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Kai Ayadi
[Re]: An wen genau stellen Sie die Forderung nach Stopp aller Rüstungslieferungen?
zum BeitragFordern Sie auch den Stopp aller Rüstungslieferungen (Material und Menschen) durch den Iran an seine Proxys? Das würde doch auch zur Deeskalation beitragen, oder?
Kai Ayadi
Das eigentliche Deprimierende hat die Interviewerin Lea Fauth nicht wirklich angesprochen: Das die extreme antizionistsche bis teilweise antisemitische Haltung vieler Linken, gerade in Frankreich eigentlich redliche Menschen dazu bringt die extreme Rechte zu wählen. Dieser Weg ist natürlich nicht zwangsläufig, aber in das Ausmaß der Enttäuschung sollte man sich einmal hineinversetzen.
zum BeitragKai Ayadi
[Re]: Die unterschiedlichen Opferzahlen haben auch damit was zu tun, dass Israel alles Mögliche dafür tut, die eigenen Staatsbürger (zu denen auch die arabischen Menschen gehören) zu schützen, durch Bunker und Raketenabwehrsysteme z.B.
zum BeitragDie Hamas hat Gaza zu einer (unterirdischen) Festung und Raketenabschussbasis ausgebaut, für die Zivilbevölkerung wurde nichts getan.
Kai Ayadi
[Re]: Also kein Staat Israel, wo Juden selbstbestimmt leben können ohne von der Gnade der Mehrheitsgesellschaft abhängig zu sein. Es geht hier auch nicht um "historisch verständliche Ängste vieler Israeli", sondern um real bedrohtes jüdisches Leben in und außerhalb Israels.
zum BeitragKai Ayadi
[Re]: Und die UNO sowie ihre Instrumente leiten ihre Legitimation von Staaten ab, nicht von Menschen bzw. Bürgern. Sie bilden also mitnichten den Willen der "Weltbevölkerung" ab. Die Rechtsbeziehungen von Staaten untereinander sind auch was ganz anderes als die Beziehungen von Staatsbürgern untereinander. Ich empfehle an dieser Stelle das Buch "Der Wahn vom Weltsouverän" von Gerhard Scheit.
zum BeitragKai Ayadi
[Re]: Die Hamas begreift sich dafür als "universalistische Bewegung"... ihr Djihad soll von allen Muslimen weltweit unterstützt werden. Sie ist laut ihrer Charta "die Speerspitze und die Avantgarde" im Kampf gegen den "Welt-Zionismus". Es braucht nicht nur Forderungen an Israel, sondern auch an die Hamas, via Iran, Katar,... dazu hört man von den "Studentenprotesten" kein Wort!
zum BeitragKai Ayadi
Ja, aber...
zum BeitragWeltweit gesehen, z.B. auch bei der UNO sind "die PalästinenserInnen" wohl eher überrepräsentiert, bzw. besser: eine Israel-feindliche Haltung.
"Die fehlende Empathie der in Deutschland weitaus weniger repräsentierten PalästinenserInnen jedoch betonen zu wollen, dient der Fortführung des Krieges"
Das ist zwar kein logischer Schluss, reiht sich aber ein in die permanenten Unterstellungen, wer "die Palästinenser" kritisiert oder auch nur Israel-solidarisch ist, ist automatisch auch für Netanjahu und den Krieg. Und gegen einen Waffenstillstand.
Kai Ayadi
[Re]: Mangel an Differenzierung gilt wohl eher für die "eventuell stattfindenden Proteste": Diese haben sich auf der ganzen Welt allzu bereitwillig von der Fraktion "From the river to the sea" kapern lassen. Die Proteste an US-Universitäten zeigen, wo leider wahrscheinlich auch in Europa die Reise geht.
zum BeitragKai Ayadi
[Re]: Die Kritik, die von dezidiert jüdischen Menschen aus Deutschland und von jüdischen Institutionen an jüdischen Antizionist*innen geübt wird, kriegen Sie schon auch mit?
zum BeitragKai Ayadi
[Re]: Der Zionismus war und ist ambivalent. Denn es gab nie "den" Zionismus. Fraglich ist ob Buber recht hatte, jedenfalls gab es noch in den 20er Jahren relevante Kräfte auf der arabischen Seite, die mit der jüdischen Einwanderung gut klarkamen... Die Linkszionisten waren zu optimistisch, was das Zusammenleben mit den Arabern betraf. Die "Revisionisten" um Zeev Jabotinsky realistischer, indem sie betonten, dass man sich mit Gewalt würde durchsetzten müssen und schon früh eine Trennung propagierten ("The Iron Wall"). Das delegitimiert den Zionismus nicht, noch jede Staatsgründung war gewaltvoll. Das jüdische Volk hat genauso ein Selbstbestimmungsrecht wie andere auch. In anderen Kontexten haben sich Nachbarn mit einem neuen Staat abgefunden. Kann es sein, dass der Hass auf Israel von Anfang an eben doch was mit Antisemitismus zu tun hat?
zum BeitragKai Ayadi
[Re]: Ich kenne den Film und fand ihn so erschütternd wie "Waltz with Bashir". Das Dilemma, wie bleibe ich friedlich, wenn meine Feinde mich vernichten wollen, bleibt bestehen. Das ist ja gerade das Schlimme.
zum BeitragKai Ayadi
"Viele Deutschen fühlen verständlicherweise Gefühl eine besonderen Verantwortung gegenüber Juden. Aber man darf diese Verantwortung nicht mit der Unterstützung einer rechten, hypermilitaristischen, expansiven israelischen Regierung gleichsetzen."
zum BeitragHier vermengt Fraser selber.
Es ist doch so, dass die meisten Verteidiger*innen Israels in Deutschland eben unterscheiden, zwischen Jüd*innen, dem Staat Israel und der dortigen rechten Regierung.
Ich habe mir gestern Videos von "Pro-Palästina-Demos", auch an Universitäten in den USA angeschaut und mir die Kommentare drunter angetan. Da geht es
tatsächlich gar nicht mehr um "Kritik an Israel", sondern um die Forderung nach seiner Zerstörung.
Kai Ayadi
[Re]: Im Staat Israel können Sie aber davon ausgehen, dass der Großteil der politisch Verantwortlich in der IDF war oder sogar selbst an Kriegshandlungen beteiligt war. Und über seinen Sohn sagt Robi Friedman, dass dieser sich freiwillig zu dem Einsatz begeben hat. Natürlich spielt da auch sozialer und moralischer Druck eine Rolle. Aber das Bild, dass "die Herrschenden" ungerührt die Jugend "ihres" Landes in den eigenen Tod schickt und um Feinde zu töten, ist mir doch zu einfach, insbesondere was Israel betrifft.
zum BeitragKai Ayadi
[Re]: Für Ihre Behauptung, "das die Bevölkerung, die sich noch vor den Aktionen in großer Mehrheit für das Existenzrecht Israels aussprach,..." haben Sie sicher eine Quelle? Und Existenzrecht meint für mich nicht eine Illusion wie einen "binationalen Staat". Die Soldatenmatrix verbreitet (e) sich unter "den Palästinensern" auch unabhängig davon, was Israel tut. Das hat viel mit Propaganda zu tun, erst und wieder durch Islamismus, in den 30er Jahren durch die Nazis, später durch die Sowjetunion.
zum BeitragAus dem seit fast 80 Jahren in Frieden lebenden Deutschland lässt es sich einfach kommentieren. Ich fand die Antworten von Robi Friedman sehr reflektiert und nachdenklich.
Kai Ayadi
[Re]: Die UNO wird (auch in dieser Diskussion) immer als eine quasi über allem schwebende "gottgleiche" und sakrosankte Organisation dargestellt. Es sei daran erinnert, dass sie eine Vertretung von Staaten und nicht von Individuen, Menschen ist. Und ein großer Teil dieser Staaten sind keine Demokratien. Dies gilt noch mehr für den sogenannten UN-Menschenrechtsrat.
zum BeitragKai Ayadi
Ebenso müssten die Verbündeten der Hamas Druck auf diese ausüben. Das wird der Iran jedoch wohl kaum machen, jetzt wo alles so gut für ihn läuft.
zum BeitragKai Ayadi
Eine Konföderation - super realistische Idee... Wenn er schon von Nazi-Vergleichen in Israel spricht, könnte Omer Bartov ja die tatsächliche historische Zusammenarbeit von Nazis und Teilen der Araber sprechen, über den prodeutschen Putsch im Irak 1941, den Mufti von Jerusalem und Hitler-Bewunderer Amin al-Husseini, der 1947 von der arabischen Liga zum obersten Repräsentanten der Palästinenser erklärt wurde und diese 1949 bei der UNO vertrat. Yassir Arafat gehörte ab 1946 zu seinen Mitstreitern und pries ihn noch 2002 als "palästinensischen Helden". Die Hamas ist ein Proxy des Irans, der Israel vernichten will, sie hat in Gaza eine islamistisch-faschistoide Herrschaft errichtet und das Gebiet zum militärischen Aufmarschgebiet gegen Israel gemacht.
zum BeitragDie UNO ist keine neutrale Instanz, genausowenig ihre Gerichte, sie vertritt die Interessen von Staaten, nicht von Individuen. Und Israel ist für die "Weltgemeinschaft" doch längst ein Paria-Staat egal, was es unternimmt.
Und, zum Schluss, Netanjahu und seine Regierung waren und sind schlecht, für Israel.
Kai Ayadi
[Re]: Dann eben das Argument "Bunker": Israel hat Schutzräume, weil es alles dafür tut, die eigene Bevölkerung zu schützen. Die Hamas hat keine Bunker gebaut, weil sie den Tod von palästinensischen Zivilisten in ihrer Rechnung einkalkuliert hat. Das haben ihre Funktionäre auch mehrfach erklärt. Ismail Haniya erklärte zu Beginn des 7. Oktober-Massakers, es gehe nur um "Sieg oder Märtyrertod" - für die Hamas sind alle toten Zivilisten in Gaza "Märtyrer".
zum BeitragKai Ayadi
[Re]: "Dort wohnen Menschen unterschiedlicher Religion, Sprache, ethnischer Herkunft und Kultur auf relativ engem Raum zusammen, Migranten aus verschiedensten Teilen der Welt, deren Kinder und Enkel, sowie Menschen, die schon seit vielen Generationen dort leben." Und genau so ist es in Israel. "Monoreligiös" sind eher die arabischen Staaten und die palästinensischen Gebiete aus denen fast alle Juden vertrieben wurden und die jahrtausendealten christlichen Minderheiten immer mehr verschwinden. Die Ein-Staaten-Lösung ist nichts als ein Code für ein Palästina, in denen Juden wieder eine unterdrückte Minderheit sind. Und wenn zwei sich nicht verstehen, ist es besser sich erstmal zu trennen. Spätere Wiederannäherung nicht ausgeschlossen.
zum BeitragKai Ayadi
[Re]: Mich würde eher interessieren, wie man eine seriöse Meinungsumfrage unter diesen Kriegsbedingungen durchführen will...
zum BeitragBtw.: beim Angriff der Hamas am 07.10. haben sich Terroristen als IDF-Soldaten getarnt. Und Hebräisch sprechen können viele auch.
Kai Ayadi
[Re]: Muriel Assenburg ist sicher keine neutrale Quelle. Und wenn es darum geht, wie weit man zurückschaut und wer das "ursprünglichste Recht" auf das Land hätte: Vor der islamischen Expansion gab es überhaupt keine Araber in Palästina und bis ins Mittelalter eine deutliche christliche Mehrheit... Die zionistischen Einwanderer hatten Land durch Kauf legitim erworben. Bis in die zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts begrüßten viele Araber die jüdische Einwanderung weil sie sich davon Know-How und Kapital versprachen. Dann setzte sich die Fraktion des Antisemiten Amin El-Husseini, Mufti von Jerusalem in einem brutalen innerarabischen Bürgerkrieg durch, übrigens durch Propaganda der Nazis befeuert.
zum BeitragKai Ayadi
Die Kritik an der rechten Netanyahu-Regierung teile ich. Sie wird jedenfalls, anders als der Autor suggeriert auch jetzt in Israel sehr deutlich artikuliert. Auch die taz hat darüber berichtet.
zum BeitragAllerdings denkt der Autor in Bezug auf den Hamas-Terror selbst schwarz-weiß mit der Aussage: "Radikalisierung passiert immer da, wo es Armut und Elend gibt." Es gibt aber einen Unterschied zwischen Widerstand, auch militärischem und dem wahllosen Abschlachten, Vergewaltigen und Leichenschänden von Zivilisten. Und das hat was mit Antisemitismus zu tun. Die Hamas und ihre Unterstützer wollen Israel und jüdisches Leben insgesamt vernichten. Und die permanente Unterstellung linker Isrealis, Deutsche würden die Geschehnisse im Nahostkonflikt ausschließlich aufgrund ihrer Vergangenheit beurteilen ist unredlich. Sie unterstellt einen "deutschen Schuldkomplex" noch in der dritten und vierten Generation und braucht sich so nicht mit Argumenten auseinanderzusetzten.
Kai Ayadi
[Re]: Es war aber im Fall um den es hier geht, nicht die "deutsche Täterenkelgeneration", die empört war, sondern "etwa 2000 jugendliche Gäste und Fans" eines "der wichtigsten Events der jüdischen Community".
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