taz-Recherche zu Gewalt gegen Frauen: Eine ganz normale Woche in Deutschland
Fast jeden Tag wird in Deutschland eine Frau oder ein Mädchen getötet. Eine Woche in zwei deutschen Städten.
F ast jeden Tag wird in Deutschland eine Frau oder ein Mädchen getötet. Aber Femizide sind nur die der Gipfel der Gewalt. Stalking, sexuelle Belästigung und Körperverletzung passieren noch viel öfter. Wir haben exemplarisch alle Vorfälle dokumentiert, die im Verlauf einer Woche in zwei deutschen Großstädten bekannt wurden.
Montag, 4. 11. 2024
Erfurt: Eine 54-jährige Frau wendet sich an ein Frauenzentrum, nachdem sie am Arbeitsplatz einen sexuellen Übergriff erlebt hat.
Ludwigshafen: Eine 19-jährige Frau wendet sich an ein Frauenhaus. Sie wurde von ihrem Onkel vergewaltigt. Die Vergewaltigung hat stattgefunden, damit der Onkel „seinen Besitzanspruch“ verwirklichen könne. Der Onkel lebt in Schweden, hält sich aber oft in Deutschland im Umfeld der Familie auf. Die Frau befürchtet weitere Übergriffe seitens der Familie und des Onkels. Man hat sie zwingen wollen, den Onkel zu heiraten. Weigert sie sich, wird man sie umbringen. Das Frauenhaus kann sie nicht aufnehmen, alle Plätze sind belegt. Sie vermitteln die Frau weiter.
Die Stadt
Ludwigshafen ist mit 176.000 Einwohner*innen die zweitgrößte Stadt in Rheinland-Pfalz. Mit Mannheim und Heidelberg bildet sie das wirtschaftliche Zentrum der Metropolregion Rhein-Neckar.
Die Bevölkerung
In Ludwigshafen leben 49,4 Prozent Frauen und 50,6 Prozent Männer, und die Stadt ist mit einem Durchschnittsalter von 41,4 Jahren vergleichsweise jung. 53 Prozent der Einwohner*innen haben einen Migrationshintergrund (im Bundesdurchschnitt sind es 29,7 Prozent). Die Arbeitslosenquote von 9,5 Prozent liegt 3,5 Prozent über der landesweiten Quote, das Bruttoeinkommen beträgt 3.784 Euro. (lis)
Erfurt: Ein Frauenhaus überweist eine Frau an ein Krankenhaus. Ihr Partner hat ihr die Hand gebrochen.
Ludwigshafen: Eine Frau aus einer kleinen Gemeinde im Rhein-Pfalz-Kreis wendet sich an ein Frauenhaus. Sie ist seit sieben Jahren von ihrem Mann getrennt, er setzt sie noch immer psychisch unter Druck und bedroht sie. Sie beschreibt, dass sie von ihm noch psychisch abhängig ist, aus diesem Verhältnis aber ausbrechen möchte. Das Frauenhaus vereinbart eine persönliche Beratung mit der Frau.
Erfurt: Ein Jugendlicher schlägt seine Mutter mehrfach. Zwei Wochen später wendet sie sich an eine Hilfsstelle und wird dort beraten.
Ludwigshafen: Eine Frau wendet sich an ein Frauenhaus. Sie wohnt aktuell mit drei minderjährigen und einem volljährigen Kind in einem Frauenhaus in NRW. Ihr Ehemann hat gedroht, die Kinder ins Ausland zu entführen und ihr Gewalt anzutun. Wegen einer Wohnsitzauflage muss sie nach Rheinland-Pfalz umziehen. Das Frauenhaus nimmt die vierfache Mutter auf.
Erfurt: Ein Mann hält auf einem Parkplatz seine 67-jährige Ex-Schwiegermutter fest und verwickelt sie in ein Gespräch, sie kann nur schwer aus der Situation entkommen. Einige Tage später wendet sie sich an eine Hilfsstelle.
Erfurt: In einem Frauenzentrum bittet eine Frau um Beratung. Sie ist von ihrem Ehemann zum wiederholten Mal bedroht und geschlagen worden. Nach zwischenzeitlicher Trennung leben sie und ihre Kinder im Moment wieder mit ihm zusammen.
Die Stadt
Erfurt ist mit 215.675 Einwohner*innen die größte Stadt Thüringens und die Landeshauptstadt.
Die Bevölkerung
In Erfurt sind 51,4 Prozent der Einwohner*innen weiblich, das Durchschnittsalter von 44,7 Jahren ist so hoch wie im nationalen Vergleich. Der Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund liegt mit 19,2 Prozent deutlich unter dem Bundesdurchschnitt. Die Arbeitslosenquote von 6,1 Prozent ist durchschnittlich, das Bruttoeinkommen von 3.329 Euro liegt wiederum mehr als 1.000 Euro unter dem deutschen Durchschnitt. (LoGa)
Ludwigshafen: Ein Frauenhaus berät eine junge Frau am Telefon. Sie hat zwei Kinder und fragt nach Schutzmöglichkeiten und rechtlichen Möglichkeiten bei Gewalt durch ihren Ehemann.
Erfurt: In einem Frauenzentrum sucht eine 26-jährige Frau Schutz, nachdem sie sich getrennt hat.
Erfurt: Ein Mann, 26, verschafft sich gewaltsam Zutritt zur Wohnung seiner Mutter, 51. Die beiden streiten, der Sohn beschädigt einen Fernseher und einen USB-Stick und bedroht die Mutter mit einem Messer. Anschließend flüchtet er aus der Wohnung. Die Polizei nimmt eine Anzeige wegen Bedrohung, Hausfriedensbruch, Sachbeschädigung und Vergehen nach dem Gewaltschutzgesetz auf. Kurz darauf kommt der Sohn zurück, trotz einer einstweiligen Verfügung. Er wirft mit einem Stein ein Fenster in der Wohnung der Mutter ein und droht, sie zu töten. Die Polizei nimmt noch eine Anzeige wegen Bedrohung auf.
Erfurt: Eine 13-Jährige und eine gleichaltrige Freundin treffen in einem Park auf einen Jungen. Sie kennen ihn von früher, aus der Grundschule, erzählen sie später der Polizei. Der junge Mann fasst erst der einen 13-Jährigen an die nackte Brust, dann der anderen an die nackte Vulva. Die Polizei nimmt Anzeige auf wegen eines sexuellen Übergriffs und sexueller Belästigung. Wer die beiden Mädchen ausgezogen hat, kann die Polizei aus ermittlungstechnischen Gründen derzeit nicht sagen.
Erfurt: Zwei Frauen, 55 und 54 Jahre alt, treffen im öffentlichen Raum auf einen Mann, 23, den sie nicht kennen. Der Mann versucht, Kontakt mit den Frauen aufzunehmen, die Frauen ignorieren ihn. Er schubst die ältere Frau und packt sie kraftvoll an beiden Armen. Anschließend schubst er auch die zweite Frau, würgt sie, tritt ihr ins Gesäß und flüchtet. Kurz darauf trifft derselbe Mann auf zwei junge Frauen, 15 und 16 Jahre alt, die er ebenfalls nicht kennt. Er umarmt die Jüngere von hinten, seine Hände berühren ihre Leisten. Er sagt: „Ich liebe dich“, die Frau kann sich lösen. Schließlich fasst der Mann der zweiten Frau an das Gesäß und flüchtet. Die Polizei nimmt drei Anzeigen auf wegen sexueller Belästigung und Körperverletzung.
Dienstag, 5. 11. 2024
Erfurt: Eine 45-jährige Frau, die in ihrer Kindheit sexuelle Übergriffe erlebt hat und seitdem in gewalttätigen Partnerschaften lebt, wendet sich an ein Frauenzentrum. Sie hat sich gerade von ihrem gewalttätigen Ehemann getrennt und führt einen Streit vor dem Familiengericht.
Ludwigshafen: Eine 26-Jährige erstattet Anzeige bei der Polizei. Sie ist von ihrem 31-jährigen Ehemann bedroht und beleidigt worden.
Erfurt: Bei einem Frauenzentrum meldet sich eine 39 Jahre alte Frau. Sie hat einen Burn-out, weil sie wiederholt von ihrem Partner traumatisiert worden ist. Der Partner soll sie gestalkt, bedroht und immer wieder leicht verletzt haben.
Ludwigshafen: Eine 64-jährige Frau zeigt ihren ebenfalls 64-jährigen Nachbarn an. Er hat sie bedroht.
Erfurt: Eine 30-jährige Frau wirft ihrem Ex-Partner und Vater ihres Kindes psychische Gewalt und Nötigung vor. Ein Frauenzentrum unterstützt sie bei einem juristischen Antrag auf Kontakt- und Näherungsverbot gegen den Mann.
Ludwigshafen: In einem Frauenhaus meldet sich eine Frau, die für ihre Freundin anruft. Diese befindet sich erst seit Kurzem in Deutschland und spricht schlecht Deutsch. Die Frau hat ein Kind und erfährt Gewalt durch ihren Ehemann. Er droht ihr auch mit Mord. Aus Platz- und Sicherheitsgründen verweist das Frauenhaus die Frau an andere, weiter entfernte und freie Frauenhäuser.
Erfurt: Eine 30-jährige Frau nimmt bei einem Frauenzentrum psychosoziale Beratung in Anspruch, nachdem sie wiederholt und über einen längeren Zeitraum hinweg sexuelle Übergriffe durch ihren Chef erfahren hat.
Ludwigshafen: Eine Hilfsstelle ruft in einem Frauenhaus an. Sie suchen einen freien Platz für eine Frau mit ihrem Sohn im Teenageralter.
Ludwigshafen: Bei der Polizei erstattet eine 13-jährige Schülerin Anzeige gegen ihren 14-jährigen Klassenkameraden wegen Körperverletzung. Das Mädchen ist leicht verletzt.
Erfurt: In einem Frauenzentrum bittet eine 28-Jährige um psychosoziale Beratung. Sie ist vor vier Wochen im Urlaub in Griechenland von einem fremden Mann vergewaltigt worden.
Ludwigshafen: Eine ehemalige Bewohnerin eines Frauenhauses ruft dort an und beklagt Probleme mit ihrem Mitbewohner, der sie bedroht. Da die Frau bei ihrem letzten Aufenthalt im Frauenhaus selbst aggressiv war, kann sie nicht wieder aufgenommen werden. Ihr wird die Telefonnummer der Wohnraumsicherung gegeben.
Erfurt: In einer Klinik wird ein Pfleger gegenüber einer Patientin übergriffig. Ein Frauenzentrum berät die Betroffene und führt ein Gespräch mit der Klinikleitung.
Für Menschen, die Gewalt erleben: Rufen Sie im Notfall die Polizei unter 110. Eine Übersicht über alle Frauenhäuser in Deutschland gibt es hier (https://www.frauenhaus-suche.de/). Rund um die Uhr erreichbar ist auch das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ unter der Nummer 116016. Dort gibt es eine generelle Beratung, anonym, kostenfrei und mehrsprachig. (https://www.hilfetelefon.de) für Menschen, die Gewalt ausüben: Die Bundesarbeitsgemeinschaft Täterarbeit ist der Dachverband von Täterarbeitseinrichtungen in Deutschland. Auf der Webseite sind Beratungsstellen in ganz Deutschland gelistet. (https://www.bag-taeterarbeit.de)
Erfurt: Eine 40-jährige Frau wendet sich mit ihrer minderjährigen Tochter und ihrem Baby an eine Beratungsstelle. Ihre Schwiegereltern äußern sich seit Jahren ausländerfeindlich, abwertend und beleidigend sowohl ihr als auch der Tochter gegenüber. Die Beratungsstelle bietet eine Paarberatung an und empfiehlt, sich von den Schwiegereltern abzugrenzen.
Erfurt: Eine Frau, 37, wendet sich an eine Beratungsstelle und wirft ihrem Ex-Partner psychische Gewalt und Manipulation der gemeinsamen Kinder vor. Im September hat der Mann sie außerdem an den Haaren gezogen und gegen eine Wand gedrückt. Bei der Polizei ist Anzeige erstattet und ein Näherungsverbot ausgesprochen worden. Die Anzeige wurde später wieder zurückgenommen.
Erfurt: Ein Mann, 40, und eine Frau, 37, geraten in der Öffentlichkeit in Streit. Der Mann schlägt der Frau mit der flachen Hand ins Gesicht. Sie hat Schmerzen, aber keine ersichtlichen Verletzungen. Die Polizei nimmt eine Anzeige wegen Körperverletzung auf.
Erfurt: Eine Frau, 23, wendet sich an die Polizei und teilt mit, dass sich ihr aggressiver Ex-Freund, 31, in der Wohnung befindet. Die Frau wurde in der Vergangenheit bereits von ihm geschlagen, nun hat er das wieder angedroht. Die Polizei nimmt eine Anzeige wegen Bedrohung auf und stuft den Fall als häusliche Gewalt ein.
Erfurt: Einer 40-jährigen Frau, die als Kind sexuelle Übergriffe erlebt hat, wird von ihrem Ehemann psychische Gewalt angetan. Sie fragt bei einem Frauenzentrum um Rat, was sie gegen die Gewalt unternehmen kann. Trennen möchte sie sich nicht.
Erfurt: Eine Frau mit drei Kindern nimmt Beratung in Anspruch, weil sie schon länger von ihrem Mann bedroht und herabgewürdigt wird. Jetzt hat er sie zum ersten Mal geschlagen. Sie wird an die Polizei weitergeleitet, um die Körperverletzung anzuzeigen.
Erfurt: Eine Frau mit drei Kindern wird von ihrem ehemaligen Lebenspartner gestalkt, sie sucht bei einer Beratungsstelle nach Hilfe.
Mittwoch, 6. 11. 2024
Erfurt: Eine 52-Jährige wendet sich an ein Frauenzentrum. Sie hat sich von ihrem gewalttätigen Partner getrennt. Seitdem ist sie auf Wohnungssuche und lebt in Armut.
Ludwigshafen: In einem Krankenhaus kommen drei und im weiteren Verlauf der Woche vier weitere Patientinnen in die Notaufnahme, nachdem sie Opfer von (häuslicher) Gewalt geworden sind. Die Frauen sind zwischen 18 und 75 Jahre alt. Ihre Verletzungen sind durch Schläge, Tritte, Stöße und andere Gewaltformen verursacht worden. In einem Fall muss ein randalierender Ehemann aus der Notaufnahme entfernt werden.
Erfurt: Eine 18-Jährige erscheint auf dem Polizeirevier und berichtet, dass sie von einem Mitschüler bedroht, an den Haaren gezogen und am Hals gekratzt wurde. Die Polizei nimmt eine Anzeige auf wegen Körperverletzung und Bedrohung.
Luwigshafen: Ein Jugendamt ruft in einem Frauenhaus an, mit der dringenden Bitte, noch am selben Tag eine Frau mit zwei Kindern unterzubringen. Das Frauenhaus verweist auf andere Frauenhäuser in der Umgebung mit freien Plätzen.
Erfurt: Ein Mann, 47, und seine Partnerin, 33, geraten in Streit. Er schlägt sie ins Gesicht, gegen den Hals und in den Bereich des Bauches. Als die Frau die Polizei anruft, reißt der Mann ihr das Handy aus der Hand und wirft es zu Boden, das Handy geht kaputt. Die Polizei nimmt später Anzeige wegen Körperverletzung und Sachbeschädigung auf. Sie wertet den Fall als häusliche Gewalt.
Ludwigshafen: Bei der Polizei geht eine Anzeige ein. Eine 25-Jährige wird seit mehreren Tagen von ihrem 42-jährigen ehemaligen Lebensgefährten bedroht und beleidigt.
Dieser Text stammt aus der wochentaz. Unserer Wochenzeitung von links! In der wochentaz geht es jede Woche um die Welt, wie sie ist – und wie sie sein könnte. Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt. Jeden Samstag neu am Kiosk und natürlich im Abo.
Erfurt: Eine 49-Jährige wird nach der Trennung von ihrem Ex-Partner gestalkt. Bei einem Frauenzentrum erhält sie Hilfe beim Antrag auf ein Kontakt- und Näherungsverbot gegen den Mann und wird psychologisch unterstützt.
Ludwigshafen: Eine 40-Jährige erstattet Anzeige gegen ihren 47-jährigen Ex-Partner wegen Beleidigung, Bedrohung und gefährlicher Körperverletzung. Der Mann hat ihr Pfefferspray ins Gesicht gesprüht.
Erfurt: Eine Frau, 42, bittet bei einem Frauenzentrum um Hilfe bei der Antragsstellung auf Bürgergeld, nachdem sie sich getrennt hat.
Erfurt: Eine Frau, 37, wendet sich mit ihrem Kind an eine Beratungsstelle: Ihr Ex-Partner droht, das gemeinsame Haus sofort zwangszuversteigern, um finanziellen Druck auf sie auszuüben.
Erfurt: Eine Frau wird mit ihren drei Kindern in einem Frauenhaus aufgenommen. Ihr Ehemann wurde sexuell übergriffig und hatte sie nach der Trennung bedroht.
Erfurt: Eine Frau und ihr Sohn aus dem ländlichen Raum werden in ein Frauenhaus aufgenommen. Sie hat ihren Partner verlassen, der sie geschlagen, geschubst und kleingemacht hat.
Erfurt: Eine Frau wird von ihrem Partner kontrolliert und aus dem sozialen Umfeld isoliert. Sie möchte gerne einen Deutschkurs besuchen, der ihr organisiert wird. Er darf davon nichts wissen.
Erfurt: Eine Frau mit drei Kindern wird von ihrem Lebensgefährten körperlich verletzt. Sie lässt sich deshalb in einer Interventionsstelle beraten.
Erfurt: Eine Frau mit einem Kind erfährt häusliche Gewalt durch ihren Ex-Partner. Sie bekommt einen Termin für eine Beratung in einer Interventionsstelle.
Donnerstag, 7. 11. 2024
Erfurt: Eine 20-jährige Frau spielt zu Hause Computer. Ihr Mitbewohner, 47, fühlt sich davon gestört und droht ihr mit Schlägen und der Zerstörung ihres Computers. Die Polizei nimmt eine Anzeige wegen versuchter Körperverletzung und Beleidigung auf.
Ludwigshafen: Eine Frau aus Norddeutschland ruft in einem Frauenhaus an. Der Täter hat sie dort bereits in zwei Frauenhäusern aufgespürt. Sie sucht daher einen Platz weiter weg. Das Frauenhaus führt ein Krisengespräch und vermittelt die Frau an Frauenhäuser in der Gegend mit freien Plätzen.
Erfurt: Eine 41-Jährige bittet bei einer Beratungsstelle um Paarberatung. Sie hat im Kindesalter über einen längeren Zeitraum hinweg durch einen Familienangehörigen sexuelle Gewalt erfahren.
Ludwigshafen: Bei der Polizei erstattet eine 24-jährige Frau Anzeige gegen ihren 24-jährigen Ehemann wegen Bedrohung.
Erfurt: Eine Hilfsstelle berät eine 36 Jahre alte Frau, die vor fünf Jahren während der Trennung von ihrem Ex-Partner geschlagen worden ist. Sie wird von zwei minderjährigen Kindern begleitet.
Erfurt: Eine Frau wird von ihrem Partner kontrolliert, er ruft sie immer an, wenn sie unterwegs ist, durchsucht ihr Handy und isoliert sie aus ihrem Umfeld. Sie möchte sich bei der Beratungsstelle vergewissern, ob das normal ist.
Erfurt: Eine 48-jährige Frau wendet sich an eine Beratungsstelle. Während zweier Aufenthalte in einer psychiatrischen Klinik hat die Frau sexualisierte Gewalt durch einen Mitpatienten erfahren. Dazu erfährt sie durch ihren Partner psychische Gewalt und Demütigung. Wegen des Partners wohnt ihr Kind im Teenageralter aktuell nicht bei ihr.
Erfurt: Eine Frau, 32, sucht eine Beratungsstelle auf. Seit ihrer Trennung vor zwei Jahren erfährt sie psychische Gewalt durch ihren Ex-Partner. Er manipuliert den gemeinsamen minderjährigen Sohn und entzieht ihn ihr.
Erfurt: Eine Frau befindet sich in einer Trennung. Ihr Partner bedrängt sie, auf den Unterhalt der gemeinsamen Tochter im Teenageralter zu verzichten. Die Frau fragt bei einer Beratungsstelle um Rat.
Erfurt: Eine 44-jährige Frau wird von ihrem gewalttätigen Ex-Partner für psychisch krank erklärt. Er baut damit Druck auf die gemeinsamen Kinder auf. Die Frau befindet sich in einem Familiengerichtsverfahren mit dem Mann.
Erfurt: Bei einer Beratungsstelle lässt sich eine 40-Jährige bei ihrem Antrag auf Arbeitslosengeld II nach ihrer Trennung helfen.
Erfurt: Der Bruder und der Onkel einer 26-Jährigen tun ihr permanent Gewalt an. Die Frau ist durch die andauernde Angst vor Übergriffen psychisch erkrankt und sucht Hilfe in einem Frauenzentrum.
Erfurt: Eine 56-Jährige bittet in einem Frauenzentrum um Hilfe. Sie ist seit fünf Jahren vom gewalttätigen Ex-Partner getrennt und hat seither Probleme mit ihrer pubertierenden Tochter.
Freitag, 8. 11. 2024
Erfurt: Eine Frau wird mit ihren drei Kindern in ein anderes Frauenhaus in Deutschland verlegt, da ihr Ex-Mann ihr mehrfach Mord angedroht hat und die Gefährdung als sehr hoch eingeschätzt wird.
Ludwigshafen: Die Polizei erfasst eine Anzeige wegen Körperverletzung. Eine 31-jährige Frau ist von ihrem ebenfalls 31-jährigen Lebensgefährten leicht verletzt worden.
Erfurt: Eine Mitarbeiterin des Ordnungsamts, 60, trifft auf eine Frau, 65 und einen Mann, 55. Es kommt zu einer Auseinandersetzung, die Mitarbeiterin des Ordnungsamtes wird von der Frau beleidigt. Der Mann schubst die Mitarbeiterin so, dass sie beinahe die Treppe hinunterfällt. Die Polizei nimmt Anzeige wegen Körperverletzung und Beleidigung auf.
Ludwigshafen: Eine Frau ruft ein Frauenhaus an, da sie von ihrem Ehemann bedroht wird. Das Frauenhaus verweist wegen der akuten Bedrohungslage an die Polizei.
Erfurt: Eine Frau verdächtigt ihren Nachbarn, dass er ihr in sozialen Medien und beim Nachhausekommen nachstellt. Sie lässt sich beraten.
Ludwigshafen: Eine Frau ruft für ihre Schwägerin ein Frauenhaus an. Diese ist aus der Türkei nach Deutschland zwangsverheiratet worden. Sie kann weder lesen noch schreiben, ist aber von ihrem Ehemann gezwungen worden, Rechnungen und Verträge zu unterschreiben. Die Frau hat sich dadurch hoch verschuldet und ist daraufhin von ihrem Ehemann rausgeworfen worden. Aktuell wohnt die Frau bei der Schwägerin, die anruft. Die Frau am Telefon bittet um Beratung und einen Platz für die Schwägerin. Das Frauenhaus vermittelt den Fall an das Hilfetelefon.
Erfurt: Eine Frau mit einem Kind ruft in der Beratungsstelle an, sie berichtet von länger anhaltender häuslicher Gewalt mit schwerer Körperverletzung.
Ludwigshafen: Die Polizei ruft ein Frauenhaus an und fragt nach einem Platz.
Erfurt: Eine Frau, 26, wird von einem Frauenzentrum dabei unterstützt, einen juristischen Antrag auf Kontakt- und Näherungsverbot gegen ihren gewalttätigen Partner zu stellen.
Erfurt: In einem Frauenzentrum sucht eine 30-jährige Frau Hilfe. Sie hat einen sexuellen Übergriff durch ihren aktuellen Partner erfahren. Sie ist überfordert und weiß nicht, wie sie damit umgehen soll. Das Frauenzentrum berät sie psychologisch und klärt sie über mögliche rechtliche Schritte auf
Erfurt: Eine Frau lässt sich beraten, weil sie von ihrem Ex-Partner gestalkt wird.
Erfurt: Eine 41-Jährige kontaktiert eine Beratungsstelle, weil die Situation mit ihrem Partner seit drei Wochen eskaliert. Sie spricht von heftiger verbaler Gewalt, Beschimpfungen und Drohungen. Sie hat ein Kleinkind.
Erfurt: Eine 19-Jährige soll gegen ihren Willen verheiratet werden. Sie sucht Unterstützung im Frauenzentrum.
Samstag, 9. 11. 2024
Erfurt: Ein Mann, 38, und eine Frau, 32, geraten zu Hause in Streit. Der Mann schlägt die Frau mehrfach gegen diverse Körperteile. Die Frau beißt den Mann in die Hand, bedroht ihn mit einer Glasflasche und einem Küchenmesser und den Worten „Ich bring dich um“. Die Polizei wertet das als häusliche Gewalt. Mann und Frau stellen jeweils eine Anzeige wegen Körperverletzung.
Erfurt: Ein 31-Jähriger trifft auf eine 14-Jährige, die beiden kennen sich nicht. Der Mann fasst dem Mädchen gegen ihren Willen an den Oberkörper. Er versucht, sie zu küssen, sie stößt ihn weg. Der Mann entblößt daraufhin seinen Penis. Die Polizei nimmt eine Anzeige wegen sexueller Belästigung auf.
Erfurt: Ein Ehepaar, 45 und 42 Jahre alt, gerät in eine körperliche Auseinandersetzung. Die Frau wird dabei leicht verletzt. Die Polizei stuft das als häusliche Gewalt ein und nimmt eine Anzeige wegen Körperverletzung und Beleidigung auf.
Erfurt: Ein 64-jähriger Mann gerät in einen Streit mit seiner 58-jährigen Ex-Freundin. Die beiden haben sich kürzlich getrennt, wohnen aber noch zusammen. Er beleidigt sie und schlägt sie gegen den Kopf und Nacken. Die Polizei wertet das als häusliche Gewalt und nimmt Anzeige auf wegen Körperverletzung.
Erfurt: Eine Frau ruft bei der Beratungsstelle an und berichtet, dass ihr Mann sie verletzt hat. Sie hat zwei Kinder und vereinbart einen Beratungstermin.
Erfurt: Eine Frau mit einem Kind kontaktiert die Beratungsstelle wegen Körperverletzung. Der Täter ist unbekannt.
Sonntag, 10. 11. 2024
Erfurt: Ein 36-Jähriger droht seiner 16-jährigen Stieftochter, sie zu schlagen, weil sie die Dusche nicht geputzt hat. Es kommt zu einem Streit mit seiner Partnerin, der Mutter des Mädchens. Die Polizei wertet das als häusliche Gewalt und nimmt eine Anzeige wegen Bedrohung auf.
Ludwigshafen: Eine 18-jährige Frau ruft ein Frauenhaus an. Sie will ihr Elternhaus verlassen und fragt nach einem Platz. Die junge Frau klingt am Telefon sehr aufgeregt, im Hintergrund ist eine aggressive Männerstimme zu hören. Das Frauenhaus rät, bei akuter Bedrohung die Polizei zu rufen.
Erfurt: Ein Mann, 27, tritt seiner Ex-Freundin, 18, auf den Oberschenkel und schlägt sie ins Gesicht. Die Polizei wertet das als häusliche Gewalt und nimmt eine Anzeige wegen Körperverletzung auf.
Ludwigshafen: Eine 66-jährige Frau erstattet Anzeige wegen Beleidigung, Bedrohung und gefährlicher Körperverletzung gegen einen 46-Jährigen. Der alkoholisierte Unbekannte hat ihr mit einem Pfefferspray ins Gesicht gesprüht. Die Frau ist leicht verletzt.
Erfurt: Eine Frau vereinbart einen Beratungstermin wegen Körperverletzung durch ihren Ex-Partner.
Ohne spezifisches Datum
Ludwigshafen: Bei einer Hilfestelle melden sich im Laufe der Woche 14 Mal Kinder und Jugendliche, die Hilfe suchen.
Erfurt: Bei einer ambulanten Fachberatungsstelle nehmen in dieser Woche insgesamt neun Frauen das Beratungsangebot in Anspruch. Es geht in den Fällen um Stalking, körperliche und psychische Gewalt, mitbetroffene Kinder und gesundheitliche Folgen von häuslicher Gewalt.
Erfurt: Ein Frauenhaus ist voll ausgelastet, weshalb zwei weitere Frauen, eine davon mit Kind, nicht aufgenommen werden können und weitervermittelt werden.
Ludwigshafen: Beim Weißen Ring melden sich sieben Frauen. In sechs Fällen geht es dabei um häusliche Gewalt, Stalking sowie Gewalt in engen sozialen Beziehungen. Ein Fall fällt in den Bereich Menschenhandel und Zwangsprostitution. Es finden drei Erstberatungsgespräche statt, in einem Fall wird eine Soforthilfe von 300 Euro bezahlt, in anderen wird an die Rechtsberatung und medizinische Versorgung vermittelt. In den anderen Fällen steht das Beratungsgespräch erst noch an.
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