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Zukunft des VerbrennungsmotorsLeiser Abschied vom 2030-Ziel

Eigentlich wollen die Grünen ab 2030 nur noch abgasfreie Neuwagen zulassen. Doch die Spitzenkandidaten machen das lieber nicht zur Koalitionsbedingung.

Wenigstens bei diesem Verkehrsmittel sind sich alle Grünen einig: Fahrräder sind toll Foto: dpa

Berlin taz | Die Grünen machen ihr Ziel, ab 2030 nur noch emissionsfreie Neuwagen zuzulassen, nicht zu einer harten Koalitionsbedingung. Spitzenkandidat Cem Özdemir vermied am Montag nach einer Parteivorstandsklausur trotz mehrfacher Nachfragen von Journalisten eine Festlegung auf diese Jahreszahl. Er sagte lediglich: „Die nächste Bundesregierung muss den Einstieg in den Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor beschließen.“ Dieses Ziel sei für Grüne nicht verhandelbar.

Einstieg in den Ausstieg – das ist eine verhältnismäßig weiche Formulierung. Am Wochenende hatte die Debatte über die Zukunft des Verbrennungsmotors im Wahlkampf Fahrt aufgenommen. CSU-Chef Horst Seehofer hatte der Funke Mediengruppe gesagt, ein Verbot des Verbrennungsmotors lege „die Axt an die Wurzel unseres Wohlstands“. Der Motor sei in Koalitionsgesprächen für die CSU nicht verhandelbar. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) bezeichnete den Verbrenner als Brückentechnologie, die es noch Jahrzehnte brauche.

Die Grünen-Spitze baut dazu nun eine rhetorisch scharfe Gegenposition auf. Gleichzeitig vermeidet sie es aber, rote Linien für eine mögliche Koalition zu definieren. So will sie flexibel für Verhandlungen zu bleiben. Nach aktuellen Umfragen ist ein Bündnis mit der Union die einzige Machtoption der Grünen.

Die Aufstellung sei nun klar, betonte Özdemir. Die Grünen seien die einzige Partei, die Städte und Luft sauber bekommen, die Klimaschutzziele einhalten und die Arbeitsplätze in der Autoindustrie erhalten wolle. „Die Voraussetzung, dass 2030 möglich ist, die müssen in der nächsten Legislaturperiode eingeleitet werden.“

Kampf mit Vorgeschichte

Der Kampf um das 2030-Ziel hat bei den Grünen eine längere Vorgeschichte. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann hält es für einen „Schwachsinnstermin“, weil das Ende des Verbrenners nicht punktgenau vorhersagbar sei. Grüne Klimaschutzexperten sind der Ansicht, dass die Autoindustrie nur mit harten politischen Ansagen in Bewegung gesetzt werden könne. Das 2030-Ziel steht im offiziellen Wahlprogramm der Grünen.

Dennoch hätten Özdemir und Katrin Göring-Eckardt in der heißen Wahlkampfphase am liebsten auf die umstrittene Zahl verzichtet. Ein 10-Punkte-Plan, der maßgeblich aus ihrer Feder stammte, erwähnte das 2030-Ziel im Mai nicht. Auf dem Grünen-Parteitag im Juni erlitten sie eine Schlappe. Die Delegierten stimmten das Ziel in den 10-Punkte-Plan hinein, gegen Özdemirs und Göring-Eckards Willen.

Im Umfeld der Spitzenkandidaten hieß es am Montag, Özdemirs Ansage sei sehr wohl hart. Schließlich fordere Seehofer, den Verbrennungsmotor nicht anzutasten – dies hätten die Grünen aber vor. Außerdem wurde auf eine Formulierung in dem 10-Punkte-Plan verwiesen. Darin heißt es: Wer mit den Grünen koalieren wolle, der müsse bei diesen Vorhaben „entschieden“ mit ihnen vorangehen. Diese Wörter öffnen in der Tat Spielräume. Was „entschieden“ ist und was nicht, ist schließlich Interpretationssache.

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69 Kommentare

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  • Ich vermisse hier die schwarzen Sonnenblumen von Anselm Kiefer.

  • Die letzten 30 Jahre sind die Grünen auch ohne falsche Versprechen in Punkto Atomausstieg gut und erfolgreich gefahren.

     

    Abgasfreie Neuwagen werden kommen. In welchem Ausmaß und Tempo hängt von den anderen Parteien ab. Die Dringlichkeit wird dort leider noch nicht gesehen und ist auch nicht durch Nennung einer Jahreszahl zu beeinflussen. Der Eifer mit dem die Ziele der Grünen in Punkto Gewehr-auf-die-Brust-Jahreszahlnennung hintertrieben werden zeigt auch nur zu deutlich welcher fette Damm da noch zu durchbrechen ist.

     

    Selbst die fantasielosen Linksparteiler stemmen sich noch dagegen in der irrigen Annahme, der Arbeitnehmer würde seine täglichen 100 Kilometer im kapitalismusfreundlichem Pendlersystem nicht mehr stemmen können.

     

    Und wenn Sie nicht frühzeitig über die Politik der Grünen kommen, dann halt durch horrend steigende Ölpreise infolge des absehbaren Peak Oils.

  • Immerhin stimmt bei den Grünen die Richtung und man weiß wohin es politischen gehen soll - was man von unserer heiligen Angela nicht behaupten kann, da ist nämlich keine Richtung zu erkennen.

     

    Und wenn dann (Zitat Angela merkel im fernsehduell vor der letzen Bundestagswahl): "Eine PkW-Maut wird es mit mir nicht geben" (Zitat Ende).

  • 2030 ist ja auch absurd frueh. Warum nicht mit anderen Laendern in Europa gemeinsam auf 2040 hinarbeiten und das dafuer dann aber auch schaffen?

  • 5G
    571 (Profil gelöscht)

    Foto:

    Welch ein Zufall aber auch, dass CÖ und KGE Räder im selben Design fahren.

     

    Gehören die womöglich der Partei?

    Gibt es die für Wahlkämpfer umsonst?

    • @571 (Profil gelöscht):

      Der Ernst von der Linkspartei ist immerhin noch mit nem Ferrari vorgefahren.

      • 5G
        571 (Profil gelöscht)
        @Rudolf Fissner:

        Der Ferrari war ein Porsche.

    • @571 (Profil gelöscht):

      Man sieht diese Räder auch auf den BMW-Hybrid Limusinen aufgeschnallt....

      • @Energiefuchs:

        Das kann man wohl getrost als einen schlechten Flachwitz abhacken. Dachten sie etwa dass man im Wahlkampf mit dem Fahrrad durch Deutschland tourt?

        • @Rudolf Fissner:

          abhaken, ich hacke nicht.

          Und manchal denke ich, ja Wahlkampf mit dem Rad und der Bahn würde mich überzeugen.

      • @Energiefuchs:

        welche BMW-Hybrid Limusinen? Sie meinen doch sicher Toyota oder?

        • @Grisch:

          Nein, ich hatte die Tage ein Foto im Netz gesehen: zwei Grünen-Politikerinnen treffen sich, riesige Limusinen (laut Unterschrift Hybrid) und auf dem Dachgepäckträger eins dieser grünen Räder.

  • Ich habe den Eindruck, wir erleben gerade den leisen Abschied von Herrn Özdemir und Frau Göring-Eckardt aus den Reihen der Politiker_innen, die man noch politisch ernst nehmen kann.

    • @Der Sizilianer:

      Wenn im Jahr 2021 am Ende der Wahlperiode 30% der Neuwagen elektrisch angetriebenen wären, wäre das ein spürbarer „Einstieg in den Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor“ (Özdemir) ohne „Verbot des Verbrennungsmotors“ (Seehofer), die übrigen 70% Verbrenner könnten noch „Jahrzehnte als Brückentechnologie“ (Merkel) genutzt werden, und auch Kretschmann wäre zufrieden. Wird der Kauf von Elektroautos nicht über dirigistische Quoten, sondern durch das Wirken der Marktkräfte über höhere Kraftstoffpreise infolge erhöhter CO2-Preise bzw. knapperer CO2-Emissionsrechte erreicht, kann auch die FDP an Bord geholt werden.

      Ob im Jahr 2030 noch neue Verbrenner zugelassen werden, wird in den Bundestagswahlen 2029 entschieden, wenn nicht schon vorher durch die Verbraucher wegen zu kurzer Restlaufzeit. Das sollten die Grünen seit dem „Ausstieg vom Ausstieg“ aus der Kernenergie gelernt haben, den Merkel bis Fukushima verfolgt hatte.

  • Mich ärgert, dass die Grünen am Auto, am Individualverkehr festhalten wollen; Wohl mit Blick auf die Wählerstimmen, eigenes Konsumverhalten und ohne Vision. Kein neues Verkehrskonzept mit Fahrrad(auto)bahnen, Ausbau oder Wiederbelebung des Schienengüterverkehrs, ÖNPV allgemein, ferner Umbau der wegzehrenden Wirtschaft.

    Sie halten´s lieber mit einer elektrischen Modifikation des gewichtigen Monstrums Auto.

    Muss wohl doch erst ein lang anhaltender wirtschaftlicher Abschwung oder Rohstoffmangel kommen, um der bequemen Prasserei den Wind aus den Segeln zu nehmen. Der Mensch nimmt scheinbar solange wie er noch hat und redet sich ob seiner Genialität ständig ein, es ginge da nachhaltig auf alte Weise noch etwas. Wenn ihr entdeckst, ihr "Grünen", dass ihr ein totes Pferd reitet, steigt ab! Der massive Einsatz von Elektroantrieb ist eine Sackgasse, die selbst energetisch "ökologisch" fundiert viel zu stark flächenzehrend ist, weil das Verbrauchsniveau viel zu hoch ist.

    Deutschland, vereinfache dein Leben, verlangsame es!

    • @lions:

      @Anamolie

      "Mich ärgert, dass die Grünen am Auto, am Individualverkehr festhalten wollen".

       

      Ich kann Sie da verstehen, andererseits sind gerade die ländlichen Regionen da auch benachteiligt. Es wird verlangt, dass wir Arbeitswege von 100 Kilometern in Kauf nehmen und das geht nicht mehr mit "Öfis", wenn ich da unterwegs bis zu dreimal das Verkehrsmittel wechseln muss.

       

      Eine Lösung wäre wirklich ein verlangsamtes, entschleunigtes und regional begrenztes Leben. Mit Ananas, Tee & Co. wird`s dann halt schwieriger.

      Aber ich denke, das wird es so schnell nicht geben, solange die Dividende der Aktionäre und die Optimierung der Gewinne im Vordergrund stehen und nicht die Menschen und die Welt, in der wir leben.

       

      Bis wir im Jahr 3745 das Geld abgeschafft haben werden, müssen wir andere Wege versuchen ;-)

      • @Rollender Stein:

        "Es wird verlangt, dass wir Arbeitswege von 100 Kilometern in Kauf nehmen und das geht nicht mehr mit "Öfis", wenn ich da unterwegs bis zu dreimal das Verkehrsmittel wechseln muss."

         

        Das betrifft eben den visionären Teil, den ich den Grünen gern abverlangt hätte. Konsequente steuerliche Sanktionierung von Güter- und Individualverkehr über ein Maß hinaus zöge die Umstrukturierung bzgl Wohn- und Arbeitsstätte nach sich. Der ÖNPV wird mit steigenden Fahrgastzahlen hinsichtlich Netz, Fahrpreis und Umsteigefreiheit attraktiver werden.

        Treibstoff muss verteuert werden, denn auch die Schäden aus dem Verbrauch wollen später noch reguliert sein. Wird Treibstoff teurer, beginnt das wirtschaftliche Gefüge sich zu verändern, wenn der Unternehmer und der Angestellte am Markt bestehen wollen.

        Existenziell wird sich dabei für niemanden etwas ändern. Die Freiheit, ich kann verbrauchen wie ich will, steht aber dabei zur Disposition und darin liegt der Hase noch im Pfeffer. Wir warten auf die Krise, die es von selbst bestellen wird, aber was spricht dagegen, es vorher anzugehen, wenn der Schaden daraus so kleiner gehalten werden kann. Diese Fehlleistung werfe ich den Grünen vor. Sie reagieren fast nur noch tagespolitisch und wahltaktisch, nicht mehr visionär.

      • @Rollender Stein:

        Naja, Tee gibt es europaweit seit 1850. Ananas muss vielleicht wirklich nicht sein.

    • @lions:

      P.S. Welch schönes Titelfoto, wenn es nicht so plakativ wäre.

  • ach der aktuellsten Umfrage von INSA liegen die Grünen derzeit bei nur 6,5 % an Zustimmung. Da derzeit noch keine ausgereifte, breit einsetzbare Alternative zum Verbrennungsmotor vorhanden ist und ich in keinster Weise Bock auf Schwarz-Grün habe, ist mir das nur Recht: http://www.wahlrecht.de/umfragen/

    zum Beitrag

    • @Nikolai Nikitin:

      Wenn Sie überhaupt Alternativen wollen, sind Sie auf dem grünen Weg.

    • @Nikolai Nikitin:

      Sind Sie wirklich so ahnungslos oder tun Sie nur so?

       

      Den Elektromotor gibts übrigens seit über 100 Jahren!

      • @Grisch:

        Elektromotor ja. Akkus zu marktfähigen Preisen nein.

    • @Nikolai Nikitin:

      Bock auf noch ne Groko hab ich aber auch nicht. Was für´n Dilemma.

  • „Die nächste Bundesregierung muss den Einstieg in den Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor beschließen.“

    Ui, wie progressiv! ;) Und diese Position wird gar noch von anderen Grünen unterlaufen. Wenn schon ein reformistischer Ansatz formuliert wird - wie wäre es mit dem Ausbau von ÖPNV und kostenlosen Zugang zu diesem? Das käme einem sozial-ökologischen Ansatz wirklich mal näher als dieser Versuch, der Grünen-Klientel ihr Pseudoöko-Image durch angeblich ökologische E-Autos zu ermöglichen. Denn das Problem ist nicht bloß die Art des Kraftstoffes (Strom und dessen Strommix vs. Öl) und damit verbundener Emissionen sondern auch die Produktion des Autos und die dafür benötigte Infrastruktur...

    • @Uranus:

      Och Menno! Sie sollten sich informieren. Dann würden Sie auch die ÖPNV Ziele der Grünen kennen. Aber so ist das immer. Spricht man das eine Thema an wird es durch das jeweilige ja-aber-andere Thema zerlabert, So dass am Ende nichts bei rumkommt.

       

      Und das Feinstaubproblem sowie CO2-Emissionen durch die Staubschleudern sowie die in absehbarer Zeit kommende Verteuerung des Ölpreises sollte eigentlich auch in ihren politischen Lieblingskreisen bekannt sein.

      • 5G
        571 (Profil gelöscht)
        @Rudolf Fissner:

        "... sowie die in absehbarer Zeit kommende Verteuerung des Ölpreises ..."

         

        Ja, vor allem müssen die verbliebenen Ölressourcen für Wichtigeres als den Individualverkehr geschont werden, werter @URANUS.

  • Man wartet eigentlich nur noch darauf, dass aus Sicht der grünen Führung auch die Braunkohlekraftwerke per "Software-Update' sauber werden - wieder ein Koalitionshindernis abgeräumt. Darum geht's schließlich.

     

    Man würde ihnen das Mitregieren und die Pöstchen ohne Weiteres gönnen - wenn die strategischen Politikwechsel topdown nicht auch die gesamte Partei und damit die Arbeit im Landes- und Kommunalbereich binden würden.

     

    Durch die Übernahme des Wissmannschen (VDA-Präsident und 'Green-Diesel' Erfinder) Radverkehrskonzepts (Fahrräder auf die Fahrbahn) wurde das Infrastrukturmonopol der Kfz-Industrie mithilfe der Grünen verteidigt und einer kommunal getragenen urbanen Verkehrswende wie in Niederlande oder Dänemark mittels strategischer Parteiprogrammatik der Riegel vorgeschoben.

    Damit der parteiinterne politische Prozess auch mal bottomup statt topdown laufen kann, muss die für (machtpolitische) Korruption stets anfälligere Parteispitze mal eine Auszeit nehmen.

    Für die Verkehrswende ist die Kommunalpolitik ohnehin weitaus wichtiger.

    Kurz: Wer die Verkehrswende will, wer sie gemeinsam mit der grünen Partei will - und ohne wird's nicht gehen - der wählt die Grünen für eine Legislatur raus aus dem Bundestag.

    https://radverkehrhamburg.wordpress.com/2017/07/02/verkehrswende-jetzt-aufruf-zur-bundestagswahl/

  • Wenn solche Festlegungen Koalitionsvoraussetzungen sein müssen, dann wird es wohl demnach nie Sozialismus in der BRD geben. Oder hat schon mal jemand von der Linkspartei irgendwann, irgendeine Jahreszahl zu irgendetwas gehört.

  • Mit solchen Eiereien verliert man Wählerstimmen. Und es wird langsam eng für die GrünInnen. Bei den letzten beiden "Sonntags"-Umfragen von Emnid und INSA lagen sie bei 7 bzw. 6,5 Prozent. Der Trend kann schnell eine Eigendynamik entwickeln, wenn sich der grüne Balken weiter der 5%-Hürde nähert und die Restwähler befürchten müssen, ihre Stimme am Wahlabend unter "Sonstige" zu finden.

    • @jhwh:

      Wir reden jetzt über vier Jahre, und da sind mehr als der "Einstieg in den Ausstieg aus dem Verbrenner" ohnehin nicht zu erreichen. Wenn die Grünen dies in einer Koalition mit der CDU konsequent und mit marktwirtschaftlichen Instrumenten umsetzen, auch wenn sie dafür Kompromisse bei Sozialstaats- und Flucht-bezogenen Themen machen müssten, wäre ich ganz zufrieden.

       

      "Mit solchen Eiereien verliert man Wählerstimmen" Ich glaube auch, dass die Eierei einiger führender Grünen-Politiker nach dem 5 DM-Benzinbeschluss in Magdeburg der Partei mehr geschadet hat als der Beschluss selber. Geschadet in den Wahlen und in den anschließenden Koalitionsverhandlungen. Bei 5 DM Benzinpreis (seitdem der Inflation angepasst) wären heute ohnehin schon mehr E-Autos unterwegs.

      • @meerwind7:

        Da bin ich ja fast bei Ihnen. Beim "2030-Ziel" reden wir allerdings über 13 Jahre. Auch das wäre sehr sportlich aber entweder die Grünen verzichten auf solchen Ehrgeiz oder sie vermeiden es, beim ersten schwachen Gegenwind einzuknicken.

         

        Der Benzinpreis wäre ein hervorragendes Steuerinstrument. Nicht nur um die Elektromobilität zu fördern, sondern z.B. auch, um den Logistikwahnsinn der letzten 20 Jahre (Abbau von Lagerkapazitäten zugunsten der Just-in-time Lieferung) aufzuhalten. Oder als Globalisierungs-Bremse. Und wenn dann noch die Steuereinnahmen zweckgebunden verwendet würden, ...

         

        Ach ja. Ihre Prioritäten sind nicht meine. Kein Trade-off beim Sozialstaat. Die Wohlstandsschere darf nicht noch weiter geöffnet werden. Wir steuern langsam auf amerikanische Verhältnisse zu.

  • Hat Mutti da nicht schon den neuen zeitrahmen vorgegeben?

     

    "Bis zum Ende des Jahrhunderts" sagte sie kürzlich im ZDF-Sommerinterview auf die Frage nach dem Ableben des Verbrennungsmotors angesprochen... ob das die Atomkraft wohl noch erleben wird?

  • 8G
    80576 (Profil gelöscht)

    So gewinnt man Wahlen. Wer für die Abschaffung der Verbrenner ab 2030 ist, der wendet sich ob dieser Kaugummiformulierung vermutlich von den Grünen ab. Wer dieses Ziel für ausgemachten Unsinn hält, wird ebenfalls sein Kreuzchen woanders setzen. Nun ja, APO ist doch auch eigentlich viel cooler, als Teil des Politestablishments zu sein. Weiter so!

    • @80576 (Profil gelöscht):

      Gefordert wurde ein Ende der Neuzulassungen ab 2030, nicht die "Abschaffung der Verbrenner ab 2030"

  • 5G
    571 (Profil gelöscht)

    Da helfen nur noch Klagen der Deutschen Umwelthilfe.

     

    (Und natürlich Fördermitglied werden!)

    • @571 (Profil gelöscht):

      Sie meinen diese Vielflieger-Organisation vom Bodensee ?

      http://www.umweltruf.de/2014_Programm/news/news_druck.php3?nummer=5086

      • 8G
        80576 (Profil gelöscht)
        @Nikolai Nikitin:

        Leider ist es Herrn Resch nicht möglich, auf seine persönlich verursachten Umweltverschmutzungen zu verzichten. Allen anderen sollten dies aber tun, wenn es sein muss per Gesetz verordnet. Hut ab.

      • 5G
        571 (Profil gelöscht)
        @Nikolai Nikitin:

        Zum Ausgleich gibt es Fördermitglieder, die noch nie geflogen sind;-)

        • @571 (Profil gelöscht):

          Sie Armer ! Fliegen ist schön !

          • 5G
            571 (Profil gelöscht)
            @Nikolai Nikitin:

            Schon möglich.

            Radeln ist aber schöner.

             

            Fliegen werde ich vllt. mal, wenn 's keine Alternative gibt.

    • @571 (Profil gelöscht):

      Die Linkspartei könnte sich doch den Fordeungen der Grünen anschließen. oder wollen die nicht?

  • Offensichtlich gilt der Energieerhaltungssatz nicht für Grüne. Ob die Abgase aus einem Auspuff kommen ist doch egal, irgendwo muss die Energie erzeugt und gespeichert werden. Ich bin gespannt auf die Veröffentlichung der Pläne für ein Perpetuum mobile.

  • 7G
    74450 (Profil gelöscht)

    Es ist ziemlich egal, ob die Grünen den Verbrennungsmotor bis 2030 verbieten wollen oder nicht. Der nächste Koalitionsvertrag wird bis 2021 gültig sein. Da können dann höchstens Absichtserklärungen o.ä. rein.

    Die sehen dann so aus: „Die Voraussetzung, dass 2030 möglich ist, die müssen in der nächsten Legislaturperiode eingeleitet werden.“

    Das Wahlprogramm ist gewahrt, eine Koalition mit Seehofer ist trotzdem möglich.

  • Cem: "Die Grünen seien die einzige Partei, die Städte und Luft sauber bekommen," Stadt Stuttgart hat einen grünen Bürgermeister!

     

    Ansonsten irgendwie hilflos: Grün muss verstehen, dass bis 2030 auf ganz anderen Ebenen zu arbeiten ist...:

    Nämlich Alternativen aufzubauen und somit "automatisch" der Verbrenner unattraktiv wird.

     

    So wie das jetzt angepackt wird ist wieder zu befürchten, dass Grün ein "Verbieter" und Bevormunder ist.

     

    Sachpolitik schafft Lösungen und verbietet nicht die Probleme!!

    So schwer??

  • ... grüne Radfahrer eben, nach Oben buckeln und nach Unten treten...

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Philippe Ressing:

      Sind die Beschäftigten der Automobilindustrie unten oder oben?

       

      Der Ausstieg aud der Verbrennungstechnologie ist genau aus dem Grund des Arbeitsplätzeerhalts notwenidg. Wer tote Technologien am Leben erhält, verhindert zukunftsfähige Arbeitsplätze.

      • 8G
        80576 (Profil gelöscht)
        @74450 (Profil gelöscht):

        Aus welchem Grund glauben Sie, die Politik träfe bessere unternehmerische Entscheidungen als die Industrie? Ich kann jedenfalls keine Trabis und Wartburgs mehr auf den Straßen sehen.

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Also meines Wissens ist eine Industrie tot, wenn sie nicht mehr nachgefragt wird.

         

        Wie sieht das in Deutschland da aus? Zulassungen Diesel/Benziner/Hybrid/Elektoschro....?

         

        Wie sieht es da weltweit aus?

         

        Wie sieht es da in 13 Jahren weltweit aus?

         

        Da ist keine Technologie "tot", es wird uns hier zu 98% gehen wie mit Solarenergie und Atomausstieg. Während die Schwellenländer weiter munter verbrennen, werden wir auf tollen "Zukunfts"-Technologien sitzen, deren Praktikabilität wir noch ausprobieren.

         

        Nein hier ist keine Technologie "tot", hier wird ein Subventionszombie Elektroauto zum Leben erweckt.

  • Obwohl überaus wichtig, kommt in der öffentlichen Diskussion ein Punkt absolut zu kurz:

     

    Es geht auch um Abwrackprämien bzw. um Umtauschprämien, und dann darum, wer das bezahlt.

     

    Die Idee, diese Prämien aus Steuermitteln aufzubringen würde bedeuten, daß es alle bezahlten.

     

    Im Einzelfall wären es dann auch diejenigen, die kein Auto haben/wollen, speziell auch Rentner, Schwerbehinderte, Niedriglöhner, Radfahrer usw., die über allgemeine Steuern den Diesel-Besitzern den Umtausch finanzieren, damit die Autoindustrie nicht nur finanziell entlastet wird, sondern durch Neuverkäufe auch noch dicke Gewinne einfährt.

     

    Oder sollen diese Kosten von der Autoindustrie alleine gestemmt werden, also von denen, deren Aufsichtsräte sich auch aus Politikern zusammensetzen und deren konzerneigenen Lobby-Abgeordneten im Bundestag sitzen, solche, die gleichzeitig mit beschließen, daß Renten, HartzIV u. a. nicht erhöht werden, damit Steuerausfälle abgefangen werden, die dann als Folge der Diesel-Probleme auftreten?

  • 8G
    85198 (Profil gelöscht)

    Warum ist eigentlich "abgasfrei" so wichtig.

    Wenn die Verbrennung sauber genug abläuft und durch effektive Abgasreigung die verbliebenen Rußpartikel und giftigen Gase wie CO herausgefiltert werden. Dann bleibt (fast) nur CO2 und Wasser als gasförmiges Verbrennungsprodukt zurück. Beides nicht giftig, solange man nicht gerade am Auspuff schnüffelt und an Sauerstoffmangel stirbt. Der CO2-Anstieg in der Nähe von Straßen ist zumindest nirgendwo ein Thema, was die Gesundheit angeht.

    Ab irgendeinem Punkt wird die verbliebene Feinstaubmenge so klein, dass es unwichtig wird gegenüber allen anderen Feinstaubquellen (z.B. Bau, Drucker, Industrie, Pelletheizung, Rauchen, Staub wischen).

    Jetzt schon ist teilweise die Feinstaubbelastung durch den Reifenabrieb höher als durch den Verbrennungsmotor. Von dem Feinstaub durch die grüne Pelletheizung redet der schwäbsiche Eigenheimbesitzer auch nur ungern.

    Das Entscheidende ist m.E. doch viel eher, dass die Verbrennung sauber genug ist und die Frage, wo die Kraftstoffe herkommen. Jetzt schon gibt es synthetische Kraftstoffe, die mittels Solarstrom aus dem CO2 in der Atmosphäre gewonnen werden. Ein nachhaltiger CO2-Kreislauf. Sie sind nur noch zu teuer für den Markt aber das muss nicht so bleiben, wenn die konventionellen Kraftstoffe verboten werden würden und Batterien aus irgendeinem Grund auch teuer werden/bleiben.

    Von der Wasserstofftechnologie wurde da noch gar nicht geredet, auch da braucht man Verbrennungsmotoren.

    Ich glaube nicht an die naive Vorstellung, nur eine Technologie alleine könne die Herausforderungen der Energiewende bewältigen.

    Sauberer produziert als die Batterietechnologie ist ein Verbrennungsmotor selbst. Die Defizite in Sachen Wirkungsgrad sind vielleicht in der Zukunft weniger wichtig als die Verfügbarkeit der Technologie.

    Insofern wäre es schlecht, irgendwann rauszufinden, dass man besser den Verbrennungmotor verbessert hätte, als ihn abzuschaffen.

    • @85198 (Profil gelöscht):

      Die saubere Verbrennung gibt es bereits heute: Der Kraftstoff trägt den Namen CNG. es wird reines CH4 verbrannt und das praktisch rußfrei, also gibt es schon mal kein Partikelproblem. Stickoxide lassen sich aufgrund des hohen Stickstoffanteils in der Luft nicht ganz vermeiden, sind aber um 95% reduziert, spielen also auch kaum noch eine Rolle.

       

      CNG lässt sich problemlos aus allen organischen Abfällen erzeugen (Biomüll, landwirtschaftliche Abfälle, Fäkalien, ...) und ist daher im Gesamtprozess klimaneutral. Auch die Erzeugung aus überschüssigem regenerativem Strom ist möglich und wird bereits praktiziert und als sog. eGas bei Audi verwendet.

      Der Verbrennungsmotor geht also mithilfe von CNG auch sauber und sozial, was beim Elektroauto mit seinen von Kindern ab 4 Jahren im Kongo abgebauten Cobalt nicht der Fall ist.

       

      Mehr interessante Informationen zu CNG finden sich beim jungen CNG-Club, der saubere Mobilität fördern will und Gibgas ;-)

      • @Rollender Stein:

        Methan ist in der Athmosphäre genauso ein Treibhausgas wie CO2. Es lässt sich leider nicht vollständig verbrennen, bei jedem Prozeß entweicht ein Teil in die Luft.

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @85198 (Profil gelöscht):

      "Dann bleibt (fast) nur CO2 und Wasser als gasförmiges Verbrennungsprodukt zurück."

      Und daraus machen wir dann sauren Sprudel.

      Basd scho.

    • @85198 (Profil gelöscht):

      Was für ein tolles Gas CO2 seit dem NOX-Skandal geworden ist. Man kann es sogar in Mineralwasser verpressen - ein sauberes Lebensmittel!

      Saubere Stadt trotz Klimawandel! Bloß eine Frage der Priorität.

    • @85198 (Profil gelöscht):

      Finde ich gut, die Ausführungen zum Feinstaub. Es geht wohl um die Co2-Ausstöße, die deutschlandweit im Verkehrssektor über 20% ausmachen und durch den steigenden MIV einfach nicht sinken. Um die Klimavereinbarungen einzuhalten, müsste dieser Bereich aber ganz klar sinken.

      Außerdem wird ab 2030 das Erdöl sowieso knapp, da wird sich keiner mehr einen Verbrennungsmotor leisten können.

  • und diese Feiglinge soll man nun wählen!!!

  • Heuchler!

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Jörg Ballnus:

      Wo ist die Heuchelei? Mensch kann etwas wollen, kann in einer Koalition aber nicht allein seinen bzw. ihren Willen durchsetzen. Dazu braucht es Macht. Macht kann der Partei aber nur von den Wähler*innen gegeben werden. Wenn sich genügend Wähler*innen finden, kann die grüne Partei ihren Willen auch gegen den Willen möglicher Koalitionspartner durchsetzen. Alles andere wäre Zauberei.

  • 4G
    40367 (Profil gelöscht)

    Wenn es tatsächlich darum gehen würde, den Verbrennungsmotor als Übergangslösung zu nutzen, mehr schlecht als recht. Wenn aber die Übergangsfrage wieder nur der Automobilindustrie Zeit zum Geldmachen macht, einfach unverständlich. Es sollte meiner Meinung nach nicht ein viel zu später Termin festgelegt werden. Das was technisch geht ist, dass tatsächlich die Technik des Verbrennungsmotors weiterentwickelt werden kann. Dazu gibt es ein Beispiel, dass von der Firma Verbio ein Rennwagen gesponsert wird, der mit ökologischen Brennstoffen fährt (http://www.verbio.de; in Leipzig, 24. Juli). Ohne die Technikfragen tief zu diskutieren, scheint es möglich zu sein, dass der Verbrennungsmotor über die Schritte, funktionierende Hardware, Biodiesel und Wasserstoffantrieb aus naturschonenden Quellen in ein neues technisches und umweltfreundliches System übergeführt werden kann. Dann hat der Spruch "made in Germany" wieder Zukunft.

    • @40367 (Profil gelöscht):

      Es scheint nicht nur möglich zu sein, den Verbrenner sauber zu bekommen, es ist möglich. Ich selber nutze diese Technik völlig problemlos und Messungen in realen Fahrtests bringen beste Ergebnisse, was die realen Abgaswerte angeht (siehe mein Kommentar weiter oben).

       

      Verbiogas gewinnt sein CNG aus Abfallstroh, das nicht benötigt wird oder als Einstreu in Ställen verwendet wurde. Das daraus gewonnene CNG ist also klimaneutral, denn es wir nur so viel CO2 im gesamten Prozess inkl.der Verbrennung im Motor freigesetzt, wie das Stroh zuvor als Kohlenstoff gespeichert hatte und im Folgejahr auch wieder von Pflanzen zum Aufbau von neuer Biomasse genutzt wird. Wir bewegen uns also innerhalb des ökologischen Kreislaufs.

      Umgerechnet reichen mir für mein CNG-Fahrzeug im Jahr mit 12.000 Kilometern 3 große Abfallstrohballen.

       

      Für umweltfreundliche Mobilität braucht es keinen teuren Wasserstoffantrieb (der aufgrund der systembedingten langen Kaltstartphase nur für Langstrecke Sinn machen würde und die Erzeugung von Wasserstoff so energieintensiv ist, dass sogar die Bilanz von Benzin besser wäre und es an einer entsprechenden Infrastruktur zur Verteilung fehlt).

      Mit CNG funktioniert das sehr gut. Als Verteiler haben wir ein sehr gut ausgebautes Erdgasnetz, nur die Tankstelleninfrastruktur ist verbesserungswürdig.

      • @Rollender Stein:

        Zuerst einmal klingt das super, wenn man den Kreislauf nicht genau unter die Lupe nimmt. Das Problem dabei ist, dass zum einen der land- forstwirtschaftliche Flächenverbrauch immens ist, wenn daraus ein Großkonzept entwickelt werden soll. Zum anderen benötigen die Anbauflächen die Rückführung von kohlenstoffhaltigen Pflanzenteilen nach Entnahme der Frucht. Dieser wird zum Erhalt des A-Bodenhorizontes (Humusdecke) dringend benötigt. Es käme im großen Stil zur Verrohung der Böden.

        Das hat selbst die konventionelle Land- und Forstwirtschaft heute erkannt, die die Anbauflächen mit Häcksel und Astabfällen teilweise rückbereichert. Selbst die anorganischen Bestandteile, (Rohaschen) werden bei der heute üblichen Biogasgewinnung nicht ausreichend zurückgeführt.

        Dazu kommt, dass Sie mit 12000km/Jahr an der unteren Grenze des Duchschnittsfahraufkommens liegen. Es wird eine Nische bleiben müssen.

        • @lions:

          Richtig, entweder ein Auto betanken oder 100 Menschen ein Jahr lang satt bekommen.

        • @lions:

          Zum Durschnittsfahraufkommen:

           

          Die 12.000 beziehen sich auf eines von zwei CNG-Fahrzeugen in unserem Haushalt ;-)

        • @lions:

          @Anamolie

           

          Es bleibt ein Gärrest übrig, der hervorragend als Dünger funktioniert und immer noch kohlenstoffhaltige Anteile besitzt. Im Übrigen nimmt die Pflanze Kohlenstoff vor allem über die Stomata an der Unterseite ihrer Blätter aus der Luft auf.

           

          Zum Flächenverbrauch: Allein mit dem ungenutzten Stroh ließen sich problemlos zwischen 5-7 Mio. Fahrzeuge klimaneutral bewegen. Da sind pflanzliche Abfälle, ihr und mein Biomüll, Ihre und meine Fäkalien, Speisereste aus versch. Quellen noch überhaupt nicht dabei. So gesehen ist das mit Sicherheit keine Nische mehr, sondern eine ernstzunehmende Möglichkeit der Mobilität.

          Ich, die CNG-Mitstreiter in meiner Stadt und unsere Stadtbusse fahren zum Beispiel mit den Gärresten aus der regionalen Apfelsaftproduktion.

           

          Organische Abfälle haben wir genug, wir müssen sie einfach nur konsequent nutzen ;-)

          • @Rollender Stein:

            "Im Übrigen nimmt die Pflanze Kohlenstoff vor allem über die Stomata an der Unterseite ihrer Blätter aus der Luft auf."

            Ach nee!

            Der Kohlenstoff ist für unabdingbares Bodenleben und als Puffer nötig. Des weiteren ist eine gut wachsende Humusdecke eine nicht unbedeutende Kohlenstoff-Senke. Ein qm Wiese oder Acker bindet mehr CO2 als bspw Waldfläche. Der Gärrest enthält etwa noch den halben Kohlenstoffgehalt, aber hauptsächlich schwer abbaubares Lignin. Diese einseitige "Ernährung" wird eine Veränderung des Bodenlebens nach sich ziehen, wie bspw Verschiebung zugunsten problematischer Pilzkulturen. Wenn überhaupt bewerkstelligt würde, dass genau der Boden, dem es entnommen wurde, es wieder zurückerhält. Man muss nah an der Natur bleiben, und Entnahmen sind immer problematisch.

            "Allein mit dem ungenutzten Stroh ließen sich problemlos zwischen 5-7 Mio. Fahrzeuge klimaneutral bewegen."

            Das sind 1/10 der Autos hierzulande und damit ist noch nicht gesagt, dass dem Boden dieses ungenutzte Stroh nicht unvernünftig entzogen wurde.

            • @lions:

              @Anamolie

               

              Ich kann das so nicht bestätigen.

              In der Hauptsache nehmen. Die größten Kohlentoffsenken stellen Wälder dar.

              Die Pflanzen nehmen den Kohlenstoff hauptsächlich über die Luft auf und geben einen Teil davon über die Wurzelatmung an die Böden ab, so dass auch dort wieder Kohlenstoff vorhanden ist.

              Es wird ja beim Erntevorgang auch nicht die gesamte Pflanze entfernt, so dass immer noch ausreichend Kohlenstoffeintrag in den Boden durch die absterbenden Pflanzenreste vorhanden ist, der jedoch in der Hauptsache durch natürliche Abbauprozesse wieder als CO2 aus diesem entweicht.

              • @Rollender Stein:

                "In der Hauptsache nehmen. Die größten Kohlentoffsenken stellen Wälder dar."

                Für Nutzwälder stimmt das keinesfalls. Die Mutterbodenschicht ist hier generell schwächer und auch nicht dazu fähig, so stark zu wachsen. Eine CO2- Senke ist er, wenn man ihn in Ruhe lässt und auch dann ist der Laubumsatz unter Freisetzung von CO2 sehr rege. Bezieht man den Dachstuhl aus Holz mit in die Bilanz ein, könnte man auch von einer mittleren CO2- Senke sprechen. Die ist aber vergleichsweise kurzweilig. Unsere starken Schwarzerdeböden als große Senken sind ein Sammelgut seit der Eiszeit und hauptsächlich in Kaltsteppen über Jahrtausende entstanden, ähnlich den Mooren. Grasland mit wenig Entnahme ist also weitaus effektiver.

                 

                Der Anteil der Wurzel am gesamt Kohlenstoffgehalt einer Gras- oder Getreidepflanze ist vergleichsweise sehr gering.