Waffenruhe zwischen Israel und Libanon: Eine Farce
Dass gerade jetzt eine Waffenruhe gefordert wird, klingt wie ein schlechter Scherz. Von Israel wird alles erwartet, von der Hisbollah nichts. Das kann nicht funktionieren.
E s klingt wie ein schlechter Scherz: Am Donnerstagmorgen hat eine Staatengruppe um die USA und Deutschland angekündigt, bei der UN-Generalversammlung zu einer Waffenruhe zwischen Libanon und Israel aufzurufen. Es sagt viel, dass sie das jetzt tun, just in dem Moment, da Israel nach knapp einem Jahr Beschuss durch die Hisbollah und der daraus resultierenden Vertreibung Hunderttausender Israelis in Richtung Binnenland, gegen die Hisbollah vorgeht.
Ob dieses Vorgehen für Israel sinnvoll ist, darüber lässt sich streiten. Dass dabei libanesische Zivilisten sterben, ist so sicher wie schmerzhaft. Und ja, die Lage könnte eskalieren.
Der gewählte Zeitpunkt für diesen Aufruf zeigt aber, an wen er sich eigentlich richtet: Israel, und Israel allein. Denn die UN, die USA und Deutschland hätten die Hisbollah seit dem 8. Oktober 2023 dazu auffordern können – und müssen. Anscheinend aber ist eine islamofaschistische Organisation wie die Hisbollah kein ernstzunehmender Partner, von dem man auch nur das Geringste erwarten kann.
Was aber ist geopolitisch die Konsequenz, wenn die Einhaltung des Völkerrechts nur von manchen erwartet wird? Der Libanon ist keine Diktatur. Dass die Hisbollah schwere Raketen in Wohngebieten versteckt hat, war zumindest den Israelis lange bekannt – den Anwohnern sicherlich auch. Keiner wird davon ausgegangen sein, dass die lediglich zur Selbstverteidigung dort deponiert sind.
Es wäre Aufgabe der internationalen Staatengemeinschaft, der UN, einer Zivilbevölkerung zu helfen, wenn sie derart als menschliches Schutzschild missbraucht wird. Und es wäre Aufgabe der UN gewesen, den dauerhaften Beschuss auf Israel zu verurteilen. All dies ist nicht geschehen, was vielen Israelis einmal mehr den Eindruck vermittelt, dass sie sich international auf niemanden als sich selbst verlassen können. Hätten sie eine Chance zu glauben, dass der Staatengemeinschaft an der Sicherheit und dem Überleben ihres Staates gelegen wäre, müssten sie sich vielleicht weniger aggressiv verteidigen.
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