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+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++Ukraine feuert auf Russland

Mit mindestens 25 Drohnen soll die Ukraine Russland angegriffen haben, eine russische Ölraffinerie fing Feuer. Die Ukraine bestellt einen Vertreter des Vatikans ein.

Ukrainische Soldaten feuern eine Flugabwehrkanone bei einem russichen Angriff im März 2024 ab Foto: Radio Free Europe/reuters

Ukraine greift mit 25 Drohnen Ziele in Russland an

Die ukrainischen Streitkräfte haben nach russischen Angaben am Dienstag mit mindestens 25 Drohnen Ziele in Russland angegriffen. Zudem habe die Ukraine sieben Raketen geschossen, teilt das Verteidigungsministerium in Moskau mit.

Die Drohnen seien über den Regionen Moskau, Leningrad, Belgorod, Kursk, Brjansk, Tula und Orjol abgeschossen worden. „Ein Versuch des Kiewer Regimes, einen Terroranschlag mit 25 Drohnen auf Objekte auf dem Territorium der Russischen Föderation durchzuführen, wurde gestoppt“, teilt das Ministerium mit. (rtr)

Brand in russischer Raffinerie nach Drohnenangriff

Eine Raffinerie des russischen Ölkonzerns Lukoil in der russischen Region Nischni Nowgorod steht nach Angaben des Gouverneurs der Region nach dem Drohnenangriff in Flammen. „Heute Morgen wurde das Industriegebiet Kstowo, ein Brennstoff- und Energiekomplex, von Drohnen angegriffen“, schreibt Gleb Nikitin auf dem Kurznachrichtendienst Telegram. Die Arbeit in dem Werk sei wegen eines „Zwischenfalls eingestellt“, berichtet die staatliche russische Nachrichtenagentur Ria. (rtr)

Moldau bestellt russischen Botschafter ein

Wegen der Eröffnung russischer Wahllokale in der prorussischen Separatistenregion Transnistrien hat die Republik Moldau nach eigenen Angaben den russischen Botschafter einbestellt. Der russische Botschafter Oleg Wasnezow sei angewiesen worden, am Dienstag im Ministerium zu erscheinen, teilt das moldauische Außenministerium mit.

Er solle zu Medienberichten Stellung nehmen, wonach sechs Wahllokale in Transnistrien betrieben würden statt wie vereinbart nur eines in der russischen Botschaft in der moldauischen Hauptstadt Chisinau. Transnistrien hatte sich im Zuge der Auflösung der Sowjetunion von der ehemaligen Sowjetrepublik Moldau abgespalten, wird aber international nicht als eigenständiger Staat anerkannt. Die abtrünnige Region gilt seit langem als potenzieller Krisenherd um die Ukraine, der Krieg hat die Spannungen verschärft. (rtr)

Russland: Gemeinsames Marinemanöver mit China und Iran

Die russische Marine hat ein gemeinsames Manöver mit China und Iran im Golf von Oman begonnen. Die Übung konzentriere sich auf den Schutz maritimer Wirtschaftsaktivitäten, teilt das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Der Golf von Oman ist der nordwestliche Arm des Arabischen Meeres und über die viel befahrene Straße von Hormus mit dem Persischen Golf verbunden. (rtr)

Selenskyj: Lage an der Front ist besser

Die Lage an der Front im Krieg mit Russland ist nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj so gut wie seit drei Monaten nicht mehr. Grund sei, dass Moskaus Truppen nach der Einnahme der östlichen Stadt Awdijiwka im vergangenen Monat nicht mehr vorrückten, sagt Selenskyj in einem Interview mit dem französischen Fernsehsender BFM.

Die Ukraine habe ihre strategische Position trotz des Mangels an Waffen verbessert. Die Lage könnte sich aber wieder ändern, wenn keine neuen Lieferungen einträfen. „Wir haben sehr effizient gegen die russischen Luftstreitkräfte gearbeitet. Unsere Lage im Osten hat sich erholt. Der Vormarsch der russischen Truppen ist gestoppt worden“, ergänzt er. Die ukrainischen Streitkräfte hätten eine große Zahl russischer Flugzeuge abgeschossen und würden „im Schwarzen Meer, wo russische militärische Ziele wiederholt angegriffen wurden, weiterhin entschlossen handeln“. (rtr)

Ukraine bestellt Vertreter des Vatikans ein

Nach heftiger Kritik an Äußerungen von Papst Franziskus zu einer möglichen Kapitulation im Krieg gegen Russland hat die Ukraine den Vertreter des Heiligen Stuhls in Kyjiw ins Außenministerium einbestellt. Visvaldas Kulbokas – der Apostolische Nuntius, der den Vatikan in der Ukraine vertritt – sei darüber informiert worden, dass die Ukraine von Franziskus' Äußerungen „enttäuscht“ sei, teilte die Behörde in Kyjiw mit.

Der päpstliche Appell solle „an den Angreifer und nicht an das Opfer gehen“, kritisierte die ukrainische Seite. Zudem werde von Franziskus erwartet, dass er sich für einen „Sieg des Guten über das Böse“ einsetze, „anstatt Appelle zu senden, die das Recht des Stärkeren legalisieren und ihn dazu ermutigen, die Normen des Völkerrechts weiter zu missachten“.

Darüber hinaus betonte Kyjiw, dass die Ukraine nach Frieden strebe. Doch dieser Frieden müsse fair sein und auf der von Präsident Wolodymyr Selenskyj vorgestellten Friedensformel basieren. Diese sieht unter anderem einen Abzug der russischen Truppen vor.

Franziskus hatte in einem Interview zu dem inzwischen mehr als zwei Jahre laufenden russischen Angriffskrieg in der Ukraine gesagt: „Wenn man sieht, dass man besiegt ist, dass es nicht gut läuft, muss man den Mut haben, zu verhandeln.“ Franziskus wurde auch zu Forderungen nach „Mut zur Kapitulation, zur weißen Fahne“ gefragt. Darauf antwortete er: „Das ist eine Frage der Sichtweise. Aber ich denke, dass derjenige stärker ist, der die Situation erkennt, der an das Volk denkt, der den Mut der weißen Fahne hat, zu verhandeln.“ Vatikan-Sprecher Matteo Bruni widersprach später Darstellungen, der Papst habe die Ukraine zur Kapitulation aufgefordert. (dpa)

Beitrittsgespräche mit Bosnien-Herzegowina

Die EU-Kommission wird den Mitgliedstaaten die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen mit Bosnien-Herzegowina empfehlen. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagte, das Land habe gezeigt, dass es in der Lage sei, die Beitrittskriterien zu erfüllen. Vor einem Beitritt zur Europäischen Union seien aber noch weitere Fortschritte nötig.

„Die Botschaft, die aus Bosnien und Herzegowina kommt, ist eindeutig“, sagte von der Leyen. „Also muss auch unsere Botschaft klar sein. Die Zukunft von Bosnien und Herzegowina liegt in unserer Union.“ Um der EU beitreten zu können, müssen die Kandidaten einen langwierigen Prozess durchlaufen, um ihre Gesetze und Normen an die der Union anzugleichen und nachzuweisen, dass ihre Institutionen und ihre Wirtschaft demokratische Standards einhalten.

Bosnien-Herzegowina ist neben Albanien, Serbien, Kosovo, Montenegro und Nordmazedonien eines von sechs Ländern, die sich nach Kriegen und Krisen in den 90er Jahren in unterschiedlichen Phasen des EU-Beitrittsprozesses befinden. (ap)

Umfrage: Knappe Mehrheit für Wehrpflicht

Eine knappe Mehrheit der Deutschen spricht sich für eine Wiedereinführung der Wehrpflicht aus. 52 Prozent der Bürgerinnen und Bürger befürworten einen verpflichtenden Dienst bei der Bundeswehr, wie eine am Dienstag veröffentlichte Umfrage des Instituts Forsa für den Stern und den Sender RTL ergab. 43 Prozent sind dagegen, 5 Prozent äußern keine Meinung.

Wie viele Bereiche der Wirtschaft leidet die Bundeswehr unter einem akuten Bewerbermangel. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) lässt derzeit prüfen, ob das vor seiner Amtszeit festgelegte Ziel einer Sollstärke von 203.000 Soldatinnen und Soldaten weiter Bestand haben wird. Derzeit sind es gut 182.000.

Die Haltung der Deutschen zur Wehrpflicht hatte in den zwei Jahren seit Beginn des Ukraine-Kriegs geschwankt. Bei der letzten Forsa-Befragung dazu im Februar 2023 hatten sich noch 45 Prozent für die Wiedereinführung der Wehrpflicht und 52 Prozent dagegen ausgesprochen. Rein rechtlich wurde die Wehrpflicht 2011 nicht abgeschafft, sondern ausgesetzt.

Bei der aktuellen Umfrage zeigt sich ein großes Gefälle nach Altersgruppen. Die stärksten Befürworter einer Wehrpflicht finden sich mit 59 Prozent in der älteren Generation (60 Jahre und darüber). Bei den 18- bis 29-Jährigen, die persönlich betroffen wären, sind hingegen 59 Prozent gegen einen militärischen Pflichtdienst.

Bei den Jüngeren gibt es allerdings Unterschiede zwischen den Geschlechtern: 52 Prozent der jüngeren Männer sind gegen die Wehrpflicht, bei den jüngeren Frauen sind es sogar 68 Prozent.

Auch bei den Anhängern der Parteien sind die Unterschiede groß. Viel Unterstützung für die Wehrpflicht gibt es bei den Wählern der Union (67 Prozent), der AfD (67 Prozent) und des Bündnisses Sahra Wagenknecht (68 Prozent). Uneinigkeit zeigt sich bei den Anhängern der Ampelkoalition: Die SPD-Wähler sind zu 51 Prozent für eine Wiedereinführung, die Wähler von Grünen (57 Prozent) und FDP (62 Prozent) mehrheitlich dagegen. (afp)

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6 Kommentare

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  • 》Ukraine bestellt Vertreter des Vatikans ein [...]

    Der päpstliche Appell solle „an den Angreifer und nicht an das Opfer gehen“, kritisierte die ukrainische Seite. Zudem werde von Franziskus erwartet, dass er sich für einen „Sieg des Guten über das Böse“ einsetze, „anstatt Appelle zu senden, die das Recht des Stärkeren legalisieren und ihn dazu ermutigen, die Normen des Völkerrechts weiter zu missachten“《

    Zentraler Inhalt christlicher Theologie ist die Bergpredigt, im Kontext der Papstäußerungen vor allem die Passagen zu "Vergeltung" und "Feindesliebe" - es kommt mir völlig absurd vor, dass der Botschafter des Vatikans nun einbestellt wird, weil der Papst das gesagt hat, was da seit ca 2000 Jahren steht¹

    ¹ hier mal, zum Nachlesen, das Bibelzitat, Bergpredigt (Kapitel 5,1–7,29), das Franziskus' Äußerungen zugrunde liegen dürfte:

    》Vom Vergelten

    38Ihr habt gehört, dass gesagt ist (2.Mose 21,24): »Auge um Auge, Zahn um Zahn.«



    39Ich aber sage euch, dass ihr nicht widerstreben sollt dem Bösen, sondern: Wenn dich jemand auf deine rechte Backe schlägt, dem biete die andere auch dar.



    40Und wenn jemand mit dir rechten will und dir deinen Rock nehmen, dem lass auch den Mantel.



    41Und wenn dich jemand eine Meile nötigt, so geh mit ihm zwei.



    42Gib dem, der dich bittet, und wende dich nicht ab von dem, der etwas von dir borgen will.

    Von der Feindesliebe

    43Ihr habt gehört, dass gesagt ist: »Du sollst deinen Nächsten lieben« (3.Mose 19,18) und deinen Feind hassen.



    44Ich aber sage euch:Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen,



    45auf dass ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel. Denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte.《

  • Man feuert Drohnen nicht ab. Das sind weder Geschosse noch Raketen.

  • Ganz ehrlich: Der Papst sagte, die weiße Fahne schwenken , und verhandeln! Die Parlamentärflagge oder weiße Fahne, ist eine einfarbig weiße Flagge, die den Parlamentär (Unterhändler) als solchen kennzeichnet. Sie gehört zu den Schutzzeichen des Kriegsvölkerrechts und ist im Artikel 32 der Haager Landkriegsordnung festgelegt.



    Die Bevollmächtigung durch eine der Kriegsparteien und das Zeigen der weißen Fahne gewährt die Unverletzlichkeit des Parlamentärs.Die Fahne ist ein Zeichen, in Unterhandlungen mit der anderen Partei treten zu wollen. Aus dem Heimtückeverbot ergibt sich die häufige Deutung der Fahne als Zeichen der Kapitulation bzw. des Verzichts auf Gegenwehr. So steht das Heraushängen von weißen Flaggen in Städten oft für die Absicht, sie kampflos an feindliche Truppen zu übergeben.



    Er sagte zweimal "verhandeln", das Wort Kapitulation schien vom Interviewer zu kommen. Und selbst wenn nicht, finde ich eine Verhandlung nicht abwegig, heißt doch nicht das man auf irgendwas eingehen muss. Fakt ist doch aber auch, dass es so nicht dauerhaft weiter gehen kann. Im Moment sieht alles nach einem Stellungskrieg aus der ewig dauern kann. Und Trump hat gerade verkündet, dass die Ukraine unter seiner Präsidentschaft keinen Cent sehen wird. Und Bidens Umfragewerte sehen katastrophal aus und werden nur schlimmer werden je länger der Gazakrieg dauert. Zumal ja auch unter ihm die Gelder für die Ukraine seit Monaten aufgrund der Republikaner stocken. Auch ein Großteil der Amerikaner ist nicht mehr bereit in Kriege zu investieren, während die Infrastruktur zerfällt und sich 63% der arbeitenden Bevölkerung keine unerwartete 500$ Notfallausgabe leisten könnte. Eine Umfrage des Quincy Instituts for Responsible Statescraft im Februar zeigt 66% der Amerikaner wollen Friedensverhandlungen und zwar zwischen den USA und Rußland direkt, nur 36% wollen die Ukraine weiter militärisch unterstützen, denken aber auch mehr Diplomatie ist nötig.

    • @Momo Bar:

      Danke für diese klaren Worte!

    • @Momo Bar:

      "...66% der Amerikaner wollen Friedensverhandlungen und zwar zwischen den USA und Rußland direkt..."



      Offenbar glauben 66% der Amerikaner sich im direkten Krieg mit Russland zu befinden.



      Nun denn.

      • @Encantado:

        Ähnlich wie in Russland sind viele Amerikaner der Meinung, dass es sich auch um einen "Stellvertreterkrieg" handelt. Wenn man diese These vertritt ist es natürlich konsequent für direkte Verhandlungen zu fordern anstatt die ukrainische Regierung in den Fokus zu rücken.