+++ Nachrichten aus der Nacht +++: Israels Heimatschutz gibt Entwarnung
Der Iran hat hunderte Drohnen auf Israel abgefeuert. Israelisches und US-Militär können fast alle abfangen. Biden telefoniert mit Netanjahu. Bundeskanzler Scholz verurteilt die Angriffe „mit aller Schärfe“.
Der Iran hat in der Nacht zu Sonntag Israel mit Drohnen angegriffen. Die Luftgeschosse wurden nach israelischen Angaben zu 99 Prozent abgewehrt. Die taz greift für diesen Live-Ticker und zu Ihrer Information auf diverse Nachrichtendienste zurück. Zum Teil lassen sich die Angaben nicht unabhängig überprüfen.
08:27 Uhr: Italien beruft G7-Sitzung ein
Für den Sonntag-Nachmittag hat Italien eine Dringlichkeitssitzung der Staats- und Regierungschefs der sieben mächtigsten westlichen Industrienationen (G7) einberufen, um den iranischen Angriff auf Israel zu besprechen. Das teilten Mitarbeiter des Büros von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni am Morgen mit. Italien hat derzeit den Vorsitz der G7 inne. (rtr)
08:00 Uhr: Israels Präsident dankt dem eigenen Militär
Empfohlener externer Inhalt
Israels Präsident Izchak Herzog hat sich nach dem abgewehrten iranischen Großangriff auf sein Land beim israelischen Militär, seinem Volk und dem Verbündeten USA bedankt. „Seid gesegnet, liebe Soldaten und Kommandeure“, schrieb Herzog am Sonntagmorgen auf der Plattform X (vormals Twitter) und fügte hinzu: „Segne die Koalition der Nationen unter der Führung der USA“ und ihrem Präsidenten. Wir haben abgeschossen, wir haben gebremst. Gemeinsam werden wir siegen“.
Erstmals in der Geschichte der Islamischen Republik hatte der Iran seinen Erzfeind Israel direkt angegriffen. Die Operation „Aufrichtiges Versprechen“ war ein Vergeltungsschlag für die Tötung ranghoher Offiziere in Syrien. Am 1. April waren bei einem mutmaßlich israelischen Luftangriff auf Irans Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus zwei Brigadegeneräle getötet worden. (dpa)
07.25 Uhr: Jordanien öffnet Luftraum
Auch Jordanien hat laut einem Bericht des staatlichen Fernsehens seinen Luftraum wieder geöffnet. (rtr)
07.10 Uhr: Israel öffnet Luftraum für zivile Flüge
Der Luftraum über Israel ist nach Angaben der dortigen Flughafenbehörde seit 07.30 Uhr Ortszeit (06.30 MESZ) wieder geöffnet. Es sei aber mit Beeinträchtigungen des Flugplans ab Tel Aviv zu rechnen. Reisende sollten daher ihre Flugzeiten prüfen. (rtr)
06.30 Uhr: Israel meldet: erste Welle abgewehrt
Israel hat nach den Worten von Verteidigungsminister Joaw Gallant die erste große Welle iranischer Drohnen- und Raketenangriffe abgewehrt. Die Konfrontation sei aber noch nicht vorbei, sagt er in einer Video-Botschaft. (rtr)
05.32 Uhr: US-Militär hat Drohnen und Raketen abgefangen
Das US-Militär hat eigenen Angaben zufolge während des iranischen Angriffs auf Israel nicht nur Drohnen, sondern auch Dutzende Raketen abgefangen. Einige der Raketen seien von der US-Marine abgeschossen worden, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen, die nicht namentlich genannt werden wollten. (rtr)
05.12 Uhr: Biden telefoniert mit Netanjahu
US-Präsident Joe Biden erklärt, dass er in seinem Telefonat mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu noch einmal die unerschütterliche Unterstützung Amerikas für die Sicherheit Israels bekräftigt habe. Außerdem kündigt Biden an, die Staats- und Regierungschefs der G7 zusammenzurufen, um eine gemeinsame diplomatische Reaktion auf den iranischen Angriff zu erarbeiten. (rtr)
03.25 Uhr: UN-Sicherheitsrat tagt am Dienstag
Der UN-Sicherheitsrat will sich einem Diplomaten zufolge im Laufe des Tages mit dem Angriff befassen. Angepeilt werde eine Sitzung ab 16.00 Uhr (Ortszeit US-Ostküste; 22.00 Uhr MESZ), sagt der Insider. Israels UN-Botschafter Gilad Erdan hat ein Treffen beantragt. (rtr)
02:45 Uhr: Israels Heimatschutz gibt nach Irans Angriff Entwarnung
Der israelische Heimatschutz hat nach dem Großangriff Irans auf Israel vorerst Entwarnung gegeben. Die Einwohner im Norden und Süden des Landes müssten sich nicht mehr in der Nähe von Schutzräumen aufhalten, hieß es in einer Mitteilung auf der Webseite des Heimatschutzes. (dpa)
02:42 Uhr: Israels Armee: Iran feuert mehr als 200 Drohnen und Raketen auf Israel ab
Der Iran hat nach Angaben der israelischen Armee mehr als 200 Drohnen und Raketen auf Israel abgefeuert. Die „große Mehrheit“ davon sei abgefangen worden, sagt Armeesprecher Daniel Hagari in der Nacht zum Sonntag im Fernsehen. Der iranische Angriff dauerte nach seinen Angaben aber noch an.
Nur einige der Raketen seien auf israelischem Territorium niedergegangen, teilte Hagari mit. Dabei sei an einer Militärbasis im Süden des Landes ein nur „leichter Schaden an der Infrastruktur“ verursacht worden.
Hingegen meldete die staatliche iranische Nachrichtenagentur Irna, der wichtigste israelische Militärstützpunkt in der Negev-Wüste habe „schwere Schläge“ erlitten. (afp)
02:41 Uhr: Explosionen nahe Erbil im Nordirak – Sirenen am US-Konsulat
Im Nordirak ist es nach dem iranischen Angriff gegen Israel zu mehreren Explosionen gekommen. Augenzeugen und kurdischen Medien zufolge gingen in der Nacht zum Sonntag rund 20 Raketen in der Provinz Erbil nieder, wo unter anderem ein US-Konsulat und eine US-Militärbasis liegen. An dem Konsulat seien Warnsirenen zu hören gewesen. Über mögliche Schäden oder Opfer gab es zunächst keine Berichte. Ein Anwohner sagte der Deutschen Presse-Agentur, die Explosionen hätten einige Scheiben bersten lassen. Einige Menschen seien in Panik geraten. (dpa)
02.40 Uhr: Aktivisten: Luftabwehr über Syrien aktiviert
In Syrien ist nach dem iranischen Angriff gegen Israel laut Menschenrechtsaktivisten die Luftabwehr aktiviert worden. Die Luftabwehr der Regierungstruppen habe versucht, israelische Raketen und Flugzeuge abzufangen, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London mit. Es habe aktuell aber keinen direkten israelischen Angriff auf Ziele in Syrien gegeben. Stattdessen habe Israel iranische Raketen über Syrien abschießen wollen. Die Luftabwehr sei in mehreren Teilen des Landes aktiviert worden, darunter in der Hauptstadt Damaskus, in Homs sowie an der syrischen Mittelmeerküste.
Am 1. April waren bei einem mutmaßlich israelischen Luftangriff auf das iranische Botschaftsgelände in Damaskus zwei Brigadegeneräle getötet worden. Der Iran bezeichnete seinen Angriff auf Israel in der Nacht zum Sonntag als angemessene Reaktion für diese Attacke in Syrien. (dpa)
🐾 02:37: Biden und Netanjahu vor Gesprächen
Laut CNN werden sich US-Präsident Joe Biden und Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu noch in dieser Nacht über eine mögliche Reaktion auf die iranischen Luftangriffe austauschen. Aktuell sei allerdings noch nicht zu erwarten, dass sich Biden, der aktuell durchgängig mit seinem Krisenstab (u.a. Außenminister Blinken und Verteidigungsminister Austin) tagt, in den nächsten Stunden in einer Fernsehansprache an die Öffentlichkeit wenden werde.
02:25 Uhr: Biden sichert Israel „unerschütterliche“ Unterstützung zu
US-Präsident Joe Biden hat Israel nach dem Beginn des iranischen Luftangriffs auf das Land seine „unerschütterliche“ Unterstützung zugesichert. „Unsere Verpflichtung für Israels Sicherheit gegen Bedrohungen aus dem Iran und von dessen Stellvertretern ist unerschütterlich“, erklärte Biden am Samstagabend (Ortszeit) im Onlinedienst X. Er hatte zuvor eine Dringlichkeitssitzung mit seinem für Sicherheitsangelegenheiten zuständigen Team abgehalten.
Biden hatte schon vor Beginn des iranischen Angriffs einen Wochenend-Aufenthalt im US-Bundesstaat Delaware abgebrochen und war nach Washington zurückgekehrt. Nach Angaben des Weißen Hauses nahmen dann an der Dringlichkeitssitzung unter anderen Verteidigungsminister Lloyd Austin, Außenminister Antony Blinken und der Chef des Auslandsgeheimdienstes CIA, William Burns, teil. (afp)
02:23 Uhr: Scholz verurteilt iranische Luftangriffe auf Israel „mit aller Schärfe“
Bundeskanzler Olaf Scholz hat die schweren iranischen Luftangriffe auf Israel „mit aller Schärfe“ verurteilt. „Mit dieser unverantwortlichen und durch nichts zu rechtfertigenden Attacke riskiert Iran einen regionalen Flächenbrand“, erklärte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Sonntag nach der Ankunft des Kanzlers in der Wirtschaftsmetropole Chongqing, wo der SPD-Politiker seinen dreitägigen China-Besuch beginnt. „In diesen schweren Stunden steht Deutschland eng an der Seite Israels. Über weitere Reaktionen werden wir uns nun eng mit unseren G7-Partnern und Verbündeten besprechen.“
Scholz hatte von den Angriffen auf dem knapp zehnstündigen Flug auf halber Strecke zwischen Berlin und Chongqing erfahren. Er sei im Flugzeug laufend über die Entwicklungen im Nahen Osten unterrichtet worden, hieß es aus seinem Umfeld. Die Delegation habe in engem Kontakt mit den deutschen Sicherheitsbehörden gestanden. (dpa)
02:20 Uhr: UN-Chef Guterres: Reale Gefahr verheerender Eskalation in Nahost
Nach dem Angriff des Irans auf Israel sieht UN-Generalsekretär António Guterres das Risiko einer katastrophalen Zuspitzung der Lage in Nahost. „Ich bin zutiefst beunruhigt über die sehr reale Gefahr einer verheerenden Eskalation in der gesamten Region. Ich fordere alle Parteien auf, größtmögliche Zurückhaltung zu üben, um Maßnahmen zu vermeiden, die zu größeren militärischen Konfrontationen an mehreren Fronten im Nahen Osten führen könnten“, teilte Guterres am Samstag (Ortszeit) in New York. Er verurteilte den Angriff des Irans „aufs Schärfste“ und forderte eine sofortige Einstellung der Feindseligkeiten. (dpa)
🐾 01:58 Uhr: Reporter berichten von Drohnen-Abschüssen
Übereinstimmende Medienberichte bestätigen den mehrfachen Abschuss von iranischen Drohnen über Israel. So berichten unter anderem Al Jazeera und CNN von Dutzenden Drohnen, die von Abschüssen seitens Israel und seiner Verbündeten abgeschossen wurden. Ein Reporter des Nachrichtensenders CBS berichtete von mindestens dreißig abgeschossenen Drohnen über Jerusalem, die er selbst gezählt habe. Nicht alle seien jedoch abgefangen worden, er rechne damit, dass mindestens „fünf bis sechs“ dem Beschuss der Luftabwehr entgangen seien.
01:42 Uhr: USA bestätigen Abschuss abgefeuerter Drohnen
Die USA haben den Abschuss iranischer Drohnen mit dem Ziel Israel bestätigt. Ein US-Militärvertreter sagte am Samstag, der Abschuss iranischer Drohnen dauere an. Die US-Streitkräfte hielten sich zudem bereit, „zusätzliche Verteidigungsunterstützung zu leisten und die in der Region operierenden US-Streitkräfte zu schützen“.
US-Medien wie die Fernsehsender CNN oder ABC hatten den Abschuss iranischer Drohnen bereits zuvor vermeldet und sich auf nicht namentlich genannte US-Regierungsvertreter berufen. In den Berichten wurden keine Angaben dazu gemacht, wie viele Drohnen abgeschossen wurden und wo sie abgeschossen wurden. (afp)
01:40 Uhr: London schickt zusätzliche Kampfjets nach Nahost
Großbritannien schickt als Reaktion auf die iranischen Angriffe gegen Israel weitere Kampfflugzeuge in die Region. Die Jets und Betankungsflugzeuge würden die bereits entsandten Kräfte verstärken, die in der Gegend gegen die Terrororganisation Islamischer Staat im Einsatz sind, teilte der britische Verteidigungsminister Grant Shapps in der Nacht zum Sonntag mit. „Diese Jets werden bei Bedarf alle Luftangriffe innerhalb der Reichweite unserer bestehenden Missionen abfangen.“ Großbritannien betreibt eine Luftwaffenbasis auf Zypern. (dpa)
01:29 Uhr: Baerbock: Verurteilen laufenden iranischen Angriff aufs Allerschärfste
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat den iranischen Angriff auf Israel scharf verurteilt. „Iran hat Drohnen und Raketen auf Israel abgeschossen. Wir verurteilen den laufenden Angriff, der eine ganze Region ins Chaos stürzen kann, aufs Allerschärfste“, schrieb Baerbock in der Nacht zu Sonntag im Onlinedienst X. „Der Iran und seine Proxies müssen diesen sofort einstellen“, forderte Baerbock. „Israel gilt in diesen Stunden unsere ganze Solidarität“, fügte die Außenministerin hinzu.
Der SPD-Außenpolitiker Michael Roth erklärte, die EU und Deutschland müssten nun „endlich eine härtere Gangart gegenüber Iran einlegen“. „Das Mullahregime destabilisiert und radikalisiert den ganzen Nahen und Mittleren Osten“, schrieb Roth auf X. „Diesmal lässt es die Drecksarbeit nicht wie üblich von seinen Proxies erledigen, sondern attackiert direkt Israel.
Der außenpolitische Sprecher der Unions-Fraktion im Bundestag, Jürgen Hardt, erklärte: „Der Platz der EU muss nun an der Seite Israels sein“. US-Präsident Joe Biden habe keinen Zweifel daran gelassen, „dass er eine solche iranische Attacke nicht akzeptieren würde“. Deutschland und die EU müssten die USA in ihren Bemühungen „wo immer es geht unterstützen“, forderte der CDU-Politiker. (afp)
01:32 Uhr: Irans Revolutionsgarden warnen USA scharf
Nach dem massiven Vergeltungsangriff gegen Israel haben Irans Revolutionsgarden die USA scharf gewarnt. „Jede Unterstützung und Beteiligung an der Beeinträchtigung der Interessen Irans“ werde eine „entschiedene Reaktion der Streitkräfte der Islamischen Republik Iran nach sich ziehen“, hieß es in einer Erklärung der Revolutionswächter, die in der Nacht zu Sonntag im Staatsfernsehen verlesen wurde.
Die Revolutionsgarden hätten „wichtige militärischen Ziele der zionistischen Terrorarmee in den besetzten Gebieten“ mit Drohnen und Raketen angegriffen, erfolgreich getroffen und zerstört, hieß es in der Erklärung weiter. (dpa)
01:17 Uhr: Großbritannien will Drohnen abfangen
Die britische Luftwaffe will sich nach Angaben des Verteidigungsministeriums in London am Abschuss von Flugobjekten beteiligen, wenn sie in Reichweite des britischen Militärs kommen. Man werde sich angesichts der wachsenden iranischen Drohungen und des wachsenden Risikos einer Eskalation im Nahen Osten eng mit den Partnern abstimmen, heißt es in einem Statement. (rtr)
00:46 Uhr: EU-Außenbeauftragter Borrell verurteilt Irans Angriff als „beispiellose Eskalation“
Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hat den iranischen Angriff auf Israel scharf verurteilt und von einer „beispiellosen Eskalation“ gesprochen. „Die EU verurteilt den inakzeptablen iranischen Angriff auf Israel auf das Schärfste“, schrieb Borrell in der Nacht zu Sonntag im Onlinedienst X. „Dies ist eine beispiellose Eskalation und eine schwerwiegende Bedrohung für die regionale Sicherheit“, fügte er hinzu.
Auch EU-Ratspräsident Charles Michel verurteilte den Angriff auf Israel. „Es muss alles getan werden, um eine weitere regionale Eskalation zu verhindern“, schrieb er auf X. „Noch mehr Blutvergießen muss vermieden werden.“ Die EU werde die Situation weiterhin aufmerksam mit ihren Verbündeten verfolgen. (afp)
🐾 00:45 Uhr: Bilder zeigen erste Explosionen
Sowohl CNN als auch Al Jazeera zeigen erste Explosionen am Himmel über Jerusalem. Beide Netzwerke übermitteln lauten Fliegeralarm. Laut Al Jazeera wehrt das Luftabwehrsystem „Iron Dome“ über Israel im ganzen Land Luftangriffe ab.
🐾 00:43 Uhr: Drohnenangriff gegen 1 Uhr (MEZ) erwartet
Laut Angaben verschiedener Nachrichtennetzwerke wird der Angriff von mindestens 100 iranischen Drohnen auf Israel gegen 1 Uhr erwartet.
00:42 Uhr: US-Militär schießt iranische Drohnen ab
Das US-Militär hat drei Insidern zufolge iranische Drohnen abgeschossen, die in Richtung Israel unterwegs gewesen seien. Die US-Vertreter machen keine Angaben zur Anzahl der Drohnen oder zum Ort der Abschüsse. (rtr)
00:41 Uhr: Irans UN-Vertretung: USA sollen sich aus Konflikt mit Israel raushalten
Der Iran hat die USA aufgefordert, sich aus seinem Konflikt mit Israel herauszuhalten. Der iranische Angriff sei eine Reaktion auf die „Aggression“ Israels gegen ein iranisches Konsulargebäude in der syrischen Hauptstadt Damaskus, erklärte die iranische Vertretung bei der UNO am Sonntag im Onlinedienst X. Es handele sich um einen Konflikt zwischen dem Iran und Israel, „von dem sich die USA fernhalten müssen“. (afp)
00:41 Uhr: Parallel zum Iran greifen auch Hisbollah und Huthis israelische Ziele an
Zeitgleich mit dem iranischen Luftangriff auf Israel haben auch die Hisbollah-Miliz im Libanon sowie die Huthi-Rebellen im Jemen Angriffe gegen israelische Ziele geführt. Die mit dem Iran verbündete Hisbollah teilte in der Nacht zum Sonntag mit, sie habe einen israelischen Armee-Stützpunkt auf den von Israel besetzten Golanhöhen mit „dutzenden Raketen von Typ Katjuscha“ angegriffen.
Die auf maritime Sicherheit spezialisierte Firma Ambrey erklärte unterdessen, die Huthi-Rebellen hätten „in Abstimmung mit dem Iran“ Drohnen in Richtung Israel abgefeuert. Mögliche Ziele seien Häfen, teilte das Unternehmen mit. Es warnte vor „Kollateralschäden“ für die Schifffahrt.
In dem Kibbutz Snir im Norden Israels nahe der Grenze zum Libanon wurden in der Nacht die Alarmsirenen ausgelöst, wie die israelische Armee mitteilte.
Nach Angaben der israelischen Streitkräfte feuerte der Iran mehr als 100 Drohnen in Richtung Israel ab. Die Armee erwarte, dass die iranischen Drohnen Israel „in den kommenden Stunden“ erreichen würden, sagte ein Militärvertreter. Weitere Angriffswellen mit Drohnen könnten später noch folgen, fügte er hinzu. (afp)
00:15 Uhr: Ägypten versetzt seine Luftabwehr in „höchste Alarmbereitschaft“
Nach dem Beginn eines iranischen Luftangriffs auf Israel hat Ägypten seine Luftabwehr in „höchste Alarmbereitschaft“ versetzt. Ein Krisenstab beobachte die Lage „genau“ und erstatte Präsident Abdel Fattah al-Sisi stündlich Bericht, berichtete der staatsnahe ägyptische Fernsehsender Al-Kahera News am Samstagabend unter Berufung auf einen hochrangigen Sicherheitsbeamten. (afp)
🐾 00:05 Uhr: Keine Warnungen an das Volk des Iran
Gemäß dem in Katar ansässigen TV-Sender Al Jazeera hat es in den letzten Tagen keine offiziellen Warnungen der Regierung an die Bevölkerung des Iran gegeben, wonach ein direkter Gegenschlag Israels oder der USA auf eventuelle Angriffe auf Israel erfolgen könnten.
🐾 00:02 Uhr: Die USA unterstützen Israel bei der Abwehr des Angriffs
Laut des US-Nachrichtennetzwerks CNN stehen in der gesamten Region militärische Mittel der USA zur Luftabwehr bereit, um einen Angriff des Iran auf Israel abzuwehren.
23:56 Uhr: Israelische Armee: Iran feuert mehr als 100 Drohnen auf Israel ab
Der Iran hat nach Angaben der israelischen Armee mehr als 100 Drohnen in Richtung Israel abgefeuert. Die Streitkräfte erwarteten, dass die Drohnen Israel „in den kommenden Stunden“ erreichen würden, sagte ein israelischer Armee-Vertreter in der Nacht zum Sonntag. Weitere Angriffswellen mit Drohnen könnten später noch folgen, fügte er hinzu. (afp)
23:53 Uhr: Ägypten ruft zur Zurückhaltung auf
Das ägyptische Außenministerium ruft in einer Erklärung zu „äußerster Zurückhaltung“ auf. Dann könne die Region und ihre Bevölkerung vor weiterer Instabilität und weiteren Spannungen bewahrt werden. (rtr)
23:44 Uhr: Iran warnt vor Öffnung des Luftraumes für israelische Angriffe
Der iranische Verteidigungsminister Mohammed Resa Aschtiani warnt jeden Staat davor, „seinen Luftraum oder sein Territorium für Angriffe Israels auf den Iran“ zur Verfügung zu stellen. Dies meldete die halbamtliche Nachrichtenagentur Mehr. (rtr)
23:15 Uhr: Israel ruft Kriegskabinett ein
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu beruft seinem Büro zufolge das Kriegskabinett am Militärhauptquartier in Tel Aviv ein. (rtr)
22:50 Uhr: Jordanien ruft Notstand aus
Dies berichten die staatlichen Medien. Kurz zuvor erklärten zwei Insider, die jordanische Luftwaffe stehe bereit, iranische Drohnen oder Flugzeuge abzuschießen, die den Luftraum verletzten. Das Militär sei in hoher Alarmbereitschaft.
Jordanien liegt wie der Irak zwischen Iran und Israel. Die Drohnen und Raketen müssen also Jordanien überfliegen und könnten dort auch vom israelischem Militär abgeschossen werden. (rtr, taz)
22:45 Uhr: Iran startet Drohnenangriff auf Israel
Der Iran hat nach übereinstimmenden Angaben mehrerer Staaten eine Welle von Drohnen auf Israel abgefeuert. Laut iranischen Staatsmedien wurden auch Raketen gestartet.
Es werde Stunden dauern, bis sie ankämen, sagte ein israelischer Militärsprecher am späten Samstagabend im Fernsehen. Die Flugabwehr stehe bereit, in den betroffenen Gebieten werde Luftalarm ausgelöst.
Dem israelischen Sender Channel 12 zufolge umfasst der Angriff etwa 100 Drohnen und Marschflugkörper. Die Drohnen dürften um 02.00 Uhr (Ortszeit; 01.00 Uhr MESZ) Israel erreichen, die Marschflugkörper hätten eine kürzere Flugzeit. Eine Stellungnahme der Regierung in Teheran lag zunächst nicht vor. Die Revolutionsgarden der Islamischen Republik teilte mit, es würden spezifische Orte mit Drohnen und Raketen angegriffen.
Der Iran hatte Vergeltung für einen Israel zugeschriebenen Luftangriff auf seine Vertretung in Damaskus am 1. April angekündigt. Bei der Attacke wurde unter anderem ein hochrangiger Kommandeur der Revolutionsgarden getötet. Diplomatische Vertretungen sind nach internationalen Vereinbarungen von Angriffen ausgenommen. In der Nacht auf Sonntag zitierte das iranische Staatsfernsehen die Revolutionsgarden mit der Erklärung, die Operation „Wahres Versprechen“ sei ein Teil der Strafe für „israelische Verbrechen“. Der Iran ist ein Verbündeter der radikal-islamischen Hamas, gegen die Israel im Gazastreifen Krieg führt.
Die US-Regierung sprach von einem iranischen Luftangriff, der mehrere Stunden anhalten dürfte. Präsident Joe Biden stehe in Kontakt mit israelischen Vertretern sowie anderen Verbündeten, sagte eine Sprecherin. Biden hatte den Iran vor einem Angriff gewarnt und dem engen Verbündeten Israel Unterstützung zugesagt. „Tut es nicht“, sagte er am Freitag im Weißen Haus an den Iran gerichtet. „Wir werden Israel unterstützen. Wir werden helfen, Israel zu verteidigen, und der Iran wird keinen Erfolg haben.“
Wie die Nachrichtenagentur Reuters aus Sicherheitskreisen erfuhr, wurden über der irakischen Provinz Sulajmanija eine Reihe von Drohnen gesichtet. Sie seien aus Richtung Iran gekommen, sagten drei Insider. Jordanien rief staatlichen Medien zufolge den Notstand aus. Kurz zuvor hatten zwei Insider erklärt, die jordanische Luftwaffe stehe bereit, iranische Drohnen oder Flugzeuge abzuschießen, die den Luftraum verletzten. Das Militär sei in hoher Alarmbereitschaft. (rtr/afp)
22:45 Uhr: Deutscher Botschafter in Israel: Direktangriff wie noch nie
Nach Beginn eines iranischen Vergeltungsschlags gegen Israel hat der deutsche Botschafter Steffen Seibert alle Deutschen vor Ort aufgefordert, sich an die Anweisungen der Sicherheitsbehörden zu halten. „Ein Direktangriff wie noch nie: Iranische Drohnen im Anflug auf Israel und es kann noch mehr kommen“, schrieb er am Samstagabend auf X (vormals Twitter). „Alle deutschen Landsleute bitte ich dringend, zu Ihrer Sicherheit den Anweisungen des Home Front Command und der lokalen Behörden zu folgen.“ (dpa)
22:10 Uhr: Israel bestätigt Angriff
Das israelische Militär bestätigt einen Angriff des Irans mit unbemannten Flugkörpern. Die Flugzeit werde Stunden dauern, heißt es. Die Luftabwehr stehe bereit, in den betroffenen Regionen werde Flugalarm ausgelöst. (rtr)
22:05 Uhr: Iranisches Fernsehen spricht von Angriff auf Israel
Der Iran hat dem israelischen Sender Channel 12 zufolge Dutzende Drohnen auf Ziele in Israel abgefeuert. Die Flugzeit dürfte mehrere Stunden betragen. Der General in Ruhestand Amos Jadlin sagt dem Sender, jede Drohne sei mit 20 Kilogramm Sprengstoff bestückt. Die israelische Luftabwehr stehe bereit, sie abzufangen. Eine Stellungnahme der Regierung in Teheran liegt zunächst nicht vor. (rtr)
21:35 Uhr: Jordanien sperrt einer Meldung den Luftraum
Der staatlichen Nachrichtenagentur Al Mamlaka zufolge sperrt Jordanien für mehrere Stunden seinen Luftraum. Ab 23.00 Uhr (Ortszeit; 22.00 Uhr MESZ) seien keine An- und Abflüge sowie Überflüge mehr möglich, heißt es. Zuvor zitierte die Agentur den Chef der jordanischen Luftfahrtbehörde, Haitham Misto, mit den Worten, das GPS-System sei beeinträchtigt. Flugzeuge in der Region müssten daher auf alternative Navigationssysteme ausweichen. (rtr)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Höfliche Anrede
Siez mich nicht so an
Grundsatzpapier des Finanzministers
Lindner setzt die Säge an die Ampel und an die Klimapolitik
US-Präsidentschaftswahl
50 Gründe, die USA zu lieben
Bundestag reagiert spät auf Hamas-Terror
Durchbruch bei Verhandlungen zu Antisemitismusresolution
Kritik an Antisemitismus-Resolution
So kann man Antisemitismus nicht bekämpfen
Klimaziele der EU in weiter Ferne
Neue Klimaklage gegen Bundesregierung