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27.11.2024 , 12:00 Uhr
Beamte sind eine große Fraktion im Bundestag. Freiberufler in Form von Juristen ebenfalls. Die Vorstellung, daß diese Gruppen Politik gegen sich selbst machen, sich den Status als Privatpatient entziehen und in die gesetzliche KV einzahlen werden, scheint mir fernab der politischen Realität.
Ebenso ist die Oberschicht im Bundestag überrepräsentiert. Daher keine Sozialversicherungsbeiträge auf Miet- und Kapitaleinkünfte oder auch auf die fiktiven, eingesparten Mieten im Eigenheim, die auch Kapitalertrag sind.
Ja, die Facharztgruppen verdienen ungerechtfertigterweise sehr unterschiedlich. Kinderärzte notorisch am schlechtesten, weil Kinder nicht wählen, keine Lobby haben. Radiologen oder Orthopäden zu viel. Aber die Politik geht das Problem seit Jahrzehnten nicht an. Warum sollte sich das ändern? Also kämpft jeder Arzt für sich.
zum Beitrag27.11.2024 , 11:19 Uhr
Ich habe keinen "massenhaften Untergang von Praxen" an die Wand gemalt, bitte nochmals lesen. Wenn eine Dienstleistung stark nachgefragt ist, aber die Preise künstlich gedeckelt werden, finden sich immer Auswege. Die betriebswirtschaftlichen Gesetze gelten auch in der Medizin: Was nicht vernünftig bezahlt wird, wird nicht mehr angeboten/erbracht oder in der Qualität verschlechtert, bis sie zum Preis paßt. Und auch in Deutschland nehmen reine Privatpraxen zu. Die kann dann auch der Kassenpatient aufsuchen, wenn er als Selbstzahler auftritt. Ca. ein Drittel der ausgebildeten Ärzte meiner Generation (Jg. 1965) ist m. W. gar nicht in der Versorgung angekommen, sondern in der Medizinindustrie oder in anderen Berufen gelandet, weil die Arbeitsbedingungen für Ärzte in dt. Krankenhäusern seit Jahrzehnten notorisch schlecht sind. Deshalb finden sich dort immer mehr ausländische Ärzte. Eine Freundin von mir aus Studientagen ist nach Jahrzehnten Tätigkeit in der Schweiz (OÄ Uni-Klinik), in die auch viele dt. Ärzte gegangen sind, gerade zurück gekommen und arbeitet jetzt in Deutschland - in der Telemedizin eines Schweizer Anbieters. Ein dt. Krankenhaus war für sie indiskutabel.
zum Beitrag26.11.2024 , 17:38 Uhr
Die Standesvertretungen mögen heuchelnd daherkommen und sich damit an die Sprechweisen anpassen, die im öffentlichen Raum üblich geworden sind. Für jeden Firmeninhaber ist klar, daß der Gewinn zunächst einmal die wichtigste Zielgröße ist. Das gilt auch in der Medizin, es sei denn, man ist ein kommunales Krankenhaus, wo der Eigner jedes Jahr die Verluste ausgleicht. Ein schlechter Arzt aber guter Betriebswirt wird wirtschaftlich überleben, umgekehrt aber nicht, schon, weil er den wichtigsten Ausgabenposten, das Personal, dann nicht mehr angemessen bezahlen kann und es ihm heute weglaufen wird - das war früher anders. Eine Einheitsversicherung mit mickrigen Kassenhonoraren führt in einem Anbietermarkt (Ärztemangel) zu reinen Privatpraxen, die sich aus dem Sozialsystem verabschieden oder zu Schwarzgeldzahlungen unter der Hand. Das läßt sich in anderen Ländern besichtigen. Im Kassensystem ist viel Luft. Das Anspruchsverhalten der Patienten ist teils maßlos. Ich wäre für eine sozial gestaffelte Eigenbeteiligung. Was nichts kostet, ist nichts wert, wird verschwendet bzw. verschwenderisch in Anspruch genommen.
zum Beitrag26.11.2024 , 14:06 Uhr
Die Kassenärztlichen und Kassenzahnäztlichen Vereinigungen (KVen und KZVen) sind Staatsorgane und unterliegen der Aufsicht durch die Sozialministerien der Länder. Wenn dem Minister Aktionen der KVen/KZVen nicht passen, schickt der Anweisungen oder den Staatskommissar, und dann ist die sogenannte Selbstverwaltung nicht einmal mehr ein Feigenblatt. Diese rechtliche Konstruktion haben übrigens die Nazis eingeführt, um die Ärztegewerkschaften beseitigen zu können. Für eine gut organisierte Zahnarztpraxis wie meine, Wartezeiten 0-15 min, bedeutet ein Patient, der einen Termin ohne rechtzeitige Ankündigung (mind. 24 h vorher) nicht wahrnimmt, unmittelbar Umsatzausfall. Wie beim Ladendiebstahl müßten solche Ausfälle von den anderen Kunden/Patienten finanziell mitgetragen werden. Ich habe es immer einfacher gefunden, mich von solchen Patienten zu trennen als über Ausfallhonorar zu diskutieren. Die Leistung folgt dem Geld. Und wenn Privatpatienten mehr und zuverlässiger zahlen als Krankenkassen, drückt sich das bei zunehmend begrenztem Angebot an Ärzten in entsprechenden Folgen für die Terminvergabe aus. Noch mehr Druck dürfte so enden wie in GB: Mehr reine Privatpraxen.
zum Beitrag14.11.2024 , 09:30 Uhr
Wer mehr wissen will: www.w-hs.de/servic...i-einem-weiter-so/ „Wir werden im Dunkeln sitzen!“ – Scheitert die Energiewende bei einem „Weiter so“? Montag, 05. August 2024 Ist die deutsche Energiewende in ihrer derzeitigen Ausrichtung zu Ende? Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Prof. Dr.-Ing. Markus J. Löffler vom Westfälischen Energieinstitut (WEI) der Westfälischen Hochschule. Darin beleuchtet er intensiv die Schwankungs-Problematik erneuerbarer Energiequellen und die damit verbundenen Herausforderungen für die Versorgungssicherheit. Das Fazit: Sollte kein Kurswechsel bei der Energiepolitik stattfinden, werden die vorhandenen und derzeit geplanten Kraftwerkskapazitäten schon in wenigen Jahren nicht mehr ausreichen. (...)
zum Beitrag22.10.2024 , 20:37 Uhr
Wie die Stiftung Warentest wiederholt festgestellt hat, gibt es Besseres als Google Maps. Also nicht so geizig sein und ein paar Euro/Jahr ausgeben für die Tomtom-App auf dem Smartphone. Dann klappt es auch mit der Navigation beim Autofahren. Google Maps ist gut innerorts, wenn man zu Fuß unterweg ist oder Rezensionen über Lokale etc. lesen will.
zum Beitrag21.06.2024 , 15:56 Uhr
Es fehlt, so jedenfalls oben im Artikel, einmal mehr eine marktgerechte Verzinsung des eingesetzten Eigen- oder Fremdkapitals (7-10%, die Inflationsrate nur auszugleichen, ist zu wenig). Es ist unwahrscheinlich, daß die erreicht werden kann, bevor die Wärmepumpe hinüber ist.
zum Beitrag02.05.2024 , 11:39 Uhr
Ich finde die Unterstellung von Dumping unangebracht. Es können auch einfach Skaleneffekte sein - China ist nun einmal der weltgrößte Hersteller von Solarmodulen. In der Automobindustrie soll die 10fache Produktionsmenge den Preis halbieren, habe ich im Hinterkopf. Und das dürfte auch der Grund sein, warum Deutschland in der Zukunft im ungeschützen Wettbewerb gegen China verlieren muß, verlieren wird.
zum Beitrag25.03.2024 , 14:35 Uhr
Und wie soll das technisch umgesetzt werden? Wer Telegram benutzt, ist vermutlich clever genug, auf seinem Smartphone eine VPN-Anwendung zu installieren, die dann weiter den Zugriff über ein anderes Land erlaubt.
zum Beitrag19.01.2024 , 13:58 Uhr
Auf der technischen Seite sollte man darüber reden, daß komplexe, alte Betriebssysteme viel zu viel Angriffsflächen mitbringen. ChromeOS (auf Neugeräten wie Chromebooks und Chromeboxen) bzw. ChromeOS Flex (für Alt-PCs) ist erst vor 10 Jahren von Google eingeführt worden und hat in den Schwachstellendatenbanken die letzten Jahre nur ca. 1/100 der Sicherheitslücken von Windows, Linux oder Mac OS. Chrome OS Flex ist kostenlos, schnell installiert und sehr schlank, so daß auch bis zu ca. 10 Jahre alte Rechner gut damit laufen. Gerade weil Windows 11 auf vielen Rechnern nicht laufen wird, die heute unter Windows 10 ihren Dienst tun, ist für diese Rechner ChromeOS Flex m. E. eine sehr gute Lösung. Es ist ein abgespecktes Betriebssystem, einfach, übersichtlich und reicht geschätzt für 90% der privaten Anwender.
zum Beitrag08.01.2024 , 11:27 Uhr
Leider bleibt uns der Autor die Antwort auf die Frage schuldig, was er tun will, wenn Rußland auf westliche Eskalation mit Gegeneskalation antwortet. Und so, wie ich die Militärs verstanden habe, hat Rußland aufgrund seiner mehrfach höheren Ressourcen gegenüber der Ukraine die Eskalationsdominanz. Es sei denn, die NATO entsendet eigene Truppen in die Ukraine und riskiert damit, den Krieg in die eigenen Länder zu holen, und sei es "nur" durch russische Raketenschläge.
Sich auf das BIP als Maßstab für wirtschaftliche und damit militärische Leistungsfähigkeit zu verlassen, ist wirtschaftstheoretisch überholt. In den USA, mit den meisten Privatknästen der Welt und mehr Eingesperrten als Anteil an der Bevölkerung als irgendwo sonst, von Nordkorea abgesehen, steigern diese ebenso das BIP wie ein überteuertes, ineffizientes Gesundheitssystem oder auch überteuerte Waffenproduktion.
Der Westen hat sich in diesem Krieg schon so häufig fatal und unverzeihlich geirrt, so bezüglich der Wirkung der Sanktionen, der eigenen Waffen, bezüglich der russischen Fähigkeit, seinen militärisch-industriellen Komplex auszudehnen, daß es viel zu riskant für Deutschland ist, den Weg des Autors zu gehen. Wer keinen Kriegsgewinn garantieren kann, und das ist gegenüber einer Atommacht ausgeschlossen, hat m. E. die Verpflichtung, alles zu tun, um den Krieg so schnell wie möglich zu beenden. Und deutschen Politikern sollte dafür deutsche Interessen weitaus wichtiger sein als ukrainische.
Daß der Krieg auch für Deutschland längst eine Überforderung ist, daß der Abbau von staatlichen Leistungen zugunsten von in der Ukraine und fürs eigene Militär verpulverter Gelder zu sozialen Unruhen, zum Rechtsruck in Deutschland und Europa führt, ist doch längst Realität.
Wenn der Westen der Ukraine die Unterstützung entzieht, wird sie zu einem Vertrag bereit sein müssen, der die westlichen und russischen Sicherheitsinteressen gleichermaßen wahren kann. Das ist der sicherste Weg zum Frieden.
zum Beitrag22.09.2023 , 20:33 Uhr
Krugmann ist doch nur der Vertreter eines wirtschaftstheoretisch rückständigen Mainstreams, der uns im übrigen auch prognostiziert hat, auf billige Energie aus Rußland könne Deutschland recht schmerzfrei verzichten.
Die Entstehung von Ungleichheit ließ sich von mittlerweile ziemlich prominenten Franzosen recht "einfach" modellieren: Bouchaud JP, Mezard M. Wealth Condensation in a Simple Model of Economy. Science & Finance, Capital Fund Management; 2000. Accessed September 5, 2008. ideas.repec.org/p/...sfiwpa/500026.html
Und wenn man in Deutschland Steve Keen gelesen hätte, wäre die fundamentale Bedeutung von billiger Energie bekannt gewesen: Keen S, Ayres RU, Standish R. A Note on the Role of Energy in Production. Ecological Economics. 2019;157:40-46. doi:10.1016/j.ecolecon.2018.11.002
Ähnliches hätte man auch schon bei Tainter nachlesen können: Tainter JA. Drilling Down: The Gulf Oil Debacle and Our Energy Dilemma. 2012th ed. Springer; 2011. Tainter J. The Collapse of Complex Societies. Reprint. Cambridge University Press; 1990.
zum Beitrag14.09.2023 , 21:58 Uhr
Mich wundert etwas, daß zahnärztliche Kunststofffüllungen nicht als Quelle für BPA genannt werden. Die haben ja das ca. 2-3mal haltbarere Amalgam heute oft verdrängt: pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35566958/ Polymers (Basel). 2022 Apr 27;14(9):1790. Monomer Release from Dental Resins: The Current Status on Study Setup, Detection and Quantification for In Vitro Testing
zum Beitrag05.05.2023 , 14:29 Uhr
Was für eine Dringlichkeit? Deutschlands Beitrag zum globalen CO2-Ausstoß beträgt nur ca. 2%. Und global wird der CO2-Ausstoß weiter erheblich zunehmen, noch über Jahrzehnte. Es besteht kein Grund, sich überstürzt wirtschaftlich in den Fuß zu schießen. Völkerrechtliche Verträge zum CO2? Kann man brechen, sofern das nützlich erscheint, sind bezüglich CO2 auch nicht strafbewehrt. Daß CO2-Reduktion so sonderlich wichtig wäre, glaubt doch auch diese Regierung nicht, sonst liefen die dt. Atomkraftwerke noch. Die durch CO2-Vermeidungsvorschriften sich verteuernde Produktion wurde und wird jetzt oft genug ins Ausland verlegt, wo dann pro Produktionseinheit eher mehr CO2 ausgestoßen wird. Was Deutschland mit dem GEG betreibt, ist Symbolpolitik auf dem Rücken von Mietern und Hauseigentümern.
zum Beitrag05.05.2023 , 14:21 Uhr
"Die Bewertung der Wirksamkeit von Klimapolitik hängt also weniger vom tatsächlichen Nutzen ab als vom eigenen Geldbeutel." Das ist eine fragwürdige Interpretation der Datenlage. Wenn eine Familie wie unsere unter 10.000 kWh Gas pro Jahr verbraucht, rechnen sich halt Sparinvestitionen erst nach dem doppelten Zeitraum einer Familie, die 20.000 kWh verbraucht. Und die allermeisten Amortisationsrechnungen, die in der Presse kolportiert werden, sind darüberhinaus falsch, weil sie keine Kapitalverzinsung ansetzen, nicht einmal einen Inflationsausgleich: Wenn ich heute 30.000 € investiere und diese dann in 20 Jahren zurückbekomme, sind sie längst weniger wert. Also muß die kapitalintensive Energiesparinvestition kalkulatorisch verzinst werden, wodurch sie noch unattraktiver wird.
zum Beitrag12.04.2023 , 15:59 Uhr
Sorry, es ist neben der Sache, CO2-Ausstoß pro Kopf zu vergleichen, wenn Deutschland seit vielen Jahren CO2-intensive Produktion nach China ausgelagert hat. Und trotzdem stößt Deutschland im Vergleich zu Frankreich regelmäßig 10mal so viel CO2 aus pro kWH Strom: app.electricitymaps.com/map?lang=de
zum Beitrag13.07.2022 , 14:14 Uhr
Ein (elektrisches) Fahrrad ist ein inhärent unsicheres Verkehrsmittel, das heute vermutlich neu gar nicht mehr zugelassen würde: Viel zu hoher Schwerpunkt, damit immer kippgefährdet. Im Stand nicht stabil stehend. Keine Knautschzone, kein Schutz vor Witterung. Da nur 2 Räder, auf Schmutz und Eis besonders unfallgefährdet. Vermutlich wären kleine, leichte Elektroautos, die in China auch nicht mehr kosten als elektrische Fahrräder hierzulande (Mikroautos, unter 2000 €), die (sicherheits-) technisch weitaus bessere Wahl.
zum Beitrag01.06.2022 , 20:02 Uhr
Gut, unterstellen wir Instandhaltungskosten, die ein Großvermieter wie Vonovia tragen muß, von 1 €/qm. Die durchschnittliche Wohnungsmiete bei Vonovia betrage 7,5€/qm, läßt sich googeln: reports.vonovia.de...airen-preisen.html Dann beträgt der Instandhaltungsaufwand 1 € von 7,5 €. D. h., wenn er durch die Inflation 10% stiege, kämen davon 10%/7,5, also 1,33% im Quadratmeterpreis an. D. h., eine Mieterhöhung von 3,1% läßt sich damit nicht rechtfertigen.
zum Beitrag01.06.2022 , 12:11 Uhr
Wer im Internet kriminell unterwegs ist, wird ein oder mehrere VPNs benutzen. IPs von besseren VPNs sollen nicht rückverfolgbar sein: nordvpn.com/de/blo...n-zuruckverfolgen/
zum Beitrag01.06.2022 , 11:20 Uhr
Was hat die allgemeine Inflationsrate mit den Kosten des Vermieters für die Kaltmiete zu tun? Dessen Kosten sind in erster Linie Kapitalkosten, also Zinsen für Bankkredite oder Eigenkapital. Plus Personalkosten seiner Verwaltung. Und wenn Vonovia jetzt 3,1 % mehr haben will, dann, um seine Eigenkapitalrendite zu erhöhen. Was aktuell die Inflationsrate hochtreibt, vor allem Energiekosten, reicht der Vermieter ohnehin mit den Nebenkosten an den Mieter durch.
zum Beitrag06.05.2022 , 13:31 Uhr
Georgien und Ukraine wollten in die NATO und damit die Bedrohung für Rußland erhöhen, und deshalb hat Rußland interveniert. Den baltischen Staaten ist das nicht widerfahren, weil sie geostrategisch nicht so bedeutsam sind oder Rußland im Vorfeld ihres NATO-Beitritts sich noch nicht stark genug fühlte, sie zu besetzen.
Wenn Rußland die Ukraine mit taktischen Atomwaffen unter Kontrolle bringen muß, weil die schweren Waffen des Westens es dazu zwingt, wird der Westen absehbar daraufhin nicht mit Atombomben auf Rußland reagieren. Schließlich ist die Ukraine offiziell nicht in der NATO, noch sind die NATO-Staaten oder die USA offiziell im Krieg mit Rußland.
Die Idee, daß Rußlands Sieg in der Ukraine Überfälle auf NATO-Länder nach sich ziehen würde, ist journalistische Phantasterei. Kein relevanter Militär oder Geostratege sieht die Gefahr. Der Kriegsverlauf hat bewiesen, daß Rußland konventionell gegen die NATO Stand heute keine Chance hat. Rußland hat begrenzte Kriegsziele, die es aber für vital hält. Das Regime wird alles tun, diese Kriegsziele zu erreichen, weil es bei einem Fehlschlag untergehen würde.
Daß Rußlands Kriegsziel die Zerschlagung der Ukraine sei, ist nur Vermutung. Putins Propaganda zum Kriegsbeginn zum Nennwert zu nehmen, ist m. E. falsch. Er konnte schlecht sagen, wir müssen die Ukraine militärisch neutralisieren, weil sie, seit 2014 NATO-aufgerüstet, zu bedrohlich wird, brauchen einen eingefrorenen Konflikt, um die Ukraine aus der NATO draußen zu halten und die Ost- und Südukraine strategisch, weil die Ukraine uns sonst zu gefährlich wird - das hätte Schwäche gezeigt, etwas, was für russische Männer oder gar Staatsmänner nun keinesfalls statthaft ist.
Die Vorstellung, daß Rußland die Krim und damit ihren wichtigsten Schwarzmeerhafen und den schnellen Zugang zum Mittelmeer, zum Nahen Osten aufgeben würde, ist naiv. Die Krim ist lt. russischer Verfassung russisch. Sie würde mit Atomwaffen verteidigt werden.
zum Beitrag02.05.2022 , 17:51 Uhr
(2 v. 2) ad 7. Wenn die Ukraine Schlachtfeld werden und bleiben will, weil sie einen Deal Frieden gegen Land weiter verweigert, ist das ihre Entscheidung. Aber wo soll das deutsche Interesse darin liegen? Brauchen wir die Flüchtlinge? Wollen wir mehr für Rohstoffe und danach Fertigprodukte bezahlen, lieben wir die Inflation und unsere Verarmung, sehnen wir uns nach Konflikten zwischen Rußlanddeutschen und Ukrainern in Deutschland, wünschen wir Verteilungskonflikte, wenn die Gelder für die Aufrüstung woanders fehlen? Im Interesse deutscher Selbstbestimmung ist es m. E., der Ukraine jede militärische Hilfe zu verweigern, damit sie (viel zu spät) kapituliert (Mearsheimer, New York Times, 2014: "Don't Arm Ukraine"). ad 8. Ukrainische Männer werden an der Ausreise gehindert. Wir haben das Recht auf Kriegsdienstverweigerung in unserer Verfassung. Warum weist unsere Regierung die Ukraine nicht darauf hin und übt Druck in diese Richtung aus, wenn wir schon unsere Demokratie exportieren wollen? Was für Gegenleistungen erbringt die Ukraine für unsere Unterstützung, ein Land, das seit 2014 nur durch westliche Kredite wirtschaftlich überleben kann, das noch 2021 kein nennenswerten Fortschritte Richtung EU-Standards gemacht haben soll (Korruption, Rechtsstaatlichkeit). ad 10. Rußland hat einen Präventivkrieg begonnen, den der Westen plus Ukraine ihm aufgezwungen hat. Der mehr oder weniger völkerrechtswidrige Präventivkrieg ist dem Westen nicht fremd (z. B. Irak, Vietnam). Insofern ist die Dämonisierung Rußlands und Putins neben der Sache.
zum Beitrag02.05.2022 , 17:50 Uhr
(1. v. 2) Offenkundige Fehler und die falsche Perspektive: Warum ist ständig von der NATO und ihren Interessen die Rede, nicht von deutschen Interessen? ad 4. Natürlich eskalieren westliche Waffenlieferungen den Krieg, indem sie ihn verlängern. Damit steigen die Opferzahlen auf beiden Seiten. Versöhnung nach dem Krieg wird schwieriger. ad 5. Deutschland hat ein großes wirtschaftliches Interesse, Rußland nicht zu sanktionieren und nicht sanktioniert zu werden, während die USA von Sanktionen profitieren, weil Deutschland dann das Gas z. B. in den USA kaufen muß. Rath sollte sich vielleicht entscheiden, ob er in deutschem oder US-Interesse argumentiert. Eine "ernsthafte Gefahr" eines expansionistischen Rußlands Richtung NATO-Länder sehe ich nicht, von der aktuell sich zeigenden, militärischen Unfähigkeit Rußlands dazu ganz abgesehen. Dazu paßt die gesamte Vorgeschichte des Krieges nicht. Rußland hat versucht, Teil einer europäischen Friedensallianz, ja Teil der NATO zu werden. Das ist ihm verwehrt worden. Stattdessen ist die NATO an seine Grenzen vorgerückt, wurde die Ukraine nach einem US-Regime Change nach 2014 von einem neutralen Staat in einen NATO-Staat umgebaut und hochgerüstet. Das sind klare Kriegsvorbereitungen gewesen. Wer Frieden mit Rußland wollte, hätte verhandeln und das Verhandelte (wie Minsk II) auch umsetzen müssen. Daß es sonst zum Krieg kommen würde, hat z. B. Kissinger schon 2014 vorausgesagt, auch Egon Bahr sprach von einer Vorkriegszeit.
zum Beitrag27.03.2022 , 18:32 Uhr
Aus einer falschen Analyse wie der des Autors kann keine richtige Politik erwachsen. Rußland ist grundsätzlich kooperationsbereit und energiepolitisch zuverlässig. Es wurde aber durch die Osterweiterung der NATO, durch den westlichen Putsch in der Ukraine 2014 in die sicherheitspolitische Ecke gedrängt, aus der es sich jetzt zu befreien sucht. Der Westen hat sich den heutigen Putin selbst geschaffen: YaleUniversity. Vladimir Pozner: How the United States Created Vladimir Putin.; 2018. Accessed March 5, 2022. www.youtube.com/watch?v=8X7Ng75e5gQ
zum Beitrag24.03.2022 , 18:01 Uhr
Wer sich gegen EU-betreutes Lesen und Denken wehren will, kann die im Artikel genannten Websites problemlos über VPN weiter erreichen, etwa über Server in den USA, die noch ein anderes Verständnis von Meinungsfreiheit hat. Der "Spiegel" hatte mal einen Artikel, wie man die russische Internetblockade umgeht. Die gleichen Maßnahmen helfen natürlich auch gegen EU-Maßnahmen. Also VPN (NordVPN oder Surfshark sind wohl Marktführer, ansonsten nach Test VPN googeln), einen Browser mit eingebautem VPN wie Firefox oder Opera oder den TOR-Browser.
zum Beitrag08.03.2022 , 14:49 Uhr
Der Artikel fordert, daß man sich "nüchtern dieser neuen Welt" stellen möge. Ich habe da zwei Artikelvorschläge eines ausgewiesenen Ökonomen, Michael Hudson, aus dem linken US-Magazin CounterPunch: 1. Hudson M. The American Empire Self-Destructs, But Nobody Thought That It Would Happen This Fast. CounterPunch.org. Published March 8, 2022. Accessed March 8, 2022. www.counterpunch.o...-happen-this-fast/ 2. Hudson M. America Defeats Germany for the Third Time in a Century. CounterPunch.org. Published March 1, 2022. Accessed March 8, 2022. www.counterpunch.o...time-in-a-century/
zum Beitrag08.03.2022 , 12:33 Uhr
Als Alternative ein Text eines ausgewiesenen Kenners (1) außenpolitischer Fragen, den der "Freitag" aus dem "Guardian" übernommen hat und der dort vermutlich in Europa wahrgenommen werden wird. Die europäischen NATO-Mitglieder tragen natürlich Mitverantwortung, denn neue NATO-Mitglieder werden nur einstimmig aufgenommen: www.freitag.de/aut...d-wurden-ignoriert Ukrainekrieg | Washingtons Umgang mit Russland war ein politischer Fehler epischen Ausmaßes Es war lange klar, dass die Expansion der Nato in den Osten zu einer Tragödie führen würde. Jetzt zahlen wir den Preis für die Arroganz der USA (...)
(1) de.wikipedia.org/wiki/Cato_Institute Das Cato Institute ist eine der einflussreichsten ökonomisch-politischen Denkfabriken der USA (...) www.cato.org/people/ted-galen-carpenter Ted Galen Carpenter is senior fellow for defense and foreign policy studies at the Cato Institute. Carpenter served as Cato’s director of foreign policy studies from 1986 to 1995 and as vice president for defense and foreign policy studies from 1995 to 2011. (...) Carpenter is the author of more than 950 articles and policy studies. His articles have appeared in the New York Times, the Washington Post, the Wall Street Journal, the Los Angeles Times, the Financial Times, Foreign Affairs, Foreign Policy, the National Interest, World Policy Journal, and many other publications. He is a frequent guest on radio and television programs in the United States, Latin America, Europe, East Asia, and other regions.
Carpenter received his PhD in U.S. diplomatic history from the University of Texas.
zum Beitrag05.03.2022 , 19:31 Uhr
Davon, daß der russische Angriff auf die Ukraine überraschend gekommen wäre, kann überhaupt keine Rede sein. Hier ein herausragender, unbedingt sehenswerter Vortrag von Wladimir Posner an der Universität Yale (40 min, Rest ist Diskussion), mit einer erstaunlichen Aufrufzahl für das Thema. Zu Posner: de.wikipedia.org/w...imirowitsch_Posner Umfangreicher: en.wikipedia.org/w...Vladimir_Pozner_Jr.
www.youtube.com/watch?v=8X7Ng75e5gQ Vladimir Pozner: How the United States Created Vladimir Putin - YouTube 4.879.010 Aufrufe 02.10.2018 YaleUniversity 287.000 Abonnenten On September 27, 2018, Yale's Program in Russian, East European and Eurasian Studies, and the Poynter Fellowship for Journalism hosted Vladimir Pozner, the acclaimed Russian-American journalist and broadcaster. (...)
Zur Ukraine äußert er sich ab hier, beginnend mit dem Verweis auf die Kubakrise 1962 - schon spätestens 9/2018 war also mit Posners Vortrag klar, daß Putin bzw. die russische Führung die Ukraine nicht gewähren lassen würde auf ihrem Weg in die NATO: youtu.be/8X7Ng75e5gQ?t=4169
Und hier der entscheidende Satz: youtu.be/8X7Ng75e5gQ?t=4425 Die NATO an der russischen Grenze sei aus russischer Sicht eine existentielle Gefahr (das sagt er 2mal), die russische Regierung habe klar gemacht, daß sie das nicht erlauben werde. Nach seiner Überzeugung gäbe es kein Ukraineproblem, wenn der Westen zugesichert hätte, die Ukraine werde kein NATO-Mitglied die nächsten 50 Jahre.
zum Beitrag01.03.2022 , 21:46 Uhr
Wenn der Westen auf die Forderung der Russen nach Sicherheitsgarantien so schnell geantwortet hätte wie jetzt mit Sanktionen auf den russischen Überfall, hätte letzterer vermutlich nicht stattgefunden.
zum Beitrag01.03.2022 , 20:04 Uhr
Herr Reinecke, alle Militärexperten und Strategen, die ich bislang gelesen habe, sagen seit Jahren (1), daß die Ukraine militärisch gegen Rußland keine Chance hat (2). Waffenlieferungen erhöhen nur die Todeszahlen auf beiden Seiten, insbesondere die der ukrainischen Zivilisten, weil Rußland mittlerweile die Zurückhaltung beim Einsatz seiner Mittel der 1. Kriegswoche aufgibt, nachdem es erleben mußte, daß die ukrainische Armee durch Schulung und Waffen z. B. der US-Amerikaner und Briten stärker ist als erwartet. Was ist Ihre moralische, politische oder strategische Rechtfertigung für die erhöhten Todeszahlen, für die Sie plädieren? (1) Mearsheimer JJ. Don’t Arm Ukraine. The New York Times. www.nytimes.com/20...t-arm-ukraine.html. Published February 8, 2015. Accessed January 18, 2016. (2) Ukraine Conflict Update 11 | Institute for the Study of War. Accessed March 1, 2022. www.understandingw...conflict-update-11
zum Beitrag23.02.2022 , 15:04 Uhr
"Wahrhaft siegt, wer nicht kämpft." Deutschland muß nicht militärisch auftrumpfen, weil es wirtschaftlich alle anderen EU-Länder dominiert. Die deutsche Austeritätspolitik hat seine wirtschaftliche Dominanz in der EU gefestigt und dazu geführt, daß aus den anderen Ländern gut ausgebildete Arbeitskräfte, die knappste Ressource der nächsten Jahrzehnte, als Wirtschaftsflüchlinge nach Deutschland gekommen sind und weiter kommen (auch aus der Ukraine). Rußland fehlt es an soft power. Auf Gewalt zurückgreifen zu müssen, ist ein Zeichen von Schwäche und anderen Möglichkeiten.
zum Beitrag22.02.2022 , 20:05 Uhr
Gibt es keine deutschen Geostrategen, die man zu solchen Fragen von Leben und Tod befragen könnte? Das beste, was ich zu der Frage kenne: Mearsheimer JJ. Don’t Arm Ukraine. The New York Times. www.nytimes.com/20...t-arm-ukraine.html. Published February 8, 2015. Accessed January 18, 2016.
zum Beitrag22.02.2022 , 17:42 Uhr
Putin hat in seiner Fernsehansprache zur Anerkennung der Donbassrepubliken sinngemäß gesagt, ich habe die deutsche Übersetzung bei russland.news gehört, daß Rußland weiter alle Maßnahmen ergreifen werde, um sich vor Überraschungsangriffen durch die NATO, die seit 2014 ihre Militärkapazitäten u. a. in der Ukraine ausgebaut habe, zu schützen. Putin sagt, daß Rußland in der gegenwärtigen Situation "jedes Recht hat, Vergeltungsmaßnahmen zu ergreifen, um die eigene Sicherheit zu gewährleisten. Genau das werden wir tun" (ca. 47. min). Solange die NATO den m. E. sehr berechtigten Sicherheitswünschen Rußlands nicht entgegenkommt, wird Rußland weiter eskalieren, nicht deeskalieren, unabhängig von den Wirtschaftssanktionen, die Putin den Russen in der Rede als unausweichlich angekündigt hat.
Der Verweis aufs Völkerrecht ist seit der von der NATO herbeigebombten Unabhängigkeit des Kosovo einseitig, wenn man nicht diesen und die diversen Völkerrechtsbrüche des Westens danach erwähnt. Im Ergebnis spielt das Völkerrecht hier kaum eine Rolle. Darauf zu verweisen, ist eine politische Sackgasse. Es geht m. E. nur noch um die Frage, wie die Beteiligten ihren jeweiligen Nutzen maximieren können, welchen Preis sie für welche Handlung zu zahlen bereit sind. Kooperation mit Rußland ist für Deutschland, für Europa auf jeden Fall sinnvoller als Konfrontation. Die USA haben andere Interessen.
zum Beitrag21.02.2022 , 22:34 Uhr
Es ist so peinlich, daß die deutsche Öffentlichkeit diese Politiker, die auf Völkerrechtsbruch abheben, nicht alle auslacht. Rußland macht nur nach, was die NATO vorgemacht hat: www.mdr.de/heute-i...goslawien-100.html 20. Jahrestag NATO-Einsatz in Jugoslawien: Der Sündenfall? Stand: 27. März 2019, 11:10 Uhr Vor 20 Jahren begann die NATO mit der Bombardierung Jugoslawiens, offiziell zum Schutz der Kosovo-Albaner. Mit dabei: die Bundeswehr. Bis heute gibt es Zweifel an der Legitimität des Einsatzes. Zu Recht, meinen Völkerrechtler. (...)
zum Beitrag20.02.2022 , 17:18 Uhr
Ich habe zwei von Schlögels Büchern gelesen, die ich atmosphärisch dicht fand, aber wenig analytisch ("Moskau lesen", "Die Mitte liegt ostwärts"). Dieses Bild wird durch obiges Interview bestätigt: Wer sagt, es gebe "keine Politik ohne Raum", aber geopolitisch nicht analysieren will, ist ein gefährlicher Ratgeber. Denn mit Mearsheimer ist daran festzuhalten, daß die objektiven Sicherheitsbedürfnisse von konkurrierenden bis feindlichen Staaten weitgehend unabhängig von ihrer inneren Verfaßtheit sind. Kissinger hat als Lösung der Ukrainefrage schon früh deren Neutralität vorgeschlagen. Schlögel mag die Ukraine für ein befreundetes Land halte, ich nicht. Dafür ist mir die Regierung zu nationalistisch, illiberal und vertragsbrüchig (Minsk II). Die Ukraine ist abhängig von westlichen Hilfsgeldern und mit dem Schwenk zum Westen das ärmste Land Europas geworden, was die ukrainische Wut nur steigern kann. Wer eine dezidierte Gegenposition lesen will, dem sei empfohlen: «Bidens Eskalation mit Russland ist ein entsetzliches Konzept». infosperber. Published February 20, 2022. Accessed February 20, 2022. www.infosperber.ch...etzliches-konzept/ "Der britische Russland- und Ukraine-Kenner Richard Sakwa analysiert die Russland-Politik der USA und sieht die Fehler des Westens."
zum Beitrag04.02.2022 , 18:13 Uhr
@ KABOOM Wo ist Rußland nicht vertragstreu? Das Gas kommt in den vereinbarten Mengen. Die NATO, die bewiesen hat, daß sie nach Belieben völkerrechtswidrige Kriege führen kann, hat sich Richtung der Grenzen Rußlands ausgedehnt, nicht umgekehrt: www.heise.de/tp/fe...523.html?seite=all "Die NATO ist ein Angriffsbündnis" 07. November 2016 Paul Schreyer
Sie können beim Wissenschaftlichen Dienst des Deutschen Bundestages eine "Ausarbeitung" "Die Militärdoktrinen der Sowjetunion und der Russischen Föderation seit den 1970er Jahren. Bedrohungsszenarien und Sprache im Vergleich" herunterladen. Da werden Sie finden, daß sich Rußland seit fast 30 Jahren durch die NATO-Expansion bedroht sieht. Immer wieder hat Rußland davor gewarnt. Die Zeit folgenloser Warnungen scheint zuende zu gehen.
zum Beitrag04.02.2022 , 15:24 Uhr
@KABOOM Wo ist Rußland nicht vertragstreu? Das Gas kommt in den vereinbarten Mengen. Die NATO, die bewiesen hat, daß sie nach Belieben völkerrechtswidrige Kriege führen kann, hat sich Richtung der Grenzen Rußlands ausgedehnt, nicht umgekehrt: www.heise.de/tp/fe...523.html?seite=all "Die NATO ist ein Angriffsbündnis" 07. November 2016 Paul Schreyer
Sie können beim Wissenschaftlichen Dienst des Deutschen Bundestages eine "Ausarbeitung" "Die Militärdoktrinen der Sowjetunion und der Russischen Föderation seit den 1970er Jahren. Bedrohungsszenarien und Sprache im Vergleich" herunterladen. Da werden Sie finden, daß sich Rußland seit fast 30 Jahren durch die NATO-Expansion bedroht sieht. Immer wieder hat Rußland davor gewarnt. Die Zeit folgenloser Warnungen scheint zuende zu gehen.
zum Beitrag04.02.2022 , 12:52 Uhr
Existentielle Sicherheitsbedürfnisse läßt eine Atom- und Militärmacht wie Rußland nicht unbefriedigt, ist dafür opferbereit. Wirtschaftssanktionen laufen deshalb ins Leere. Ich empfehle zum Einstieg in die angewandte Realpolitik Henry Kissinger, vertiefend John Mearsheimer, s. meine Literaturhinweise: taz.de/Russlandpol...-der-SPD/!5829386/
Rußland profitiert von hohen Gaspreisen am Spotmarkt, weil die langfristigen Lieferverträge preislich an den Spotmarkt gebunden sind, was auch die Unlust erklärt, die Liefermengen kurzfristig zu erhöhen - der Spotmarktpreis fiele. Ein Verzicht auf Nord Stream 2 wird Gas noch mehr verknappen und noch teurer machen, weil die europäischen Gasfelder sich erschöpfen, weil der Kohle- und Atomausstieg zu mehr Laufzeiten der Gaskraftwerke führt. Auf Sanktionen gegen Rußland zu setzen, die auch Deutschland schwer treffen würden, steigende Energiepreise sind die wichtigste Inflationsursache, ist m. E. selbstschädigender Starrsinn.
Wer deutsche oder auch europäische Interessen verfolgt, sollte sich fragen, warum man sich für die Ukraine, weder EU- noch NATO-Mitglied, so ins Zeug legt. Das läßt sich m. E. nur mit Vasallentum gegenüber den USA erklären, die ihre geostrategischen Interessen verfolgen, die mit deutschen Interessen nicht deckungsgleich sind: "In der internationalen Politik geht es nie um Demokratie oder Menschenrechte. Es geht um die Interessen von Staaten. Merken Sie sich das, egal, was man Ihnen im Geschichtsunterricht erzählt" (Egon Bahr).
Egon Bahr als Architekt der deutschen Ostpolitik hat Entspannungspolitik mit Rußland und danach mit der DDR nicht aus Gutmenschentum betrieben, sondern in deutschem Interesse. Insofern ist er zeitlos. Damals wie heute ging es um Sicherheit und wirtschaftliche Vorteile für Deutschland. Nach den Ostverträgen wurden viele Produkte aus der DDR in den Westen verkauft, wurden die Gasverträge mit Rußland geschlossen. Russisches Gas bleibt absehbar das billigste für Deutschland.
zum Beitrag01.02.2022 , 21:56 Uhr
In der FAZ: www.faz.net/aktuel...ngen-17736397.html Ukraine-Russland-Konflikt : Das Russische abwürgen Von Kerstin Holm -Aktualisiert am 18.01.2022-20:24
zum Beitrag31.01.2022 , 19:35 Uhr
Auch noch zur Lektüre empfohlen: www.ipg-journal.de...-keine-politik-298 06.03.2014 | Henry A. Kissinger Henry A. Kissinger: "Eine Dämonisierung Putins ist keine Politik" Vier Vorschläge für eine ausbalancierte Unzufriedenheit. Die öffentliche Debatte um die Ukraine dreht sich vor allem um das Thema Konfrontation. Aber wissen wir, auf was wir uns einlassen? (...)
zum Beitrag31.01.2022 , 18:29 Uhr
(2 v. 2) Leider sparen Sie diese Vorgeschichte, ohne die das russische Handeln nicht als rationale Realpolitik verständlich wird, immer aus, Herr Reinecke. Mearsheimer läßt sich aktuell, 30.1.22, übrigens in der "Welt" nachlesen: www.welt.de/politi...oduct.onsitesearch „Die Nato hat mit dem Feuer gespielt und sich verbrannt“
Wenn man Sozialdemokrat und rußlandpolitisch nicht völlig dumm ist, weiß man das alles und sieht keine Veranlassung, sich von Schröder zu distanzieren.
zum Beitrag31.01.2022 , 18:29 Uhr
(1 v. 2) Die USA haben völkerrechtswidrig sich mit NGOs in die ukrainische Innenpolitik eingemischt, nach dieser Vorarbeit dann 2/2014 völkerrechtswidrig die rußlandfreundliche Regierung gestürzt und ihr Gewächs eingesetzt: "Fuck the EU", "Yats is our man" (Nuland). Quellen: de.wikipedia.org/wiki/Arsenij_Jazenjuk (...) Jazenjuk war 2007 Begründer der Open Ukraine Foundation, die von amerikanischen, britischen und anderen internationalen Partnern – u. a. von der U.S.-Ukraine Foundation[40], vom Außenministerium der Vereinigten Staaten, der NATO, Chatham House, der Swedbank, der „Black Sea Trust for Regional Cooperation“, einem Projekt des German Marshall Fund, und der National Endowment for Democracy (NED) – sowie von der ukrainischen Viktor-Pinchuk-Stiftung[41] finanziert wurde. (...)
»Vieles von dem, was wir heute tun, wurde vor 25 Jahren verdeckt von der CIA erledigt.« Allen Weinstein, Mitverfasser der Gründungsakte der NGO National Endowment for Democracy (aus: www.buecher.de/sho...prod_id/54415797/)
Und: Mearsheimer JJ. John J. Mearsheimer | How the West Caused the Ukraine Crisis | Foreign Affairs. Published October 2014. Accessed September 4, 2014. www.foreignaffairs...is-the-wests-fault
Und bis heute ebenso aktuell: Mearsheimer JJ. Don’t Arm Ukraine. The New York Times. www.nytimes.com/20...t-arm-ukraine.html. Published February 8, 2015. Accessed January 18, 2016.
Daß dann mit US-Hilfe rußlandhassende Nationalisten in der Ukraine das Ruder übernommen haben, die ihren russischen Mitbürgern die russische Sprache verbieten, rußlandfreundliche Journalisten ermordet wurden, russische Sender in der Ukraine verboten wurden, daß die Ukraine die letzten Jahre entgegen dem Rat von Mearsheimer militärisch vom Westen aufgerüstet wurde etc., spare ich mir im Detail zu belegen.
zum Beitrag18.12.2021 , 13:33 Uhr
@warum_denkt_keiner_nach? Der Wert der Immobilien selbst ist längst nicht so stark gestiegen wie der Wert der Grundstücke. Letzteres ist nicht abschreibbar, weil es sich im Ggs. zur Immobilie nicht über ein paar Jahrzehnte verbraucht. Hans-Jochen Vogel hat darüber ein Buch geschrieben ("Mehr Gerechtigkeit!: Wir brauchen eine neue Bodenordnung – nur dann wird auch Wohnen wieder bezahlbar"). Kenne ich leider noch nicht.
zum Beitrag17.12.2021 , 16:27 Uhr
@Nutzer Haben Sie jetzt eine neue BWL erfunden, oder wie kommen Sie zu Ihren Aussagen? Der Wohnungsmarkt ist kein Kartoffelmarkt, weil die Nachfrage nicht besonders preiselastisch ist - Wohnen muß jeder, und wenn es zu viele Wohnungen gibt, wird man trotzdem selten zwei bewohnen. Kartoffeln können ein Giffen-Gut sein sein, für Wohnungen ist das ausgeschlossen. Aber der Wohnungsmarkt bleibt ein Markt.
zum Beitrag17.12.2021 , 16:13 Uhr
Wie Frau Herrmann gerade überzeugend dargestellt hat, könnten Sie Ihr Firmenauto 33 Jahre lang steuersparend reparieren lassen, danach wäre es immer noch den Neupreis wert. Schauen Sie sich z. B. den Kölner Dom an: Seit Jahrhunderten repariert, nie war er so wertvoll wie heute. (Okay, man hat keine Gammelisolierung drauf gepappt, die CO2-sparend vorzeitig die Bausubstanz zerstört. Und die Nutzer scheinen heute auch keine anderen Ansprüche als vor ein paar Hundert Jahren zu haben, also mußte man nicht abreißen u. neu bauen).
zum Beitrag05.12.2021 , 22:03 Uhr
Von einem naturwissenschaftlich ausgebildeteten Babyboomer, der Pötter nicht ist ("Amerikanistik, Politik und Jura", lt. Wikipedia), könnte man erwarten, daß er den jungen Leuten Kritikfähigkeit am wissenschaftlichen Mainstream, den der IPCC verkörpert, voraus hat. Leider ist auch die TAZ bezüglich dieser Kritik ein Totalausfall. Wie es besser geht, zeigt regelmäßig die Klimaschau. Gerade besonders gut: kaltesonne.de/klim...rolle-als-gedacht/ Klimaschau #84: Spielt die Sonne beim Klimawandel doch eine größere Rolle als gedacht? Ergänzend: Nir Shaviv, Koautor der referierten Studie, hat den Sonneneinfluß des Klimas schon vor Jahren vorgerechnet und gezeigt, daß sein solares Klimamodell eine geringere Fehlpassung bezüglich der historischen Daten hat als die viel komplexeren Modelle des IPCC: www.sciencebits.co...uments-are-defunct Schreibt ein Babyboomer, Jg. 1965.
zum Beitrag03.10.2021 , 11:15 Uhr
Sorry, meine Antwort an Sie ist nach oben verrutscht, suche "Fußbreit".
zum Beitrag03.10.2021 , 11:13 Uhr
"Kein Fußbreit den Nazis!" Das ist naiv. Deutschland lebt nach wie vor von und mit dem nationalsozialistischen Erbe, z. B. auch in seinem Export, nachdem es im 2. Weltkrieg enorme, nicht mehr zerstörte Industriekapazitäten aufgebaut hat, unter gleichzeitiger Vernichtung der Eliten in anderen europäischen Ländern, inkl. deren Industriekapital, was wirksam bis heute ist (s. Werner Abelshauser, Wirtschaftsgeschichte der Bundesrepublik Deutschland : 1945 - 1980). Ich kann nur empfehlen, die von mir verlinkte Laudatio auf Götz Aly in der "Zeit" zu lesen, um zu ahnen, was alles vom Nationalsozialismus im Nachkriegsdeutschland übernommen wurde und bis heute wirksam ist: "Götz Aly erinnert gerne an die Fülle der Gesetze und Verordnungen, vom Mieterschutz über unsere Steuerklassen, Familienförderung, Rentenhöhe, Arbeitsrecht bis in die Details der Abgabenbefreiung von Überstundenzuschlägen, die als selbstverständliche Errungenschaften übernommen wurden (...)". Oder das Ethos der deutschen Leistungsgesellschaft, die antielitäre, antikulturelle, antiamerikanische Haltung. Wer andere als Nazis beschimpft, beschimpft sich also zum erheblichen Teil selbst. Damit ist Nazi m. E. als Begriff viel zu unscharf und zeigt nur die Naivität der Begriffsverwender. Der Kern des Nationalsozialismus ist mit Gunnar Heinsohn das bewußte Ablehnen der jüdischen "Heiligkeit des Lebens", der ideologisch gestählte Wille, wirkliche oder imaginierte Konkurrenz oder andere, auch nur imagnierte Ethnien physisch zu vernichten. Lee hat in seiner Ansprache nicht mit seinem SS-Großvater geprahlt, die Äußerung war eher lakonisch. Er mag konservativ sein, nationalistisch, vielleicht auch nur ökonomisch verzweifelt, wenn er gegen die Agrarbilligimporte aus anderen Ländern wettert, wo doch dort im Ggs. zu Deutschland ökologische Rücksichten keine Rolle spielten. Ein williger Massenmörder ist er nicht.
zum Beitrag02.10.2021 , 21:30 Uhr
2 v. 2 Aufbrüche gab es nach der Erschütterung durch den 2. Weltkrieg und nochmals mit einem hohen Anteil junger Leute an der Bevölkerung Mitte der 1960iger Jahre, der übrigens ein Ergebnis der Familienförderung in "Hitlers Volksstaat" war (Götz Aly (1)). Deutschland vergreist physisch und damit auch mental. Glaubt jemand an einen Aufbruch wohin auch immer mit der neuen Bundesregierung? (1) www.zeit.de/kultur...io/komplettansicht (...) Mit Götz Alys Worten, die den Horkheimer-Satz umkehren: "Wer von den vielen Vorteilen für die Millionen einfacher Deutscher nicht reden will, der sollte vom Nationalsozialismus und vom Holocaust schweigen."
Das ist die große bittere Pointe von Alys monumentalem Forschungswerk: dass zu den Resultaten der nationalsozialistischen Zeit nicht nur Judenmord, Vertreibung und Kriegsverheerung gehören, sondern der Gesellschaftsaufbau der Bundesrepublik. Wir leben in der sozialen Großskulptur, die Hitler hinterlassen hat. (...)
zum Beitrag02.10.2021 , 21:30 Uhr
1 v. 2 (Ich würde erst einmal das Originalvideo mit Lee ansehen. Ich habe nicht Eindruck, daß Sie sich das angeschaut haben.)
Ich sehe keinen Erkenntnisgewinn durch den inflationären Gebrauch des Labels Nazi, der mir hier auch noch offenkundig falsch scheint: Lee sagt zu Anfang des Vortrags, daß in Deutschland alle Ethnien gleich behandelt werden sollten. Und mehr gebe es dazu nicht zu sagen. Das scheint mir schön rechtsstaatlich und auf dem Boden der FDGO. Daß deutsche Linke gerne Nationalisten als Nazis titulieren, sieht von außerhalb Deutschlands nur nach einer deutschen Deformation aus.
Andere Länder pflegen ihren Nationalismus, ihre nationalen Interessen ganz selbstverständlich und offensiv, wie Orban, Biden, Macron oder Putin. (Die Deutschen tun das verdeckter und mit ebenso gutem Gewissen, indem sie z. B. offene Märkte fordern und mit der EU durchsetzen, auf denen dann immer die gleichen Exportweltmeister gewinnen, s. "kicking away the ladder").
"Nazi" hat auch etwas Schillerndes, knallt und zischt so schön. Wenn man den Begriff benutzt, will man das absolut Böse assoziieren, den Gottseibeiuns heraufbeschwören. Ich halte es mit Blick auf den Nationalsozialismus eher mit der "Banalität des Bösen". Und dann muß man wie Hannah Arendt genauer hinschauen, damals wie heute. Lee als Nazi zu bezeichnen, ist ein Fehlgriff. Und ja, sofern es Extremisten in Bundeswehr und Polizei gibt, teils mit Waffendepots und Umsturzplänen, gehört das aufgeräumt. Nur, wer soll das machen, wenn den großen Parteien das offenkundig seit Jahrzehnten nicht gelungen ist? Probleme zu benennen ist einfach, darin waren Linke immer schon gut. Konkrete Gegenpläne zu entwickeln und erfolgreich umzusetzen, ist, woran es mangelt. Und ich fürchte, das wird sich auch nicht mehr ändern, wenn ich mir die bundesrepublikanische Geschichte anschaue.
zum Beitrag02.10.2021 , 13:09 Uhr
Wer sich hier auf die Wiedergabe des Youtubevideos (www.youtube.com/watch?v=bD8JFOamOx) durc Maurin verläßt, bekommt ein schiefes Bild. Der Kontext ist ein anderer: Lee sagt danach dann noch, daß er Unteroffizier, Panzergrenadier, 8 Jahre bei der Truppe, zuletzt Fallschirmjäger, 2 Jahre Berliner Polizist gewesen sei. Alles, was er m. E. sagen will, ist, daß er bei seiner soldatischen Herkunft auf geradeheraus getrimmt und wenig diplomatisch ist. (Und wenn er den SS-Vorfahren verschwiegen hätte, wäre ihm das sicher auch wieder vorgehalten worden). Ich kenne den Verweis auf "Panzerfahrer" als Vorgänger des Professors auch noch aus der kieferchirurgischen Vorlesung der Uni Göttingen. Das sollte ausdrücken: Geradeheraus, breite Ellenbogen, Widerstand überwindend. Man kann von einem Bauern nicht erwarten, daß er die political correctness-Erwartungen des links-grünen Milieaus bedient. Trotzdem sollte man noch in der Lage sein, auch so jemanden zu verstehen. War aber gerade ein Artikel in der TAZ, daß die unterschiedliche Milieus, Politiker und einfache Leute, dazu nicht mehr in der Lage sind. Ausnahmen vermutlich Leute wie Habeck, die in Philosophie und Literatur am Dechiffrieren anderer Sprechweisen geschult sind.
zum Beitrag02.10.2021 , 00:40 Uhr
3 v. 3
1. Eine Zukunft der Milcherzeugung im Klimawandel: Weidemilcherzeugung in integrierten Marktfrucht-Futterbau-Systemen. Uni Kiel. Published October 1, 2021. Accessed October 2, 2021. www.uni-kiel.de/de...idemilch-futterbau 2. Gängige Naturschutzmaßnahmen in der Landwirtschaft helfen Bodenleben wohl nicht. Accessed October 1, 2021. idw-online.de/de/news771431 3. Rohwetter M, Sprothen V. Fleischkonsum: Wenn Kühe kein Problem mehr wären. Die Zeit. www.zeit.de/2021/3...ohl-landwirtschaft. Published September 9, 2021. Accessed October 1, 2021. 4. Renaturierung: Zurück in die Eiszeit. Accessed September 25, 2021. www.spektrum.de/ne...ie-eiszeit/1899424 5. Regenerative Landwirtschaft. In: Wikipedia. ; 2020. Accessed December 19, 2020. de.wikipedia.org/w...ft&oldid=203387226 6. Haist L. Regenerative Landwirtschaft: Früher Banker, heute Bauer. Die Zeit. www.zeit.de/zeit-m...ologie-brandenburg. Published December 7, 2020. Accessed December 19, 2020. 7. Müller V. Landwirtschaft: Warum Artenvielfalt für gute Böden sorgt. DIE WELT. www.welt.de/wissen...-Boeden-sorgt.html. Published December 19, 2020. Accessed December 19, 2020.
zum Beitrag02.10.2021 , 00:39 Uhr
2 v. 3
Lee hält die deutsche Landwirtschaft für unverzichtbar, womit er Recht hat. Aber gleichzeitig behauptet er, diese Landwirtschaft wäre so supermodern (aber im Umweltergebnis besser?), daß Überdüngung und zu viel ausgebrachte Pflanzenschutzmittel gar nicht mehr vorkämen, zumindest nicht auf seinen Feldern. Wo dann Artensterben bei Pflanzen und Insekten und Nitrat im Grundwasser herkommen, erklärt er nicht. Dabei sind die Zusammenhänge zur konventionellen Landwirtschaft vielfach nachgewiesen. Ebenso behauptet er am Beispiel Äpfel, Deutschland würde einen Großteil seiner Nahrung importieren. Keine Rede davon, daß Deutschland doppelt so viel Schweinefleisch exportiert wie importiert, mit den ökologischen Folgen, die das hat: www.schweine.net/n...t-deutschland.html
Er behauptet, daß die alternative Landwirtschaft 50% weniger produktiv sei als die konventionelle. Das ist zumindest teilweise überholt (1-6), d. h., neuere Forschung widerlegt das, insofern sie z. B. den Flächenverbrauch in den Herkunftsländern für importierte Futtermittel einbezieht (1). Aber diese Forschung ist sicher bisher weder politisch noch in der Betriebswirklichkeit angekommen, wofür die Landwirtschaft als hochreglementierter Bereich kaum etwas kann, zu stark sind die staatlichen Vorgaben und Eingriffe. Als CSA-Mitglied kann ich nur konstatieren, daß (nicht nur) ökologisch engagierte Landwirte m. E. laufend Selbstausbeutung betreiben, wofür auch die global sehr hohe Selbstmordrate unter Landwirten spricht, die Lee indirekt und glaubhaft in seinem Vortrag anschneidet, wenn er von weinenden Landwirten berichtet, die ihn anrufen. Daß das neben Resignation zu politischer Radikalisierung führen muß, ist auch völlig klar.
Lees Aufruf zu regionaler, jahreszeitengerechter Nahrungsmittelproduktion und -konsumtion könnte auch aus einem CSA-Flyer oder dem Programm der Grünen stammen.
zum Beitrag02.10.2021 , 00:39 Uhr
1 v. 3 Ich halte es für schlechten Journalismus, sich in Klimafragen nur auf eine Seite, also Bundesregierung bzw. IPCC zu beziehen. Der IPCC ist staatlich finanziert und hat als UN-Gründungsauftrag den Nachweis und Kampf gegen einen angeblich menschengemachten Klimawandel, siehe erste Absätze im entsprechenden UN-Beschluß: www.ipcc.ch/site/a...9/02/UNGA43-53.pdf (Weiter hinten (6.) ist der Beschluß ausgewogener, aber das ist m. E. nicht praktisch wirksam geworden.)
Daß linker Journalismus in der Klimafrage zum staatsgläubigen werden konnte, diskreditiert ihn zutiefst.
Kritiker der CO2-Hysterie mit Verweis auf Gauland in die rechte, tumbe Ecke zu stellen, ist dann nur noch Propaganda. Einer der schärfsten Kritiker des CO2-Mems ist Nir Shaviv, Physikprofessor an der Universität Jerusalem. Wer ein Gefühl dafür bekommen will, wie hysterisch und einseitig die deutsche Klimadiskussion im internationalen Vergleich geworden ist, lese den englischen Wikipediaeintrag über ihn und vergleiche mit dem deutschen: en.wikipedia.org/wiki/Nir_Shaviv
Anthony Lee ist Landwirtschaftslobbyist. Ich habe mir den "Vortrag" von ihm, den die TAZ verlinkt hat, in Gänze angesehen: wenig strukturiert, impressionistisch, aber m. E. nicht rechtsextrem. Lee wäre inhaltlich zu kritisieren, was dem Autor offenkundig zu mühsam ist. Stattdessen journalistische Taschenspielertricks wie das Kontrastieren einer Aussage Lees zur Berliner Polizei 2008 mit einer Stellungnahme einer Polizeipressesprecherin zur Situation heute - richtige Recherche hätte da erst begonnen und würde einer Pressesprecherin nicht unbesehen glauben...
zum Beitrag18.08.2021 , 18:14 Uhr
Hier 2 Links des Bayrischen Rundfunks, die aktuell gehen. Das 1. BR-Video ist identisch mit dem oben verlinkten, das wohl gerade gelöscht wurde: www.youtube.com/watch?v=6FsxyVaFGQg Forschung "Kuh pro Klima" | Unser Land | BR Fernsehen 6.164 Aufrufe 20.10.2020
www.youtube.com/watch?v=RasUbZTR4kQ Klimakiller und Methanausstoß: Sündenbock? Die Ehrenrettung der Kuh | Stationen | BR 8.424 Aufrufe 07.10.2019
zum Beitrag18.08.2021 , 17:53 Uhr
Nein, Savory ist nicht widerlegt, schon gar nicht von diesem veganen Youtubehektiker, den Sie angeben. Sehen Sie den verlinkten Beitrag des Bayrischen Rundfunks an! "Holistic Management" ist längst institutionalisiert und wächst stetig, so mein Eindruck, auch wenn Deutschland ein Nachzügler ist, wie folgende Karten zeigen: trends.google.com/...l&q=Allan%20Savory holisticmanagement.org/community-map/
zum Beitrag17.08.2021 , 23:02 Uhr
Leider ist der Artikel inhaltlich falsch.
Tatsächlich brauchen wir viel mehr Rindfleisch auf dem Teller aus der regenerativen Weidewirtschaft, wenn die globale Wüstenbildung gestoppt und umgekehrt werden soll, wenn die Graslandschaften der ariden und semiariden Regionen erhalten werden sollen, wenn CO2 im Boden gebunden werden soll. Das sollte seit diesem legendären TED-Talk in 2013 allgemein bekannt sein, nach 7,7 Mio Aufrufen: www.ted.com/talks/...rse_climate_change Allan Savory: Die Wüste begrünen und den Klimawandel umkehren
Von Allan Savory sind diverse Bücher bei Amazon verfügbar, ebenso von Joel Salatin.
Diese Art der Weidewirtschaft wird mittlerweile von einer US-Behörde gefördert, erste Studien nun auch in Deutschland: www.wissenature.co...dfleischproduktion www.landwirtschaft...---mob-grazing.htm Von US-Agrarbehörde gesponsertes Video bzw. Videoserie:
www.ncat.org/soil-...dr-allen-williams/
Soil Health and Adaptive Grazing with Dr. Allen Williams
July 26, 2021
Am Ende des Videos gibt es einen Link auf eine PDF mit Empfehlungen: attra.ncat.org/pro...razing-management/
Es ist bezeichnend, daß die deutsche Wikipedia im Ggs. zur englischen Savorys "holistic management" nicht kennt: en.wikipedia.org/w...ment_(agriculture)
Der Bayrische Rundfunk hat das Thema aufgegriffen: www.youtube.com/watch?v=-gsHg-gUA-s Ist die Kuh ein Klimakiller? So hilft das Holistic Management beim Klimaschutz | Wir in Bayern | BR 10.094 Aufrufe 23.08.2020
Als Buch: www.deutschlandfun...:article_id=139625 Buchkritik / Archiv
zum Beitrag04.07.2021 , 15:24 Uhr
Ich finde es nicht sinnvoll, eine Diskussion zu einem von Ihnen nicht gelesenen Paper zu führen. Die Antwort von Richet auf die Vorwürfe des Verlages dann bitte auch noch.
zum Beitrag03.07.2021 , 21:45 Uhr
Nun ja, wenn Sie etwas Spannendes zum Klima suchen, dann könnten Sie sich damit beschäftigen, daß prominente Physiker entwarnen. Pascal Richet z. B. nimmt für sich in Anspruch, nachgewiesen zu haben, daß CO2 nicht die Ursache der Erwärmung ist, sondern daß diese vom Menschen nicht beeinflußbare, natürliche Ursachen hat. Lesenswerter, verständlicher Text:
Richet P. The temperature–CO2 climate connection: an epistemological reappraisal of ice-core messages. History of Geo- and Space Sciences 2021;12(1):97–110. Available at: hgss.copernicus.or...ticles/12/97/2021/. Accessed June 11, 2021.
Weil Richet so prominent ist, hat das einen heißen Konflikt ausgelöst. Noch mehr Aufmerksamkeit hat Koonin mit seinem Buch "Unsettled" erregt. Bekommen deutsche Journalisten aber auch nicht mit...
zum Beitrag03.07.2021 , 21:12 Uhr
Als selbständigem Chef geht die Diskussion an mir ohnehin vorbei, weil mich (bisher) niemand zu einem bestimmten Sprachgebrauch nötigen kann. Im Web habe ich in meinen Webbrowsern "Binnen-I be gone" als Add-on aktiviert. Das filtert die wichtigsten Gendersprachformen raus und macht die Texte lesbarer, auch hier bei der TAZ.
zum Beitrag02.07.2021 , 16:46 Uhr
Als Physiker könnten Sie doch schon mitbekommen haben, daß die CO2-Hypothese der globalen Erwärmung als widerlegt gelten kann. Auch wenn die Auseinandersetzung noch läuft - der Text ist herunterladbar und lesenswert. Richet ist ein führender, französischer Physiker: Richet P. The temperature--CO2 climate connection: an epistemological reappraisal of ice-core messages. History of Geo- and Space Sciences 2021;12(1):97--110. Available at: hgss.copernicus.or...ticles/12/97/2021/. Accessed June 11, 2021.
Breiter angelegt ist Koonin, Unsettled, aber da warte ich auf die deutsche Buchübersetzung. Und wenn Richet nicht widerlegt werden kann, ist Koonin auch überflüssig.
zum Beitrag25.06.2021 , 19:22 Uhr
Putin verzerrend zu zitieren, ist kennzeichnend für das Niveau, auf dem in der TAZ mit ihm umgegangen wird. Putin beginnt seinen Text mit folgendem Absatz: "Vor genau 80 Jahren, am 22. Juni 1941, überfielen die Nationalsozialisten, nachdem sie ganz Europa erobert hatten, die UdSSR. Für das sowjetische Volk begann damit der Große Vaterländische Krieg, der blutigste in der Geschichte unseres Landes. Dutzende Millionen Menschen starben. Wirtschaft und Kultur trugen immense Schäden davon." Und später heißt es: "1970 wurde zwischen der UdSSR und der Bundesrepublik mit der Vereinbarung über langfristige Gaslieferungen nach Europa ein »Deal des Jahrhunderts« geschlossen. Damit wurden der Grundstein für eine konstruktive Interdependenz gelegt und im Folgenden viele großartige Projekte, wie zum Beispiel Nord Stream, ermöglicht." M. L.: Da steht Nord Stream, nicht Nord Stream 2, worauf obiger TAZ-Kommentar verlinkt. Daß, wie Putin, schreibt, die USA einen Staatsstreich in der Ukraine organisiert haben, worauf die Geschehnisse um die Krim eine Reaktion waren, ist unbestreitbar. Wer Putin nicht glaubt, kann das denkbar prominent und autoritativ hier nachlesen: John J. Mearsheimer | How the West Caused the Ukraine Crisis | Foreign Affairs. 2014. Available at: www.foreignaffairs...is-the-wests-fault
zum Beitrag06.03.2021 , 19:22 Uhr
Mit der Keule "Datenschutz" beraubt sich Deutschland oft genug diverser Erkenntnismöglichkeiten. Und sicher ist es kein Zufall, daß diese von unseren Mittelschichtpolitikern verschuldeten Erkenntnismängel bezüglich der Verhältnisse der Armen und sehr Reichen politisch sedierend wirken.
Anteilig sind Migranten an den Armen überrepräsentiert. Und Arme sind z. B. häufiger übergewichtig, Diabetiker. Psychosozialer Streß durch Armut und Fremdbestimmung schlägt aufs Immunsystem. Alles Risikofaktoren, die die Sterblichkeit an Covid-19 erhöhen. Man muß diese Faktoren nur erheben wollen und können: Stichwort vorsätzlich ausgezehrte, technisch schlecht ausgestattete Verwaltung. "Der Markt wird es richten", Credo der letzten Jahrzehnte, war für die Politiker sehr entlastend, rechtfertigte feiste Untätigkeit statt politischer Arbeit an gesellschaftlicher Gestaltung.
zum Beitrag06.03.2021 , 11:43 Uhr
Nach der mir bekannten Datenlage gibt es keinen zusätzlichen Schutz von FFP2-Masken gegenüber MNS. Und dann soll eine Klammer am Hinterkopf einer FFP2-Maske einen zusätzlichen Nutzen haben? Für mich ist das Aktionismus aus Hilflosigkeit. Die rasenmähergleiche Schließung aller Geschäfte ist aus hygienischer Sicht m. E. Unsinn. Mit Schutzkonzepten (Lüftung, x Quadratmeter/Kunde) sollte weitaus mehr Öffnung möglich sein. Schulen zu öffnen, mag pädagogisch wünschenswert sein, seuchenhygienisch ist es fragwürdig, weil durch die lange Verweildauer und schwer zu kontrollierende Kinder die Risiken höher sind. Grundsätzlich hat der Redakteur Recht: Natürlich bleibt Selbstschutz die nächsten Wochen und Monate wichtig. Nur Schulkinder tragen Viren in ihre Familien, da ist dann wenig mit Selbstschutz. Der Schutz am Arbeitsplatz scheint kaum kontrolliert zu werden. Jedenfalls habe ich von systematischen, staatlichen Kontrollen dort bisher nichts lesen können. Aber die von SPD/CDU/CSU über Jahrzehnte Richtung Nachwächterstaat geschrumpfte, ausgezehrte Verwaltung bringt es eben nicht mehr. Immerhin bin ich gerade geimpft worden, auch wenn die Organisation hakte. (Trotz Impfzusage per Email stand meine Zahnarztpraxis und ihr Personal nicht auf der Impfliste. Vermutlich hat uns der Emailausdruck vorm Weggeschicktwerden bewahrt.)
zum Beitrag14.02.2021 , 17:46 Uhr
Warum verfallen denn die Ortskerne und denkmalgeschützte Bauten dort? Könnte es sein, daß der Denkmalschutz so überzogen wurde, daß die alten Schrottimmobilien keiner mehr haben will, weil viel zu teuer in Sanierung und Unterhalt?
zum Beitrag