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Schweigegeldprozess gegen TrumpPornodarstellerin im Zeugenstand

Stormy Daniels sagt gegen Trump über ihre angebliche Affäre mit dem damaligen Präsidentschaftskandidaten aus. Ihr sei es nie um Erpressung gegangen.

Die Pornodarstellein Stormy Daniels im Kreuzverhör der Verteidigung Donald Trumps aus Sicht einer Gerichtszeichnerin Foto: Elizabeth Williams/ap

Washington, D.C. taz | Die amerikanische Pornodarstellerin Stormy Daniels musste am Dienstag vor Gericht über ihre angebliche sexuelle Affäre mit dem früheren US-Präsidenten Donald Trump Frage und Antwort stehen. Die 45-Jährige, die offiziell Stephanie Clifford heißt, ist eine der zentralen Figuren im Schweigegeldprozess gegen den Ex-Präsidenten, der sich in insgesamt 34 Anklagepunkten verantworten muss.

Die Staatsanwaltschaft in New York wirft Trump vor, Geschäftsunterlagen gefälscht zu haben, um damit eine Schweigegeldzahlung von 130.000 US-Dollar an Daniels im Jahr 2016 zu vertuschen. Mit der Zahlung soll Trump verhindert haben, dass Daniels ihre angebliche Affäre mit dem damaligen republikanischen Präsidentschaftskandidaten während des US-Wahlkampfs öffentlich machte.

Daniels erklärte während ihrer Aussage im Zeugenstand, dass sie und Trump im Jahr 2006 Sex hatten und sie im Wahlkampfjahr 2016 versuchte, Details zur Affäre zu verkaufen. Bis zur Veröffentlichung von Trumps berüchtigtem „Access Hollywood“-Mitschnitt, in dem er behauptete, dass er als wohlhabender Geschäftsmann mit Frauen so ziemlich alles machen könne, habe jedoch niemand Interesse an ihrer Geschichte gezeigt.

„Meine Motivation war nicht Geld, sondern meine Geschichte öffentlich zu machen“, sagte Daniels im Gerichtssaal.

Daniels nennt Details, Trump schüttelt den Kopf

Über mehrere Stunden gab die Pornodarstellerin Details ihrer angeblichen Beziehung zu Trump zu Protokoll. Die beiden sollen sich zum ersten Mal während eines Benefiz-Golfturniers im Jahr 2006 begegnet sein. Und dort soll es auch in einer Hotelsuite zum angeblichen Sex zwischen den beiden gekommen sein.

„Ich hatte meine Kleider und meine Schuhe ausgezogen. Ich glaube, meinen BH hatte ich noch an. Wir waren in der Missionarsstellung“, sagte Daniels.

Diese und weitere Details sorgten für Unbehagen im Gerichtssaal. Einer Jurorin war das Ganze sichtbar unangenehm. Sie schaute laut US-Medienberichten während Daniels Ausführungen weg und hielt sich eine Hand auf die Stirn.

Auch Trump machte einen verärgerten Eindruck. Als Daniels angab, dass Trump ihr erzählte habe, dass er und seine Frau Melania nicht im selben Bett schlafen würden, schüttelte dieser nur den Kopf.

Als sie dann auch noch zu Protokoll gab, dass sie während des Sex mit Trump diesem mit einem Magazin auf den Hintern haute, schien dieser „Bullshit“, also „kompletter Schwachsinn“, von sich zu geben. Trump streitet die angebliche Affäre mit Daniels bis heute vehement ab.

Trumps Anwälte forderten ein Ende des Verfahrens

Sowohl Trump wie Daniels versuchten jeglichen Augenkontakt zu vermeiden. Daniels erklärte, dass sie von den insgesamt 130.000 US-Dollar Schweigegeld am Ende knapp 96.000 einsteckte. Der Rest ging an ihren Anwalt und Agenten, die mit Trumps Ex-Vertrautem Michael Cohen den Deal eingefädelt hatten.

Trumps Anwälte sahen nach Daniels Aussagen rot und beantragten eine vorzeitige Beendigung des Gerichtsverfahrens. Sie argumentierten, dass Daniels Angaben über die angebliche sexuelle Beziehung und weiterer Treffen zwischen ihr und Trump nichts mit dem eigentlichen Fall zu tun hätten und extrem schädlich für ihren Mandanten seien. Richter Juan Merchan wies den Antrag zurück.

„Ich glaube nicht, dass wir an dem Punkt angelangt sind, an dem ein Fehlprozess gerechtfertigt ist“, sagte Merchan. Der Richter stimmte jedoch mit Trumps Verteidigung überein, dass Daniels mehr preisgegeben hatte, als für diesen Fall notwendig sei. Er schob jedoch der Verteidigung eine Teilschuld zu.

Daniels: Trump soll zur Rechenschaft gezogen werden

Am Nachmittag war dann Trumps Verteidigung an der Reihe. Sie nahm Daniels ins Kreuzverhör und versuchte sie als geldgierig und rachsüchtig darzustellen. Verteidigerin Susan Necheles fragte, ob Daniels Trump hassen würde, worauf diese erwiderte: „Ja“. Auf die Folgefrage, ob sie wolle, dass Trump hinter Gitter komme, sagte Daniels: „Ich will, dass er zur Rechenschaft gezogen wird.“

Daniels bestritt allerdings, dass sie Trump jemals finanziell erpressen wollte.

Im Anschluss an diesen etwas anzüglichen Tag vor Gericht erklärte Trump gegenüber Journalisten, dass es ein sehr „aufschlussreicher Tag“ gewesen sei: „Wie Sie sehen können, ist der Fall der Staatsanwaltschaft am Zusammenbrechen.“

Erst am Montag wurde Trump zum wiederholten Male für einen Verstoß gegen das vom Gericht auferlegte Redeverbot bestraft. Erneut erhielt er eine Geldstrafe von 1.000 Dollar. Nachdem er für die ersten neun Verstöße zu insgesamt 9.000 US-Dollar verurteilt wurde, drohte ihm Richter Merchan nach dem zehnten Verstoß sogar mit einer Gefängnisstrafe.

Weiter geht es in dem Fall am Donnerstag. Erneut wird Daniels im Zeugenstand sein.

In einem weiteren Trump-Rechtsstreit fällte eine Richterin in Florida am Dienstag eine für die diesjährige Präsidentschaftswahl möglicherweise wegweisende Entscheidung. Der für den 20. Mai angesetzte Prozessstart im Fall bezüglich Trumps Handhabe von geheimen Regierungsdokumenten wurde auf unbestimmte Zeit verschoben. Ob es damit überhaupt noch zu einem Prozessstart vor dem Wahltag kommen wird, ist fraglich.

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38 Kommentare

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  • Mit Trump werden wir noch einiges erleben, und zwar unabhängig davon, wie die Wahl ausgeht!



    Sollte er die Wahl "verlieren" (bei dem vollkommen irren System der USA weiß man ja nie, ob das wahr oder falsch ist), würde er halt weitere vier Jahre das Gegenteil behaupten. Und wir könnten uns auf riesige Randale in den USA vorbereiten.

  • Echte Wissensfrage: Wenn Trump in den Knast gehen muss (der Richter hat ihm das ja schon angedroht), darf er bei der Präsidentschaftswahl dennoch kandidieren.



    Nimmt man an, dass er nur ein Jahr sitzen muss und dass er gewählt wird, kann er sich dann selbst begnadigen? Oder muss er als mächtigster Mann der Welt die Geschicke der USA dann aus dem Gefängnis leiten? Wär mal was anderes.

    • @Nairam:

      Liggers - in der schwäbischen Mythologie längst und so treffend vorausgedichtet! Gellewelle

      Ein Storch spazierte einst am Teiche,



      da sah er eine blinde Schleiche.



      Da sprach der Storch: "das ist ja wunderbar!"



      und frass sie auf mit Haut und Haar.



      2 Die Schleiche lag in seinem Magen,



      das konnten beide nicht ertragen.



      Da sprach die blinde Schleich:



      " O welch ein Graus!" und ging zur Hintertür hinaus.



      3 Der Storch sah solches mit Verdrusse,



      dass ihm sowas passieren musste.



      Drum frass er ohne allzu lange Wahl



      den Schleichenwurm zum zweitenmal.



      4 Drauf stemmt er lächelnd mit Verstande



      die Hintertüre an die Wande



      und sprach nach innen zu dem blinden Schleich:



      "Na, bitte, wenn du kannst, entweich!"



      5 Da tät mit List die schlaue Schleichen



      zur Vordertür hinaus entweichen;



      doch frass der Storch auch diesmal



      ohne Qual voll Wut sie nun zum drittenmal.



      6 Dann bracht in sinniger Erfindung



      er beide Türen in Verbindung



      und sprach alsdann zum Schleichenwurm hinein:



      "Nun richt dich für `ne Rundreis ein!"

      Der ursprüngliche Verfassungstext besteht aus sieben Artikeln, die unmittelbar nach Bildung der Verfassungsorgane um die 10 Zusatzartikel der Bill of Rights ergänzt wurden. Im Laufe von zwei Jahrhunderten wurden 17 weitere Zusatzartikel angefügt. Unter allen republikanischen Verfassungen, die heute in Kraft sind, stellt die der USA eine der ältesten dar.



      Trump möchte gern obiges mit 👑 als 18. Zusatzartikel anfügen!



      🤴



      Sam Spade hat das dann mögliche Szenario kühn entworfen!



      SAM SPADE 26. Apr, 18:16



      Absolute Immunität hätte schon was. Bei einer Wiederwahl könnte der gute Mann dann einen kleinen Nebenjob als Bankräuber ausüben um die finanziellen Löcher seines Firmenimperiums zu stopfen.



      Ungewöhnlich für eine Demokratie, ein oberstes Gericht, dass unterirdisch argumentiert. Wahrscheinlich nicht aus Überzeugung sondern aus alter Verbundenheit heraus.“



      von Lovando so ins Bild gesetzt -



      Sähe dann so aus -



      🇺🇸 - 👑 - 🤴 -

      🦹‍♂️ - 🏦 - 💰 🦹‍♂️ - 🤴 - 🙈🙊🙉 -

      🤴 👑 🇺🇸 •



      God grief

  • Fazit: Auch in diesem Forum.gelingt es nur wenigen die juristischen Details der Anklage zu erkennen, bei denen es letztlich um Wahlbeeinflussung und strafbare Verwendung von Geldmitteln zur Verschleierung der Affaire ging.

    Leider hat der Aufrritt der Dame nicht dazu beigetragen, dass eben diese juristischen Details im Mittelpunkt der Betrachtung stehen, sondern dass selbst die New York Times gestern Abend kurzatmig die schlüpfrige Aussagenebengeräusche brühwarm ("per Reporatge-Ticker) dem Publikum auftischte.

    Das Kopfkino hätte ich mit gern erspart, ... dass er da so saß auf dem Bett mit T-Shirt, Boxershorts und ...(soll ja aktuell wieder en vogue sein) ...mit Socken an ... und auf "die Nummer" warte, die er auch noch "ohne Gimmi" haben wollte ...

    Kopfkino aus.

    • @esgehtauchanders:

      Schonn. But.

      Jetzt wissen wir’s endgültig



      “Im Anschluss an diesen etwas anzüglichen Tag vor Gericht erklärte Trump gegenüber Journalisten, dass es ein sehr „aufschlussreicher Tag“ gewesen sei: „Wie Sie sehen können, ist der Fall der Staatsanwaltschaft am Zusammenbrechen.““ Hola - 🌳📯🦌🧚 -

      Däh - Trump ist Rheinländer! Gellewelle.



      Remember:“Der junge Mann is sich noch am Entwickeln!“



      Ol Conny Adenauer über FJS an einem



      Abjrund von Landesverrat!;)) 🙀 🪞 🥳

  • cool! 😎

  • Wenn ich die nützlichen Informationen einiger Kommentatoren bzw. Kommentatorinnen richtig verstehe, ist Schweigegeld in den USA üblich und auch nicht strafbar. Nur darf das Schweigegeld nicht zum eigenen Vorteil bezahlt werden.



    Das ist m.E. der Gipfel der Doppelmoral.

    • @Rolf B.:

      Ist denn das Zahlen von Schweigegeld außerhalb der USA strafbar? Für Deutschland fällt mir keine entsprechende Vorschrift ein. Und was Trump vorgeworfen wird, ist ein spezielles Delikt im Rahmen der Wahlkampffinanzierung, also nicht DASS er Schweigegeld bezahlt hat, sondern wo das Geld herkam und wie es fälschlich verbucht wurde. Das steht eigentlich auch recht deutlich im Artikel.

      • @Normalo:

        Mag sein, dass ich das nicht richtig verstanden habe. Die strafbare Handlung besteht also im falschen Verbuchen von Schweigegeld. (?)

  • Wir sollten zufrieden sein mit dem bisherigen Verlauf des Prozesses. Endlich ein Richter, der sich die Verzögerungstaktik von Trumps Anwälten nicht gefallen, den Filmstar aus der Vergangenheit plaudern und Donald vor Wut fast platzen lässt.



    Nur schade, dass das Theater nicht live übertragen werden darf. Dafür würde ich mir gern ein paar Nächte um die Ohren hauen.

  • Die "Pornodarstellerin...", ist das eine Qualifikationsmerkmal, hat das irgendeine Bedeutung für den Prozess, oder was soll dieses Wort in dem Text?

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @Wolzow:

      Es ist üblich, bei öffentlichen Gerichtsverfahren die Berufe der Prozessbeteiligten zu nennen.



      „Pornodarstellerin..." ist eine spezialisierte Form im Schauspielerei-Gewerbe.

    • @Wolzow:

      Es geht wahrscheinlich darum besonders blumig darzustellen, wer den selbsterklärten Titanen Trump da zu Fall bringen könnte. Der Impetus, seine Niveaulosigkeit herauszustellen, schlägt insofern offenbar auch die eine oder andere etwas diskriminierende Blüte.

  • Ich warte schon auf eine Karikatur von TOM zum Prozess. Irgendwas mit dem Teufel...

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @Nairam:

      ©TOM zeichnet üblicherweise nicht politisch-tagesaktuell. Gelegentlich gibt es was bei Klaus Stuttmann zum Donald: www.stuttmann-kari....de/karikatur/8589

  • Ich verstehe nicht so richtig was das ganze soll, außerehelicher Sex ist ja nicht verboten und sich mit einem Magazin auf den Hintern hauen lassen auch nicht. Für die vermeintliche Steierhinterziehung spielt das ganze doch keine Rolle. Was meint Daniels damit, er müsse zur Rechenschaft gezogen werden? Und auch wenn ich Trump nicht mag, während des Wahlkampfs ein 10 Jahre altes Sextreffen an die Medien verkaufen zu wollen und das ganze nach Zahlung von viel Geld doch zu unterlassen ist ja wohl eindeutig Erpressung.

    • @Jesus:

      Im Artikel steht ganz klar um was es geht:

      "Die Staatsanwaltschaft in New York wirft Trump vor, Geschäftsunterlagen gefälscht zu haben, um damit eine Schweigegeldzahlung von 130.000 US-Dollar an Daniels im Jahr 2016 zu vertuschen."

    • @Jesus:

      Ich erkläre Ihnen gerne um was es geht.

      Eine Affäre ist legal. Auch Geld zu bezahlen um eine Affäre zu verschleiern ist legal.

      Diese Zahlung zu verschleiern ist eine Straftat aber auch keine schlimme.

      Was Trump vorgeworfen wird ist den Ausgang der Wahl bewusst manipuliert zu haben,indem er sein Geld nutzte, um unliebsame Informationen, über sich zu verheimlichen.

      Wichtig ist vor allem der Vorsatz.

      Wichtiges Indiz: Trump hatte mit dem Verleger eines Klatsches vereinbart jede negative Story über sich zu unterbinden. So erfuhr er auch über die Geschichte mit der Affäre und erkaufte sich das Schweigen von stormy Daniels.

      Dass die Zahlung verschleiert wurde ist ein weiteres Indiz.

      • @sociajizzm:

        Danke für diesen Kommentar, das hätte im Artikel stehen müssen, denn viele haben sicher genau die gleiche Frage wie Jesus.

    • @Jesus:

      Die "offizielle" US Gesamtkultur ist ziemlich verklemmt. Was unter der Tischdecke abläuft ist natürlich wieder eine andere Story. Die Staatsanwaltschaft wollte wohl "Color" und Trumpi damit als (hmmm) Lügner, Ehebrecher und Stück weit, als Perversen. Denn kein Normaler würde schließlich Sex mit solch einer....



      Meinungsmache bei den Juroren ist in der USA natürlich ein großes Ding. Das kann der Staatsanwaltschaft aber auch auf die Füße fallen, wenn Juroren /Richter ihre Wut etc auf die Staatsanwaltschaft richten.

      • @Arjun G. G.:

        Nö. Es geht der Staatsanwaltschaft ganz klar darum die Affäre als etwas skandalöses darzustellen...

        Denn wenn Trump versucht hat einen Skandal zu verschleiern, von dem er ausging, dass dieser die damalige Wahl beeinflusst hätte...dann hat er nach US Recht eine schwere Straftat begangen.

        Diese Absicht versucht die Staatsanwaltschaft zu beweisen bzw. für die Jury möglichst plausibel zu machen

    • @Jesus:

      Daniells hat mehr erzählt als notwendig, hat auch der Richter bestätigt. Der Fehler liegt bei den Verteidigern von Trump, die haben die Dame einfach erzählen lassen...... Ich stimme ihnen aber nicht zu, was die Vergangenheit betrifft von wg. 10 jahre altes Treffen usw.. Wie lange das her ist, spielt keine Rolle. Daniels ist auch nur als Zeuge geladen -nicht als Opfer, da es um Steuerhinterziehung geht. Schweigegeldzahlungen sind in den USA durchaus üblich und keine Erpressung!

  • Die Überschrift hat echt Bildniveau. Weshalb muss der Beruf der Zeugin benannt werden?

    • @DiMa:

      Von der Verteidigung wurde immer wieder sogar der ehemalige Beruf (Präsident) des Angeklagten erwähnt. Da ist es mMn nicht verwerflich, auch den Beruf der Zeugin zu nennen.

      Und @Hugo: Pornodarstellerin ist eine neutrale und genauere Berufsbezeichnung als ihre Vorschläge. Es wird in der Zeitung ja z.B. auch über den "Basketballer" und nicht über den "Sportler" Dirk Nowitzki geschrieben.

    • @DiMa:

      Der Beruf kann ja erwähnt werden, halt neutral: Schauspielerin und Regisseurin oder meinetwegen Filmschaffende.

  • "Daniels erklärte während ihrer Aussage im Zeugenstand, dass sie und Trump im Jahr 2006 Sex hatten und sie im Wahlkampfjahr 2016 versuchte, Details zur Affäre zu verkaufen."

    Trump wollte Praesident werden und sie nochmal kraeftig abkassieren. Da haben sich 2 Unsympathen gefunden.

    • @elektrozwerg:

      Richtig. Nur wollte in der Tat nur EINER von den beiden Präsident werden und auch nur dieser eine meinte, so zumindest die Anklage, für so ein Schweigegeld Wahlkampfgelder nehmen zu können, wenn er die Ausgabe als "Rechtskosten" verbucht. Nur DAS ist in den USA illegal, weshalb die Beiden da jetzt in den sehr unterschiedlichen Rollen "Zeugin" und "Angeklagter" sitzen. Eine offne Rechtsfrage ist wohl, ob es wirklich eine Straftat war, da wie gesagt das mit dem Schweigegeld vertuschte Verhalten ("Rumpoppen") an sich kein Vergehen ist.

  • "Der Richter in Florida fiel eine (...) wegweisende Entscheidung"?! Das glaube ich nicht. Ich denke eher, dass er sie "fällte". Ja, genau, wie einen Baum. So komisch ist die deutsche Sprache manchmal.

    • @Barbara Krüger:

      Deswegen heißt es ja auch in Deutsch zur einfältigSatzbildung: ”Herr Lehrer. Sie haben zwei Tropfen an der Nase. Ein fällt dich gleich runter!“



      “…wie einen Baum. So komisch ist die deutsche Sprache manchmal.“ - 🙀🥳🧐 -

  • Ich dachte es geht bei dem Prozess darum das Trump die Zahlung falsch verbuchen ließ.

    Das die Staatsanwaltschaft zu solchen Mitteln greift könnte Ihr noch auf die Füße fallen.

    • @flaviussilva:

      Wenn der Vorwurf lautet, Wahlkampfgelder unlauter zu Verschleierung schädlicher Tatsachen verwendet zu haben, dann gehört das Merkmal "schädlich" zu den Dingen, die die Staatsanwaltschaft darlegen muss, um die Anklage schlüssig zu machen. Das geht eigentlich nicht, ohne konkret zu benennen, WAS die Person zu erzählen gehabt hätte, die das Schweigegeld erhalten hat.

    • @flaviussilva:

      Eigentlich ja.



      Aber da der Prozess zur Reduktion der Wahlchancen Trumps dienen soll, ist der Gegenseite jedes Mittel recht.



      Was wir hier sehen, ist öffentliche Diffamierung.



      Wer seine Politik nicht mag, sollte sie diskutieren, das sollte doch reichen.

      Was wir stattdessen sehen, aber auch erleben, ist die Bekämpfung des politischen Gegners mit allen Mitteln.



      Ich erinnere, an die CDU und ihre Anmerkungen über "Herrn Frahm...".

      • @Octarine:

        Wenn ich - unter anderem - beweisen muss, dass der Angeklagte mit der Zahlung die Veröffentlichung von Informationen verhindern wollte, die ihm im Wahlkampf erheblich geschadet hätten, dann muss ich auch aufdecken, was diese Informationen waren. Sonst wäre ihre Schadhaftigkeit eine bloße unbewiesene Behauptung. Das ist also keine Schmutzkampagne sondern Teil der Beweisführung, die die Staatsanwaltschaft zu liefern hat, solange der Angeklagte nicht geständig ist. Hier wäre die Verteidigung gefragt gewesen, die Zeugenaussage kürzer zu halten, indem sie z. B. die Schadhaftigkeit zugesteht, bevor die Zeugin anfängt, sie detailliert auszubreiten. Aber wenn sie nichts tut, bleibt dem Staatsanwalt wenig übrig, als die Zeugin so klar wie möglich darstellen zu lassen, was genau Trump befürchtete, als er zahlte.

    • @flaviussilva:

      Es geht um Wahlmanipulation ind bewusst unliebsame Informationen verheimlicht werden sollten, die Verschleierung der Zahlung ist hingegen rechtlich halb so wild in den USA.

      • @sociajizzm:

        Die Art und Weise wie er eine sehr große Anzahl Steuerunterlagen fälschen ließ, macht es jedoch ein "großes" Ding. Vorallem als Belege für die Vorsätzlichkeit.

        • @Arjun G. G.:

          Wie Sociajizzm schon sagte, geht es im diesem Prozess aber nicht um das falsche Verbuchen, sondern um etwas viel Größeres. Die Staatsanwaltschaft hat eine Menge vor, weil sie Wahlbetrug nachweisen will. Viele Beobachter, die man auf CNN oder MSNBC hören kann, glauben, dass es nur geringe Chancen auf eine Verurteilung gibt. Die anderen Prozesse gegen Trump sind wichtiger und aussichtsreicher, wenn man auf Strafen für Trump hofft.

        • @Arjun G. G.:

          Als Beleg für die Vorsätzlichkeit ist es durchaus zentral.

          Aber als eigenständige Straftat ist es in den USA keine große Sache.

          Es geht nicht um die Fälschung der Buchführung, sondern um die Straftat, die damit verheimlicht wurde.

          Die Zahlung von Schweigegeld wäre im Grunde auch in Ordnung...

          Mit dieser zu versuchen, den Ausgang der Wahl, zu manipulieren... DAS ist die Straftat, um die es geht.

          Diese Information fehlt leider auch im Artikel.

          • @sociajizzm:

            Allerdings. Nicht klar geschrieben.