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Umstrittenes Gemälde „Amor als Sieger“Das Museum als Safe Space

Die Form eines Gemäldes ist sein Inhalt. Sollte man Caravaggios Knabenporträt „Amor als Sieger“ gegen moralische Angriffe verteidigen?

Ausschnitt aus Caravaggios „Amor vincit omnia/Amor als Sieger“ Foto: Staatliche Museen zu Berlin/Jörg P. Anders

„Amor als Sieger“ hat heute noch die Kraft, Museumsbesucher in seinen Bann zu ziehen. In seiner Untersuchung der Kunst Caravaggios hat der Kunsthistoriker Michael Fried geschrieben, dass es das Gemälde zwar darauf anlege, die Betrachter anzusprechen, aber deren Blick auch auf den Hintergrund lenke und dadurch die reflektierende Eigenschaft eines Spiegels annehme. Die nach hinten weisende Hand Amors dirigiert den Blick in den illusionären Raum des Gemäldes hinein, der den realen Raum im Atelier und im Museum erweitert.

In Jacques Lacans Entwicklungstheorie wird das Spiegelstadium als der Moment beschrieben, in dem das Kind seine Subjektivität entdeckt: seine Trennung nicht nur von der Umwelt, sondern auch der Mutter. Für Fried ist Caravaggios „Spiegel-Bild“ ein „Moment“ in der Geschichte, in dem die ursprüngliche Selbstverzauberung des künstlerischen Tuns mit Selbsterkenntnis konfrontiert wird. Der Künstler feiert die Entdeckung seines abgespaltenen künstlerischen Selbst und drückt zugleich die Traumatisierung aus, die diese Spaltung zur Folge hat.

Das vergangene Jahr wird als das Jahr erinnert werden, in dem die Kunst von innen angegriffen wurde. Im Sommer verursachte das auf der Whitney Biennale in New York gezeigte Bild „Open Casket“ der Malerin Dana Schutz einen Aufruhr. Skandalisiert wurde es von Protagonisten aus der Kunstwelt. Schutz hat das Bild, das sich auf eine Ikone des afroamerikanischen Kampfs für Gleichheit bezieht, 2016 gemalt. Es gibt die Fotografie des vierzehnjährigen Emmet Till wieder, der 1955 einem Lynchmord zum Opfer fiel, dessen Spuren der Körper des toten Jungen zeigt. Tills Mutter hatte darauf bestanden, ihren Sohn im offenen Sarg zu beerdigen.

Künstler und Kunstkritiker forderten, dass das Bild nicht nur aus der Ausstellung entfernt, sondern zerstört werden müsse. In der hitzig geführten Debatte darüber, wer und wer nicht gewisse heilige Bilder für seine Kunst benutzen dürfe, wurde kaum darüber gesprochen, was für ein Bild Schutz gemalt hatte. Als ob es gelesen statt betrachtet werden müsste, schien niemand darüber nachdenken zu wollen, welche malerischen Eigenschaften es besitzt und wie es seine Betrachter adressiert. Das Gemälde wurde gefacebookt, getwittert und instagramt wie eine Äußerung von Donald Trump – eine Comic-Sprechblase.

Alte Meister

In neuem Licht: Die Berliner Gemäldegalerie beherbergt eine der bedeutendsten Sammlungen europäischer Malerei vom 13. bis 18. Jahrhundert. Doch nicht alle Werke werden gezeigt. Für die Sonderausstellung „In neuem Licht“ wurden bislang wenig oder noch nie gezeigte Werke aus dem Depot der Staatlichen Museen zu Berlin geholt.

Alte Meister: Bis Ende 2018 ist die Schau in der Wandelhalle der Gemäldegalerie am Kulturforum zu sehen. In der taz-Serie „Alte Meister“ stellt die Künstlerin und Autorin Tal Sterngast einzelne dieser nun ans Licht geholten Werke, aber auch andere Gemälde aus der Sammlung vor.

Wenige Monate später verfassten zwei Schwestern in New York eine Petition. Sie forderten das Metropolitan Museum of Art auf, Balthus’ Gemälde „Thérèse Dreaming“ von 1938 nicht mehr oder nur eingeschränkt zu zeigen. Das Sujet des Bilds sitzt mit abgewandtem Gesicht und geschlossenen Augen, ein Knie an den Körper gezogen, was den Blick auf die Unterwäsche freigibt. Auf dem Boden eine Katze, Emblem vieler Gemälde von Balthus, Milch aus einer Schale trinkend. Das Bild ist in kräftigen Farben gehalten.

Das pubertierende Modell Thérèse Blanchard war ungefähr zwölf, als das Bild entstand. Sie erscheint allein, mit ihrer Katze oder mit ihrem Bruder auf elf Bildern einer Serie, die zwischen 1936 und 1939 entstanden. Das Gemälde ist schön und unzüchtig. Mehr als 11.000 Unterschriften unterstützten die Petition der Schwestern, die durch die Reinigungskampagne, die nach den Enthüllungen von Harvey Weinsteins Verfehlungen durch #metoo begonnen hatte, Rückenwind bekam. Mia Merril, eine der Schwestern, beide Mitte 30, hat Kunstgeschichte studiert. Sie warnte vor der Sexualisierung von Kindern, die das Gemälde romantisiere.

Dass Balthus (Balthasar Klossowski de Rola, 1908–2001) zum Angriffsziel wurde, verwundert nicht. Der figurative polnisch-französische Maler, dessen Bilder von Renaissance-Frescos, der Malerei von Piero della Francesca und dem französischen Realismus des 19. Jahrhunderts beeinflusst sind, wurde von den Protagonisten der modernen Malerei wie Picasso bewundert. Schon zu Lebzeiten umgab ihn die Aura einer verbotenen erotischen Sinnlichkeit. Sein Werk erschien wie ein schmutziger Witz, der die Qualität eines zeitlosen Klassikers besitzt. Über sechs Dekaden waren junge Mädchen sein Sujet.

Die „neue Empfindlichkeit“ der Identitätspolitik, die sich im vergangenen Jahr so unverblümt äußerte, reduzierte sein Gemälde auf ein selbstbedeutendes Bild, also ein Bild, das als bloßes Abbild und neben anderen medial zirkulierenden Bilder als Äquivalent einer Calvin-Klein-Reklame erscheint. Die Kritik zeigte sich blind für seine Ambivalenzen (und die daraus resultierende Schönheit) sowie die Beziehung, die Balthus zum Betrachter herstellt. Der Künstler zeigt in diesem Bild seine eigene Verwundbarkeit, indem er sich mit der verführerischen Heranwachsenden identifiziert.

Aggression gegen Bilder

Knapp zwanzig Jahre vor der Balthus-Petition, 1998, kurz nach der Einweihung der neuen Gemäldegalerie am Kulturforum nahe dem Potsdamer Platz, wurden viele Gemälde verglast – weil Hans-Joachim Bohlmann, der seit den 1970ern Kunstwerke mit Säure attackiert hatte, angeblich ein Hotelzimmer in Berlin buchte.

Während Bohlmanns Pathologie opak bleiben mag, hat doch der Drang, Kunstwerke zu beschädigen, eine symbolische Dimension in der Beziehung zwischen Kunst und Betrachter, die diese spezifische Aggression ­gegen Bilder mit den jetzigen Debatten über Kunst verbindet. Im vergangenen Monat wurde bekannt, dass die National Gallery of Art in Washington, D. C. Ausstellungen des Malers Chuck Close und des Fotografen Thomas Roma verschoben hat, weil Vorwürfe wegen sexuellen Fehlverhaltens laut geworden sind.

Die Beziehung zwischen Betrachter und Bild definiert den Status von Kunstwerken und die Bedingungen des Sehens – und sie wird wiederum durch diese definiert, egal ob es sich um das Objekt eines Rituals, den Teil eines Altars oder ein autonomes Bild handelt.

Das Staffeleibild entstand in den 1580er Jahren und stand im späten 19. Jahrhundert in höchster Blüte. Das ist der Kontext der Gemälde von Caravaggio, die ihre eigene Individualität zum Gegenstand haben, aber auch den Drang, sich aus dem allumfassenden Kontext der entstehenden Bildergalerien zu befreien.

Amor in kontrastreichem Realismus

Das Eros-Gemälde von 1601 ist das Provokanteste in Caravaggios Werk. Es hing angeblich hinter einem schwarzen Vorhang und wurde privaten Besuchern nur unter gewissen Bedingungen von seinen Besitzern gezeigt, dem Banker Vincenzo Giustiniani und seinem Bruder Kardinal Benedetto Giustiniani. Sie waren Caravaggios wichtigste Mäzene und die kenntnisreichsten Kunstsammler in Rom. Mitglieder des Hochadels, des Bankwesens und des Klerus wussten die ausgeklügelten voyeuristischen Ereignisse zu schätzen, die Caravaggios Bilder darstellten.

Sein Amor befindet sich seit 1815 in Berlin, nachdem der König von Preußen es mit vier weiteren Bildern Caravaggios erworben hatte, wovon nur zwei den Zweiten Weltkrieg überstanden. Im Jahr 2014 wurde im Kontext des Pädophilie-Verdachts gegen den Ex-Bundestagsabgeordneten Edathy ein offener Brief verfasst: Caravaggios Amor, der „zweifellos der Erregung des Betrachters“ diene, solle nicht mehr gezeigt werden.

Das Porträt, das Amor in einem scharfen, kontrastreichen Realismus zeigt, strahlt auf grelle Weise eine unverhüllte Sexualität aus. Wie in allen Caravaggio-Gemälden kann man die individuelle Präsenz eines spezifischen Modells spüren. Hier trägt das Modell, das wohl nicht älter als dreizehn ist, Flügel, deren akkurat gemalte Federn echt zu sein scheinen. Sein Lächeln scheint trotz jugendlichen Alters erfahren, dasselbe gilt für die Pose seines nackten Körpers. Sein linkes Bein ist angewinkelt, sein rechtes Bein berührt den Boden.

Kunst und Totalitarismus

Mit einem wissenden, verführerischen Lächeln blickt der Junge den Betrachter an. Er scheint sich trotz der absurden Pose wohl zu fühlen. Sein linker Arm reicht nach hinten, vielleicht um die Quelle des Genusses anzuzeigen, die er zu bieten hat. Das Modell ist als Francesco Boneri identifiziert worden, der wahrscheinlich mit Caravaggio zusammengelebt und möglicherweise sein Bett geteilt hat. Zu seinen Füßen und auf der Bank werden verschiedene Objekte abgebildet: eine Rüstung, Musikinstrumente, ein Notizbuch, ein Federkiel, ein Kompass und ein Lorbeerkranz.

Das Metropolitan Museum hat die Petition gegen Balthus zurückgewiesen. Der Forderung, das Gemälde zu ersetzen, liegt der Wunsch zugrunde, Kunstausstellungen wie einen „Safe Space“ zu organisieren: Wenn Bilder uns mit Gefühlen konfrontieren, die wir nicht ertragen können und uns beleidigt explodieren lassen, müssen wir vor ihnen beschützt werden. Wer soll das entsprechende Zertifikat ausstellen?

Wenn Kunst in die Zirkulation der Bilder eingespeist wird, führt das zu einer Vermischung von bildlicher Repräsentation und dem Figurativen, Metaphorischen. Es ist aber die Form eines Gemäldes, die sein Inhalt ist. Der Kunst werden totalitäre Ansprüche unterstellt, die sie nicht besitzt. Gegen die Möglichkeitsform der Kunst zu argumentieren, ihr uneigentliches Sprechen in ein gerichtetes umwandeln zu wollen, heißt, einen Machtkampf hinter einem ästhetischen Disput zu verstecken. Dieser Kampf ist aber weder einer der Moral noch der Ästhetik, er ist nur politisch.

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31 Kommentare

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  • und: es ist vielleicht etwas schwierig, aber lohneswert diese dabatten etwas differenzierter zu betrachten. so wundert es mich jedenfalls nicht, dass hier im kommentarbereich einfach nur anti-feministisch rumgepöbelt wird. aber laut titel des artikels denke ich, dass ja vielleicht auch genau das hier dran ist?

  • "Es ist aber die Form eines Gemäldes, die sein Inhalt ist." Nein, so einfach ist das leider nicht, denn manchmal ist der Inhalt schon der Inhalt wie bei "Open Casket" und natürlich hält das niemanden davon ab auch über die die Art der Darstellung zu reden. Dass es einen Unterschied gibt zwischen historischen Bildern und zeitgenössischen fällt hier auch niemandem auf, denn schließlich gibt es zu jeder Zeit eine gewisse Grenze von dem was ging und was eben nicht ging und so ist das heute auch, nur dass es für viele dann plötzlich Zensur heißt und nur weil sie das Problem dabei nicht verstehen. Dass heute historische Bilder anders betrachtet werden, weil sich Werte ändern ist dann auch klar. Es hilft allerdings niemanden alles in einen Topf zu werfen und umzurühren.

  • Sind wir wieder im 16. Jh. angekommen, wo Bilder hinter Vorhängen verhüllt werden? BTW: Warum zeigt die taz das Bild nicht ganz?

  • Genderkunst stoppen - sofort! Nehmt die Lustknaben aus den Galerien, solange ihr nicht ausschließen könnt, dass latent pädophile Besucher dadurch scharf gemacht werden. Soviel Toleranz fürs Natürliche und Normale muss einfach sein - auch unter Muttikulti §-))

  • Diese moralkeulenschwingenden PC-Leute und (manche) Feministinnen erweisen der Emanzipation des Menschen einen Bärendienst.

    Entweder diese Leute setzten sich durch - zu Lasten der Spontaneität, Kreativität und Aufrichigkeit, oder es gibt einen Backlash, der uns in Moralfragen in die fünfziger Jahre oder ins 19. Jahrhundert versetzt.

    Ich wünsche mir keines von beiden, sondern genügend Menschen die die Welt mit toleranten und großzügigen Blick betrachten

  • ALLE NACKTEN MÄNNER...

    aus den gemäldegalerien entfernen, damit sich die geifernden feministinnen wieder am original erfreuen können ... natürlich - der guten ordnung und des anstands halber - nur, wenn sie wollen (und können)

    • @hanuman:

      Wer jetzt - die Männes?

  • Was mich ja wundert, bei dieser Debatte wird auch immer gegen Stereotypen argumentiert, aber das das darstellen von Nacktheit ausschliesslich sexualisiert interpretiert wird, ist ein weiter Schritt zurück.

  • Das mit dem Zertifikat gefällt mir. Eine Ausstellungsbehörde gibt Zertifikate raus und im Museum werden die Bildr nach Zertifikat sortiert gehängt. Am Eingang eines Raumes steht dann die mehr oder weniger Unbedenklichkeitsbescheinigung.

     

    Klingt fasst wie Vorsicht, der Topf kann bei Benutzung heiß werden.

     

    Diese Infantilisierung durch Safe Spaces ist unglaublich. Weil man die Rohheit der Welt und die Ausbeutung derM enschehit nicht ertragenkann, will man in Watte gepackt werden. Fehlen nur noch Schnuller und Windeln.

    • @J_CGN:

      Klar - Wir können auch anders - vel -

      Fahrenheit 451 by 4.0 in a ~>

       

      Brave New World!*

       

      (*wie ichs heute als logo an einem

      City Bag las - Motto ~>

      "Wir verwursten alles -

      &

      Dess gründlich - aber voll -

      &

      Vegan gegendert!"

      Aber Hallo!

       

      Na Mahlzeit!

  • "Doubt everything"!

    Warum darf Kunst nicht hinterfragt werden?

    Ist Kunstfreiheit eine neue Religion?

    Inzwischen dürfen selbst Religionen hinterfragt werden!

    Warum die Kunst-Religion nicht?

    Ist das "Genie" der neue Gott?

    "Doubt everything" steht übrigens auf eine roten Postkarte mit Karl-Marx-Konterfei, gibts zu kaufen!

    Im Kartenladen, nicht bei Sothebys!

    • 8G
      81331 (Profil gelöscht)
      @Toni Zweig:

      ...Kunst ist das Gegenteil von Religion.

    • @Toni Zweig:

      Natürlich darf man Kunst hinterfragen. Es ist nur absolut müßig alte Meister in heutigem Kontext zu bewerten. Das führt in die Irre und ist antiaufklärerisch.

      • @J_CGN:

        Um Kunst zu hinterfragen muss man sie alledings zeigen, nicht wegsperren oder verbrennen.

  • ein erfreulich sachlicher Bericht, trotzdem kann einem langsam Angst und Bange werden, wie weit einige Männer und Frauen inzwischen gehen, ihre enge Weltsicht durchsetzen zu wollen.

  • ... und dann bei der Illustration einen Bildausschnitt wählen, der den Unterleib abschneidet. So kann man/frau es auch machen...

    • @Ernst Schneller:

      Das finde ich auch irritierend...

  • Guter Beitrag. Wir brauchen mehr davon um eine Zensur der Kunst zu verhindern. Revolutionen und Diktatoren zensieren Kunst. Andere leben damit, dass Kunst - insbesondere alte Kunst - nicht die aktuellen Wertvorstellungen vorhersehen konnten.

    Wir kommen immer mehr in den Strudel der Zensur. Unerwünschte Meinungen werden zu Hatespeech werden zu Straftaten. Diskurs ist die Auseinandersetzung mit dem Anderen, Fremden ja auch Hässlichen oder Widerwärtigen. Diskurs innerhalb der eigenen Meinung ist nicht bunt sondern grau.

  • Guter Artikel.

     

    Bilder zerstören oder sonstwie beseitigen zu wollen, geht immer zu weit. Wem ein Bild nicht paßt, der darf gerne Tiraden auf facebook dagegen veröffentlichen oder ganze Bücher. Aber die Kunstfreiheit ist ein derartig hohes Gut, daß im Zweifel für den Künstler zu entscheiden ist.

     

    Malen ist nicht vergewaltigen. Kunst ist kein Porno.

     

    Es paßt aber in den hysterischen Zeitgeist, daß wieder Bilder gestürmt werden sollen. Als nächstes dann Bücher. Als ob wir keine anderen Probleme hätten.

  • Ja wie?

     

    "…Sollte man Caravaggios Knabenporträt „Amor als Sieger“ gegen moralische Angriffe verteidigen?…"

     

    Keinesfalls. Caravaggio - war ein ausgewiesener Mörder!

    Also immer feste druff - wa!

    Aber vorher die pc-ler alle in einen Sack! Mit den Vereinigten Blockies dieser Welt & n die einschlägigen tazis dazu. Newahr.

    &

    Da triffste immer die - Richtigen!

     

    So geht das.

    &

    Danke für den Beitrag!

    &

    Ansonsten empfehle ich

    Essigsaures Natron - wenn mal wieder jemand was - öh sauer Aufstößt!

    &

    Vorher auf dem bekannten Sofa - für

    Schwerstbeleidigte - Plaatzen!! - kerr!

     

    Na das gibt ein Gedränge! Wollnichwoll

    Genderneutral con w+

    &

    Die Alleinseeligmachende - wird höhö -

    Arbeitslos. Herrliche Aussichten!

    Na. Si'cher dat. Da mähtste nix.

    Normal.

    • @Lowandorder:

      Gesternabend im D-funk ‘ne Buchvorstellung gehört, von Robert Pfaller (vorher nie gehört), „Erwachsenensprache: Über ihr Verschwinden aus Politik und Kultur“.

      Sinngemäß so etwa: PC als Distinktionsmittel bürgerlicher Milieus und zugleich Instrument fortschreitender Neoliberalisierung, je weiter die Ungleichheit anwächst, desto stärker wird die Sprache kontrolliert und zensiert. Was wiederum Narzissmus und Befindlichkeitszentriertheit, Entsolidarisierung und -politisierung vorantreibt.

       

      Dämn dachte ich, genau was ich auch denke! Umgedreht, zum Rechner geeilt, Buch bestellt. Das hab ich so überhaupt noch nie getan. Und das, obwohl ich die PC-Sprachentwicklungen der letzten 20 Jahre durchaus nicht nur negativ sehe.

      • @Ruhig Blut:

        Moinmoin - alter Schwede!;)

         

        Ja. Der Junge hört sich spannend an -

        Hätte Smokie - noch am letzten Ascher die Mentholzigarette gelassen - nobel

        &

        Ist mir bisken was fesch.at !;))

        (have a look at ~> https://de.m.wikipedia.org/wiki/Robert_Pfaller

        But. Anyway - spannend!

        &

        Danke für den Tipp!

        &

        Wohin die Reise geht? Who knows!

        Wir sind dabei - noch a weng!

        "Kapitäne und Offiziere

        Und Millionen blinde Passagiere

        Treffen sich zur blauen Stunde

        Valijumcocktails werden serviert…" https://m.youtube.com/watch?v=XektEKr0EVM

         

        Soweit mal!

        &

        Klar auch - der Suff nö - ist keine Alternative! Lamoryantes tazigelaber!;)

        "Jung. Mach die Augen auf - dann siehste mehr!" by Vater Tegtmeier!;)

        Auch wieder wahr!

        • @Lowandorder:

          Tja, wohin die Reise geht? Grade heute lange diskutiert. Im besten Fall, denke ich, ebbt der Furor in ein paar Jahren ab, und es bleiben ein bißchen gesteigerte Sensibilität für die Befindlichkeit der Mitmenschen, sprachliche Achtsamkeit und Bewusstsein über die Wirkmächtigkeit von Sprache hängen.

           

          Am Wochenende jedenfalls geht’s nach NRW, kurzer Verwandtenbesuch, schön die Loreleystrecke lang und nichts besseres zu tun als lesen. Und falls Zeit bleibt, vielleicht doch mal kurz Karneval live begutachten, wollte ich ewig schon, auch wenn mich die Exil-natives immer gewarnt haben. Soviel zu Askese (Pfaller und Weber) und Suff als Lösung :-)

    • 6G
      61321 (Profil gelöscht)
      @Lowandorder:

      Alle in einen Sack und dann Knüppel aus dem zwoten?

      Ich sehe schon, Ihre philanthropische Grundgesinnung wurde anscheinend in letzter Zeit auch ein klein wenig auf die Probe gestellt, so wie die meine

      • @61321 (Profil gelöscht):

        btw -;)

         

        Daß ich ohnehin kein anerkannter

        Philatelist ist Ihnen aber schonn klar - hm?

        "Aber nich so "in Tüte"?!"

        Was mich um die Sammlung

        " 'schland complete" meines

        Ohm brachte!;)

        Däh! So geht's doch auch!;)

        • 6G
          61321 (Profil gelöscht)
          @Lowandorder:

          Dann hoffe ich jetzt mal für Sie, dass da nicht die Luftschiff Graf Zeppelin, Chicagofahrt 1933 dabei war!

          • @61321 (Profil gelöscht):

            Er - hatte sie alle. Briefmarken.

             

            (ps ua weil ich ihn nicht leiden konnte -

            Bin ich nicht Arzt geworden - schräg;

            Aber so war's!;)(

      • @61321 (Profil gelöscht):

        Ja ja - mit der Weisheit im Alter -

        Is dat son Sach!

        Manchmal Hups - & Manchmal Walter!

        Gut erkannt!

        &

        Mein Abklärwerk - is echt nicht aufem Nouveau Ökogenderstand! Woll!

        In echt - nich so toll!

        &

        Si'cher dat. Da mähtste nix.

        Normal. Wiedermal.

        &

        Nu. Lupenreiner Pazifist -

        Nee Nee. Fand ich immer schon was -

        Mist!

  • Ach menno, Immer diese Bilderstürmer! Statt den Bildern dankbar zu sein für ihre Hilfestellung, weisen die Banausen jede Chance auf Fremd- und Selbsterkenntnis zugunsten einer albernen Machtoption empört zurück. Sie werfen Steine nach dem Spiegel oder versuchen, ihn hinter Gitter zu bringen. Da hin, wo ihn niemand sehen kann, der vielleicht anderer Meinung ist als sie. Souverän ist anders.

     

    Ich denke nicht, dass es tatsächlich um die Frage geht, ob Bilder „gelesen statt betrachtet werden müssten“. Es geht vielmehr um die Frage, ob Bilder gelesen oder betrachtet werden KÖNNEN also DÜRFEN oder ob sie gelesen bzw. betrachtet werden MÜSSEN – und wer ggf. berechtigt ist, darüber zu entscheiden, wie ganz genau das zu geschehen hat.

     

    Beim Blick in den Spiegel ist nicht entscheidend, ob das Glas aus einer Manufaktur in Burano kommt oder aus einer Klitsche im benachbarten Hinterhof. Entscheidend ist auch nicht, ob der Spiegel einen teuren, einen billigen oder gar keinen Rahmen hat. Was zählt, ist (Selbst-)Kontrolle. Es geht um Schönheit, um Hässlichkeit und um die Macht, das Auge des fremden Betrachters zu beherrschen, wenn man denn schon keine Standards setzen kann oder darf.

     

    So lange Caravaggios Bild hinter einem schwarzen Vorhang versteckt war, war es unschädlich. Unschädlich, aber auch unfrei. Das ist das Schicksal aller Provokateure: Sie zahlen einen Preis für das Gefühl, manipulieren zu können. Sie müssen es sich gefallen lassen, mehr oder weniger stark zensiert zu werden von Leuten, die sich für besonders große Kenner halten, weil sie zu lesen wissen oder halt zu betrachten.

     

    Die Frage, wer jene „Zertifikat ausstellen“ soll, die attestieren, dass ein Kunstwerk den Betrachter nicht mit Gefühlen konfrontieren, die er nicht ertragen kann oder will, sodass er „beleidigt explodieren“ oder doch wenigstens stellvertretend protestieren kann, scheint für manche Menschen übrigens keine zu sein. Sie wissen genau: ICH, und zwar ganz allein. Allmacht, ik hör dir trapsen!

    • 8G
      87203 (Profil gelöscht)
      @mowgli:

      In Zeiten von Twitter und Co gewinnt der, der die krassesten Forderungen in 127 Zeichen packen kann. Abwaegende Meinungen brauchen mehr Platz und gehen in dieser Jagd nach Aufmerksamkeit unter.

       

      Was in einer Diskussion als "heute koennte der Kuenstler das nicht mehr unwiderprochen malen" anfaengt, wird dann schnell zu "Das muessen wir verbieten", einfach weil's die krassere These ist.

  • Danke. Es freut mich wirklich, dass in der TAZ Autorinnen zu Wort kommen, die dem blinden Wüten der Moralkeule ein wenig Kultur entgegenzusetzen wissen.