Vonovia erhöht Mieten: Steigende Wohnkosten für Millionen
Vonovia, Deutschlands größte Immobilienfirma, kündigt wegen der hohen Inflation Mieterhöhungen an. Betroffen sind wohl Millionen Mieter:innen.
FRANKFURT AM MAIN afp | Millionen deutscher Mieter müssen sich auf stärker steigende Wohnkosten einstellen: Deutschlands größte Immobilienfirma, der Dax-Konzern Vonovia, hält angesichts der hohen Inflationsraten deutlichere Mieterhöhungen für unausweichlich.
„Wenn die Inflation dauerhaft bei vier Prozent liegt, müssen auch die Mieten künftig jährlich dementsprechend ansteigen“, sagte Vonovia-Vorstandschef Rolf Buch dem „Handelsblatt“ (Mittwochsausgabe). Sonst würden viele Vermieter in ernsthafte Schwierigkeiten geraten.
„Wir können nicht so tun, als wenn die Inflation an den Mieten vorbeigeht. Das wird nicht klappen“, sagte Buch weiter. Der Immobilienriese besitzt rund 565.000 Wohnungen, die meisten davon in Deutschland.
Die durchschnittliche Miete bei Vonovia erhöhte sich in den ersten drei Monaten dieses Jahres im Schnitt auf 7,40 Euro pro Quadratmeter – das waren 3,1 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Dies liegt noch deutlich unter der derzeitigen Inflationsrate von knapp acht Prozent.
Leser*innenkommentare
Newjoerg
der Original Wortlaut des Vonovia-Vorstandschefs "Wenn die Inflation dauerhaft bei vier Prozent liegt, müssen auch die Mieten künftig jährlich dementsprechend ansteigen"
es ist gut und richtig, die Vonovia aufzufordern, die Inflation erstmal mit den guten Gewinnen der Vergangenheit abzufangen.
den Artikel mit "Vonovia erhöht Mieten" zu überschreiben, ist ungenauer Journalismus.
Herr Lich
@Newjoerg genau gleiches gilt für Ölkonzerne, Amazon und selbst den Bäcker nebenan - sollen sie doch erst ihre Gewinne der Vergangenheit aufbrauchen ...
Immer gleich die Preise erhöhen, wo kämen wir denn da hin? In die Inflation?
IronMaiden
Kurzfristig ist die Meinung, dass die Inflation Grundstückseigentümer vermieteter Immobilien nicht trifft natürlich richtig. Die Kaufpreise der Immobilien sind bezahlt, falls finanziert sind die Zinsen festgeschrieben und die laufenden Kosten werden überwiegend auf die Mieter umgelegt.
Langfristig stimmt das natürlich nicht. Umbauten, Ausbauten, Renovierungen und Instandhaltungen, Verwaltungskosten steigen auch für Vermieter. Handwerker sind schlechter verfügbar. Kaufpreise und Baupreise neuer Immobilien steigen sowieso, und das auch deutlich schneller als die Durchschnittsinflation. Ein Konzern wie Vonovia kauft und baut eigentlich laufend.
Insofern sind steigende Mieten bei steigenden Baukosten letztlich nur logisch und folgerichtig.
cuba libre
Vonovia verwaltet doch fast nur!
Wieso erhöhen die die Mieten?
WEG MIT DENEN!!!!
Rudi Hamm
Wenn Vonovia rund 500.000 Wohnungen in Deutschland besitzt, macht die Aussage: "Millionen deutscher Mieter müssen sich auf stärker steigende Wohnkosten einstellen".
Nochmals zur Erinnerung: Die roten in Berlin haben diese Wohnungen an Vonovia verkauft. Dabei dürfte jedem klar gewesen sein, dass Profit an erster Stelle steht.
Rudi Hamm
@Rudi Hamm Korrektur:
Wenn Vonovia rund 500.000 Wohnungen in Deutschland besitzt, macht die Aussage: "Millionen deutscher Mieter müssen sich auf stärker steigende Wohnkosten einstellen" keinen Sinn.
Friderike Graebert
@Rudi Hamm schon wenn im Schnitt nur zwei Menschen in einer Wohnung leben ist die Million erreicht.
jghsr
Was hat die allgemeine Inflationsrate mit den Kosten des Vermieters für die Kaltmiete zu tun? Dessen Kosten sind in erster Linie Kapitalkosten, also Zinsen für Bankkredite oder Eigenkapital. Plus Personalkosten seiner Verwaltung. Und wenn Vonovia jetzt 3,1 % mehr haben will, dann, um seine Eigenkapitalrendite zu erhöhen.
Was aktuell die Inflationsrate hochtreibt, vor allem Energiekosten, reicht der Vermieter ohnehin mit den Nebenkosten an den Mieter durch.
Rudolf Fissner
@jghsr Richtig. Denn wozu sollte en Hai auch Bauarbeiten, Handwerker und Angestellte entsprechend der Inflationsrate höher bezahlen?
Der Recht einfach die Mieten an jene durch. ROFL
jghsr
@Rudolf Fissner Gut, unterstellen wir Instandhaltungskosten, die ein Großvermieter wie Vonovia tragen muß, von 1 €/qm. Die durchschnittliche Wohnungsmiete bei Vonovia betrage 7,5€/qm, läßt sich googeln: reports.vonovia.de...airen-preisen.html
Dann beträgt der Instandhaltungsaufwand 1 € von 7,5 €. D. h., wenn er durch die Inflation 10% stiege, kämen davon 10%/7,5, also 1,33% im Quadratmeterpreis an. D. h., eine Mieterhöhung von 3,1% läßt sich damit nicht rechtfertigen.
83191 (Profil gelöscht)
Gast
Heutzutage sind leider Indexmieten (also jährlich ansteigende Mieten, orientierend am Verbraucherpreisindex) üblich. So auch bei Vonovia.
Das macht dann Sinn, wenn auch die Einkommen künftig Index-Einkommen werden. Ansonsten ist es halt eines der klassischen Verarmungs-Instrumente.
hedele
Das ist natürlich witzig, dass nun fast als erstes die Grundmieten erhöht werden, die einen Großteil der Lebenshaltungskosten ausmachen aber praktisch gar nichts mit den Ölpreisen zu tun haben, während die Mieter tatsächlich schon durch die Inflation in anderen Bereichen alles Geld aus der Tasche gezogen wurde. Und es wird schlimmer. Denn ihre Gehälter steigen demgegenüber nur gemächlich.