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Vor dem Gipfel in HamburgEin Spezialknast für G-20-Gegner

Die Hamburger Polizei hat eine Gefangenensammelstelle eingerichtet. Militante G-20-Gegner*innen sollen bis zu zehn Stunden festgehalten werden.

Vorerst nur für Journalisten und Polizisten geöffnet: das Containergefängnis in Hamburg Foto: reuters

Hamburg taz | Lange sollen die Gefangenen hier nicht einsitzen – man wolle gewalttätige G-20-Gegner*innen durchschleusen, sagte ein Polizeisprecher. Am Dienstag hat die Hamburger Polizei der Öffentlichkeit ihre eigens für die Proteste gegen den G-20-Gipfel vom 7. und 8. Juli eingerichtete Gefangenensammelstelle (Gesa) präsentiert. Die Polizei rechnet mit massiven Ausschreitungen und spricht von 8.000 gewaltbereiten Linksextremen aus dem In- und Ausland.

Schon am Donnerstag soll die G-20-Gesa in Betrieb gehen. Dann beginnt auch der „größte Polizeieinsatz in der Geschichte Hamburgs“, wie es Einsatzleiter Hartmut Dudde vergangene Woche vor der Presse angekündigt hat. Dafür hat die Stadt für schätzungsweise 3 Millionen Euro eine ehemalige Großmarkthalle in Harburg umgebaut – die genauen Kosten könne man noch nicht absehen, sagte ein Polizeisprecher.

Im Herbst 2015 waren an dieser Stelle 1.400 Geflüchtete untergekommen, zuletzt lebten noch 500 Menschen in der Halle. Jetzt ist Platz für 400 G-20-Gefangene. In Containern, die in der 11.000 Quadratmeter großen Halle stehen, sollen sie festgehalten werden, bevor sie einer Richter*in vorgeführt werden.

Das ist das Besondere an der G-20-Gesa: Direkt auf dem Grundstück, neben dem Gefangenentrakt, werden während der Gipfeltage und in der Woche davor rund um die Uhr Richter*innen arbeiten, um über den Freiheitsentzug der Demonstrant*innen zu entscheiden.

Im Zweifel: nackig machen

Jede Ingewahrsamnahme ist nach dem Gesetz „unverzüglich“ – also schnellstmöglich – von einer Haftrichter*in zu überprüfen. Der polizeiliche „Unterbindungsgewahrsam“, der bis zu zwei Wochen andauern kann, muss richterlich abgesegnet werden.

Das normalerweise zuständige Amtsgericht aber liegt direkt an der roten Zone um den Tagungsort Messehallen und wird deshalb kaum arbeitsfähig sein. Alle G-20-Fälle sollen auf der südlichen Elbseite in Harburg abgewickelt werden.

„Das ist Gewaltenteilung par excellence“, schwärmte Polizeisprecher Ulf Wundrack. Mit den Richter*innen direkt auf dem Gesa-Gelände sollen die Festgenommenen „innerhalb kürzester Zeit, spätestens aber nach sechs bis zehn Stunden, eine*r Richter*in vorgeführt werden – und dann raus oder in den Knast kommen. Auf der Elbhalbinsel Hahnhöfersand wurde das ehemalige Frauengefängnis vor dem Gipfel zum Untersuchungsknast umgebaut.

Das Prozedere in der G-20-Gesa ist so geplant: Zuerst soll in zehn Containern vor der Halle im Schnellverfahren die Identität der Demonstrant*innen festgestellt werden. Per Fingerabdruck-Scan wird jede*r elektronisch erfasst. In einer Kabine erfolgt eine genauere Durchsuchung – also im Zweifel: nackig machen. Danach müssen die Demonstrant*innen zur Vernehmung in einen anderen Container. Wer bei der Festnahme Widerstand geleistet hat oder als „besonders renitent“ aufgefallen ist, kommt in eine 3,2 Quadratmeter-Einzelzelle. Darin: eine Liege ohne Matratze. Durch einen Türspion können Polizist*innen die Insassen beobachten.

Neben 50 Einzelzellen gibt es 70 Sammelzellen von je 9 Quadratmetern Größe. Dort sollen bis zu fünf Personen einsitzen – macht also 1,8 Quadratmeter Platz pro Person. Toiletten gibt es nur draußen. Die Hamburger Linkspartei kritisierte die Unterbringung als „menschenunwürdig“. Die Polizei verweist dagegen auf die Nationale Stelle zur Verhütung von Folter, die ihr Okay für die Gesa gegeben habe.

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63 Kommentare

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  • Guantanamo in Hamburg! Danke Frau Merkel. Aber nachdem die Hamburger aus gutem Grund Olympia nicht hier haben wollten, hat sie mal eben den Gipfel nach Hamburg/Schanze diktiert. Warum nur? A) sie hat nun an alle verfluchten Geheimdienste der Beteiligten ebenfalls die Einladung zu Hamburgs Totalüberwachung ausgesprochen - diese wird dankend angenommen werden. Nur ist ein Abzug nach Ende nicht vorgesehen. Und begründen lässt sich das dann ganz einfach mit der von ihr kalkulierten und ganz bewusst provozierten Randale - Faschismus/Totalitarismus/Propagande abwählen! Ich bin dabei!

  • Natürlich läßt sich dieser „Spezialknast“ auch nach dem G-20-Gipfel noch weiterhin wunderbar zur Disziplinierung größerer Menschenmassen verwenden. Da kann der Olaf Scholz doch froh sein, dass Merkel ihm mit dem Gipfel in Hamburg ein solches „Geschenk“ gemacht hat. In Zukunft heist es in Hamburg dann häufiger: „Wer uns'rem Mist nicht applaudiert, wird in die Gesa überführt.“, oder „Versammlungsrecht, das ist doch klar, für Präsis im Hotel für andre in der Gesa.“

    • @Rainer B.:

      Solche Dinge werden nur nach Bedarf aufgebaut. Das kostet noch mehr Steuergelder...

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Die, die dafür einen Bedarf sehen und die, die diese Maßnahmen dann bezahlen sollen, sind doch nie dieselben.

        • @Rainer B.:

          Natürlich. So ist das auch gedacht...

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    Hamburg, ein Polizeistaat par excellence.

    • @81331 (Profil gelöscht):

      Sie meinen so wie Nordkorea?

      • @Alexander Stein:

        Warum muss immer gleich jede*r mit Nord-Korea kommen...?

        • @Neinjetztnicht:

          Aufgrund verquer vertretenen Anti-Kommunismus?

          • @Uranus:

            Was hat Nordkorea mit Kommunismus zu tun?

      • 8G
        81331 (Profil gelöscht)
        @Alexander Stein:

        ...ja, kommt dem schon ziemlich nahe, nur unter dem Deckmäntelchen 'Demokratie'.

        Frage an Sie, wer ist der Knecht, wer ist der Herr?

  • Nach dem Gipfel könnte man diesen Knast - übergangsweise - für Sprachverhunzer und insbesondere Sprachverhunzerinnen verwenden - so lange bis die von ihrem Tun ablassen.

     

    Die Kosten für diesen Sonderknast könnte man ja wahlweise auf die Insassen oder auf die Besucher des G20 Gipfels umlegen. Macht man beides könnte die Stadt Hamburg vielleicht noch einen satten Gewinn einfahren...

  • So ein Aufwand wegen G20.

  • 7G
    74450 (Profil gelöscht)

    Vielleicht kappen ja ein paar Schlaumeier die Bahnleitungen nach Hamburg. Mal sehn, wie viele Demonstrierende es dann dorthin schaffen.

  • Ich finde es mal wieder sehr interessant, dass hier demonstrierende Personen automatisch in die linke politische Ecke eingeordnet werden. Man sollte doch, angesichts der öffentlichen Pöbeleien gegen unsere Regierenden, auch etwas von den Rechten hören können. Aber nein! Wenn es um wirklich sinnvolles Demonstrieren geht, um den Wunsch nach positiver Veränderung und mehr Gerechtigkeit, da sind AfD und Co stumm und ihre kreuzdämliche Anhängerschaft tatenlos. Oder kann sich jemand vorstellen, das man so einen schönen teuren Übergangsknast auch für Nazis einrichten würde??

    • @Holzkopf:

      Warten Sie doch mal ab. Vielleicht werden sich zum G20-Gipfel auch rechte, vielleicht sogar islamistische Demonstranten einfinden ?

  • Also ich kann unter http://www.nationale-stelle.de/besuche/ nicht nachvollziehen, dass die Nationale Stelle diese Einrichtung in Augenschein genommen hätte... Hat das jemand überprüft, oder wird die Aussage der Polizei einfach übernommen?

  • Ziemlicher Aufwand, damit die "Großen" der ausprobieren können, wer den tollsten Händedruck hat.

     

    Da kann man nur Obelix zitieren...

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      @ WARUM_DENKT_KEINER_NACH

      Anlässlich der Reise nach Britannien wundert sich Obelix über das „Weekend“ und über die Gewohnheit der Briten, um fünf Uhr „lauwarmes Wasser“ zu trinken.

      Wie immer, wenn etwas in seine kleine Welt nicht passt, urteilt er: „Die spinnen, die XXX“. Der Zuschauer lacht über Obelix‘ Ahnungslosigkeit.

       

      Einen ähnlichen Eindruck habe ich, wenn ich Ihre G20-Einschätzung lese: „Ziemlicher Aufwand, damit die "Großen" der (Welt) ausprobieren können, wer den tollsten Händedruck hat“!

      • @Pfanni:

        Ach Sie gehören zu den Naiven, die denken, bei diesen Zirkus kommt etwas heraus, das den Aufwand rechtfertigt?

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Jedenfalls gehöre ich nicht zu den Naiven, die denken: „Wir machen unser Ding, sollen DIE ihr’s machen!“. Die Wahrscheinlichkeit, dass alles wie gehabt weitergeht ist geringer, als die Gefahr, dass sich die großen Damen und Herren auf was auch immer einigen – und wir kommen für die Kosten auf (weil bezahlt, wer Geld hat)!

          • @Pfanni:

            Ich bin sehr dafür, dass sich die "Großen" dieser Welt zusammensetzen und die Probleme des Planeten angehen. Aber diese "Gipfel" sind zur reinen Showveranstaltung verkommen. Der Aufwand steht in keinem Verhältnis zum möglichen Ergebnis.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Auch cool, mit identitären Galliern anzukommen...

          http://www.taz.de/!5382279/

           

          :D

          • @Neinjetztnicht:

            Das sollte eigentlich an Pfanni gehen... sorry!

  • 3G
    32795 (Profil gelöscht)

    Revolutionäre*Innen die durch die Stadt ziehen und sich mit eine*r vom Deutschen Grundgesetz gezügelten (wers nicht glaubt versucht das Spielchen einfach mal in Nordkorea) Polizei (m/w) kloppen? Joa, wenn das mal nicht revolutionär ist...

     

    Irgendwie ist es schon erstaunlich. Die Revolutionärinnen und Revolutionäre wollen genau da hin wo hunderte fiese GeheimdienstlerInnen aus aller Welt schwerbewaffnet auf ihre Oberinnen und Ober aufpassen. Meiner Meinung nach müssen die Mitglieder und Ohnegliederinnen des schwarzen Blocks der Polizei auf Knien danken wenn man sie in den G20-Knast sperrt. Ich meine, die Polizei könnte sie einfach durchlassen und schonmal Leichensäcke holen gehen.

     

    Das Problem bei der Gewalt ist, wenn man mit Gewalt erfolgreich sein will, dann muss man/frau selbst zum gewalttätigsten Schweinehund (m/w) weit und breit werden.

     

    Nietzsche hatt euch gewarnt, die Sache mit dem Abgrund war kein Witz...

    • @32795 (Profil gelöscht):

      1. bezweifel ich irgendwie, dass Sie mit der nord-koreanischen Polizei schonmal in Kontakt waren (trotzdem stimmt es wahrscheinlich, da geht es vermutlich etwas anders zu).

       

      2. machen Sie aber im gleichen Zuge mit Ihrem Kommentar umso deutlicher warum mensch dorthin gehen sollte. Es ist ein treffen der (unter anderem) 20 "gewaltätigsten Schweinehunde" (tolle Formulierung) der Welt. Und so etwas soll einfach so stattfinden?

       

      Und SIE müssen da ja auch nicht hin, aber vielleicht müssen SIE sich dann in 20 Jahren fragen, ob es nicht besser gewesen wäre damals schon etwas mehr getan zu haben...

  • Demonstant*innen ?

     

    Können sich dadurch demonstrierende Menschen, die sich für kein Geschlecht entscheiden können oder wollen, nicht ausgeschlossen fühlen ?

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Nikolai Nikitin:

      Warum? Die sind doch mitgenannt. Dafür das Sternchen.

  • Militantes Verhalten geht gar nicht. Hoffen wir, dass Polizei und Justiz Gewalt schon im Keim ersticken und hart durchgreifen.

    • @Nikolai Nikitin:

      Ach nee? Sie oberster Verfechter dieser Demokratie.

       

      Und jetzt müssten wir uns erstmal mit dem Begriff militant auseinandersetzen.

      http://www.duden.de/rechtschreibung/militant

       

      Militant, auch kämpferisch, entschlossen... ich finde das sind durchaus Dinge, die auf jeder Demo etwas zu suchen haben. Wenn mensch nicht hinter den Zielen einer Demo steht, braucht er/sie ja nicht hingehen. Aber diejenighen, die dorthingehen, sollten dies auch mit inbrunst und Überzeugung tun, ansonsten verkommt der Protest zu einem lauen Lüftchen.

       

      Und ja, die Bullen legen den Begriff vermutlich eher mit gewaltbereit aus, nicht erwähnend, dass häufig die Gewalt in erster Linie von denen ausgeht und Teilnehmer einer Demo sich dann, evtl auch militant, verteidigen.

      • @Neinjetztnicht:

        Leute, die gewaltsam demonstrieren, schaden der berichtigten Kritik der friedlichen Demonstranten. Dieser Gewalt gegenüber sollten Polizei und Justiz so wenig Toleranz zeigen wie gegenüber rechter und islamistischer Gewalt.

        • @Nikolai Nikitin:

          Ach, mal wieder die alte Spaltungsleiher von "guten" und "bösen" Demonstrant_innen - gähn...

          Da sind Sie ja schön dem "guten" Staat auf den Leim gegangen, wa?

          • 7G
            74450 (Profil gelöscht)
            @Uranus:

            Es gibt keine guten und schlechten Demonstrierende. Es gibt Demonstrierende und es gibt Gewalt*täterinnen. Letzte haben nichts zu sagen und stören nur.

            • @74450 (Profil gelöscht):

              "Es gibt Demonstrierende und es gibt Gewalt*täterinnen."

               

              Sie meinen Demonstrierende und Cops?

              • 7G
                74450 (Profil gelöscht)
                @Neinjetztnicht:

                Polizeibeamt*innen sind noch eine dritte Kategorie. Im Vergleich zu den gewalttätigen Spinnern gilt bei den Beamt*innen jedoch Bömnermanns Spruch: "Polizei darf das!" :D

        • @Nikolai Nikitin:

          ab wann ist denn nach ihnen eine demo gewaltsam?

          ist ein brennender reifenstapel schon "gewalt" - wenn ja, gegen wen eigentlich?

          • @Peter Womm:

            Die giftigen Rauchgase aus brennenden Reifenstapeln bedeuten eine gewaltsame gesundheitliche Gefährdung für Demonstranten. Diese sind ein NoGo.

            • @Nikolai Nikitin:

              Ohhh, stimmt ja... soooo viel schlimmer als Knüppel und Pfeffer gegen friedliche Sitzblockaden... oder Wasserwerfer... dienen natürlich nur der Abkühlung erhitzter Gemüter. Naja, meistens... manchmal erblinden da auch Rentner. (u.a. Stuttgart21, schon vergessen?)... ups

               

              Ich fasse mal zusammen, Ihre tollen Ausschweifungen:

               

              - Staatliche Gewalt (die Menschen nicht selten mit ernsten Verletzungen zumindest ins Krankenhaus bringt) = gute Gewalt, weil ja vom Staat ausgeübt, der ja das "Gewaltmonopol" besitzt.

               

              - brennende Barrikaden, Fäuste und Schubsen, manch eine*r greift evtl auch zu Flasche oder Stein (im Übrigen nicht mein Ding, aber verstehen kann ich das wohl) = böse Gewalt, weil diese Menschen "KEIN RECHT" dazu haben....?

               

              Verstehe ich Sie soweit richtig? Sehen Sie da eine Verhältnismäßigkeit?

               

              Und sollten Sie es noch so oft behaupten, ich glaube Ihnen einfach nicht, dass Sie besonders viel Demoerfahrung haben. Wer die hat, der schreibt nicht so einen Unsinn.

              • @Neinjetztnicht:

                Alles BlaBla, das Sie sich hier zusammengedichtet haben. Nichts von dem habe ich behauptet. Im Ggs zu mir scheinen Sie bereits die eine oder andere frustrierende Demo-Erfahrung gemacht haben.

                • @Nikolai Nikitin:

                  "Militantes Verhalten geht gar nicht. Hoffen wir, dass Polizei und Justiz Gewalt schon im Keim ersticken und hart durchgreifen."

                  - Gute Gewalt/Böse Gewalt

                   

                  "Die giftigen Rauchgase aus brennenden Reifenstapeln bedeuten eine gewaltsame gesundheitliche Gefährdung für Demonstranten. Diese sind ein NoGo."

                   

                  Ok, hier beziehen Sie sich auf die Gesundheitsgefährdung durch von demonstrierenden Menschen durch brennende Gegenstände. Das dieses Argument aber eher lächerlich im Vergleich ist haben Sie ja vielleicht auch schon gemerkt.

                   

                  Aber das ist ja alles nur "BlaBla" was ich schrieb und Sie haben nichts davon behauptet.

                   

                  Aber immerhin, Ihr letzter Satz haut hin... leider.

                  • 7G
                    74450 (Profil gelöscht)
                    @Neinjetztnicht:

                    "Aber immerhin, Ihr letzter Satz haut hin... leider."

                     

                    Vielleicht sollten Sie Ihre Demostrategie überdenken. Wer zu Gewalt greift, wird keine Erfolge feiern, nur Frust ernten. Versuchen Sie es mal friedlich! ;)

                     

                    Oder bringen Sie gute Argumente, warum Demonstrierende in Hamburg gewalttätig werden dürften, Demostrierende in Heidenau aber nicht. Ein kleiner Tip: Es gibt dafür keine. Aber ich bin gespannt!

                    • @74450 (Profil gelöscht):

                      Sie wollen ernsthaft die Ausschreitungen gegen Ausländer in Heidenau mit möglichen Ausschreitungen gegen G20 vergleichen? Irgendwie nicht schlüssig... in Heidenau ging die Gewalt von den Faschos aus... in Hamburg werden es vermutlich mal wieder zuerst die Cops sein. Aber das ist auch spekulativ... vielleicht passiert ja auch gar nichts. :D

                      • 7G
                        74450 (Profil gelöscht)
                        @Neinjetztnicht:

                        Aber ja, die gewalttätigen Spinner in Heidenau sind auf einer bestimmten Ebene mit den gewalttätigen Spinnern auf eher linken Demonstrationen zu vergleichen. Beide ermächtigen sich selbst und stellen ihre Meinung über die Meinung der Mehrheit.

                         

                        Hoffen wir. Das nach Hamburg möglichst wenige Spinner kommen und auch die Polizei eine deeskalierende Strategie anwendet.

                        • @74450 (Profil gelöscht):

                          Nach "gute" und "schlechte" geht es in der Diskussion mit "rechte Gewalt"="linke Gewalt" weiter. Aber staatliche Gewalt wäre ok? Wer sagt eigentlich, dass und welche Gewalt zu erwarten ist? Inwieweit ist denn die Mehrheit ein Maßstab? Auch wenn sie für den kapitalistischen Normalvollzug ist? Oder für den Faschismus?

                          • 7G
                            74450 (Profil gelöscht)
                            @Uranus:

                            Es ist sehr einfach: Es gibt zwar "linke" und "rechte" Spinner, aber keine "linke" oder "rechte" Gewalt. Gewalt ist Gewalt.

                             

                            Gewalt darf kein Mittel in der politischen Auseinandersetzung sein. Wohl aber muss es möglich sein, dass eine demokratische Gesellschaft die selbst gegebenen Regeln durchsetzt. Das gilt übrigens für jedes politische System. Also braucht es eine Institution wie die Polizei. Da sind wir uns doch einig, oder?

                             

                            In einer Demokratie sind Mehrheitsentscheidungen der Maßstab bzw. die Grundlage für kollektiv verbindliche Entscheidungen. Natürlich müssen dabei Minderheitenrechte zu geschützt werden.

                             

                            Erstaunlich, dass so was 2017 noch erklärt werden muss!

                            • @74450 (Profil gelöscht):

                              Sie formulieren da ein Ideal. Inwiefern werden denn Minderheitenrechte bzw. Menschenrechte gewahrt? Asyl, Behinderung, Geschlecht, Armut usw. Gleiche Rechte werden doch nicht mal eingeführt - bspw. Ehe für alle. Dann sind es erst einmal Rechte. Das Rechte tatsächlich geachtet werden, hängt dann aber u.a. von der Justiz und von Bildung und Vermögen der Bürger_innen ab. Demgegenüber stehen Gesetze zum Schutz und Förderung von Kapital...

                              Die Demokratie braucht Staat und Polizei, das stimmt. Ob das allerdings erstrebenswert ist, wäre zu diskutieren. Die Demokratie bewährt sich bisher recht gut darin, kapitalistische Widersprüche zu befrieden und Widerstände zu integrieren, nachdem offensichtliche Herrschaftsformen zuvor gescheitert sind. Allerdings würde ich nicht annehmen, dass eine Transformation zu äutoritäreren Systemen unmöglich ist. Im Gegenteil, Ansätze dazu lassen sich ja bereits finden.

                              Mh, wie herauszulesen ist, hängt das Thema mit vielen anderen zusammen, die sich diskutieren ließen, wie u.a. Mehrheitsentscheidungen, Parlamentarismus, kapitalistische Sachzwänge, Eigentum.

                               

                              Sie meinen, Demokratie erklären zu müssen. Ich stelle sie in Frage.

                            • @74450 (Profil gelöscht):

                              "Gewalt darf kein Mittel in der politischen Auseinandersetzung sein. Wohl aber muss es möglich sein, dass eine demokratische Gesellschaft die selbst gegebenen Regeln durchsetzt. Das gilt übrigens für jedes politische System. Also braucht es eine Institution wie die Polizei. Da sind wir uns doch einig, oder? "

                               

                              Nein, sind zumindest wir uns nicht.

                               

                              Warum sollte ein Staat sich das Recht herausnehmen etwas mit Gewalt zu schützen, was augenscheinlich ein Großteil der Menschen nicht will.

                               

                              Warum soll es so sein, das Gewalt für den Staat sehr wohl ein Mittel für politische Auseinandersetzungen sein darf?

                               

                              Und wenn Sie Mehrheitsentscheidungen erwähnen: wer hat Sie denn gefragt, ob Sie Lust auf den G20 in Hamburg haben? Wer hat mich gefragt, oder all die anderen Menschen? Richtig: niemand! Dieser Gipfel ist keine Mehrheitsentscheidung, sondern ein Wunsch von machtgeilen Arschlöchern auf Kosten von unzähligen Menschen in Hamburg und anderswo. Nichts mit "kollektiv", "gemeinschaftlich" und "solidarisch". Und auch nichts mit Demokratie...

                               

                              Erstaunlich, dass...

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @Nikolai Nikitin:

          Wir sind selten einer Meinung. Aber heute haben Sie ohne Zweifel recht!

          • @74450 (Profil gelöscht):

            Freut mich, dass Sie zwei sich gefunden haben...

            Können Sie sich ja auf der Kundgebung bunte Bälle zuwerfen und den wundervollen Tag genießen. Ach, ist das Leben schön...

            • 7G
              74450 (Profil gelöscht)
              @Neinjetztnicht:

              Oder mit guten Argumenten überzeugen. Wer Gewalt anwenden muss, hat keine Argumente. Wie wir immer wieder sehen.

              • @74450 (Profil gelöscht):

                Stimmt irgendwie... und ich habe mich schon immer gefragt warum die Bullen so schnell die Knüppel und Pfefferspray auspacken. Dhimitry, Sie sind ein Genie...

                • 7G
                  74450 (Profil gelöscht)
                  @Neinjetztnicht:

                  Sie verwechseln die Exekutive und die Legislative. Die Exekutive ist nicht zum diskutieren da.

                   

                  Aber natürlich sind deeskalierende Polizeitaktiken unverzichtbar. Wer als erstes schlägt muss bestraft werden. Straftäter*innen in Uniform müssten besser verfolgt werden. Da gibt es großen Nachholbedarf!

  • Puh. Also das nervt nur noch mit den Sternen. Ich habe gar keine Lust mich mit dem Artikel inhaltlich zu befassen, sondern denke über solche Dinge nach wie: warum heißt es mal Demonstrant*innen aber anderswo wieder Insassen.

  • Das einzige Problem mit den Sternen ist, dass "eine*r Richter*in" keinen sinn ergibt. "einer Richterin" ist klar, aber was ist "eine Richter"?

     

    "eine*r*m Richter*in" oder "eine*r/m Richter*in" müsste es heißen. Wenn man schon Sterne setzt, sollte man es auch richtig tun...

  • was heisst 'im zweifelsfall nackig machen' ?

     

    bei einer ingewahrsamsnahme ist nackig machen und auf einen spiegel stellen der normalfall.

     

    das allerdings ist vielen möglichen betroffenen bereits im vorfeld klar.

    • @adagiobarber:

      Woher kommt eigentlich der Drang, sich hier mit völliger Ahnungslosigkeit zu blamieren?

  • Die Anschläge auf Bahnanlagen in den letzten Tagen, begangen durch Autonome zeigen doch, dass sowas gebraucht wird.

  • Offensichtlich legitim und deutlich sinnvoller als die Massen sinnentleerter Sternchen im Text.

    • @Trabantus:

      Ich möchte das inhaltlich nicht bewerten. Aber diese Sterne*innen nerven einfach nur. Die Lesbarkeit leidet enorm.

      • @schwarzwaldtib:

        Zu den drei Kommentaren oben: Es ist nachgewiesenermaßen Gewohnheitssache das gendern nicht als nervig zu empfinden, inhaltlich ist es zudem notwendig, wenn eine geschlechtergerechte Sprache genutzt werden soll. Gewöhnt euch ans gendern, macht es selbst und denkt mal länger über Diskriminierung und Sprache nach.

        • @Maria Müller :

          Es wundert mich, warum bei Terroristen, Dschihadisten, Verbrechern nicht auch von Terrorist*innen, Dschihadist*innen, Verbrecher*innen gesprochen wird.

          Geschlechtergerechtigkeit gilt anscheinend nur wenn es in die Interessenlage passt.