatsgewalt den alten Wald da absäbelt Tag für Tag. Die Rodung ist schon längst Realität. Mal den Blog anschauen des Hambacher.Forst. Riesige gerodete Flächen, hunderte gefällter Bäume außerhalb der "Rodungs"-Zeit.. Das System ist mörderisch. Es geht nicht mehr "nur" um den Wald, es geht darum, wie wollen wir MIT der Erde leben, einem lebendigen fühlenden Wesen, das langsam die Geduld mit uns evolutionären Idioten verliert. Ich kann die Aktivistin sehr gut verstehen. Bäume sind mehr als nur Festmeter Holz, sie sind lebende und fühlende Wesen, zudem unentbehrlich für das Ökosystem Erde. Die Frage ist nur, wie schaffen wir die radikale Wende? Ich habe da kein Patentrezept.

    • 9G
      95823 (Profil gelöscht)
      @Mohikaner :

      Was für eine Gesellschaft soll das denn bitte sein? sollen alle Menschen ihre Häuser verlassen, auf Bäume ziehen und da dann im Chor Kumbayah singen? wenn diese Lebensweise so toll ist, warum sind dann unsere Vorfahren vor Jahrtausenden überhaupt von den Bäumen runtergeklettert?



      Man sollte dabei auch bedenken das diese baumbewohnenden "Aktivisten" ohne unsere Gesellschaft garnicht exisieren könnten, denn wer ist es denn, der ihren Lebenswandel überhaupt erst finanziert? Das dürfte meines Erachtens unser Sozialsystem sein, denn ich möchte stark bezweifeln das auch nur einer von diesen Möchjtegern-Revoluzzern arbeiten geht.



      Letzten Endes beißen diese Leute die Hand die sie füttert.

  • 8G
    88181 (Profil gelöscht)

    "Niemand wird fragen wie wir die Diktatur der oberen 10.000 durch eine Demokratische Ordnung ersetzt,"

    Das waren ja bei den Nazis mehr.

    So einfach funktioniert bürgerliche Herrschaft nicht. Einfach zu behaupten eine Demokratie wäre eigentlich eine Diktatur ist falsch und gefährlich.

    Was meinen Sie, was die Ordnungskräfte in einer wirklichen Diktatur mit den Aktivisten gemacht hätte?

    • @88181 (Profil gelöscht):

      Es wird daran gerarbeitet, die Demokratiereste zugunsten autoritärer Strukturen umzubauen. Siehe u.a. Polizeiaufgabengesetz, (digitale) Überwachung ... Zum anderen gibt es Lobbyismus ... womit ich nicht sagen will, es wäre eine Diktatur. Es gibt aber autoritäre Tendenzen, die sichtbar werden, wenn der Staat auf Widerstand trifft.

      • @Uranus:

        "…womit ich nicht sagen will, es wäre eine Diktatur…"

        Das hier ist viel "besser" als eine Diktatur – wir kleinen "Aufregerle" kriegen es nur nicht mehr mit, wie wir verkohlt und gelenkt werden. Da werden "Spielwiesen" offen gehalten (z.B. Kommentarfunktionen, das eine oder andere Volksbegehren, ein paar Demonstrationen, u.ä.) – aber die StaatsGewalt gewinnt (fast) immer; in den wirklich entscheidenen Bereichen immer.

    • @88181 (Profil gelöscht):

      Einmal das und in einer Diktatur hätte man rausbekommen wer sie ist.

      Auch haben diese Leute den Kapitalismus nicht verstanden. Dass die da im Wald rumklettern ist maximal ein Ärgernis für RWE, das für RWE sogar relativ günstig ist, die Räumung mit den ganzen Hundertschaften und Gerät zahlt das Land NRW aus der Landeskasse, eine Hundertschaft kostet pro Tag in der Regel 100.000,- Euro. Bei 2.000 Polizisten kann sich das jeder selbst ausrechnen.

      Weh tut RWE wenn es sie monetär trifft, RWE Kunden zum Kündigen ihrer Verträge zu bewegen, Druck auf die Inhaberkommunen, RWE gehört zu 25% den Kommunen NRW, Schreiben an die mit RWE kooperierenden Stadtwerke, sowas ist unangenehm für RWE.

  • Das Foto mit dem Untertitel "Die Aktivistin „Winter“ bei ihrer Verhaftung im Hambacher Forst" oben spricht eigentlich schon Bände.



    Auf der einen Seite diese sensible, fast zerbrechlich wirkende Frau ohne Visier und ohne Körperpanzerung. Und dann die Inkarnation der Staatsmacht, gepanzert, bewaffnet, vermummt, unkenntlich gemacht wie ein Kampfroboter, quasi entmenschlicht.



    Und mit Schrecken denke ich, dass wir uns an diesen eigentlich unzumutbaren Anblick einer Staatsmacht gewöhnt haben. So etwas ist Normalität. Wie Kampfgase, die z.B. aus Hubschraubern auf Demonstranten gesprüht werden. Oder von diesen Roboterwesen. Räumpanzer, Wasserwerfer, Kampfgase, Sturmtruppen. Eingesetzt gegen demonstrierende Menschen. Was ist die nächste Stufe? Finale Warnschüsse zwischen die Augenbrauen?

    • @Rolf B.:

      Naja, wir sind ja hier nicht bei Putin.

      Davon ab haben es die Polizisiten ja auch nicht leicht, es richtig zu machen. Wenn nämlich genau so eine schmächtige Person sich dann doch mal als durchaus wehrhaft herausstellt, vielleicht auch noch irgendeine Waffe am Leib hat und damit etwa ungepanzerte Polizisten schwer verletzt, heißt es wieder "Selber schuld! Hätten sich ja adäquat schützen können..."

      Eine wesentliche Aussage dieser (natürlich bewusst mit Augenmerk auf das physische Ungleichgewicht geschossenen und ausgewählten) Bilder ist aber auch, dass die Frau ihren Monolog halten durfte, ohne Fesseln dastand und die pösen Panzerpolizisten ihre körperliche und technische Überlegenheit nicht offensiv genutzt haben. Und hätten Sie es doch, hätten wir höchstwahrscheinlich erfahren.

      Darauf kommt es an. Wenn sie einfach nur jeden Trick nutzen - einschließlich physischer Einschüchterung -, um die Aktivisten davon abzubringen, sie anzugreifen, sehe ich das im Vergleich nur sehr bedingt kritisch.

      • @Normalo:

        Sie als leibhaftiges Sinnbild rigidester Staatsmacht zu sehen würde ich auch eher so verorten. Unmengen an der Weisung gebundenen hochbewaffneten und trainierten Polizistenstaffeln versuchen mit der Natur verbundene Aktivisten aus deren Lebensraum zu zerren, ihr Hab und Gut kaputt machen. Da haben Menschen eine Menge Zeit in ihren Traum und einen legitimen Protest gegen die Profitklauen eines zerstörerischen Energiekonzerns - und damit den Raubtierkapitalismus - investiert.



        Vielleicht wird das nicht gewusst: Umweltaktivisten und vor allem diejenigen im Hambacher Forst stehen für gewaltloses Handeln. Sie verletzen eben nicht diejenigen, die auch unbekümmerter in einer menschlicheren Welt leben sollen.



        Daher spricht sie über das Leben im Wald so "inniglich" und ist von der Zerstörung der Häuser so ausgelaugt.

        Das Aufgebot der Staatsmacht und des Polizeispielraums war erschreckend hoch und zeigt, dass noch immer so viele Menschen an die Machtstrukturen glauben bzw. sich ihnen hingeben. Die Aktivisten sind da schon eher auf dem Weg, dort herauszuwachsen.



        Winter zeigt, wie weit man in diesem Prozess sein kann und sollte eher als Vorbild genommen werden, anstatt mit den anderen Aktivisten wie es gängig ist, nach medialem Framing als gefährliches Bandenmitglied verunglimpft zu werden.

        Wegen des Verweises auf Putin bzgl. der Vorgänge bei Demonstrationen: Da ist es ziemlich dreist, einfach mit einer Keule Putins Politik anzuprangern, wo Demonstranten doch in anderen Ländern und Erdteilen noch häufiger gewalttätigere Antworten auf staats- oder kapitalismuskritische Demonstrationen erwarten müssen.



        (Da kann man nach SaudiArabien schauen oder einfach in die USA oder in die Ukraine, wo vom Westen gestützt gewaltätig ein Putsch der Regierung vorgenommen wurde. mfG Jakob J.

      • @Normalo:

        Müssen wir das sein, ehe mensch sich Sorgen macht/machen darf? Sie kennen zudem das Bildnis vom Frosch, der in einem mit Wasser gefüllten Topf sitzt, welcher langsam erhitzt wird?

        Ähm, das Video nahm, wie es oben im Artikel steht, eine Journalistin(!) auf. Und Sie wissen schon, dass Befehlsautomaten durchaus anders agieren (können), wenn sie nicht von der Presse beoabachtet werden? So dumm/dreist sind die nicht (immer). Und dass, Befehlsautomaten die Presse im Hambi eingeschränkt haben, haben Sie hoffentlich mitbekommen?

    • @Rolf B.:

      Sehr gut beschrieben.



      Empfinde es sehr ähnlich.

      Der Staat gegen die Bürgerin.



      Unverhältnismäßig.



      Der Staat muss sich in Vertretung seiner Statthalter (nicht der Bürger!) schon arg klein und ohnmächtig vorkommen…

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Um endlich zum Wesentlichen zu kommen: ich könnte hier ein Geheimnis lüften. Könnte aufdecken, wer 'Winter' wirklich ist. Wenn ich es wollte.

    Doch da ich der Wahrheit verpflichtet bin, und nichts als ihr: ich werde schweigen.

    ^^

    • @76530 (Profil gelöscht):

      ^^ ?

      Namedroping mal andersherum?

      "…da ich der Wahrheit verpflichtet bin…" Wenn dem so wäre, hätten Sie diese Nachricht gar nicht geschrieben, also meiner Ansicht nach.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Ariane:

        Ach!

    • @76530 (Profil gelöscht):

      Sie ist oben abgebildet. Es werden sich schon genügend Leutz gemeldet haben, die sie kennen.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Rudolf Fissner:

        Fissi, wie leicht kann Mensch sich täuschen? Denken Sie mal an die Auswirkungen von XY ... ungelöst. Oder daran, wer bei der damaligen RAF-Hysterie alles unschuldig sein Leben ließ? Etwa Ian McLeod, erschossen in "putativer Notwehr" - nackt hinter einer verschlossenen Tür. Ich glaube 1973.

        Das Urteil von Menschen ist mit Vorsicht zu genießen. Mit großer Vorsicht.

        • @76530 (Profil gelöscht):

          Das Bringe ich jetzt nicht zusammen. Erschießungen und ihr Spezialwissen über Frau Winter? Behaupten Sie die Frau in Gefahr bringen zu können?

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @Rudolf Fissner:

            Sorry for the confusion.

            Nein, um Himmels willen. Ich bringe niemanden in Gefahr. Höchstens dadurch, dass ich ihm oder ihr einen Spiegel vorhalte.

            Ihr Hinweis war, es hätten sich wohl schon genügend Leute gemeldet, die 'Winter' aufgrund des Fotos erkannt hätten. Diese Aussage habe ich mit zwei Beispielen angezweifelt. Okay?

  • Danke für den Link, Rudeboy!

    Winter spricht das aus, was ich genau so sehe und genau so empfinde.



    Aber sie tut etwas.



    DANKE.



    Sie tut es mit den anderen für uns alle.



    Ich sitze zu Hause.

    Ich bewundere sie für ihren Mut und ihre Kraft.



    Ich würde diese martialisch auftretende StaatsGewalt in ihren zerstörerischen Erscheinungsformen vermutlich gar nicht aushalten oder seelisch überleben.



    Was da an menschenverachtender Gewalt spürbar wird|werden muss - unerträglich.

    Religion Geld – absolut irrational.



    Kapitalistisches Wirtschaftswachstum – eine an den Abgrund führende, Leben und Erde zerstörende Lüge.

  • Viel wichtiger und bemerkenswerter als die vielen Klicks für das Video finde ich die berührenden Worte von Winter in ihren beiden Briefen aus dem Knast. Hier kann man sie lesen: abcrhineland.black...brief-1-von-winter

  • Der Film ist interessant.



    Sie spricht eigentlich nur von der Kommune, die sie verliert und die für sie eine Bereicherung gewesen ist. Um den Wald scheint es ihr kaum zu gehen. Nur in abstrakter Form.

    Ist es das, worum es den Aktivisten eigentlich geht?

    Ist das eine Einzelmeinung, oder wäre sie bei den Aktivisten mehrheitsfähig?

    • @rero:

      Die Menschen hat sie nicht verloren und wenn es wirklich so eine besondere Kommune war, dann wird diese sich einen neuen Ort suchen.

    • @rero:

      Bei dem ganzen Aktivismusgekasper geht es in allererster Linie um Distinktion, Selbstinszenierung, Gemeinschaftserfahrung und Nervenkitzel. Soldaten kämpfen ja auch nicht für eine "Sache", sondern für ihren Nebenmann. So sind die Menschen nunmal.

      • 8G
        88181 (Profil gelöscht)
        @El-ahrairah:

        Da bin ich ja direkt mal bei ihnen.

    • @rero:

      Natürlich geht es ihr um den Wald. Sie spricht von der Erfahrung, auf einem Lebewesen (Baum) zu leben. Da wird ihr der Wald wohl wichtig sein. Sie spricht davon, für alle Menschen für das Bestehen des Waldes zu kämpfen. Ihr ist also auch die klimapolitische Dimension des ganzen bewusst.



      Aber sie hat da im Wald nunmal einen Alltag, und der ist unter solchen Extrembedingungen mit Aktivisten, die sich radikal engagieren, nunmal beinahe zwangsweise ein Pool an Gegenideen zur normalen Gesellschaft. Und das wird von den meisten als große persönliche Bereicherung erfahren, weil da einengende Beschränkungen aufgebrochen werden, sie sonst so üblich sind.



      Und all diese Ideen und Erfahrungen werden eben bestehen bleiben und in den Besetzern weiter wirksam sein, auch wenn der Wald schließlich gerodet werden sollte. Das heißt auch, dass hinterher nicht Schluss ist, sondern dass man sich weiter für diese Ideen einsetzen wird.

      • @njorg:

        Sie spricht von dem Wald nur ganz kurz. Und dann auch nicht beispielsweise als Ökosystem, dass es zu erhalten gilt.

        Wir sollten ihr wirklich zuhören. Sie spricht von dem Wald nur als Lebensort der von ihr als positiv erlebten Gemeinschaft. Deshalb nimmt die Beschreibung der Gemeinschaft so viel Raum in dem Statement ein.

        Es geht ihr um den Erhalt der Wohn- und Lebensform als Gegenentwurf zur normalen Gesellschaft.

        Von Naturschutz spricht sie eigentlich gar nicht.

    • @rero:

      Der Kontext, in dem ihr Statement entstand: "Als die beiden am Waldrand auf den Abtransport warteten, musste Jazzy pinkeln. Winter blieb zwischen zwei Polizeibeamten stehen, in abgewetzten schwarzen Klamotten, noch Stroh in den Haaren, mit verschlammten Fingern.

      Eine Journalistin filmte mit dem Smartphone. Winters Monolog wurde zu drei bewegenden Minuten im Kampf zwischen AktivistInnen, Staatsbehörden und RWE."

      Ich kann Ihnen nur empfehlen auf den Hambi-Blog dortige Texte zu lesen u.a. Selbstverständnis, Pressemitteilungen ...



      hambacherforst.org/



      Dann gibt es diverse Twitteraccounts zum Hambi.

      • @Uranus:

        Twitteraccounts sind immer sehr kurz, und Pressemittilungen haben in diesem Bereich eine politische Intention, weshalb ihr Inhalt natürlich von Mehreren gegengelesen und an den Formulierungen wird.

        Bei beidem lässt sich super kaschieren, worum es einem eigentlich geht.

        Mit dem ehrlichen Statement der Aktivistin kann ich da viel mehr anfangen.

        • @rero:

          Um was geht es dir denn tatsächlich? Du bist der Bewahrer der Wahrheit und Authentizität oder kann man dich auch etwas tiefer beleuchten und dann etwas wenig Schmeichelhaftes berichten?

        • @rero:

          Oh, der Aktivistin geht es nicht um das große Ganze. Holzt den Wald ab, denn da leben nur Heuchler. Scheiß egal, wenn die Welt dann irgendwann zugrunde geht, weil ihr blöden Ökos ja nicht 100% perfekt nach ihren Idealen gelebt haben. Hätten sie sich mal um nichts geschert wie wir Bessermenschen.

  • ein Teil von dir ist draußen geblieben und ein Teil von uns allen ist bei dir da drin!

  • Der Versuch den Hambacher Forst zu retten, war richtig und ehrenwert. Allerdings haben die Aktivisten alle Fehler gemacht, die Linke seit 1968 machen:

    Sie repräsentieren niemanden außer sich selbst. Ihre kodifizierte Sprache, ihre komplexen Strukturen und ihr Sektenverhalten sind der Mehrheit der Bevölkerung ( etwa 95%) nicht vermittelbar. Genauer gesagt unbegreiflich und suspekt. Deshalb stellten die Besetzer auch nie ein Problem für RWE dar (geschweige denn eine Gefahr).

    Im Gegenteil. RWE kann sogar Greenpeace spielen, süss in die Kamera blinzelnde Haselmaus inklusive. (Kotztüte bereithalten:).

    www.forschungsstellerekultivierung.de

    • @el presidente:

      Ein großer Erfolg bleibt die ganze Protestaktion dennoch. Das sieht man an den erfolgreichen großen Demos, den "Waldspaziergängen". Da ist die Rhetorik auch zugänglicher und die Verbundenheit zu den Besetzern ungebrochen.



      Wie sagte Michael Zobel?



      "'Hambi bleibt!', das bleibt in den Köpfen, das werden die nicht mehr los bei RWE und in der Politik!"

      Es stimmt schon. Manchmal musste ich auch meinen Kopf schütteln, wenn gewisse Ideen seitens der Besetzer starkt betont wurden, die für die meisten Leute in Bezug auf den Hambacher Forst irrelevant sind. Aber ich sehe das nicht als ein "sich selbst repräsentieren", sondern einfach nur als ein Aufeinanderprallen von Lebenswelten. Und die Lebenswelt von jemandem, der Monate und Jahre in einem Kollektiv im Wald wohnt, um den Wald zu retten, der hat nunmal eine radikal andere Lebenswelt als die meisten. Es ist eben nicht typisch für Menschen, sich nur eine einzige Aufgabe zu setzen, und dann sämtliche andere Gedanken und Ideen außen vor zu lassen. Das wird dann nämlich langweilig und man lernt auch nichts dazu. Warum also nicht das politisch Notwendige (Besetzung) mit dem Nützlichen (Weiterentwicklung der eigenen Identität, politische Weiterbildung...) verbinden?

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @el presidente:

      Aus dem Zyklus: Kommentare, die keiner wirklich braucht. Folge 4711.

      Fehler machen die Aktivisten, die wenigstens den Arsch hoch bekommen haben. Sprache, Strukturen, Sektenverhalten seien nicht vermittelbar.

      So kann man die Dinge auch sehen. Muss man aber nicht. Wer nicht hinsehen will, muss schon selbst die Verantwortung dafür übernehmen, dass nichts passiert. Im "Da kann mer eh nix mache" waren die Deutschen schon immer Weltmeister. Beim TV mit Chips und Pils, in Feinripp und Pantoffeln.

      Vive le difference! Ganz ohne Link - Kraft der eigenen Sprache!

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Stimmt, wenn etwas nicht klappt sind stehts die Anderen schuld.



        Nur den Arsch hoch zu bekommen reicht halt nicht aus. Für den Erfolg kommt es darauf an WIE man es anstellt. Und auf den Erfolg kommt es am Ende an. Wer sein persönliches Befinden da über die Sache stellt der disqualifiziert sich für politische Arbeit



        Niemand wird fragen wie wir die Diktatur der oberen 10.000 durch eine Demokratische Ordnung ersetzt, das Klima gerettet, den Frieden geschaffen und Rassismus überwunden haben wichtig ist nur das Ergebnis und das ist auch größer als die Kritikunfähigkeit einiger Einzelpersonen die lieber mit dem Finger auf "die Deutschen" zeigen als mal das eigene Vorgehen zu reflektieren

        Mal ehrlich: wen repräsentieren diese Leute noch? Die Linke in Deutschland ist nicht mehr Sprachrohr oder Anwalt von Natur, Armen, Migranten und Frauen sondern nur noch eine Szene die ihren eigenen Lebensstil abfeiert und arrogant auf die Bevölkerung herabsieht und diese verachtet.



        Warum sollte man sich so einer unsympathischen, nicht progressiven Gruppe anschließen?

        • @Oskar:

          Isso.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Oskar:

          Eine aufschlussreiche Erwiderung.

          Ich gehe davon aus, dass Menschen die etwas tun, dies auch (oder vielleicht: besonders) für sich selbst tun. Das betrifft eine Mutter Teresa genauso wie die Aktivisten im Hambacher Wald, Anhänger der AFD wie der Partei Die Linke. Und daran ist nichts verwerflich. Wenn etwas Gutes für Andere dabei heraus kommt, erst recht nicht.

          Die Allgemeinheit Ihrer Sprache lässt Platz für Missverständnisse und Fehldeutungen. Wen meinen Sie genau?

          Meine Gewichtung ist eine andere als die von Ihnen angedeutete. Ich frage erst mal: wen repräsentiert RWE beim gnadenlosen Abholzen des Waldes? Die Aktionäre. Sonst noch jemand? Den Strom aus der Braunkohlegewinnung braucht hier niemand - würde er sonst exportiert?

          Wen repräsentieren die klassischen Parteien? Ihr Klientel, für das sie Lobbypolitik betreiben. Und sonst?

          Und das große Ganze? Wo bleiben die Politiker mit Visionen?

          Ihr Fokus ist offenbar exklusiv auf 'Die Linke' gerichtet. Dabei bleibt unklar, ob Sie damit die Partei oder die politische Ausrichtung einzelner Personen meinen. Ein Unterschied.

          Was Ihre Schlussfrage angeht: ich teile diese Rhetorik nicht. Ich sehe auf Seiten der Linken sowohl Sympathie gegenüber einzelnen Personen wie auch Programmen.

          Welcher Gruppe Sie sich anschließen wollen, bleibt im Verborgenen. Wer bei Anderen schnell beim Arroganz-Vorwurf ist, macht sich selbst kleiner als er ist. Vielleicht wäre hier mal ein Ansatzpunkt Ihrer Reflektion???

          • @76530 (Profil gelöscht):

            Die entscheidende Frage, die Oskar aufgeworfen hat, ist doch: Was bringt‘s?



            Unabhängig davon, ob einem die Aktionsformen und die Sprache der Leute gefallen, ob es denen vorrangig um die Sache oder mehr um sich selbst, ihren Lifestyle und ihre community geht. Und davon, ob einem persönlich die Leute sympathisch sind oder nicht.



            Ich jedenfalls bin davon überzeugt, dass eine großer Teil der Bevölkerung sehr wenig anfangen kann mit solchen Aussagen oder auch denen im Blog, mit ihrer Sprache und Denkweise, und ganz besonders mit diesem starken und stets hochemotionalen Bezug auf die eigene Gruppe.



            (In der Sache stehe ich hundertprozentig auf Seiten der Aktivisten.)

            • 7G
              76530 (Profil gelöscht)
              @Ruhig Blut:

              Danke für Ihren Hinweis. Ich habe die Ausführungen von @OSKAR offensichtlich anders verstanden. Und ehe er sich zu Wort meldet, wissen wir beide nicht, was er nun gemeint hat.

              Kommunikation: das letzte große Abenteuer. Versuch und Irrtum. Jeder kann - und darf - Fehler machen.

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Zugegeben "Fehler" war wohl dass falsche Wort. "Prinzip" oder "Weltbild" ist treffender. Was ich sagen will, ist , dass es um die Rettung des Waldes ging und nicht um das Brimborium was im Hambacherforst.Blog steht.

        Dem Publikum wird ein Weltbild aufgezwungen, dass es nicht teilt.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @el presidente:

          Nein. Nein. Und nochmals: Nein.

          Menschen wird sicherlich vieles aufgezwungen. Von wem auch immer. Keine Frage.

          Aber einige Freiheiten haben wir noch: Die Freiheit zu denken. Die Freiheit zu interpretieren. Die Freiheit zu deuten. Die Freiheit zu beurteilen. Und die Freiheit zu verurteilen.

          Diese Freiheiten hat in unserem Land einE JedeR. Ob RechteR oder LinkeR. Und es ist an uns allen, wie wir diese Freiheiten nutzen.

          Dass bestimmte Menschen dabei - durch innere wie durch äußere Faktoren - begünstigt sind, steht völlig außer Frage. Aber dies ist nicht die Frage aller Fragen.

          • @76530 (Profil gelöscht):

            Zumal ich die von ElPresidente in den Raum geworfene geringe Reichweite nicht annehme. U.a. auf dem Blog wurden Postings geschrieben, in denen sogar Leute mit Teilnahme an der Besetzung spielten. Hunderte Bürgis nahmen zudem an den Protesten teil (was für einige gar das ersten Mal war), spendeten, brachten sich ein. Und das obgleich sich die Haltungen unterschieden. Dennoch wurden unzählige Symphatiebekundungen geäußert... also die 95% und "Sektenkram" sind meiner Ansicht nach völlig aus der Luft gegriffen und spiegeln die Realität nicht wider.

  • Was ich nicht verstehe ist die Sache mit der Identitätsfeststellung und dem deutschen Pass. Wenn ich es richtig verstehe, sitzt sie ein, da keine ladungsfähiger Personensatz vorliegt. Wäre sie Spanierin wäre das gleiche Problem vorhanden.



    Das mit den Fingerabdrücken ist schlau, aber da sie keine Justizerfahrung hat, ist es auch egal.

  • Ja, ich glaube man muß vorsichtig sein mit diesen Straftätern Hier wächst eine neue RAF heran!

    • @Egon Olsen:

      :'D



      Echt jetzt? Diese Leute arbeiten daran, friedlichen Protest zu perfektionieren und versuchen, die Welt zu schützen. Sie reden immer davon, dass sie auch den Polizisten, Politikern und RWE-Leuten letztlich helfen wollen.



      Soll heißen: diese Leute haben kein klares Feindbild gegen das Gewalt anzuwenden auch nur in irgendeiner Weise zielführend sein könnte.



      Wenn hier wirklich radikal-gewalttätige Biographien entstehen sollten, dann wahrscheinlich aufgrund von Repressionserfahrungen durch den Staat, die das angemessene Maß überschritten haben. Aber selbst das bezweifle ich.

  • Dann ist doch Alles gut. Wenn sie ihre Identität preisgibt, kann sie vielleicht heute noch nach Hause gehen.

    Jeder schafft sich seine ganz persönliche Hölle.

    • @Hassimkopf:

      Jupps, wunderbar angepasst lebt es sich in Deutschland schon immer am Schönsten! Ein bisschen wegschauen und das Leben genießen :)

  • "Eine Journalistin filmte mit dem Smartphone."

    Hochkant!

    Danke reicht schon.

    • @Marc T.:

      Style over Substance, ne? Ein Smartphone hebt sich beim Filmen einhändig einfach besser und das Bild wackelt nicht bei jeder, das Gleichgewicht haltenden Bewe.gung

      • @Hampelstielz:

        Posen und unguckbare Drecksvideos produzieren ist kein Style, sondern Medien Demenz.

  • 8G
    88181 (Profil gelöscht)

    Also ich weiß nicht, mich hat das Video eher unangenehm berührt. Hoch emotional: Die Deutschen und ihr Wald.

    "„Die denken wahrscheinlich, sie haben gewonnen. Die können nicht gewinnen, weil sie diesen Wald genauso brauchen. Die haben nicht verstanden, dass wir nicht für uns kämpfen sondern für uns alle. Ich weiß, dass ich das Richtige mache.“

    Dieser volksgemeinschaftliche Sound klingt fast ein bisschen nach der guten alten RAF: Dem Volk dienen.

    Und für ihren deutschen Pass sollte sie froh und dankbar und nicht etwas anderes spielen. In anderen Ländern wird mit Aktivisten im Gefängnis ganz anders umgesprungen.

    Wohlgemerkt, ich bin gegen diese Räumung und gegen den Kohleabbau. Aber wenn Deutsche sich stark engagieren, wird es gern mal komisch.

    • @88181 (Profil gelöscht):

      Die Äußerungen sind auf jeden Fall weniger Tümelnd, als all die Verteidigungs- und Rechtfertigungsreden auf die IDF, die ich von dir bisher lesen durfte. Dass du hier ein typisch deutsches Verhalten bemerkst, spricht auch für sich.

    • @88181 (Profil gelöscht):

      "Die Deutschen und ihr Wald ... volksgemeinschaftliche"



      Wollen Sie etwa (auch) einen Bezug zu Nazis & Völkischer Ideologie hergestellt wissen?



      Sie beschreibt die Besetzung als einen Versuch eines Gegenentwurfs zur Gesellschaft - nämlich als solidarische Gemeinschaft ohne Konkurrenz. Sie kritisiert die Grundpfeiler und Bedingungen hiesiger Gesellschaft.



      Sie bleibt konsequent gegen den Staat und sie tun das hier so ab, sie solle froh etc. sein. Geht's noch? Ihre Anmerkung zum Pass ist relativierend und wirkt durchaus zynisch. Was glauben Sie, was ihre Motivation dafür ist und was für eine politische Position sie hat?



      Sicherlich kann die Äußerung sie befremden - bedenken Sie aber, dass sie sich spontan, kurz im Zuge ihrer Festnahme (!) geäußert hat?



      Übrigens glaube ich, dass sie nicht bloß Deutsche im Sinne hat, wie sie hier unterstellen - die Hintergründe sind wohl viel mehr global und speziesübergreifend. Die Umwälzung des Planeten und des Ökosystems, der Klimawandel, Massentötung/aussterben von Tieren, Flucht, Vertreibung ...

      • 8G
        88181 (Profil gelöscht)
        @Uranus:

        Also erstmal, schade dass ihr Auto weg ist.

        Naja Gegenentwurf. Das bedeutet dann es gibt keine Regeln und im Plenum setzen sich die mit der größten Klappe durch. Ich wage zu bezweiflen, dass es den jungen Leuten gelungen ist, die Konkurrenz aufzuheben. Das ist im Kapitalismus schlicht nicht möglich.

        Nehmen wir mal old Adorno: Es gibt kein richtiges Leben im Falschen.

        Na schön, Sie kämpft für die ganze Welt. Das ist ja gut und recht. Aber es fehlt eben an Schärfe und Genauigkeit.

        Den meisten ist das egal. Hauptsache irgendwie gegen die da oben. Ich glaube da kommt entweder nichts oder nichts Gutes dabei heraus.

        Denken Sie mal an Occupy. Den Schwachsinn von 99% gegen 1%. Idee und Bewegung sind toter als tot.

        Nur mit Moral kommt man nicht weit.

        • @88181 (Profil gelöscht):

          Ich schrieb: "die Besetzung als einen VERSUCH eines Gegenentwurfs zur Gesellschaft". Das sind meine Worte, nicht Winters, sei dazu gesagt. Vielleicht ist das Wort Gegenentwurf zu "groß" gewählt. Auf dem Hambi-Blog wurde ein kurzes Selbstverständnis der Besetzer*innen veröffentlicht:



          hambacherforst.org...elbstverstaendnis/



          Da ist nix mit "irgendwie gegen die da oben". Ich denke, an dieser Stelle vermischen Sie auch zu schnell Unreflektiertheit von "Empörten"(?) mit hinein.



          Und mit so einem Adorno-Zitat lässt sich auch vieles von Beginn an zerreden und mensch könne dann mit gutem Gewissen zuhause sitzen bleiben.



          Allgemein gefragt: Mit Anarchismus können Sie nicht allzuviel anfangen?

          • 8G
            88181 (Profil gelöscht)
            @Uranus:

            Nicht wirklich.

            Ich hatte die Ehre eine Veranstaltung mit Augustin Souchy und Clara Thalmann miterleben zu dürfen. Sie stellten ihr Buch "Die lange Hoffnung" vor. Es war sehr bewegend, diese beiden Alten zu erleben, die sich treu geblieben sind.

            In dem Werk und in George Orwells "Mein Katalonien" wird klar, dass die Anarchisten die einzigen wirklichen Freiheitskämpfer im Spanischen Bürgerkrieg waren. Ansonsten galt:

            "Die Macht kommt aus den Gewehrläufen, die Gewehre kommen aus Moskau."

            Die Geschichte von "Sacco & Vanzetti hat mich natürlich auch umgehauen, vor allem der Film.

            Auch die Ballade von dem Revoluzzer, der dann doch mehr Lampenputzer ist, scheint mir sehr gelungen.

            Und ich gedenke all der Anarchistinnen und Anarchisten, die verfolgt und ermordet wurden.

            Eine Weile war ich sogar Abonnent der "Graswurzelrevolution". Bis ich auf die "Radikal" umgestiegen bin.

            Wenn ich das richtig verstanden haben, sagen Anarchisten der Staat ist das Problem und nicht die Ökonomie.

            Das denke ich gerade anders herum.

            • @88181 (Profil gelöscht):

              Sie nennen jedenfalls einiges, mit dem ich auch viel anfangen kann und was bei mir auch Bewegung ausgelöst hat. :)

            • @88181 (Profil gelöscht):

              Ui, schön, Ihre Antwort zu lesen und dass sie sich mit einem Teil der Geschichte des Anarchismus beschäftigt haben!



              Mh, nur den Staat als das Problem anzusehen und nicht auch die Ökonomie wäre zu kurz gedacht. Mag sein, dass einige Anarchist*innen Staat und Repressionsapparat primär im Fokus haben, aber sie beziehen den Kapitalismus ebenfalls mit ein. Sie sind Antikapitalist*innen. Der Staat wird von Anarchist*innen im Gegensatz zu vielen Kommunist*innen als Hindernis für Emanzipation sehen. Der Staat gilt als Herrschaftsinstrument der Herrschenden zur Durchsetzung ihrer Macht. Die Auseinandersetzung im Hambi ist ein gutes Beispiel dafür. Der Staat versteht es geschickt, die Beherrschten gegeneinander auszuspielen und Widerstand zu integrieren. Der Staat entfremdet die Menschen und schafft Hierarchien. Emanzipation wird hauptsächlich als Prozess der Selbstermächtigung und Solidarität verstanden. Mir erscheint der Ansatz so zu sein, dass dem Staat Macht abgerungen/ausgehöhlt/zurückgedrängt wird, als das dieser übernommen und von oben herab "emanzipatortische" Politik durchgesetzt wird.



              Durchgehende Analyse ist die nach Herrschaftsstrukturen und die zieht sich ja quer durch die Gesellschaft. Viele Anarchist*innen nennen ja heute nicht nur den Kapitalismus sondern bspw. Patriarchat, Speziesismus, .... als (miteinander verflochtene/auf sich verweisende) Herrschaftssysteme, die aus Sicht jener niedergerissen gehören. Diesen Standpunkt vertrete auch ich. Dann organisieren sich bspw. Anarchasyndikalist*innen in Unternehmen/Betrieben. Da geht es ja nicht nur um den Staat ...

              • 8G
                88181 (Profil gelöscht)
                @Uranus:

                Also ich habe durchaus Sympathie etwa für die FAU, die sich Arbeitskämpfen annimmt, die die herkömlichen Gewerkschaften nicht interessieren.

                Und weil ich Friedrichshain mal neben einem Haus wohnte, in dem Leute von der Wildcat lebten, habe ich mich durch das Blatt auch ein paarmal durchgeackert.

                Was jetzt Ansätze zur radikalen Veränderung der Gesellschaft angeht, da sehe ich weder beim Kommunismus noch beim Anarchismus Land.

                Man muss wohl kleine Brötchen backen und die sind dann oft auch noch trocken.

                • @88181 (Profil gelöscht):

                  Ok, dann war ein Teil meiner Erklärung wohl überflüssig. Naja, hing mich da an Ihrem Satz auf, dass für Anarchist*innen, der Staat das Problem sei ...



                  Sicher, sind da derzeit leider kaum Anzeichen in Sicht. Da müssten sich mehr Menschen politisch entsprechend bewegen...

        • 8G
          88181 (Profil gelöscht)
          @88181 (Profil gelöscht):

          Ach das mit dem Auto war ja Uranus, sorry.

    • @88181 (Profil gelöscht):

      nun mach´ mal n bissel `nachdenke´Mr. Jim H. ! die Ziele der RAF waren doch: gewaltvoll Veränderungen im staatlichen System zu erzwingen! ..oder etwa nicht?



      Während die Ziele der Baumbesetzer friedlich und ökologisch (global..) vernünftig sind- um dem Atmen der Bürger ohne Husten und Feinstaub und Lungenerkrankungen zu dienen..!



      Und das ist nicht `komisch´! ..mir tun die kriminalisierten Besetzer leid, und auch die Polizisten! ..es geht zu weit, das Polizeipotential `verprasst´wird, um fragwürdige, ideologisch/ökonomische Projekte durchzusetzen ! Zudem ist die stattfindende Abholzung eines alten Kulturwaldes gleichzeitig sowas wie ne´"Abholzung" der ökologisch gesunden Moral und des Gewissens der -zumeist jugendlichen- friedlichen Baumbesetzer ! .. eben arg emotional/psychisch frustrierend !

      • 8G
        88181 (Profil gelöscht)
        @vergessene Liebe:

        Mir ging es bei dem Vergleich nicht in erster Linie um die Militanz oder die Gewalttätigkeit, sondern um die Beweggründe.

        Man findet seine Identität im Kampf für alle. Für das ganze Volk. Das ist das verbindende Element.

        Und ich wiederhole noch einmal: Ich bin gegen die Räumung und gegen den Abbau.

    • @88181 (Profil gelöscht):

      Es hat den Anschein, dass "Winter" den Ernst der Lage nicht erkannt und sich wirklich auf Wärme und Essen im Knast gefreut hat. Von der Baum-WG direkt auf die andere Seite der Gesellschaft. Spätestens in 4 Wochen wird sie demütig nach draussen wollen. Unter echten Rechtsbrechern lebt es sich nicht unbedingt gut. Veganes Essen ist da das Geringste auf das verzichtet werden muss.

      Der Vergleich mit anderen Ländern ist gar nicht nötig ...

      • @TazTiz:

        "Unter echten Rechtsbrechern lebt es sich nicht unbedingt gut."



        Oha, "echte Rechtsbrecher*innen"? Ob diese das Gesetz "richtiger gebrochen" haben? Ob die sie gar fressen? ;/

    • @88181 (Profil gelöscht):

      ja, da pass immer schön auf, dass es dir nicht zu emotional wird, dass dich nichts berührt und dass über so was wie das Beste für Alle gar nicht erst nachgedacht wird. Und warum sollte sie für einen Pass dankbarer sein als für einen Wald? Nur, weil es anderswo noch schlimmer ist? Der Polizist ist auch unangenehm berührt, daraus entsteht im Besten Falle Öffnung, Veränderung.

      • 8G
        88181 (Profil gelöscht)
        @Little Gestalt:

        Was Sie alles von mir wissen.

        Was mich berührt war zu erfahren wie groß der Missbrauch in der Katholischen Kirche zumindest war.

        Berührt hat mich zu sehen, wie eine junge Frau in einem Flugzeug stehen geblieben ist, um eine Abschiebung zu verhindern.

        Berührt hat mich als sich einer von Seehofers Geburtstagsabschiebungen erhängte.

        Berührt hat mich das Schicksal des Jungen der von seiner Mutter prostituiert und vergewaltigt wurde.

        Also kommen Sie mir nicht mit ihren blöden Bäumen. Mir geht es primär um Menschen.

        • @88181 (Profil gelöscht):

          Und wie trennen Sie das – heutzutage?

          • 8G
            88181 (Profil gelöscht)
            @Frau Kirschgrün:

            Ich sage ja nichts gegen die Besetzung und bin gegen die Räumung und gegen den Tagebau.

            Und ich mag Bäume. Am liebsten Kastanienbäume. Die Castanica auf Korsika finde ich zum Weinen schön.

            Mir ist nur das Video mit der jungen Frau ungut aufgestoßen. That's all.

            • 7G
              76530 (Profil gelöscht)
              @88181 (Profil gelöscht):

              Pflichte Ihnen total bei, was die Debattenkultur angeht.

              Bei manchen wirkt es so, als hätten sie den ganzen Tag nichts besseres zu tun, als auf eine Bemerkung zu warten, auf die sie mit voller Kraft draufschlagen können. Gefühlsintensität soll dann das rationale Defizit ersetzen. Und dem Gegenüber wird Emotionslosigkeit vorgeworfen. Dümmlich, diese moralische Keule.

              Nicht beirren lassen. Weiter streiten - ohne zu zer-streiten!

              Ich habe den Tag für schönere Dinge genutzt.

              • 8G
                88181 (Profil gelöscht)
                @76530 (Profil gelöscht):

                Damit musste ich rechnen.

                Ich habe auch die letzte Sonne mitgenommen.

        • @88181 (Profil gelöscht):

          Weitsicht scheint nicht Ihre Stärke zu sein, in Zusammenhängen zu denken scheinbar auch nicht.



          Es geht hier nicht um ein paar blöde Bäume, sondern um die zentrale Frage, ob die Menschheit angesichts der Klimaveränderung überhaupt noch die Kurve kriegt.



          So wie es aussieht, wohl eher nicht nicht.

          Es gibt da einen treffenden Spruch:



          "Entweder bin ich ein Teil des Problems, oder ein Teil der Lösung." Diese junge Frau sehe ich als Teil der Lösung, ob sie nun heult oder nicht.

          • 8G
            88181 (Profil gelöscht)
            @Karo:

            Dieses Zitat stammt von Holger Meins, auch so ein konsequenter Kämpfer, der in seinem Kampf für das deutsche Volk sogar seinen Tod in Kauf nahm.

            So kann es gehen, wenn man zwischen sich und seinem Feind einen klaren Trennungsstrich ziehen:

            "die PRAXIS, die, indem sie einen klaren trennungsstrich zwischen sich und dem feind zieht, am schärfsten bekämpft werden wird. die praxis, die nichts anderes erwartet als erbitterte feindschaft. – das SETZT VORAUS, sich über SEINE EIGENE MOTIVATION IM KLAREN ZU SEIN, sicher zu sein, dass bild-zeitungs-methoden bei einem nicht mehr verfangen, DIE GANZE SCHEISSE, dass einen die nicht trifft. entweder du bist ein teil des problems oder du bist ein teil der lösung. DAZWISCHEN GIBT ES NICHTS. so einfach und doch so schwer.“

        • @88181 (Profil gelöscht):

          Blöde Bäume?



          Ihnen ist nicht zu helfen, Sie Ignorant.

        • @88181 (Profil gelöscht):

          Ok, ich lasse Ihnen die Berührtheit. Schön. Allerdings: Die Natur gegen den Menschen auszuspielen scheint mir wirklich eine ziemlich kümmerliche Route zu sein. Und: Ich habe aus Ihrem Kommentar primär den Versuch rausgelesen, Engagement und Emotionalität zu diskreditieren, mit sehr weit hergeholten Assoziation: Es geht der Frau ja gerade nicht um Gegnerschaft („RAF“, ich bitte sie!), Nationalität („die Deutschen“), sondern um ein Bild des Zusammenlebens, dass ihr (und mir) richtiger erscheint, als maskierte Polizisten, die die Menschen aus dem Wald zerren, auf dass er für eine dreckige Energiegewinnung gerodet werden kann. Klar, können sie unangenehm berührt sein, ist dann halt so, aber zu versuchen, das politisch zu rechtfertigen geht hier in die Hose.

        • @88181 (Profil gelöscht):

          Das ist übrigens so eine von diesen Sachen, wenn man sein Mitgefühl auf bestimmte marginalisierte Menschengruppen beschränkt...

          • 8G
            88181 (Profil gelöscht)
            @Kreuzbergerin:

            Vielleicht haben Sie das ja nicht richig verstanden:

            Mein Mitgefühl gilt Menschen, die leiden. Oder wie im Beispiel der jungen Frau die Abschiebungen verhinderte, Menschen die über ihren Schatten springen und mutig sind.

            Natürlich waren das Menschen, die da vertrieben wurden und ich bin ja wie oben bereits erwähnt gegen diese Räumung und gegen den Tagebau.

            Aber muss mir deshalb jedes seltsame verschwurbelte Statement sympathisch sein?

            Wieso sollte man für alle kämpfen? Wer sind denn bitte alle? Alle Deutschen?

            • @88181 (Profil gelöscht):

              Ich glaube, Sie deuten da ein bisschen viel rein. Ich fand's auch teilweise etwas schwurbelig, was sie in dem Video von sich gegeben hat, aber der sinngemäße Grundtenor: "wir setzen und hier für eine bessere Welt ein - und zwar für alle Menschen - und haben dabei selbst neue Dinge für uns entdeckt, die uns unglaublich bereichert haben".



              Kommunengedanken kann man hier vielleicht erkennen, aber weder mit einer Ausrichtung auf Gewalt (sie steht in der absoluten Defensive, beklagt aus der Perspekive der Menschenzugewandtheit die erfahrene Gewalt), noch mit einer Flucht ins Unpolitische, wie einst Rainer Langhans.

              Irgendwelche "dem Volk dienen"-Ideen oder RAF-Parallelen kann ich kaum entdecken. Schlimmstenfalls ein Anflug von Bambifizierung der Natur, aber was soll's - gefährlich ist das nicht wirklich.

            • @88181 (Profil gelöscht):

              "Menschen die über ihren Schatten springen und mutig sind."



              Und das war die Besetzer*innen in Ihren Augen nach nicht? Wäre es für Sie hingegen das wie auch die Einbuchtung ein leichtes (gewesen)?

            • @88181 (Profil gelöscht):

              Alle=Alle Deutschen? Das wäre ja absurd ^^ Aber den Wald, ja, den brauchen wir tatsächlich ALLE, ja...

              • @Kreuzbergerin:

                ... sogar Tiere, habe ich mir sagen lassen ;)

        • @88181 (Profil gelöscht):

          Und das waren keine Menschen, die da auf dem Baum gewohnt haben und vertrieben werden?

    • 9G
      98589 (Profil gelöscht)
      @88181 (Profil gelöscht):

      Ich finde nur Ihren Kommentar komisch, ansonsten nichts an dem Bericht über "Winter"!

  • 9G
    99710 (Profil gelöscht)

    "Hier saßen auch mal Kanzleramtsspion Günter Guillaume ein, der Kindermörder Jürgen Bartsch und Ulrike Meinhof."

    Welch eine Nachricht. Lernt man/frau das auf Friedes Journalistenschule ?