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Antisemitisches Video in Berlin„Alle in der Gaskammer landen“

Ein Mann beschimpft auf offener Straße den Betreiber eines israelischen Restaurants. Nach minutenlager antisemitischer Hetze wird er von der Polizei abgeführt.

Jüdisches Leben in Berlin – zunehmend wird es zum Ziel antisemitischer Angriffe Foto: imago/Klaus W. Schmidt

Berlin dpa/taz | Ein Video mit wüsten antisemitischen Beschimpfungen gegen den Besitzer eines israelischen Restaurants in Berlin sorgt in den sozialen Netzwerken für Empörung. Bis Donnerstagmorgen hatten mehr als 320.000 Facebook-Nutzer das Video gesehen, das dokumentiert, wie ein Mann gegen Juden hetzt und den Betreiber des Restaurants in der Nähe des Kurfürstendamms grob beleidigt. Wie die Märkische Allgemeine Zeitung berichtet, wurde der Vorfall von einer Freundin des Wirtes gefilmt und der Clip dann auf Facebook hochgeladen.

Nach Angaben der Polizei hatte der 36-jährige Yorai Feinberg am Dienstagnachmittag mit der Freundin vor seinem Restaurant in Berlin-Schöneberg gestanden, als der Passant an sie herantrat. Das Video zeigt, wie der Mann den Wirt minutenlang verbal attackiert, gegen Argumente immun bleibt, es fallen Worte wie „Wir wollen euch hier nicht“, „Es geht nur ums Geld bei euch“ und „Gaskammer“.

Der Wirt hielt schließlich einen Streifenwagen an, der zufällig vorbeikam. Die Polizisten legten dem Mann Handfesseln an und nahmen ihn mit. Der 60-Jährige sei aggressiv gewesen und habe auch die Polizisten beleidigt, erklärte die Polizei. Der Mann kam später wieder frei. Der Staatsschutz beim Landeskriminalamt ermittelt nun unter anderem wegen Volksverhetzung gegen ihn.

„Deutschland nimmt keine gute Entwicklung“, sagte der Restaurantchef dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) nach dem Vorfall. „Es wird immer weniger gegen Antisemiten vorgegangen. Immer mehr gilt als legitime Israel-Kritik. Und dann passiert so etwas. Der Mann fühlte sich völlig sicher.“

Feinbergs Freundin, die das Video hochgeladen hatte, erklärte auf Facebook, es handele sich nicht um Einzelfälle: „Solche Angriffe passieren nunmehr fast täglich und sie werden immer intensiver. Die Täter verlieren ihre Scham, weil sie denken, sie könnten ihr wahres Gesicht hinter dem schönen Begriff der „legitimen Israelkritik“ verstecken. Doch am Ende bleibt es nur blanker Hass. Hass gegen Juden. Hass gegen Israel.“

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78 Kommentare

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  • 8G
    82732 (Profil gelöscht)

    Ich habe mir das Video auf Youtube angesehen.

    Der Typ scheint schon ein bizarrer Weirdo.

     

    Auf jeden Fall passt er in keines der üblichen Klischees:

    - Nein, keine Springerstiefel und keine Bomberjacke

    - Auch kein Palästinensertuch und BDS-Anstecker

    - Und, nein, Araber ist er auch nicht.

     

    ... lässt sich nicht für irgend eine politische Agenda verwerten.

    Einfach platter dümmlicher Antisemitusmus, der nach 2-3 Glas zu viel herauskommt...

    • @82732 (Profil gelöscht):

      Alkohol bewirkt Antisemitismus?

      • 8G
        82732 (Profil gelöscht)
        @Nicky Arnstein:

        Nöö. Aber dann kommt der wahre Charakter halt heraus.

    • @82732 (Profil gelöscht):

      nein, entspricht keinem Klischee, sondern der bitteren Realität: ein deutscher Antisemit

    • @82732 (Profil gelöscht):

      "- Und, nein, Araber ist er auch nicht."

      Schon etwas pauschal diskriminierend Ihre Zuordnung, finden Sie nicht? Und dann - als ob Kufiyaträger_innen eher antisemitisch wären...

      • 8G
        82732 (Profil gelöscht)
        @Uranus:

        Das ist ja das, was ich schreibe. Entspricht keinem der gängigen Klischees.

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @82732 (Profil gelöscht):

          Der Mann hat einen ostdeutschen Akzent. Ist das kein Klischee?

          • 8G
            82732 (Profil gelöscht)
            @74450 (Profil gelöscht):

            Mmm. Stimmt natürlich. Also, ok, die dunkeldeutschen Ossis, die sind es... alle samt...

  • Beim Lesen der "Mitte - Studien" der Friedrich Ebert Stiftung aus diesem Jahr wird einem klarer wie es um den Antisemitismus in Deutschland steht. Nicht gut.

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    Kritik an Israel ist Kritik an Israel ist Kritik an Israel.

    • @81331 (Profil gelöscht):

      Getretener Quark wird breit,nicht stark.

  • „Solche Angriffe passieren nunmehr fast täglich und sie werden immer intensiver. Die Täter verlieren ihre Scham, weil sie denken, sie könnten ihr wahres Gesicht hinter dem schönen Begriff der „legitimen Israelkritik“ verstecken. Doch am Ende bleibt es nur blanker Hass. Hass gegen Juden. Hass gegen Israel.“

     

    Eigentlich gibt es schon seit einigen Monaten viel mehr und all zu oft rechtsextreme verbale Hetze an öffentlichen Orten. Dabei liegt der Schwerpunkt dieser Volksverhetzung nicht bei Menschen jüdischer Herkunft, sondern ist der Hass gegen alle Ausländer gerichtet.

     

    Natürlich muss man unterscheiden Hetze und Kritik. Kritik an Israels Politik (z.B. in Zeitungen oder im Fernsehen) ist meistens angebracht und ja angemessen. Dafür sprechen Fakten. Vor einiger Zeit hatte selbst Herr Obama starke verbale Auseinandersetzung mit einem führenden Politiker Israels im Rahmen bilateraler Gespräche. Auch im Konflikt mit Palästina gibt es zumeist Opfer aus der zivilen Bevölkerung Palästinas, was nicht sein darf und geändert werden muss.

     

    Jedenfalls müssen Bürger mit Migrationshintergrund Israel sich keine Kritik (selbst wenn konstruktive, wahrhafte oder politisch angebrachte) auf der Straße, am Arbeitsplatz oder zu Hause anhören. Dabei handelt es sich meistens und mindestens um Belästigung, oft um verdeckten Rassismus, Rechtsextremismus und Volksverhetzung.

    • @Stefan Mustermann:

      Islamismus ist Rechtsextremismus. Warum muss man diese Selbstverständlichkeit noch aussprechen?

  • Der Typ ist Antisemit, aber auch hackedicht und offenbar geistig verwirrt - daraus ein Lehrstück für Antisemitismus in Deutschland zu konstruieren ist schon gewagt.

    • @Frank Stippel:

      Echt jetzt?

      Gehen wir einfach davon aus, dass Antisemiten nicht ganz dicht sind und oft besoffen und dann haben wir kein Problem mehr?

      Irgendwo in seinem geistigen Halbdunkel hat der Mann doch dieses blöde, menschenverachtende Gequatsche aufgesogen..... von anderen "geistig Verwirrten"?

  • Da noch keiner der üblichen Verdächtigen gefordert hat, die Nationalität des Mannes zu nennen, dürfte es sich wohl um einen toitschen handeln, vermute ich mal.

    • @Kaboom:

      Das sieht man ja auf dem Video... Nicht gesehen?

    • @Kaboom:

      Was ja in letzter Konsequenz auch letztendlich wurscht sein dürfte...

      • @Sebas.tian:

        Neee, das musst du dir aber auf einem postkolonialen CW-Seminar nochmal erklären lassen, dass Herkunft znd Hautfarbe Kernkategorien der politischen Debatte zu sein haben.

  • 8G
    80576 (Profil gelöscht)

    Die Überschrift ist mal wieder ein sprachliches Sahnestückchen. Ich weiss nicht was soll es bedeuten?

    • @80576 (Profil gelöscht):

      ich anschließe mich.

      • @christine rölke-sommer:

        Du müssen nur Video anschauen, dann du verstehen... vielleicht

        • @Nicky Arnstein:

          habsch geschaut

          und habsch hier lesen müssen, dass die meisten - darunter auch Sie - nicht in der lage sind, politischen Antisemitismus zu erkennen. nicht mal dann, wenn er ihnen vor der nase rumhopst.

          PS: nicht das Video ist antisemitisch, sondern das, was es zeigt ist politischer Antisemitismus.

          • @christine rölke-sommer:

            Da muss ich Ihnen direkt mal recht geben. Wirklich übel.

          • @christine rölke-sommer:

            ach? Die Gaskammer-Sprüche waren "politischer Antisemitismus"? Antisemitismus ist Antisemitismus ist Antisemitismus - (frei nach Gertrude Stein). Und was wollen Sie mit Ihrer nicht wirklich spektakulären Aussage, sagen, wonach nicht das Medium Video, sondern dessen Inhalt antisemitisch ist?

            • @Nicky Arnstein:

              zu viel Broder inhaliert?

  • Erst einmal geht es hier um zwischenmenschliche und bürgerschaftliche Beziehungen.

    Antisemitismus - sowas geht nicht unter Menschen.

  • "Ich setze nicht jede Kritik an Israel mit Antisemitismus gleich, aber ...."

     

    Das muss man ja mal sagen dürfen.

    • @Rolf B.:

      Ich setze nicht jede Kritik an Flüchtlingen mit Rassismus gleich, aber ...

       

      Das muss man ja mal sagen dürfen.

       

      :D

    • @Rolf B.:

      "Quatsch. Das würde den Antisemitismus erheblich unterstützen."

       

      Dann können wir ja auch den Volksverhetzungsparagraphen abschaffen, weil der den virulenten Antisemitismus der letzten Tage und Wochen unterstützt. Ich weiß nicht, in welcher Traumwelt Sie leben, aber Antisemitismus auf Schulen kann man nicht mit "besserem Geschichtsunterricht" und "sachliche Aufklärung" bekämpfen. Fragen Sie mal jüdische Schüler, die aus Familien mit Holocaust-Toten kommen und sich von Mitschülern mit arabisch-türkischem Migrationshintergrund anhören müssen, wie toll Hitler war, weil er die Juden vergast hat. Glauben Sie wirklich, dass die noch nie was vom Holocaust gehört haben?

      • @Nicky Arnstein:

        Mit Empörung und Phrasen wie Schulverweis lösen Sie das Problem bestimmt besser.

  • Berlin scheint ja ein sehr interessantes Plaster zu sein, //http://www.juedische-allgemeine.de/mobile/article-view?id=30446

    • @Sven Günther:

      Na ja, solche Sprüche dürften jüdische Schüler in vielen europäischen Ländern zu hören bekommen, in denen auch Migranten aus arabischen Ländern leben. Bedenklich ist jedoch, wenn auf deutschen Schulen das toleriert wird bzw. nichts dagegen unternommen wird. Ich denke, dass antisemitische Schüler von der Schule verwiesen werden sollten.

      • @Nicky Arnstein:

        " Ich denke, dass antisemitische Schüler von der Schule verwiesen werden sollten."

         

        Quatsch. Das würde den Antisemitismus erheblich unterstützen.

         

        Besserer Geschichtsunterricht wäre das geeignete Mittel. Kein Moralin, sondern sachliche Aufklärung. Das wird offensichtlich in unserer Empörungsgesellschaft erst gar nicht mehr angedacht.

        • @Rolf B.:

          Zwei Fragen zu dieser These, in welcher deutschen Großstadt waren Sie das letzte mal in einem Schulunterricht und in welcher Traumwelt kann man mit 2-3 Stunden Geschichte die Woche so ein Thema umfassend behandeln?

        • @Rolf B.:

          Gegen eine gute Verschwörungstheorie nützt auch Geschichtsunterricht nichts. Die GeschichtslehrerInnen sind dann wahlweise Leute, die die Wahrheit nicht sagen dürfen oder vom "Weltjudentum" gekauft sind.

          • @rero:

            Kann ich als Lehrerin (deutsch) bestätigen.

  • „Wir wollen euch hier [in Deutschland, d. Kommentator] nicht“, „Es geht nur ums Geld bei euch“ und „Gaskammer“

     

    Was davon lässt sich als Israelkritik interpretieren???

    • @R R:

      Kritik an Israel sollte erlaubt sein, bei deren Verhalten ggü. den Palästinesern, aber das war ja wirklich keine Israel-Kritik....

      • @Hal1:

        Könnte es nicht auch sein, dass "deren Verhalten ggü. den Palästinesern" durch das Verhalten der Palästinenser gegenüber "denen" bedingt ist? Aktion-Reaktion-Aktion-Reaktion - Ursache und Wirkung. Sie verstehen? Aber ich gebe Ihnen recht: das, was der wieder auf freien Fuß gesetzte Antisemit von sich gegeben hat, war wirklich keine Israel-Kritik - auch wenn viele Mitbürger mit muslimischen Migrationshintergrund das anders sehen und in ihren FB-Kommentaren klar veranschaulicht haben.

      • @Hal1:

        Hatten Sie nicht das Gefühl, daß Jude und Israel für den Herrn deckungsgleich sind?

         

        Und das ist nicht nur bei ihm so.

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @R R:

      Zu Beginn des Videos sagt er zu dem Restaurantbesitzer "ihr führt seit 70 Jahren Krieg gegen die Palästinenser".

      • @849 (Profil gelöscht):

        Das ist nur der Aufhänger, um seinen verinnerlichten, mit der Muttermilch aufgenommenen Judenhass zu legitimieren.

        • 8G
          82236 (Profil gelöscht)
          @Nicky Arnstein:

          Muttermilch? Judenhass wird also genetisch übertragen? Dann müsste man mal die ADN der deutschen Bevölkerung auf antijüdische Gene hin untersuchen. Mit entsprechender Genmanipulation müsste das Problem ja dann aus der Welt zu schaffen sein.

        • 8G
          849 (Profil gelöscht)
          @Nicky Arnstein:

          Im Übrigen das einzige von diesem Herrn Geäußerte, das man in gewissem Sinn als politische Aussage deuten kann. Was darauf folgte, war m.E. hingegen vollkommen wirr.

          • @849 (Profil gelöscht):

            Wirres zeug kann man derzeit ja in vielen Ecken dieser Welt bewundern...

          • @849 (Profil gelöscht):

            Antisemitismus ist für mich generell "vollkommen wirr".

  • 8G
    849 (Profil gelöscht)

    Das Video kann man sich ja auf Youtube ansehen. Der Typ ist offenbar nicht ganz dicht, was seine "Meinungen" betrifft ohnehin, aber auch generell nicht. Der ist deshalb auch m.E. kein besonders aussagekräftiges Exempel für den grassierenden Antisemitismus, sondern eher für die grassiernde psychische Verwahrlosung der Menschen.

    • @849 (Profil gelöscht):

      Hmm..mal angenommen ein besoffener seltsamer Mit-60er geht in Thüringen vor ein Flüchtlingsheim und fängt an zu schwadronieren das doch "die ganzen "N.... alle erschossen" gehören.

       

      Würdest du dann ebenfalls argumentieren: "Das ist kein Rassismus der ist einfach nur besoffen."?

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @Gunter Gabriel:

        Lest doch einfach mal, was ich schreibe. Ich schrieb sinn- bzw. wortgemäß, dieser Mann sei ob seines offensichtlich pathologischen Verhaltens "m.E. kein besonders aussagekräftiges Exempel für den grassierenden Antisemitismus". Dass er sehr wohl ein Exempel ist, habe ich damit ausgesagt, nur eben m.E. kein besonders aussagekräftiges.

         

        Ich hätte mir da schon einen Antisemiten "gewünscht", der sich nicht entblödet hätte, solche Aussagen bei klarem Verstand zu tätigen. Verstanden?

        • @849 (Profil gelöscht):

          Was hier im Artikel steht ist, dass Antisemiten mehr und mehr enthemmt (nicht entblödet) ihren Hass rausschreien. Also dass es das ist, wohin die bisher noch anspruchsvoller Hetzenden sich entwickeln, weil sie denken, dass das "endlich wieder" erlaubt ist.

          • 8G
            849 (Profil gelöscht)
            @Arne Babenhauserheide:

            "sich nicht entblöden" = "sich nicht schämen, sich erdreisten.

      • @Gunter Gabriel:

        Man sollte die gesellschaftliche Auseinandersetzung viel mehr in die Pschiatrien und Altersheime tragen. Erst wenn sich der letzte Demente zu humanitären Werten bekannt hat, ist die Welt so, wie wir sie wollen.

    • @849 (Profil gelöscht):

      Das eine schließt das andere ja nicht aus. Denn Antisemitismus ist für mich nicht normal, sondern ein Ausdruck psychischer und moralischer und ethischer Verwahrlosung.

    • @849 (Profil gelöscht):

      Den Eindruck hatte ich auch.

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @849 (Profil gelöscht):

      Also wenn nicht mal mehr die Drohung mit der Gaskammer Antisemitismus ist, dann gibt es eben keinen.

       

      Hier im Forum tummeln sich ja jede Menge Spezialisten, die jeden noch so eindeutigen Fall umdeuten, verharmlosen und relativieren.

      • @88181 (Profil gelöscht):

        Es behauptet doch keiner, das sei kein Antisemitismus. Die Äußerungen sind krass.

         

        Der Fall taugt nur nicht als verallgemeinerungsfähiges Beispiel für den Zustand der Gesellschaft. Es gibt auch genügend Antisemiten ohne Trinkerpsychose. Leute, die man ernstnehmen muss.

         

        Das hat aus meiner Sicht Atalaya auch verständlich zum Ausdruck gebracht. Deshalb finde ich Ihren Kommentar unfair.

        • 8G
          88181 (Profil gelöscht)
          @rero:

          Da haben Sie ja recht. Klarer Fall von daneben geschossen.

      • @88181 (Profil gelöscht):

        Auf den Punkt gebracht!!

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @88181 (Profil gelöscht):

        Angesichts Ihres Beitrags, frage ich mich, ob sie lesen, worauf sie antworten und wenn sie es tun, ob sie das Gelesene auch verstehen.

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    ..."Es wird immer weniger gegen Antisemiten vorgegangen."?

    Der Mann wurde verhaftet und es wird gegen ihn wegen sog. Volksverhetzung ermittelt.

    Wo liegt das Problem?

    • @81331 (Profil gelöscht):

      Der Täter wurde wegen Volksverhetzung und nicht wegen "sog." Volksverhetzung festgenommen. Im Übrigen ist nicht das Video anisemitisch, der Täter ist vielmehr Antisemit. Da liegt das Problem, um Ihre Frage zu beantworten.

      • 8G
        81331 (Profil gelöscht)
        @PON:

        ...vielleicht sollten Sie meine Beitrag nochmals lesen.

    • @81331 (Profil gelöscht):

      Wo das Problem liegt, wird im folgenden Satz gesagt: "Immer mehr gilt als legitime Israel-Kritik". Das beste Beispiel war der Anschlag auf die Wuppertaler Synagoge vor einigen Jahren. Die Richter sahen darin keinen Antisemitismus, sondern eine unerwünschte Form von Israelkritik.

      • 8G
        81331 (Profil gelöscht)
        @Nicky Arnstein:

        ...nochmals, der Mann wurde verhaftet, gegen ihn wird wegen sog. Volksverhetzung ermittelt.

        Also, wieso, hier in diesem vorliegenden Fall, die ganze Aufregung?

        Ausserdem, der Anschlag in Wuppertal wird neu verhandelt. Und, dass so mancher Richter, oder so mancher Polizeibeamte, auf dem sog. rechten Auge blind ist, ist auch nichts Neues, siehe NSU.

        "Immer mehr gilt als legitime Israel-Kritik" ist die persönliche Meinung dieses Menschen und beweist nichts.

        Was man aber tatsächlich feststellen kann ist, dass immer mehr Menschen in diesem Lande behaupten, jede Kritik an Israel sei gleichzusetzen mit Anitsemitismus.

        • @81331 (Profil gelöscht):

          Nach meinen Erfahrungen sind 99% der Fälle von "Israelkrittik" antisemitisch motiviert und beruht auf völlige Unkenntnis der Lage im Nahen Osten und der Ursachen für den Nahostkonflikt. Man plappert irgendetwas nach, solidarisiert sich mit den Palästinensern, während einem die von Arabern umgebrachten Araber völlig am Allerwertesten vorbeigehen. Und auch sonst interessieren sich die Israelkritiker nicht viel für weitaus gravierendere Konflikte auf der Welt und Ungerechtigkeiten und Unterdrückung in islamischen Staaten. Das sind dann "innere Angelegenheiten"

          • @Nicky Arnstein:

            Das sagt was über die Leute aus, die Sie kennen und treffen.

          • 8G
            85198 (Profil gelöscht)
            @Nicky Arnstein:

            Mit solchen Hochrechnungen machen Sie nicht nur sich selbst, sondern auch die Antisemitismuskritik unglaubwürdig. Genau wegen solchen wüsten pauschalen Verunglimpfungen glauben doch viele Antisemiten, dass sie im Recht sind, mit ihrer sogenannten Israelkritik.

            Was gehört denn alles zu "Israelkritik" dazu? Reicht es aus, wenn jemand die völkerrechtswidrige Siedlungspolitik kritisiert und das dann 'Israelkritik' nennt? Ist das ihrer Meinung nach Antisemitismus? Was, wenn nicht 'Israelkritik' dazu gesagt wird? Macht das dann den Unterschied zum Antisemitismus aus?

            Sie haben ja meistens recht, was die Verallgemeinerungen betrifft und die Unwissenheit, aber damit läßt sich das Weltbild der nationalreligiösen israelischen Rechten auch nicht schönreden.

            Verstehen Sie mich nicht falsch, es ist nur so: wenn nicht klar ist, worauf Sie sich beziehen, dann bleibt einfach die Frage: 99% wovon eigentlich? Da meinen Sie dann alle und niemanden, weil niemand weiss, wer eigentlich gemeint ist und das ist keine gute Strategie.

             

            Diese arte-Doku über Hannah Arendt gibt auch interessante Einblicke, aus einer Perspektive, der auch Sie kaum einen Antisemitismus werden vorwerfen können:

            Hannah Arendt - Die Pflicht zum Ungehorsam (2015) https://www.youtube.com/watch?v=d7AnpetmA0c

            • @85198 (Profil gelöscht):

              Zunächst einmal erweckt bei mir schon die Verwendung des Begriffs "Israelkritik" Misstrauen, weil da eine gewisse Rundumschlag-Kritik am Staat Israel bzw. seiner Existenz an sich mitschwingt. Wenn ich die israelische Siedlungspolitik kritisieren will, dann nenne ich das Kritik an der isr. Siedlungspolitik. Wenn jemand Merkel kritisieren will, dann sagt er ja auch nicht "Deutschland-Kritik", oder? Wenn jemand die Ursachen für den Nahostkonflikt auf die Siedlungspolitik und Israel als Land reduziert, wenn jemand alles ausblendet , was zum bestehenden Nahostkonflikt geführt hat (die Kriege und der Terror der PLO, Hamas, Hisbollah gegen Israel und Juden weltweit - siehe Entebbe, als deutsche Linke jüdische Passagiere selektierten) und Israel-Bashing betreibt, dann riecht das verdammt nach Antisemitismus. Ebenso wenn Israel sich nach Hamas-Raketen-Hagel aus Gaza dafür entscheidet, militärisch darauf zu antworten und daraufhin von den "Kindermördern" geredet wird oder von der "Unverhältnismäßigkeit" oder wenn die Raketen auf "Silvester-Böller" reduziert werden. Lange Rede, kurzer Sinn: Dass die reaktionären Kräfte in Israel (und anderen Ländern) an Kraft gewinnen, hat immer viele Ursachen.

              • 8G
                85198 (Profil gelöscht)
                @Nicky Arnstein:

                Da gebe ich Ihnen Recht. Allerdings würde Ihnen ans Herz legen wollen, dasss es eine bessere Strategie ist, im Zweifelsfall erst einmal das Wort "Israelkritik" oder die Pauschalität der BDS-Kampagne zu kritisieren, anstatt dem Gegenüber im Diskurs sofort Antisemitismus vorzuwerfen.

                Damit läßt man dann auch Raum für eine legitime Kritik an der israelischen Rechten oder an der Haltung der EU, die zwar Marokko verbietet, Produkte aus der Westsahara einzuführen, aber trotzdem die Einfuhr von Produkten aus den besetzten Gebieten im Westjordanland erlaubt.

                Dieses Raum-Geben finde ich wichtig, weil sich dann die kritisierte Person nicht so einfach in eine beleidigte Opferrolle zurückziehen kann. Wenn jede konstruktive Kritik von dieser Person jedoch abgelehnt wird, dann können Sie den Vorwurf des Antisemitismus immer noch machen.

                Aber es sieht in dieser Situation zumindest nicht so aus, dass Sie die Politik der israelischen Rechten damit rechtfertigen wollen.

              • 8G
                81331 (Profil gelöscht)
                @Nicky Arnstein:

                ...bitte, bitte, Kritik ist doch sowas von relativ. Befinde ich mich im Ausland, wohne ich z.B. in Schweden und kritisiere die 'Politik' von Frau Merkel, so übe ich eigentlich Kritik an Deutschland. Ob das nun "Deutschland-Kritik" benannt wird, oder nicht, es bleibt Kritik an Deutschland.

        • 8G
          88181 (Profil gelöscht)
          @81331 (Profil gelöscht):

          Ich setze nicht jede Kritik an Israel mit Antisemitismus gleich, aber ich befürchte doch, dass dieser gar nicht selten in diesem Gewande daherkommt.

           

          Wann auch immer etwas in Israel passiert, da ist by the way never ever etwas Positives drunter, dann schlägt es Wellen, als stünde der 3. Weltkrieg vor der Tür.

           

          Der Unsympath Grass hat das in kantige Reime gemeisselt. Das ist einfach der Konsens.

           

          Und hier im Forum kocht und brodelt es jedesmal, als ginge es ums Ganze.

           

          Und das ist eben das Fatale an dieser Art von "Israelkritik". Es geht immer ums Ganze.

           

          Ist der Gaza-Streifen besetzt, Israel ist der Schurke. Schützt sich der Staat mit der Mauer vor Attentaten, Israel ist schuld.

           

          Werden Juden mit Fahrzeugen getötet, ist das Widerstand, passiert das in Berlin oder Nizza, ist es Terror.

           

          Im Apartheidstaat Israel gibt es arabische Richter und sogar hohe arabische Militärs. Es gab sogar einen arabischen Minister.

           

          Genau wie in Südafrika.

           

          International ist Israel der Paria. Er ist der Jude unter den Staaten (Leon Poliakov).

           

          Ein Beispiel: Der UN-Menschenrechtsraat hat seit Bestehen 66 Resolutionen gegen Israel erlassen und 55 gegen die restlichen Staaten der Welt.

           

          Also muss es sich bei Israel um den mit weitem Abstand schlimmsten Staat der Welt handeln. Das fand sogar Ban kiMun schräg.

           

          Überflüssig zu erwähnen dass sich dieser Rat aus lauter Menschenrechtsparadiesen zusammen setzt.

           

          Und ich frage mich wieder mal, warum ich das alles schreibe, wo es doch eh keinen interessiert.

          • @88181 (Profil gelöscht):

            Sie vergessen da auch noch einiges, fliehen Homosexuelle oder Transpersonen aus arabischen Staaten nach Israel, pinkwashing.

             

            Haben arabische Israelis eine positive Meinung von Israel, alle gekauft, haben Juden aus Europa oder Nordamerika eine kritische Meinung zu Israel, endlich sagt es auch von "denen" mal einer.

          • @88181 (Profil gelöscht):

            Es gab hier auch schon einige tolle Artikel über Kunstprojekte zur Israelisch-Palästinensischen Verständigung.

          • @88181 (Profil gelöscht):

            Doch, hat mich interessiert.

            Das Video zeigt die Pöbelversion einer vielfältig etablierten Denkweise.