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Vor dem Schlachter gerettetGoofy, ein Weihnachtsmärchen

Eine Schülergruppe aus Hamburg wollte einen Ochsen großziehen und schlachten. Dann wurde der Protest zu groß. Wie konnte es dazu kommen?

Goofy auf seiner Hamburger Weide Foto: dpa

Goofy, der Zillertaler Ochse, ist jetzt fast weltweit bekannt. Alle reden über ihn, es ist eine Geschichte voller Missverständnisse. Eine Schulklasse aus Hamburg sah den Ochsen während einer Klassenfahrt ins österreichische Zillertal, verliebte sich in ihn und nahm in schließlich mit nach Hamburg. Als Lehrobjekt, einerseits. Andererseits aber auch als Fleischlieferat. Denn nach der Unterrichtseinheit sollte Goofy geschlachtet werden.

Als das bekannt wurde, regte sich wüster Protest. Tierschützer, Veganer – das Walddörfer-Gymnasium wurde bestürmt und beinahe lahmgelegt vor Beschimpfungen und flehentlichen Bitten, dem Tier das Leben zu lassen. Wie überhaupt die Idee aufkam, den Ochsen mitzunehmen und was wirklich dahinter steckt, enthüllen wir nun hier. An den Weihnachtstagen kann das Dramolett auch im Familienkreis eingeübt und dargeboten werden.

Juni 2019, Zillertaler Alpen, Klassenfahrt der 8c des Walddörfer-Gymnasiums aus Hamburg. Im Landschulheim. E, L, C, P und M sitzen in ihrem Mehrbettzimmer, gerade sind sie von einer Wanderung zurückgekommen.

E: „Habt ihr gesehen? Aus dem süßen Kalb bei diesem Bauern könnte man gut Schnitzel und so machen.“

L: „Ja, geil, Kalbfleisch. Sehr zart, und die Kutteln verkaufen wir an Tim Mälzer, der macht was Leckeres draus …“

C: „… Hirn nimmt der auch.“

(Alle kichern)

P: „Aber wie kriegen wir das Kalb zu uns? Der Bauer will es doch bestimmt selbst haben.“

M: „Wir müssen eine Geschichte erfinden. Heute läuft alles über Narrative.“

taz am wochenende

Nach einem Jahr voller Abstand und Kontaktbeschränkungen widmen wir uns in unserer Weihnachtsausgabe dem Gefühl, ohne das 2020 wohl erst recht nicht auszuhalten gewesen wäre: der Liebe. Muss man sich wirklich selbst lieben, um geliebt werden zu können? Hilft der Kauf eines Flügels bei der Auseinandersetzung mit dem Kind, das man einmal war? Und was passiert eigentlich mit all den Lebkuchenherzen, die nicht auf Weihnachtsmärkten verkauft werden konnten? Ab Donnerstag am Kiosk, im eKiosk, im praktischen Wochenendabo und rund um die Uhr bei Facebook und Twitter.

P: „Niemand darf wissen, dass wir es eigentlich nur schlachten wollen. Es muss eine Liebesgeschichte sein.“

E: „Kinder so verliebt in ein Kälbchen, dass sie es vom Zillertal bis nach Hamburg mitnehmen oder so.“

(In Gedanken fliegen Herzchen-Emojis umher)

Im Stall. Ein Esel steht da, im Futtertrog ein weißes Bündel. Jesus? Nein, Reste einer Kraftfuttertüte. In einem Verschlag das Kälbchen. Sein Name: Goofy.

Bauer: „Servus! Alles fit?“

P: „Leider schon bald Abreise.“

(E, C und M schmiegen sich ganz doll an Goofy, er schnauft.)

Bauer: „Jo, wos’n dös? Hobts ihr euch verliebt?“

E: „Dürfen wir ihn mit nach Hause nehmen?“

C: „Er wird es gut haben. Außerdem suchen wir noch einen Ochsen für unser traditionelles Krippenspiel zu Weihnachten. Goofy wäre perfekt.“

Bauer: „Meinetwegen könnts den hobn. I würd ihn eh verkaufn; weil der keine Milch gibt, konn i nix mit dem onfongn.“

(Leckerschmecker-Emojis fliegen umher, P postet einen Braten)

Im Landschulheim, der Lehrer wird eingeweiht.

Lehrer: „Super Idee, ich kenne ein tolles Rezept für Ossobuco.“

M: „Hä?“

L: „Knochen mit Loch. Kalbshaxe, Spezialität aus Mailand.“

Lehrer: „Es darf nur niemand wissen, was wir vorhaben. Die Veganisten machen uns sonst die Hölle heiß. Zumal die denken, wir sind eine Waldorfschule.“

Bei einem Bauerngröstel feilen sie an dem Plan.

Lehrer: „Die Lovestory ist gut, die vom Krippenspiel auch, aber es muss noch eine zweite Ebene rein. Was Pädagogisches.“

C: „Ich hab’s! Wir sagen, wir wollen die Absurdität unseres Umgangs mit Tieren erkunden. Wie wir erst verliebt waren in das süße Kälbchen und dann nur sein Fleisch gesehen haben.“

Lehrer: „Sehr gut! So können wir so tun, als würden wir fächerübergreifend am Beispiel von Goofy arbeiten. Ernährungslehre, Ethik, Biologie, Wirtschaft, Umwelt, da ist alles drin.“

M: „Und am Ende gibt’s lecker Schnitzel.“

Alle: „Mmmmh!“

Ja, so fing es an mit Goofy. Eine Petition und ein Shitstorm wütender Tierschützer haben dann verhindert, dass er geschlachtet wird. Er soll nun bis ans Lebensende als Zugochse in einem Museumsdorf ackern. Als Zugochse!

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46 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Inwiefern kann es kein angenehmeres Schicksal sein, ein "glückliches" Leben gehabt zu haben, bevor ein Tier getötet wird? Und warum sollte es einem Ochsen auf dem Lebenshof besser gehen als in dem Museumsdorf?



    Ich sprach zudem nicht von Biohaltung, sondern extensiver Landwirtschaft. Wer die betreibt, ist nicht zwangsläufig ein Tierfreund, meinen Erfahrungen nach - ich arbeite u.a. als Vertragsnaturschutzberaterin - überwiegen sie aber.

    • @Johanna Römer:

      Mir erscheint es perfide, Tieren nach eigenen Vorstellungen ein "gutes Leben" zu bieten, um ihnen dann das wichtigste zu nehmen, ihr Leben. Das wesentlich "angenehmere Schicksal" ist, mit Tieren respektvoll umzugehen UND sie nicht zu töten. Eine solche Sicht/Vorgehensweise würde allerdings das Ende der Tierproduktion zu Folge haben, da die Tierausbeutungsinteressen nicht mehr realisiert werden können. Die beste Lösung wäre in meinen Augen, das Züchten dieser Tiere zu beenden.



      Okay, dann habe ich die Begriffe in einen Topf geworfen. Ìnwiefern werden denn aber Tiere aus "extensiver Landwirtschaft" anders getötet? Inwiefern kann mensch ein*e Tierfreund*in sein, wenn mensch Tiere tötet/töten lässt - obgleich dafür keine Notwendigkeit besteht? Menschen können sich ja gesund vegan ernähren ...

  • Sehr schade. Jeder sollte miterleben, wie aus einem Tier Fleisch wird. Das Schlachten ist dabei ein ganz elementares Erlebnis. Hierdurch kann jeder seine eigenen Erfahrungen machen.

    Aus diesem Grund habe ich den Jagdschein gemacht und stelle meinen Fleischkonsum nach und nach auf selbst erjagtes um. Insgesamt sinkt der Fleischverbrauch hierdurch und mit dem Fleisch aus der Kühltheke hab ich irgendwann nichts mehr zu tun.

    Das Halten und Schlachten sollte nicht durch Petitionen gestoppt werden. E, L, C, P, M und der Lehrer werden jetzt weiter schön industriegezüchtete Tiere essen. Gewinn gleich Null.

    • 1G
      164 (Profil gelöscht)
      @DiMa:

      Selber jagen. Sollten wir alle machen! ;-)

      • 1G
        164 (Profil gelöscht)
        @164 (Profil gelöscht):

        Nachtrag: wenn wir das alle machen gibt es vermutlich fortan große Mengen echten Jägerschnitzels auf dem Markt.

        • @164 (Profil gelöscht):

          Grundsätzlich ist Ihre Forderung sehr gut, nur sollte man dabei bedenken, dass Jagdschein, Jagd und Equipment schon bestimmte finanzielle Ressourcen erfordern. Daher kann dies nicht von jedem ohne weiteres verlangt werden.

          Jeder der Fleisch ist, sollte auch inder Lage sein, ein Tier zu töten.

          Die Auseinandersetzung mit dem Tier ist die weitaus überwiegende Motivation der Teilnehmer von Jagdkursen. Eine Teilnehmerin in unserem Kurs konnte keinen Schuss auf ein Tier abgeben und stellte daher ihren Fleischkonsum ein.

          Diese Erfahrung wäre für die Schüler wünschenswert gewesen.

          • @DiMa:

            Ich wäre mir da nicht so sicher, dass Olaf Mertens das nicht ironisch meinte.



            Wie auch immer, ich bin der Ansicht, dass der Umgang mit Tieren politisch sein sollte. Ich denke, für eine Veränderung des Mensch-Tierverhältnisses, des Speziesismus ("Ich darf das Tier töten, weil ich es einer anderen Spezies zuordne") gibt es gute Argumente. Diesbezüglich wird es schwierig, solche individualisierte Moral, wie Sie es vorschlagen umzusetzen. Die andere Seite der Medaille wäre ja immer noch die Berücksichtigung der Interessen nach Leben und Fähigkeiten (wie Schmerzempfinden) der Tiere, die Sie meinen, jagen zu dürfen. Zumal es keine Notwendigkeit von Tierprodukten für eine gesunde Ernährung gibt, was als Argument für das Töten entsprechend wegfällt.

            • @Uranus:

              Ist mir recht egal, wie er es meinte. Die Idee an sich wäre jedenfalls gut.

              Fleischkonsum ist bereits hochpolitisch. Jede Partei die versucht, den Fleischkonsum einzuschränken muss derzeit mit einer beachtlichen Wählerwut rechnen. Selbst eine Verteuerung des Fleisches auf einen angemessenen Preis hätte erhebliche politische Konsequenzen.

              Kostet ein Kilo Schwein erst mal das Zehnfache könnten sich breite Teile der Bevölkerung dieses nicht mehr leisten. Dies könnte als unsozial empfunden werden.

  • Das ganze Thema ist ein schönes Beispiel, dafrü das es den radikalen Tierschützern nicht um das Wohl der Tiere oder gar der Umwelt geht sondern nur um Aufmerksamkeit und Macht über Menschen

    • @Thomas Dreher:

      Das finde ich nicht. Gerade hier ging es um das Wohl, Schicksal eines Tieres. 'Goofy' ist doch zunächst von seinem geplanten Tod gerettet worden. Leider aber wurde nicht konsequent weiter gehandelt. Ein Lebenshof bot der Schule dann ja an, dass sie für 'Goofy' sorgen würden, was offenbar aber seitens der Schule nicht wahrgenommen wurde ...

  • solange die ausbeutung der tiere andauert wird es nicht oder nur sehr schwer gelingen die biospäre des planeten vor weiterer zerstörung durch den menschen zu schützen

    neben dem ökologischen schaden den die massentierhaltung anrichtet und neben ihrem beitrag zur destabilisierung des klimas muss auch der geistige schaden bedacht werden-dass heisst die brutalisierung des menschen durch die gewöhnung an grausamkeit gegenüber tieren

    so wie sich menschen gegenüber rindern verhalten verhalten sie sich auch gegenüber der erde

  • Gab es alles schon einmal:

    www.spiegel.de/leb...chen-a-754257.html

    Nur wurde das Kaninchen nach einem letztem Streicheln tatsächlich vor den Kinderaugen geschlachtet und gebraten. Das der Sonntagsbraten oder das Fleisch für die Teddygesichtswurst im Kühlregal davor geschlachtet wird, sollte Kindern irgendwann einmal vermittelt werden. Wegschauen und Verdrängen hilft nicht.



    Ich habe als Kind auch die Hausschlachtung von Schweinen erlebt. Als Fleischesser ist mir bis heute bewusst, dass dieser Schritt in meiner Nahrungskette vorkommt.

    • @Hans aus Jena:

      Vermittelt werden sollte die Herkunft der Nahrungsmittel sicherlich. Allerdings muss dafür kein Tier in die Schule gebracht und vor den Augen der Kinder getötet werden. Zumal das nicht der Realität entspricht: das Töten und Zerlegen im Akkord in der Schlachtfabrik. So eine könnte in ansprechenden Alter besucht werden. Filme und Diskussionen sollten aber zumindest Pflicht sein. Es müsste dann um tierethische Auseinandersetzungen gehen - auch um Thematisierung von Karnismus und Veganismus. Wie wird Tierleid gesellschaftlich betrachtet? Zwischen welchen Tiere werden Unterschiede gemacht? Warum ist das so? Wie ist das moralisch zu rechtfertigen (oder auch nicht)?

  • Ich finde es unglaublich. Da beschließt eine Gruppe von Schülern, sich intensiv mit dem Thema Fleischkonsum auseinanderzusetzen, ein Vorhaben, das jeder in die Tat umsetzen sollte. Sie stellten sicher, daß der Ochse ein gutes Ochsenleben hatte. Und dann müssen sie sich dafür tatsächlich anfeinden lassen, von sog. Tierschützern.



    Nur zur Klarstellung: Ich bin seit 15 Jahren Vegetarier. Aber wenn jeder, der Fleisch essen möchte, solches nur aus artgerechter Haltung bezieht, dementsprechend weniger davon ißt, da das nun mal teurer ist, und somit auch ökologisch verantwortlicher handelt, dann freut mich das.



    Und, liebe Tierschützer, bedenkt bitte einmal, daß alle heutigen Nutztiere aussterben, wenn sie sich nicht in menschlicher Obhut befinden. Im Falle von Massentierhaltung wäre das das angenehmere Schicksal, im Falle von einer extensiven Haltung (die im übrigen zusätzlich dem Erhalt artenreichen Grünlands dient) sicher nicht.



    Und warum stürzt ihr euch auf diese Schulklasse und steckt eure Energie nicht stattdessen in die konstruktive Änderung des Landwirtschaftssystems, das große Konzerne fördert und kleinbäuerliche Strukturen systematisch vernichtet? Vielleicht, weil das ja anstregend wäre und Sachkenntnis erfordert?



    Wünsche besinnliche Weihnachtstage!

    • @Johanna Römer:

      manche religionen und nicht wenige der besten verbieten das fleischessen ganz-andere wie zum beispiel der sikhismus erlauben es nur unter sehr restriktiven vorrausetzungen

      in diesem video erklärt ein sikh mit schönen zitaten aus den heiligen schriften



      warum fleischessen gegen die wahrheit (sat) die mässigung( santokh) die barmherzigkeit (daya) und die gerechtigkeit (dharam)



      verstösst:







      www.youtube.com/watch?v=fHOFqW3SRMs

    • @Johanna Römer:

      Ich schätze, das Projekt wurde u.a. deswegen so angefeindet, weil es ein Schulprojekt war und Kinder involviert waren. Die Position von Tierbefreier*innen wäre, dass Bildung Tierhaltung/ausbeutung kritisch beleuchten und Kindern vermitteln soll, dass Tiere Schmerzempfinden und Interesse an Leben haben. Das Projekt widersprach offenbar diesem.



      Es gibt Unterschiede zwischen Tierbefreier*innen/Tierrechtler*innen und Tier"schützer*innen". Erstere sind für eine Abschaffung der Tierproduktion, zweitere nicht. Zweitere wollen bloß dessen Reformierung (größere Käfige). Obgleich zweitere vorgeben, Tiere schützen zu wollen, haben sie irrigerweise meist nichts gegen deren Tötung.



      Inwiefern sollten Tötungen ein angenehmeres Schicksal sein, wenn die Tiere zuvor ein "glückliches Leben" gehabt hätten? Wohlgemerkt ist die Tierproduktion gänzlich industrialisiert. Auch "Bio"-Tiere werden im Akkord im Schlachthaus getötet.

  • Als ich ein Kind war, gab es beim Großvater einmal im Jahr eine Hausschlachtung.

    Für uns war das eine Riesensache. Man kaufte das Schwein bei einem Bauern, buchte den Metzger für ein paar Stunden und losging es.

    Wir Kind wurden auch miteinbezogen. Ich erinnere mich, wie ich an einem großen Topf stand, den Arm bis zur Schulter im Blut des Tieres, das bewegt werden musste, damit es nicht gerinnt und weiterverarbeitet werden konnte.

    Bis auf ein paar Neurosen, zum Beispiel rühre ich nicht mehr gerne in Blut, hat mir das nichts Schlechtes eingebracht.

    Frohes Fest!

  • Mir sagte die Story nichts, aber ich dachte mir, wenn es eine Petition gibt, dem Weg der Welt mitzuteilen, das man gegen Krieg, Armut, Hunger, zu teures Bier und schlechtes Wetter ist, aber effektiv persönlich nichts daran ändern möchte, musst du dir doch mal anschauen.

    "Zeigen Sie Herz! Ersparen Sie den Kindern die Lebenslast, am Tod beziehungsweise der Gefangenschaft eines von ihnen einst geretteten Kälbchens mitschuldig zu sein. Gewähren Sie Goofy Freiheit und ein artgerechtes Leben auf einem Lebenshof!"

    Aus der Petition...

    Wenn schon sowas unter "Lebenslast" fällt, alter Schwede, da werden noch einige größere Kalbiber auf die zukommen, was machen die Kinder denn dann?

    • @Sven Günther:

      Tränchen.;-)



      Sie verstehen das.



      Kalbiber - sieht einfach zu schön aus.

      • @Ringelnatz1:

        Ups, ich hab wahrscheinlich schon unbewusst über Kalbsrezepte nachgedacht.

  • Schön geschrieben.

    An den berühmten T's ändert sich halt nichts.



    Heute T wie Tier.



    (Ein T wo'n I oder n' O folgt wäre heute unangebracht.)

    .. P postet einen Braten.. Juti!

    • @Ringelnatz1:

      Als Bauernenkel & gerade noch Kriegskind - dem Kaninchenwurst & Angorawolle & dafür Futter organisieren (mein großes Bruderherz ging erst dann zur Schule!;) alltäglich war.



      Wie sein “Morchen“ 🐓 schlachten & 🍗 essen bei Familienzusammenführung 1951 SBZ/DDR => WestZone/BRD - too.



      & sodann -



      Aufgewachsen - auch - auf den Höfen der Altvorderen etc halte mich an Loriot



      “Sagen Sie jetzt nichts!“ Langfassung 🍐



      m.youtube.com/watch?v=HxGA40bARWM



      & logo



      🧑‍🎄 🌲Ohwie lacht 🌲🎅🏻

      Na Mahlzeit



      (Is ja auch mein - “erster - Ruhestand!“;)

      • @Lowandorder:

        Ick habe det allet offen Dorf da war ich schon in Bö. "gelernt".(zu gesehen)



        Schwein schlachten, Kaninchen schl. und häuten, man das ging bei Schwv. schnell.



        Meine Großtat war Huhn fangen, Kopp ab- Beil und als ich anfing zu rupfen hat mir Schwm. Huhn aus se Hand gerissen . Zu blöd!(Ich)



        Im Keller war'ne Räucherkammer. Fremdschlachtung haben immer zum Räuch. vorbeigebracht. Leberwürste und Rotwürste immer leicht anderen Geschmack. Schmatzi, schmatzi!

        Der Kellner im Link ist G. Dudenhöfer.



        Den kann ich mir auch ab und zu reinziehen.



        Mir gefällt der Dialekt.



        www.youtube.com/watch?v=lL5AJoafsEY

      • @Lowandorder:

        Däh&Zisch - Mailtütenfrisch - legt nach -

        “ "Sagaen Sie jetzt nichts."



        Doch. Früher war mehr Lametta: www.youtube.com/watch?v=F7ijGAng4jI

        kurz - Stimmt -

        unterm——- btw aber doch noch —



        Als Junge habe ich die Industrialisierung der Landwirtschaft bis hück erlebt!



        “Hei is tonn Faarkengriipen nich to bruuken!“ liebevoll für O-Beine. Ergibt heute keinen Sinn mehr.



        Wenn bei meinen Cousins die Schweine - wie die Kühe bei Winterstallhaltung - streng abgeschirmt - am Futterautomaten nur it-gesteuert was kriegen - wenn sie wieder dran sind!



        Der erkennt jedes Tier! - Algorithmen -nix Anna log!

        Na Mahlzeit

  • Stellungnahme einer Kinder – und Jugendtherapeutin:



    "Die Schlachtung des Tieres war für alle in der Klasse ein herausfordernder und akzeptierter Teil des Lebens auf einem landwirtschaftlichen Hof“, behauptet der Schulleiter des Walddörfer Gymnasiums, Jürgen Solf, in einer Pressemitteilung. Für Kindertherapeutin Yvonne Kossmann aus dem Landkreis Mayen-Koblenz in Rheinland-Pfalz ist die Betonung, dass alle in der Klasse die Schlachtung des Tieres akzeptiert hätten ein Beleg dafür, dass das Thema „emotional nur sehr einseitig bearbeitet worden sein kann“. Es traue sich niemand in der Klasse eine andere Position zu vertreten. „Das ist sehr bedenklich. Mitgefühl sei für Kinder sehr wichtig um sich eine eigene Meinung bilden zu können. Es geht darum, dass sich Kinder für Schwächere einsetzen. Ein Kind soll ja lernen, die Welt besser zu machen und dazu ist Empathie für Kinder besonders wichtig. Aber eine Schlachtung sorgt für Verrohung und kann bei Jugendlichen zu Alpträumen und depressiven Phasen führen, aber auch zu länger andauernden oder dauerhaften emotionalen Defiziten.“ Die Expertin rät der Schulleitung, externe Hilfe in Anspruch zu nehmen, um alle Aspekte und Meinungen, die das Leben und den ursprünglich geplanten Tod des Tieres betreffen, mit den Jugendlichen zu besprechen. Denn emotional gesunde Kinder würden sich riesig darüber freuen, dass sich ein Lebenshof bereit erklärt, ihr Kälbchen aufzunehmen."



    www.stiftung-fuer-...jugendtherapeutin/

    • @Uranus:

      "Es traue sich niemand in der Klasse eine andere Position zu vertreten."

      Aha. Eine Therapeutin mit Glaskugel :-)

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Zugegeben ohne einzelne Befragung der Schüler*innen wäre dies nicht festzustellen. Zweifel an der Darstellung des Schulleiters kann ich aber nachvollziehen. Inwieweit die sich bestätigen würden, ist dann eine andere Frage. Mag sein, dass alle Schüler*innen mit der Tötung konform gegangen wären. Fragt sich, wie sich weiterhin beteiligt worden wäre, wie die Mitbestimmung über die Schlachtung ausgesehen hätte ... Klar scheint mir, dass das Interesse von Goofy nach Leben offenbar nicht konsequent berücksichtigt wurde.

    • @Uranus:

      Die Therapeutin Kossmann meint also zu wissen, wie "emotional gesunde" Kinder denken. Kinder/Jugendliche, die nicht ihrer Meinung sind, werden damit von ihr einfach für krank erklärt. Zugleich fordert die "Expertin", dass alle Aspekte und Meinungen besprochen werden damit sich die Schüler eine "eigene Meinung" bilden können. Aber diese "eigene Meinung" der Kinder muss zwingend die eigene Meinung der Therapeutin sein, sonst werden die Kinder als psychisch krank abgestempelt. Und das bezeichnet sie dann noch als (externe) "Hilfe". Geht's noch?

      • @Budzylein:

        Mh, gänzlich konform gehe ich mit der Aussage der Therapeutin nicht. Speziesismus und Karnismus müssten da deutlicher berücksichtigt werden:



        die Normalität der Tierausbeutung,



        die Wirkmächtigkeit der Kategorisierung von Rindern u.ä. als "Nutztiere",



        das zweckgebundene Denken von 'Goofy' bzw. dessen Existenz als Fleischlieferant,



        die Verdinglichung eines schmerzempfindenden Lebewesens, die wirkmächtige Umwandlung des Subjektes in ein Objekt



        ...



        In gewisser Weise kann gesagt werden, dass die Normalität, die hiesigen Mensch-Tierverhältnisse krank sind und die Schüler*innen sich offenbar für ein unreflektiertes Ausleben dieser entschieden haben. Zumal wirtschaftliche Zwänge als Erklärung für deren Entscheidung nicht herangezogen werden könnten.

    • 9G
      95692 (Profil gelöscht)
      @Uranus:

      In der Vergangenheit als es noch kleine Bauerhöfe mit Hofschlachtung gab war es für die Kinder natürlich mitzuerleben wie ein Tier geschlachtet wurde und wie die Wurst aufs Brot kommt ohne dabei psychische Verhaltensauffällinkeiten davonzutragen.

      Siehe z.B.

      www.bo.de/lokales/...achtung-einer-kuh#

      oder auch

      www.lokalkompass.d...ert-hatte_a1313472

      auch Interessant eine



      rentierschlachtung in Norwegen und den anschließenden Shitstorm



      www.stuttgarter-ze...-763a5d30db0b.html

      • @95692 (Profil gelöscht):

        Gesellschaften tendieren dazu, sich und seine Kultur zu reproduzieren. Veränderungen gehören aber genauso zur Entwicklung dazu, ausgelöst durch Hinterfragung von Verhältnissen, Strukturen und Werte. Im Zuge der Ausweitung und Industrialisierung der Tierproduktion ist selbige immer mehr in die Kritik geraten. Hat es vorher einzelne Vegetarier*innen gegeben, wird die Kritik umfassender und viele Menschen werden nicht nur Vegetarier*innen sondern auch Veganer*innen (auch in Norwegen). Deren Erkenntnis ist, dass Tiere Schmerzen empfinden und Interesse am Leben haben. Wobei es im allgemeinen ja eine Basis dafür bereits gibt. Weder Würmer, Käfer noch Hunde sollten gequält werden, wird den Menschen hier und auch in anderen Gesellschaften anerzogen. Der Veganismus besagt nun u.a., dass auch bspw. Rinder und Schweine zu berücksichtigen sind. Tierproduktion bedeutet Leid, welches vermieden werden sollte. Eine gesunde vegane Ernährung ist möglich. Insofern finde ich es nur schlüssig, auf Mitgefühl aufzubauen und weiterzuentwickeln. Kindern beizubringen, Tiere, deren Schmerzempfinden und Interesse an Leben, zu respektieren anstatt Kinder daran zu gewöhnen, Tiere zu quälen, und ihnen zu suggerieren, sie bräuchten Tierprodukte für ihre Ernährung.

        • 9G
          95692 (Profil gelöscht)
          @Uranus:

          Damit währen wir wieder dabei, das auch Pflanzern Lebewesen sind und Verletzungen empfinden. Und damit währen wir auch wieder dabei ob eine Vegane Ernährung wirklich SOO gesund und möglich ist.



          Egal wie, Mensch muß anderen Lebewesen Leid und Tot zufügen um sich ernähren zu können usw.usf.

          • @95692 (Profil gelöscht):

            Zwischen einem Schwein und einer Kartoffel gibt es wesentliche Unterschiede - Gehirn, Nervensystem, Bewusstsein ... Das Gleichsetzen des Tötens eines Schweines mit dem Ernten einer Kartoffel wäre absurd.



            Falls Sie allerdings dennoch Bedenken haben sollten und Ihnen Pflanzen so wichtig sind, können Sie sich ja frutarisch ernähren.



            Sicher ist vegane Ernährung gesund und möglich ist sie hier auch. Wie jede Ernährungsform sollte sie ausgewogen sein. Um VitaminB12-Mangel vorzubeugen, ist Vitamin B12 zu supplementieren.

    • @Uranus:

      Wir sollten alle einen Ochsen in Pflege nehmen. Kann dann, vors Auto gespannt, massiv dabei helfen fossile Energie ein zu sparen! Aber die Methan/CO² Bilanz dabei nicht aus dem Auge verlieren!



      Nur, ich bezweifele, das Jugendtherapeuten den UNTERSCHIED zw. einem Ochsen & einem Bullen bekannt ist.



      Gr Sikasuu



      Ps. Zur Weiterbildung:



      de.wikipedia.org/wiki/Ochse

      • @Sikasuu:

        Machen Sie da mal nicht die Rechnung ohne radikale Tierschützer*innen.



        Meines Wissens hat das Drama noch einen weiteren Akt.



        In einer Art Museumsdorf sollte der Ochse an ein paar Tagen im Jahr vorführen, wozu seine Vorfahren jahrhundertelang gebraucht wurden, also pflügen, Wagen ziehen etc.. Auch das hat einen enormen Shitstorm nebst Petition von Leuten bewirkt, die finden, so ein Tier möge seine Tage doch bitte in gepflegter Langeweile zubringen und sich nicht mit Lernen und Aneignen neuer Bewegungsabläufe belasten.

        • @Fezi:

          Jaja, erst der Mensch sorgt für den Sinn der Tiere. Was wären die Tiere doch ohne ihn? ;-/

          • @Uranus:

            Nun ja, bei einer Haustierrasse, die ohne Menschen überhaupt nicht existieren würde? In einem völlig von Menschen kontrollierten Lebensraum?



            Für Wildtiere in ihrem angestammten Habitat gebe ich Ihnen recht. Ochsen kommen da aber nicht so oft vor.

    • @Uranus:

      "Denn emotional gesunde Kinder würden sich riesig darüber freuen, dass sich ein Lebenshof bereit erklärt, ihr Kälbchen aufzunehmen."

      Na, das erzählen sie mal Menschen, die auf einem vielleicht noch etwas traditionellerem Bauernhof aufgewachsen sind, dass sie ganz bestimmt keine "emotional gesunden Kinder" gewesen sein können. Oder Heranwachsende in traditionellen Jäger- und Sammlergesellschaften. Alles verrohte Bestien?

      Das andere Lebewesen für unser Überleben sterben müssen ist unausweichlicher Teil unserer Natur und richtig und pädagogisch sinnvoll nahe gebracht sollten die meisten Teenager damit auch irgendwie umgehen können.

      • @Snip Snap:

        Es ist eine Frage der Sichtweise, der Strukturen, inwieweit es moralisch ok sein kann, Rinder/Schweine ..., von denen die Halter*innen meinen, dass sie ein "gutes Leben" gehabt hätten, für den Gaumenkitzel zu töten. Tierbefreier*inen/Veganer*innen sprechen sich gegen diese Tötungen aus. Der Bezugsrahmen ist dabei zuallererst Deutschland, dann die "westliche Welt", die den Großteil der gigantische Tierproduktion betreiben.



        Auch hierzulande werden keine "Bestien" herangezogen. Hierzulande wird Kindern durchaus beigebracht, dass Tiere, sogar Würmer und Käfer, nicht zu quälen sind. Und das hat gute Gründe. Schließlich empfinden Tiere Schmerzen. Diese Erkenntnis sollte allerdings auch auf das Tier, von dem das Produkt auf dem Teller stammt, übertragen werden. Zumal bei jenen (Rinder, Schweine usw.) Interessen, Bedürfnisse und Fähigkeiten noch einfacher zu deuten und beispielsweise von anderen Lebewesen wie Pflanzen zu unterscheiden sind. Die Voraussetzungen für eine tierproduktfreie Ernährung hat der moderne Mensch selbst geschaffen (Ackerbau, Konservierungsmethoden, Ernährungswissenschaften usw.). Ein Großteil des Veganismus heißt, dies konsequenter anzuwenden und sich irreführender Plattitüden entgegenzustellen.

        • @Uranus:

          Hat nur alles nichts mit dem eigentlichen (Gegen-)Argumenet zu tun. Mein Punkt war schlicht und einfach der, dass die Implikation, dass die Entscheidung der Klasse gegen emotionale Gesundheit spricht, Schwachsinn ist.

          • @Snip Snap:

            Die meisten Kinder sind gegenüber Tieren empathisch bzw. wurden so erzogen. Dem steht Karnismus und Speziesismus entgegen. Es ist durchaus anzunehmen, dass eine Schlachtung Kinder verstören kann. Diese wäre ja noch erst im nächsten Jahr auf sie zugekommen. Wobei deren Historie zu berücksichtigen ist: Als 8-Klässler*innen retteten sie erst das Kalb, kümmerten sich regelmäßig um ihn, bauten eine Beziehung zu ihm auf, gaben ihm einen Namen und sollen dann alle (!) nach 1,5 Jahren dessen Schlachtung als "normal" empfinden/akzeptieren? Ich bezweifle das.



            Zu den Kindern, die auf "traditionelleren Bauernhöfen" aufwachsen. Diese kriegen die Werte, Tradition, Beruf ihrer Eltern vermittelt. Für diese Kinder wird Aufziehen und Abtransport zu Tötungen Normalität. Allerdings gibt es auch da ein paar, die sich nicht damit abfinden können. Jan Gerdes vom (Lebens)Hof Butenland z.B. war eine Zeit selbst Tierhalter, ehe er es aus ethischen Gründen aufgab.

            • @Uranus:

              Ist ja gut, du hast Recht. Bist erhaben, empathisch und feingeistig allen überlegen und ein wunderbarer Mensch unter Monstern. Noch etwas Weihrauch gefällig?

              • @Hampelstielz:

                Ist ja schön, dass Sie sich in Spott flüchten. ;-) Bleibt zu hoffen, dass sich in Ihrer Interpretation, auf Basis dessen Sie Ihren Spott aufbauen, nicht zu viel Funken der Wahrheit finden lassen und Sie glaubten, ich argumentierte hier aus Distinktionsgründen. Haben Sie in Betracht gezogen, dass es tatsächlich um die unvorstellbar große Zahl an "Nutztieren" und deren alltäglichen Leid geht? 763 Millionen geschlachteter Tiere jährlich in Deutschland, um eine Zahl zu nennen. Das ist das 9-fache der Population in Deutschland. Wäre doch toll, wenn dieses Leid vermindert werden würde, oder nicht?

                • @Uranus:

                  *der menschlichen Population

                  • @Uranus:

                    Anmerkung: unter der Zahl der 763 Millionen sind nur die Landtiere zusammengefasst. Die große Zahl der getöteten Meerestieren kommt noch dazu.

      • @Snip Snap:

        "Na, das erzählen sie mal Menschen, die auf einem vielleicht noch etwas traditionellerem Bauernhof aufgewachsen sind, dass sie ganz bestimmt keine "emotional gesunden Kinder" gewesen sein können."

        Das passiert doch indirekt. Wer anders ist, ist nicht normal...