piwik no script img

Israels Vorgehen im Nahost-KonfliktNetanjahus strategische Sackgasse

Karim El-Gawhary
Kommentar von Karim El-Gawhary

Statt über ein Ende der Besetzung nachzudenken, redet Netanjahu vom „Frieden durch Stärke“. Doch kann das überhaupt funktionieren?

Bibi und wie er lernte, die Iranische Bombe zu malen Foto: Richard Drew/ap

B estandsaufnahme: Die Waffen schweigen, der Iran ist eindeutig geschwächt, das Atomprogramm wirft mehr Fragen auf als Antworten. Israel bleibt vulnerabel inmitten feindlich gestimmter Nachbarn. In Benjamin Netanjahus Krieg gegen den Iran gibt es bisher weder eine Lösung noch einen strategischen Sieger. Nur eines ist klar: Die Region ist völlig instabil.

Ein Blick auf die Vergangenheit hilft, zu bewerten, wo wir heute im Nahostkonflikt stehen. Vor 23 Jahren starteten die arabischen Staaten, angeführt von Saudi-Arabien, ihre „Land für Frieden“-Initiative. 2002 boten alle Staaten der Arabischen Liga Israel eine Normalisierung der Beziehungen und die Anerkennung an. Dafür forderten sie Israel auf, sich auf die Grenzen von 1967 zurückzubeziehen.

Die Arabische Liga wollte einen unabhängigen palästinensischen Staat mit Ostjerusalem als Hauptstadt und eine Lösung der Flüchtlingsfrage. Der Iran unterschrieb damals diese Initiative als Mitglied der Organisation der Islamischen Konferenz. Später setzte sich Netanjahu über die Einigungen hinweg. Er lehnte ein Ende der israelischen Besatzung und einen palästinensischen Staat ab. Heute spricht Israels Premier von „Frieden durch Stärke“. Umgeben von Hybris lobt er seine militärisch-taktischen Erfolge und träumt von einem „Neuen Nahen Osten“.

Netanjahus Armee hat die Hamas im Gazastreifen geschwächt, doch zu welchem Preis?

Seine Armee hat die Hamas im Gazastreifen geschwächt, doch zu welchem Preis? Das Gebiet versinkt in Schutt und Asche, die Bevölkerung hungert.

Nahost-Konflikt

Nach dem Überfall der Hamas am 7. Oktober 2023 startete das israelische Militär eine Offensive in Gaza, 2024 folgte der Vorstoß gegen die Hisbollah im Libanon. Der Konflikt um die Region Palästina begann Anfang des 20. Jahrhunderts.

➝ Mehr zum Thema Nahost-Konflikt

Netanjahu blendet das aus. Schließlich hat Israel die Hisbollah im Libanon geschwächt, deren Anführer getötet. Syrien mit Bombenangriffen auf Militäranlagen nach dem Sturz von Diktator Baschar al-Assad um Jahre zurückgeworfen. Und nun den Iran militärisch gestutzt. Netanjahu glaubt, dass nichts mehr die israelische Vorherrschaft im Nahen Osten und die Fortsetzung der Besatzung aufhält, solange es Rückenwind aus den USA gibt.

Vorbei sind die Zeiten des ehemaligen israelischen Premiers Jitzhak Rabin, der versuchte, die Besatzung zu beenden. Rabin wurde 1995 von einem jüdischen Extremisten ermordet, seine gedanklichen Nachfolger sitzen heute im israelischen Kabinett.

Das Wort „Besatzung“ nimmt er nicht in den Mund

Bei Netanjahu stößt die Idee „Land für Frieden“ auf taube Ohren. Das Wort „Besatzung“ nimmt er nicht in den Mund. Stattdessen baut er seit Jahrzehnten konsequent weiter ein Narrativ auf, das den Iran inklusive Atomprogramm als Israels größten Feind benennt. Irans Regime lieferte mit antiisraelischer Rhetorik dafür auch immer wieder Steilvorlagen.

Keine Rolle in der Debatte spielt, dass es völlig absurd ist zu glauben, dass der Iran eine Atombombe gegen Israel einsetzen würde, um sofort darauf selbst von der Atommacht Israel ausgelöscht zu werden – insofern es dem Land überhaupt gelingt, eine funktionierende Atomwaffe zu bauen. Netanjahu hat sein Ziel erreicht. Niemand spricht über die israelische Besatzung. Alle sprechen über die iranische Bedrohung. Eines seiner Hauptargumente war stets auch, dass die Hisbollah, die Hamas und damit der Iran als deren Sponsor die Quelle für die Instabilität der gesamten Region seien.

Derweil hat der Iran den historisch geprägten arabischen Ärger über die Besatzung kanalisiert und für sich instrumentalisiert. Die israelische Besatzung von Gaza und der Westbank ist der Grund für die Entstehung der Hamas. Die Gruppierung wurde zunächst nicht maßgeblich vom Iran, sondern von anderen arabischen Ländern unterstützt. Die Hisbollah bildete sich wegen Israels Besatzung des Südlibanons und wurde als schiitische Organisation von Anfang an vom Iran unterstützt.

Nahost-Debatten

Der Israel-Palästina-Konflikt wird vor allem in linken Kreisen kontrovers diskutiert. Auch in der taz existieren dazu teils grundverschiedene Positionen. In diesem Schwerpunkt finden Sie alle Kommentare und Debattenbeiträge zum Thema „Nahost“.

Die Stellvertreter sind Irans erste Verteidigungslinie

Hätte es die Besatzungen nicht gegeben, wäre der Wunsch nach Widerstand obsolet. Und dann hätte sich das iranische Regime nicht diese effektiven Stellvertreter als verlängerter Arm aufbauen können. Sie sollten als erste Verteidigungslinie fungieren, wenn der Iran selbst angegriffen wird.

Teherans Sicherheitsdoktrin war immer: Sollte der Iran militärisch angegriffen werden, können die Stellvertreter die gesamte Region ins Chaos stürzen. Doch in diesem letzten zwölftägigen Krieg wurde deutlich, dass diese Karte in der Hand des iranischen Regimes nicht mehr sticht. Die israelische Armee hatte es geschafft, in Folge des 7. Oktober diese iranischen Proxys militärisch so zu schwächen, dass sie in diesem Krieg keine Rolle spielten.

Dennoch brachte der Iran – zur Überraschung aller – mit seinen Raketen im Alleingang Chaos und ein Gefühl der Verwundbarkeit nach Israel. Netanjahus Kalkül, dass der Iran ohne seine Proxys nicht handlungsfähig sei, ist nicht aufgegangen.

Dass jetzt auch noch Zweifel an der erhofften Schwächung des iranischen Atomprogramms aufkommen, führt dazu, dass Netanjahu nun kaum mehr glaubhaft machen kann, dass er strategischer Sieger in diesem Konflikt ist. Es war anmaßend zu glauben, Israel könnte den Iran, eine der großen Regionalmächte neben der Türkei und Ägypten, tatsächlich militärisch ausschalten. Alle diese Länder besitzen eine strategische Tiefe und Verwurzelung in der Region, auf die Israel nicht bauen kann.

Weit weg von einer strategischen Exitstrategie

Netanjahus „Neuer Naher Osten“ hatte also einen mehr als holperigen Start. Nachhaltig scheint der Versuch, sich auf diese Weise gegen die traditionellen Regionalmächte durchzusetzen, ohnehin nicht – US-Hilfe hin oder her. Denn der Rest des Nahen Ostens würde eine militärische Dominanz Israels als koloniales, fremdbestimmtes Projekt ansehen. Das zieht unausweichlich Widerstand an. Durch militärische Stärke allein wird Netanjahu keinen „Neuen Nahen Osten“ formen. Mit seinem Vorgehen wird er weder Sicherheit für Israel noch Frieden schaffen können.

Zurück zu den Kernproblemen: der Instabilität in der Region, der Palästinenserfrage und der israelischen Besatzung. Es ist Zeit, sich wieder auf das „Land für Frieden“-Konzept zu besinnen und diese Besatzung zu beenden. Das würde der Hamas, der Hisbollah und dem iranischen Regime den politischen Wind aus den Segeln nehmen. Auf Dauer stabil und friedlich kann ein neuer Naher Osten nur werden, wenn die israelische Besatzung endet. Alles andere führt zu taktischen Siegen Netanjahus, doch nicht zu einer strategischen Exitstrategie.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Karim El-Gawhary
Auslandskorrespondent Ägypten
Karim El-Gawhary arbeitet seit über drei Jahrzehnten als Nahost-Korrespondent der taz mit Sitz in Kairo und bereist von dort regelmäßig die gesamte Arabische Welt. Daneben leitet er seit 2004 das ORF-Fernseh- und Radiostudio in Kairo. 2011 erhielt er den Concordia-Journalistenpreis für seine Berichterstattung über die Revolutionen in Tunesien und Ägypten, 2013 wurde er von den österreichischen Chefredakteuren zum Journalisten des Jahres gewählt. 2018 erhielt er den österreichischen Axel-Corti-Preis für Erwachensenenbildung: Er hat fünf Bücher beim Verlag Kremayr&Scheriau veröffentlicht. Alltag auf Arabisch (Wien 2008) Tagebuch der Arabischen Revolution (Wien 2011) Frauenpower auf Arabisch (Wien 2013) Auf der Flucht (Wien 2015) Repression und Rebellion (Wien 2020)
Mehr zum Thema

14 Kommentare

 / 
  • Vielen Dank für eure Beiträge, wir haben die Kommentarfunktion geschlossen.

    Die Moderation   

  • Netanjahu will gar keine Stabilität haben. Er möchte einen Zustand des über allen schwebenden Krieges haben. Das zwingt die Bevölkerung Israels zu Gehorsam ihm selbst gegenüber, weitaus wichtiger aber die Israelis müssen ihr Land als permanent in Gefahr wahrnehmen und damit alle möglichen Sicherheitsstrategien als Lösung ansehen. Umgekehrt merken die arabischen Staaten, dass sie keine Sicherheit erreichen können, sie sind also ständig gezwungen in den Verteidigungssektor zu investieren, die menschlich-wirtschaftliche Entwicklung runterzufahren und dazu noch außenpolitische Manöver zu fahren, um sich vor Israel oder den Konsequenzen israelischer Politiker zu schützen. Der Schwebezustand schafft keine echten Lösungen, keine echte Stabilität, aber fördert den Vorteil der militärischen Stärke Israels. Israel hat Iran und Syrien neutralisiert, Syrien hat keine Verteidigungsfähigkeiten im eigenen Luftraum, selbst die syrische Regierung ist inzwischen vollkommen schutzlos. Das gilt mit gewissen Einschränkeungen auch für die iran. Regierung. Das sind die 'Erfolge' von Netanjahu, darum geht es ihm. Die USA stehen blind dahinter - liefern immer mehr Waffen und Munition.

  • Zum Bild "Wie Bibi lernte die Bombe zu malen"



    Netanjahu erklärte in Pressekonferenzen 2012, 2015, 2018 mit entsprechenden Grafiken, dass der Iran nur noch Wochen von einer Atombombe entfernt sei.



    Meine Vermutung: Angst vor der totalen Auslöschung wird als politisches Mittel gepflegt und skrupellos ausgespielt.



    Ist Merz dieser homegrown Drohkulisse erlegen? ...er wäre nur nützlicher ... äh, Claqueur.

  • Warum hat denn der Autor nicht verstanden, dass Hamas et. al. das "zionistische Gebilde" auslöschen wollen - egal, wieviel Zugeständnisse Israel, unter welchem Regierungschef auch immer, machen wird? Und dass an dieser Haltung auch eine Zweistaatenlösung nichts ändern würde?

  • " Später setzte sich Netanjahu über die Einigungen hinweg."



    Das ist falsch. Israel war niemals Teil dieser Einigungen (es ist aus naheliegenden Gründen nicht Mitglied der Arabischen Liga und hat deren Vorschlag niemals zugestimmt). Und es hat guten Grund, diesen nicht zuzustimmen, weil die Arabische Liga deutlich gemacht hat, dass sie eine Lösung der Flüchtlingsfrage auf Basis eines Rückkehrrechtes fordert, was für Israel aus naheliegenden Gründen ein absoluter Nonstarter ist.

    "Hätte es die Besetzungen nicht gegeben, wäre den Wunsch nach Widerstand obsolet."



    Quatsch. Der Konflikt ist zwanzig Jahre älter als die Besatzungen Gazas oder des Westjordanlandes.

    "Keine Rolle in der Debatte spielt, dass es völlig absurd ist zu glauben, dass der Iran eine Atombombe gegen Israel einsetzten würde"



    Ach so. Mensch, gut, dass das mal einer sagt. Verschiedene Machthaber im Iran sagen nämlich etwas ganz anderes. Man kann sich ja mal Reden Ahmadinedschads, der das Programm damals gestartet hat, durchlesen.

    Herr El-Gawhary, bei allem Respekt: Dieser Kommentar gibt für mich keine profunde Sachkenntnis wider. Ich erwarte von einer Zeitung eine halbwegs korrekte Widergabe historischer Fakten.

  • Im gewissen Sinne verfolgt Netanjahu ein „Land für Frieden“-Konzept, nur eben anders: die vollständige Zerstörung des Gaza Streifens und die Vertreibung der Palästinenser dort, zwecks israelischer Besiedlung ... und die Siedlungspolitik im Westjordanland - im Grunde ein "from the river to the sea", nur eben aus Israelischer Sicht.

    Natürlich wird sich bei den Palästinenser Widerstand formen, im Grunde ist es ja eine zweite Nakba, dieses mal mit weniger Landnahme, dafür unendlich grausamer, zumindest was die Anzahl der Opfer und die Systematik betrifft.

    Die ursprüngliche „Land für Frieden“-Initiative hätte vieles gelöst, wenn auch dabei das Unrecht der ersten Nakba nicht gesühnt wurde. Es darf nicht vergessen werden, dass fast alle Palästinenser ab 1948 von IHREM Land vertrieben wurden ... und es dafür bisher keinerlei Lösung bzw Entschädigung gegeben hat...

    Eine zwei Staaten Lösung ist der einzige Weg der Frieden bieten kann - die Alternative wäre eine Auslöschung der palästinensischen Nation, lass uns ehrlich sein.

    Und ich hoffe, das will hier niemand!

  • Ich habe noch keine schlüssige und durchführbare "Ende der Besatzung" Lösung gehört. Wie soll das funktionieren? Wenn Gaza unter die Kointrolle der Palästinensischen Autonomiebehörde fällt, wie genau will man da die Hamas loswerden? Wie macht man den Leuten die PA überhaupt schmackhaft. Kaum einer in Gaza scheint Fan zu sein. Die PA gillt als äusserst Korrupt und ist auch kein Freund Israels.

    Auch unter einer internationaler Aufsicht müsste die Hamas weg.

    Wie soll das also alles gehen mit dem "Ende der Besatzung" ohne das man damit einen Hamas geführten Gazastreifen erhält der nun viel einfacher Waffen ins Land bringen kann.

    Ich finde ohne einen funktionierenden Plan dazu ist es schwer irgendwen für andere Pläne zu kritisieren.

  • Bibi hat keine "Strategie". Er will halt nicht ins Gefängnis.

    • @festus:

      Beängstigend ist die Vorstellung schon, was Netanyahu jetzt - nach dem erfolgreichen (?) Schlag gegen den Iran - noch plant, um eine Rückkehr zu der innenpolitischen Normalität in Israel zu verhindern, die ihn mit Sicherheit ins Gefängnis bringen wird.



      Was steht also als nächstes auf dem Plan? Die ethnische Säuberung Gazas und dann des WJL von den Palästinensern? Wer wollte denen noch helfen? Die „Achse des Widerstandes“ am Boden. Solange ihm Trump weiter den Rücken stärkt, ist die Gelegenheit günstig.

  • Das klingt immer alles so einfach. Einfache Schuldige, einfache Schuldgründe, einfache Lösungen. Natürlich ist es ein Drama, dass sowohl Sadat, als auch Rabin ihren Mut zum neuen Denken mit dem Leben bezahlten, dass die palästinensische Führung die mögliche Friedensdividende lieber in die eigenen korrupten Taschen gesteckt hat und damit erst Tor und Tür für die religiösen Radikalen unter Schiiten und Sunniten weit geöffnet hat. Genau wie Bibi lieber bedenkliche Bündnisse zum eigenen privaten Wohlergehen einging, statt den pluralen demokratischen Staat zu verteidigen. Aber daraus jetzt mal eben den Schluss zu ziehen, dass all das Unheil in der Besatzung begründet sei, blendet dann doch etwas sehr die Vorgeschichte aus. Letztlich haben (fast) alle Beteiligten bisher ihr Bestes gegeben um den jeweils anderen seine Vorurteile und die eigenen Ängste zu bestätigen.

  • Richtige Analyse, die allerdings unterstellt, dass die israelische Regierung ein halbwegs langfristiges Konzept hat. Hat sie nicht, es geht darum, den Krieg am Laufen zu halten, die Amtszeit Netanjahus möglichst lange zu verlängern, um diesem strafrechtliche Ermittlungen zu ersparen. Das ist das einzige, was diese Regierung interessiert und zusammenhält. Alles andere ist zweitrangig, die Opfer und Kosten werden ohne mit der Wimper zu zucken hingenommen.

  • "Frieden durch Stärke" ist Konsens in unserer Wertegemeinschaft.



    Wenn Netanjahu eine atomare Bedrohung sieht, muss er sein Volk verteidigen.



    Egal, ob das für den Außenstehenden greifbar ist oder nicht.



    Könnte man zumindest meinen, we n man hier von "Drecksarbeit" spricht.

    Am Ende freut sich Putin, der laut NYT CIA-Basen an seiner Grenze hatte und Natomanöver im Nachbarland.



    Das ist zwar näher an der Wahrheit, wird doch aber auch zu Recht als völkerrechtswidrig eingestuft.



    Oder etwa nicht?



    Dabei halten sich die zivilen Opfer beider Kriege noch nicht einmal ansatzweise die Waage.



    Wahrscheinlich spricht man wieder nicht darüber, weil eine Antwort die Bevölkerung erschrecken würde.

  • Nicht nur Netanjahu blendet das alles aus, sondern auch Deutschland, indem es sich grotesk verbiegt und die Verbrechen der isr. Regierung als "Selbstverteidigung" bezeichnet.

  • Manche gehen noch davon aus, dass Frieden, Fairness, Recht und langfristiges Wohl Israels Kategorien wären, die Netanyahu interessieren. Ich zweifle daran, oder es wäre eine sehr eigene Definition des Likud-Politikers.

    Netanyahu nimmt wohl Dauer-Krieg an, denn alle anderen sind ja böse (er selbst wäre es nicht). Wie Sparta wird jährlich Krieg erklärt, um die Heloten unter der Knute zu halten. Wie Ludwig XIV. wird dauerexpandiert und das Vorfeld zerstört, aus "Sicherheits"-Fieberträumen heraus. Wie bei 1984: Dauer-Krieg schützt die Mächtigen vor der überfälligen Abwahl. Putin hat auch immer Konflikt angezettelt, um die Umfragewerte zeitig zu erhöhen.



    Traurig um das Land und seine geprügelten Nachbarn.



    Besser Besatzung beenden, Palästina richtig anerkennen und ein langer aufwendiger Prozess des gegenseitigen Verstehens. Ohne Netanyahu, den kann man da aufgeben.