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Siedlergewalt im WestjordanlandEskalation im Schatten der Olivenbäume

Die Saison der Olivenernte hat begonnen – und im Westjordanland häufen sich die Angriffe von Siedlern auf palästinensische Bauern.

Die Angriffe israelischer Siedler erschweren die Ernte im Westjordanland deutlich Foto: Raneen Sawafta/reuters
Serena Bilanceri

Von

Serena Bilanceri aus Amman

Mehrere Angriffe durch radikale Siedler versetzen seit vergangener Woche Bäue­r*in­nen und Ern­te­hel­fe­r*in­nen in den Olivenhainen des Westjordanlands in Angst.

Ein Video ging dazu in den vergangenen Tagen besonders viral in den sozialen Medien: Es wurde vom US-Journalisten Jasper Nathaniel veröffentlicht. Und zeigt einen Mann mit vermummtem Gesicht und zerrissenem T-Shirt, an dem die von gläubigen Juden getragenen Fransen, Zizit genannt, hängen. Er schwingt eine Holzkeule. Der Mann rennt zwischen den Olivenbäumen entlang, wirft einen Stein, überholt den Wagen des Journalisten. Er rast auf eine ältere Frau in schwarzem Kopftuch und traditionellem langen Kleid zu, die gerade unter einem Olivenbaum steht. Der Mann hebt die Keule in die Luft und schlägt auf die Frau ein, die bewusstlos zu Boden fällt. Schreie des Journalisten sind im Hintergrund zu hören.

Dieser Vorfall ereignete sich am Sonntag in Turmus Aya, einem Dorf etwa 16 Kilometer von Ramallah entfernt. Ramallah ist der Hauptsitz der Palästinensischen Autonomiebehörde, etwa 15 Kilometer nördlich von Jerusalem. Augenzeugen sagten, sie hätten gerade Oliven im Gebiet B geerntet, dem Teil des Westjordanlands, der unter israelischer Sicherheitskontrolle und palästinensischer Verwaltung steht. Um die 45 maskierte Siedler, vermutlich aus benachbarten Siedlungen, seien plötzlich angekommen, hätten Menschen geschlagen und Autos beschädigt.

Angriffe auf Ern­te­ar­bei­te­r*in­nen sind nichts Neues: Yesh Din dokumentierte im vergangenen Jahr 113 Zwischenfälle

Der taz sagte ein in Turmus Aya lebender Palästinenser, der anonym bleiben möchte: „Der Angriff war sehr gewalttätig.“ Die Siedler hätten unter anderem Fahrzeuge der Bauern in Brand gesteckt. Auch den heftigen Angriff auf die ältere Frau bestätigte er. Sie habe eine Hirnblutung davongetragen. Laut der israelischen Zeitung Times of Israel liegt die Angegriffene weiter im Krankenhaus auf der Intensivstation.

Das israelische Militär ließ eine Anfrage der taz zu dem Vorfall unbeantwortet. Der Journalist Nathaniel schrieb am Montag in einem Post auf Facebook: Sol­da­t*in­nen hätten ihm später gesagt, bei dem Vorfall habe sich um einen Fehler gehandelt. Und es sei sehr schwierig, die Siedler zu kontrollieren.

Der Angriff ist kein Einzelfall im Westjordanland

Dieser Vorfall ist einer von mehreren, die sich jüngst während der Olivenernte im Westjordanland ereignet haben. Nahezu täglich melden arabische Medien Angriffe durch radikale Siedler, meistens auf Erntearbeiter*innen.

Ein weiterer Fall: In der vergangenen Woche blockierten radikale Israelis laut Videos und Medienberichten die Zufahrtswege des christlichen Dorfes Taybeh nordöstlich von Ramallah und hinderten so die Ein­woh­ne­r*in­nen an der Ein- oder Ausreise. Parallel dazu sollen Menschen, die gerade Oliven außerhalb des Dorfes ernten, attackiert worden sein. Des Weiteren haben am Sonntag radikale Siedler offenbar Pa­läs­ti­nen­se­r*in­nen im benachbarten al-Mughayyr angegriffen.

Vor wenigen Tagen wurden außerdem 32 ausländische Aktivist*innen, die Pa­läs­ti­nen­se­r*in­nen bei der Olivenernte nahe Burin im nördlichen Westjordanland begleiten und so vor Angriffen schützen wollten, verhaftet und abgeschoben. Das Militär sagte laut Medienberichten dazu, sie hätten eine geschlossene Militärzone unerlaubt betreten.

Nahost-Konflikt

Nach dem Überfall der Hamas am 7. Oktober 2023 startete das israelische Militär eine Offensive in Gaza, 2024 folgte der Vorstoß gegen die Hisbollah im Libanon. Der Konflikt um die Region Palästina begann Anfang des 20. Jahrhunderts.

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Angriffe auf Ern­te­ar­bei­te­r*in­nen sind nichts Neues, die israelische Menschenrechtsorganisation Yesh Din dokumentierte im vergangenen Jahr 113 Zwischenfälle. In mindestens 47 Fällen seien israelische Sol­da­t*in­nen laut der NGO anwesend gewesen, als Siedler versucht haben, die Ern­te­ar­bei­te­r*in­nen zu behindern. Und sie hätten den Israelis geholfen. In diesem Jahr hat das Büro für die Koordination humanitärer Angelegenheiten der Vereinten Nationen seit dem 9. Oktober bereits 36 Angriffe durch Siedler auf Ern­te­hel­fe­r*in­nen in 27 palästinensischen Dörfern gezählt.

Straflosigkeit bei Siedlergewalt

Das israelische Militär antwortete bereits in der Vergangenheit auf solche Vorwürfe: Seine Sol­da­t*in­nen arbeiteten für den Schutz aller Ein­woh­ne­r*in­nen in der Region und seien bei Gewalttaten durch Israelis daran gehalten, diese zu stoppen und die Verdächtigen gegebenenfalls festzunehmen.

Mehrere NGOs beklagen allerdings eine gewisse Straflosigkeit, wenn es um Verbrechen von israelischen Siedlern geht. Laut Yesh Din endeten fast 94 Prozent aller Untersuchungen wegen ideologischen angezeigten Straftaten an Pa­läs­ti­nen­se­r*in­nen zwischen 2005 und 2024 ohne Anklage.

Die Saison der Olivenernte im Westjordanland beginnt im Oktober und reicht bis Anfang Dezember. Sie hat für Pa­läs­ti­nen­se­r*in­nen eine besondere Bedeutung: sowohl im Sinne der nationalen Identität als auch als Wirtschaftsfaktor. Für Familien auf dem Land ist sie oft eine solide Einkommensquelle. Umso mehr jetzt, wo die ökonomische Lage in den palästinensischen Gebieten nach dem Krieg in Gaza stark angeschlagen und die Arbeitslosigkeit auch im Westjordanland deutlich gestiegen ist.

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26 Kommentare

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  • Die Anzahl der israelischen Siedler im Westjordanland beträgt ca. 700.000. Und im letzten Jahr wurden 113 Zwischenfälle gemeldet. Das scheint mir eine eher geringe Quote zu sein.

    Hätte sich Ähnliches in Deutschland abgespielt, würde in der taz normalerweise darauf hingewiesen werden, dass es sich überwiegend nur um Anzeigen und nicht um Verurteilungen handele, dass die Anzeigenden eine stärkere Motivation hätten, Israelis anzuzeigen und nicht andere Palästinenser, und dass Palästinenser ja auch Angriffe verübten. Vielleicht hätte man zusätzlich darauf hingewiesen, dass der eine oder andere Angreifer sich aufgrund widriger Umstände radikalisiert habe oder möglicherweise psychisch krank sei und das Ganze daran liege, dass es zu wenig psychologische Betreuung für die Siedler gebe. Oder dass das eigentliche Problem darin bestehe, dass es sich bei den Angreifern in der Regel um junge Männer handele, und die sind nun mal gewalttätiger als andere Bevölkerungsgruppen. Und man würde vor allem die Sorge äußern, dass die Rechten diese Angriffe instrumentalisieren.

    Aber wenn über israelische Siedler berichtet wird, die Gewalttaten begehen, werden niemals solche "Erklärungen" herangezogen.

    • @Budzylein:

      einfach mal hier durcharbeiten: www.btselem.org/topic/settler_violence (Spoiler: die Gewalt ist systematisch, ungebändigt und gewollt, und by the way: jeder einzelne Siedler in der Westbank ist nach internationalem Recht illegal ... aber gut, vielleicht hatten sie alle ne schwere Kindheit.)



      Danach die ganzen Mutmaßungen vielleicht noch mal überdenken. Es ist alles im Netz, Menschen sind vor Ort, dokumentieren und versuchen zu helfen, seit Jahrzehnten, aber deutsche Medien und Israel, das ist wie einem Blinden bei der Schatzsuche zuzuschauen - sorry für den diskriminierenden Vergleich, mir fällt grad kein besserer ein, jeder Blinde findet die Wahrheit natürlich zehnmal schneller als die deutschen Medien. Oft reicht es, die deutschen mit den englischen Wikipedia-Artikeln zu vergleichen, absurd. Achso, noch eine ganz gewagte Empfehlung: sich mal mit Palästinensern unterhalten, oder von ihnen lesen, ihnen zuhören ... statt sich bei seiner (ansonsten stabil Genozid verstehenden) Lieblingszeitung beschweren, dass ein Artikelchen mal am eigenen Weltbild kratzt.

      • @Pirxl:

        Das sind keine Mutmaßungen, die ich anstellen will, und der Artikel kratzt auch nicht an meinem Weltbild. Ich vergleiche nur die übliche Berichterstattung über Gewalttaten anderer Personengruppen mit der Berichterstattung über die israelischen Siedler. Die sind für ihre Taten ebenso verantwortlich wie andere Gruppen auch. Aber bei den anderen wird immer nach Erklärungen und Entschuldigungen gesucht, bei den Siedlern nicht.

        Unabhängig davon: Die Siedler sind nicht "illegal". Es gibt kein Recht, das anordnet, dass im Westjordanland keine Juden leben dürfen.

    • @Budzylein:

      Das waren exakt 113 "Zwischenfälle" zu viel. Es ist blanker Terror den die Siedler ausüben, no less. Dass die betroffenen Bauern, die seit vielen, vielen Generationen dort ihr Leben geführt haben, von sich aus die "Siedler" angreifen - wer soll das denn glauben? Die verstecken sich so gut es geht, die haben blanke Angst vor den Gewalttaten der staatlich unterstützten Siedler. Dafür gibt es nicht mal den geringsten Grund einer Rechtfertigung. Diese Angriffe/Morde sind willkürlich, völker- und menschenrechtswidrig. Das kann doch niemand im Ernst anzweifeln.

  • Dringende Empfehlung: Der Dokumentarfilm "The Settlers (inside the Jewish Settlements) vom israelischen Filmemacher Shimon Dotan.Schon 2016. Besteht ausschließlich aus Original-Interviews mit "Settlern". Sehr aufschlussreich. Immer noch unter diesem Titel aufzufinden und anzuschauen bei YouTube.

  • Die TAZ verkommt nach 2 Jahren Bax und CO. mehr und mehr zur tendenziösen Postille a la "Junge Welt". Allein in den letzten zwei Tagen drei tendenziöse bzw. so genannte "israelkritische" Beiträge, zum Antisemitismusbeauftragten, dem Westjordanland und zum üblichen moralinsauren Zeug zu "Genozid, Kriegsverbrechen und Co.". Aber nicht eine Zeile zum grassierenden Antisemitismus in Berlin. Wo sind die Beitrage zu den importierten Antisemiten in der Neuköllner Linken, zu den Mordedrohungen gegen das Bajsel oder zu den Hamas-Sympathisanten-Parties auf dem Alexanderplatz? Die TAZ müffelt langsam wieder nach antiImperialistischen Revolutionskitsch und wird so mehr und mehr zum Teil des Problems.

    • @Amra:

      Welche TAZ liest Du denn? Gibt es mehrere? Ich empfinde "meine" TAZ als eine der sehr wenigen Quellen, die etwas mehr berechtigte Kritik an den israelischen Kriegsverbrechen übt, als die Main-Stream-Medien. Anti-Semitismus ist eine schlimme, unverantwortliche Sache, ohne den geringsten Zweifel - doch das ist ein anderes Thema. Die Kriegsgräuel, die Ignoranz des Völkerrechts, die unverhohlene Missachtung von Menschenrechten auch für Palästinenser*innen -- das alles führt zu immer mehr Antisemitismus, leider. Der Grund: viele Menschen unterscheiden nicht zwischen Israelis und Juden, schon gar nicht zwischen israelischen Kriegsverbrechern und gemäßigten Leuten, werfen alle in einen Topf und "die Juden" werden dann pauschal angegriffen.

    • @Amra:

      Wahr gesprochen, Bruder Gernot!



      Inzwischen lese ich Beiträge dieser Zeitung nur noch gelegentlich und nicht mehr regelmäßig. Es ist mittlerweile unerträglich.

    • @Amra:

      Gut beobachtet.

      Ab und an gibt es Beiträge von Nicholas Potter oder Stephan Grigat, aber die Stoßrichtung ist klar.

      Israel ist ein Kriegsverbrecher, ein genozidales Apartheidsregime.

      Beweisen muss man das nicht, die Behauptung reicht.

      Ich kann das Zeug oft gar nicht mehr lesen.

      Geschweige denn, darüber diskutieren.

    • @Amra:

      Danke für diese klaren Worte.

  • Ohne strafrechtliche Verfolgung, ohne ein Ende der Siedelei außerhalb von Israels völkerrechtlich anerkannten Grenzen: wie kann es da je Frieden geben?



    Selbst Ariel Sharon hatte am Ende Zweifel: "Nach jahrelanger Förderung des Siedlungsbaus ließ Sharon 2005 die Siedlungen in Gaza räumen. Dies führte zum Bruch mit seiner Partei Likud."



    www.bpb.de/kurz-kn...inisterpraesident/

    Es gibt Gründe für Wut und Hass, die viele Palästinenser auch zur Hamas treibt.



    PLO und Autonomiebehörde konnten über Jahrzehnte keine Verbesserungen für die Bevölkerung durchsetzen, - also übernahm vor fast zwanzig Jahren die Hamas. Wie heute auch anderswo üblich (meist mit weniger Grund zur Verzweiflung): man wählt "starke Männer", - man wählt Gewalt, anstelle von fruchtloser Diplomatie.

    • @Woodbine:

      Welche Vorteile die Hamas Herrschaft nun über die Palästinenser des Gazastreifens gebracht hat wäre aber erst einmal aufzuzeigen.

      • @Zippism:

        Welche Vorteile die Besatzung/ Blockade/ Zerstörung Gazas durch Israel der Bevölkerung gebracht hat, die man dort ab 1947 völkerrechtswidrig hin vertrieben hat, wäre aber erst einmal aufzuzeigen.

      • @Zippism:

        Wer behauptet das denn?

        • @Perkele:

          Die westlichen Hamasunterstützer.

  • Kein "Fehler", das ist die "Drecksarbeit".

    Wer in einer unseligen Tradition des 19.-Jh.-Nationalismus einen monoreligiösen, monoethnischen Staat möchte, zugleich von einem möglichst großen Staat träumt, muss mit allen Mitteln auch Oliven-Großmütter mit Gewalt vertreiben oder gar töten. Oder à la Südafrika Bantustans und Unterdrückung.



    Und sich das dann schönreden, da hilft eine Prise Rassismus, der durch die Verhältnisse ganz von alleine wuchert.

    Und nein, das ist auch aktuell nicht der einzige Fall auf dem Erdenball. Doch vielleicht einer, wo eine werteorientierte Bundesregierung zumindest etwas Einfluss hätte.



    Das Ende der Besatzung wäre ein Schlüssel zum Frieden.

    • @Janix:

      Ihr Beitrag lässt den Schluss zu, Sie würden vermuten, die Siedler würden bewusst gesteuert werden. Das denke ich so nicht. Ich denke vielmehr, dass wir das klassische Bild der sich immer weiter drehenden Gewaltspirale sehen. Ich denke, gerade durch den beispiellosen Terrorakt der Hamas vom 07.10.23 sehen immer mehr Siedler die Rechtfertigung, immer aggressiver gegen Palästinenser vorgehen zu dürfen.

      • @Katharina Reichenhall:

        Weiter oben hat ein anderer User einen Link auf eine YT-Doku über die Israelische Siedlerbewegung eingefügt. Der Film ist von 2016, also 7 Jahre vor 7/10.

      • @Katharina Reichenhall:

        Welche Gewalt genau wird auf der Westbank gegen die Siedler ausgeübt? Was hat die Westbank mit Hamas zu tun? Warum eskalierte die Gewalt der Siedler Jahre bevor der - angebliche - Auslöser stattfand? Weswegen dürfen diese Radikalen überhaupt auf der Westbank "siedeln"? Fragen über Fragen.

      • @Katharina Reichenhall:

        Die Siedler sind seit Jahrzehnten aggressiv und nicht erst seit dem 07.10.23.

      • @Katharina Reichenhall:

        Smotrich, ben Gvir und Netanjahu ermuntern die Siedler solche Taten zu begehen. Die Armee "untersucht" die Vorfälle - gesehen hat man jedoch noch nie einen Bericht, der sich ktitisch zu den Verbrechen äußert - wenn er von der IDF geschrieben wird.... Es ist ausgedrücktes Ziel der israelischen Kriegsverbrecher, das WJL zu annektieren, völkerrechtswidrig. Daran gibt es keinen Zweifel.

      • @Katharina Reichenhall:

        Wollen Sie allen Ernstes abstreiten oder ignorieren, dass die Zersiedlung des WJLs von fast allen Parteien der Knesset begrüßt und vorangetrieben wird?



        Oder dass radikale Siedler vom radikalen Polizeiminister mit Waffen ausgerüstet werden?



        Oder das israelische Strafverfolgungsbehörden keinerlei Interesse daran haben gegen gewalttätige Siedler vorzugehen? Da rennen Mörder straffrei rum!



        (Die Beispielliste könnte hier noch um einiges verlängert werden)

        Und vor allem: Wollen Sie allen Ernstes behaupten, dass das erst seit dem 07.10.23 passiert? Im Jahr 2023 erreichten die Übergriffe auf Palästinenser im WJL bereits vor dem 07.10. einen neuen Höchststand. Die Zahl der ohne Anklage in geiselähnlicher Haft sitzenden Palästinenser ebenfalls!



        Und ja, so wie das im WJL seit Jahrzehnten abläuft, steckt da klar System dahinter!

        • @Barnie:

          Ich habe geschrieben:



          "Ich denke, gerade durch den beispiellosen Terrorakt der Hamas vom 07.10.23 sehen immer mehr Siedler die Rechtfertigung, immer aggressiver gegen Palästinenser vorgehen zu dürfen."

          Wieso fragen Sie, ich sei der Meinung, das sei erst seit dem 07.10. so?

      • @Katharina Reichenhall:

        Das wäre Ihr Schluss, und er wäre falsch.



        Ich sehe ein systemisches Problem. Wer ein ethnisch "reines" Groß-Israel will, endet fast zwingend da.



        Wer ein Groß-Palästina, Groß-..., will, natürlich ebenso.

        Entsprechend gab es Rüpeleien, Tötungen schon lange, leider.

      • @Katharina Reichenhall:

        Diese Siedler Gewalt ist altbekannt und wird vom israelischen Staat geduldet. Das war schon vor dem Hamas-Angriff und dem Gaza-Krieg so.



        Hier wird ein angestammtes Volk gewaltsam aus seiner Heimat vertrieben, und der ganze Westen schaut zu.



        Aus meiner Sicht ist das mindestens so verwerflich und gefährlich wie der israelische Notwehrexzess in Gaza, der nun auch schon Jahre andauert.

      • @Katharina Reichenhall:

        Das drehen Sie jetzt geschickt in Ihre gewünschte Richtung. Als regelmäßige Haaretz Leserin (auf englisch) habe ich mitgekriegt, dass diese Gewalt, die Zerstörung von Olivenbäumen nachdem Siedler schon die Oliven geklaut hatten, die Angriffe auf jeden, der dagegen demonstriert, schon lange vor dem 7. Okt 23 stattfanden. Wurde hier halt nicht publiziert, jetzt liegt halt der Fokus auch auf Israels Verhalten.