piwik no script img

Studie zu ElektromobilitätBrennstoffzelle besiegt Tesla

Wenn es um den Klimaschutz geht, sind E-Autos mit Wasserstofftechnologie Batteriefahrzeugen überlegen. Das besagt eine aktuelle Studie.

Laut Fraunhofer-Institut nicht so klimatauglich wie gedacht: Tesla 3 Foto: dpa

Freiburg taz | Bei größeren Fahrzeugen ist die Brennstoffzelle aus Sicht des Klimaschutzes günstiger als die Batterie, bei kleinen Autos ist es umgekehrt. Zu diesem Ergebnis kommt das Freiburger Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) in einer Studie, die von H2 Mobility Deutschland finanziert wurde. Das ist ein Zusammenschluss von Firmen, die ein Netz von Wasserstofftankstellen aufbauen und aktuell über 71 Tankstellen verfügen.

Seit Jahren diskutieren ExpertInnen, welche Variante der Elektromobilität die bessere ist. Das Batteriefahrzeug? Oder ist es das Brennstoffzellenfahrzeug, das Wasserstoff tankt und aus diesem in der Brennstoffzelle den nötigen Strom für den Elektromotor erst im Auto erzeugt?

Aus Sicht des Klimaschutzes seien Autos mit Batteriekapazitäten bis etwa 50 Kilowattstunden (kWh) günstiger als vergleichbare Fahrzeuge mit Brennstoffzelle, zeigt nun die neue Studie. Die genannte Kapazität entspricht bei einem Durchschnittsauto einer Reichweite von 250 Kilometern.

Zum Vergleich: Der Audi-SUV E-tron hat 95 kWh Batteriekapazität, das Tesla-Mittelklassemodell 3 75 kWh, ein kleiner Renault Zoe nur ab 22 kWh. Für Stromer mit größeren Akkus werden durch die Produktion der Speicher so viele Treibhausgase ausgestoßen, dass das Brennstoffzellensystem inklusive Tank ökologisch günstiger ist. Laut ISE entscheidend für die Treibhausgasbilanz sind beim Batteriefahrzeug die Zellfertigung und die Herkunft des Stroms, beim Brennstoffzellenfahrzeug das notwendige Platin und der Wasserstofftank.

47 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Quellen

Für die Erzeugung des Stroms beziehungsweise Wasserstoffs betrachtet die Studie verschiedene Szenarien. Der Strom für die Batteriefahrzeuge kommt im besten Fall aus einer Photovoltaik-Anlage, im ungünstigsten Fall ist es der deutsche Strommix. Für die Wasserstoffbereitstellung wurde im besten Fall die Erzeugung in einer Elektrolyse mit Windstrom gerechnet, im schlechtesten die Erdgasdampfreformierung.

Dabei zeigte sich, dass ein Pkw mit hoher Reichweite in der Brennstoffzellen-Variante selbst im ungünstigsten Fall weniger Treibhausgase verursacht als ein vergleichbares Batteriefahrzeug, das mit Strom gemäß dem deutschen Mix betankt wird.

Derzeit kommen 47 Prozent des Stroms in Deutschland aus erneuerbaren Quellen, der Rest aus Kohle, Gas oder Atomenergie. Verglichen wurden in der Studie beide Technologien auch mit einem Fahrzeug, das fossilen Dieselkraftstoff nutzt. Dabei brachte das batterieelektrische Auto bei Annahme des deutschen Strommixes keinen Vorteil gegenüber einem Dieselfahrzeug.

In der Studie untersuchten die Forscher den gesamten Lebenszyklus der Technik, also von der Produktion über den Betrieb bis zum Recycling. Das Ergebnis zeige, dass sich „Batterie- und Brennstoffzellenfahrzeuge in idealer Weise ergänzen“, schlussfolgert Christopher Hebling, Bereichsleiter Wasserstofftechnologien am Fraunhofer ISE.

Peter Kasten vom Berliner Öko-Institut sieht die Studie hingegen kritisch: „Die Brennstoffzelle ist deutlich teurer als die Batterie, zudem geht die Wasserstoffherstellung mit hohen Energieverlusten einher.“ Die billigste Verkehrswende gelinge daher mit der Batterie, ist er überzeugt. Das ISE indes räumt weiteren Forschungsbedarf ein – etwa was synthetische Kraftstoffe betrifft, die mit Erneuerbaren produziert werden, oder zu den Auswirkungen der nötigen Energieträger auf den Flächen- und Wasserverbrauch.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

67 Kommentare

 / 
  • Sammeltaxis!



    Weniger Fahrzeuge!

  • Ich glaube es nicht! Hier wird ja ganz kritiklos aus einer Studie der Lobby abgetippt! Nur mal so ganz kurz: Betrachtet werden Batterien über 50 kwh. Viele E-Autos haben aber schon mit 50kwh 390 KM Reichweite. Um das mal in die Perspektive zu bringen, schaut euch das hier an: www.youtube.com/watch?v=IXwXWaDVk6A

  • Na Gott sei Dank wissen wir dies nicht schon seit den 1970er Jahren, dass die Brennstoffzelle eher für große als für kleine Fahrzeuge geeignet ist.

    Relevant ist doch, dass der Wasserstoff nicht mit Kohle-Strom hergestellt wird,

    UND

    dass wir ein vernünftiges Netz von Wasserstoff-Tankstellen installieren.

    Sonst wird das mit der Brennstoffzelle sowieso nie etwas.

    In diesem Thema wirkt leider einfach noch viel zu sehr Lobbyismus, und zu wenig planvoll nüchterner Verstand und evaluierte Zielsetzung.

    • @tazeline:

      Apropos große Fahrzeuge ...



      "Erstmals fuhr am Montag ein von Brennstoffzellen angetriebener Zug in Berlin-Brandenburg, und zwar auf der von der privaten Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) betriebenen Heidekrautbahn im Nordosten Berlins. Sie könnte in wenigen Jahren die erste Strecke sein, die mit der neuen Technik betrieben wird."



      www.tagesspiegel.d...rlin/23974900.html



      Allerdings frage ich mich, warum nicht Bahnstrecken stattdessen elektrifiziert werden? Ist das in der Summe nicht wesentlich effizienter?

  • Es geht gar nicht um Wasserstoff oder Batterie, sondern um die Verringerung der Schadstoffbelastung, und die geht am besten mit einer Strategie zur Vermeidung von Verkehr und ÖPNV. In der Stadt brauchte es bei attraktivem ÖPNV gar keinen Pendelverkehr mehr zu geben, und die langen LKW-Schlangen auf der Autobahn gäbe es bei regionaler Produktion auch nicht mehr.

    Meine Brötchen müssen nicht gefrohren aus Polen kommen, mir schmecken die aus der lokalen Brotfabrik genauso.

  • Fairer vergleich fuer ein H2-Auto mit Erdgasreformierung waere Stromerzeugung mit Erdgas, nicht mit Kohleanteil. Dann sieht der Stromer gleich besser aus.

  • Vorsicht. Die Studie rechnet mit einer Laufleistung von 150.000km. Selbst ein alter Tesla mit alter Batterie (2012, 2013) erreicht Laufleistung weit über 250.000km, einige haben schon über 500.000 erreicht. (teslawissen.ch/wie...-haelt-ein-tesla/) (Der Diesel ist übrigens ab 160.000 km am schlechtesten laut der Studie.)

  • 9G
    90618 (Profil gelöscht)

    Am besten weder Batterie noch Brennstoffzelle, sondern Oberleitung. Das ganze auf die Schiene und schon hat man ein recht umweltverträgliches Verkehrsmittel.

  • "Wenn es um den Klimaschutz geht, sind E-Autos mit Wasserstofftechnologie Batteriefahrzeugen überlegen."

    Ist aus meiner Sicht bereits länger bekannt.

  • Wenn mensch ein paar Schritte zurückgeht, kann bei dem Thema eine weitere Perspektive einnehmen. Dann ginge es um die CO2-Emissionen, Ressourcen- und Energieverbrauch, Produktion und Konsum. Je nachdem wie groß diese zuvor genannten ausfallen, wirken die sich entsprechend negativ aus: auf Klima, Ökosysteme, Menschen und andere Tiere. Aktuell sind letztgenante bedroht. Der momentane Eingriff der Menschen ist so groß, dass ein "Weiter-so" das bereits stattfindene Massenausterben und Umweltzerstörungen befeuert, Kollaps der Ökosysteme und Klimakatastrophe herbeiführt und damit auch de Existenz von Mensch und Tier gefährdet. Warum also diesen individualisierten Konsum und Produktionswahn weiter anstreben, wenn doch Bus, Bahn, ÖPNV wesentlich sparsarmer sind und somit einen viel kleineren Eingriff bedeuten - noch dazu bei weiterer Gewährleistung von Mobilität?

    • @Uranus:

      Könnte es sein, dass sie in einer Großstadt, womöglich einer Millionenstadt, leben?

      • @rero:

        Kann zutreffen. ;) Kann es sein, dass viele Menschen in Deutschland der Bequemlichkeit halber dennoch ein Auto haben? Ich würde ja nicht abstreiten, dass es auf dem Land DERZEIT aufgrund der schlechten Anbindung durchaus problematisch sein kann, ÖPNV & Bahn zu nutzen gerade für Berufstätige. Das muss ja aber nicht so bleiben. Ausbau und Vergünstigung des ÖPNV, "Bus on Demand" usw. können da Abhilfe schaffen. Dafür müsste mensch sich allerdings politisch einsetzen. Klima steht dank FFF und vielen anderen Aktivist*innen ganz oben auf der Liste der gesellschaftlichen Themen. Das kann doch gut für eine Umstrukturierung des individuellen auf den kollektiven Verkehr genutzt werden. Gerade wo doch einzelne Städte als Reaktion auf Klima-Initiativen von Außen bereits den Klimanotstand ausgerufen haben.



        Naja, ansonsten sollte mensch sich schon fragen, ob Umwelt und Klimabedingungen - eben die EXISTENZGRUNDLAGE - nicht wichtiger sind als die bequemste Lösung.



        Dann gibt es noch eine zweite Dimension: die soziale. E-Autos, egal welche, können schwerlich eine gesellschaftliche Lösung sein. Neue Autos sind teuer. Ergo können sich nur Wohlhabende diese leisten. Auch gegenüber E-Auto-carsharing wird ein Busticket immer noch günstiger sein. Ein gut ausgebauter, günstiger ÖPNV und Bahn sind sozialer als Autos. Und das wäre wohl die linkspolitische Position.

        • @Uranus:

          "Ein gut ausgebauter, günstiger ÖPNV und Bahn sind sozialer als Autos."



          Definitiv. Zustimmung.

  • Danke an die vielen Kommentare (z.B. von Gepaecknetz) die diesen grottigen Artikel zurecht widerlegen...von mir daher nur soviel: Auch der Tesla Model 3 ist mit einem 50 kw/h-Akku zu bekommen, das ist dann sogar das günstigste Einsteigermodell! Der Zoe hat mittlerweile auch nicht mehr 22 kw/h sondern seit drei Jahren meistens 41 kw/h und Ende diesen Sommers ebenfalls 50 kw/h! Bevor jedenfalls unnötig Ökostrom für die Herstellung von Wasserstoff verbraucht wird lieber damit die Produktion von Lithium-Ionen-Akkus nachhaltiger gestalten...und mit der Zweitnutzung der jetzigen PKW-Akkus als stationärem Energiespeicher und dem Recycling danach dürfte die Bilanz noch mehr zugunsten der Akkumulatortechnologie kippen!

    • @Saile:

      Genug Lithium scheint es zu geben, aber man bedenke u.a. den Strom und die Bereitsstellung von diesen Mengen von Strom, um flächendeckend E-Mobilität zu gewährleisten. "Wasserstoff-Karren" sind zwar teurer, und der Nutzer, denkt man einzelwirtschaftlich, kommt nicht ganz so (relativ) günstig weg, aber H gibts wie "Sand am Meer".

      • @Gerhard Krause:

        Bereitstellung ist kein Problem. Schon jetzt könnten 2 Millionen Autos ans Netz. Den Rest kann man ausbauen. Wird viel einfacher und günstiger als ein schweineteueres H-Tankstellen-Netz. Das brauchen wir auch, aber nur für sehr weite Distanzen. Für den PKW-Verkehr überhaupt nicht relevant. Al das findet sich auf fachlicher Grundlage hier: youtu.be/z5mdsUgsI3M

      • @Gerhard Krause:

        Was es der Wasserstofftechnik zusätzlich schwer macht: Die Hochdrucktanks mit hunderten von bar sind vielen Otto-Normal-Nutzern doch sehr suspekt, das war und ist schon bei den Erdgasautos auch ein psychologisches Problem (Kyrotanks mit tiefgekühltem Flüssigwasserstoff sind noch energieaufwändiger). Die Lithium-Ionen-Akkumulatoren werden dagegen ganz gut akzeptiert (obwohl das auch nicht spaßig ist wenn die mal hochgehen), da mittlerweile in jedem Smartphone, Tablet, Akkuschrauber, E-Bikes, vielen Rasenmähern verbaut...angesichts dieser alltäglichen Menge von den Dingern überall passiert da glücklicherweise nur selten was, an den Umgang mit Elektrizität sind wir eh gewöhnt während Gasherde inzwischen schon oft misstrauisch beäugt werden.

      • @Gerhard Krause:

        Nun ja, Wasserstoff gibt’s zwar „wie Wasser im Meer“, kann nachhaltig aber nur mittels möglichst ökologisch produziertem Strom per Elektrolyse aus Wasser hergestellt werden, es gibt ihn ja nicht einfach so. Wegen der Umwandlungsverluste ist es daher sinnvoller Ökostrom möglichst direkt zu benutzen, also im Idealfall per Oberleitung/Stromschiene (ÖPV) oder eben in Akkumulatoren...und da ist die Lithium-Ionen-Technologie momentan am vielversprechensten...vor allem wenn die Lithiumaufbereitung zukünftig dort stattfindet wo regenerative Energien einfach und vergleichsweise kostengünstig gewonnen werden können.

    • @Saile:

      Sie teilen hier eine Leistung (kw) durch eine Zeit (h) - was genau soll das darstellen?

      • @Hannes Hegel:

        Pardon, Sie haben natürlich recht: kWh ist richtig!

  • 6G
    64984 (Profil gelöscht)

    Der erste Satz des Artikels üüberführt den Teaser der Lüge.



    Das ist das Niveau der BILD-Zeitung.

    Aber da muss man sich auch nicht wundern, wenn man die Studie eines Lobbyvereins kritiklos übernimmt.

  • Hm......ein Firmenzusammenschluss, der von der Nutzung von Wasserstoff-Motoren profitieren würde, finanziert eine Studie, wonach Autos mit Wasserstoff-Antrieb klimafreundlicher seien als reine E-Autos.

    Sorry, liebe Taz, wenn ich hier nicht von einer neutralen Studie ausgehen kann.

    • @Jan Berger:

      Was soll ihre Vereinfachung? Lesen Sie mal richtig.

    • @Jan Berger:

      ...und "nicht neutral" heißt per se "nicht überzeugend"? Inhalt egal?

  • Was hier schon wieder für ein Quatsch erzählt wird, ist unglaublich.



    1. Benötigt man für ein Brennstoffzellen Auto ein komplettes Elektroauto, mit Ausnahme des Akkus. Der kann kleiner sein. Der freiwerdenden Platz und mehr wird aber von riesigen Tanks wieder verbraucht. Auf Grund der Brennstoffzellen Technik, wird der Akku aber sehr viel stärker beansprucht, als in einem reinen Elektro Auto.



    2. Wasserstoff viel zu teuer und durch etwaigen Wegfall der Subventionen würde es noch teurer werden.



    3. Schon bei der Herstellung von Wasserstoff kommt energetisch gesehen nur die Hälfte der reingesteckten Energie hinten raus. Dann kommt die Brennstoffzelle, welche wieder nur einen Wirkungsgrad von ca. 50 % besitzt.



    Ich verstehe also nicht, wie man behaupten kann, das die Brennstoff Zelle Tesla abgehängt hat.

    • @Gepaecknetz:

      Das weiß der (Prof.) Lesch aber besser :-).

    • @Gepaecknetz:

      Harald Lesch betrachtete E-Autos gegenüber die Brennstoffzelle. Ein wesentliches Problem beim Elektroauto ist das Bereitstellen der Leistung, damit jederzeit getankt werden kann. In der Summe ist die benötigte permanente Vorleistung wohl sehr sehr hoch, um "auftanken" und Mobilität zu garantieren. Dei Stromproduktion müsste also hoch sein. Und das aus regenerativen Enerigien ist dann noch mal ein großer Aufwand.



      Siehe Sendung:



      Brennstoffzelle im Auto: Besser als Lithiumakkus? | Harald Lesch



      www.youtube.com/watch?v=TswNLBnAPjU

      • @Uranus:

        Herr Lesch trifft unrealistische Annahmen. Er berücksichtigt weder vehicle to grid (Nissan) noch preisliche Anreizprogramme das Stromtanken zeitlich flexibel zu gestalten. Und die werden früher oder später kommen mit den smart Metern und flexiblen Strompreisen.

      • @Uranus:

        Aus meiner Sicht haben Lesch & Sie völlig recht. Mercedes-Benz weiß das schon noch ein wenig länger. Die "tüfteln" an der "Zelle" ja schon bald 20 Jahre.

      • @Uranus:

        * ein "sehr" streichen



        * Die

    • @Gepaecknetz:

      Nicht derselbe Akku, Wasserstoff nicht subventioniert, je größer die Produktion desto günstiger, weniger Lithium - daher weniger Andenpopulation ohne Grundwasser - reine Batterie e-Mobility ist nur der nächste Teufel - wenn wir dahinter sind (oder überhaupt soweit kommen, fragt sich wieder jeder wie wir so dumm sein konnten...)

  • 6G
    65572 (Profil gelöscht)

    "Herstellung aus Erdgas!( CO2!)"

    Ich wußte noch gar nicht, daß Wasser aus Erdgas besteht.

    • @65572 (Profil gelöscht):

      Dann googeln Sie doch mal nach "Haber-Bosch-Verfahren".

      Sich vor dem Absetzen eines Kommentars zu informieren lohnt sich immer ;-)

      • 6G
        65572 (Profil gelöscht)
        @ProfRichErv:

        Danke für den Hinweis auf Google, kannte ich noch nicht.



        Mein Kommentar richtete sich an den Kommunarden Alois Hintermoser, der Parolen raushaut, die vom populistischen Standpunkt aus betrachtet, durchaus wertvoll sind.



        Und mir ist die Ammoniaksynthese mit Hilfe des Haber-Bosch-Verfahrens durchaus ein Begriff.



        Aber, daß man H2 auch aus H2O mit Hilfe von Spitzenstrom herstellen kann, und damit auf das umwelttechnisch unsinnige dampfreformieren von Erdgas verzichten kann, sollte nicht unter den Tisch fallen. Die Frage, ob damit die Mobilität einer anspruchsvollen Gesellschaft gewährleistet werden kann, ist eine andere.

    • @65572 (Profil gelöscht):

      Ja!



      Da müssen Sie mal nachlesen wie Wasserstoff hergestellt wird!



      Und zwar ausErdgas es besteht bis zu 90 % aus Methan (CH4). Dieses Methan wird durch Dampfreformierung (CH4 + H2O -> 3H2 + CO) sowie durch anschließende Kohlenmonoxid-Konvertierung (CO + H2O -> H2 + CO2) in Wasserstoff umgewandelt.



      So gehts!

      • @Alois Hintermoser:

        oder durch die Trennung von distilliertem Wasser per Überschussenergie...

  • "von H2 Mobility Deutschland finanziert"... ein Schelm, wer böses dabei denkt!

    Informiert Euch selbst und unabhängig, wie Klima-schädlich die Herstellung, Transport und Lagerung! von Wasserstoff ist. Eine Katastrophe!



    Über 50% Energieverlust in der Herstellungskette.



    Herstellung aus Erdgas!( CO2!)



    Teuer! da will jemand richtig Subventionen abstauben, an der Zapfsäule kostet der Wasserstoff dann min. 3x soviel pro Kw/h wie Ökostrom.

    • @Alois Hintermoser:

      Erdgas besteht meist aus Methan CH4, Wasser ist bekanntlich H2O und der Wasserstoff den man will ist das H2.

    • 6G
      65572 (Profil gelöscht)
      @Alois Hintermoser:

      "Herstellung aus Erdgas!( CO2!)"

      Ich wußte noch gar nicht, daß Wasser aus Erdgas besteht.

      • @65572 (Profil gelöscht):

        WasserSTOFF (H2), kann - wie der Artikel auch richtig erwähnt - aus Erdgas reformiert werden. Dies berücksichtigt die genannte Studie, ebenso wie in einem anderen Szenario die Erzeugung mittels Elektrolyse durch den deutschen Strommix. In beiden Varianten wird CO2 frei, bei der Reformierung natürlich deutlich mehr. Die Kosten der potentiell klimafreundlicheren Elektrolyse hängen (auch) mit der heute noch wenig genutzten und daher teuren Technik zusammen. Aber Wasserstoff an sich wird bereits in riesigen Mengen für die chemische Industrie verwendet und ist absolut notwendig und nicht ersetzbar. Also macht es auch in dieser Hinsicht Sinn, die Elektrolyse (so denn mit Ökostrom betrieben) weiter zu entwickeln.

        • @Hannes Hegel:

          Richtig!

  • Im Zusammenhang mit der eMobilität sind schon zu viele Interessenvertreter auf dem Markt, die ein neues Geschäfts- und Profitfeld sehen und nicht daran interessiert sind, wissenschaftlich genau zu erforschen, welche Ökobilanz die eMobilität WIRKLICH hat. Bei der Erforschung dieser Frage dürfte auch und gerade bei der eMobilität nicht außer acht gelassen werden, welche Länder mit welchen Ressourcen ausgebeutet werden und was eigentlich mit den Autos mit Verbrennungsmotor passiert, die gegen ein eMobil eingetauscht werden. Fahren die dann weiter in Rumänien oder Mali oder in der Türkei? Auch dies gehört im Zusammenhang mit einer Ökobilanz genauestens untersucht.

  • Ich finde es traurig, dass es keine bekannten Studien zu dem Thema gibt. Man sollte erst klären, welche Technologie sauberer ist und im Anschluss die Ressourcen verteilen.

    • @Axel Woodhammer:

      Es gibt ganz viele Studien. Und je nachdem was man damit erreichen möchte schraubt man an den Parametern. Fakt ist, dass es schlichtweg nicht bekannt ist wie gross die CO2 Belastung durch die Herstellung der Batterien sind. Das sind Annahmen, denn bei den zugrundelegenden Studien gibt es Schwankungen zwischen 40kg CO2/kWh (Kim et al 2016) und 250kg CO2/kWh (Majeu-Bettez all 2011). Das heisst man kann sich je nach gewünschtem Resultat die Belastung aussuchen. Wenn das noch nicht reicht kann man auch noch den Strommix nach Wunsch bestimmen.



      Gesichert ist aber:



      - Bei der Batterieherstellung ist viel Luft drinn. Da kann man auch viel mit Erneuerbaren machen und die Belastung reduzieren



      - Bei H2 braucht es 3 Mal so viel Primärenergie um die gleiche Strecke zurückzulegen.



      Daher ist aktuell das BEV vorzuziehen.

      Aber WARTEN ist auf jeden Fall das komplett Falsche. Denn der aktuelle Zustand, das Verbrennen von Öl ist das Schlimmste von allen. Das wird natürlich durch diese Propaganda suggeriert, denn die grossen Player (von Autobauern bis zu Ölfirmen) haben natürlich ein sehr grosses Interesse daran, dass alles so bleibt wie es ist.

    • @Axel Woodhammer:

      Zustimmung. ⭐️ ⭐️ ⭐️ .



      Dem steht aber der Kapitalismus entgegen, denn Gewinnmaximierung ist nun mal Gewinnmaximierung. 🥊 .

  • "Laut Fraunhofer-Institut nicht so klimatauglich wie gedacht: Tesla 3"



    Bezieht sich die Stundie wirklich explizit aufs Model 3? Und da wird dann der deutsche Strommix der Produktion in den USA zugrunde gelegt?

    Leselektüre für den Autor: Teslas Impact Report. Einfach mal googeln. Da steht dann auch der reale Strommix in der Produktion und für die Supercharger und nicht ein hypotetisch schön oder schlecht gerechneter.

  • 9G
    90857 (Profil gelöscht)

    E-Mobile zum Brötchenholen ...

    Vor gut einem Jahr wohnte ich einige Tage in der Nähe von Berchtesgaden. Der Vermieter hatte so einen BMW i3; primär zum Brötchenholen (im Nachbardorf) für die Gäste. Ansonsten stand das Teil die meiste Zeit im Carport und hing an der Ladestation;

    musste sich wohl erholen von der bergigen Gegend, der Kälte, der Dunkelheit etc. - was es da immer mal geben soll.

    Ein richtiges Auto hatte der Vermieter auch noch.

    • @90857 (Profil gelöscht):

      Ich fahre auch ein richtiges Auto, zufälligerweise ebenfalls einen BMW i3.



      Mit dem bin ich schon Berlin-Stuttgart oder Schweiz-Dänemark (1000km) gefahren. Steht ebenfalls die meiste Zeit in der Garage. Einfach so. Aber nicht, weil er sich "erholen" muss und bestimmt nicht wegen Bergen, Kälte, Dunkelheit !

    • @90857 (Profil gelöscht):

      Mein Föhn hängt auch staendig an der Steckdose.

    • 6G
      65572 (Profil gelöscht)
      @90857 (Profil gelöscht):

      Kann es sein, daß der Vermieter unzureichendes technisches Verständnis hatte?

  • Tschuldigung, aber ich habe die Studie anders gelesen.



    Vorweg: die Menschen die ich kenne und die ein Interesse an der e-Mobilität haben, sind alle Bezieher von "grünem Strom" (100% regenerativ). Und wenn, wie hier in NRW bereits Pflicht für die Förderung bei einer wallbox ist, dass mensch grünen Strom bezieht, dann liegt das Batteriefahrzeug deutlich vorne!



    Über smart grid können diese Batterien einen wesentlichen Beitrag zur Speicherung von grünem Strom beitragen wenn es Überschussstrom gibt....die Batterien gross genug sind.



    Seit aber Herr Schuh und andere aus der Wasserstoffbranche hier ein neues Geschäftsfeld wittern (es muss eine komplette H20 Infrastruktur aufgebaut werden und es dürfen komplizierte Autos gebaut werden, was die deutschen Ingenieure ja inklusive Abgasregelanlagen so gut können) und auf grosse Forschung- und Förderungsstrategien drängen, entstehen so Überschriften wie hier in der TAZ.

    Das gesamte Geld in die Forschung besserer nachhaltigerer Batterietechnologien wäre wohl besser, da wir dann, bedingt durch die hohen Umwandlungsverluste bei der Wasserstofftechnologie, deutlich weniger Windräder und weniger Solaranlagen zusätzlich bräuchten.

    • 6G
      65572 (Profil gelöscht)
      @Heiner Petersen:

      Also, bei uns gibt es schon seit Jahrzehnten eine perfekt funktionierende H2O-Infrastruktur.

    • @Heiner Petersen:

      Sie haben total Recht!



      Wasserstoff ist min. 3x so teuer wie Batteriestrom an der Wasserstofftankstelle! Dazu



      umweltschädlich in der Herstellung!



      Sehr hohe Verluste!



      Dazu der Transport! Mit Diesellastern?



      Und sehr sehr gefährlich!



      Übrigens, die BRENNSTOFFZELLE ist ein VERSCHLEIßTEIL!



      Viel Spass. wenn die dann kaputt ist!



      Alois Hintermoser

      • 6G
        65572 (Profil gelöscht)
        @Alois Hintermoser:

        Sehr geehrter Herr Hintermoser,

        ich weiß ja nicht woher Sie Ihre Informationen beziehen, eine Elekrolyseanlage ist keineswegs sonderlich umweltschädlich, insbesondere wenn Sie mit Spitzenstrom betrieben wird, Diesel wird auch mit Diesellastern transportiert und warum sollte H2 nicht mit Brennstoffzellenlastern transportiert werden? DIESELMOTOREN sollen übrigens auch VERSCHLEISSEN habe ich mal irgendwo gelesen.



        Ihre "Argumentation" hat von der Form und der Qualität leider etwas trumpiges. Wobei ich hoffe, mein letzter Satz kommt am Netiquette-Knigge vorbei.

        • @65572 (Profil gelöscht):

          Herr Michl Mond: Wird der Wasserstoff mit dem aktuellen Deutschen Strommix erzeugt, wird ca. 20-30% MEHR CO2 erzeugt (nur für den Betrieb) als wenn man direkt mit Benzin/Diesel fahren würde. Das haben die Herren von der Studie natürlich nicht gesagt, denn das würde wohl die Auftraggeber der Studie verärgern.

    • @Heiner Petersen:

      Die Argumentation mit dem "grünen Strom" verstehe ich nicht. Wenn mehr Leute "grünen Strom" beziehen, dann verschlechtert sich doch einfach nur die Energiebilanz der Anderen. Im großen und ganzen ändert sich durch den Bezug von "grünem Strom" nichts. Es entsteht ja nicht mehr Öko-Strom.

      Wenn sich dann jemand, der bisher einen Benziner gefahren hat, ein E-Auto kauft, dann gibt es im Gesamtsystem einen zusätzlichen neuen Stromabnehmer. Da der gesamte Ökostrom jedoch bereits durch die bestehenden Stromabnehmer verbraucht wird, wird jeder weitere Stromabnehmer durch Brückentechnologien (Kohle, Gas) betrieben und zwar ganz unabhängig davon, was da so auf der Stromrechnung drauf steht.

      Wird dann der alte Wagen nicht direkt verschrottet, sondern von jemand anderem weitergefahren (egal wo auf der Welt), dann verschlechtert sich das Ganze noch weiter.

      Dieses ganze E-Auto kann doch ökologisch nur funktionieren, wenn mehr Ökostrom hergestellt als derzeit verbraucht wird. Dann hätten wir Reserven für zusätzliche Stromabnehmer und das Altauto müsste zeitgleich verschrottet werden.

      Ferner müsste der Lithium Abbau ökologisch und nachhaltig werden.

      Ich halte dieses ganze E-Auto Ding eher für eine viel zu kurz gedachte Nummer.

      • @DiMa:

        Das ist teilweise richtig. Ich habe ein E-Auto und Lade nur Ökostrom. Dadurch weiss ich, dass dieselbe Menge Strom die ich geladen habe als Ökostrom eingespiesen werden muss. Trotzdem bin ich mir bewusst, dass ich den Strommix lade. Wenn das aber jeder macht, wird unser Strommix immer besser. Im aktuellen Strommix fährt ein E-Auto schon nach 40'000km besser als ein Verbrenner. Daher ist es das Richtige.



        Im aktuellen Strommix erzeugter Wasserstoff stösst pro Kilometer im Betrieb 20-30% mehr CO2 aus als ein Verbrenner. Daher haben die Autoren der Studie dies gar nicht in Betracht gezogen, denn das würde den Auftraggebern nicht gefallen.

        Wenn Sie den Lithiumabbau ansprechen möchte ich nur auf die absolut ökologisch und menschlich einwandfreie Förderung von Erdöl hinweisen. Nun muss man die beiden Dinge gegeneinander abwägen. Etwas weniger Grundwasser in einer Region wo nur ganz wenige Menschen leben oder Ölkatastrophen und Beschaffungskriege.

      • @DiMa:

        "Dieses ganze E-Auto kann doch ökologisch nur funktionieren, wenn mehr Ökostrom hergestellt als derzeit verbraucht wird."



        Klar. Es ist aber auch nicht so, dass nur auf der Rechnung "öko" draufsteht. Die Stromhändlerin muss natürlich auch nachweisen, dass sie irgendwo diesen Ökostrom eingekauft oder selbst erzeugt hat. Umgekehrt bekommen halt auch Kernkraftfans in Nachbarschaft eines Windparks den Strom nicht vom Uran. Und je mehr Ökostrom im jetzigen System gekauft wird, desto mehr Ökostromanlagen müssen betrieben werden. Und da das EEG den Vorrang im Netz vor konventionell erzeugtem Strom vorsieht, werden an sehr sonnigen oder windigen Tagen dann eben Kohle- und Kernkraftwerke gedrosselt - also gibt es weniger CO2-Emission. Die rechtlichen Vorgaben sind zwar an allen Ecken und Enden mangelhaft, aber das zumindest ist der Effekt.

        • @Hannes Hegel:

          Da wird wenig gedrosselt, sondern eher ins Ausland verschenkt, oder es muss sogar für die Abnahme aus dem Ausland bezahlt werden.

          Die e-Autos stehen übrigens nicht so einfach als Speicher herum, da ja jeder Besitzer bei einer spontanen Autofahrt ein vollgeladenes Auto erwartet, und nicht ein mit Minimalladung.

        • @Hannes Hegel:

          "Es ist aber auch nicht so, dass nur auf der Rechnung "öko" draufsteht. Die Stromhändlerin muss natürlich auch nachweisen, dass sie irgendwo diesen Ökostrom eingekauft oder selbst erzeugt hat."

          Ja natürlich muss der Stromhändler das. Nur Gesamtmenge des produzierten Ökostroms wird so oder so verkauft. Wenn der gesamte produzierte Ökostrom dann nur noch von Ökos gekauft werden sollte, dann bekommen halt alle anderen nur den Kohlestrom.

          In der Gesamtbilanz macht das überhaupt keinen Unterschied. Es kann ja nicht einfach mehr Ökostrom produziert werden.

          Dem produzierten Strom sind die Regelungen des EEG total egal. Die Reste (egal welche Stromquelle) werden halt ins Ausland verschärbelt (ggf. zum Negativpreis).

    • 9G
      90857 (Profil gelöscht)
      @Heiner Petersen:

      sind alle Bezieher von "grünem Strom"

      Ja, sind wir auch, bei Naturstrom. Nur wollten die uns keine separate Leiting legen, kommt aus der Steckdose wohl der aktuelle Strommix mit aktuell nur 47% aus regenerativen Quellen;

      helfen bei Engpässen (wie wohl in Juni mehrfach zu verzeichnen) mit Sicherheit auch die Franzosen mit ihrem Atomstrom aus.

      Wie ist das bei Ihnen? Haben Sie eine separate, direkte Leitung zum nächsten Windpark? Oder das Dach voll mit Solarzellen?

      Und wie speichern Sie, woraus entnehmen Sie den benötigten Strom, wenn mal über mehrere Tage kein Wind weht, insbesondere nachts auch die Sonne nicht so scheint?

      • @90857 (Profil gelöscht):

        sind bei Lichtblick. Haben in der Tiefgarage eine Typ2 Wallstation installieren lassen. Vermieter hat mitgemacht. Elektroinstallateur mit e-car Erfahrung gab es auch (fuhr selber i3). Läuft .....

        47% Öko-Anteil das bedeutet selbst wenn ich "normal" lade ist die Hälfte green. Und der Öko-Anteil wächst.



        Wenn ich Lichtblick oder Naturstrom lade unterstütze ich Anbieter die für den Ausbau von Öko stehen wie kaum ein anderer.

        Es bewegt sich was wenn wir uns bewegen.

      • @90857 (Profil gelöscht):

        Sie haben da wohl etwas missverstanden: So lange meine Stromrechnung (echten) Ökostrom ausweist, ist es für die hier betrachtete Bilanz egal ob die Elektronen physikalisch aus Grundremmingen oder aus der Schwarzen Pumpe kommen - entscheidend ist ... die Bilanz. Das Thema Energiespeicherung ist sowohl für Batteriesysteme als auch für Wasserstofftechnik relevant, das stimmt. Der Beitrag von nicht zum Fahren genutzten Autobatterien zur Netzstabilisierung wird derzeit zwar noch untersucht, dürfte aber bei weitem nicht ausschlaggebend sein, selbst wenn es im nächsten Jahrzehnt ein paar Millionen davon geben sollte. Wasserstoff kann in der bereits existierenden Gasinfrastruktur verteilt und zumindest zwischengespeichert werden. Langfristigere Speicherung von Wasserstoff ist aufwendig, aber auch hier gibt es Ansätze. Beide Technologien haben - unter den jeweiligen Rahmenbedingungen (100 % Ökostrom, Entkopplung von Kurz- und Langstreckenfahrten d.h. von der persönlichen Allround-Kutsche) ihre Berechtigung. Das starre "Entweder-Oder", was zum gegenseitigen Ausspielen der Technologien führt nutzt nur den alten, zentralisierten Strukturen. Die Lehre aus Jahrzehnten der Forschung zu Energiesicherheit ist Dezentralität und Technologiemix.

        • 9G
          90857 (Profil gelöscht)
          @Hannes Hegel:

          Nun ja, weniger "missverstanden", denn vielleicht etwas zu ernst genommen, den innewohnenden Joke nicht verstanden. Und im Jahresdurchschnit 47% sind doch auch nicht schlecht.

          Das Thema der Speicherung ist natürlich ein großes; und betrifft sowohl die kurzfristigen Schwankungen, als auch die saisonalen.

          Die im Sommerhalbjahr und insbesondere durch die Photovoltaik überschüssig erzeugten Strommengen müssten

          in den benötigten Größenordnungen

          für das Winterhalbjahr gespeichert werden. Wie das hierzulande ökologisch und mehr noch ökonomisch tragend dargestellt werden soll, das ist (für mich) nicht einmal ansatzweise erkennbar.

          • @90857 (Profil gelöscht):

            "Die im Sommerhalbjahr und insbesondere durch die Photovoltaik überschüssig erzeugten Strommengen müssten in den benötigten Größenordnungen für das Winterhalbjahr gespeichert werden."

            Auch das ist nicht korrekt: Was im Sommer "überschüssig" erzeugt wird, "muss" nicht zwischengespeichert werden. Es wäre zwar ratsam, bei entsprechendem Vorhandensein der Speichertechnologie einen (großen) Teil zu speichern, aber es geht nicht darum, im Sommer Strom für den Winter zu horten. Problematisch sind auf jeden Fall längere bewölkte Perioden mit wenig Wind. Diese kommen vor und müssen irgendwie abgedeckt werden. Aber auch hier ist der richtige Ansatz wieder Dezentralität und ein Mix an Technologien. Und die von allen vergangenen Regierungen verweigerte Aufgabe war es, dies rechtlich zu ermöglichen und den Menschen zu erklären, warum sie trotzdem den verschwenderischen Lebensstil nicht werden weiterführen können.



            Mit ökonomischer Darstellbarkeit zu argumentieren ist angesichts der enormen direkten und indirekten Subventionen für Kohle- und Kernkraft auch nicht sonderlich zielführend. Theoretisch gibt es auch fern von Batteriesystemen sinnvolle Speicherlösungen - Druck, Wärme, Wasserstoff... Natürlich sind die alle verlustbehaftet, deswegen die oben genannten Einschränkungen. Es geht schlicht um einen Paradigmenwechsel.