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GrippewelleWäre ein bisschen Infektionsschutz wirklich so unzumutbar?

Unsere Autorin trägt Maske und wird dafür immer wieder angegangen. Sie bleibt ruhig, erklärt, und findet: Das ist wirklich die blödste aller Realitäten.

In der Coronazeit lag die Mundschutzmaske neben den Wohnungsschlüsseln griffbereit auf dem Küchentisch Foto: snapshot

K rankheitszeit! Es ist Grippewelle, dazu kommen sonstige Atemwegsinfekte und ein bisschen Covid ist immer. Kol­le­g*in­nen fehlen, Kitas schließen, der Bus fährt nicht, es macht keinen Spaß. Die Grippewelle 2020/21 hingegen fiel so gut wie aus. Damals schützte sich die Allgemeinheit noch vor Infektionen.

Nun ist die Hochphase der Pandemie zwar vorbei, doch Covid geht immer noch um. Was bedeutet, dass weiterhin Menschen an Long Covid erkranken, für das es nach wie vor keine zugelassenen Therapien gibt. Es gibt auch keine Prävention – außer zu versuchen, sich gar nicht erst zu infizieren. Aber auch harmlosere Infekte machen richtig Probleme, weil sie zu jeder Menge Ausfällen führen. Wäre es wirklich so unzumutbar, ein bisschen was für den Infektionsschutz zu tun?

Ich werde oft gefragt, warum ich eine Maske trage. Eher selten auf die empathisch-neugierige Art, sondern aggro. Ich werde zur Rede gestellt, meist von fremden Menschen, die glauben, dass ich eine ansteckende Krankheit habe.

In der Hoffnung, der nächsten betroffenen Person diese Frage ersparen zu können, erkläre ich dann, dass ich die Maske trage, um mich zu schützen, wie die allermeisten Menschen mit Maske. Und dass außerdem nicht die Infizierten mit Maske das Problem sind, sondern die ohne. Warum zur Hölle werden stets die Maskentragenden konfrontiert – also die Risikopersonen, Vorsichtigen und Solidarischen? Und nicht diejenigen, die ohne Maske offensichtlich krank in Geschäfte und Bahnen gehen?

Ich werde oft gefragt, warum ich eine Maske trage. Eher selten auf die empathisch-neugierige Art, sondern aggro

Wir nutzen unsere Werkzeuge kaum

Auf eine Art bin ich froh, wenn Menschen mich ansprechen, statt böse zu starren, in meine Richtung zu husten oder mich anzuschreien. Aber es zieht echt Kraft. Und eigentlich kennen doch alle schon lange die Antwort: Aus welchen Gründen auch immer eine Person eine Maske trägt – sie schützt gleichzeitig sich und andere. Warum wird man trotzdem ständig angegangen, wenn man Maske trägt, mit Worten wie: Du machst mir Angst, geh weg?

wochentaz

Dieser Text stammt aus der wochentaz. Unserer Wochenzeitung von links! In der wochentaz geht es jede Woche um die Welt, wie sie ist – und wie sie sein könnte. Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt. Jeden Samstag neu am Kiosk und natürlich im Abo.

Das ist doch die blödste aller Realitäten. Leute mit Maske werden diskriminiert, Luftfilter entsorgt. Ein Teil der Bevölkerung glaubt, dass die Impfung an Long ­Covid schuld sei und nicht Covid. Die Grippe-Impfquoten sind weit von den Zielquoten entfernt. Weil so viele krank sind, kommen die, die es noch können, halb krank zur Arbeit und schalten die übrigen Verbliebenen aus.

Klar ist Maske tragen lästig, und auf Impfarm hat auch niemand Lust. Aber sie kurz in der Bahn oder dem Supermarkt aufzusetzen, tut echt nicht weh. Tagelang mit einem Infekt flachzuliegen ist definitiv lästiger. Maskentragende werden oft für verrückt und paranoid gehalten. Aber vielleicht ist es auch ein bisschen verrückt, sich ungeschützt in eine U-Bahn voller hustender Menschen zu setzen und zu rätseln, warum irgendwie alle krank sind.

Wir haben einigermaßen gute Werkzeuge zur Verfügung. Die Kasse zahlt die Impfungen. Tests und Masken werden uns hinterhergeworfen. Ein Luftfilter kostet Arbeit­ge­be­r_innen weniger als ein, zwei Vertretungsschichten. Aber wir nutzen sie kaum. Währenddessen bleiben Risikopersonen lieber zu Hause und müssen sich gut über­legen, ob sie es sich leisten können, zur Ärztin zu gehen.

Der Autor Ed Yong hat einen Pulitzer-Preis für seine Texte über die Pandemie bekommen, auf Veranstaltungen trägt er weiterhin Maske. Yong spricht von einem Zyklus aus Panik und Vernachlässigung als Reaktion auf Krisen. Die Vernachlässigung führt dazu, unvorbereitet in die nächste Krise zu gehen und dann wieder Panik zu schieben. There is no glory in prevention, heißt es. Deshalb an dieser Stelle Applaus und Dank an alle, die versuchen, sich und andere gesund zu halten.

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Anna Böcker
Leitung Social & Community
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31 Kommentare

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  • Das ist vielleicht ein Wahrnehmungsproblem, wir haben in der Familie jetzt seit Corona (alle geimpft) eigentlich noch nicht mal eine ernsthafte Erkältung gehabt, dass ändert sicher den Blick.



    Von der Grippewelle ist auch an der Arbeit jetzt noch nichts angekommen, da sind es die üblichen Zipperlein, eher orthopädische Probleme, d.h. es scheint regional auch unterschiedlich zu sein.



    Da werde ich doch sicherheitshalber mal Masken einpacken.

  • Danke für den Artikel. Ich trage auch weiterhin Maske in öffentlichen Räumen, wegen Grippe und Covid, zumindest wenn die Inzidenzen so hoch sind wie gerade wieder (Grippe). Habe mehrere Long/Post-Covid-Fälle im Umfeld, Leute in ihren 30ern ohne Vorerkrankungen. Wie wenig aus der Pandemie und der sich anschließenden Endemie gelernt wurde/wird, wie wenig einfache Schutzmaßnahmen getroffen werden und wie verbreitet die latent-aggressive "ist doch auch mal gut jetzt"-Mentalität gesellschaftlich ist, macht mich auch wütend. Verleugnung und Scapegoating ist echt weit verbreitet, nicht nur unter Rechten. Ein bisschen Solidarität wäre doch echt nicht so schwer, Leute.

  • Fast überall stehen noch die Desinfektionsspender für die Hände leer rum.



    Ich denke es würde viel Prävention gegen viele Arten von Infektionen erreicht diese IMMER benutzen zu können. Macht Sinn.

  • Danke für diesen Artikel, davon gerne mehr in der taz!

    Ich trage seit 5 Jahren an allen öffentlichen Orten Maske, oft auch im Freien. Ich kenne die Situation sehr gut: überraschte und feindselige Blicke, übergriffige Kommentare und Nachfragen zu meiner Gesundheit, Beschimpfungen..



    Manchmal habe ich genug Kraft für Erklärungen, zum Beispiel in die Richtung:

    Es gibt über 450.000 Studien zu Covid. Keine davon kommt zu dem Ergebnis, dass es sich um eine harmlose Erkrankung handelt.

    An alle mitlesenden Journalist:innen:



    Euer Informationsdefizit in Bezug auf Corona ist Teil dieser beispiellosen Misere. Niemals zuvor verfügte die Menschheit über einen besseren Zugang zu wissenschaftlichen Informationen. Ihr habt Euch und uns nicht informiert, nur ein sehr kleiner Teil der Bevölkerung kennt die gravierenden Auswirkungen von SARS-Cov-2 auf sämtliche Organe des menschlichen Körpers, vor allem Immunsystem und Gehirn.

    Warum die Fakten nie in der breiten Gesellschaft ankamen: ein massiver globaler Rechtsruck und der fortlaufende Abbau von Prävention und Public Health unter dem Deckmantel vom "Erhalt der Grundrechte".

    Es ist ein Angriff auf uns alle.

  • Kann ich nachfühlen. Ich wurde neulich am hellichten Tag von einem aggressiven Neonazi angepöbelt, weil ich das schwere Verbrechen beging, in der Grippesaison eine Maske in den Öffis zu tragen. Und die Art Mensch, die denkt, das sei in Ordnung, wird sich zukünftig eher ermutigt fühlen, wenn ich mir die politische Lage angucke. Die Verblödung und Entsolidarisierung ist inzwischen eben so weit, dass eine Maske für viele Leute schon hochgradig provokant ist. Ich persönlich werde durch dieses Verhalten zunehmend zum Misanthrophen.

  • Die Maske macht Sinn, wenn ich andere vor mir schützen muss oder ich derart geschwächt bin, dass ich mich selbst schützen muss (etwa wenn ich Krebspatient bin oder anderweitig ein geschwächtes Immunsystem habe).



    Prinzipiell meinem Körper die Auseinandersetzung mit Keimen zu ersparen ist aber Unsinn, also immer im Winter Maske tragen schadet mehr als es nutzt. Das Immunsystem muss trainiert werden, hin und wieder muss eine Erkältung oder eine andere Infektion auch einmal durchgemacht werden.

  • Ein sehr guter Beitrag und sehr wahr. Danke!

  • Frage aus dem Text: "Warum zur Hölle werden stets die Maskentragenden konfrontiert – also die Risikopersonen, Vorsichtigen und Solidarischen? Und nicht diejenigen, die ohne Maske offensichtlich krank in Geschäfte und Bahnen gehen?"

    Antwort: Manche Menschen sind halt auch von simplen Sachverhalten überfordert. Viren sind wie CO2: man sieht sie nicht. Bedeutet dann in etwa, dann gibt es sie auch nicht.

  • Ich trage auch Maske im ÖPNV. Macht halt irgendwie mehr Spaß, nicht krank zu sein.



    Aber wäre vielleicht auch nicht notwendig, wenn sich Leute (meistens natürlich Männer) nicht in die Hand husten und anschließend alles angrabbeln würden, überall hinspucken würden oder kranke Menschen einfach Maske tragen würden.

  • Danke für den überfälligen Artikel.



    Bin im Wartezimmer meines Hausarztes, das ich idR nur noch mit Maske betrete, bisher nur blöde angestarrt worden.



    Als sei es abnorm, sich hier nicht anstecken zu wollen.

    Menschen, die in der Bahn oder im Supermarkt Maske tragen, sind hierzulande doch eher die Ausnahme.

    Leider lässt dieses infantile Verhalten auch im Privaten beobachten. Es gibt eine starke Aversion gegen Impfungen jeglicher Art. Masken trägt am Arbeitsplatz, im Kino oder im PKW kaum jemand.

    Andere Länder wie zB Korea und Japan haben ihre Lektion aus den SARS&Covid Epidemien besser gelernt.

    Es gab unlängst einen Beitrag über Evidenzsynthesen und Metastudien zu den Corona Maßnahmen:

    www.ndr.de/ratgebe...irusupdate274.html

    Maskenpflicht, Shutdown und Impfkampagnen waren offenbar sehr erfolgreich.

    Auf die bevorstehenden Epidemien, zB H5N1 sind wir in D leider schlecht vorbereitet. Wir haben als Nation nicht gut gelernt.

    Es fehlt zB ein angepasstes Infektionsschutzgesetz. Verhindert von SPD, Grünen, FDP und Union.



    Und ein mutiger Nachfolger von Fr Merkel.

    • @hsqmyp:

      Die Praxis meiner Hausärztin darf bei Verdacht auf Infektionserkrankungen nur mit Maske betreten werden.

  • Ich würde gar nicht in den Rechtfertigungsmodus verfallen, erst recht nicht bei Aggros. Trage selber auch Maske wo das Gedrängel groß ist, werde nicht angesprochen, eher seltsam angeschaut & genieße die freien Plätze um mich (zB. im ÖPNV) wenn Menschen, die vermuten ich hätte Ansteckendes sich lieber woanders setzen 😊 Man muss lernen mit Rücksichtslosigkeit & mangelnder Empathie umzugehen, eine gesunde LMAA-Haltung kann helfen. Bis heute steht nicht felsenfest ob & inwiefern das Virus gefährlich ist oder die Impfung geschadet / genützt hat. Zweifelsfrei ergeben jüngste Studien den Zusammenhang & die komplexen Folgen zwischen Covid-Infektion & EBV, POTS sowie ME/CFS Erkrankungen, da Covid auch in den Hormonhaushalt eingreift sind vor allen Frauen mit frühzeitigem Klimakterium konfrontiert. Vielleicht hilft der Leitsatz: Es zeugt nicht von geistiger Gesundheit, angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein (Krishnamurti). Darüber hinaus gebieten schon nur 3 junge brünstige Männer & ihre Duftwolken den unmittelbaren Maskeneinsatz um nicht den Erstickungstod im Fond eines BVG Busses zu erleiden.



    www.youtube.com/watch?v=wj_ULCmY98g



    www.youtube.com/watch?v=9KGiNm96UEY

  • Müssen wir diese Themen immer und immer wieder diskutieren?

    Es gibt gute Gründe für und gegen Masken.

    Einfache Lösung: Wer will, trägt. Wer nicht, nicht.

    • @Stavros:

      Es gibt für die große Allgemeinheit keinerlei guten Gründe gegen die Masken. Es gibt ja aber auch keinerlei Pflicht/Zwang mehr. Also bleibt eben nur die Frage übrig: was ist mit manchen Leuten so kaputt, dass Sie mit Aggression auf Maskentragende reagieren?

      • @Kawabunga:

        Doch, es gibt einen aus meiner Sicht ganz wichtigen Grund, keine Masken zu tragen: Das Recht freier Menschen, selbst zu entscheiden. Dass in diesem Fall die Entscheidung unklug sein mag und die Leute sich keine Gedanken über die Folgen machen, ändert daran nichts.

        Es gibt für die "große Allgemeinheit" auch keinen Grund, Cannabis, oder Alkohol zu konsumieren. Trotzdem wird es gemacht. Weil man es in einem freien Land darf.

        Was die "Kaputtheit" angeht, schleppen viele so genannte "Corona-Skeptiker" immer noch einen riesigen Frust mit sich herum, dass man sie damals überhaupt nicht ernst genommen hat. Und da viele von ihnen sehr rechthaberisch veranlagt sind, nagt das an ihnen bis heute und blockiert die Chance, sich zu überlegen, ob die Nichtachtung nicht auch Folge der zum Teil ja reichlich abstrusen Ansichten über die "wahren Hintergründe" der Pandemie gewesen sind.

        Und wenn sie dann jemand mit Maske sehen, legt das in ihrem Kopf einen Schalter um. So wie das Wort "Cleaningwoman" in "Tote tragen keine Karos" ;-)

    • @Stavros:

      Einfache Lösung: wer will, liest; wer nicht, nicht.

    • @Stavros:

      Offensichtlich keine einfache Lösung wenn manche Menschen aggressiv auf Maskenträger reagieren.

    • @Stavros:

      Welchen guten Grund gibt es denn gegen das Tragen von Masken?

      • @RagnarDannesjkoeld:

        Dass man nicht durch die normalen Infektionszyklen geht und deshalb keine Immunität aufbaut.

        Ich persönlich werde wohl demnächst mit der Grippeschutzimpfung beginnen, aber ich trage keine Masken mehr. Ich benutze immer Desinfektionsmittel (sehr viele persönliche Informationen hier).

        Was andere tun, ist nicht meine Sache. Ganz ehrlich: Die ewigen Diskussionen darum finde ich anstrengend. Gibt es nichts Wichtigeres?

        Natürlich ist es übergriffig, wenn die Autorin aggressiv für ihr Maskentragen angegangen wird, keine Frage.

        Jeder soll nach seiner Façon selig werden ....

    • @Stavros:

      Gegen Ihre einfache Lösung spricht nichts.

      Eine (nochmalige) Lektüre des Artikels würde (eventuell) Differenzierteres zu Tage bringen.

      • @0 Substanz:

        Es scheint sehr viel Emotionen hochzukochen, das Thema.

        Ich habe ohne Wenn und Aber Masken während der Coronazeit getragen. Ich finde ehrlich gesagt nicht, dass es ein allzu wichtiges Thema ist (sorry).

        Deswegen war mein Beitrag ein (etwas genervter, zugegeben) Aufruf zu gegenseitiger Toleranz.

  • Ich würde mir bei dem Thema etwas mehr Japanische Toleranz wünschen. Es war in Japan schon vor 25 Jahren völlig normal, in der Öffentlichkeit eine Maske zu tragen. Manche haben das gemacht, um sich selbst zu schützen, andere, weil sie eine Infektion hatten. Wieder andere schlicht, um ihren Heuschnupfen weniger den Pollen auszusetzen.

    Gleichzeitig trägt die Mehrheit dort aber eben keine Maske. Ich habe nie erlebt, dass deswegen jemand in die eine oder andere Richtung angegangen wird. Ich persönlich habe schlichtweg keine Lust darauf und glaube, dass der beste Schutz vor Infektionen ist, ihnen nicht aus dem Weg zu gehen. Gegen Covid bin ich geimpft und hatte es natürlich auch schon mehrfach.

    Solange ich nicht gerade vorhabe, in nächster Zeit einen Ort zu besuchen, an dem sich viele extrem gefährdete aufhalten (etwa ein Altersheim), käme ich nicht auf die Idee, mir eine Maske umzubinden - der Müllberg ist groß genug. Ich finde es aber völlig in Ordnung, dass andere das Risiko anders bewerten und damit anders umgehen.

    • @Karl Schmidt:

      Ganz richtig!



      Ich habe aus bestimmten Gründen Angst vor dem Ersticken, wenn ich schlecht Luft bekomme. Ich kann deswegen Krawatte nur im Notfall mit weit gebundenem doppeltem Windsorknoten tragen (da rührt sich nichts) und natürlich war die Corona-Zeit anstrengend, denn durch die Maske ist das Atmen massiv erschwert. Ich wollte mir aber auch nicht von einem der einschlägigen Spinnerärzte ein Attest zur Befreiung ausstellen lassen, das war mir zu unsolidarisch. Also habe ich z.B. im Zug meditiert und neben dem Bahnhof dann die Maske abgenommen und tief durchgeatmet um weiter zu entspannen. Natürlich bin ich auch dafür angefeindet worden, im Zug, weil ich so still und abwesend wirkte und draußen, weil ich die Maske abnahm.



      Was ich sagen will: Die Deutschen werden ihre Blockwart-Mentalität einfach nicht los und zerbrechen sich ständig anderer Leute Köpfe. Wir sollten endlich anfangen, jede:n nach seiner Façon glücklich werden zu lassen, soweit das irgend möglich ist, aber eher geht wohl ein Bundesadler durch ein Nadelöhr als dass die Deutschen ihre Nasen aus Dingen raushalten, die sie überhaupt nicht zu interessieren haben.

    • @Karl Schmidt:

      +1 für Japan. Ich kaufe auch immer noch Masken, hab immer eine dabei für die entsprechenden Situationen. Das japanische Vorbild spielt eine gewisse Rolle. Ablehnende Reaktionen erlebe ich dabei aber nicht.

    • @Karl Schmidt:

      So sehe ich das auch. Im Normalfall trage ich keine Maske, weil mein Immunsystem meist damit zurecht kommt. Gegen Covid bin ich ebenfalls geimpft und wenn ich krank bin, versuche ich daheim zu bleiben. Maske trage ich dann, wenn ich erkältet bin und in Läden muss oder wenn ich längere Zeit in einem Raum mit vielen erkrankten bin (etwa volle Bahn). Einmal um die anderen, einmal um mich zu schützen.

  • Ich finde es positiv, dass die taz solche allgemeinbildend Beiträge bringt. Auch zum sozialen Miteinander. Eigentlich sollten meiner Meinung nach, auch die öffentlichen Rundfunk es verstärkt machen. In den U-Bahn Fernsehen wird außer dem üblichen Quatsch neulich verstärkt mit Anime auf unterhaltsamen Weise liebevoll auf grundsätzlichen Benimmregeln.

    Mit Merz/Söder in der dunklen Macht brauchen wir mehr denn je gegenseitigen Respekt und liebevollen Umgang miteinander. Gerade in der vollen Bahn und Bussen.

  • "Aus welchen Gründen auch immer eine Person eine Maske trägt – sie schützt gleichzeitig sich und andere."



    Volle Zustimmung!

    Masken habe ich zumindest immer dabei.



    Risikogruppe (70++), 6 x geimpft, 1 x bestätigt infiziert mit Covid. Durch Prävention insgesamt Glück gehabt.



    Kölle Alaaf 💐🎉🍻

  • Was geht es andere an, wenn jemand mit einer Schutzmaske herumläuft? Diejenigen, die hier agressive Fragen stellen sollten sich in eine Psychtherapie begeben, schnellstens.

    • @Perkele:

      War des präventiv (9:35)? Bis jetzt macht nur Bambus05 einen auf harten Kerl ohne irgendwen zu dissen. Falls es mich zur Hausärztin verschlagen sollte und dort alle husten hab ich auch ne Maske im Auto. Oder für nen KH-Besuch.

    • @Perkele:

      Das Problem scheint mir zu sein, daß ausgerechnet die agressiv Fragenden gegenüber Psychotherapien eher skeptisch sind.