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Vegane V-Partei³ im BundestagDas neue Zünglein an der Waage

Noch vor ein paar Jahren sind die Grünen mit einem Veggie-Day krachend gescheitert. Mittlerweile gibt es sogar schon eine Vegan-Partei.

Sind Sie ein:e Spargelstinker:in? Foto: imago

Als Donald Watson im November 1944 die Vegan Society gründete, war nicht abzusehen, welchen Einfluss auf Gesellschaft und Politik das haben würde. Seine Philosophie: sofern möglich und praktikabel, jede Form von Ausnutzung und Grausamkeit gegenüber Tieren zu vermeiden.

Inzwischen ist das Thema veganer Lebensstil nicht nur im Mainstream angekommen, sondern auch in der Politik. Denn keine Tierprodukte zu konsumieren hat direkten Einfluss auf viele existenzielle Themen der Zeit: die Klimakrise, den Erhalt der Umwelt, die individuelle und gesellschaftliche Gesundheit, soziale Gerechtigkeit und den Schutz von Ressourcen und damit des globalen gesellschaftlichen Friedens. Und nicht zuletzt des Tierwohls.

Schon länger gibt es Parteien, in Deutschland und anderen Ländern, die tier- und teils vegan-freundliche Grundsätze haben. Darunter: die Tierschutzpartei, die es seit 1993 hierzulande gibt, die Partij voor de Dieren in den Niederlanden, in Spanien die Pacma oder in Kanada die Animal Protection Party. Allerdings setzte bisher keine dieser Parteien den Schwerpunkt auf Veganismus als Lösung für die oben genannten Herausforderungen.

Seit Kurzem aber erscheinen auf das Thema Veganismus fokussierte Parteien auf der politischen Bühne. In Deutschland nimmt jetzt die V-Partei³ – Partei für Veränderung, Vegetarier und Veganer an der Bundestagswahl teil. 2016 gegründet, fordert sie eine bio-vegane Ausrichtung der Landwirtschaft, den Ausstieg aus der Nutztierhaltung und die Verbesserung des Verbraucher-, Klima- und Tierschutzes.

taz am wochenende

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Klare Ansagen auch auf ihren Plakaten: „Vegan schützt“ – und zwar, wie groß an erster Stelle steht, vor Impotenz. Gefolgt von Adipositas, Krebs, Diabetes und Artheriosklerose. Die V-Partei³ hat erkannt: Sex sells. Laut Studien haben in Deutschland mehr als vier Millionen Männer mit Impotenz zu tun. Jede Menge potenzielle Wähler sind das.

Auch dürfte es keine andere Partei geben, die einen Unterpunkt, „Rezepte“ auf ihrer Website, enthält, und zum DIY von veganer Milch, veganem Käse und anderem anregt.Aber genau darum geht es doch: Dem Status quo die Stirn bieten. Besonders junge Menschen, die das Programm der sogenannten Volksparteien satthaben, dürften sich von der V-Partei³ angesprochen fühlen. Den Regenwald schützen, Pandemien kicken, CO2 sparen. All diese komplexen Probleme lassen sich laut der V-Partei³ durch Veganismus lösen.

Zu simpel?

Nein. Studien unterstützen die Aussage.

Als die ersten grünen Parteien vor Jahrzehnten in Erscheinung traten, waren sie ein Kuriosum. Inzwischen gibt es sie in über 100 Ländern, und sie haben oft Einfluss auf politische Entscheidungen. Ähnliches sehe ich zukünftig für vegane Parteien. Sie könnten das Zünglein an der Waage werden.

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7 Kommentare

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  • In der Vergangenheit (2017) fiel die V-Partei³ bzw. einige Parteimitglieder durch Verbindungen zu/Äußerungen von Esoterik, Verschwörungsmythen, Holocaust-Vergleiche auf. Wie sieht es da heute aus?

  • "2016 gegründet, fordert sie eine bio-vegane Ausrichtung der Landwirtschaft, den Ausstieg aus der Nutztierhaltung und die Verbesserung des Verbraucher-, Klima- und Tierschutzes."

    Nur wählt man da auch noch jede Menge andere Sachen mit und das ist vor allem Esoterik, teilweise rechte Esoterik, das sollte man nicht verschweigen, wenn man sich anschaut, wer da vorne dabei ist oder war.

    Fangen wir mal beim ehemaligen stellvertretenden Bundesvorsitzenden David Ekwe-Ebobisse an, der ist nämlich aus meiner Heimatstadt Frankfurt und hat hier auch einen veganen Laden. Der verkauft einem medizinisch wirkungsloses Granderwasser, kolloidales Silber, wirbt für Borax und macht medizinisch wirkungslose Bioscans, erzählt den Leuten das man Brustkrebs mit Rohkost heilen kann, Chemtrails sind natürlich real und Impfen ist Teufelszeug.



    www.mrraw.de

    Inzwischen bei Peter Fitzeks Reichsbürgern...



    lmy.de/BqLSV

    Ehemaliger Bundesgeschäftsführer Florian Harzmann, Reinkarnationstherapeut und Anhänger der rechten pseudomedizinischen Lehre Neue Germanische Medizin.



    lmy.de/Tw7Xp

    Bundesgeschäftsführer Wolfgang Wegener, nur rein zufällig auf FB mit Ken Jebsen befreundet...



    lmy.de/o7d9p

    Und der erzählt in den Vegan News auch mal so Zeug über den damaligen gesundheitspolitischer Sprecher Dr. Arno de Pay. der als Arzt auch die nicht wissenschaftliche Quantenmedizin stützt:



    "Seine Funktion als gesundheitspolitischer Sprecher in der V-Partei³ sieht er auch darin, die längst fällige Veränderung der Sichtweise zu Ernährung und Medizin zu begleiten mit der Vermittlung aktueller, oft bewusst zurück gehaltener Erkenntnisse aus den unterschiedlichsten Wissenschaftszweigen, das Wissensspektrum gezielt zu erweitern."



    archive.is/4d7fZ#s...on-439.575-439.913

    Bei weiterem Interesse kann man hier weiterlesen.



    vpartei.blackblogs.org

    • @Sven Günther:

      Den Post hatte ich vorhin noch nicht gesehen. Treffen diese Rechercheergebnisse noch zu? Bspw. David Ekwe-Ebobisse ist laut deren Hompage nicht im Vorstand. Wie ich oben in einem eigenen Kommentar schrieb, fragte ich mich angesichts der Vergangenheit (2017) der V-Partei³ bzw. einiger Parteimitglieder, die durch Verbindungen zu/Äußerungen von Esoterik, Verschwörungsmythen, Holocaust-Vergleiche auffielen - wie es da heute aus aussieht?

  • Es gibt viele sehr gute Klein(st)parteien, den ich meine Stimme geben würde: DiB, Volt, V-Partei, Partei

    Dieses Jahr sollte jedoch die Vernunft walten und man sollte schauen, dass die "große" Grüne Partei möglichst erfolgreich ist um SchwarzGelb die Stirn zu bieten. Noch haben wir eine Wahl.....

  • RS
    Ria Sauter

    6 Stimmenhat sie schon mal. Von unseren Kindern und Enkeln!👍😊

  • wenn Wunschdenken Artikel schreibt...

    • @Aflyer:

      Sie sprechen mir aus dem Herzen. Vegane Ernährung (trotz anderweitigen Medienhype) wird im unteren Einstelligen Protzentbereich betrieben. Und die werden nicht alle die Partei wählen. Der Vergleich mit den Grünen hinkt, da das Themspektrum in den frühen 80ern breiter war und deutlich mehr in der Gesellschaft verankert…