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Vor dem Coronagipfel in BerlinDie Pflicht der Regierenden

Kommentar von Kathrin Zinkant

Ein Impfpflicht will die Politik vermeiden. Dafür ist sie verpflichtet, unpopuläre Entscheidungen zu treffen, wenn es nicht anders geht.

Impfen to go: Impfstation bei Ikea in Berlin-Lichtenberg Foto: Fabian Sommer / dpa

E s gibt Probleme, die komplex und schwer zu lösen sind. Das aktuelle deutsche Coronaproblem gehört nicht dazu. Es ist ganz einfach: Die Zahl der doppelt geimpften Erwachsenen in Deutschland ist zu niedrig, um die rollende vierte Welle und ihre Folgen abzufangen. Daher muss die Impfquote der über 18-Jährigen weiter erhöht werden – aber stattdessen haben Politiker Impfungen für Teenager und Auffrischungen für Hochbetagte empfohlen.

Zugleich wird der Impfwiderstand geadelt, indem der öffentlich-rechtliche Rundfunk ungefiltert absurde Vorbehalte wiedergibt – und indem ein Teil der Politik die Verweigerung zum Freiheitsrecht erhebt.

Aber was heißt hier Freiheit? Bedeutet Freiheit, sich dem wieder wachsenden Risiko einer Ansteckung auszusetzen und damit allen anderen eine nächste Maßnahmenwelle zuzumuten, inklusive Schulschließungen? Liegt Freiheit darin, Impfstoffe, die in vielen anderen Ländern fehlen, ungenutzt im Kühlschrank verfallen zu lassen? Bedeutet es Freiheit, lieber Behauptungen über Genveränderungen oder Pharmakomplotte zu glauben, anstatt sich über die Fakten zu informieren?

Über den Begriff der Freiheit kann man immer diskutieren, aber vermutlich sollte man angesichts der Lage doch besser jenes heiße Eisen ins Spiel bringen, das kein Politiker derzeit anfasst. Man wundert sich, warum. Eine Impfpflicht zu diskutieren und sogar zu beschließen, war vor knapp zwei Jahren immerhin möglich, in einer weniger schlimmen Lage: Es ging um Kinder und um die Masern. Allerdings stand damals auch keine Bundestagswahl kurz bevor.

Gemeinschaftsschutz durch Impfen

Jetzt aber ist die Situation deutlich ernster. Covid-19 betrifft alle und kann in jedem Alter zu Folgeschäden und zum Tod führen. Gegen Corona lässt man sich zudem vornehmlich impfen, um sich selbst zu schützen. Geimpfte können nicht mehr schwer erkranken. Das Risiko, andere zu infizieren, sinkt jedoch nicht auf null. Das bedeutet keinesfalls, dass es keinen Gemeinschaftsschutz gibt. Sondern, dass der Gemeinschaftsschutz nur erreicht wird, wenn sich sehr viele Menschen impfen lassen. Im besten Fall: Alle, für die es medizinisch möglich und nachweislich sicher ist. Also die Erwachsenen.

Daran führt kein Weg vorbei, wenn die Politik ihre vollmundigen Versprechen von offenen Schulen und Nie-Wieder-Lockdown im Ansatz halten möchte. Dass schnell gemachte Antigentests eine Verbreitung des Virus nicht verhindern, dürfte inzwischen übrigens klar sein. Solche Tests bieten bei hoher Inzidenz und gerade etwa in schlecht belüfteten Schulräumen keinen Gesundheitsschutz.

Wenn das Wort Impfpflicht deshalb schon nicht fällt, sollte man im Minimum von der Pflicht der Regierenden sprechen. Der Pflicht zum Beispiel, auch noch kurz vor einer Wahl unpopuläre Entscheidungen zu treffen, wenn sie nötig sind – um die Impfkampagne zu reanimieren; um die Menschen zu schützen, für die man Verantwortung übernommen hat. Tatsächlich aber schließen im August bereits viele Impfzentren wieder. Kommt ja keiner mehr. Kann man nichts machen. Oder doch?

Man kann – oder könnte. Angefangen mit den niedrigschwelligen Impfangeboten, von denen Robert Habeck spricht, mit Zugangsbeschränkungen und dem Ende von kostenlosen Tests für Ungeimpfte, wie Winfried Kretschmann fordert – bis hin zur Impfpflicht, wenn alles andere zusammen keinen Erfolg verspricht.

Eine Impfpflicht war vor knapp zwei Jahren immerhin möglich: Es ging um die Masern

In der Realität aber stellt sich die Frage, ob ein Kanzlerkandidat, der von Freiheit und Wohlstand spricht, menschliche Gesundheit und sogar Menschenleben zu opfern bereit ist, damit Wahlberechtigte ungeimpft ins Restaurant dürfen – um am Wahltag dann das gewünschte Kreuzchen zu machen.

Womöglich kommt der Moment der Besinnung aber noch, in der Ministerrunde mit der Kanzlerin am Dienstag. Man kann sich leicht ausrechnen, wie aus dem einfachen bald wieder ein komplexes Problem wird. Schon jetzt ist die Hälfte der Menschen, die wegen Covid-19 ins Krankenhaus müssen, jünger als 65 Jahre. Ihre Zahl wird zunehmen, das Alter sinken.

Dagegen alles zu tun, was in der Macht der Regierenden steht, nicht zuletzt, um den nächsten Lockdown zu verhindern, ist erste und wichtigste Pflicht. Das bedeutet, dass die zu beschließenden Maßnahmen zur Erhöhung der Impfquote entweder so gut sind, dass sie das Ziel auch ohne Impfpflicht erreichen. Oder dass die Impfpflicht doch noch auf den Tisch kommt.

Die Freiheit der Menschen in diesem Land bleibt derweil die, sich impfen lassen zu können. Für sich selbst – und die Freiheit aller anderen.

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22 Kommentare

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  • Eine Impfpflicht gegen Corona zu fordern, ist völlig legitim. Eine Impfpflicht gegen Corona politisch und praktisch durchzusetzen, ist aber ein ganz anderer Schnack. Der Vergleich mit der Impfpflicht bei Masern hinkt schon etwas. Impfstoffe gegen Masern haben seit mehr als 10 Jahren eine vollständige Zulassung. Die Corona-Impfstoffe haben dagegen alle bislang nur eine vorläufige Zulassung. Juristisch wird man in Deutschland deshalb nicht einfach mal eben eine Corona-Impfpflicht durchsetzen können - auch wenn es noch so sinnvoll und zweckmäßig wäre.

  • "Die Zahl der doppelt geimpften Erwachsenen in Deutschland ist zu niedrig, um die rollende vierte Welle und ihre Folgen abzufangen. Daher muss die Impfquote der über 18-Jährigen weiter erhöht werden – aber stattdessen haben Politiker Impfungen für Teenager und Auffrischungen für Hochbetagte empfohlen"

    kann mir das jemnd erklären?

    ich würde doch meinen, daß die impfquote überhaupt erhöht werden müßte - warum aber nicht bei junter-18-jährigen? nur weil die meistens nicht so schwer erkranken? das virus weitergeben und so die krankheit verbreiten werden sie ja wohl genauso

    "Bedeutet Freiheit, sich dem wieder wachsenden Risiko einer Ansteckung auszusetzen und damit allen anderen eine nächste Maßnahmenwelle zuzumuten"

    für fr. zinkant offenbar ja, wenn sie sich derart vehement dagegen verwehrt, auch junge menschen zu immunisieren

    • @petronius_arbiter:

      "Bedeutet Freiheit, sich dem wieder wachsenden Risiko einer Ansteckung auszusetzen und damit allen anderen eine nächste Maßnahmenwelle zuzumuten"

      Seit dem Ende der dritten Welle gab es noch genau einen Grund für Einschränkungen: Delta möglichst so lange kleinzuhalten bis jeder ein Impfangebot bekommen hat.

      Wir haben dieses Ziel erreicht. Das nächste Ziel muss sein, aus dem Pandemiemodus herauszukommen und das schaffen wir nur, wenn Einschränkungen nicht mehr inzidenzbasiert erfolgen.

      Eine Möglichkeit, die Pandemie über die Impfquote zu beenden gibt es seit Delta ohnehin nicht mehr.

      • @Co-Bold:

        "Eine Möglichkeit, die Pandemie über die Impfquote zu beenden gibt es seit Delta ohnehin nicht mehr"

        wie wollen sie dann die pandemie beenden?

        durch permanenten lockdown?

        imho gibt es noch keinerlei etablierte datenbasis, die eine aussage wie "Eine Möglichkeit, die Pandemie über die Impfquote zu beenden gibt es seit Delta ohnehin nicht mehr" zuließe

  • Geimpfte sind vor schwerem Verlauf sehr gut geschützt, können aber trotzdem die Krankheit übertragen.Hinsichtlich der Ansteckungsgefahr für andere macht eine Impfung also keinen Unterschied. Für mich als Geimpfter ist es wurschtpiepe, ob meine Mitmenschen in Kino und Konzert geimpft sind oder nicht. Für Kinder und Jugendliche ist das Risiko eines schweren Verlaufs so gering, dass die Stiko sogar von einer Impfempfehlung absieht. So gesehen macht es keinen Unterschied, ob Lehrer*innen geimpft sind, ausser für den Selbstschutz. Jeder hat ein Impfangebot bekommen. Warum sollte nun die Freiheit, sich als Ungeimpfter einen schweren Verlauf einzufangen, eingeschränkt werden? Ich sehe nur 1 Grund: wenn Intensivbetten knapp wären. Bis dahin sollte jeder das Recht haben sich nach seine Facon zugrunde zu richten.

    • @Bernardo Januar:

      Das ist zu 100% auch meine Meinung, nach langem Überlegen. Es wäre alles sehr viel einfacher wenn geimpfte nicht Übertragen könnten. So macht es keinen Sinn ungeimpfte zu benachteiligten. Jeder sollte das Recht haben sich anzustecken und daran zu sterben. Das Argument der schwer Kranken und Kinder (habe selbst zwei u12) zieht auch nicht da geimpfte eben auch übertragen. Ich bin selbst geimpft und hoffe das noch viele zu ihrem eigenem Schutz wach werden.

    • @Bernardo Januar:

      "Hinsichtlich der Ansteckungsgefahr für andere macht eine Impfung also keinen Unterschied"

      woher wollen sie das denn wissen?

      daß auch geimpfte grundsätzlich sich infizieren und die krankheit übertragen können, heißt noch lange nicht, daß sie das in gleihem ausmaß tun wie nicht geimpfte

      "Für Kinder und Jugendliche ist das Risiko eines schweren Verlaufs so gering, dass die Stiko sogar von einer Impfempfehlung absieht"

      ist bekannt - greift aber eben zu kurz. weil es bei impfungen ja nicht nur um den schutz des einzelnen geht. da war doch mal was mit "volksgesundheit" oder so...

    • @Bernardo Januar:

      > Hinsichtlich der Ansteckungsgefahr für andere macht eine Impfung also keinen Unterschied.



      Doch, einen großen sogar. Siehe Mallapaty, nature 596 (2021), 17--18 (wahrscheinlich open access). Einen 100-%-igen Schutz gibt es natürlich nicht, aber den gab es noch nie und nirgends. Wo kommen eigentlich diese ganzen irregleiteten Falschbehauptungen her? Alle Artikel zum Thema haben die großen Wissenschaftsverlage ausnahmslos und von Anfang an auf ihren Websites für jeden offen und ohne Abonnement frei verfügbar gemacht.

      • @Axel Berger:

        Sie haben recht, es gibt einen graduellen Unterschied des Ansteckungsrisikos durch Geimpfte und Ungeimpfte. Logisch (Ansteckung ist möglich ja/nein) jedoch nicht. Mein Beitrag stellt die Frage, warum - nachdem jeder ein Impfangebot bekommen hat - ein Ungeimpfter geschützt werden soll. Das sehe ich nicht als Fürsorge, sondern als Paternalismus. Klar geht es um die Abwägung zwischen Grundrechten: Freiheistsrechte vs Fürsorgepflicht des Staates (zur Wahrung der Würde; @PETRONIUS_ARBEITER: wenn sie von "Volksgesundheit" sprechen, dann beachten sie dass diese nur als Ableitung aus den Individualrechten des GG Bedeutung erlangt und kein Selbstzeweck ist.). Mir sind die Freiheitsrechte wichtiger. Ich will selber bestimmen können, ob ich mich impfen lasse, welchem Risiko ich mich aussetze (solange ich andere nicht gefährde), welche Drogen ich nehme, möchte den Zeitpunkt meines Todes bestimmen (ohne zu betteln) und nach eigenem Gütdünken eine Schwangerschaft abbrechen (innerhalb der gesetzlichen Deadline). Meine Frage ist die nach Argumenten, warum Ungeimpfte gegängelt werden. Bisher habe ich nur 1 Argument: Ungeimpfte blockieren zu viele Intensivbetten. Haben sie weitere?

      • @Axel Berger:

        Einen großen Unterschied in bezug auf die Verbreitung machte die Impfung vor der Delta-Variante.



        Dass der Unterschied nun mit Delta merklich geringer ist, steht auch im von ihnen zitierten Übersichtsartikel.



        Wie viel geringer ist noch unklar.

        Ich gehe schon davon aus, dass die Wahrscheinlichkeit als Überträger der Krankheit in Betracht zu kommen, als Ungeimpfter etwas höher ist.

        Eine hinreichende Gefährdungsgrundlage, um Grundrechte einzuschränken, sehe ich aber gerade mit Delta nicht, beim momentan immer noch sehr niedrigen Krankheitsgeschehen ohnehin nicht.

  • 1G
    164 (Profil gelöscht)

    "Zugleich wird der Impfwiderstand geadelt, indem der öffentlich-rechtliche Rundfunk ungefiltert absurde Vorbehalte wiedergibt "



    Was heißt denn "ungefiltert"? Sind wir alle zu dumm die Dinge für uns selber einzuordnen, wenn nicht eine Kathrin Zinkant oder sonstige Person, die den Überblick hat das für uns tut?

    • @164 (Profil gelöscht):

      Ist es Aufgabe des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, Meinungen, die offensichtlich aufgrund fehlender oder falscher Informationen zustande gekommen sind, ohne Einordnung eine Plattform mit Millionenpublikum zur Verfügung zu stellen?

      • @abraxas:

        Endlich wird mal MIT den Menschen gesprochen und nicht ÜBER Sie. Das ist doch sehr wichtig zu erfahren, wieso Menschen sich nicht impfen lassen und von ihren Ängsten zu hören. So etwas erzeugt Verständnis, baut Gräben ab und hilft, konstruktive Lösungen zu finden.

        Anscheinend gibt es ja Impfskeptiker, die eben nicht an den ganzen Bill-Gates-Verschwörungsunsinn glauben, sondern auf Grundlage der nicht vollständigen wissenschaftlichen Datenlage das Risiko der Impfung höher als das Risiko einer Coronainfektion ansehen. Da helfen zur Überzeugung dann weder Bratwurst noch Drohungen.

      • @abraxas:

        Biblische Propheten hatten einen direkten Zugang zur Wahrheit, ÖR-Journalisten tun nur so. M.W. ist die Rate naturwissenschaftlich-technischer Berufe und Ausbildungen, die zu einer entspecheden Denkweise auch außerhalb des eingenen Fachgebietes erziehen, unter Journalisten ganz erheblich niedriger als unter deren Lesern/Zuschauern.

      • 1G
        164 (Profil gelöscht)
        @abraxas:

        Also erstens ist das auf der ZDF-Seite keineswegs ganz ohne Einordnung und zweitens: ist es nicht von Interesse, wieso Leute zu dem Schluss kommen, dass sie sich nicht impfen lassen, weil "die Vernünftigen" bereits entschieden haben, dass die alle irre sind? Glaubst Du wirklich, Du überblickst die ganze Geschichte, oder ist da vielleicht doch noch die Möglichkeit, dass auch Du Dich irrst?

  • Ein Kommentar, der die ganze "Lagermentalität" noch mehr verschlimmern würde, wenn die benannten Maßnahmen, wie eine Impfpflicht, umgesetzt werden würden...



    Ich bin doppelt geimpft, aber aus freien Stücken, nicht aus einer Pflicht heraus, und dieses Recht, frei über meinen Körper entscheiden zu können möchte ich gern jedem Menschen in Dtl. (und gern auch weltweit) ebenso zugestehen.

    Das Beispiel Masernimpfung hat ja gezeigt, dass es nicht so einfach ist eine polit. Umsetzung einer Impfpflicht zu erreichen.

    Und auch wenn hier im Artikel von "letzter Möglichkeit, wenn alles andere nicht Erfolg verspricht" geschrieben wird... Es gibt viele andere Möglichkeiten die Impfbereitschaft zu erhöhen, als die im Artikel benannten.

    Wie wäre es zum Beispiel mit Information über die Impfstoffe um Ängste abzubauen, darüber, dass die Forschung weiter ist, und länger schon daran arbeitet als nur 1 Jahr vor impfstart. Und das auch noch in einer einfachen Sprache, so dass alle das auch noch verstehen können... Nicht nur in einem akademischen Deutsch wie RKI und Politik.

    Ich glaube fest daran, daß die Mehrheit der Menschen auch kritische Entscheidungen für das Allgemeinwohl treffen, man muss Ihnen nur die richtigen Informationen für diese Entscheidung zur Verfügung stellen.



    Eine Verpflichtung/ein Gesetz, ohne passgenaue Erklärung ist da wohl der falsche Weg!!

    • @Schusters Bernd :

      Das Problem ist, dass es für eine Impfpflicht oder sonstige Maßnahmen der Gängelung mittlerweile zu spät ist.

      Die Bundesländer geben bereits Millionen Dosen zurück. Täglich werden Reste vernichtet, die vor 2 monaten noch händeringend Abnehmer gefunden hätten.

      Die vierte Welle kommt und wird einen Großteil derer, die sowohl ungeimpft als auch noch nicht infiziert sind (diese Anzahl ist ja nochmal kleiner, aber die Zugehörigkeit im Einzelfall selten bekannt) infizieren, die danach dann genau wie Geimpfte vor schweren Verläufen geschützt sind.

      Danach macht eine Gängelung zur Impfung immer weniger Sinn. Das Zeitfenster, in dem man junge Menschen noch sinnvoll querbeet erstimpfen kann, schließt sich gerade.

  • 1G
    17900 (Profil gelöscht)

    Die Politik zeigt wieder einmal ihre Unfähigkeit zu handeln.



    Das werden die Restaurantbesitzer, Veranstalter, etc. dann schon selbst regeln.



    Ungeimpften wird der Zugang verweht und das ist auch richtig so. Schon wird von einer neuen Variante gesprochen, die evtl. den bisherigen Impfschutz in Frage stellt.



    Ungeimpfte dürfen aber nach wie vor die U- und S-Bahn benutzen.

    Beispiel aus (hab`s vergessen), wo ein Taxifahrer alleine hunderte Menschen infiziert hat.

    Zögern ist keine Politik sondern Versagen. Das kann diese Regierung besonders gut.



    Die Inzidenzien steigen und steigen und man schaut nur zu.



    Harte Maßnahmen sind notwendig. Jedes ankommende Flugzeug, jeder Bahnpassagier und jeder Autofahrer an der Grenze muss kontrolliert werden.



    Damit das zügig geht, braucht es einen Impfpass. Elektronisch haben das ja bereits viele.



    Auch zeitlich geht das - siehe Maut-System auf den Autobahnen in Österreich oder Italien.



    Ansonsten werden wir noch einmal einen Lock-Down erleben und dann ist ein Großteil der Wirtschaft, also unser aller Existenz, erledigt!

    • @17900 (Profil gelöscht):

      "Ansonsten werden wir noch einmal einen Lock-Down erleben und dann ist ein Großteil der Wirtschaft, also unser aller Existenz, erledigt!"

      Ich empfehle die Lektüre der RKI-Prognose "Vorbereitung auf den Herbst/Winter 2021/22". Eine vierte Welle wird dort auch bei einer theoretischen Impfquote der 12 bis 59-jährigen von 95% (!) prognostiziert.

      Und um die Fallzahlen niedrig zu halten, werden wir laut RKI um Maßnahmen (Hygiene, Kontaktbeschränkungen) nicht herum kommen.

      Leider wird diese offizielle Prognose von Politikern in den Medien nicht gerne aufgegriffen. Mit "wir müssen wieder in den Lockdown" lässt sich schließlich kein Wahlkampf gewinnen.

    • @17900 (Profil gelöscht):

      So lange es kaum Hospitalisierungen gibt, ist die Inzidenz ziemlich egal. So lange man immer nur auf die Inzidenz schaut, gibt es keine Möglichkeit, die Pandemie zu beenden.

      Einen Lockdown werden wir tendenziell eher dann erleben, wenn wir die 4. Welle bis in den Winter hinauszögern. Diesen Lockdown bekommen wir dann gerade aufgrund der jetzt intensiven Maßnahmen, weil diese eine frühzeitige Immunisierung auch der Impfunwilligen in merklicher Anzahl verhindern.

      Im Winter wird es wie wir wissen schwieriger, eine Verbreitung des Virus zu verhindern. Je mehr Menschen dann noch keinen Erstkontakt zum Virus hatten, um so eher gibt es nochmal merklichen Druck auf die Krankenhäuser.

      Im Sommer / frühen Herbst ist der Reproduktionsfaktor noch natürlich bedingt niedriger, eine Welle bricht daher von selbst früher und das Risiko einer starken Krankenhausbelastung geringer.

      Das hat sich Boris Johnson bei seiner Öffnung zu nutze gemacht und damit das Ende der Pandemie in Großbritannien eingeläutet.

      • 1G
        17900 (Profil gelöscht)
        @Co-Bold:

        Die Fallzahlen steigen, die Impfkampagne stockt – nun spricht Virusexperte Fauci eine Warnung aus .



        Eine neue Virusvariante, "noch problematischer" als Delta? Nicht ausgeschlossen, warnt US-Gesundheitsexperte Fauci. (Stern)

      • @Co-Bold:

        Ganz richtig: jede Variante macht eine Welle, die kann nicht verhindert werden, im Gegenteil, man schiebt diese nur vor sich her.

        Bereits jetzt bereiten Infekte Probleme, die normalerweise im Winter durch die Bevölkerung durchlaufen, nun aber nach den Lockerungen im Sommer kommen. Kinder hatten im Winter kaum was, dafür jetzt im Sommer. Durch die ständige Hygiene wird es eben doch nicht besser ...