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20.10.2023 , 15:26 Uhr
Waren es wirklich "relevante Teile" der Union, die vor 6 Jahren für die Ehe für Alle gestimmt haben? Merkel hat jedenfalls mit "Nein" votiert, das wird heute gern vergessen, so wie die bis heute ständig vorkommenden queerfeindlichen Ausfälle der Unionsparteien hier komplett ignoriert werden. Dass "queere Menschen" (in Wahrheit nur maximal assimilierte cis Schwule und cis Lesben, die "einfach nur normal sein" wollen und für die Ehe und Eigenheim wichtiger sind als Community und Selbstbestimmung) von bürgerlichen Kreisen immerhin geduldet werden, liegt nicht an solchen Gestalten vom LSU, das liegt an jahrzehntelangen Kämpfen um Anerkennung, für die sich diese Klientel immer zu fein war.
zum Beitrag26.09.2023 , 14:40 Uhr
Marxismus hat von Anfang an auch Reproduktions- und Geschlechtsverhältnisse als Teil kapitalistischer Herrschaftsstrukturen verstanden, s. hierzu Friedrich Engels "Der Ursprung von Familie, Privateigentum und Staat." Das ist jetzt nicht gerade Caliban and the Witch, aber es war ein Grundstein dafür, Patriarchat im Kapitalismus als tragenden Teil der Besitzverhältnisse zu begreifen.
Queermarxistische Perspektiven sind auch nichts großartig neues, Audrey Lorde und Leslie Feinberg sind da beide erwähnenswert.
zum Beitrag04.07.2023 , 21:27 Uhr
Die rote Pille im Film ist schon nicht mehr bloßes Gleichnis, die kopiert einfach 1:1 Premarin in der Dosierung 0,625mg, das damals gängigste Östrogen-Präparat.
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zum Beitrag20.06.2023 , 11:53 Uhr
Da hat Frau Faeser aber wieder ein paar echte Perlen im Gepäck.
"Aktiv seien hierzulande China, Iran, die Türkei oder Nordkorea."
Ein Glück, dass Merkels "Ausspionieren unter Freunden geht gar nicht!" die Spionageaktivitäten der USA in Deutschland erfolgreich beendet hat. Nicht auszudenken, was die sonst alles ausschnüffeln könnten!
"Einzelne Gewalttaten, vor allem gegen Rechtsextreme, wie im Fall der Gruppe um Lina E., seien aber „besonders erheblich“."
Also die Gewalttaten der einzigen Extremisten, die keine terroristischen Strukturen unterhalten und keine Morde begangen oder versucht haben, sind "besonders erheblich"? Manchmal frage ich mich wirklich, wie viele V-Leute die Antifa Ost bei ihren Aktionen verhauen hat, dass der Staat solche Angst vor linker Gegengewalt kriegt.
"Als Gegenmaßnahme zu den mannigfaltigen Sicherheitsbedrohungen setzt Faeser unter anderem auf ihre Cybersicherheitsstrategie. Inklusive Gegenschläge auf angreifende IT-Infrastrukturen – die sogenannten „Hackbacks“, die in der Ampel durchaus strittig sind."
Schon das Vorhalten der dafür nötigen Werkzeuge erfordert, dass Sicherheitslücken auf Millionen von Endgeräten nicht geschlossen werden. Davon, dass eine Attribution solcher Angriffe praktisch unmöglich ist, wenn man die Hacker nicht in flagranti vorm Rechner erwischt, dass man also auf bloßen Verdacht Angriffe auf Staaten durchführt, die diese als casus belli werten könnten, will ich gar nicht anfangen.
zum Beitrag15.06.2023 , 20:50 Uhr
Baden-Württemberg fällt wieder einmal unangenehm auf, wenn es um den Umgang mit Queerfeindlichkeit geht. Die Community erinnert sich noch gut daran, wie letztes Jahr nach dem CSD attackierten Schwulen von der Polizei gesagt wurde "ihr habt noch nicht genug abbekommen" oder daran, dass das Innenmisterium sich weigert, gegen die Hassprediger der Baptistenkirche Getreues Wort Pforzheim vorzugehen. Da passt das entsprechende Statement des Innenministers leider gut in das katastrophale Lagebild. Auch Bayern hat seit Jahren eine massiven Anstieg queerfeindlicher Gewalt. Die Unionsparteien tragen mit ihrer ostentativen Bereitschaft, Homophobie und Transfeindlichkeit in Polizeibehörden hinzunehmen und zu leugnen, fleißig zu unserer Verfolgung bei. Wer erstattet schon eine Anzeige, wenn er/sie/they mit Retraumatisierung und völliger Untätigkeit rechnen muss? Da kann eine effektive Verfolgung gar nicht erst beginnen.
zum Beitrag25.05.2023 , 17:50 Uhr
Er ist sowas wie Hannibal Lecter mit dem Charisma von Armin Laschet. Mir graut vor der Politik dieses Typen, als Präsident würde er wahrscheinlich selbst Trump harmlos aussehen lassen - aber dass seine politische Karriere einen Vorwahlkampf gegen eben diesen Trump übersteht, ist alles andere als sicher. Wir können uns auf eine besonders rabiate Schlammschlacht einstellen - neben einem gemeingefährlichen Scharfmacherkurs, DeSantis haut ja ständig bestialische Menschenrechtsverletzungen raus, um beim evangelikalen Mob zu punkten, aktuell hat er grade ein Gesetz unterzeichnet, das Rettungskräften und medizinischem Personal erlaubt, aus religiösen die Behandlung queerer Menschen zu verweigern, selbst wenn das für diese tödlich ist. Ein weiteres Gesetz sieht vor, Eltern von trans Kindern das Sorgerecht zu entziehen usw. usf. Ein Großteil dieser gezielten Angriffe auf die Menschenwürde und das Leben queerer Personen wird außerhalb von LGBT-Communities gar nicht medial kommuniziert, da geht es immer nur um das "don't say gay"-Gesetz (das in seiner aktuellen Form allerdings auch schon wirkungsgleich mit der alten Fassung von Putins Gesetz gegen "Homo-Propaganda" ist).
zum Beitrag23.05.2023 , 14:35 Uhr
Wie immer kann das dann ein paar Jahre dauern und wird dann auch noch munter ignoriert, wenn das Ergebnis die Cops wie so oft nicht so gut aussehen lässt.
Kommentar gekürzt; bitte Netiquette beachten usw. usf.
zum Beitrag23.05.2023 , 14:21 Uhr
Nicht andere Menschen, bloß Nazis.
zum Beitrag23.05.2023 , 14:17 Uhr
Ich bin ja normalerweise für Gewerkschaften, aber über die GdP kann ich leider nur Schlechtes sagen.
zum Beitrag19.05.2023 , 12:21 Uhr
Meinungsfreiheit ist, wenn man sie unter Marktbedingungen statt in Ihrem liberalen Elfenbeinturm betrachtet, primär die Freiheit derjenigen, die sich Verlagshäuser kaufen und mediale Kampagnen finanzieren können. Unser Diskurs wird von denen dominiert, die das meiste Geld in Meinungsmache stecken können. Das ist tatsächlich eine eklatante Gefährdung des Meinungspluralismus.
zum Beitrag12.05.2023 , 11:29 Uhr
Richtige Entscheidung. Die CSU kann nicht auf der einen Seite eins zu eins rechtsextreme Hetze gegen trans und gendernonkonforme Menschen nachplappern und dann auf der anderen Seite auf dem CSD Pinkwashing betreiben. Wer wie Scheuer nach eigenen Worten eine "Grundsatzdebatte" darüber führen will, ob trans Personen überhaupt existieren dürfen, denn genau dieses Recht wird von seinem Vorbild DeSantis in Florida gerade scheibchenweise abgeschafft, der sollte noch von ganz anderen Dingen als dem CSD ausgeschlossen werden.
Zur Erinnerung: In Florida sind gerade Kindesentführungen zum Zweck der zwangsweisen Detransition von Kindern legalisiert worden. Als nächstes ist ein Gesetz in der Mache, das die erzwungene Unterbringung aller transgeschlechtlichen Kinder in Heimen festschreiben soll. Das ist der Punkt, an dem Florida jetzt ist. Wer sich das zum Vorbild nimmt, wäre selbst in der AfD ein besonders schwerer Fall. Das müssen Scheuers Parteifreunde eben begreifen und die passenden Konsequenzen ziehen, wenn sie irgendwann in der Zukunft wieder auf den CSD wollen.
Vorher sollten sie allerdings auch mal ihr neues Grundsatzprogramm überarbeiten, in dem sie gerade noch mal bekräftigt haben, dass ihnen die Ehe zwischen Mann und Frau über alles geht. Ernsthaft, wie viele Hoibe muss man sich in den Kopf kippen, bis man glaubt, nach solchen Entgleisungen auf dem CSD willkommen zu sein?
Wir tolerieren euch nicht. Niemand kann uns zwingen, mit Menschen zu feiern, die uns ausrotten wollen. Ich hoffe, dass die CSDs in anderen Städten dem Beispiel folgen und potenzielle Teilnehmer ebenfalls danach messen werden, wie sie zur Community stehen statt daran, was für große Namen das sind.
zum Beitrag10.05.2023 , 12:45 Uhr
Das ist faktisch falsch. Wir haben seit der letzten BTW mehrfach Situationen gehabt, in denen bürgerliche Parteien mit der AfD gemeinsame Sache gemacht haben, wenn es um Themen wie das Verbot gendergerechter Sprache ging (bspw. in Thüringen).
Wir haben derzeit die Situation, dass FDP und Union sich in puncto Klimawandelleugnung, Transfeindlichkeit und anderen Themen immer weiter AfD-Positionen annähern, statt sich abzugrenzen - also eine Situation, die vergleichbar ist mit Seehofers Ranwanzen an die AfD in der Flüchtlingspolitik und der Causa Maaßen, die zum letzten Höchstwert der AfD und zu massiven Stimmverlusten für die Union, insbesondere die CSU, sowohl nach links als nach rechts geführt hat. Das wiederholt sich gerade, weil die Verantwortlichen eben nicht lernfähig sind, sondern rein ideologiegetrieben agierende zweit- und drittklassige Blender wie Marco B., Andreas Sch. oder Dorothee B.
Dieses Einknicken führt eben dazu, dass AfD-Positionen bürgerlichen Wählern als legitim erscheinen, während es gleichzeitig Moderate verprellt. Das werden wir bei den nächsten Landtagswahlen in Byern sehr deutlich vorgeführt kriegen, wenn sie die Trends der letzten Wahl weiter fortsetzen. AfD-Fanbois und merkbefreite Unionsanhänger werden aber wieder entgegen der Resultate das Gegenteil erzählen.
Die einzige Möglichkeit, das AfD-Wählerpotenzial wenigstens wieder brachliegen zu lassen ist letzten Endes aber nicht Isolation, sondern ein Parteiverbot, das ich eindeutig befürworten würde.
Langfristig ist es natürlich auch nötig, dem Faschismus insgesamt den Boden zu entziehen. Dafür ist neben einer Zerschlagung rechtsextremer Organisationsstrukturen, einer Austrocknung von Geldflüssen und gezielter und erbarmungsloser Repression gegen den militanten Teil der Szene auch Ursachenbekämpfung nötig, die ist aber naturgemäß schwieriger wenn der Faschismus Auswuchs gesellschaftlicher und politischer Verrohung in Folger der inhärent krisenhaften Natur des Kapitalismus ist.
zum Beitrag09.05.2023 , 14:38 Uhr
Dass du "sich im Zweifelsfall zur Wehr setzen können" mit beleidigen und unprovoziert Knochen brechen verwechselst, spricht schon für sich. Da weiß man, mit was für einem man es zu tun hat.
zum Beitrag09.05.2023 , 08:45 Uhr
Abgrenzung reicht nicht. Die größte terroristische Vorfeldorganisation Deutschlands muss zerschlagen werden. Parteiverbot, inkl. der beim Verbot verfassungsfeindlicher Organisationen üblichen Auflagen gegen die Gründung eventueller Nachfolgeorganisationen. Wenn die AfD offiziell rechtsextrem eingestuft wird, können Ex-Mitglieder auch nicht einfach in anderen Parteien weitermachen oder weiter den öffentlichen Dienst infiltrieren.
Der deutsche Michel unterschätzt die Wichtigkeit von Organisation in der Politik. Die AfD als Sammelbecken, Geldbeschaffer und Einfallstor für die rechtsextreme Szene hat in den letzten Jahren gewaltigen Schaden in diesem Land angerichtet und wird es weiter tun. Je länger man dem zusieht, desto tiefer ätzt sich dieser Spaltpilz ins Gemäuer. Vergleichbare Strukturen wieder aufzubauen wird die zerstrittenen, nur durch gemeinsamen Hass geeinten Faschos mindestens ein Jahrzehnt kosten und auch dann ist ein mit der AfD vergleichbarer Wahl- und Mobilisierungserfolg nicht gesichert.
Das wird Deutschlands Naziproblem nicht lösen, aber es ist unabdingbar, um es wenigstens im Griff zu halten.
zum Beitrag05.05.2023 , 12:38 Uhr
Warum soll man linkes und rechtes Gedankengut denn gleich behandeln? Sehe ich keinen Anlass zu, Rechte sind eine Gefahr für alle, Linke sind höchstens eine Gefahr für eine winzige Elite, die anstrengungslos auf Kosten aller anderen lebt. Beides gleich gewichten ist pure Idiotie.
zum Beitrag03.05.2023 , 14:48 Uhr
Drittes Reich und DDR gleichsetzen ist erst mal generell sehr nah dran an der Verharmlosung des Dritten Reichs. Solche Geschmacklosigkeiten sollte man sich bitteschön einfach schenken.
Was viele im Westen auch nicht wahrhaben wollen ist die Nähe zwischen ostdeutschen Rechtsextremen und westdeutschen bürgerlich-konservativen Kreisen. Uwe Tellkamp ist ja nicht der einzige Rechte dort, der in der DDR "Regime-Gegner" war. Faschismus und Anti-Kommunismus haben eine größere Schnittmenge, als Sie sich eingestehen möchten. Nach der Wende brach da hervor, was vorher gewaltsam (in dem Fall zu Recht) unter Verschluss gehalten wurde.
Wer das Nazi-Problem im Osten unvoreingenommen betrachtet, sieht eben auch, wie weit es als Teil der westdeutschen Übernahme der DDR wachsen konnte, von den ökonomischen Verheerungen der Treuhand, die den fruchtbaren Boden bereitete über den Zustrom westdeutscher NPD-Kader und anderer Extremisten aus den alten Ländern über das systematische, ostentative Wegschauen von Kohl, Biedenkopf und Co. bei der Ausbreitung der Nazi-Banden und ihren Gewalt-Exzessen, mit denen die praktische Landnahme rechtsextremer Subkultur in der Provinz erfolgte. Oder gucken Sie sich an, wie der Neuzuschnitt der Wahlkreise in Sachsen nach dem Vorbild amerikanischen Gerrymanderings erst die Vormachtstellung der Union sicherte, dann aber während der Merkel-Jahre und den Wählerwanderung von "Mitte" Rechts bis Rechtsaußen zu den heutigen AfD-Hochburgen führte. Was halt passiert, wenn man sich alles so zurechtlegt, dass linke Stimmen möglichst wenig zählen.
Wer die Nazis im Osten erklären will, muss nicht die SED in den Blick nehmen, sondern die CDU. Das mag heilige Kühe der westdeutschen Mythologie schlachten, aber das ist eh überfällig. Hufeisen-Theorie und ähnlicher Unfug werden uns nicht helfen gegen die AfD. Der Feind steht rechts, nicht rechts aber auch links. Behalten wir doch bitte das im Blick, was jetzt zählt, Nazis bekämpfen.
zum Beitrag30.04.2023 , 15:20 Uhr
Es gibt keine Wahlfreiheit beim Geschlecht, nur dabei, wie man damit umgeht. Ich habe mir nicht ausgesucht, trans zu sein, ich konnte mir nur aussuchen, was ich mit der Erkenntnis mache, dass es auf die Dauer zerstörerisch und falsch für mich ist, mich als männlich erleben zu müssen und dass es dagegen durchweg befreiend und euphorisch für mich ist, mich als weiblich erleben zu können. Unter der Logik neoliberaler Sachzwänge könnte man nun diese Entscheidung zwischen "innerhalb der gesellschaftlichen Erwartungen langsam eingehen" und "außerhalb bestehender Geschlechternormen ich selbst sein" als Wahlfreiheit auffassen. Das hängt vom eigenen Freiheitsbegriff ab. Aber daran, dass ich ne Frau bin, ändert es nichts.
Wenn man Geschlechtsidentität nicht als separat von Geschlechterrolle betrachtet, sondern als etwas performativ Erworbenes, kommt man eben nicht weit. Dann bleibt man bestenfalls dabei stecken, sich an Judith Butler abzuarbeiten, wie das Terfs und Postmodernist:innen gleichermaßen tun. Das ist unergiebig, Forscher:innen wie Leslie Feinberg waren da schon vor 30 Jahren weiter und haben begriffen, dass es neben dem biologischen Geschlecht eben nicht nur ein äußeres, soziales Geschlecht gibt, sondern auch ein rein internes Geschlechterselbstbild, das steuert, wie wir es erleben, wenn wir eine bestimmte Geschlechterrolle performen und mit welchen biologischen Geschlechtsmerkmalen wir durchs Leben gehen - ob dieser Dreiklang aus Identität, Rolle und Biologie kongruent ist oder ob Teile davon für uns nicht passen und angepasst werden müssen, hängt dann vom Einzelfall ab.
Und die klinische Praxis zeigt eben, dass soziales und biologisches Geschlecht hinreichend gut angepasst werden können, dass eine Änderung der Geschlechtsidentität aber genau so wenig möglich ist wie andere Formen von Konversionstherapie.
zum Beitrag29.04.2023 , 11:30 Uhr
"Die Menschen in ihrem Alltag werden zur Verhandlungsmasse degradiert"
Von meinen Freundinnen in Berlin wird keine einzige von der Letzten Generation "zur Verhandlungsmasse degradiert", die fahren einfach wie immer U-Bahn. Hat sich noch keine beschwert, dass die Stadt "lahmgelegt" sei.
zum Beitrag29.04.2023 , 11:14 Uhr
Der Entwurf atmet leider in weiten Teilen den Geist organisierter Transfeindlichkeit, erkennbar an den in solchen Kreisen mangels Faktenwissen höchst populären Fantasie-Szenarien, in denen Männer mal eben zum Spaß den Geschlechtseintrag ändern. Dass man als trans Person in diesem Land sofort Mensch zweiter Klasse ist und sich das kein cis Mann freiwillig antun würde wird dabei ebenso übersehen wie die völlige Weltfremdheit der von der FDP an die Wand gemalten Bedrohungsszenarien.
In der Realität ist es nun mal so, dass in Schutzräumen überhaupt keine Kontrolle des Geschlechtseintrags erfolgt - wie auch, in meinem Personalausweis ist wie bei allen anderen Menschen in Deutschland schließlich gar kein Geschlecht vermerkt. Ich nutze als trans Frau übrigens auch ohne Personenstandsänderung Frauentoiletten. Ob ich solche "Schutzräume" nutzen darf, ist keine Frage von Verwaltungsakten, sondern ob ich weit genug als cis Frau durchgehe, um dort geduldet zu werden. Da wird nach Äußerlichkeiten diskriminiert, wie wir es als Frauen, egal ob cis oder trans, leider überall gewohnt sind.
Im Saunafall würde es auch so laufen - jedenfalls theoretisch, ich kenne nämlich keine einzige trans Frau, die sich ohne perfektes Passing in Saunen traut, die sich nicht bereits eindeutig als trans-inklusiv positionieren. Hier kommt dann noch als weiterer Diskriminierungsfaktor die verbreitete Mischung aus Hass und Fetischisierung hinzu, der sich unoperierte oder noch nicht operierte trans Frauen ausgesetzt sehen.
Der Gesetzesentwurf befeuert diese Ausgrenzung, statt ihr entgegenzuwirken. Er produziert eine aufgebauschte Phantomdebatte, die keine einzige cis Frau vor Übergriffen schützt, die aber das legitimierende Hintergrundrauschen für Übergriffe auf trans Frauen schafft, statt uns sichere Räume zuzugestehen, die auch wir benötigen. So sieht 2023 unser Alltag in diesem Land aus.
zum Beitrag25.04.2023 , 09:26 Uhr
Steht doch im Artikel: "Einige versuchen Sofia J. zur „Angry Black Woman“ zu stilisieren, die Kapital aus Rassismusvorwürfen schlagen wolle. Accounts von Schwarzen und trans Menschen, die sich nach dem Übergriff solidarisch zeigen, sehen sich einem Shitstorm ausgesetzt."
Da haben Sie den lehrbuchmäßigen Rassismus. Überrascht auch nicht weiter, das entsprechende Milieu kennt man in der queeren Community zu Genüge, nicht nur in Köln. Es ist überfällig, dass mal über die liebevoll gepflegten Ressentiments bestimmter Typen geredet wird.
Wie schwer das Ausmaß an erlebter Transfeindlichkeit ist, hängt außerdem auch generell ganz gravierend von der Hautfarbe ab. Schwarze trans Frauen sind einfach in einem drastisch größeren Ausmaß von Transfeindlichkeit, vor allem von den richtig schwerwiegenden Übergriffen, betroffen, das ist unübersehbar, wenn man ihre Erfahrungen mit denen abgleicht, die der Rest der Community macht, wenn man sich die Zahlen aus dem Trans Murder Monitoring ansieht usw.
zum Beitrag23.04.2023 , 13:42 Uhr
Ist das nicht nach dem Geschmack des Salon-Liberalen, wenn die Minderheiten brav für einen Platz am Katzentisch anstehen und dann nicht murren, wenn es mangels Interesse der Delegierten nicht klappt?
zum Beitrag22.03.2023 , 21:00 Uhr
Wenn ein verkappter Schwuler auf dem CSD randaliert, so Sachen wie "scheiß Lesben" und "Transschweine" gröhlt und dann einen trans Mann toprügelt, der durch das Tragen einer entsprechenden Flagge und durch die dank freiem Oberkörper deutlich sichtbaren Mastektomie-Narben zweifelsfrei als trans zu erkennen war und dem er vorher abgesprochen hat, ein "richtiger Mann" zu sein, dann muss man schon extreme Gehirnakrobatik anwenden, um irgendwas anderes als eine queerfeindliche Motivlage anzunehmen.
Übrigens könnte man die in diesem Fall auch bei einem offen schwul lebenden Täter nicht ausschließen, Lesbophobie und Transfeindlichkeit kommen leider beide auch unter Schwulen vor. Richter, staatsanwaltschaft und Gutachterin gehen im Ausschluss eines queerfeindlichen Motivs nach einer unglaublich naiven Einstellung der Sorte "der ist schwul, na dann wird es wohl nicht queerfeindlich gewesen sein" vor.
Natürlich ist das ein gravierender Fehler, auch wenn es da eher an gesellschaftspolitischem als an juristischem Sachverstand gemangelt haben wird.
zum Beitrag22.03.2023 , 20:51 Uhr
So lange trans Personen in Deutschland Menschen zweiter Klasse sind und wir selbst in vorgeblich linken Kreisen mit Ausrottung bedroht werden, hört das natürlich nicht auf. Dass du für uns überlebenswichtige Fragen auf diese Art ins Lächerliche ziehst, sagt ja schon alles.
zum Beitrag20.03.2023 , 14:28 Uhr
Toleranz, also das bloße Minimum an Duldung, ist keine freiwillige noble Geste. Sie ist Pflicht, wenn eine Gesellschaft überhaupt eine halbwegs sichere Existenz für Minderheiten garantieren will. Für ein gutes Leben reicht das noch nicht, das bräuchte Akzeptanz, aber Toleranz hieße immerhin, dass ich keine Angst haben müsste, dass man mich dafür, dass ich bin wie ich nun mal bin, halb totschlägt und der Täter dann als freier Mann den Gerichtssaal verlässt und vielleicht mal ein Anti-Aggressionstraining machen soll. Ich verstehe gut, warum viele andere Queers solche Angst davor haben, schon mit ihrer bloßen Existenz in der Öffentlichkeit anzuecken, aber wir sind nicht da, wo wir heute sind, nämlich um Lichtjahre weiter als noch zu Beginn des Jahrtausends, weil wir auf noble Gesten von Cissies und Heten gehofft haben. Wir sind hier, weil wir laut waren und widerständig und weil wir keine Ruhe geben, bis unsere Rechte respektiert werden. Das funktioniert. Wenn man denn am Ball bleibt. Hier passiert aber das Gegenteil. Hier wird das Feld geräumt. Die One-Love-Binde ist an sich schon ein Einknicken vor militanten Homohassern. Sie war ja nicht dafür gedacht, den Kampf gegen Diskriminierung im Fußball intersektionaler zu machen, sie war der verwässerte Ersatz für das Tragen von Regenbogenbinden, über die inzwischen niemand mehr redet.
Wir haben eine klare Positionierung gegen Queerfeindlichkeit gegen ein unverbindliches Wischiwaschi-Statement der Art "seid nett zueinander" eingetauscht, weil die Angst zu groß war, "jemandem was aufzuzwingen". Und das hat uns nicht weitergebracht, es hat dazu geführt, dass jetzt selbst diese Harmlosigkeit noch als Provokation aufgefasst wird.
zum Beitrag02.03.2023 , 15:05 Uhr
"Basis der ganzen Ausrichtung ist also eine Politik der Härte, Entsolidarisierung und Empathielosigkeit."
Das ist immer eine der Triebfedern für faschistische Bewegungen. Gewaltsame Abwehr linker Bewegungen und scheinbare, nur vorgetäuschte Übernahme linker Positionen ist eine andere. Faschismus ist nun mal eine Verfallsform des Kapitalismus, der Versuch abstiegsängstlicher Besitzstandswahrer, mit maximaler Härte den bedrohten Status Quo aufrecht zu erhalten.
Man hat ja auch bei den Corona-Protesten gesehen, wie überproportional mittelständische Unternehmer und andere Vertreter des Kleinbürgertums repräsentiert waren.
zum Beitrag02.03.2023 , 14:55 Uhr
Deutsche Gerichte scheinen sehr viel Verständnis dafür zu haben, wenn Menschen sich durch die bloße öffentliche Existenz von trans Frauen provoziert fühlen. Das Verständnis dafür, dass man auch mal laut werden kann, wenn man ständig angeglotzt und bepöbelt wird, müssen unsere Juristen dagegen erst noch lernen, vielleicht irgendwann nachdem das deutsche Rechtssystem sich endlich mal von veralteten und zunehmend diffamierend wirkenden Termini wie "Transsexuellen" verabschiedet.
zum Beitrag01.03.2023 , 12:12 Uhr
Leider auf beiden Seiten der Debatte ein gängiger Vorgang. Das Ende des 2. Weltkriegs legt bei Liberalen wie Reaktionären gleichermaßen die Schlichtheit ihrer Weltbilder und das völlige Fehlen eines materialistischen Geschichtsverständnisses offen, auch wenn sie damit natürlich unbequeme Wahrheiten im Umgang mit der schwierigen, von Brüchen durchzogenen Geschichte der UdSSR umgehen, die die gewünschte Einordnung in ein simplistisches Gut-Böse-Schema unmöglich machen würden.
Das Ehrenmal für das heutige Russland okkupieren zu wollen ist ebenso absurd wie die Idee, das Gedenken an den Sieg der Roten Armee über den Faschismus von kommunistischen Spuren bereinigen zu wollen. Der Triumph über den Hitlerismus war nun mal in erster Linie von der Arbeiterklasse der UdSSR erkämpft, unter einem unvorstellbaren Blutzoll. Allein in deutscher Kriegsgefangenschaft starb ein Vielfaches mehr an Rotarmisten, als die Westalliierten zusammen an allen Fronten an Gefallenen hatten. Der Generalplan Ost war nicht nur Nazi-Imperialismus, sondern auch antikommunistischer Wahn. Die Appeasement-Politik der Westmächte, die den Aufstieg Hitlers möglich machte, war auch darin begründet, dass diese anfänglich den Faschismus als Gegenbewegung zum Bolschewismus ganz offen begrüßten, man siehe hierzu bspw. die ekelhafte Verharmlosung Hitlers in der amerikanischen Presse der 1920er Jahre, ob in den Publikationen eines William Randolph Hearst oder in der verlässlich auf der falschen Seite der Geschichte stehenden NYT. Aber das sind Seiten der Historie, die ab dem Fall des Eisernen Vorhangs im Westen gern unter den Tisch fielen.
Und heute wird in Russland der georgische Kommunist Stalin für einen neoliberalen russischen Nationalismus reklamiert, während in der westlichen Presse Narrative der NS-Propaganda wieder hervorgekramt und waschechte Nazis aus der Ukraine, Finnland und dem Baltikum zu Helden des antisowjetischen Widerstands umgedeutet werden.
Wir leben in finsteren Zeiten.
zum Beitrag20.02.2023 , 14:21 Uhr
"Der Radikalenerlass hat schon viele unschuldige Opfer erzeugt"
Ja, auf der Linken. Wir hatten seit Gründung der BRD drei große antikommunistische Säuberungswellen, erst rund ums KPD-Verbot unter Adenauer, dann eben beim Radikalenerlass und wenn sie die Aufarbeitung der DDR mit der des NS-Unrechts vergleichen, werden Sie vielleicht auch eine gewisse Schieflage zu Ungunsten der Realsozialisten feststellen, weil die 800 Mauertoten in der Sonntagsrede mit ihrer Wendung von "den beiden deutschen Diktaturen" implizit so schwer zu wiegen haben wie die 6 Millionen ermordeten Jüdinnen und Juden, die 3 Millionen systematisch verheizten sowjetischen Kriegsgefangene, die mehrere dutzend Millionen Kriegstoten und all die anderen Opfern der Naziherrschaft, deren Täter nach dem krachenden Scheitern ihrer Ideologie so überreichlich mit Persilscheinen und der Wiederaufnahme in die beste Gesellschaft beschenkt wurden und deren faschistischer Verfolgungswahn bei zahlreichen Gruppen, Queers, Sinti und Roma, Obdachlosen, Menschen mit Behinderung und Linskradikalen, nach dem Krieg munter weiter wüten durfte in diesem unserem Staatsgebilde.
Wenn man den Staatsdienst wieder und wieder von allem säubert, was im Verdacht des Linksradikalismus steht, aber auf der anderen Seite Kontinuitäten seit 1933 akzeptiert, dann hat man irgendwann Behörden, in denen Rechtsextremen eben nicht "Tür und Tor geöffnet" werden, wie es im Artikel heißt, sondern in denen rechte Seilschaften das Fundament ganzer Behörden bilden wie bei der Organisation Gehlen und dem, was aus ihr geworden ist.
Dieses jahrzehntelange Versäumnis, dieser grundlegende Schaden der durch ihre postfaschistische Natur entstellten BRD muss endlich bereinigt werden und das wird nicht mit dem Samthandschuh gehen.
Der einzige Fehler ist hier, dass man, wie immer im Liberalismus, eben nicht ausdrücklich gegen die Rechten vorgeht, sondern vom Radikalismus allgemein spricht, als sei ernsthaft jede Form von Extremismus gleichzusetzen.
zum Beitrag14.02.2023 , 20:01 Uhr
Die FDP ist immer abhängig von konservativen Wechselwählern. Sie ist dann stark, wenn die Union an der Macht ist und ihre Kernklientel enttäuscht. Wenn die Union in der Opposition ist, wollen diese Wähler ihre Stimme nicht an die FDP verschwenden und es bleibt nur der Sockel von Stammwählern, der schnell zu klein für eine sichere Überwindung der 5%-Hürde wird.
Wenn Merz zur nächsten BTW als Kandidat der Union antritt, ist die FDP raus aus dem Bundestag, egal wie markig sie sich bis dahin positioniert. Der wird einfach das komplette Milieu für sich okkupieren das glaubt, der Kapitalismus werde ihnen irgendwann doch noch ihren Porsche vor die Tür stellen.
Lindner weiß das auch alles, darum hat er sich ja nach der vorletzten Wahl vor der Verantwortung gedrückt. Aber zwei mal in Folge ging das eben nicht.
zum Beitrag21.01.2023 , 12:16 Uhr
Wenn das so klar ist, können die Bullen ja einfach ihre Aufnahmen veröffentlichen. Komplett, nicht ausschnittsweise. Die werden ja wohl nichts zu verbergen haben, ne?
zum Beitrag18.01.2023 , 19:12 Uhr
""Ausländer können nicht Schuld sein". Überspitzt gesagt."
Das ist nicht überspitzt gesagt, das ist Quatsch. Niemand sagt das, aber Sie machen damit direkt wieder das Framing auf, dass die Täter natürlich alle die "falschen Vornamen" hätten und dass die Ursache gefälligst im "Ausländer" sein zu suchen sei, nicht in anderen Umständen. Wenn man drauf hinweist, was das sozial für Viertel sind, in denen das passiert, dann kommt zielsicher das Totschlagargument "bäh bäh immer die schwere Kindheit", dann sind wir direkt wieder weg von Diskussionen über Klasse und gewollte strukturelle Armut und hängen wieder in irgendwelchen rassistisch grundierten law & order-Debatten fest.
Es hat schon seinen Grund, dass zielführende Debatten zu dem Thema nicht möglich sind. Diese Debattenzerstörung ist auch gewollt, weil ein Kulturkampf um Rassismus dem strukturkonservativen Einheitsbrei in der deutschen Parteienlandschaft lieber ist als eine Debatte, die darauf hinausläuft, warum alle kapitalistischen Staaten eine permanente Unterschicht brauchen, die in einer Gesellschaft, die gleichzeitig Einwanderungsgesellschaft und bis ins Mark strukturell rassistisch ist, eben am leichtesten aus rassifizierten Personenkreisen gebildet werden kann.
Das, was die CDU in Sonntagsreden als "Integration" einfordert, ist in Wahrheit gar nicht gewollt. Das Reden darüber ist soziales Kontrollinstrument, gewollt ist stattdessen ein stetiges Untenhalten nichtweißer Menschen, dem Integration nur im Weg stünde. Warum haben wir bspw. ein Ungleichheit so krass festschreibendes Bildungssystem? Weil Aufstieg für "den Ausländer" die Ausnahme bleiben soll. Das ist kein "Integrationsversagen", das ist notwendig, damit der Paketbote und der Pizzabäcker billig genug sind. Das geht nur durch möglichst viele "Geringqualifizierte", die in Konkurrenz zu einander gehalten werden. Wenn das kippt, ist sofort Sand im Getriebe, s. den Brexit als Beispiel.
Ich verstehe aber, dass das für viele ein zu großes Fass ist.
zum Beitrag18.01.2023 , 18:52 Uhr
Ach so, Schuld sind nur 50% der Ausländer. Ja dann.
zum Beitrag18.01.2023 , 14:38 Uhr
Wenn Tiere Teil einer kapitalistischen Verwertungskette werden, ist das immer mit Kostendruck und damit mit Leid verbunden. Für die industrielle Landwirtschaft gezüchtete Nutztiere kann man gar nicht artgerecht halten, da ist der tierquälerische Optimierungszwang bereits in der Genetik eingebrannt. Ein Gräuel. Ein unfassbarer Horror.
Aus meiner Sicht ist Veganismus die einzige vertretbare Option. Gleichzeitig ist mir auch klar, dass man das Problem nicht über individuelle Konsumentscheidungen lösen kann, das funktioniert nirgendwo. Vor allem nicht in einer Gesellschaft, in der bereits die bloße Präsenz eines veganen Lebensmittels für hysterische Abwehrreaktionen ausreicht. Die doxastische Furcht, also die panische Angst davor, das eigene Weltbild in Frage stellende Erkenntnisse zu haben, äußert sich nirgends so drastisch wie am Grill. Man legt ne Zucchini drauf und schon schreit jemand was über Evolutionsbiologie.
Unter diesen Umständen werden wir das zigmilliardenfache Tierleid nicht abschaffen können. Ich weiß auch nicht, ob das im Kapitalismus überhaupt machbar ist. Aber wenn ich weiß, wie die Wurst gemacht wird, dann kann sie nicht auf meinen Teller. Ich muss wenigstens ein bisschen Distanz zwischen mich und diese alptraumhafte Maschinerie zur Produktion, Vernichtung und Verwertung empfindungsfähiger Lebewesen bringen, alles andere ist unerträglich. Und das würde für viel mehr Menschen gelten, wenn sie sich nicht vor der schrecklichen Wahrheit abschotten würden.
zum Beitrag17.01.2023 , 10:13 Uhr
Brav auf individuelle Konsumentscheidungen setzen ist nicht cool und lässig, es ist das Ergebnis einer Gehirnwäsche durch Mineralölkonzerne.
Das Konzept des "CO2-Fußabdrucks" wurde 2004 im Auftrag von BP von der Agentur Ogilvy & Mather in einer sehr erfolgreichen Greenwashing-Kampagne eingeführt, um genau das zu erreichen, was sie hier fordern: Dass man die Verantwortung auf den Einzelnen abwälzt und gesetzliche Regelungen vermeidet, während das Thermometer bereits um 1,2° gestiegen ist.
Die Menschheit braucht keine Frühkartoffeln aus Ihrem Garten, sie braucht Verbote für Konzerne. Sonst können Ihre Kinder mit dem Garten nichts anfangen, außer da Sukkulenten in den Sand zu pflanzen.
zum Beitrag17.01.2023 , 10:02 Uhr
This is jaguar erasure!
zum Beitrag15.01.2023 , 11:45 Uhr
Sie sind als Außenstehender vielleicht nicht im Bilde darüber, aber Leute vom Schlag Wagenknechts sind nicht aus "Antiamerikanismus" für Putin, sie schieben den Anti-Imperialismus vielmehr nur vor, weil sie ihre vor allem ideologische Nähe zu Putin in linken Kreisen nicht offen zugeben können. Sie scheint aber auf Nachfrage immer durch.
Und Angriffskriege, Unterstützung brutaler Diktaturen und "Der Feind meines Feindes ist mein Freund" sind übrigens auch alles zentrale Eckpfeiler der US-Außenpolitik. Ich spare mir, das näher auszuführen, wir wären sonst weg vom Thema und irgendwer würde "whataboutism" schreien, als ob das die Fakten änderte, aber gesagt haben will ich es trotzdem.
Damit will ich natürlich NICHT sagen, dass ich Wagenknechts tailistischen Kurs teile, ich halte sie für eine Spalterin, die man schon bei Gründung der Aufstehen-Gegenveranstaltung oder bei Veröffentlichung ihres dummen, "sozial"konservativen Manifests wegen offensichtlich parteischädigendem Verhalten hätte rauswerfen müssen. Und Sympathien für Putin habe ich auch keine, wäre ja eher nicht so schlau als Mitglied der LGBT-Community, ne?
Aber Deutschland braucht eine Alternative zur ewigen Amerika-Hörigkeit. Das sage ich nicht aus "Hass auf Amerika" oder sonstigen idealistischen Motiven, an die Konservative immerzu denken, weil sie halt Idealist:innen bis ins Mark sind.
Nein, ich sage das aus Gründen der Realpolitik, ich sage das wegen einer pax americana, die nur noch immer neue Unruheherde entfachen kann, während das Imperium vor sich hin bröckelt, ich sage das auch wegen des Umstands, dass die USA seit Trump eine viel zu hohe und ungebrochen fortbestehende Chance haben, wieder von komplett freidrehenden, realitätsbefreiten Rechtsextremen regiert zu werden.
Niemand in der deutschen Politik hat Antworten auf diese geopolitische Realität. Aber wir brauchen diese Antworten und wir brauchen sie von Linken, weil Rechte uns jetzt bis an den Rand des Abgrunds geführt haben.
zum Beitrag11.01.2023 , 19:37 Uhr
Keine Angst, werte Frauenhasser und Körperkontrolleure von der CSU, die FDP wird mit ihrer neuen Liebe zur Blockadehaltung schon dafür sorgen, dass ihr nicht klagen müsst und alle Reformbemühungen im Vorfeld mit Bedenken wegen der "unsicheren Rechtslage" ersticken.
Wenn man dann nachfragt, sind es wieder mal die gleichen Bedenken, die auch Beatrix von Storch hätte. Da kristallisiert sich langsam ein Muster heraus.
zum Beitrag11.01.2023 , 19:13 Uhr
" „Ich habe null Verständnis für Gewalt und null Verständnis dafür, politische Fragen auf dem Rücken von Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten auszutragen“"
Du bist Innenministerin, Nancy. Wenn du nicht willst, dass Polizeibeamt:innen zur Durchsetzung eurer Politik Gewalt ausüben, dann schick sie halt nicht da hin.
Gibt doch eh Wichtigeres, als auf unser aller Kosten den Profit von RWE zu sichern.
zum Beitrag11.01.2023 , 13:53 Uhr
Das meiste CO2 in ganz Europa wird übrigens von genau den Braunkohlekraftwerken in die Luft geblasen, die auch der Kohleflöz unter Lützerath bald anheizen soll. Muss man vielleicht erwähnen, wenn auch Herr Habeck so tut, als ginge es nur um ein geräumtes Dorf und nicht darum, dass seine Regierung genau so vorsätzlich die eigenen Klimaziele reißt wie ihre Vorgänger.
zum Beitrag11.01.2023 , 11:37 Uhr
"Bitte lassen Sie sich friedlich und gewaltfrei verhauen. Ihre Polizei."
zum Beitrag11.01.2023 , 09:08 Uhr
"Nach der aufgebauschten medialen Debatte werden sich sowiso nur die wenigsten Transfrauen noch in die Frauensauna wagen"
Die meisten von uns, die nicht perfekt passen (also als cis Frauen durchgehen), sind auch vorher schon nur in Saunen gegangen, die sich klar als trans-inklusiv positionieren. Mit Schwimmbädern ist es ähnlich. Aber natürlich ist die Intention der Leute, die solche Debatten anstoßen, uns noch mehr aus der Öffentlichkeit zu verdrängen und uns so oft wie möglich in bedrohliche Situationen zu bringen, in denen wir angefeindet, körperlich angegriffen oder sexuell belästigt werden.
Übrigens geht das alles, ob mediale Anfeindung oder direkter Übergriff, von einer sehr, sehr winzigen Minderheit aus, die dafür aber extrem lautstark und fanatisiert ist. Transfeinde sind neben Reichsbürgern vielleicht das beste Beispiel für zeitgenössische Polit-Sekten und ihre bizarren Auswüchse (ich hoffe, dass ich das hier schreiben darf, ich habe öfter die Erfahrung gemacht, dass generelle Kritik an Transfeinden hier immer noch nicht gern gesehen ist).
zum Beitrag10.01.2023 , 16:05 Uhr
Das interessiert keine Aktivist:innen, weil der sich mit falschem Geschlechtseintrag in Frauenumkleiden schleichende Mann ein propagandistisches Hirngespinst ist.
Das passiert auch in anderen Ländern nicht, warum soll es hier passieren?
Noch mal für dich zum Mitschreiben: Niemand macht an Toiletten- und Umkleidetüren Ausweiskontrollen. Das Geschlecht steht ja auch nicht mal im Perso.
Sexualstraftäter verschaffen sich übrigens auch so schon Zugang zu Schutzräumen, um dort bspw. Kameras anzubringen. Keiner von denen tut so, als wäre er trans.
Warum sollte er auch? Hast du irgend eine Ahnung, was es im Alltag heißt, von Behörden und anderen Institutionen dauernd mit dem falschen Geschlecht angesprochen zu werden? Nein, natürlich nicht, das sind eben deine cis Privilegien. Aber glaub mir, FREIWILLIG tut sich das niemand an. Die Vorstellung, dass ein Mann auf die Idee kommen könnte, sich aus Jux und Dollerei dauernd misgendern zu lassen, ist so unglaublich absurd.
Wieso glaubt ihr alle so einen Quatsch?
zum Beitrag10.01.2023 , 15:58 Uhr
Von Vaginoplastie hast du schon mal gehört, oder? Es gibt da draußen haufenweise trans Frauen, bei denen auch du weder optisch noch mit anderen Sinnen nen Unterschied zu ner cis Frau bemerken würdest. Mal von einer Lesbe zur anderen: Die Unterschiede zwischen verschiedenen cis Vaginas sind einfach größer als die zwischen cis und trans Vaginas.
Und was nach ein paar Monaten Östrogen auch aus unoperierten Genitalien wird, hat von Haptik, Geruch, Geschmack, Berührungsempfindlichkeit und Sensibilität auch nichts mehr mit dem männlichen Penis gemein. Das ist auf der organischen Ebene ein anderes Genital, eben ein weibliches Glied, weil kein Mann sowas zwischen den Beinen hat und es durch weibliche Hormone so geworden ist, wie es ist.
Es gibt übrigens auch jenseits der Genitalien kein einziges körperliches Merkmal, mit dem du allen trans Frauen das Frausein absprechen kannst, ohne auch vielen cis Frauen das Frausein abzusprechen. Nein, nicht mal die Gebärmutter oder die Chromosomen. Es gibt cis Frauen ohne Gebärmutter, es gibt Frauen mit 26XY-Kariotyp, die einfach komplett resistent gegen Androgene sind und sich dann trotz der Chromosomen komplett weiblich entwickeln. Die können sogar Kinder kriegen, meist fällt nie auf, dass der Kariotyp biologisch ein männlicher ist.
Du kannst uns nicht das Frausein absprechen, ohne dass es auf cis Frauen zurückfällt. Dieser Backlash passiert ja jetzt schon immer öfter durch die Art von Hetze, die du hier verbreitest. Du schadest damit Frauen, sowohl trans als auch cis Frauen. Hast du Stone Butch Blues nicht gelesen? Du musst doch wissen, welche Probleme maskuline Lesben haben. Meinst du, das wird besser, wenn ihr ein gesellschaftliches Klima schafft, in dem ständige Paranoia vor trans Personen umgeht?
Alles, was du gegen uns unternimmst, wird am Ende nur dazu dienen, den Feminismus und die LGBT-Community zu spalten. Sieh dir einfach mal an, von welcher Seite du Beifall kriegst. Von der AfD. Sagt doch alles.
zum Beitrag09.01.2023 , 17:53 Uhr
Anschließend wird dann wieder jeder Cop, der das eigene Tränengas eingeatmet oder sich beim Aktivist:innenverprügeln die Schulter gezerrt hat als Verletzte:r gezählt, damit es auch schön nach gewalttätigem Protest aussieht. Man kennt das ja.
zum Beitrag09.01.2023 , 17:49 Uhr
Buschmann hat sich schlicht und ergreifend als Transhasser geoutet, der statt einer Verbesserung einen Rückschritt hinter den bestehenden Gesetzesstatus anstrebt, indem er trans Personen ihr Geschlecht permanent absprechen will und einen Geschlechtseintrag zweiter Klasse produzieren möchte. Genau darauf läuft sein Vorschlag hinaus: Auf eine Legalisierung der Benachteiligung von trans Personen. Völlig irre.
Wie das dann im Alltag mit der Frauensauna umgesetzt werden soll, da ist er natürlich genau so realitätsfremd wie andere Transfeinde auch. Im Personalausweis steht bspw. gar nicht das Geschlecht der Inhaber:innen. Mir sind bislang auch weder früher bei Herrentoiletten und -umkleiden noch heute bei Damentoilletten und -umkleiden Personenkontrollen aufgefallen. Und ja, natürlich gehe ich auch ohne Personenstandsänderung aufs Damenklo, wo soll ich denn sonst hin als Frau? Ich möchte nur endlich meinen richtigen Namen in meinen Papieren stehen haben, ich verstehe nicht, warum das so ein Aufwand ist und warum man mich dafür mit einem Inquisitionstribunal lächern muss, das mir intimste Fragen zu meinem Sexleben stellt. Was hat es mit meinem Frausein zu tun, wie ich masturbiere? Niemand weiß es, aber die Gerichte fragen das ab. Oder wieso muss ich einen vierstelligen Betrag für zwei Gutachten ausgeben, um mein trans sein zu beweisen, wenn 99% aller Verfahren eh mit einer Bewilligung des Antrags enden?. Ist es wirklich so schwer, diese Gängelung einfach abzuschaffen? Wenn man Bundesjustizminister ohne Kenntnis der Rechtsgeschichte des wieder und wieder als verfassungswidrig beanstandeten TSG ist, dann offenbar schon.
Was der saubere Herr Buschmann mit "dem Äußeren" meint, muss er uns auch noch erklären - darf ich in die Frauensauna, wenn ich gut genug passe? Will er den Zwang zu Genital-OPs wieder einführen, der bereits 2011 aus dem TSG gestrichen wurde?
Ernsthaft, manchmal frage ich mich, was der Typ beruflich so macht.
zum Beitrag09.01.2023 , 15:30 Uhr
Ich habe mehrfach vergessen, dass es Satire war, das lag aber am Buschmann und nicht am Autor.
Merci, dass ich über die Brikettfresse lachen konnte. Er bringt mich aktuell sonst eher dazu, schreien zu wollen, da war dieser Text sehr wohltuend.
zum Beitrag09.01.2023 , 15:02 Uhr
Die Niederlande haben nichts legalisiert, sondern den Eigengebrauch entkriminalisiert und den Verkauf offiziell geduldet.
Das ist zwar eine einfache Möglichkeit, rechtliche Hürden zu umschiffen und für die Konsument:innen eine drastische Verbesserung, aber es ist eben auch eine Gelddruckmaschine für die organisierte Kriminalität - alles, was in holländischen Coffeeshops über den Tresen geht, wurde illegal angebaut, was das Land zu einer Drehscheibe für den Drogenhandel gemacht wird, weil das Geld eben letztlich bei Kartellen landet, die dann auch in Schnuggel, Export und in andere Drogen investieren (die Niederlande sind bspw. mit weitem Abstand der größte MDMA-Exporteur der Welt). Der Cannabis-Anbau wird auch weiterhin verfolgt, die Polizei nimmt regelmäßig Plantagen hoch.
Es gibt bessere Alternativen zum Auslaufmodell Prohibition als das holländische Vorgehen. Eine richtige Legalisierung sollte es schon sein. Ich würde mir wünschen, dass Cannabis komplett nonprofit wird, damit niemand einen ökonomischen Grund hat, den Konsum zu fördern, wie wir es leider bei Alkohol und Zigaretten sehen. Aber das wäre mit der FDP, die natürlich eine Cannabis-Startup-Kultur wie in Colorado toller findet als ein staatliches Anbau- und Handelsmonopol wie in Uruguay oder Cannabis Social Clubs wie in manchen spanischen Provinzen, nicht machbar sein.
zum Beitrag09.01.2023 , 10:22 Uhr
Dass man für einen Papa Emeritus auch posthum noch eine Ausnahme macht und Vorermittlungen führt, die andernfalls wegen der Pressefreiheit undenkbar wären, überrascht leider nicht weiter. Die Kirchen sind in Deutschland überaus satt an Sonderrechten. Ihnen wird jede Extrawurst gebraten.
Und natürlich war Ratzinger ein queerfeindlicher Hetzer, das ändert sich auch nach seinem Ableben nicht. In seinem frömmelnden Wahn hielt er Homosexuelle und trans Personen für eine größere Gefahr für die Menschheit als den Klimawandel. Das ist keine Hyperbel, das ist das, was er mit der Dogwhistle "Ökologie des Menschen" gemeint hat, für die ihm der deutsche Bundestag in seiner unendlichen Naivität stehend applaudiert hat.
S. hierzu diesen Artikel, der seinen bodenlosen Hass gut zusammenfasst: www.nollendorfblog.de/?p=13024
Und dieser Hass hat Folgen, überall auf der Welt nehmen die RKK und queerfeindliche katholische Kampagnengruppen wie Citizen Go Einfluss auf die Gesetzgebung und arbeiten so daran, uns zu verfolgen und zu bekämpfen.
Diesen Dreck muss man beim Namen nennen. Dieser Irrsinn muss ein Ende haben. Die politische Macht der RKK muss ein für alle mal gebrochen werden.
zum Beitrag08.01.2023 , 14:46 Uhr
Polizei dient dazu, die Besitzstände der herrschenden Klasse mit Gewalt zu verteidigen, in diesem Fall bspw. die Profite von RWE zu sichern und der größten CO2-Schleuder Europas zu ermöglichen, ungestört weiter unsere Lebensgrundlage zu verfeuern.
Wo Sie noch Demokratie sehen können, wenn selbst die Grünen nur zum Kotau vor den Fossilkonzernen fähig sind, bleibt wohl auch Ihr Geheimnis. Es gibt in diesem Land keine Demokratie für mich oder für irgendeinen anderen Menschen, der noch wach und bei Verstand ist. Erlaubt ist nur noch Abnicken des Status Quo und wer nicht brav beklatscht, dass seine Heimat stetig weiter ruiniert wird, kriegt das Label "Klima-RAF" aufgepappt.
zum Beitrag07.01.2023 , 20:20 Uhr
So, jetzt noch mal zum Lernen und ohne Gehässigkeit:
DER Gast ist Maskulinum. Immer. Können Sie im Duden nachschlagen. Wenn man kein generisches Maskulinum will, gibt es natürlich auch die Gästin, damit auch die Damen sich angesprochen fühlen. Ich fühle mich tatsächlich nicht angesprochen, wenn man von Gästen redet, obwohl ich im Raum bin. Je nach Kontext werte ich das gar als ehrabschneidend, weil misgendernd. Damit ich deswegen nicht schon wieder ein Säbelduell im Morgengrauen ansetzen muss, kann man das Wort Gast einfach ganz regelgerecht feminisieren. Stammvokal abgelautet, -in-Suffix dran und schon hat man die feminine Gästin. Ist viel einfacher als sperrige "sie war Gast"-Konstruktionen, sobald das einmal im Vokabular drin ist.
zum Beitrag07.01.2023 , 11:03 Uhr
Nicht nur McCarthy hat schlussendlich bekommen, was er wollte, sondern auch der faschistischste Flügel der Republikaner. Bidens Apelle an Zusammenarbeit über Parteigrenzen hinweg wirken erschreckend weltfremd und hilflos. Keiner von den Parteirechten, die sich jetzt neue Blockade-Werkzeuge gesichert haben, wird sich für seine Apelle an das Gemeinwohl interessieren, wenn er (oder sie, Lauren Boebert war ja auch wieder mal vorn mit dabei) eine Chance wittert, die eigene Basis mit einer großspurigen Machtdemonstration aufzuhetzen.
zum Beitrag06.01.2023 , 19:18 Uhr
Schon interessant, dass nie jemand auf die Idee gekommen ist, Michael Phelps wegen seiner absurd langen Arme von Schwimmwettbewerben auszuschließen oder Usain Bolt nicht an den Start gehen zu lassen, weil seine Knochen die perfekte Hebellänge für Sprints haben.
Aber wenn es um angeborene Wettbewerbsvorteile geht, die in Frage stellen, ob eine Frau nach den rigiden Vorstellungen von Sportfunktionären auch Frau genug ist, dann ist das Geschrei plötzlich groß. "Erhöhte" Testosteronwerte sind bei Schwarzen Frauen nicht so selten, die Grenzwerte im Sport wurden eben auf Grundlage weißer Athletinnen ermittelt, die im Mittel niedrigere Testosteronspiegel haben. Das bedeutet, dass diese Grenzwerte bei Schwarzen Athletinnen sehr viel öfter überschritten werden, ohne dass sie irgendein Fehlverhalten begangen hätten. Bei trans Athletinnen wird es noch absurder, da greifen manche Verbände wie die FINA inzwischen selbst bei schon in der Jugend vollständig transitionierten Frauen, die völlig durchschnittliche Testosteronwerte haben und nie zusätzliche Muskelmasse aufgebaut haben zu lebenslangen Sperren und erlauben nur eine Teilnahme mit im Alter von 12 Jahren völlig abgeschlossener Transition - was weder medizinisch noch rechtlich überhaupt machbar ist. Während cis Frauen, die ihre ganze Jugend mit Testosteron gedopt haben, also de facto eine männliche Pubertät mit den entsprechenden Gewinnen an Muskelmasse durchlaufen haben, nach einer kurzen Sperre einfach wieder starten dürfen.
Da kann mir niemand erzählen, dass es nur um sportliche Fairness geht. Die Doppelstandards sind zu offensichtlich. Hier werden Vorurteile in Regeln gegossen, nichts anderes.
zum Beitrag06.01.2023 , 16:04 Uhr
Ich finde es schön, wie Laurén Kaczmarczyk ihre Plattform nutzt und was sie zu sagen hat. Sie spricht da ein paar wichtige Punkte an und über mehr Sichtbarkeit für trans Personen freue ich mich eh, vor allem wenn sie diese Sichtbarkeit nutzen, damit mal Stories abseits der üblichen Leidenswege erzählt werden und Menschen trans sein als das kennenlernen, was es ist - als einen Akt der Befreiung und Selbsterkenntnis, als einen Prozess, der zwar oft schwierig und noch immer mit zu viel Kampf verbunden ist, aus dem wir aber gestärkt und glücklich hervorgehen. Zu zeigen, dass es kein Fluch ist, trans zu sein, sondern ein Geschenk. Selbst in Zeiten wie diesen, in denen es uns so oft ungewollt in die Schusslinie bringt. Der Mut, den wir sammeln mussten, die Hoffnung auf ein besseres Leben , die wir alle im Herzen tragen und die Liebe, die wir von unserer Community und unseren Allies erfahren, machen uns stärker als den Hass, der uns entgegen schlägt.
zum Beitrag05.01.2023 , 23:46 Uhr
Die Lage in Schottland wird leider trotz der Gesetzesänderung prekär bleiben - trans Personen werden im UK mit oft über 5 Jahre langen Wartezeiten auf ein Erstgespräch (!) gefoltert. Die Hormontherapie privat durchführen zu müssen ist dort leider Standard, wer es sich leisten kann, fliegt für OPs ins Ausland. Wem das Geld für eine private Hormonbehandlung fehlt, endet oft als ein weiterer Suizid, weil ein Leben im falschen Geschlecht nun mal nicht erträglich ist. .
In Deutschland ist die Lage zum Glück nicht ganz so arg - in meinem Alltag sowieso nicht, die allermeisten Transfeinde, die online so laut sind, trauen sich nicht mehr, als mich dumm anzuglotzen, wenn ich durch meine bloße Existenz ihr kleines, festgefügtes Weltbild ins Wanken bringe. Ehrlich gesagt merke ich offline eher Anteilnahme und Neugier als diesen ganzen Irrsinn, der mir im Internet entgegenschlägt. Niemand hat Verständnis für das TSG, wenn ich das ekelhafte Prozedere im Detail erkläre, das löst nur Kopfschütteln aus.
Aber auch hier haben wir Feinde in der Politik (und Publizistik), die mit blanker Verzweiflung daran festhalten, uns ohne irgendeinen triftigen Grund nach Herzenslust schikanieren und gängeln zu dürfen. Das Selbstbestimmungsgesetz sollte bspw. eigentlich schon Ende letzten Jahres beschlossen sein. Ich habe meine Zweifel, dass die ständige Verzögerung wirklich an den angeblich noch zu klärenden juristischen Fachfragen liegt - das TSG mit seinen nirgendwo sonst im deutschen bürgerlichen Recht zu findenden Kontrollzwängen (bspw. gleich zwei Gutachtern, die man natürlich aus eigener Tasche zahlen muss, damit sie einem bescheinigen, dass man aber auch wirklich ernsthaft trans ist) ist juristisch schon längst unhaltbar und es gab bereits in der letzten Legislaturperiode fertig ausgearbeitete Entwürfe für ein Selbstbestimmungsgesetz von Grünen und FDP, die am Widerstand von Schwarz-Rot gescheitert sind. Ich werde das Gefühl nicht los, dass da jemand in der Koalition immer noch mauert.
zum Beitrag05.01.2023 , 15:34 Uhr
Nichts machen Rechtsextreme lieber, als Kinder zu Propagandazwecken zu missbrauchen. Was für kranke Hirne.
zum Beitrag05.01.2023 , 15:25 Uhr
Die Frühphase der Transition war schon als Deutsche eine einzige Tortur - und zwar fast ausschließlich durch die institutionelle Diskriminierung, die fest in unserem segregierten Gesundheitssystem verankert ist und die eine Phase im Leben, die eigentlich eine wundervolle Zeit der Befreiung und Selbsterkenntnis sein sollte, viel zu oft zu einem beängstigenden, kafkaesken Wartesaal macht.
Ich kann kaum erahnen, wie schwer das erst ist, wenn man gleichzeitig noch Geflüchtete ist und in einem fremden Land, dessen überkomplexe Regularien man nicht versteht und in dem man mit Sprachbarrieren konfrontiert ist, noch weitere Hürden vor einem aufgebaut werden. Wenn sich die Kontrollzwänge des deutschen Staats im Umgang mit trans Personen mit den Kontrollzwängen des deutschen Staats im Umgang mit Geflüchteten verschränken, braucht man schon Nerven aus Stahl. Aber wenn die jemand hat, dann wir LGBT-Personen. Wir haben alle lernen müssen, stärker zu sein als unsere zahlreichen Feind:innen.
Mein Dank gilt hier allen in der queeren Community und unter Allies, die sich ein Herz gefasst und geholfen haben, LGBT-Geflüchteten ein schnelles Ankommen in einem selbstbestimmten Leben zu ermöglichen. Und mein herzliches Willkommen allen queeren Menschen, die nicht in einem Krieg zwischen Staaten, die nur Verachtung für sie übrig haben, verheizt werden wollen. Gut, dass Ihr jetzt hier seid!
zum Beitrag04.01.2023 , 10:36 Uhr
Wie die meisten unter kapitalistischer Dauerpropaganda aufgewachsenen Menschen verstehen auch Sie nicht, was mit einer linken Kritik an den Besitzverhältnissen überhaupt gemeint ist.
Niemand interessiert sich für Ihren persönlichen Besitz. Kein:e Kommunist:in oder Anarchist:in will Ihnen Ihren Laptop, ihr iPhone oder Ihre Zahnbürste wegnehmen. Wenn Sie das auf so eine individualistische Quatschdebatte runterbrechen, bei der es getrieben von irgendeiner Tugendlehre darum geht, wer als Individuum welchen Kleinkram haben "darf", um als guter Mensch zu zählen, haben Sie überhaupt nichts verstanden. Aber wie gesagt, dieses Unverständnis ist der erwünschte Normalzustand, also kein Vorwurf an Sie persönlich.
Kritik an den Besitzverhältnissen ist Kritik daran, dass sich Kapital in den Händen einer Minderheit befindet, die im Normalfall einfach in den Reichtum hineingeboren wurde. Es geht nicht um den Besitz an Laptops, es geht um den Besitz an Fabriken, Wohnkonzernen oder in diesem Fall um den Besitz an Kraftwerken und Braunkohlebaggern.
Aber gut, wenn die Basics fehlen, dann ist es auch kein Wunder, dass Sie die Klimakatastrophe für unter kapitalistischen Besitzverhältnissen lösbar halten. Die Erfordernisse des Marktes haben jetzt schon jedes Jahr zehntausende von Toten zur Folge. Gehandelt wird null. Systemkonforme Lösungen wie "friedliche Lichterketten bilden" und "Grüne wählen" bewirken nachweislich nichts. Wir sind jetzt schon bei 1,2° Erderwärmung, man muss geistig komplett umnachtet sein um zu glauben, diese Regierung würde ihre selbst gesteckten Klimaziele auch nur einzuhalten versuchen.
Kapitalismus wird weite Teile dieses Planeten für Menschen unbewohnbar machen. Die Notwendigkeit endlosen Wachstums unter endlichen Ressourcen bedingt das. Ein Leben in Würde ist unter diesem System dauerhaft nur für ausgerechnet die möglich, die uns den Schlamassel eingebrockt haben.
zum Beitrag03.01.2023 , 17:56 Uhr
"Zusammen mit der schwarz-grünen Landesregierung handelte Wirschaftsminister Robert Habeck (Grüne) im Oktober einen Deal mit RWE aus, der den Kohleausstieg auf 2030 vorverlegt, und dafür dem Energiekonzern die Ausbeutung der Kohlevorräte unter Lützerath zusichert. Dem Klima ist mit diesem Deal wenig geholfen, da unterm Strich dieselbe Menge Kohle verfeuert wird."
Früher hat man die Grünen wegen ihrer ständigen Selbstentkernung als "Union mit Solardach" bezeichnet. Inzwischen wäre das wohl noch ein Fall von Greenwashing.
zum Beitrag29.12.2022 , 12:53 Uhr
"Naja es ist doch nachvollziehbar, dass Viele sich nicht vom Staat repräsentiert fühlen."
Ich fühle mich vom Staat nicht repräsentiert, weil er auf meiner Menschenwürde als trans Frau herumtrampelt oder weil er selbst mit grüner Regierungsbeteiligung eine Politik der de-facto-Klimawandelleugnung verfolgt, bei der eine Einhaltung der selbstgesetzten Klimaziele unmöglich ist, während Protest dagegen als "Klima-RAF" kriminalisiert wird. Oder weil dieser Staat sich als Interessenvertretung der Besitzstandswahrer versteht und dafür weite Teile der Bevölkerung verarmen lässt. Oder weil er zur Sicherung seiner Grenzen Sklavenmärkte und Internierungslager in Libyen akzeptiert und zigtausende im Mittelmeer etrinken lässt oder weil er die für sein Wirtschaftssystem unerlässliche Massenarbeitslosigkeit mit einem ausgefeilten, entmenschlichenden Drangsalierungssystem verwaltet und was es sonst noch so an Beispielen für seine unter der sauberen republikanischen Oberfläche lauernde Gewalttätigkeit gibt. Ich könnte durchaus noch eine Weile mit Beispielen für die viehische Brutalität der BRD weitermachen, ohne auch nur einen einzigen Punkt aufzuzählen, über den Reichsbürger jemals nachgedacht hätten.
Reichsbürger und Querdenker fühlen sich nämlich deshalb nicht repräsentiert, weil sie im Zug zum Tragen einer Maske aufgefordert würden, wenn sie denn Bahn fahren würden, statt ihren Jaguar mit der schwarz-rot-weiß überklebten EU-Flagge am Nummernschild zu nehmen. Die regen sich auf, weil sie nicht genug gehätschelt werden. Das sind die Probleme, die die haben.
Dass Sie hier eine kleinbürgerliche Terrortrupe aus Adeligen, Richtern und Cops mit Leuten gleichsetzen, die um Transferleistungen betteln müssen, ist ein schlechter Scherz. Das Milieu, dass Sie in ihrem ersten Absatz beschreiben, finanziert doch solche Spinner. Schauen Sie sich mal an, was ein Herr von Finck Jr. zu Lebzeiten so getrieben hat.
Reichsbürger sind das Symptom einer Elite, die den Kanal nie voll genug kriegt.
zum Beitrag29.12.2022 , 10:44 Uhr
Je nach Definition gibt es Zoomer, die in wenigen Jahren 30 werden. Let that sink in for a moment.
zum Beitrag29.12.2022 , 10:40 Uhr
Ich konnte das Interview zwar nur zur Hälfte lesen, weil ich bei jeder Antwort das Gefühl hatte, vor Wut und / oder Verzweiflung schreien zu müssen. Gerade dadurch war es aber das treffendste und aufschlussreichste politische Interview, das ich seit langem gelesen habe. Ich möchte mich darum herzlich dafür bedanken, auch wenn ich eigentlich keine Erinnerung gebraucht habe, warum die Grünen für mich schon immer zu rechts waren. Das Elend in dieser geballten Form zu erleben war schon ein Erlebnis. Kein schönes, aber ein Erlebnis.
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