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Debatte #MeTooRan an den Speck

Immer mehr Übergriffe durch prominente Männer kommen ans Tageslicht. Unser Gastautor fragt sich: Gibt es auch übergriffige Frauen?

Ungewollte Berührungen – oft geht es um Machtstrukturen Foto: dpa

Um es gleich zu sagen: Die Situation bei einem Firmenevent im Herbst vergangenen Jahres, mit der ich mich hier befasse, hat nichts mit Vergewaltigung, Nötigung oder mit der inzwischen viel beschriebenen Besetzungscouch zu tun. Akteurin war eine renommierte Unternehmerin, aber der prominente Name wird hier nicht genannt. Es geht nicht darum, die notwendigen Enthüllungen der #MeToo-Debatte zu relativieren oder gar nach den vielen Vorwürfen gegen übergriffige Männer nun mit einer Retourkutsche zu kommen. Im Gegenteil: Es geht darum, #MeToo zu ergänzen.

Was ist konkret passiert? Im vergangenen Herbst nehme ich auf Einladung an der Eröffnung des neuen Standorts eines großen deutschen Unternehmens teil. Für die Topmanagerin läuft alles gut an diesem sonnigen Tag: ihre Ansprache, die Gespräche mit den Geschäftspartnern und dann die Party auf der Terrasse des cool designten Fabrik- und Verwaltungsgebäudes.

Gegen 19 Uhr färbt sich der Himmel orange-rosa, die Band spielt entspannten Jazz, und die glückliche Gastgeberin begibt sich – mit ihrem Ehemann im Schlepptau – auf einen Rundgang durch die plaudernden Gästegrüppchen.

Dabei kommt sie auch an unseren Stehtisch, wo außer einigen Kollegen und mir auch ihr Kommunikationschef steht. Sie fordert uns auf, beim Fingerfood zuzugreifen, das auf Tabletts permanent an uns vorbeischwebt. Stunden zuvor hatten sie und ich uns einander vorgestellt und über die Millionen­investition und die Standortentscheidung des Unternehmens gesprochen. Nun also geht es ums Essen. Ich fühle mich angesprochen und antworte mit einem „Nein danke“: Alles sehr lecker, aber man muss ja mal aufhören.

Harald Schumacher

berichtet als Journalist regelmäßig über Wirtschaftsthemen.

Die Unternehmerin mustert mich von der Seite und entgegnet, ich hätte es doch nicht nötig, Diät zu halten. Das nicht, erwidere ich, verweise aber – verbal – auf zu viel Speck überm Gürtel. Daraufhin greift die Chefin über Milliardenumsatz, Tausende Mitarbeiter und Gesprächspartnerin politischer Topkreise kurz entschlossen zu. Sekundenschnell schiebt ihre Hand mein Jackett beiseite und kneift mir kräftig in die Hüfte.

Das Klima am Tisch wird kalt

Sie lacht. Ich lache nicht, sondern bin sprachlos. Das sind die gegenüberstehenden Zeugen der Szene auch. Die Unternehmerin verlässt ziemlich schnell den Stehtisch. Hat sie bemerkt, wie das Klima am Tisch vereiste?

Als sie verschwunden ist, sind jedenfalls ein Kollege von einer großen deutschen Tageszeitung, eine junge Kollegin von einem Fachmagazin und ich uns einig: Hätte sich ein Unternehmer dasselbe bei einer Journalistin erlaubt, könnte ihn das schwer in die Bredouille bringen. Und hätte umgekehrt ich als Journalist die Taille der Firmenchefin einem Greiftest unterzogen, dann würde meine Karriere womöglich einen empfindlichen Knick erfahren.

Ich wurde vor Publikum instrumentalisiert zum Objekt einer Geste, die als einseitiger jovialer Spaß – sozial gesehen – nur in eine Richtung funktioniert: von oben herab.

Doch ich weiß nicht, wohin mit diesem Gedanken. Haben die Kollegen und Gesprächspartner recht, die mir davon abraten, die Sache öffentlich zu machen? „Hab dich nicht so“, lautet verkürzt ein robuster Rat – es war ja nichts Sexuelles, also kein Problem. Ich machte mich ungewollt zum Kronzeugen einer revanchistischen Männerbündelei, warnt einer. Und eine Gesprächspartnerin fragt, ob Männer sich nicht per se über jede Berührung von Frauen freuten.

Worum es geht? Macht

Ähnliches unterstellt auch ein Kollege: „Hätte Frau X einem Arbeiter in der Fabrik in launiger Runde an den dicken Bauch gepatscht und gesagt, da passen aber noch ein paar Semmeln rein, hätte der Arbeiter dies sicher nicht als Übergriff, sondern als etwas Kumpelhaftes betrachtet“, meint er.

Frau X, die Unternehmerin, bleibt hier wie gesagt anonym, weil es nicht um einen so massiven Vorwurf wie im Fall Weinstein oder Wedel geht. Es geht nicht um sexuelle Gewalt. Und doch: Es handelt sich nicht um eine Marginalie, sondern um ein Handlungsmuster von allgemeiner Bedeutung.

Durch jahrzehntelange Debatten und Bemühungen ist der Anteil weiblicher Führungskräfte in Deutschland gestiegen und wird weiter zunehmen. Ist dann alles gut? Gibt es dann kein übergriffiges Verhalten mehr? Das ist unwahrscheinlich.

Frauenministerin Katarina Barley sagte im November in einem taz-Interview zu #MeToo: „Es geht um Machtstrukturen. Je höher eine Frau in der Hierarchie klettert, desto weniger ist sie physischen oder verbalen Übergriffen ausgesetzt.“ Aber was, wenn die mächtige Person innerhalb dieser Strukturen weiblich ist? Wenn Frauen etwa über die beruflichen Chancen anderer bestimmen? Kann es sein, dass eine solche Position womöglich auch manche Frau zu einem Missbrauch ihrer Macht verleitet – und zu übergriffigem Verhalten?

Die Frage ist nicht nur theoretischer Natur. Die Antwort lautet: Ja, das kann sein.

Worum es nicht zwangsläufig geht: Geschlecht

Ein weiteres Beispiel: Sachsen-Anhalts Bildungs-Staatssekretärin Edwina Koch-Kupfer soll ihren Chauffeur wie einen Leibeigenen behandelt haben. Die Christdemokratin habe ihn nicht nur Blumen gießen, Kleidung zur Reinigung bringen und Einkäufe erledigen lassen, sondern gern auch seine hünenhafte Gestalt vorgeführt. Sie habe den früheren Ringer aus dem Auto aussteigen lassen und ihn mit den Worten „Schau dir mal meinen persönlichen Fahrer an“ Amtskolleginnen und privaten Bekannten präsentiert.

So steht in einem juristischen Schriftsatz, der der Mitteldeutschen Zeitung vorliegt. Dem Fahrer wurde, wie das Bildungsministerium in Magdeburg bestätigt, gekündigt. Er wehrt sich vor dem Arbeitsgericht. Welches Fehlverhalten dem bis dahin untadeligen 53-Jährigen vorgeworfen wird, bleibt vorerst offen. Die Auseinandersetzung trug aber offenbar dazu bei, dass Koch-Kupfer Mitte Januar nach nicht einmal zweijähriger Amtszeit ihren Posten verlor.

Offensichtlich geht es auch hier nicht nur um Geschlecht, sondern auch um die Macht, die etwa Vorgesetzte über Angestellte haben. Um Personen, die schon lange keinen Widerspruch mehr gewohnt sind und die Grenzen anderer nach Belieben ignorieren. Und es geht um die Frage, welche Möglichkeiten man hat, sich vor Übergriffen zu schützen oder darauf zu reagieren.

Im Dezember sprach ich mit dem Kommunikationschef der Unternehmerin über eine mögliche Veröffentlichung des Vorfalls. Er hatte damals am Stehtisch rechts neben mir gestanden. Die Unternehmerin bestätige die Situation, sagte er. Sie sei nun erschrocken, wie das angekommen sei. Der Sprecher bot mir eine Entschuldigung seiner Chefin an. Am nächsten Tag aber drohte er – unterschwellig, aber unmissverständlich – im Fall einer Veröffentlichung mit negativen Folgen.

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56 Kommentare

 / 
  • Die #MeToo Debatte geht jetzt wohl in die letzte Phase, wo Leute, die sonst nichts zu berichten haben, mit Lappalien nach vorne preschen. Jetzt rächt sich, dass in der bisherigen Debatte nie so Recht thematisiert worden ist, was noch in Ordnung, was geschmacklos und was strafbar sein soll. Aber unaufgeregte Debatten gibt es heutzutage wohl nicht mehr.

    • @Sven :

      Als Mensch mit Plauze muss ich da eins entgegnen: Ich weiss nicht, ob das in die "MeToo"-Debatte gehört, wer denn eigentlich bestimmt was da reingehört oder nicht und ob wir vielleicht in dem Kontext allgemein mal über Manieren reden sollten - aber die Situation, in der nicht unbedingt nahestehende Menschen sich meinen herausnehmen zu müssen, mir liebevoll über's 'Bäuchlein' streicheln zu müssen, kann ich in Autors Sinne nachvollziehen. Übergriffig und nervig wie Sau. Nehmt Eure dreckigen Finger von meinem frischgebügelten Hemd.

       

      Oder, um dem Kommentator vielleicht doch einen Zugang zur Problematik zu gewähren: 'Sveni-Schatzi, nun hab dich doch nicht so.'

  • 6G
    6474 (Profil gelöscht)

    Ja, Nein...Ich meine Jain.

     

    Ich gebe dem Autor recht. Nach dem Maßstäben von Metoo ist dies ein Übergriff, zumindest aber ein Ausnutzen von Macht und respektlos.

     

    Einerseits.

    ...und ich habe selbst auch schon ähnliche Situationen von Männern wie Frauen in Machtpositionen erlebt. Einerseits...

     

    Andererseits kritisiere ich hier(Mann) wie da (Frau)//taz.de/!5488519/#bb_message_3599558, das die eigene konforme Reaktion darauf, als alternativlos bei "mächtigen" Menschen dargestellt wird. Was bedeutet denn "Macht" genau in diesem Zusammenhang?

     

    Das einen der Gauck nicht mehr mag, wie beim Grapscher-Artikel? Oder das die Unternehmerin den Journalisten nicht mehr zu Firmen-eröffnungen einlädt?

     

    Die Zeiten von einer gewissen Haltung im Berufsalltag sind wohl vorbei. Stattdessen kotzt man sich hinterher im Netz darüber aus, was für Unrecht man stillsschweigend über sich ergehen ließ.

     

    In gewisser Weise ist das hier wie da eine Relativierung, wenn man an die Vergewaltigungsopfer mit Todesangst, oder widerständige und unbequeme Journalisten in den Knästen dieser Welt denkt.

  • Unternehmerinnen sind halt so getrimmt, dass sie immer und sofort an den Speck wollen. Hätte Sie da nicht zugegriffen, käme das doch einem irreversiblen Gesichtsverlust gleich.

  • Ich denke, dass fein unterschieden werden muss zwischen einem Akt der sexualisierten Gewalt und einer unpassenden Anmache. War das Verhalten der Dame unpassend und übergriffig? Zweifellos. Handelt es sich um sexualisierte Gewalt? Nein, offensichtlich nicht. Es wurde eine Entschuldigung formuliert und es kam niemand zu Schaden. Was beweist die Episode? 1. Auch Frauen haben mal blödsinnige 5 Minuten. 2. Männer versuchen immer wieder zu betonen, dass auch sie Opfer sein können. Ich finde der Artikel bauscht eine Episode auf, wie sie jeder Frau fast täglich begegnet, nur daß es jetzt mal einem Mann geschah. Das macht sie einzigartig. Wir sollten uns alle Übergriffsszenen immer wieder mit vertauschten Geschlechtern vorstellen.

  • Komische Frage des Autors. Natürlich gibt es übergriffige Frauen. Ich selbst bin Opfer hunderter Übergriffe durch Frauen.

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @Demokrat:

      HÜbergriffe? Jetzt werden aber die Superlative ausgepackt.

      • @6474 (Profil gelöscht):

        Eine typische Macho Antwort.

        Menschen wie Sie sind genau das Problem um das in der ganzen Debatte geht.

        Hab dich nicht so Usw

  • 2G
    2730 (Profil gelöscht)

    Die "Debatte" #metoo - die nie eine war - gleitet nun völlig ab.

    Auslöser waren Betroffene, auf den Zug sprangen dann die "Eigenes-Süppchen-Köche" auf bis hin zu Z-Promis (Dämchen und Männchen) die ihren Namen wieder in der Presse und ins Gespräch bringen wollten, und nun sind es die armen armen Männer.

    Über Stil lässt sich sicher streiten und darüber verfügt die angesprochene Dame ganz sicher nicht. Aber ....sorry, Herr Schumacher, Sie wollen mir erzählen, dass Sie, ein Journalist, der unbegrenzten Macht einer Vorstandsvorsitzenden ausgeliefert waren? Mit Zeugen drumrum? Hier wird definitiv gestapelt, teilweise hoch, teilweise niedrig.

     

    Merke: Wenn unter einen Begriff oder einen Sachverhalt zuviel subsummiert wird, verliert dieser Sachverhalt seinen Inhalt.Wer letztlich darunter leidet, sind die WIRKLICH Betroffenen (s.o.).

     

    Nur zur Klarstellung: Der erste Satz ("Ich will ja nichts sagen, aaaaabeeer...") exkulpiert Sie nicht von der Beliebigmachung des eigentlichen Sachverhaltes. Und das wissen Sie als Journalist, oder?

    • @2730 (Profil gelöscht):

      ....."Die "Debatte" #metoo - die nie eine war - gleitet nun völlig ab."....

       

      Also was denn nun ? Debatte oder keine - Sie scheinen sich ja daran zu beteiligen.

       

      ......."Auslöser waren Betroffene, auf den Zug sprangen dann die "Eigenes-Süppchen-Köche" auf bis hin zu Z-Promis (Dämchen und Männchen) die ihren Namen wieder in der Presse und ins Gespräch bringen wollten, "......

       

      Ich vermute Sie meinen die Schauspielerinnen die sich nicht sofort trauten aufzuschreien und später ihr "Coming out" hatten.

       

      Sind die deshalb .... "Eigenes-Süppchen-Köche" ....?

       

      .....und nun sind es die armen armen Männer....

       

      Ne nicht arme arme Männer - nur Männer die sich trotz ihrer Männlichkeit zu dem Thema melden und nicht getreu dem Motto

      "Mann spricht da nicht darüber" verfahren.

       

      Und das ist auch gut so.

      • 2G
        2730 (Profil gelöscht)
        @Justin Teim:

        Nee, schon klar: "Schauspielerinnen die sich nicht sofort trauten aufzuschreien und später ihr "Coming out" hatten.".

         

        Erstens. Nicht umsonst hat der Gesetzgeber eine "Verjährung" eingeführt. Kaum einer kann sich wirklich und wahrhaftig daran erinnern, was vor 40 Jahren war. Und das ist (meist) auch gut so.

         

        Zweitens. Die "Besetzungs-Couch" ist das Doping mancher Schauspieler-Karriere. Nun ist bekannt, dass meist der/diejenige dopt, der/die es nötig hat.

        Aber seien wir ehrlich: Es ist ja auch nicht so, dass man Star*in sein MUSS. Es gibt durchaus auch andere ehrbare Berufe. Wenn ich mich dann aber für meinen Erfolg prostituiere... ok. Dann gibt's aber auch hinterher nichts zu heulen. "Coming out", lieber Justin, ist nun wirklich ganz etwas anderes.

         

        Drittens. Es mag Dir neu sein (und das ehrt Dich), aber es gibt durchaus Menschen, die jemand anderen in die Tonne treten, nur um wieder in der Presse zu erscheinen. Audacter calumniare, semper aliquid haeret, weißt schon.

         

        Viertens und entscheidend. Du hast es zwar nicht gecheckt, aber eine Steilvorlage geliefert. Guckst Du hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Debatte

         

        Wir reden über eine D i s k u s s i o n.

        Nicht über eine Debatte. Und? Genau: Wir haben wieder einmal einen Begriff durch inflationäre Verwendung quasi verödet bis keiner mehr weiß, was wirklich gemeint ist.

         

        Exakt das Gleiche befürchte ich für die #metoo-Diskussion:

        Dass nämlich äußerst wichtige Anliegen - Machtmissbrauch, erhebliche Übergriffigkeit, Vergewaltigung - in der täglich zunehmenden Beliebigkeit der Inhalte ersäuft werden.

         

        Nimm's nicht übel, aber der Artikel war für mich Mimimimi eines Privilegierten. Zu der Verteilung der Machtpositionen habe ich im ersten Beitrag genug gesagt.

  • Und jeder redet wieder über die Geschlechtsmerkmale der Personen, die ihren sozialen Status durch Mikroagressionen anzeigen und keiner über die Herrschaftshierarchien, die dieses Verhalten erst hervorrufen. Genau das ist Sinn und Zweck des identitätspolitischen Kasperletheaters.

  • Natürlich gibt es auch übergriffige Frauen.

     

    Laut einer Studie der Stanford Universität berichten 51% der befragten männlichen Studenten von sexuellen Übergriffen. In einer Studie der University of Michigan sind 43% der Studenten von sexuellen Übergriffen betroffen. Laut einer Untersuchung der CDC sind 50% der Opfer von sexuellen Begegnungen ohne Konsent Männer. Jeweils bei 80-95% weiblichen Tätern.

    http://www.vocativ.com/underworld/crime/hard-truth-girl-guy-rape/ http://www.apa.org/pubs/journals/releases/men-a0035915.pdf https://www.cdc.gov/violenceprevention/pdf/nisvs_report2010-a.pdf

     

    Das wird nur bislang kaum thematisiert, weil immer noch gilt, dass der Mann ein dauernotgeiles Tier ist, was sich eigentlich freuen sollte, wenn die holde Weiblichkeit ihm mal Advancen macht.

  • Frauen sind genauso übergriffig wie Männer, genießen aber das Privileg, dass ihre Übergriffigkeit tabuisiert wird:

    https://stapelchipsblog.wordpress.com/2017/10/10/na-suesser-auch-schon-die-studie-gelesen/

  • Mich wundert es, dass Sexualität im Beruf immer in Form von Gewalt von oben nach unten wahrgenommen wird. Viel häufiger sehe ich Sexualität als Kampfmittel von unten nach oben in der Anwendung. Ich habe Dutzende Frauen dabei beobachten dürfen, wie sie ihre femininen Reize eingesetzt haben, um sich Vorteile jedweder Art im Berufsleben zu verschaffen: nicht die harte Arbeit, heute Mal früher raus, gib mir den Job. Es ging soweit, dass wir für den Casual Friday einen Dresscode mit Bildern festlegen müssten, damit uns nicht in jeder Ecke die Möpse ins Gesicht springen.

     

    Über diese Kehrseite von #metoo spricht niemand. Zeit für ein #youtoo.

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @Sven :

      Die Brüste der Sekretärin üben aber keine Gewalt auf den Firmenchef aus.

      • @6474 (Profil gelöscht):

        Das ist sicherlich richtig. Unangemessener Verhalten ist es aber in beiden Fällen.

  • Worüber ich jetzt unwillkürlich ein wenig lachen musste, ist die Vorstellung wie einige Vertreter der feministischen Krawallschwestern reagieren würden.

     

    Ich vermute mal so... die benannte Topmanagerin bediente sich toxisch maskuliner Methoden, welche sie sich zum Erreichen der Position aneignen MUSSTE. Schuld ist somit das Patriarchat.

     

    Mal im Ernst, so ziemlich jeder ist doch schon von "oben" mies behandelt worden. Ob nun sexistisch, übergriffig oder beides.

     

    Was das Beispiel hier aber schön zeigt, auch als Mann kann es passieren, dass man erst einmal sprachlos ist ob der Frechheit der besagten Dame. Obwohl sie in diesem Fall, nonchalant, eine Ohrfeige verdient hätte. Im Namen der Gleichberechtigung...

     

    Dreckschwein bleibt Dreckschwein, und das inkludiert sowohl den Eber als auch die Sau.

  • Da fällt mir der Fall in Höxter ein, wo Frau/Mann bestialisch ihren Sado ausgelebt haben und Frauen ermordet haben und nun jede/r dem anderen die Hauptschuld zuweist.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Kriminalfall_H%C3%B6xter

  • Aus der Geschichte und zur Gegenwart

     

    Wollten Frauen tatsächlich ihre sozioökonomische, gesellschaftliche und politische Gleichberechtigung durchsetzen, dann müssten Sie auch ihre strafrechtliche Gleichstellung verlangen.

     

    PS: Diese Gleichstellung hatte es schon vor, während und nach dem Ende des Tausendjährigen Reiches in Deutschland nicht gegeben. Ohne die aktive Unterstützung der männlichen Faschisten, durch deren Frauen und Dienerinnen, wäre es nicht zu einer Massenvernichtung von Juden, Humanisten und Kommunisten, nicht zu einen zweiten Weltkrieg gekommen! —

     

    Auch hier beweist die bürgerliche Gesellschaft ihre anhaltende Unfähigkeit zur Gleichstellung und Emanzipation der Frau.

     

    Merke: Gleichheit -zwischen Mann und Frau- kann es eben im feudal-religiösen Aberglauben und Kapitalismus nicht geben!

     

    In der bürgerlichen Gesellschaft gibt es keine Gleichstellung und Emanzipation der Frau. Auch die spezialdemokratische Schein-"Sozialpartnerschaft" zwischen der Putzfrau und Frau Klatten (Fam. Quandt) ist kein Beweis für "Gleichheit".

  • 8G
    80576 (Profil gelöscht)

    Frauen sind eben auch nur Menschen. Und der Besitzt von Macht holt nicht nur das Beste aus dem Menschen hervor.

  • Als ich früher aushilfsweise in einem Club Gläser gsammelt habe gab es KEINEN Abend an dem ich nicht die ein oder andere Hand von Frauen am Hintern hatte. Anzügliche Sprüche ect. ohne Ende. Der entscheidende Unterschied zwischen Mann>Frau oder Frau>Mann ist aber immer der der körperlichen Überlegenheit. Ich war mit meinen 1,86 und ca. 100kg Muskeln nie in irgendeinerweise durch eine Frau bedroht. Alles mir wirklich unangenehme hätte ich jederzeit Physisch unterbinden können. Diese Möglichkeit haben die meisten Frauen die belästigt werden nicht. Daher sind solche Situationen in meinen Augen anders zu bewerten.

    • @Lain Lainsen:

      Das mag zwar auf dich zutreffen. Ich bin allerdings keine 1,86m und 100kg. So bleibt mir als Mann nur eines übrig: Entweder Übergriffe zu ertragen oder mich halt lächerlich machen, dass ich mich gegen eine Frau nicht wehren könnte, weil ich halt etwas kleiner als die meisten Männer bin.

       

      "Daher sind solche Situationen in meinen Augen anders zu bewerten."

       

      Also, entweder bist du ein Mann und kannst dich wehren oder du bist halt kein Mann sondern ein Schlappschwanz und hast es dann halt auch nicht anders verdient?

       

      Mal abgesehen davon, was passiert denn, wenn du ihr eine durchreichst, weil sie dein Gesäß ungefragt einer haptischen Prüfung unterzog? Dann bist du nämlich der Gewalttäter, der eine Frau geschlagen hat.

    • @Lain Lainsen:

      "Diese Möglichkeit haben die meisten Frauen die belästigt werden nicht. Daher sind solche Situationen in meinen Augen anders zu bewerten."

       

      Dazu kommt das es das Diskriminieren zwischen potentiellen Partnern quasi ausnahmslos die Aufgabe der Frau ist. Diese Erwartung wird bei einem Übergriff durch einen Mann negiert, was daraus einen noch weitreichenderen Verstoß gegen gesellschaftliche Regeln macht.

       

      Allerdings hat @WOLFGANG LEIBERG auch recht mit seiner Interpretation des ganzen. Wenn öffentlich Gewalt ausgeübt wird, das Opfer eine Frau und der Täter ein Mann ist dann werden andere Männer höchstwahrscheinlich eingreifen und die Situation wird höchstwahrscheinlich zugunsten der Frau interpretiert werden, auch wenn Man(n) nichts über die Ausgangssituation weiß. Der Mensch hat einen Sinn für Fairness und ein Kampf Mann gegen Frau ist i.d.R. eben nicht fair.

       

      Eine Ungleichbehandlung von Mann und Frau ist oftmals notwendig, damit es fair zugehen kann. Damit betritt man aber in dieser Diskussion sehr dünnes Eis, weil diese unterschiedliche Behandlung auf Basis des Geschlechts gerne pauschal als Sexismus diskreditiert wird, obwohl es in vielen Situationen gute Gründe dafür gibt.

      Das gleiche gilt in einigen soziale Situationen. Wenn ich z.B. einer Frau in einem Meeting mit der gleichen Schärfe begegne, mit der ich manchen männlichen Kollegen begegne(n muss) dann wird das schnell als Mobbing wahrgenommen.

       

      Die Ignoranz gegenüber dieser berechtigten und meist auch erwünschten Diskriminierung ist einer der Gründe aus dem ich nicht glaube das der Feminismus Frauen (angemessen) vertritt. Am stärksten ist der Unterschied zwischen den Geschlechtern wenn eine Frau Mutter wird. Etwa 80% der Frauen werden Mütter. Dennoch kümmert man sich im Feminismus exklusiv im Kontext der Arbeit um Mütter. Ich vermute das dies vor allem darin begründet ist das man Mutter sein mit einem traditionellen Frauenbild verknüpft.

    • @Lain Lainsen:

      Die körperliche Überlegenheit gleicht Frau durch die meist rhetorische Überlegenheit, welche evtl. deutlich verletzender sein kann.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Justin Teim:

        Ihre Aussage deckt sich nicht mit meinen Erfahrungen von übergriffigen Frauen. Diese habe ich vor allem als Meisterinnen der Manipulation erlebt. Rhetorik geht für mich anders.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Lain Lainsen:

      Leider nicht zu Ende gedacht!

       

      Der Hinweis auf körperliche Überlegenheit setzt eine begangene Übergriffigkeit nicht außer Kraft, sondern verharmlost sie. Übergriffige Menschen wissen bzw. spüren sehr genau, wie sie ihre körperliche Unterlegenheit gegen den körperlich Stärkeren manipulativ einsetzen können, wenn dieser zu defensivem Verhalten neigt .

       

      Von daher sind sie für mich auch nicht anders, sondern im gleichen Maße zu bewerten.

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Wollte ich auch sagen und wenn man seine körperliche Überlegenheit ausspielen würde, ist der Teufel los.

  • Die Frau ist eine Domina, fertig!

    • @lions:

      Mach ich mal im Nachklapp den eingesprungenen Salcho mit doppelter Schraube - am locker! Woll.

       

      "Die Frau ist eine Domina, fertig!"

       

      Jau. Griffig always - & dess doch noch beim Sohnemann - wg -

      Phimosenverdacht - volljährigen - klar!

      Nu - auch klar. Da. Rutscht der Griff halt so raus.

      Sicher. Geübt ist geübt ~> Ist internalisiert. Gewiß.

      &

      Ha noi. Dess wird frau doch noch mal greifen dürfen.

      Wieso sollte sie da ihre Wichsgriffel bei sich behalten - wa!

      &

      No. Ihr Hauszerberuszeuge hat scho recht! Newahr.

      "Nu. Griffelnse mal nicht so rum- junger Mann! Wollnichwoll.

      Gell! Lassense da mal die Griffel von. Besser für Sie - is das."

    • @lions:

      eine von vielen...

    • 6G
      61321 (Profil gelöscht)
      @lions:

      Jede ist so lange unschuldig, bis vor Gericht.......

      • @61321 (Profil gelöscht):

        Nein, mit diesem Prädikat verliehen könnte man jegliche Auseinandersetzung umgehen- einfach hilfsweise pathologisieren. Geht natürlich mit den männlichen Grapschern nicht, weil... äh hinter jedem Grapschen auch ein sexueller Übergriff stehen könnte. Nur da kommt jetzt die Penetrationsrichtung ins Spiel. Da die Frau das stärkere und engere Auswahlbegehren hat, der Mann aber eher grobschlächtig breit streut (klar, genetisch), liegen die Dinge hier etwas anders. Zudem birgt der Übergriff der Frau anatomisch bedingt nicht die Gefahr der generativen Folgen, wenn der Mann nicht will, mal angesehen vom Samenraub einer Hotelangestellten bei Becker.

        Und außerdem... ist es ein evolutionärer Ritterschlag, wenn dem Mann solch weibliches Offre gemacht wird. Auf jeden Fall ist diese situationsbedingt dominierende Frau in größter Not. Dafür wird sich doch noch ein Richter erweichen können.

        Papperlapapp - Kriminalisierung!

        • 6G
          61321 (Profil gelöscht)
          @lions:

          Ich fürchte, Sie haben meinen Einwurf ernst genommen und muss gestehen, Ihren dann folgenden Gedankengängen nur unzureichend folgen zu können.

           

          Mal anders: Wissen Sie, was mir beim Lesen solch merkwürdiger Geschichten in den Sinn kommt?

           

          So was in der Art:

          Ob denn wohl Frauen, und auch Männer, wie jene aus der Reinigungsfirma an meinem Arbeitsplatz ebenfalls eine Stimme oder einen Weg zur Hilfe finden würden, sollten Sie denn einmal von ihrem Chef oder ihrer Chefin in mehr oder weniger eindeutiger Absicht drangsaliert werden - ohne Bystanders mit Champagner-Glas in der Hand als Zeugen?

          Solcherlei dürfte allein zahlenmäßig ein drängenderes Problem sein, als das unseres Autors, wie er denn die von ihm erlebte, zugegeben, etwas krude Situation bereinigt und aufgearbeitet bekommt, eine Situation, zugetragen auf einer Party der Society, auf der highly privileged People sich von ihresgleichen und von etwas weniger highly privileged People feiern lassen und die man jenseits des Kanals als Posh People bezeichnen würde.

           

          Wir laufen schon etwas Gefahr, dass wir bei dem ganzen dynamischen #MeToo Prozess hier und da auf das Niveau der Yellow Press hinuntersteigen, mit Geschichten derselben Relevanz-Stufe, bis wir die letzte mutmaßlich ausreichend befremdliche Begebenheit aus unserem Leben geschildert bekommen haben, die irgendwem noch eingefallen ist, und die er/sie einfach nicht mehr länger schweigend mit sich herumtragen konnte_mochte.

           

          Ach - da fällt mir noch die Szene ein, wie sich damals die sehr junge Auszubildende in der Praxis meiner Kieferorthopädin mit ihren beachtlichen Maßen und mit der ganzen Last ihrer anatomischen Opulenz auf mich drauf legte, als sie sich herunterbeugte, um die verdrahteten Verhältnisse in der Tiefe meiner Mundhöhle zu studieren.

          Ich war 12 und sah nicht ein, ausgleichend auch nur einen Zentimeter tiefer im Behandlungsstuhl zu rutschen

          • @61321 (Profil gelöscht):

            Folgen müssen Sie nicht können, Ein Unterhaltungswert a la RTL 2 reicht ja aus.

            Im Ernst: Die #MeToo- Kampagne kann hier und da ihre Berechtigung haben, sieht die Welt aber durch ein Kaleidoskop. Es gibt körperliche (ja, sind auch seelische Übergriffe) und rein seelische. Habens´s mal eine Kündigung vom Chef mit Blamage vor der Belegschaft gekriegt? Die Machtdemonstrationen sind vielgesichtig, manche so existenziell bedrohlich, dass der Griff an das Hinterteil hier wohl erträglicher gewesen wäre ( obwohl auch unterirdisch). Wir sollten doch eher mal das ganze Thema Respekt versus Machtausübung behandeln. Da wäre nämlich schon alles drin. Es ist die Hierarchie, die solche Blüten treibt, über den Genderkontext hinweg.

  • Der beschriebene Übergriff ist ein sexueller Übergriff.

  • Noch aus den 1960er Jahren. Die Lehrerin war um 33 Jahre, der Junge etwa 15 Jahre. Da besorgte sie sich ihre sexuelle Befriedigung mit seiner pubertären Hilfe. Die gleiche dralle Frau hatte mir Jahre zuvor, als 14-jährigen, Unterrichtsnachhilfe angeboten.

     

    Natürlich findet man es als Junge ganz toll, wenn eine reife ältere Frau einen praktischen Sexualkundeunterricht erteilt. Siehe doch auch nur Frankreichs heutigen Präsident.

     

    ● Es gibt aber auch die Erfahrung, dass sich eine Frau, in diesem Fall eine Krankenschwester und Schulungsleiterin, mit der falschen Behauptung, sie könnte keine Kinder bekommen, gezielt ihre Mutterschaft von einem dummgehaltenen Mann beschafft. –

     

    In Folge kassierte sie über Jahre den Kindsunterhalt und teilte sich mit dem Stiefvater die Steuerermäßigung, auf die der eigentliche Kindsvater einen Anspruch hatte. Hierbei hatten die Mutter und der Stiefvater falsche Angaben beim Standesamt über die Vaterschaft gemacht. – Der eigentliche Vater musste später gegenüber dem Neuköllner Standesamt seine Vaterschaft nachweisen.

     

    Die Anzeige des leiblichen Vaters, wegen rechtswidriger Aneignung eines Steuervorteils, wurde von der Frau Staatsanwältin mit der Begründung der Verjährung abgelehnt.

     

    So musste der von einer Krankenschwester hinter das Licht geführte Vater nicht nur dauerhaften Unterhalt zahlen. Er bekam auch nicht die ihm zustehende Steuerermäßigung nachgezahlt, die von der Mutter und deren Partner (Stiefvater) rechtswidrig über viele Jahre eingesteckt wurde.

     

    Also, es gibt auch sexuelle Nötigung und kriminelles Verhalten durch Frauen.

     

    Das Frau Staatsanwältin ein strafrechtliches Verfahren mit dem Verweis auf die Verjährung einstellte, liegt wohl auch in der falschen Frauensolidarität in den 1980er Jahren begründet. Hier wurde auch unter Missbrauch einer vorgeblichen weiblichen Emanzipation der Mann sprichwörtlich über den Tisch gezogen.

     

    PS: Die übergriffige Frau wird gesellschaftlich und strafrechtlich bagatellisiert.

  • Ich bin männlich, heterosexuell, 30 Jahre alte und in meinem Leben drei mal von übergriffigem Verhalten unmittelbar betroffen gewesen.

    1. Fall:

    mit 17 bin ich Nachts, in der Woche, auf der Straße einer Großstadt von einer ca. gleichaltrigen, weiblichen Person angesprochen. Sie fragte mich ob ich einen „großen Schwanz habe“? Und ob ich mit zu ihr kommen will.

    2. Fall

    Im Urlaub in Frankreich wurde ich Silvester von einem Unbekannten umarmt, der mir an den Hoden griff.

    3. Fall

    Ein gleichaltriger Mann fragt mich nachts auf einer belebten Straße ob er ich in den Arm nehmen dürfe. Ohne die Antwort abzuwarten umarmte er mich unangenehm lange.

     

    Alle drei Fälle waren für mich nicht besonders schlimm, sie haben keine traumatischen Erinnerungen hinterlassen aber sie sind mir im Kopf geblieben, warum?

    Im ersten Fall war mein erster Gedanke es könnte sich um einen Streich handeln. Das hat mir verdeutlicht wo der Unterschied zwischen Frauen und Männern liegt. Das ich die Situation so unglaublich fand lag einzig und alleine daran das sie eine Ausnahme und nicht die Regel darstellt. Frauen geht es hinsichtlich dummer Anmachen da ganz anders. Und die anderen beiden Fälle haben mir gezeigt, wie unangenehm es ist, wenn in die eigene körperliche Intimsphäre, gegen den eigenen Willen, eingedrungen wird. Beide Male handelte es sich um Männer.

    Ja auch Frauen Handeln übergriffig, siehe auch den guten Kommentar von KTIDT. Aber Frauen sind wesentlich häufiger mit sexistischem, übergriffigem Verhalten konfrontiert. Das kann in Zeiten in denen der Antifeminismus wieder Salonfähig wird nicht häufig genug betont werden. Und ja, nichts desto trotz, auch Männer können Opfer sein.

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Zunächst einmal: Freiheit bei der Wahl eines Berufes und bei der Wahl des Arbeitsplatzes sind zwei höchst unterschiedliche Paar Schuhe.

     

    Und eine exponierte Person des öffentlichen Lebens, die allgemein übliche Standards nicht einhält, ist alles andere als eine Mücke.

     

    Das Problem ist also nicht (die unterstellte Bequemlichkeit) des Chauffeurs, sondern das Verhalten der Staatssektretärin. Soviel Zeit - und Diffenzierungsfähigkeit - muss sein.

    • @76530 (Profil gelöscht):

      Und deswegen scheidet man dann freiwillig aus dem ÖD, sehr schlechte Idee.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Sven Günther:

        Verstehe ich nicht. Bitte um Hilfe.

        • @76530 (Profil gelöscht):

          Die Pension wird mit dem letzten Verdienst veranlagt, der aufgrund der regelmäßigen Gehaltssteigerungen aufgrund der Dienstzeit wesentlich höher ist, als wenn man das gleiche Geld in die Rentenversicherung einbezahlt hätte.

           

          Daher ist es entscheidend, soviel Dienstjahre wie möglich zu haben, um beim Eintritt in die Rente ein möglichst hohes Gehalt auf der letzten Abrechnung zu haben.

           

          Darum ist das Ausscheiden aus dem ÖD was die Rente angeht, für die Leute eigentlich immer ein minus Geschäft.

  • »Kann es sein, dass eine solche Position womöglich auch manche Frau zu einem Missbrauch ihrer Macht verleitet – und zu übergriffigem Verhalten?«

     

    Die Frage ist nicht nur theoretischer, sondern auch rhetorischer Natur.

    Oder stellt jemand ernsthaft ernsthaft in Frage, Frauen seien des Machtmissbrauchs nicht fähig...?

  • Klar werden auch Frauen "übergriffig" wo fängt es an? Alleine das ungefragte um den Hals fallen...tätscheln der Hände... würde das ein Mann heute tun wäre das ein "nogo".

     

    Männer beschweren sich nur selten.

     

    Das Frauen durchaus deftig und brutal zur Sache gehen ist auch hinlänglich bekannt.

     

    Z.B Katherina die Große oder Cleopatra.

     

    https://www.welt.de/geschichte/article157844246/Die-Zarin-die-als-Sexmonster-verunglimpft-wurde.html

     

    http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/kunst/kleopatra-die-liebesgoettin-und-ihre-maenner-1380423.html

  • Schönes Beispiel dafür, dass Frauen alles können. Man muss ihnen nur die Gelegenheit dazu geben. Danke dafür.

  • Es geht doch nicht nur um Anmachen oder Übergriffigkeit durch Chefs usw.

     

    Kinder und Jugendliche sind Frauen genauso hilflos ausgeliefert wie Männern. In diesem Bereich würde ich mich mal umsehen - sexueller Mißbrauch von Kindern und Jugendlichen, Sex mit Minderjährigen usw. Das gibt es nämlich ohne weiteres, auch mit Frauen als Tätern. Nur gibt es keine Lobby für mißbrauchte Jungs, bzw. die Gesellschaft erwartet immer noch, daß Jungs und Männer es toll finden, wenn Frauen sie auf welche Art auch immer anmachen, manipulieren oder Sex mit ihnen haben wollen,

     

    Überall, wo ein Machtgefälle herrscht, findet man das, wie der Autor richtig bemerkt. So auch bei den hin und wieder auftretenden Fällen von "Folterpaaren" oder wie man das nennen soll. Dort ist eine Frau durchaus als Mittäterin zu finden.

     

    Sexuelle Übergriffigkeit von erwachsenen Frauen auf erwachsene Männer, die nicht in einem Abhängigkeitsverhältnis stehen, mag eher selten sein, ja. Doch finden Sie sicherlich, wenn Sie genau genug hinsehen, männliche Mißbrauchsopfer im Bereich der Minderjährigen. Eigene Kinder, Heimkinder, JVA, Flüchtlinge, also alles, wo die Gesellschaft normalerweise nicht so genau hinguckt (hingucken will). Sie glauben doch nicht, daß es nur einsame Mönche oder männliche Trainer sind, die Kinder mißbrauchen. Die Chef- und Vermietergeschichten halte ich da tatsächlich für ein kleineres Übel.

     

    Natürlich ist #metoo trotzdem wichtig und richtig, und ich glaube ohne weiteres, daß erwachsene Männer die Haupttäter in dieser Hinsicht sind. Aber Frauen in einer relativen Machtposition nutzen diese auch ganz gerne mal aus. Solche Erfahrungen macht wohl jeder.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @kditd:

      Mit dem Hinweis darauf, dass erwachsene Männer im Wesentlichen die "Haupttäter" seien, werden andere Erfahrungen, die nicht in dieses Schema passen, häufig platt gemacht. Nach dem Motto: was nicht sein darf, das nicht sein kann. Übergriffe von Frauen werden jedoch nicht dadurch besser, dass es mehr Männer gibt, die Grenzen verletzen. Das Problem des mangelnden Respekts ist keines der Quantität, sondern der (fehlenden) Qualität der Handelnden.

       

      Der Hinweis, dass Übergriffe, die zunächst nach Sexualität aussehen, in erster Linie mit Machtausübung zu tun haben, war für mich sehr hilfreich. Selbst erlebte Übergriffe fanden durch Frauen statt, deren Erotik und Sinnlichkeit höchst unterentwickelt waren. Offenbar fiel ihnen nichts besseres ein, als dies durch Grenzüberschreitungen zu kompensieren.

  • "Die Unternehmerin mustert mich von der Seite und entgegnet, ich hätte es doch nicht nötig, Diät zu halten. Das nicht, erwidere ich, verweise aber – verbal – auf zu viel Speck überm Gürtel. Daraufhin greift die Chefin über Milliardenumsatz, Tausende Mitarbeiter und Gesprächspartnerin politischer Topkreise kurz entschlossen zu. Sekundenschnell schiebt ihre Hand mein Jackett beiseite und kneift mir kräftig in die Hüfte."

     

    Oh mein Gott, welch ein Skandal. Ruft den Präsidenten an!

     

    "Hätte sich ein Unternehmer dasselbe bei einer Journalistin erlaubt, könnte ihn das schwer in die Bredouille bringen."

     

    Das ist eine Untertreibung. Das Unternehmen an sich (und nicht nur der Unternehmer) würde sich einem Shitstorm und Boykott Aufrufen ausgesetzt sehen.

     

    "Sachsen-Anhalts Bildungs-Staatssekretärin Edwina Koch-Kupfer soll ihren Chauffeur wie einen Leibeigenen behandelt haben."

     

    Es herrscht Berufsfreiheit. Wenn der Chef / die Chefin ein A**** ist kann man jederzeit kündigen.

     

    Hört doch auf aus jeder Mücke einen Elefanten zu machen!

     

    In Berlin hat vor kurzem ein 15 jähriger ein 14 jährige mit 20 Messerstichen getötet.

     

    Wie kann das sein? Was kann man als Gesellschaft tun um solche Taten zu verhindern?

     

    Darauf sollte sich die Debatte konzentrieren und nicht auf irgendwelche reichen und privilegierten Leute, die sich irgendwie belästigt fühlen während sie ihre "Hallie-Galli-Drecks**-Partys" feiern!

    • 6G
      61321 (Profil gelöscht)
      @Der Mann, der unter einen Stein hervorkroch:

      Man könnte sich ja stattdessen auch mal wieder einen Chabrol angucken

       

      Auch meine Betroffenheit hielt sich in überschaubaren Grenzen

  • 9G
    96806 (Profil gelöscht)

    Mir auch passiert, nicht sexuell körperlich, sondern machtbesessen und agressiv.

     

    Fall 1:

    Ich auf einem Fahrrad, eine einspurige Passage in Bad Münstereifel, schlecht einzusehen. Ich fahre langsam rein. Eine ältere ca. 65 Jahre alte Frau (Sonnenbrille und Kopftuch), bewaffnet mit einem blauen Peugot-Cabrio, fährt ohne Rücksciht in die Schikane am Kinderspielplatz ein, ich muss stark abremsen und stürtze vor das Auto. Sie schaut über die Windschutzscheibe und befiehlt mir das Fahrrad wegzuräumen - Sie hätte keine Zeit und müsse zu einem Termin.

    Ich bleibe, stehe auf, das Fahrrad bleibt liegen und bestehe auf die Polizei. Die Frau steigt aus kommt auf 5 cm an meine Nasenspitez heran und spuckt mir die folgenden Worte ins Gesicht.

    "Ich schreie jetzt um Hilfe, weil Sie mich bedroht haben! ..und was glauben Sie, wem man glauben wird? Ich bin eine Frau."

    Sie rennt los und mit weinerlicher Stimme ruft Sie "Hilfe, Hilfe, ...Hiiilfe" - niemand hört Sie. Die Erpressungsshow ist nur für mich.

     

    Ich packe meine Drahtesel beiseite und gehe menschlich irritiert und geschockt nach Hause. Frauen sind machtlos und das schwache Geschlecht - Ich sehe das anderes.

     

    Fall 2:

    Meine Ex-Vermieterin benutzt meine Terrasse als "Abkürzung" zum Holz mit einer Schubkarre umzulagern mit Hilfe eines "Flüchtlings" - zwei Meter an meinem Schalfzimmerfenster vorbei, wo sich gerade meine Freundin umzieht - der kürzere Weg wäre sogar über IHREN Rasen möglich gewesen. Als ich Sie auf der Terasse bitte, dieses zu unzerlassen und Ihre die Situation von Privatsphäre, "Schlafzimmer, unbekleidet; Freundin" und "mir zum uneigeschränkten Gebrauch von Ihr überlassenen Mietobjekt" erkläre, springt Sie an mich heran, kommt kurz vor meinem Gesicht zum stehen - Sie ist ca. 160 cm gross und spuckt mich von unten an. "Wen interessierts!"

    Superagressive Frauen ohne jedes Mitgefühl - wie eine Klapperschlange"

    Das Thema MeToo ist Hilfsmittel um es zu verschleiern.

    Arme, durch Feminismus domestizierte Männer.

    • @96806 (Profil gelöscht):

      "Das Thema MeToo ist Hilfsmittel um es zu verschleiern.

      Arme, durch Feminismus domestizierte Männer." Schade, das hätte es nicht gebraucht.

      Im Übrigen finde ich es verblüffend, dass du hier einerseits wirklich unerträgliche Erlebnisse von Megaarschlöchern berichtest, andererseits aber mit deinem letzten Satz alle diejenigen, die Ähnliches erlebt haben, in den Dreck ziehst.

      • 9G
        96806 (Profil gelöscht)
        @Karl Kraus:

        Lieber Karl Kraus,

        Sie mögen das gerne so sehen, nur wie dumm kann ein Tanzbär, mit einem Ring durch die Nase, von einer Frau durch "Feminismus" dressiert denn sein? - das galt für mich! und nicht die Anderen - "honi soit qui mal y pense" - von wegen in den Dreck ziehen!

        Es ist ist die Entscheidung eines Mannes, sich das gefallen zu lassen! s. auch Bildungs-Staatssekretärin Edwina Koch-Kupfer (CDU) – Quelle: https://www.mz-web.de/29497192 ©2018

  • Teilweise hat der Autor es richtig erkannt: Bei Sexismus ist nicht Sex die Dimension, sondern die Projektion von Macht. Folgerichtig geht es nicht darum ob es identisches Spiegelverhalten bei Frauen gibt, also den typischen Grapscher-Sexismus, sondern man sollte vielmehr offen fragen: wie projezieren Frauen in hierarchischen Beziehungen am Arbeitsplatz Macht?

    Beschränkt man die Frage bei Frauen auf die Spiegelung des männlichen Sexismus wäre die Antwort: Kommt kaum vor, ist daher kaum ein Problem.

    Das hätte aber mit def Realität nichts zu tun, in der Frauen eben ihre spezifischen Möglichkeiten ausspielen und Macht zu projezieren.

    Einfach zu unterstellen, dass Frauen prinzipiell keine Macht projezieren, also Hierarchien nicht geschlechtsspezifisch ausnutzen würde ich mal positiven Sexismus nennen.

    Weil das Phänomen bisher aber so gut wie nicht untersucht ist, sollte man es verstärkt in den Fokus nehmen, weil nur die Reflexion Frauen wie Männer helfen wird nicht in die selbe Machtfalle zu treten. Da Frauen immer mehr in Chefpositionen kommen wäre der beste Zeitpunkt zur Verstärkung der wissenschaftlichen Untersuchung dieser Seite des Machtmissbrauch gestern gewesen.

  • Meiner Erfahrung nach sind sexistisch übergriffige Frauen ein marginales Problem. Bevor diejenigen widersprechen, dass sie auchmal angemacht wurden, sollten sie mal vergleichen wie oft ihnen dies im Vergleich zu Frauen passiert. Schätze ca. alle 20 Jahre einmal.

    Es gibt aber etwas, dass fast alle Männer kennen und wirklich an die Nieren geht:

    Permanentes nörgeln und mosern. Wer kennt in seinem Umfeld keine Frau die auch öffentlich an ihrem Partner herummäkelt und ihn lächerlich macht. Umgekehrt kenne ich kaum Fälle, wo sie sich solch ein Verhalten seitens des Partners gefallen liesse?

    Ich finde, wenn Mann sexistisches Verhalten unterlassen soll, so wäre es auch nett, wenn Frauen ihre Unsitte reduzieren würden.

    Wer jetzt behauptet, dass dies nicht vergleichbar wäre, sollte mir erklären , warum eine Art beschämenden Verhaltens weniger unangenehm sein sollte, als die Andere.

  • Die Vorstellungen, dass die Welt eine bessere wäre, wenn sie von Frauen beherrscht würde oder anders: Wenn mehr Frauen in Machtpositionen kämen fand ich schon immer naiv (siehe Thatcher). Natürlich üben Frauen in Machtpositionen auch Macht aus und natürlich kommt es dann auch zu Übergriffen, wie hier geschildert (hab ich selber mal erlebt, da rückte meine Auftraggeberin beim Abschied so nahe an mich ran, dass unsere Bäuche sich berührend - war komisch, aber auch nicht bedrohlich, habe auch deswegen das Ganze auf sich beruhen lassen). Vielleicht sehen Männer das meist deshalb lockerer, weil sie eben nicht Ständig mit sexualisierter Gewalt gegen ihr Geschlecht konfrontiert werden, wie Frauen.

    An den Punkt allerdings, wo Sie schreiben, dass man Ihnen erst eine Entschuldigung angeboten und dann mit konsequenzen gedroht hat, würde ich mir wünschen, dass Sie den Namen der Dame veröffentlichen!!