Studie von Lebensmittelforschern: Wurst fettiger als vor 7 Jahren
Müsliriegel und Wurstwaren hatten laut einer Studie zuletzt höhere Fettgehalte als 2016. Verbraucherschützer fordern, Junkfood-Werbung zu begrenzen.
„Ein starker Konsum von verarbeiteten Lebensmitteln mit hohem Zucker-, Fett- oder Salzanteil kann zu Übergewicht und Adipositas sowie anderen ernährungsmitbedingten Krankheiten wie Diabetes Typ 2 oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen beitragen“, warnte das von dem Grünen Cem Özdemir geleitete Bundesernährungsministerium, das die Zahlen veröffentlichte. 2019/20 waren laut Robert-Koch-Institut rund 47 Prozent der Frauen und 61 Prozent der Männer in Deutschland übergewichtig.
Das Ministerium warf der Lebensmittelindustrie vor, mit ihm vereinbarte Ziele für gesündere Rezepturen zu verfehlen. „Das Produktmonitoring zeigt einmal mehr, dass freiwillige Vereinbarungen mit der Industrie weitgehend wirkungslos sind“, urteilte Luise Molling von der Verbraucherorganisation Foodwatch.
„Sensorische Grenzen“
Die Ampelkoalition müsse sich deshalb endlich auf die von Özdemir vorgeschlagenen Einschränkungen der Werbung für Lebensmittel mit zu viel Zucker, Salz und Fett einigen.
Die Branchenorganisation Lebensmittelverband rechtfertigte die Nährstoffgehalte unter anderem mit „technologischen und sensorischen Grenzen“. Salz in Fleischprodukten habe eine „konservierende Wirkung, so der Verband. Die Werbebegrenzungen lehnt er auch mit dem Argument ab, zu wenig Bewegung sei wichtiger für Übergewicht als „einzelne Lebensmittel“.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Haftbefehl gegen Netanjahu
Sollte die deutsche Polizei Netanjahu verhaften?
#womeninmalefields Social-Media-Trend
„Ne sorry babe mit Pille spür ich nix“
Buchpremiere von Angela Merkel
Nur nicht rumjammern
Deutscher Arbeitsmarkt
Zuwanderung ist unausweichlich
Stellungnahme im Bundestag vorgelegt
Rechtsexperten stützen AfD-Verbotsantrag
Rechtspopulistinnen in Europa
Rechts, weiblich, erfolgreich