piwik no script img

Kommentar Thilo Sarrazins neues BuchBraucht kein Mensch

Ulrich Schulte
Kommentar von Ulrich Schulte

Thilo Sarrazin is back. Sein neues Buch „Die feindliche Übernahme“ eignet sich für Smalltalk auf einer Pegida-Demonstration – für mehr nicht.

Ein verbitterter alter Mann, der aus seinem Ohrensessel im Wintergarten in den dunklen Garten schaut Foto: dpa

I n Thilo Sarrazins Welt hat eigentlich nur einer recht: Thilo Sarrazin. Steif steht er in einem Raum der Berliner Bundespressekonferenz an einem Pult und liest vom Blatt. Nach seinem 2010 erschienenen Buch „Deutschland schafft sich ab“ hätten Medien versucht, ihn zur „bürgerlichen Unperson“ abzustempeln, referiert er. Nichts sei in dem Buch falsch gewesen. Hätte man seine Analysen in der Politik intensiver studiert, wäre es der SPD besser ergangen. „Es hätte keine AfD gegeben.“

Thilo Sarrazin is back. Der Mann, der mit seiner These, die Unterschicht sei genetisch bedingt dümmer als die Oberschicht, den Humus für den diskursiven Rechtsruck in der Republik schuf, ist wieder da. Und er hätte, säße er im Kanzleramt, die AfD verhindert.

Zu einer solchen Hybris muss man erst mal fähig sein. Sarrazin steht am Rednerpult, um sein neues Buch „Die feindliche Übernahme“ zu promoten. Seine wenig überraschende These ist für den Verfolgungswahn der potenziellen Kundschaft maximiert: Der Islam, so Sarrazin, überrenne die westlichen Demokratien mit einer demografischen Attacke. „Bei unveränderter demografischer Dynamik und unveränderter Einwanderung ist der Islam in Deutschland und Europa langfristig auf dem Weg zur Mehrheitsreligion.“

Sarrazin entwirft auf 495 Seiten eine dystopische, mit Dutzenden Tabellen und Statistiken gespickte Zukunftsvision. Dafür hat er den Koran gelesen und interpretiert munter drauflos – als „kundiger Laie“, wie er sagt. Was für eine Drohung! Nehme man den Koran beim Wort, sagt dieser kundige Laie also, sei er keine Religion der Toleranz oder Friedensliebe – „sondern eine Gewaltideologie, die im Gewand der Religion daherkommt“.

Für Smalltalk auf der Pegida-Demo

In der Tat: Wenn man einige Koran-Suren wörtlich nimmt, sind sie mit liberalen Demokratien unvereinbar. Aber wer tut das eigentlich – außer Islamisten und Sarrazin? Der Möchtegern-Koranausleger übernimmt hier lustigerweise die Logik eines salafistischen Predigers.

Sein Buch strotzt vor Sätzen, die für Smalltalk auf einer Pegida-Demonstration taugen. Die Muslime produzierten zu viele Kinder. Die Muslime seien unterdurchschnittlich gebildet und leistungswillig. Die Muslime seien krimineller als der Rest der Bevölkerung. Am Ende steht für Sarrazin ein Szenario, wie es Michel Houellebecq in seinem Roman „Unterwerfung“ schildert. Muslime reißen die Macht im Staate an sich, zwingen Frauen unters Kopftuch und Universitäten unter das Joch der Religion.

Der Möchtegern-Koranausleger übernimmt die salafistische Logik

Es bleibt der Eindruck: Da redet ein verbitterter alter Mann vor sich hin, der aus seinem Ohrensessel im Wintergarten in den dunklen Garten schaut – und sich von Feinden umstellt fühlt. Sarrazin tut so, als betrachte er die Zahlen wie ein Wissenschaftler. Nüchtern, unvoreingenommen und präzise. Doch in Wirklichkeit sortiert er so, dass alles in sein ideologisches Raster passt.

Originell oder neu? Nö

Sarrazin ignoriert nicht nur, dass die riesige Mehrheit der in Deutschland lebenden Muslime rechtstreue, hart arbeitende BürgerInnen sind. Er geht auch davon aus, dass Zuwanderer ihre Einstellungen in einer liberalen Demokratie nicht ändern. Einmal dummer Muslim, immer dummer Muslim. Auch Daten, die zeigen, dass die Geburtenraten von ZuwandererInnen in Folgegenerationen sinken, etwa durch höhere Bildung, ignoriert er.

Sarrazin benennt reale Probleme, die schon lange diskutiert werden: die Rolle der Frau in muslimischen Gesellschaften etwa oder Integrationsprobleme. Originell oder neu ist das nicht. Dieses Buch braucht kein Mensch.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen

Ulrich Schulte
Leiter Parlamentsbüro
Ulrich Schulte, Jahrgang 1974, schrieb für die taz bis 2021 über Bundespolitik und Parteien. Er beschäftigte sich vor allem mit der SPD und den Grünen. Schulte arbeitete seit 2003 für die taz. Bevor er 2011 ins Parlamentsbüro wechselte, war er drei Jahre lang Chef des Inlands-Ressorts.
Mehr zum Thema

95 Kommentare

 / 
  • Eines Tages wird es rückschauend als tragisch empfunden werden, dass die völlig falschen Leute die richtigen Themen ansprachen, während die "Richtigen" sich hinter beschwichtigenden Allgemeinplätzen versteckten.

    • @Trango:

      Sie wissen, wer die richtigen und wer die falschen Leute sind. Na, da kann uns ja nichts mehr passieren.

    • @Trango:

      Wer die falschen Fragen stellt und mittels fehlinterpretierten respektive gefälschten Pseudostatistiken falsche Antworten vom Schlage "der Ausländer ist schuld und der Moslem ist genetisch minderbemittelt" verbreitet, tut vieles , aber bestimmt nicht nicht "die richtigen Themen ansprechen".

      Und als tragisch wird sich hoffentlich einmal herausstellen , dass Menschen wie Sie an dieser faschistoiden Hetze so willfährig beschönigend und relativierend mitgewirkt haben.

  • Wird Sarrazin wirklich von Pegida oder AfD Leuten gelesen? Oder schöpft er seine relative Popularität aus der aufgeregten Resonanz seiner Kritiker?

    Heute könnte jeder Hinz und Kunz Experte fürs Christentum werden. Das interessiert auch dann niemanden, wenn Hinz und Kunz eine fragwürdige, unwissenschaftliche und absolut negative Abhandlung über die Bibel schreiben würden. Aber wenn Hinz und Kunz aber über den Islam schreiben würden, dann herrscht Aufregung im Land der Gartenzwerge und der Bessermichel mutiert zum Koranexperten.

  • Hier würde ich mich über eine sachlichere Auseinandersetzung freuen. Statt die Person mit Mutmaßungen zu diffamieren, "verbitterter alter Mann, der aus seinem Ohrensessel im Wintergarten in den dunklen Garten schaut", lieber seine Behauptungen stichhaltig widerlegen. Dürfte ja nicht so schwer sein.

    Eine brennende Frage ist aber weiterhin - als queer, in welchem muslimischen Land kann man so sein wie man ist?



    Und wird das hier weiterhin möglich sein?

    • @Ich :

      Des Sarrazenen Ergüsse zu Kopftuchmädchen und genetischer Minderwertigkeit sind schon jahrelang von echten Fachleuten bis ins letzte Detail in Grund und Boden verrissen worden. Irgendwann kommt dann halt mal der Punkt, wo man über den flat-earther nur noch "der Idiot hat schon wieder ein Buch geschrieben " berichtet, anstatt ihm nochmal auf zehn Seiten mittels echter Fakten und Daten zu erklären, dass und warum die Erde keine Scheibe ist.

      Re: Lage von LGBT+ in anderen Ländern: Lol, und das legitimiert Sarrazins schwachsinnige Faktenverbrezelungen? Mal so von Lesbe zu Rechtsausleger: Ihr concern trolling können Sie sich gepflegt sonstwohin stecken. Ihr Hansels seid so dermaßen durchsichtig, wenn ihr euch immer nur dann so rührend um uns sorgt, wenn es gegen Denmoslem (tm) geht - und eure Lieblingspartei ansonsten munter gegen "Homoagenda", "Genderwahn" oder auch queere Flüchtlinge aus den besagten Regionen hetzt.

      Jetzt fehlt nur noch die übliche "drängende Frage", wieso hier Moscheen erlaubt sein sollen, wenn man in Saudi-Arabien doch auch keine Kirchen bauen kann, und Sie hätten mal wieder eindrucksvollst im Komplettpaket bewiesen, dass ihr Rechtsausleger nicht nur mit Ethik sondern auch mit Logik für Anfänger offensichtlich heillos überfordert seid.

  • 9G
    90191 (Profil gelöscht)

    Thilo Sarranazi wird die Anhänger von Pegida und AfD wieder begeistern. Das ist schade. Denn wer anderen nur 3, 60 am Tag für´s Essen zugesteht, selber aber lebt wie die Made im Speck, der ist in keinster Hinsicht glaubwürdig - nicht mal seinen Rassismus will man ihm glauben.

    Ein gescheiterter Finanzsenator, millionenschwer, gibt den kleinen miesepetrigen Spießer aus der Nachbarschaft. Delikat!

    • @90191 (Profil gelöscht):

      Yup. Und dieses Gesocks gibt dann vor, die "Stimme des kleinen Mannes gegen die Eliten" zu sein. Ich frage mich jeden Tag entsetzter, wie komplett hirnbefreit man eigentlich sein muss, um darauf reinzufallen.

  • Sarrazin hat einfach nicht das Fachwissen, um ein wirkliches Standardwerk zu schreiben. Was er aber beherrscht, ist die Aktivierung von Wut-Bürgern, von den ärgerlichen der bürgerlichen Gesellschaft, die Angst, Ärger und Wut verspüren, aber nicht über ihre Klasse, die Mittelklasse, sondern über die unteren Schichten der Gesellschaft. Das ist der Punkt, den Sarrazin beherrscht wie kein anderer. Und auch dieses Mal wird es eine zweite und dritte Auflage geben, obwohl alle echten Islamwissenschaftler, Theologen, Soziologen und Religionssoziologen das Buch von A bis Z auseinandernehmen werden. Sarrazin wissenschaftliche Unfähigkeit interessiert nämlich bei seinen Büchern seine Leser gar nicht. Die sind stolz darauf, sich mit wackeligen, aber sozial deklassierenden Aussagen zu beschäftigen. Dass sie damit auf einen Aufsatzschreiber ohne Expertise reinfallen, ignorieren viele, andere wären aber sogar stolz darauf. Sarrazin ist eben ein Phänomen analog zur AfD, Wutbürgern und anderen enttäuschten Menschen der bürgerlichen Mittelklasse, die sich bedroht und unter Druck gesetzt fühlt, die weder an Merkel noch Nahles mehr glauben mag.

  • 9G
    99663 (Profil gelöscht)

    ach ja, so stelle ich mir mein künftiges spirituelles leben in deutschland vor: alice weidel reicht mir die hostie des heiligen neocon, bernd höcke den kelch mit dem blut des bodens und thilo sarrazin legt mir den koran aus. es lebe das laienspiel.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @99663 (Profil gelöscht):

      Nichts gegen Laienspiel: aber in diesem Bild möchte ich nicht derjenige sein, der bedient wird. Das bin ich schon vorher bei dieser Besetzung.

      • 9G
        99663 (Profil gelöscht)
        @76530 (Profil gelöscht):

        stimmt. bei der vorstellung könnte ich vor schreck glatt wieder evangelisch werden;)

  • Sarrazin ist in Sachen Islam ein Fundamentalist. Deshalb nimmt er den Koran wörtlich, betreibt Surenpikerei.



    Diese Art Religionskritiker hat i.d.R. genauso einen Knacks weg wie die Religions- und Ideologiefundifuzzis.

  • Thilo Sarrazin kann als ehemaliges Vorstandsmitglied der Bundesbank eins und eins zusammenzählen. Er weiß genau, die meisten Leute haben schon von klein auf ein Sparbuch und er weiß auch - der Trend geht heute mehr und mehr zum Zweitbuch «(º¿º)»

  • Der Sarazin könnte mit diesem Buch wirtschaftlich (wieder) relativ erfolgreich sein, weil einige dieser Probleme die Menschen beschäftigen, gleichzeitig aber in den Medien kaum präsent sind. Herr Schulte schreibt es wären Probleme über die gesprochen wird. Wird es auch aber eben nicht jenseits von Pi-”News” oder der Jungen Freiheit. Das ist insich ein Problem, weil dadurch der Eindruck gefestigt wird eine kritische Haltung gegenüber dem Islam sei per se rechts, was falscher nicht sein könnte.

    Aus einer beispiellosen Rückgratlosigkeit heraus haben sich viele linksliberale entschieden die Widersprüche zwischen einem konservativ ausgelegten Islam und einer offenen, toleranten Gesellschaft einfach zu ignorieren. Dabei sind viele Vorstellungen, welche auch hierzulande vermittelt werden, derartig rückständig das so mancher Imam die AfD im Grunde problemlos rechts überholen kann.

    Bedauerlich das nun wieder so ein Blender wie der Sarrazin sich dieses Themenkomplexes annimmt.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Januß:

      "weil einige dieser Probleme die Menschen beschäftigen, gleichzeitig aber in den Medien kaum präsent sind."

      Ich bitte Sie. In den letzten Jahren war gefühlt jede zweite Talkshow dem Thema Flüchtlinge, Islam und Ausländer gewidmet. Noch mehr Präsenz ist wohl kaum möglich.

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Der Islam kommt in Debatten über Flüchtlinge und Ausländer am Rande ab und an mal zur Sprache, ist aber in öffentlichen Debatten nur eine Randerscheinung. Dediziert und kritisch über den Islam und seine Wirkung in der Welt zu sprechen das traut man sich in keiner Polit-Talkshow.



        Ich sehe auch nicht warum man das Thema Islam unbedingt mit Flüchtlingen und Ausländern verknüpfen sollte. Den Islam gab es in Deutschland auch schon vor der Flüchtlingskrise und von Konvertiten geht ohnehin die größere Gefahr aus.

        Und es ist ja nicht nur so das der Islam als Thema von Polit-Talkshows nicht vorkommt, es kann auch auf der persönlichen Ebene sehr riskant den Islam öffentlich zu kritisieren. Insbesondere dann wen man sich privat in einem sehr liberalen Umfeld bewegt. Schauen Sie sich mal an was sich z.B. eine Frau Schwarzer alles anhören muss, weil sie nicht bereit ist sich von progressiven Opfer-Hierarchien (Muslime > Frauen) beeindrucken zu lassen.

        Ihre Denke (Islam = Ausländer) ist sicher verbreitet und einer der Gründe dafür das viele "progressive" eine Kritik am Islam als Form des Rassismus begreifen. Eine Ideologie hat aber eben keine Hautfarbe.

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @Januß:

          "Der Islam kommt in Debatten über Flüchtlinge und Ausländer am Rande ab und an mal zur Sprache, ist aber in öffentlichen Debatten nur eine Randerscheinung. Dediziert und kritisch über den Islam und seine Wirkung in der Welt zu sprechen das traut man sich in keiner Polit-Talkshow."

          Wenn Sie meinen. Ich sehe das diametral anders. Seit 17 Jahren redet Deutschland über kaum etwas anderes als den Islam, mit immer den selben langweiligen Argumenten. Letztes Jahr gab es einen Monitor-Bericht mit einer Auswertung zu Talkshow-Themen. Gut 10% der Sendungen beschäfigte sich mit dem Islam, Gewalt und Terror.

          www.taz.de/!5383982/

          • @74450 (Profil gelöscht):

            Ich habe mir den Beitrag grade angesehen. Bedauerlicherweise wird nicht genauer spezifiziert was mit über "Islam, Terror und Gewalt" sprechen heißt. Man kann ja ohne Probleme eine Sendung mit dem Thema "Angst vor dem Islam: Alles nur Populismus?" (Wie im Beitrag zu sehen) machen und dann sagen: Wir haben jetzt über den Islam geredet. Ist nur die Frage ob man dann wirklich über den Islam gesprochen oder sich 45 Minuten lang über die AfD aufgeregt hat.

            Vielleicht ist eine Talkshow auch nicht das richtige Format um wirklich mal in die Tiefe zu gehen und über die Religion selber zu sprechen. Das war vor 10 Jahren insgesamt noch viel üblicher als Heute. Mag aber auch einfach nur ein Trend sein, der zu Ende gegangen ist.

            • 7G
              74450 (Profil gelöscht)
              @Januß:

              Wie gesagt, wer dieses Thema schon länger verfolgt weiß, dass es in Zyklen diskuiert wird.

              Das Thema ist ein Teil des fremdenfeindlichen Diskurses, der immer die aktuellste Sau am höchsten hängt. In den 1990er Jahren waren es die Asylbewerber*innen, nach 2001 der Terrorismus, dann Islam (vorher auch schon, z.B. Kopftuchdebatte um Fereshta Ludin), dann Geflüchtete, seitdem die nicht mehr kommen wieder Islam.

              Den Fremdenfeinden ist die genaue Fragestellung egal. Wenn es keine Muslime in Deutschland gäbe, würde eine andere Minderheit gejagt.

              • @74450 (Profil gelöscht):

                "Das Thema ist ein Teil des fremdenfeindlichen Diskurses ..."

                Das Thema _kann_ Teil eines fremdenfeindlichen Diskurses sein. Natürlich versucht die AfD Islamkritik für sich zu instrumentalisieren. Dabei kommt die gleiche Logik zum Einsatz, die Sie verfolgen (Islam = Ausländer).

                Die linke Islamkritik wurde von den PC-Jüngern so lange stigmatisiert, bis sie nun fast völlig verschwunden ist. An der lokalen Uni hänge noch ab und an mal ein paar Plakate der Antifa, die auch gegen Islamische Herrschaftsstrukturen (Was für ein Unwort^^) Front macht. Das wars dann aber auch schon. Halten Sie das auch für einen Teil des "fremdenfeindlichen Diskurses"?

                • 7G
                  74450 (Profil gelöscht)
                  @Januß:

                  "Dabei kommt die gleiche Logik zum Einsatz, die Sie verfolgen (Islam = Ausländer)."

                  Wie kommen Sie eigentlich auf diesen Unsinn?

                  "Die linke Islamkritik wurde von den PC-Jüngern so lange stigmatisiert, bis sie nun fast völlig verschwunden ist. "

                  Auch das halte ich für falsch. Vielmehr sehe ich einen rituatlisierten Diskurs, in dem sich die Demokrat*innen eigentlich einig sind, der aber aus Spaß an der Reibung immer weiter getrieben wird.

                  Wir sind alle gegen Fundamentalisten, die das Grundgesetz ablehnen. Wir sind aber nicht gegen unsere Nachbar*innen, unsere Freund*innen, unsere Kolleg*innen und unsere Geschäftsparter*innen. Auch wenn die ein Kopftuch oder einen Bart tragen.

                  Kritisiert werden Zwang und religiös bedingte Freiheitseinschränkungen, aber da bleibt das Problem, was wir machen, wenn sich Menschen freiwillig in ihrer Freiheit beschränken. Gerade wir zwei beide als Liberale sind da in einer Zwickmühle.

          • @74450 (Profil gelöscht):

            "mit immer den selben langweiligen Argumenten"



            Genau das ist der Punkt. Wird hier kritisch diskutiert, werden Konsequenzen gezogen, nein spätestens bei "das kann man anders interpretieren" "sie haben ihn ja nicht in Originalsprache gelesen" und "islam = friede" ist die Diskussion vorbei. Also ja, es gibt quantitativ viel Gebrabbel zu dem Thema, aber eine kritische Auseinandersetzung die nicht auf PI-News Niveau (Geburtendschihad usw.) verläuft, gibt es nicht. Sobald das Wort Islam fällt gehen Journalisten und Politiker instinktiv (und verständlicher Weise) in den Kotau über. Was hier unter dem Deckmantel Religion zugelassen wird, ist unabhängig von der Religion eh irre, bspw. die Verstümmlung männlicher Kinder ohne sachlichen Grund; was davon zu halten ist, auch aus Rechtswissenschaftlicher Sicht, kann im Fischer nachgelesen werden.

    • @Januß:

      Ich glaube auch, dass das viel mit Rückgratlosigkeit zu tun hat, also aus Angst vor den Islam(ismus)verstehern in die rechte Ecke gestellt zu werden.

  • Sarrazin ist ein Hetzer und polarisiert.

    Polarasieren kann er vor allem, weil vieles tatsächlich nicht in Ordnung ist.

  • Korankritik und Koranverständnis - können Sie mich aufklären was es im Koran klar zu verstehen gibt? oder vielleicht auch nicht?

    Abgesehen davon glauben Sie an den Erzengel Gabriel?

  • 9G
    90191 (Profil gelöscht)

    Saarazin hat da wieder ein ganz ganz mieses Buch geschrieben. Wer sowas liest ist selber schuld. Ich lese so einen Politschund nicht.

    Viele Leute lesen es trotzdem und dann wundern sie sich, warum sie so einen Schund überhaupt gelesen haben.

    • @90191 (Profil gelöscht):

      Sie sollten Ihren Namen von vorausschauend lieber auf Hellseher ändern. Ein Buch zu beurteilen ohne es gelesen zu haben. Großes Kino.

    • @90191 (Profil gelöscht):

      Nachdem sein erstes Buch geradezu zu einem Mythos geworden war, war ich neugierig und habe es gelesen.

      (Allerdings habe ich es mir geliehen, weil mir missfallen hätte, dass er an mir Geld verdient.)

      Ich weiß gern, wogegen ich bin, und vertraue da nicht nur auf Vorgekautes.

      Das Buch war übrigens anders, als ich erwartet hatte.

  • Mit Sarrazins Buch verhält es sich anscheinend wie mit einem Porsche, "Keiner braucht ihn, aber jeder will ihn". Die Verkaufszahlen seiner vorigen Bücher und Positionierungen in den Spiegel-Bestseller-Listen sprechen jedenfalls für Sarrazin.

    • @Pfortner Daniel:

      Die Bücher des Mannes entsprechen dem Zeitgeist eines Teils der Bevölkerung. Was da genau drin steht ist halbwegs irrelevant, solange die Gefühle der Zielgruppe getroffen werden. Deshalb gab es bei Amazon beim den ersten geistigen Ergüssen Sarrazin auch schon positive Kritiken, bevor die Auslieferung begann

    • 9G
      90191 (Profil gelöscht)
      @Pfortner Daniel:

      Aber ein Porsche nacht mehr Spaß. So einen will ich auch. Aber ein Saarazinbuch - naja, wer will das schon?

  • Nichts lassen die vermeintlich Linken im Land mehr vermissen als das notwendige Maß Souveränität, um die Dinge mit kühler Rationalität wahrzunehmen; und sie ahnen es wohl auch.

    • @Teermaschine:

      Wie wahr, wie wahr !



      Das Stricken mit der heißen Nadel ist eine Pest!

  • Ich bin immer wieder überrascht, mit welcher selbstgefälligen Dummheit Korankritik auf Koranverständnis trifft.

  • "Der Möchtegern-Koranausleger übernimmt hier lustigerweise die Logik eines salafistischen Predigers."

    Das ist eine ziemlich abstruse Interpretation. Wenn Sarrazin sich kritisch mit dem Koran auseinandersetzt, dann übernimmt er die Logik eines salafistischen Predigers?? Die Logik des salafistischen Predigers ist, das, was im Koran steht, für gut und richtig zu befinden und beim Wort zu nehmen. Die Logik Sarrazins ist, das, was im Koran steht, Wort für Wort kritisch zu untersuchen. Würde jemand, der Hitlers "Mein Kampf" kritisch analysiert und auf Hitlers krude antisemitische Vernichtungsphantasien hinweist, auch Hitlers Logik übernehmen?

    • @Nicky Arnstein:

      Die Logik der Salafisten ist, das was im Koran steht, wortwörtlich für bare Münze zu nehmen. Die Logik von Sarrazin ist (scheinbar, ich habe das Buch nicht gelesen), dass der Koran wortwörtlich zu kritisieren sei, weil er nur wortwörtlich zu verstehen sei.



      D.h.: Sarrazin behauptet, genau wie die Salafisten, dass es für den Koran einzig die wortwörtliche Lesart gibt. Das ist die selbe Logik.



      Tatsächlich ignorieren sowohl die Salafisten als auch Sarrazin dabei geflissentlich und wissentlich, dass die kontroverse Interpretation des Koran von Anfang an und bis heute ein Herzstück der muslimischen Theologie ist und dass die weit überwiegende Mehrheit der Muslime ebenfalls den Koran nicht wortwörtlich interpretiert (bzw. ihn sowieso fast gar nicht liest, genauso wie die meisten Christen auch die Bibel nicht lesen.)

      Der Vergleich mit "Mein Kampf" wird dem Koran in keinster Weise gerecht, damit machen Sie sich lächerlich.

      • @Kolyma:

        "Der Vergleich mit "Mein Kampf" wird dem Koran in keinster Weise gerecht, damit machen Sie sich lächerlich."

        Ich verglich nicht den Koran mit "Mein Kampf", sondern habe die Argumentation des Kommentators infrage gestellt, der die Inhalte eines Buches nicht ernst nimmt und jemanden, der die Inhalte desselben Buches kritisiert, lächerlich macht.

  • "Ein verbitterter alter Mann, der aus seinem Ohrensessel im Wintergarten in den dunklen Garten schaut"

    Abgesehen davon, dass diese Fotozeile nicht zum Foto oben passt, finde ich es unprofessionell und bescheuert, dass man den Autor "als verbitterten alten Mann" bezeichnet, um ihm persönlich eine auszuwischen. Das wird seine Anhänger bzw. die Anhänger seiner Ideologie nur noch beflügeln bzw. nicht eines Besseren belehren, sondern in ihren Ansichten bestärken.

    • 9G
      90191 (Profil gelöscht)
      @Nicky Arnstein:

      Also bitte, Sie werden doch nicht Herrn Sarrazin als etwas anderes bezeichnen wollen, denn einen bitteren alten Mann?

      Es gibt so viele Menschen in der Politik, die angenehmer sind als er. Ich finde z.B. Annalena Baerbock sehr nett oder auch Toni Hofreiter. Die sind ehrlich aber immer sympathisch und ganz unbitter.

      • @90191 (Profil gelöscht):

        Keine Ahnung, ob Sarrazin bitter schmeckt. Von daher werde ich ihn auch nicht als bitteren Mann bezeichnen. Und ob er alt und verbittert ist oder nicht, tut in einer Rezension zu seinem Buch nichts zur Sache.

        • 8G
          849 (Profil gelöscht)
          @Nicky Arnstein:

          Da muss ich mal beipflichten. Sarrazins Thesen bieten genug Angriffsfläche. Da bedarf es nicht des Rekurses ad hominem, um diese noch weiter zu diskreditieren.

  • 7G
    74450 (Profil gelöscht)

    Sarrazin Bücher sind eine Art "Idiotensteuer"!

    Einfältige Menschen zahlen sie gerne.

  • 7G
    74450 (Profil gelöscht)

    Der DLF hat dazu einen ganz guten Faktencheck gemacht: www.deutschlandfun...:article_id=426782

    • @74450 (Profil gelöscht):

      Der Link ist wirklich spannend.



      Ich mache es mal ausführlich:

      Gegenthese 1:



      Die Autorin hat natürlich recht, wenn sie schreibt, dass die absolute Anzahl der Kindern vor allem etwas mit den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen zu tun.



      Sarrazin bezieht sich aber auf eine höhere Quote innerhalb einer Gesellschaft. Da sind die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen nicht grundlegend anders.



      Darauf geht sie nicht weiter ein. Hat Sarrazin dann recht?

      Auch andere religiöse Gruppen, z. B. Mormonen, orthodoxe Juden oder bestimmte protestantische Gruppen haben eine deutlich überdurchschnittliche Geburtenzahl in der Gesellschaft, in der sie leben.

      Vielleicht hat Sarrazin recht und das liegt an der Stellung der Frau, vielleicht auch nicht.



      Die Orientalistin kann dazu aber auch nichts sagen.



      Dabei räumt sie ein, dass die externe Kontrolle der Sexualität ein Problem darstellt und Konflikte verursacht.

      Gegenthese 2:



      Als einziges Beispiel für ein halbwegs demokratisches muslimisches Land zieht Khorchide (den ich persönlich sehr respektiere) Indonesien ab den 70-ern. Suharto gilt aber als Diktator und hat bis 1998 regiert. In den 60-ern hat er brutal seine Macht erst mal durchgesetzt.1975 besetzte Indonesien völkerrechtswidrig Ost-Timor und massakrierte anschließend fast ein Drittel der Bevölkerung. In Westneuguinea wurden ebenfalls Papua ermordet oder vertrieben und dafür muslimische Indonesier angesiedelt. Und das ist das muslimische Vorzeigeland? Genauso gut belegt es Sarrazins These des islamischen Expansions- und Dominanzbestreben.

      Als zweiten Punkt schreibt Khorchide, es gebe Islamismus als Problem, man dürfe aber nicht verallgemeinern. Darum schreibt Sarrazin ja auch, der einzelne Muslim hätte nichts gegen uns und sei nicht böse.

      These 3: Der Kriminologe bestätigt Sarrazins Korrelation, verneint lediglich den Kausalzusammenhang.

      Sarrazin würde jedoch die Ursachen, die der Kriminologe nennt (z. B. trad. Männlichkeit, Bildungsgrad) auf die Religion zurückführen.

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @rero:

        "Auch andere religiöse Gruppen, z. B. Mormonen, orthodoxe Juden oder bestimmte protestantische Gruppen haben eine deutlich überdurchschnittliche Geburtenzahl in der Gesellschaft, in der sie leben."

        Damit sagen Sie es doch selber. Es kommt offenbar nicht auf die Art der Religion an, sondern auf die religiöse Einstellung (zu Verhütung u.ä.) an sich.

        "Als einziges Beispiel für ein halbwegs demokratisches muslimisches Land zieht Khorchide (den ich persönlich sehr respektiere) Indonesien ab den 70-ern."

        Nunja, Indonesien ist sicher nicht seit den 1970ern eine Demokratie. Heute wird das Land allerdings schon als (unvollständige) Demokratie gezählt. In etwa mit den südamerikanischen Staaten zu vergleichen. Auch die Türkei vor Erdogan, war eine Demokratie.

        www.eiu.com/topic/democracy-index

        Sarrazin würde aus der verkinkten Grafik wahrscheinlich schlussfolgern, das Christentum sei Voraussetzung für eine "full democracy". ;) Was meinen Sie?

        "Sarrazin würde jedoch die Ursachen, die der Kriminologe nennt (z. B. trad. Männlichkeit, Bildungsgrad) auf die Religion zurückführen."

        Ja, wahrscheinlich. Und der Storch bringt die Kinder, weil dort wo Störche leben, mehr Kinder geboren werden.

      • @rero:

        (Fortsetzung)



        In dem der Kriminologe - zurecht! - auf den jüngeren Altersdurchschnitt unter Muslimen hinweist, der die Statistik hier verzerrt, stützt er natürlich andererseits Sarrazin bei These 1.



        Leider schreib er nicht, was entsprechend bereinigte Statistiken aussagen.

        These 4 ist eigentlich keine These. Man kann Sarrazins These teilen oder nicht.



        Der Jurist weist zu Recht auf die Verpflichtung, Flüchtlinge religionsblind aufzunehmen, hin, jedoch spricht Sarrazin von Einwanderung, nicht von politischem Asyl. Wen Einwanderungsländer als Einwanderer willkommenheißen, tangiert das Völkerrecht nicht.

        Die Verpflichtung zur religiösen Neutralität des Staates setzt Sarrazins Meinung hier dann Grenzen.

        Insgesamt ist die Gegenargumentation erschreckend dünn.

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @rero:

          "These 4 ist eigentlich keine These. Man kann Sarrazins These teilen oder nicht."

          Richtig. Es ist eine Forderung, die gegen das Grundgesetz verstößt. Nicht mehr, nicht weniger.

    • @74450 (Profil gelöscht):

      In diesem "Faktencheck" steht: "Herr Sarrazin hat recht in einem Punkt, wenn er sagt, es gibt eine Variante des Islams, die herrschen will, die auf Macht aus ist. Aber das ist ja der politische Islam oder der fundamentalistische Islam, der sogenannte Islamismus. Aber Sie müssen immer unterscheiden zwischen dem Islam und dem Islamismus."

      Wo beginnt der fundamentalistische Islam? Bei einer Burka-tragenden Frau, die kein Auto fahren darf und dem Mann in allen Punkten zu gehorchen hat, oder erst, wenn der Islam zum Dschihad aufruft?

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @Nicky Arnstein:

        "Wo beginnt der fundamentalistische Islam?"

        Gute Frage. Bei Wikipedia heißt es zum Fundamentalismus (auf Englisch, weil der deutsche Version offenbar Quellen fehlen):

        "Fundamentalism usually has a religious connotation that indicates unwavering attachment to a set of irreducible beliefs. However, fundamentalism has come to be applied to a tendency among certain groups—mainly, though not exclusively, in religion—that is characterized by a markedly strict literalism as it is applied to certain specific scriptures, dogmas, or ideologies, and a strong sense of the importance of maintaining ingroup and outgroup distinctions, leading to an emphasis on purity and the desire to return to a previous ideal from which advocates believe members have strayed. Rejection of diversity of opinion as applied to these established "fundamentals" and their accepted interpretation within the group is often the result of this tendency"

        en.wikipedia.org/wiki/Fundamentalism

        Ich würde als wichtigstes Kritierium von Fundamentalismus vor allem die kategorische Ablehnung anderer Meinungen bezeichnen.

    • 7G
      75026 (Profil gelöscht)
      @74450 (Profil gelöscht):

      Ich finde diesen "Faktencheck" ziemlich erbärmlich. Seine Aussage lässt sich wie folgt zusammenfassen: Erstens stimmt das alles nicht, was Sarrazin behauptet, und zweitens, wenn denn vielleicht an irgendwas ausnahmsweise in Einzelfällen doch mal was dran sein sollte, dann liegt es an allem Möglichen, aber auf keinen Fall und nie und nimmer am Islam.

      Tut mir Leid, aber mit dieser Art der Auseinandersetzung wird man die Leute, die zur AFD abgewandert sind, nicht zurückgewinnen können.

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @75026 (Profil gelöscht):

        "Erstens stimmt das alles nicht, was Sarrazin behauptet"

        Stimmt es denn Ihrer Meinung nach?

        • @74450 (Profil gelöscht):

          Danke für den Link.

          Ernahek hatte wohl den gleichen Eindruck wie ich beim Lesen. Es den "Gegenautoren"gelingt nur schwer, sachlich gegen Sarrazin zu argumentieren.

          Das war schon beim ersten Buch so. Er wurde persönlich angegriffen, seine Wortwahl wurde kritisiert. Aber auf der Sachebene kam oft wenig.



          Dabei wäre es möglich gewesen, ihn dort zu kritisieren.

          • 7G
            74450 (Profil gelöscht)
            @rero:

            Wenn Sie die Antworten auf Sarrazins Thesen nochmal konzentriert lesen, wird Ihnen auffallen, dass kein einziger persönlicher Angriff dabei ist.

  • Wenn seine Bücher kein Schwein braucht, warum wird diesem alten und verwirrten Mann dann ständig und überall eine Plattform geboten? Gibt es nicht genug andere - und viel wichtigere Themen - über die ihr berichten könnt?

    • @happycadaver666:

      " diesem alten und verwirrten Mann"

      ich finde das ziemlich unsachlich und eigentlich ist es eine Beleidigung.

  • Sarrazin freut sich über JEDE Rezension, auch über die in der taz, denn sie macht sein Buch, "das niemand braucht", bekannt.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Nicky Arnstein:

      Na dann wird er doch hoffentlich artig Danke sagen!

  • "In der Tat: Wenn man einige Koran-Suren wörtlich nimmt, sind sie mit liberalen Demokratien unvereinbar. Aber wer tut das eigentlich – außer Islamisten und Sarrazin?"

    Wenn man Herrn Schulte liest, könnte man meinen, Islamisten seien unter den Muslimen in Deutschland eine verschwindend kleine Minderheit.

    Leider haben im Juni 2018 67% der Türken, die sich an der Wahl beteiligten, ihre Stimme einem islamistischen Kandidaten gegeben.

    Und damit sind es Islamisten, die die Ditib-Imame auswählen und nach Deutschland schicken. Das gleiche gilt für die Lehrer für den Türkisch-Unterricht.

    Die Blindheit auf dem islamistischen Auge ist es, wovon Sarrazin profitiert.

    • @rero:

      "Die Blindheit auf dem islamistischen Auge ist es, wovon Sarrazin profitiert."

      Nicht nur das. Ich halte es für höchst gefährlich, wenn man sich nicht kritisch mit dem Islam bzw. den orthodoxen Auslegungen des Islam auseinandersetzt und Hinweise/Warnungen nur müde belächelt.

      [...] Wir haben den Beitrag gekürzt. Bitte beachten Sie die Netiquette. Vielen Dank, die Moderation

    • 8G
      83492 (Profil gelöscht)
      @rero:

      "Wenn man Herrn Schulte liest, könnte man meinen, Islamisten seien unter den Muslimen in Deutschland eine verschwindend kleine Minderheit."

      Das anzunehmen. Um das einordnen zu können, hier eine Studie des "Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung" von 2014 zu diesem Thema [1][2]:

      "Religiöser Fundamentalismus unter Muslimen ist in Westeuropa kein Randphänomen." ..."Zwei Drittel der befragten Muslime halten demnach religiöse Gesetze für wichtiger als die Gesetze des Landes, in dem sie leben. Drei Viertel von ihnen finden, es gebe nur eine mögliche Auslegung des Korans."



      ...



      "„Fundamentalismus ist keine unschuldige Form strenger Religiosität“, erklärt der Soziologe. „Unsere Untersuchung zeigt vielmehr, dass Menschen mit fundamentalistischer Haltung gleichzeitig Gruppen, die von ihrem Standard abweichen – wie Homosexuellen oder Juden –, feindselig gegenüberstehen.“ Fast 60 Prozent der befragten Muslime lehnten Homosexuelle als Freunde ab, 45 Prozent denken, dass man Juden nicht trauen kann, und ebenso viele glauben, dass der Westen den Islam zerstören will."

      [1] bibliothek.wzb.eu/pdf/2014/vi14-101.pdf



      [2] www.wzb.eu/de/pres...st-weit-verbreitet

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    ...jedes 'Volk' hat die Schriftsteller, die es verdient hat.

  • 8G
    83492 (Profil gelöscht)

    "Sinkende Geburtenraten hängen weltweit nur ab von: Bildungschancen"

    Und da ist bei Migranten eben vieles im Argen.

    "Unter den 30- bis 35-Jährigen haben demnach Migranten fünf Mal so häufig keinen allgemeinbildenden und drei Mal so häufig keinen beruflichen Bildungsabschluss wie gleichaltrige Deutsche." [1]

    Wir bekommen das schon bei den hier geborenen Kindern nicht hin, Bildungserfolg nur von Fleiß und Talent des Kindes und nicht vom Elternhaus abhängig zu machen. Wie das "Wir schaffen das" bei der Migration gelingen kann, ist mir rätselhaft.



    So wird das nichts mit den sinkenden Geburtenraten bei Kindern und Enkeln von Migranten.

    [1] www.bildungsberich...t-2014/bb-2014.pdf

    • @83492 (Profil gelöscht):

      Die Frage ist jetzt die: Ist das ein Argument gegen Migranten oder ein Argument für mehr Bildung?

      Und wenn es einem um mehr Bildung bei Migranten geht: Kriegt man das eher mit mehr Ausgrenzung hin oder braucht man dafür nicht eher weniger Ausgrenzung?

      Also: Will man Schuldzuweisung oder will man etwas ändern?

      • 8G
        83492 (Profil gelöscht)
        @Mustardman:

        "Die Frage ist jetzt die: Ist das ein Argument gegen Migranten oder ein Argument für mehr Bildung?"

        Überlegen Sie sich, wie sich die Gesellschaft weiterentwickeln soll und welche realistischen Handlungsoptionen vorhanden sind. Dann sollten Sie eine Antwort finden, die vielleicht auch nicht so unterkomplex ist, wie Ihre Formulierung der Frage "Für Bildung oder gegen Migranten" nahelegt.

    • 9G
      90191 (Profil gelöscht)
      @83492 (Profil gelöscht):

      Ja, wie? Was sagen Sie da? Bei Migranten liegt vieles im Argen?

      Seien Sie doch etwas vorsichtiger mit solchen unüberlegten Meinungen. Haben Sie Quellen, die dies belegen? Haben Sie Experten gehört? Die sagen alle das Gegenteil!

      Guten Abend!

      • @90191 (Profil gelöscht):

        Die Tage gab es einen Bericht aus einer Nachbarstadt über die Schuleingangsuntersuchung (S-ENS) für das aktuelle Schuljahr.

        Ergebnis war 74,2% der 1369 Kinder haben einen Migrationshintergrund, nur 28,4% der Kinder mit Migrationshintergrund sprechen fehlerfrei Deutsch. ... "Auch die Kinder von Müttern, die selbst fehlerfrei Deutsch sprechen, beherrschen nur zu 55 Prozent gutes Deutsch. Das liegt vor allem daran, dass viele Mütter mit Migrationshintergrund zuhause ausschließlich ihre alte Muttersprache mit den Kindern sprechen." berichtet Dr. Barbara Schneider, Sachgebietsleiterin Kinder- und Jugendmedizin des Gesundheitsamts

        www.op-online.de/o...cken-10179417.html

        Das Ignorieren von Fehlentwicklungen lässt diese nicht verschwinden.

        • @Sven Günther:

          Wenn Kinder und Mütter nicht fehlerfrei deutsch sprechen, dann liegt das daran, dass sie nicht genug mit Deutschen sprechen. Sie anzufeinden und auszugrenzen, hilft dabei aber nicht weiter.

          Und genau darum geht es Leuten wie Sarrazin. Er will einer Gruppe von Menschen die Schuld zuweisen und dann wollen andere, dass diese Menschen verschwinden.

          • @Mustardman:

            Ich halte Sarrazin nicht für die hellste Leuchte am Kranz und ich teile auch seine Meinung zum Islam und praktisch zu allen anderen Punkten nicht.

            Die Leute werden nicht verschwinden, wo sollen sie auch hin und wir können auch überhaupt nicht auf sie verzichten.

            Trotzdem ist es ein gewaltiges Problem, wenn man die Unterrichtssprache schon nicht beherrscht. Entweder müssen die Kinder dies durch mehr lernen aufholen, um überhaupt mit den anderen Kindern auf einem Level zu sein oder sie sind schon in der 1. Klasse benachteiligt.

            Das hat weder etwas mit Anfeindungen, noch mit Ausgrenzung zu tun, es ist ein Problem und man muss sich Gedanken machen, wie man eine Besserung erreichen kann.

        • 8G
          849 (Profil gelöscht)
          @Sven Günther:

          Daran, dass zu Hause die Muttersprache gesprochen wird, liegt es zu 100% nicht, dass die Kinder kein korrektes Deutsch sprechen, sondern an den Menschen, mit welchen diese Kinder draußen in Kontakt kommen. Und da bleiben ja die fehlerhaft Deutsch sprechenden "gerne" unter sich.

          • @849 (Profil gelöscht):

            Das halte ich ehrlich gesagt für zweifelhaft. Die meisten Kinder sind nicht mehr so lange draußen, ich werde Ende des Jahres 30 Jahre, wie ich es noch in meiner Kindheit erlebt habe.

            Man muss jetzt Unilever nicht gut finden, aber die haben da einen guten Clip dazu gemacht. Gefangene in den USA haben 2 Stunden am Tag Hofgang, die amerikanischen Kinder sind zwischen 30 Minuten und 1 Stunde draußen und bei uns ist es nicht anders und das ist ein Mittelwert.

            www.dirtisgood.com...free-the-kids.html

            Aber wenn die Kinder nicht draußen sind, sind die Personen mit denen sie sprechen die, die auch Zuhause sind. Meine Großeltern haben praktisch nie Deutsch mit mir gesprochen und ich war die meiste Zeit bei ihnen war, aber meine Eltern hätten nie zugelassen, das mein Bruder oder ich ohne ausreichende Kenntnisse in die Schule oder den Kindergarten gekommen wären.

      • @90191 (Profil gelöscht):

        Wer lesen kann, ist im Vorteil. Aus der von Limits2growth zitierte Studie ist klar und deutlich zu entnehmen, dass bei (vermutlich muslimischen) Migranten in Sachen Bildung vieles im Argen gilt. Das zu leugnen ist dumm. Es festzustellen, ist richtig, um es zu ändern.

        • 9G
          90191 (Profil gelöscht)
          @Nicky Arnstein:

          Studien? Ich bitte Sie!

          Sie trauen doch keiner Studie, die klar erkennbar rechte Vorurteile stützt...?

          • @90191 (Profil gelöscht):

            Ich habe Ohren und Augen. Ich höre/lese jeden Tag Berichte über verzweifelte Lehrer, die die Lernprobleme bei Schülern mit Migrationshintergrund beklagen. Ich höre in den öffentlichen Verkehrsmitteln, wie fehlerhaft die meisten Kinder/Jugendliche mit Migrationshintegrund Deutsch sprechen. Und ich rede nicht von erst zugewanderten Flüchtlingskindern. Natürlich gibt es viele, die besser Deutsch können und gebildeter sind als so mancher nativer Deutscher mit arischem Background, dennoch hilft es nicht, den Kopf in den Sand zu stecken oder alles wegzureden. Genau das ist der Grund, warum sich nichts ändert. Vor lauter politischer Korrektheit sind manche in diesem Land total gelähmt....

    • 8G
      83492 (Profil gelöscht)
      @83492 (Profil gelöscht):

      War Antwort an @MUSTARDMAN.

      Liebe taz-Redaktion: ich denke ihr habt eure Foren-Software mit dem letzten Update kaputtgemacht. Das Antworten war mal kein Problem.

  • 9G
    98589 (Profil gelöscht)

    Keiner braucht den Scheiss?



    Das sehen die Käufer anders, die ganz verzückt mit dem Buch aus der Buchhandlung kommen.



    Gibt es einige, und ich wohne nicht in Sachsen.



    Es muss geredet werden, auch über das "wir schaffen das" nicht, jedenfalls so nicht, wie es jetzt läuft.

    Diese Debatte der rechten Grütze zu überlassen halte ich für sehr gefährlich.

    Die Stadt, in der ich lebe, ist auf Platz 8 der gefährlichsten Städte der BRD vorgerückt. Es gibt fast jedes Wochenende Messerstechereien.



    Das steht in der Zeitung und die Anwohner wagen sich am Wochenende nicht mehr in die Stadt.



    Die zivilen Streife wurde jetzt aufgestockt. Das sollte zuerst das Ordnungsamt übernehmen, ohne Ausbildung und Schutz.



    Vielleicht sind die Zustände in meiner Stadt dafür verantwortlich, dass Sarrazin hier so einen Erfolg hat.



    Das kann niemand wirklich wollen!

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @98589 (Profil gelöscht):

      "Das sehen die Käufer anders, die ganz verzückt mit dem Buch aus der Buchhandlung kommen."

      Es gibt auch Menschen die Lotto spielen. Dummheit lässt sich nicht verbieten. :)

  • 8G
    83492 (Profil gelöscht)

    "Auch Daten, die zeigen, dass die Geburtenraten von ZuwandererInnen in Folgegenerationen sinken, etwa durch höhere Bildung, ignoriert er."

    Kann er auch getrost, denn dieser Effekt wird durch nachfolgende Migration überkompensiert [1].

    "Muslims are projected to increase as a share of Europe’s population – even with no future migration"

    Für Deutschland wird im Szenario "Keine Migration" ein Anstieg des muslimischen Bevölkerungsanteils von 2015 4,6% auf 7,4% im Jahr 2050 prognostiziert. Der Anstieg wird durch das deutlich geringere Durchschnittsalter und höhere Fertilität in der Grupper verursacht.

    Die Szenarien "Mitlere" und "Hohe" Migration liefern für 2050 einen Anteil von 11,2% bzw. 14,0%.

    [1] www.pewforum.org/2...muslim-population/

    • 2G
      2422 (Profil gelöscht)
      @83492 (Profil gelöscht):

      Ich finde es bemerkenswert. mit welcher Selbstverständlichkeit hier von einigen Diskutanten über Geburtenraten in bezug auf Migranten diskutiert wird. Was gibt es darüber eigentlich zu diskutieren? Warum fällt mir zu solcher Redeweise sofort das Wort "Zwangssterilisation" ein? Ist das nur mein Problem?

  • Sarrazin macht den Eindruck, dass er Geld braucht. Das ist alles.

    • @aujau:

      Also ich hatte den Eindruck, er hat auch ein deutliches Missionierungsbedürfnis.

      • @rero:

        Hab ich auch. Könnte auch mehr Geld gebrauchen.



        Allerdings kommt qualifizierte Kritik an den Problemen der Migration von anderen Leuten, die nicht soviel Aufmerksamkeit bekommen. Z. B. Güner Balci, Zafer Senocak oder Seran Ates. Aber ich denke, da renne ich bei Ihnen offene Türen ein.

  • Ja wie*¿* “Braucht kein Mensch“

    Ha noi! Aber. Gleich zwei tazis - Schonn*¡*



    Da mähtste nix. Newahr. Normal.



    Njorp.

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @Lowandorder:

      Genau.

      Aber wer liest den Scheiss? Die Chemnitz-Nazis sind wahrscheinlich zu dumm dafür.

      Verbitterte rassistische Bildungsbürger?

      Oder stellt man sich die Schwarte ins Regal wie früher "Mein Kampf"?

      Dessen Lektüre ja auch wirklich weh tut.

      • @88181 (Profil gelöscht):

        Na, warten Sie mal ab. Ich tippe drauf, dieses Buch wird wieder in den Bestsellern landen.

        • 8G
          88181 (Profil gelöscht)
          @rero:

          Da haben Sie wahrscheinlich recht. Und wahrscheinlich liest den Müll der Leser und die Leserin die Sarazzins wirre Gedanken "mutig" finden.

          Aber man kann Scheisse schönreden solange man will, stinken tut sie doch.

        • @rero:

          Kann Lowandorder eigentlich auch konkretes schreiben und das vielleicth auf deutsch?

          Was soll das unverständliche Geschreibe immer? Ist das Kunst oder kann das weg?

          • @OnDoe:

            Ok & Hokidoki - mal wat Konkretes.

            “Abstrakt ist das Gegenteil von Konkret. Verstehst du.



            Wenn du also vor etwas Abstraktem stehst! Isses konkret!“



            & natürlich auch konkret & klar -



            “Was ich hier sage. Stammt nicht von mir! Sondern von einem Mann - der wußte - wovon er sprach!“

            unterm——by - Storm P



            de.wikipedia.org/w...ert_Storm_Petersen



            &



            www.google.de/sear...=375&bih=553&dpr=2

            kurz - Das nenn ich mal richtig konkret.

          • @OnDoe:

            Das ist Kunst. :-)



            Es lohnt sich, sich mal reinzulesen. Lesen Sie die Texte mal in einem Stück, gern laut. Dann finden Sie sehr viel Konkretes.



            Lowandorder ist intelligent, gebildet und hat Humor.

            • 8G
              88181 (Profil gelöscht)
              @rero:

              Ja das ist er und ja das ist er auch und ja, den hat er auch.

              Und dann ist er noch ein Schlawiner.

          • 8G
            88181 (Profil gelöscht)
            @OnDoe:

            Es ist Kunst.

      • 8G
        81331 (Profil gelöscht)
        @88181 (Profil gelöscht):

        ..."die Chemnitz-Nazis" sind normalerweise auch zu dumm, um Proteste zu organisieren. Es gibt immer 'Braune' die gebildet sind und aus dem Hintergrund alles steuern.

  • Sinkende Geburtenraten hängen weltweit nur ab von: Bildungschancen und Gleichberechtigung von Frauen und Mädchen, Sexualaufklärung, Zugang zu Verhütungsmitteln, funktionierenden Sozialsystemen über die Familie hinaus und Prosperität. Das gilt empirisch erwiesen völlig unabhängig von der Religion.

    Aber das passt Leuten wie ihm natürlich überhaupt nicht in den Kram, in beide Richtungen, deshalb wird das geflissentlich ignoriert.