Weiterer Meilenstein bei Biontech: Impfstoff wirkt auch bei Älteren
Gute Nachricht: Der Corona-Impfstoff des Mainzer Unternehmens Biontech wirkt auch bei Menschen ab 65 Jahren.
Jüngste Analysen bei der Erprobung ihres Corona-Impfstoffs hätten ergeben, dass er über alle Altersgruppen hinweg ähnlich gut funktioniert, schreiben Biontech und Pfizer in einer gemeinsamen Erklärung. Die Wirksamkeit in der Gruppe von Menschen über 65 Jahren liege bei 94 Prozent. „Die Daten zeigen, dass unser Impfstoff mit einer Dosierung von 30 Mikrogramm nur 28 Tage nach der ersten Dosis einen hohen Schutz gegen Covid-19 erzeugen kann“, sagte Biontech-Chef Uğur Şahin.
Bei der Präsentation ihrer Zwischenanalyse vergangene Woche zeigte das Vakzin eine Wirksamkeit von mehr als 90 Prozent. Das wurde in der Wissenschaftswelt bereits als großer Erfolg gefeiert, die US-Gesundheitsbehörde FDA hatte eine Wirksamkeit von lediglich 50 Prozent als Mindestwert für eine mögliche Zulassung festgelegt. Am Montag zog der US-Biotechkonzern Moderna nach und verkündete, dass sein Impfstoff einen Schutz von 94,5 Prozent vor Covid-19 bietet.
Die Dosierung beim Biontech-Impfstoff von 30 Mikrogramm pro Dosis ist damit niedriger als die des Moderna-Vakzins mit je 100 Mikrogramm. Der Impfstoff der Tübinger Biotechfirma CureVac, der wie die von Biontech und Moderna ebenfalls auf der sogenannten Boten-RNA (mRNA) basiert, soll sogar nur mit einer Dosis von 12 Mikrogramm getestet werden. Die zulassungsrelevante Studie von Curevac hat aber noch nicht begonnen.
Schlecht für das Virus
„Impfstoff-Studie erfolgreich beendet mit 95% (!!!!) Wirksamkeit, auch bei Älteren“, freute sich auch SPD-Gesundheitsexperte und Epidemiologe Karl Lauterbach auf Twitter. Das sei die schlechteste Woche für Sars-CoV-2 seit Pandemiebeginn.
Biontech und Pfizer bekräftigten, noch in diesem Jahr bis zu 50 Millionen Impfdosen herstellen zu wollen und bis zu 1,3 Milliarden im kommenden Jahr. Die Europäische Union hat sich bereits bis zu 300 Millionen Dosen davon gesichert, die Lieferung könnte Ende dieses Jahres beginnen. Die USA haben mit den Unternehmen einen Vertrag über die Lieferung von 100 Millionen Dosen im Wert von rund 1,95 Milliarden Dollar geschlossen, es besteht zudem die Option zum Erwerb von weiteren 500 Millionen Dosen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Putins Atomdrohungen
Angst auf allen Seiten
James Bridle bekommt Preis aberkannt
Boykottieren und boykottiert werden
Umweltfolgen des Kriegs in Gaza
Eine Toilettenspülung Wasser pro Tag und Person
Krise der Linke
Drei Silberlocken für ein Halleluja
BGH-Urteil gegen Querdenken-Richter
Richter hat sein Amt für Maskenverbot missbraucht
Sensationsfund Säbelzahntiger-Baby
Tiefkühlkatze aufgetaut