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Zollantwort der EUNur heiße Luft

Eric Bonse
Kommentar von Eric Bonse

Die Antwort der EU auf Trump fällt sehr zahm aus. Dahinter steckt eine falsche Strategie – nötig ist jetzt echter Gegendruck.

Trumps Zollhammer: Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, setzt auf Verhandlungen Foto: Virginia Mayo/AP/dpa

D onald Trump macht Ernst. Wie angedroht, hat der US-Präsident die zweite Stufe seiner weltweiten Zollattacke gezündet. Sie zielt vor allem auf China, hier mit einem Aufschlag von insgesamt unglaublichen 104 Prozent. Doch auch die EU wird mit 20 Prozent hart getroffen. Trumps Zollhammer dürfte die Konjunktur in Europa empfindlich dämpfen; Deutschland droht im dritten Jahr in Folge eine Rezession.

Und was macht Brüssel? EU-Handelsexperten diskutieren über Mandeln und Sojabohnen – und über die Frage, ob diese eher unbedeutenden US-Exportwaren sofort oder erst ab Dezember mit einem Gegenzoll von 25 Prozent belegt werden sollen. Man fasst sich an den Kopf – zumal diese schlappe Antwort nicht etwa für Trumps neuen Zollhammer, sondern bloß für seine alten Strafzölle auf Stahl und Aluminium gedacht ist.

Statt schnell und entschlossen zu reagieren, wie es Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen immer wieder versprochen hatte, läuft die EU der Entwicklung hinterher. Die Europäer sind sogar eingeknickt: Weil Trump mit einem 200-prozentigen Aufschlag auf Spirituosen gedroht hatte, wird Bourbon-Whiskey doch nicht wie geplant höher verzollt – Frankreich und Italien haben kalte Füße bekommen. Nicht einmal einen Schutzschirm für die Wirtschaft hat die EU aufgespannt.

Dabei zeichnet sich jetzt schon ab, dass wichtige Branchen wie Pharma oder die Autoindustrie besonders hart vom neuen US-Protektionismus getroffen werden. Von der Leyens größte Sorge gilt China, das einen Teil seiner Exporte nun von den USA nach Europa umleiten könnte. Zu Trump und seiner disruptiven Handelspolitik sagt sie nichts.

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Hinter dieser Leisetreterei steckt eine falsche Strategie. Von der Leyen hofft immer noch, Trump mit einem Deal zur Rücknahme seiner Zölle bewegen zu können. Deshalb setzt sie weiter auf Verhandlungen. Die ergeben aber nur Sinn, wenn man aus einer Position der Stärke heraus agieren kann. Dazu muss die EU endlich spürbaren Druck aufbauen. Was bisher aus Brüssel kommt, ist nur heiße Luft.

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Eric Bonse
EU-Korrespondent
Europäer aus dem Rheinland, EU-Experte wider Willen (es ist kompliziert...). Hat in Hamburg Politikwissenschaft studiert, ging danach als freier Journalist nach Paris und Brüssel. Eric Bonse betreibt den Blog „Lost in EUrope“ (lostineu.eu). Die besten Beiträge erscheinen auch auf seinem taz-Blog
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55 Kommentare

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  • @Kai Kratz,



    "ich gebe ihnen Recht das Verhandeln mit diesem Mann nicht geht"



    ... genau so ist es.



    Fritz

  • Sollte man nicht einfach gar nichts machen? die Zölle zahlen die Amerikaner selber. Und da es sich wahrscheinlich um Marktmanipulation zur Selbstbereicherung handelt sind die extremen Reaktionen genau das falsche.



    Ich gebe ihnen Recht das Verhandeln mit diesem Mann nicht geht.



    Also besser umorientieren und isolieren.



    Oder?

    • @Kai Kraatz:

      "Ich gebe ihnen Recht das Verhandeln mit diesem Mann nicht geht.



      Also besser umorientieren und isolieren."



      Theoretisch ja schon. Allerdings wird man dann in Trumps Augen zum Schwächling, dem die Umstände geholfen haben. Trump versteht nur, wenn man ihm - zumindest symbolisch - schmerzhaft auf die Zehen tritt.



      Umorientieren ist dabei ja nicht ausgeschlossen.

      • @Encantado:

        Sollten Staaten nicht immer " die Tür einen Spalt auf lassen " ? Schließlich leben wir in einer globalen Welt. Ohne die Option von Verhandlungen, wird es wohl nicht funktionieren.

  • Diese Reaktion war zu erwarten. Frau vdL hat mitnichten den Mut an dieser Stelle hart zu sein. Sie laviert -wie immer- um den heissen Brei herum und erreicht sehr, sehr wenig oder gar nichts. Sie ist besorgt um ihr Renomme bei Freund und Feind. Nur beim Verschwindenlassen unliebsamer SMS Nachrichten ist sie sehr konsequent.

  • ... ein bedauerliches Beispiel für die Handlungsunfähigkeit der EU.



    In der Zeit, in welcher andere Herrscher 2 bis 3 Mal Tatsachen schaffen, ist man in der EU noch dabei über die erste Tatsache zu diskutieren.



    Dies war evtl. vor Jahrzenten evtl. opportun, in 2025 nur noch fatal für alle Mitgliedsländer.



    Einfach die Zölle gegen Amerika da lassen, wo sie sind.



    Fritz

  • Trump's weltweites Ablenkungsmanöver - um durch sein " mit den Zöllen spielen ", von einer desolaten, miserabelen, gescheiterten imperialistischen Politik von den USA abzulenken - scheint voll aufzugehen.



    " In der Ruhe, Souveränität und wohl Überlegtheit liegt die Kraft "...



    Die Frage wäre , wie / was kann Europa unternehmen, um zur Deeskalation beizutragen. Wird in Deutschland bestimmt eine neue Kommission gegründet - bei den Politikern...wohl absolut nötig....

  • ""--heiße Luft---""



    ===



    Trump hat mit seiner Zollpolitik vor allem eins bewiesen: seine völlige erratische Unberechenbarkeit, die höchstwahrscheinlich auf kompletter ökonomischer Ahnungslosigkeit basiert.

    Deswegen ist die momentane Euphorie der Märkte weil Trump die Zölle für 90 Tage ausgesetzt hat, (Ausnahme China) nicht nachvollziehen, denn kein Mensch weiß, was ihm schon morgen wieder einfallt.

    • @zartbitter:

      ".... die höchstwahrscheinlich auf kompletter ökonomischer Ahnungslosigkeit basiert."

      Das glaube ich nicht. Trump ist menschlich zweifelsohne unterste Schublade, aber seine Aktionen sind 100%ig wohl überlegt. Vermutlich scheffelt er, seine Familie oder seine Freunde mit dem Auf- und Ab der Börse gerade viele Millionen USD. Ums Wohl der amerikanischen Bevölkerung scheint es ihm jedenfalls nicht zu gehen.

      • @Micha.Khn:

        ""...100%ig wohl überlegt.....""



        ==



        Zitat: "" Die USA sind auf einige Importe aus China existenziell angewiesen. Dazu gehören unter anderem pharmazeutische Vorprodukte, Chips und seltene Erden. Alle Güter, die von diesen Importen abhängen, dürften sich in den USA drastisch verteuern oder ganz fehlen.""

        ""Übrigens ist es kein Zufall, dass China als Lieferant oft gar nicht zu ersetzen ist: Exporte sind für Chinas Machthaber Xi Jinping eine strategische Waffe. Xi will bekanntlich demnächst Taiwan angreifen, und um sich vor möglichen Sanktionen zu schützen, hat er sein Land auf den Weltmärkten unentbehrlich gemacht. Für die USA ist die Ausgangslage also denkbar schrecklich: Sie sind auf China angewiesen und treffen bei Xi auf einen versierten Strategen,......

        taz.de/Trumps-Zoelle-Hoelle/!6077823/

        100% wohlüberlegt die USA nicht nur wirtschaftlich gegen die Wand zu fahren?

    • @zartbitter:

      Die unterkomplexe (einfältige) Strategie der trumpschen Zoll-



      Politik sollte die EU nicht mit unterkomplexer „Zollrache“



      begegnen (wie offensichtlich von vielen gefordert) sondern



      In Ruhe die Wirkungen der Zölle auf die US-Verbraucher



      abwarten - insofern ist die Zollpolitik der EU vernünftig.

      • @behr Behr:

        Nicht nur das multilaterale Wirtschaftssystem ist in Gefahr, sondern jede einzelne Säule der regelbasierten Ordnung – vom Respekt vor dem Recht über die Selbstbestimmung der Nationen bis hin zu historischen Verpflichtungen zur humanitären Hilfe.

        Tatsächlich erleben wir einen gleichzeitigen Zusammenbruch der wirtschaftlichen und geopolitischen Ordnung.

        Die zurückhaltende Reaktion der EU - Staaten geht völlig in Ordnung - Gegensanktionen und harte Zölle nur dann wenn unbedingt notwendig um Trumps Zerstörungswut einzuhegen. Regelbasierte Ordnung bedeutet das man miteinander redet - knock out Zölle können immer noch eingerichtet werden wenn Trumps Verstand weiterhin nicht erkennen möchte das er bislang den Amerikanern am meisten schadet.

  • Brüssel hat (wie alle Politiker) die Aufgabe "uns", den Souverän, zu repräsentieren!!

    Dem wird nicht entsprochen - also sollte man diese Klientel - Vertreter abwählen, zumindest klare "Stopp-Schilder" zeigen.



    Aber auch das passiert nicht.

    Was hilft also das (berechtigte) Gejammere, wenn wir selbst nicht für unsere Anliegen eintreten? Nicht einmal mit einem Brief?!!

    Brüssel und die nationalen Repräsentanten müssen kontrolliert und gelenkt werden!!

    Die Herrschaften vergessen, dass sie nur "im Auftrag" handeln - in UNSEREM Auftrag!!

    • @Kiu Mars:

      Die EU ist halt ein defektes Konstrukt. Sie war als Wirtschaftsraum mit einer gemeinsamen Währung gedacht, mischt sich aber seit Jahren immer stärker in die Politik der Mitgliedsländer ein ohne daß es dafür eine wirkliche Legitimation gäbe. Es stimmt zwar, daß die Bürger innen das EU Parlament wählen, aber dieses wählt nicht die Kommission, sondern bestätigt nur den Vorschlag des Rates. Deswegen müssen sich die Kommissare dann auch nicht gegenüber dem Volk beweisen, sondern nur genug Unterstützung im bürokratischen Geflecht der EU sichern. Dass dabei mittelmäßige Verwalterinnen und Versagerinnen, welche man in den Mitgliedsländern nicht mehr haben wollte, bei rauskommen, macht zwar irgendwo Sinn, führt aber zu so einer schwachen Politik.

  • Von der Leyen bastelt noch am Stopschild...

  • Na, da wurde der Autor dieses Beitrags durch die aktuelle Entwicklung wohl leider Lügen gestraft. Das ist wie beim Schach-Spiel: Alleine die Regel gut zu kennen bedeutet nicht, dass man auch gut spielen kann. Da sind viel Erfahrung, Psychologie und Durchdenken aller Optionen gefragt.



    Aktuelle sieht die kritisierte Strategie der EU bisher für mich nicht falsch aus.

    • @Christian Lange:

      Sie ist immer noch so falsch wie davor. Die EU hat nur "Glück" dass Trump & Friends gerade ein klassisches Pump&Dump Schema abziehen, um sich selbst zu bereichern.

  • Die Stärke Europas liegt in seiner Marktmacht, die nicht zugeflogen ist.



    Wie wir sehen, regelt der Kapitalmarkt auch etwas?! Steigende Zinsen für US-Staatsanleihen mit 10 jähriger Laufzeit... haben die Umkehr/Abkehr von einer "Strategie" oder wovon auch immer gebracht!



    Wer nicht an Märkte und ihre regelnde Macht glaubt, legt ein Instrument aus der Hand!



    Überhebliche Politiker, die Pinguine besteuern, sind also nicht die Zukunft? Wer hätte das geadacht.



    Bin gespannt, wie man sich aus dieser extremen Peinlichkeit der größten Wirtschaftsmacht der Welt retten will.



    EU bitte nichts anbieten, wir sind immerhin einer der wichtisgten Märkte der Welt :-)



    Die 75 Anrufe waren Beschwerden;-)

    Und für alle, die es dumm finden, wenn wir uns durch EU-Zölle nicht selbst schaden wollen (Wein/Champagner): Was war Ihr Gedanke nochmal? Unterstützung der Selbstzerstörung?

  • Grundsätzlich wäre Kommunikation und eine gewisse Entspanntheit wünschenswert, gerade wenn man es mit einer so emotionalen Persönlichkeit wie Trump zu tun hat. Und wenn es gar nicht anders geht sollte man drohen die großen Tech Konzerne zu besteuern, schließlich zahlen die hüben wie drüben fast null Steuer und wachsen sich zum Systemrisiko für die Demokratie und den Markt aus. Auch wenn Trump weiß, wer den Wiederstand gegen ihn finanziert hat wird es zu derartigen Drohungen seitens der EU wohl nicht kommen. Dafür hat die Politik zu wenig zu sagen, hüben wie drüben.

  • Trumps Zölle schaden in erster Linie den amerikanischen Verbraucher:innen, je ärmer, desto mehr. Lassen wir Trump das doch machen, es wird nur seine Wählerbasis erodieren.



    Hoovers Zölle haben übrigens nicht alleine zur Weltwirtschaftskrise geführt, die heftige und stetige Eskalation war entscheidend. Daraus sollten wir heute lernen und die Fehler von damals nicht wiederholen.



    Ferner ist unsere Überzeugung doch hoffentlich, dass weitgehend zollfreier Handel gut für alle ist (sonst bräuchten wir ja auch keine EU). Daran sollten wir vor allem festhalten. Parallel dazu zu betonen, mit Trump verhandeln zu wollen, wenn er vernünftige Forderungen stellt, widerspricht dem auch nicht, aber fossile Brennstoffe zu kaufen ist nun mal nicht sinnvoll, da ist Reden Zeitverschwendung.



    Überhaupt ist das Geheimnis guten Verhandelns nicht die nukleare Option, sondern „No deal“. Und genau das ist auch Trumps Schwäche: Wenn er keinen Deal macht, ist er der Loser, und nichts findet er verachtenswerter als Loser! Machen wir ihn zu einem. Das wird legendär!

  • wie sollen auch dieselben politiker plötzlich gänzlich anders agieren? von der leyen ist von der leyen, es ist doch nicht annähernd realistisch zu glauben jetzt würden die selben personen plötzlich gänzlich anders reagieren aks zuvor, nein, die eu ist die eu und die eu wird wie die eu reagieren.

  • Es ist nur Luft, die von der EU in Richtung dt geht, aber heiß ist sie nicht …

  • Bezollt endlich US-Tech-Services, das ist überfällig. Die Einnahmen können ja direkt an europäische Unternehmen und Verbraucher weitergegeben werden -- oder zur Subventionierung europäischer Alternativen verwendet werden.



    Es ist unglaublich, dass Google & Co. hier seit Jahren komplett freie Bahn haben, als wären Cloud-Services und Social Media caritative Einrichtungen ...



    ... während die US-Suckerbergs seit Jahren kostenlos unsere persönlichen Daten absaugen.



    Hit them where it really hurts! In the ---

  • Nachricht aus der Zukunft: Trump hat die Zölle erst mal für 90 tage ausgesetzt. Ging also auch ohne.

    Das Problem bei Zöllen auf US Exporte ist, dass diese erst mal EU Konsument ärmer machen und der Industrie schadet wenn sie Vorprodukte aus den USA kauft.

    Fakt ist auch, Trump sitzt am längeren Hebel. Die EU hat einen Handelsüberschuss von etwa 200 Milliarden USD bei Waren, und noch 100 Milliarden wenn man Dienstleistungen berücksichtigt. Eine Ende der Exporte bedeutet höhere Preise in den USA; aber Massenarbeitslosigkeit in der EU.

  • Die EU und besonders Deutschland haben doch schon immer den US-Amerikaner die Füße geküsst. Ausnahme war einmal Gerhard Schröder. Neuerdings sollen welche Trumps Hinterteil geküsst haben. Würde mich nicht wundern wenn die Personen in der EU zu finden wären.

    • @Pico :

      "Japan ist im Dezember 2024 der größte ausländische Inhaber von US-Staatsanleihen. Der geschätzte Wert der US-Staatsanleihen im japanischen Besitz beträgt im Dezember 2024 rund 1,06 Billionen US-Dollar. Nach Japan sind China und Großbritannien die größten ausländischen Inhaber von US-Staatsanleihen."

    • @Pico :

      Wunschträume von sprachlich nicht ganz Parkettsicheren...

  • Ich bezweifle, dass es klug ist, auf jede Zollattacke binnen Tagesfrist zu reagieren und sich so der amerikanischen Taktik anzugleichen. Vielleicht sollte man das erst einmal zwei Monate lang ignorieren und abwarten, welche Verwerfungen diese Maßnahmen auslösen, auch auf amerikanischer Seite. Und in der Zeit Varianten für ein systematisches Vorgehen entwickeln. In der EU geht es eh nicht so schnell, die Mitgliedsstaaten müssen sich abstimmen. Das ist vermutlich auch gut so.

  • Wahrscheinlich sind die Europäer genau die Waschlappen, für die Trump und seine Regierungsmitglieder sie halten.



    Die Europäer sind träge, langsam, verschlafen, verzagt, mutlos, ängstlich und lieben es, gemütlich auf dem Sofa zu liegen und ihre Lieblingsserie anzuschauen (hoffentlich gibt's darauf keinen Zoll!), während ihre Mutter in der Küche steht und ihnen eine Schüssel Grießbrei mit Zimt und Zucker vorbereitet.



    Ich hoffe zwar, ich habe Unrecht, aber das müsste erst noch bewiesen werden.

    • @Aurego:

      "Die Europäer"? Wer sind die denn? Die 500+ Millionen Menschen? Die Institution EU? Bisschen weniger Stereotyp, mehr Differenzierung. Hat noch niemandem geschadet.

      • @Höhlen!=:

        "Die Europäer", die ich meine, sind diejenigen, die unter Kaiser Hadrian im römischen Reich lebten, sowie deren Nachkommen. Dass die kulturelle und wirtschaftliche Einheit viel mit den Ereignissen des 1.-4. Jhdts zu tun haben, wird in aktuellen Studien der Univ. Jena und Wien herausgearbeitet. Leider haben wir durch Ereignisse im 19.+20. Jhdt einen ungeheure Braindrain in Richtung USA erlebt, sollten jedoch durchaus in der Lage sein, uns wieder als Weltmacht zu verstehen, wohlgemerkt als Europäer, nicht als Deutsche, Franzosen, Italiener, Spanier etc. Nein, zu viel Differenzierung ist kontraproduktiv, sonst lande ich am Schluss nicht bei den "Deutschen", sondern z. B. bei "Bayern" oder sogar "Oberpfälzern" und "Regensburgern".

        • @Aurego:

          Ok, nun habe ich dazu gelernt, dass auch den Spaniern schon im Anfang des ersten Jahrtausends eine Liebe für Grießbrei mit Zimt und Zucker in die Wiege gelegt wurde. Nicht aber den Schweden, oder gar vielen Migranten und teilweise deren Nachkommen, die in den letzten 1500+ Jahren nach Europa gekommen sind. Aus einer vermeintlich kulturellen Einheit die von Ihnen genannten Charaktereigenschaften zu unterstellen war schon starker Tobak. Die Erklärung ist nun entlarvend. I rest my case.

          • @Höhlen!=:

            Die kulturelle Einheit Europas ist nicht nur "vermeintlich", sondern erstreckt sich von Lissabon bis Moskau und von Edinburgh bis Malta.



            Wir wissen aus neuen Studien u. a. der Universitäten von Wien und Jena, dass die Menschen, die auf dem damaligen Gebiet des römischen Reiches wohnen, noch heute davon profitieren.

            • @Aurego:

              Eben waren es noch die Menschen, die auf dem Gebiet in Hadrians Zeit wohnten und deren Nachkommen, jetzt sprechen sie vom Wohnen in der Gegenwart. Vorhin hatten Europäer jede Menge Charakterschwächen, jetzt profitieren wir davon. Nach Ihrer ersten Definition der Europäer gehört der Großteil der US-Amerikaner dazu. Und dennoch stellen sie beide Kulturen mitsamt Stereotypen gegenüber. Die einzige Konstante bleiben die Studien aus Jena und Wien, die können sie gerne mal genauer benennen.

    • @Aurego:

      Wow, die neue Regierung der USA fährt jeden Tag eine andere Schlappe ein - Ernennungen werden revidiert, "Strategien" :-))) nach vier Tagen wegen Kapitalmarktturbulenzen zurückgenommen/pausiert, Aktienmärkte werden nach Absturz mit einer Kauf-Empfehlung des Präsidenten versehen udn schwups...



      aber die Europäer, die sind das Problem???

      Also, wenn man nach dem BMI (USA 67,5% übergewichtig bzw. fettleibig - Deutschland 52,7% = Durchschnitt) geht, liegen ganz andere Player/Wähler auf dem Sofa und hoffen, das zahlt sich aus, dass sie eine Fernsehsshow lange genug gesehen haben, in der ständig Menschen gefeuert wurden!

      • @Ansu:

        Der BMI ist sicher nicht das Problem. Anscheinend schaffen die US-Amerikaner trotz (hoffentlich nicht wegen) höherem BMI ein wesentlich höheres Pro-Kopf-BIP zu erwirtschaften als die Europäer oder sogar die Deutschen. Da müssen wir uns schon deutlich mehr anstrengen. Allerdings ist die Lebenserwartung in den USA deutlich geringer als in Europa. Daran ist der BMI schon eher schuld.

        • @Aurego:

          Nochmal das "um die Kaufkraftparität bereinigte Pro-Kopf-BIP " anschauen, da fällt das Ergebnis gleich ganz anders aus..Und da nehme ich doch gerne die längere Lebensspanne.



          Letztlich: Nie bleibt etwas, wie es ist. Also, wir werden sehen. So wie es gerade läuft, sieht der Präsident ja wohl erhebliches Abwärtspotenzial und will den Trend stoppen. Nummer 2 ist im Anmarsch. Weiß nicht, ob er den Weg tatsächlich schon gefunden hat. Frieden wäre ja hilfreich, aber auch da eher nix!

          • @Ansu:

            Sorry, aber das mit der Kaufkraftparität ist ja ein ziemlicher Quatsch. Natürlich ist auch das allgemeine Preisniveau wesentlich höher, wenn das Durchschnittseinkommen wesentlich höher ist. Sie können ja z. B. einmal in Zürich eine Pizza essen gehen.



            Trotz hoher Preise steigt das verfügbare Einkommen, wenn das Pro-Kopf-BIP steigt und dadurch kann man sich mehr leisten.

            • @Aurego:

              Quatsch? Klar, nominal ist es höher. Aber was heißt das schon?



              Wiwo:9.11.24: "Die durchschnittlichen Lebenshaltungskosten pro US-Haushalt betrugen für das Jahr 2022 umgerechnet 5618 Euro. Zum Vergleich: In Deutschland gab jeder Haushalt pro Monat 2846 Euro aus."

              • @Ansu:

                Ich empfehle Ihnen z. B. ein Gespräch mit Menschen, die z. B. in der Schweiz leben. Die erklären Ihnen dann vielleicht, wie es mit höherem Einkommen und höheren Kosten klappt.



                Klar sind die Ausgaben pro Haushalt höher, wenn mehr reinkommt. Wer mehr hat, gibt mehr aus, auch für unnötige Dinge.

                • @Aurego:

                  So ein Schmarrn. Ich spreche ständig mit Menschen, die in der Schweiz wohnen:



                  - Genf sind die Kosten für Kinderbetreuung mit CHF 2.700–3.000 pro Monat am höchsten. Auch hier gibt es Subventionsprogramme, die einkommensabhängig sind. Bern: Eltern zahlen hier etwa CHF 2.200–2.500 monatlich. Der Kanton bietet vergleichsweise großzügige Unterstützung für Familien mit niedrigen Einkommen...

                  - Die Immobilienpreise/Miete können sich ebenso sehen lassen.



                  - Unterhalt in der Schweiz bezahlen ist auch kein Schnäppchen.



                  - Krankenversicherung teuerer als in D



                  - Durchschnittsverdienst 80.000,- Schweizer Franken



                  Natürlich geben Menschen mehr aus, wenn sie mehr verdienen. Ist ja irgendwie auch Ziel der Bemühung...

                  Aber darum ging es nicht! Es ging darum, wie hoch das BIP/Kopf in den USA ist und um Kaufkraftvergleich zu D. Ist Sinn der Sache!

                  Wenn ich in NY ein Appartment miete, muss ich sehr tief in die Tasche greifen. Durchschnittlich 3.700,- EUR / Monat für 2 Zimmer-Wohnung. Wenn wir unsere Regel mit 30% Mietkosten ansetzten, müssen Sie dort schon 11.000,- EUR verdienen.



                  Wir hatten Firmen-Appartments dort, damit unsere jungen Mitarbeiter dort überhaupt zurecht kamen!

                  • @Ansu:

                    Ein monatliches Haushaltseinkommen von 12.000$ ist in New York jetzt aber auch nicht so selten (ca. 25% der New Yorker haben ein Haushaltsjahreseinkommen ab 150.000$). Man findet durchaus Apartments für unter 3500$, aber je näher man an Manhattan kommt, desto teurer wird's.



                    In Deutschland liegt der jährliche Durchschnittsverdienst eines Vollzeitbeschäftigten angeblich bei ca. 55.000€. Das ist sehr deutlich unter den von Ihnen für die Schweiz genannten 80.000 SFR = 86.000€ (in der Schweiz wären das netto ca. 5000 SFR/Monat = 5.375€). In Genf sind die mittleren Einkommen höher als im Schweizer Durchschnitt (ca. 88.000 SFR).

    • @Aurego:

      Mit welchen Massnahmen soll man denn reagieren, um uns selber nicht noch mehr Schaden zuzufügen? Strafzölle bringen uns doch gar nichts, im Gegenteil. Und Trump wird sich dadurch auch nicht beeindrucken lassen. Dann erhöht er eben von 20% auf 40%.

      • @Micha.Khn:

        Z. B. eine Digitalsteuer würde Trump auf Druck etlicher US-Milliardäre wahrscheinlich zurück an den Verhandlungstisch bringen.

        • @Aurego:

          Eine Digitalsteuer würde für zigtausende deutsche Unternehmen einfach nur die Kosten erhöhen, da vielfach ein Umstieg auf Produkte, die nicht aus den USA kommen, nicht in Frage kommt. Aber Amazon, X, Facebook & Co. könnte man schon bluten lassen.

          • @Kaboom:

            Mei, die Unternehmen der Offline-Branchen schützt auch keiner vor Steuern. Muss halt neu kalkuliet werden. Die großen Technfirmen nagen meines Erachtens nicht am Hugertuch. Sie sind u.a. deshalb so reich geworden, weil sie nicht besteuert werden!



            IT-Kosten sind ansetzbar...also dürfte es ich in Grnezen halten ...

        • @Aurego:

          Steuern werden nur selten vom CEO bezahlt, auf die eine oder andere Weise muss die immer der Konsument übernehmen. Und da leiden meistens die ärmeren Menschen zuerst..

          • @Micha.Khn:

            Würde man, wie vorher vorgeschlagen, Amazon, X, Facebook, Google etc. stärker besteuern, würde mich das wenig bis gar nicht direkt berühren, da ich diesen Unternehmen fast nichts zahle. Außerdem gibt es für das meiste dort Angebotene Alternativen von Nicht-US-Firmen. Ganz so schlimm wie befürchtet wird es daher meiner Meinung nach nicht.

            • @Aurego:

              Diese Unternehmen verdienen ihr Geld alle mit Werbung. Selbst Amazon verdient mehr mit Werbung als mit dem Verkauf von Produkten. Diese Milliarden bezahlen doch wir alle. Oder woher soll dieses Geld kommen?

              • @Micha.Khn:

                Die Werbebudgets werden nicht unbedingt erhöht. Wahrscheinlich werden wir weniger Werbung sehen.

              • @Micha.Khn:

                Die Werbung wird von produzierenden und inserierdenden Unternehmen bezahlt. Diese setzen sie als "WerbUNGSkosten " ab. Das Produkt wird nicht billiger, wenn man weniger Werbung schaltet. Wer weniger schaltet, wird weniger gesehen und verkauft weniger. Preisanstieg mit Ansage!



                Also, Amazon darf Digitalsteuer bezahlen...bisserl weniger Gewinn halt und Bezo heiratet 1 Tag kürzer oder schießt seine zukünftige Frau nicht so oft in den Orbit...

        • @Aurego:

          Steht schon im Raum...

    • @Aurego:

      Sie sprechen mir aus der Seele!

    • @Aurego:

      stimmt, und die Europäer haben komplett an der Realität vorbeigehende Prioritäten. Ich erinnere nur an vd Leyen als Verteidigungsministerin als die Inneneinrichtung der Kasernen und schwangerentaugliche Panzer wichtig waren. Und natürlich Beraterverträge für Firmen in denen ihr Sohn tätig war. Und die in einer massiven Schädigung der Bundeswehr (Abschaffung der Inst-Truppen, Verschrottung von tauglichem Material wie Geparden, 1000 leos und 4000 Mardern usw) geendet haben. Mit anderen Worten, DT hat leichtes Spiel weil seine Gegner noch nicht einmal begreifen wo es langgeht. Merkel hat auch dies zu verantworten..

  • 👍👍👍