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Kommentar Unruhen in der OstukraineLoslösung um jeden Preis

Kommentar von Barbara Oertel

Der Vorschlag eines Referendums in der Ostukraine wird dort nur wenig Gehör finden. Die bewaffneten Separatisten wollen nichts als die Destabilisierung.

Prorussischer Gasmaskenträger vor der am Montag besetzten Polizeistation von Horlivka. Bild: ap

D ie ukrainische Übergangsregierung hat sich offensichtlich entschlossen, zweigleisig zu agieren. Zwar will Kiew auch weiterhin mit einer Antiterroraktion gegen die Besetzer von Regierungs- und Verwaltungsgebäuden in mehreren ostukrainischen Städten vorgehen. Gleichzeitig bringt Staatspräsident Alexander Turtschinow aber die Möglichkeit eines landesweiten Referendums über eine Dezentralisierung des Staates am 25. Mai, dem Tag der Präsidentenwahlen, ins Gespräch.

Doch einmal abgesehen davon, wie dieser Volksentscheid aussehen und ob er am Ende überhaupt stattfinden wird: Es ist derzeit mehr als fraglich, dass Turschinows Vorschlag Gehör findet.

Denn das Vorgehen der uniformierten bewaffneten Besetzer deutet nicht darauf hin, dass sie bereit wären einzulenken. Im Gegenteil. Ihre Devise lautet: Die östlichen Landesteile weiter destabilisieren, und das um jeden Preis. Das funktioniert nach dem immer gleichen Muster, wie die Erstürmung weiterer Verwaltungsgebäude am Montag zeigt. Dabei werden Tote und Verletzte billigend in Kauf genommen.

Wenn diese Kräfte, wer auch immer sie sind, an einem Volksentscheid interessiert sind, dann nach ihren „demokratischen“ Regeln und mit nur einem möglichen Ergebnis: einer Loslösung von der Ukraine und einem Anschluss an die Russische Förderation.

Jüngste Äußerungen aus dem Nachbarland sind auch nicht dazu angetan, die Lage zu entspannen. Sie erschöpfen sich in Drohungen an die Adresse Kiews und die wenig überzeugenden Dementis, mit den Besetzungsaktionen in der Ostukraine überhaupt etwas zu tun zu haben. Wie es weitergeht, weiß niemand. Selbst ein Bürgerkrieg ist nicht ausgeschlossen. Der würde dann mehr Menschenleben kosten als auf dem Maidan.

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Ressortleiterin Ausland
Geboren 1964, ist seit 1995 Osteuropa-Redakteurin der taz und seit 2011 eine der beiden Chefs der Auslandsredaktion. Sie hat Slawistik und Politikwissenschaft in Hamburg, Paris und St. Petersburg sowie Medien und interkulturelle Kommunikation in Frankfurt/Oder und Sofia studiert. Sie schreibt hin und wieder für das Journal von amnesty international. Bislang meidet sie Facebook und Twitter und weiß auch warum.
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41 Kommentare

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  • Wahrscheinlich interessiert sich der aktive Teil der russischsprachigen Bevölkerung für Volksabstimmungen genau so viel wie die Leute auf dem Maidan sich für Ergebnisse von demokratischen Wahlen interessiert haben.

    Wenn man so eine Büchse der Pandorra einmal geöffnet hat, wird es kaum noch möglich sein, irgendwelche Zustände wieder herzustellen, die wenigstens den Anschein von Demokratie haben.

    • @Age Krüger:

      ja ja... : Mal angenommen deine `Analyse´ stimmt: Dann ist es nicht verkehrt zu sagen, dass die Kultur und Bevölkerung der Ukraine irgendwie `noch nicht´fähig sind zu "Demokratie" ,

      was auch die Popularität der Korruption dort bejaht...?

      Eben ein `Land der brennenden Herzen´...!

      • @vergessene Liebe:

        Welche Bevölkerung ist schon reif für Demokratie, wenn von außen wie in der Ukraine immer wieder Massen an Geld fließen?

        Wenn der Westen Kräfte auf dem Maidan finanziell unterstützt, um die Janukowitsch-Regierung zu unterstützen und das einigen Geld bringt, wird das auch im Osten nicht anders sein, wenn aus Rußland einige Rubel fließen.

        Die Bevölkerung dort ist afaik sehr arm. In ein paar Jahren wird es auch in der BRD genug verarmte geben, die für ein paar Euro bestimmte politische Ziele vertreten werden. Noch ist das für das Kapital aus Ost und West zu teuer, weil unser Lebensstandard trotz aller Bemühungen mit Lohndrückerei und HartzIV noch immer zu hoch ist.

      • @vergessene Liebe:

        "Popularität der Korruption" - gut gebrüllt Löwe... doch, wie steht's mit der "Popularität der Korruption" in Deutschland, der EU?! Wie sagt doch der alte Lateiner "nosce te ipsum" ; )

        Und, wie kommen Sie auf die absonderliche Idee, die Bevölkerung der Ukraine sei nicht fähig "zu ""Demokratie""? Waren SIE jemals in der Ukraine?!

        • @Tadeusz Kantor:

          Danke für den `Rüffel´ Tadeusz..!

          Demokratie bedingt ja einen relativen Wohlstand- ist aber sehr von `Wissen´- weltbürgerlicher Bildung - bestimmt, von Einsicht in die Notwendigkeit zur Solidarität! In den Ukraine brennen viele Herzen im Gefühl für Gerechtigkeit, soziale Ehrlichkeit und Solidarität. Und sind in harter Selbstentwicklung gefangen.

          Es geht nicht nur um die "Massen an Geld.." wie @AGE KRÜGER es meint!

          "Das SEIN bestimmt das Bewusstsein"..

          ..und das "SEIN" ist komponiert aus `Wissen´ und dem `Sozialen Dasein´..

          ...meine ich...

  • Versteh das aber nicht als Panikmache. Die Panikmache in den Medien wegen NSA usw. eignet ich natürlich gut um Menschen davon abzubringen, sich zu bestimmten Themen mit ihrem Namen öffentlich zu äußern. Der letzte Fall war z.B. Helmut Schmidt => der Aufschrei in den Medien war groß. Plötzlich war er für alle "der alte Depp" als er sich kritisch äußerte...Von Grass (gefeierter Nobelpreisträger) hört niemand mehr, seit er sich mehrmals kritisch äußerte. Scholl-Latour usw...Diese Haudegen werden zunehmend in ein lächerliches Licht gerückt (Alzheimer) oder einfach nicht eingeladen (Talkshows). Das ist die Methodik des Westens jemand mundtot zu machen. Der Normalbürger glaubt an seine Medien. Sobald alle Medien schreiben: "der ist ein Depp", glaubt Ottonormalbürger, "der ist ein Depp".

    Die Taz schreibt über Faschisten, Rechtsradikale. Geht es um die Ukraine schreiben alle, auch die Taz: "Putinpropaganda, übertrieben". Du wirst es nicht erleben, dass die Taz die Informationen genauer untersucht. Vielleicht kurz ein Artikel (man habe aufgeklärt), das war es dann aber auch. Die Themen werden "bewusst" nicht verknüpft. Betrachtet wird nur isoliert die Ukraine z.B., von der Landkarte wird "bewusst" abgelenkt: Syrien, Iran, Irak, Pakistan, Türkei (Nato). Alles Länder über die von Süden her Zugang zu Russland geschaffen wird. Gibt es hier ein Muster? => Wird nicht thematisiert.

    Ich sehe es wie er https://www.youtube.com/watch?v=BudZk3xyNtU

    • @Biggi:

      In den Medien (Talkshows) wird alles entsprechend arrangiert, dass das zu verbreitende Bild Verbreitung findet. Für die Position z.B. von Russland werden "alte Männer" eingeladen, die eigentlich kaum jemand mehr kennt. Expolitiker aus den 70ern...: "Wer ist das, was hat der zu sagen? Hat der alle Tassen im Schrank" Diejenigen, die nicht die gewollte Meinung vertreten sind in der Minderheit 1x proöstlich 3x prowestlich z.B. Wenn es ausgewogener ist, kommt der "proöstliche" weniger zu Wort (geleitet vom Moderator) oder wird, wie bei Markus Lanz ausgelacht, als Dummchen behandelt oder Verschwörungstheoretiker... Wenn z.B. jemand von Ria Novosti eingeladen wird, werden Informationen eingeblendet, wie "staatlich russische Nachrichtenagentur Ria Novosti" um dem Zuschauer zu suggerieren: "Vorsicht: Propaganda", dass der Zuschauer voreingenommen ist. Lustig ist es natürlich wenn das das staatliche deutsche Fernsehen macht, das deutsche Staatspropagandazentralorgan.

  • ... sofort beschließt das verbliebene Rumpfparlament die Diskriminierung der Bayern und Baden Württemberger, da diese keine ethnisch reinrassigen Deutschen sind und als Kollaborateure verdächtigt werden.

    Die Chefs der Staatssender ARD und ZDF werden verprügelt und zum Rücktritt gezwungen ebenso wie diverse Staatsanwälte, Abgeordnete und andere mißliebige Personen. Abweichende Volksvertreter erhalten nachts Besuch zwecks demokratischer Meinungsbildung, die Parteibüros der bisherigen Regierungsparteien werden verwüstet. Eine Nationalgarde wird gegründet, um die zu erwartenden Aufstände im Süden des Landes niederzuschlagen. Die neuen Führer ergehen sich in Gewaltfantasien und würden gerne Atomwaffen einsetzen gegen die eigenen andersartigen Landsleute.

    Im ethnisch unsauberen Süden entsteht daraufhin langsam Unruhe, es kommt zu Übergriffen und Abspaltungstendenzen...

    • @schreiberling:

      Merkel wohnt in einem Schloss mit goldenen Wasserhähnen. Ihre Familie bereichert sich am Staat. Sie beschließt, auf Demonstratne schießen zu lassen. Ca 100 Demonstranten werden erschossen.

    • @schreiberling:

      ...da jeneits der bayr. Grenze das gewaltige Alpenländische Heer ansteht, und sich die Nationalgeschundenen Bayern bekräftigt sehen, mit maschienenpistolen unbekannter Herkunft die Regionalparlamente Oberbayerns zu besetzen.

      Der Chefalpinist des benachbarten Mutterlandes ist darüber sehr erfreut, dass die Methoden des Verfahrens der faschist. Regierung in München mit kritischen Stimmen denen ähnelte, wie er es mit seinen Gegnern wie Anna Polithuber tat und tut, und er gleichsam auf die Vergessenheit der Zaungäste bauen kann.

      Ganz ähnlich trug es sich im Jahre 91 des letzten Jahrhunderts zu, als im Süden des Alpenreiches die Steiermarker die Unabhängigkeit begehrten. Die machte Vorchefchen und Chefchen platt, auf dass sie heute noch schweigen.

      Die Finger, wie die Preußen, hat Alpenchef nicht mit im Spiel, er steht mit einem ganzen Bein in Oberbayern drin, doch erwähnenswert wäre da noch der transbaltische Pakt der Preußen mit den raublustigen schwedischen Hurrensöhnen. Die wollen nämlich ihren kriegerischen Wikingerbund mit Bayern schließen und obendrein ihre billigen Ikea-Regale den armen Bayern zur Stabelung ihrer Schulden andrehen.

  • "How the US government conquered Ukraine to start WW3 with Russia". historische Rückblicke, Wirtschaftsinteressen und Verstrickungen. Aktuelle Entwicklung "Obama Administration", "Victoria Nuland (leaked phone call)", "Swoboda", ", Snipers (eg. Blackwater)", "McCain" , "Asoziierungsabkommen", "Neonazis control the government" etc., erzählt von einem Englishman:

    https://www.youtube.com/watch?v=Ixfuu7kNUG0

     

    Über Blackwater in Pakistan (zwischen Iran und China):

    Golden Age of Blackwater nicht unter Cheney, unter Obama?

    https://www.youtube.com/watch?v=BHSEhb0p36Q

  • Ich hab lange gzögert mich bei der TAZ anzumelden, hab sonst "anonym" gepostet.

    Aber dieses Bild mit dem dümmlichen Bildunterschrift hat mich dann doch überredet.

    Bei dem Bild kommen mir mhrere Fragen.

    wen sehe ich dort?

    ist dieser unbewafnete Mann Ukrainer?

    Tragen alle Freiheitskämpfer Gasmasken und sind sie alle unbewaffnet?

    Warum trägt er Gasmake, ist mit ein Tränengasangriff zu rechnen oder bereits erfolgt?

     

    Könnt ihr nicht einen Journalisten hinschicken und nachfragen was da los ist?

    Es droht Krieg und die Journalisten sind zu faul mal nachzugucken.

     

    Warum werden wir hier mit AP oder UCMC Meldungen abgespeist?

     

    mfg

    sebastian

  • Blackwater (Söldner) in der Ukraine? Das Video kreisierte die Tage:

    https://www.youtube.com/watch?v=SrqAJpGlt2Q

    Artikel zum Thema, der der Frage (auch in Bezug zum Video) nachgeht:

    http://www.dailymail.co.uk/news/article-2576490/Are-Blackwater-active-Ukraine-Videos-spark-talk-U-S-mercenary-outfit-deployed-Donetsk.html

    Global Research (Eva Gollinger) über "Colored Revolutions: A New Form of Regime Change, Made in the USA":

    http://www.globalresearch.ca/colored-revolutions-a-new-form-of-regime-change-made-in-the-usa/27061

    Die Struktur von Blackwater aufgezeigt mit diversen Artikeln:

    https://www.youtube.com/watch?v=B-0nrKonsfo

  • 5G
    571 (Profil gelöscht)

    Mich erstaunt die Kenntnis mancher Kommentatoren über die Gedankengänge Putins.

    Frau Oertel degradiert taz.de zum Mainstream-Medium und outet sich als Abschreiberin der SZ & Co.-Kommentare.

  • Langsam wird es nur noch ärgerlich, wenn die TAZ zum Fürsprecher der Nato wird. Um das dumme Geschwätz von Herrn Gabriel muss man sich nicht kümmern, aber in der taz sollten Kritik und Propaganda verschiedene Dinge sein.

  • Ach nee!!!

    ??? Schon wieder n´ Propagandatext eeh?

    Sieht ja fast so aus, als ob diese "sogenannten" russischen Separatisten `vom Westen bezahlt´ sind und von NATO,EU und USA koordiniert sind... ?

    ---------------------

    ...wodurch dies Ganze Debakel in den Ukraine einen Touch ästhetischer Phantasie im Sinne einer Tragikkomischen modernen Oper

    bekommt. Ein Schauspiel? Wer ist Godot? Verblendung durch den Schein? ---kopfschüttel*---

  • Ich sehe grade, Sie haben an dem anderen Artikel ja selbst mitgeschrieben.

     

    Ich zitiere:

     

    "Was wollen die Besetzer?

    Die Forderungen gehen auseinander."

     

    und hier (selber Tag):

     

    "...und mit nur einem möglichen Ergebnis:..."

     

    Hm

  • "Dabei werden Tote und Verletzte billigend in Kauf genommen."

     

    Wie ist das gemeint? Die Maidan-Demonstranten sind ja auch nicht nach Hause gegangen als es rauher wurde (bis zu Schüssen), sondern (ebenfalls z.T. sehr gut ausgerüstet kugelsicheren Westen, wie man liest) geblieben - die Videos über den Beginn der Gewalt (durch die Demonstranten) dürften bekannt sein.

     

    "Wenn diese Kräfte, wer auch immer sie sind, an einem Volksentscheid interessiert sind, dann nach ihren „demokratischen“ Regeln und mit nur einem möglichen Ergebnis: einer Loslösung von der Ukraine und einem Anschluss an die Russische Förderation."

     

    Zum einen passt das mit den ""demokratischen" Regeln" und nur einem möglichen Ergebnis besser auf die Präsidentenabsetzung in Kiew (Quorum verfehlt, Bewaffnete im Parlament - was soll's, zählt!), zum anderen steht sogar im ebenfalls mindestens tendenziösen Artikel Ihres Kollegen von heute (mit den 6 Fragen und den 6, naja, Antworten), dass es keine einheitliche Zielvorstellung unter den Protestierenden in der Ostukraine gibt.

     

    Ach ja: Und "Antiterroraktion" ohne Anführungszeichen in diesem Kontext ist auch hart.

  • Die Angriffe der russischen Sturmtruppen in Kampfausrüstung auf staatliche Einrichtungen der Ukraine sind in etwa so ein ziviler Bürgerprotest wie es die Landung Frankos mit seiner Streitmacht von Marokko auf die iberische Halbinsel war, um die spanische Republik wegzuputzen (Unternehmen Feuerzauber). Nein, das ist Faschismus pur!

    • @Demokratie-Troll:

      Offensichtlich haben Sie vom historischen Faschismus keinerlei Ahnung. Bildung schadet nicht!

    • @Demokratie-Troll:

      "Landung Frankos"/ "Marokko" /"Unternehmen Feuerzauber"--??

      Du weißt wo hier das Thema ist-oder???

      Aber ok! Trolle werden in einer Zwischenwelt tief in Höhlen geboren und können laut Henrik Ibsen ("Peer Gynt") die Welt nicht so erkennen, wie die Menschen diese sehen.

      • @H.-G- S.:

        Ich weiß was das Thema ist: Die Angriffe der russischen Sturmtruppen in Kampfausrüstung auf staatliche Einrichtungen der Ukraine sind ein ziviler Bürgerprotest oder das glatte Gegenteil davon.

        Und nun zum Namen "Demokratie-Troll" über den Sie sich zu mokieren scheinen: Dass meine Sicht sich von der Ihren unterscheidet, macht mich vielleicht weniger zum "Höhlenbewohner" sondern vielleicht doch eher zum "Demokraten"?^^

        • @Demokratie-Troll:

          Du hattest aber doch auch gesehen, wie "sturmtruppenartig" der mobartige Camouflage und sonstwie militärisch bekleidete und Gewehre tragende Teilnehmerkreis der Maidan-Parlaments-Sturmtruppe vorgerückt war?? Und den Toten auf dem Platz, nämlich Zivilisten sowie auch Polizisten wurde "teilweise in den Rücken geschossen" u.a. nun auch belegtermaßen aus einem Hotel der damaligen sogenannten "Frieden wollenden" Oppositionsgruppierungen, die zu einem sehr bestimmenden Teil aus Faschistischen Gruppierungen sich rekrutiert hatten und nun sogar z.T. in militärischen wie auch polizeilichen Schlüsselstellungen des Putschregimes stehen… In den anhand diverser Schusskanäle unzweifelhaft identifizierten Hotelräumlichkeiten, wurden erst jetzt kürzlich, noch händevollweise leere Patronenhülsen gefunden… Dies alles wollte angesprochen sein, mit meinem zugegebenermaßen spöttischen: „Das Weltgeschehen erkennen können“. --Übrigens soll es mir hierbei noch gar nicht um irgendwie geartete „charakterlich bessere“ unter den Bösen gehen, sondern um einen Zwischenruf derart, „Skylla und Charybdis“ (beides Böse) immer schön zusammen im Auge behalten. Dann wird man noch am ehesten für jemanden gehalten, der tatsächlich zu mindestens versuchen möchte, ein echter Demokrat zu sein.

  • Liebe Barbara,

     

    jetzt stell Dir mal folgendes vor: Du wählst Angela Merkel (nein, wirklich jetzt, nur wegen der Vorstellung).

     

    Dann organisiert Russland zusammen mit China, dass Merkel gestürzt wird. Sie tun das, indem sie massiv in Proteste und Parteien investieren, deren Propaganda finanzieren. Aber sie tun es auch, indem sie die NPD gross machen, und rechte Schläger organisieren und bewaffnen.

     

    Die rechten Schläger besetzen in Berlin im Regierungsviertel die Regierungsgebäude. Merkel muss das Land verlassen. Dann setzen Russland und China eine Regierung ein – bestehend aus einem offensichtlichen russischen Statthalter, der auf der Homepage der von ihm betriebenen Stiftung gerade noch für den russischen Geheimdienst, russische Banken und russische Thinktanks geworben hat.

     

    Dieser neue “Regierungschef” im Kanzleramt, der von niemand in Deutschland gewählt wurde, bestellt die ganzen NPD-Granden incl. Horst Mahler zu seinen Ministern. Ja, er ernennt Holger Apfel zum Generalstaatsanwalt.

     

    Nun, was genau würden da Bayern und Baden-Württemberg als CDU- bzw. CSU-Hochburgen dazu sagen?

     

    Glaubst Du wirklich, das würde jeder hier schlucken?

     

    Denk mal drüber nach!

     

    Viele Grüsse,

    Dein Leser

    Volker Birk

    • @Volker Birk:

      Haben Sie da nicht noch einen großen Antagonisten vergessen und vergleichen Sie Angela Merkel bei all ihrer Fadenscheinigkeit tatsächlich mit einem sich Taschen- vollschaufelnden Janukowitsch ?

      Ohne der Faschisten-durchsetzten Regierung in Kiew zu huldigen- ich halte Ihren in Liebe gehülten, großväterlichen Denkanstoß für sehr naiv, denn mit deart Vereinfachung ist man auf volkstüml. Stammtischniveau.

      • @lions:

        @Anamolie: lies mal Barbaras Text nochmal. Kannst Du jetzt nachvollziehen, dass ich lieber versuche, die Dinge in ganz einfachen Worten zu erläutern?

         

        Oder glaubst Du etwa, auf der Basis obiger Stellungnahme könnte man eine Diskussion führen?

  • "Die bewaffneten Separatisten wollen nichts als die Destabilisierung." – Die Destabilisierung waren zunächst einmal die Proteste, die Randale, schließlich der Putsch. Man mag zu alledem stehen, wie man will, aber das war der Ausgangspunkt der Destabilisierung. Dass die russische Bevölkerung auf die "Regierung", die sich da gebildet hat, entsprechend reagiert, statt achselzuckend einfach zuzusehen, hat mein vollstes Verständnis. Dass Russland sich hier einmischt, ist nicht gerade schön, folgt aber dem Spielverlauf: Wenn Politik Krieg ohne Blutvergießen und Krieg Politik mit Blutvergießen ist, dann stellte spätestens der Putsch den Übergang vom einen zum anderen dar. Demnach ist es wohl nur logisch, dass dieses Tauziehen um die Ukraine von beiden Seiten als Politik mit Blutvergießen fortgeführt wird.

  • stumpf zu behaupten, dass das Ziel Destabilisierung sei, wäre nur logisch, wenn mensch glaubt, dass das von Russland ferngesteuert ist.

    Das glaube ich aber nicht, Putin hat definitiv mit Unterstüzung seine Hände mit im Spiel, aber die Seperatisten kommen schon von vor Ort.

    Das Ziel ist nur teils eine Angliederung an Russland, meist aber eine Autonomie oder ein vereinigtes Ukraine mit Demokraten und nicht mit nationalistischen (Vaterlandspartei) und faschistischen (Swoboda, Rechter Sektor) Revoluzern an der Spitze.

    Wiederstand gegen diese demokratisch nicht legitimierte und nur vom westen des Landes getragene übergangsregierung kann ich gut verstehen, denn Teile der Regierung sind faschistisch und der Einfluss der Faschisten auf die Regierung ist ziemlich hoch.

  • Jetzt ist das ukrainische Regime natürlich ganz schön auf die Nase gefallen: Ein Regime, das selbst durch einen Putsch an die Macht gekommen ist, kann sich nur noch schlecht auf die Verfassung berufen und der Opposition wegen Ungehorsams, Demos, revolutionärer Umtriebe usw. Vorwürfe machen.

     

    Die Ukraine zerfällt, und das ist auch gut so. Niemand darf gezwungen werden, unter so einem Regime zu leben. Die Freiheit (seine Muttersprache verwenden zu dürfen, Befehle von Putschisten nicht befolgen zu müssen, usw.) obsiegt am Ende immer.

     

    Die Ironie der Geschichte ist ja, dass ausgerechnet die westukrainischen Nationalisten, die sich mehr als jeder andere für den ukrainischen Staat einsetzten, mit ihren Putsch gegen Janukowitsch den Zerfall der Ukraine ausgelöst haben.

  • Wenn man Guardian und LeMonde glauben darf , weigern sich die Polizei- und Militärkräfte in der Ostukraine auf die Protestierenden zu schiessen.

     

    Es wäre hilfreich, wenn dies endlich einmal erwähnt würde.

    • @AhaEffekt:

      Och, so manches wird in unseren Medien und leider auch von der taz nicht gesagt.

      Was mich interessieren würde, was machte eigentlich der CIA-Direktor John Brennan am Wochenende in Kiew? Seine Marionetten auf Linie bringen? Erst wurde ja Stillschweigen über diesen Besuch gewahrt, unterdessen hat der Sprecher des Weißen Hauses, Jay Carney, den Besuch bestätigt.

      • @Der_Peter:

        vielleicht daher der Stimmungsumschwumg bei Timoschenko - Samstag noch gegen ein Vorgehen mit Waffengewalt gegen die Proteste im Osten; heute voll dafür...

  • Wenn ich in einem Artikel über die Situation in der Ukraine einen durch Gewalt und Terror zu Ehren gekommenen Putschisten als Staatspräsidenten bezeichne, gleichzeitig aber andersdenkende Bürger dieses Landes zu Terroristen mache, wäre zumindest bei mir jegliche noch bestehende Schamgrenze unterschritten.

     

    So unterschiedlich sind halt die Menschen, nicht wahr, Frau Oertel.