piwik no script img

Sicherheitsexperte über Atomdeal„Iran will nur Zeit gewinnen“

Sicherheitsexperte Yossi Melman glaubt, dass der Iran nicht an einer Neuauflage des Atomabkommens interessiert ist. Dies könnte ein Wettrüsten auslösen.

IAEA-Generaldirektor Rafael Grossi und Irans Außenminister Hossein Amir-Abdollahian in Teheran Foto: Majid Asgaripour/Wana/Reuters
Judith Poppe
Interview von Judith Poppe

taz: Herr Melman, an diesem Montag sollen die Gespräche zur Wiederaufnahme des Atomdeals mit Iran starten. Ver­tre­te­r*in­nen aus den USA, der EU, China, Russland und Großbritannien werden sich mit Delegierten des Irans treffen. Was erwarten Sie?

Yossi Melman: Es ist eine unrealistische Hoffnung, dass Iran zu einem Abkommen unter den Bedingungen von 2015 zurückkehrt. Die Chance dafür liegt bei null. Dass die Iraner sich etwa darauf einlassen, statt auf 20 Prozent nur auf 3,67 Prozent Uran anzureichern, wie es im Abkommen von 2015 vorgesehen war, ist fast ausgeschlossen. Im Moment sieht es so aus, dass Iran an überhaupt keinem Abkommen interessiert ist und nur Zeit gewinnen will.

Bild: privat
Im Interview: Yossi Melman

ist ein israelischer Journalist und Kommentator für Sicherheitsfragen bei Israels Tageszeitung Ha’aretz und Buchautor zu Geheimdienst-, Nuklear- und Sicherheitsthemen.

Sie vertreten eine harte Linie gegenüber Iran. Sie haben einmal gesagt, Sie würden dazu raten, Iran zu bombardieren, wenn Sie Sicherheitsberater des israelischen Regierungschefs wären.

Ich habe das 2009 gesagt. Die Iraner hatten gerade einen Kompromissvorschlag abgelehnt. Ich hätte Netanjahu damals geraten, Iran zu bombardieren und einen palästinensischen Staat zu gründen. Es wäre eine Win-win-Situation gewesen. Die arabische Welt hätte ihm aus beiden Gründen applaudiert. Iran war noch schwach und Israel hätte es durchführen können, mit oder ohne Amerika.

Für einen Linken keine sehr populäre Position …

Meine Freunde dachten, ich sei über Nacht zu einem Rechten geworden. Ich bin immer wieder erstaunt, wie die Haltung gegenüber Iran für eine Frage von links und rechts gehalten wird. Das iranische Regime ist schrecklich, ein theokratisches und undemokratisches Regime, es verletzt die Menschenrechte, unterdrückt die Frauen.

Würden Sie Israels jetzigem Regierungschef das Gleiche raten?

Auf gar keinen Fall! Eine militärische Option ist für Israel jetzt ausgeschlossen. Wenn Naftali Bennett und Verteidigungsminister Benny Gantz sagen, dass alle Optionen auf dem Tisch liegen und Israel erfolgreich die iranischen Nuklearanlagen angreifen könnte, ist das Blödsinn. Man kann die Anlagen bombardieren, aber nicht das Know-how, das sich die Iraner in den letzten Jahren angeeignet haben.

Also verhandeln.

Ja. Und mit den USA ein geheimes Abkommen abschließen, in dem rote Linien ausgehandelt werden: Was ist für Israel das Wichtigste, das die USA unterstützen würden? Iran muss mithilfe der USA zur Einsicht gebracht werden, dass nukleare Waffen außer Frage stehen.

Wieso ist Israel gegen eine Wiederbelebung des Atomabkommens?

Die israelische Position ist nicht eindeutig. Netanjahu war gegen das Abkommen, nicht aber die Expertinnen und Experten und die gesamte militärische Elite. Nicht weil es ein guter Deal war, aber durch den Atomdeal wurde der Iran um ein paar Jahre vom Erreichen der Schwelle zurückgeworfen.

Und Bennett?

Der will mehr Netanjahu sein als Netanjahu selber und macht es ihm nach. Aber da ist auch viel Lippenbekenntnis dabei. Das Argument gegen das Atomabkommen lautet, dass ein Aufheben der Wirtschaftssanktionen gegen Iran das Land und sein Atomprogramm stärken würde. Ex-US-Präsident Trump hat diese 2018 nach dem US-Ausstieg aus dem Deal wieder verhängt. Sanktionen können ein Druckmittel sein, um einen langfristigen Deal herauszuschlagen, etwa einen, der mindestens die Bedingungen von 2015 erfüllt. Allerdings wurden seit dem Ausstieg von Donald Trump aus dem Abkommen keine Sekundärsanktionen umgesetzt.

Also US-Sanktionen gegen Staaten, die mit Iran Handel treiben …

Vor dem Abkommen wurden fast alle Länder sanktioniert, die mit Iran etwa im Energie- oder Schifffahrtssektor handelten. Der vergangene Oktober ist ein wunderbares Beispiel für die Nichtumsetzung der Sanktionen: Der Iran verkaufte insgesamt 1,2 Milliarden Barrel Öl an China, Russland, Venezuela, sogar an die Vereinigten Arabischen Emirate. Wenn Sie mit Iran hart ins Gericht gehen wollen, müssen Sie die Sanktionen wirklich umsetzen.

Gehen wir von dem Szenario aus, dass Iran die Atombombe hat. Wie groß wäre die Bedrohung für Israel?

Groß. Wobei die eigentliche Frage ist: Kann Israel im Schatten eines Irans leben, der Atomwaffen besitzt? Ist es das Ende der Welt, wenn Iran Atomwaffen hat? Nein. Wird Israel kollabieren? Nein. Israel ist viel stärker. Iran liegt in Scherben. Für Israel sind andere Dinge gefährlicher. Die Spaltung der Gesellschaft oder die Frage, ob 3,7 Millionen Pa­läs­ti­nen­se­r*in­nen unter Apartheid leben sollen. Im Übrigen ist ja nicht nur Israel bedroht, sondern die ganze Region.

Inwiefern?

In dem Moment, in dem Iran Atomwaffen hat, wird auch sein regionaler Rivale Saudi-Arabien Atomwaffen haben wollen. Andere dürften folgen. Die Türkei, möglicherweise auch Ägypten. Die Schleusen für ein nukleares Wettrüsten im Nahen Osten wären geöffnet. Ich denke, die Iraner wissen das. Vielleicht zögern sie auch deshalb.

Die Iraner wollen gar nicht wirklich Atomwaffen?

Strategisch zögern sie, weil sie Russland noch mehr fürchten als Amerika. Und Russland will keinen Iran mit Atomwaffen. Religiöse Erwägungen könnten auch eine Rolle spielen. Es gibt Berichte, dass Chomeini damals eine Fatwa, ein religiöses Dekret, gegen Atomwaffen erlassen hat. Aber das ist unklar. Und dann muss man auch sehen: Jede Nation, die Atomwaffen haben wollte, sei das Pakistan, Indien, Israel, Südafrika oder Nordkorea, hat fünf, sechs, sieben Jahre gebraucht, um sie herzustellen. Die Iraner spielen seit dem Ende des Irak-Iran-Kriegs, seit 32 Jahren, mit diesem Gedanken. Wenn sie wirklich wollten, könnten sie die Atombombe schon haben.

Wie weit ist der Iran denn?

Sie sind weit fortgeschritten, was die Urananreicherung betrifft. Aber bei anderen Teilen des Programms hinken sie hinterher. Iran kann innerhalb von drei Wochen genug Uran für eine erste Bombe haben und in sechs Monaten für vier Bomben. Aber für die Atombombe braucht man nicht nur Uran, sondern auch die Technik drumherum und dann muss man sie ja noch auf eine Rakete setzen. Das Know-how, wie man das macht, haben die Iraner noch nicht. Also sind sie etwa eineinhalb oder zwei Jahren davon entfernt, wirklich eine Bombe einsetzen zu können.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

27 Kommentare

 / 
Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Dieses Regime muss vollständig boykottiert werden. Es darf keine Verhandlungen geben!

    • @nzuli sana:

      So ist es!



      Genauso sinnlos war es mit Nordkorea



      Schon vor langer Zeit über Atomstop zu verhandeln.Wie man sieht.



      Selbst so Leute wie Putin und Erdogan machen sich nur lustig,treiben ihren Schabernack mit der westlichen Welt und halten sich an keine Abmachungen und Abkommen.

      • @Trotzleo:

        Abgesehen davon, dass gerade Nordkorea kein gutes Beispiel dafür ist, dass eine Politik, die auf Druck statt auf Verhandlungen setzt, zu irgendeinem positiven Ergebnis führt, erinnere ich gerne daran, dass die gegenwärtigen Gespräche notwendig geworden sind, weil die USA sich aus dem JCPOA zurückgezogen haben, nicht der Iran.

  • "Ich hätte Netanjahu damals geraten, Iran zu bombardieren..."



    Ich verstehe nicht, wie solche Einlassungen mittlerweile unwiderssprochen hingenommen werden: Iran zu bombardieren, weil er ein ihm als NPT-Unterzeichner garantiertes Recht auf ein ziviles Atomprogramm in Anspruch nimmt, wäre damals wie heute ein völkerrechtswidriger Angriffskrieg. Genau hier zeigt sich, was so gefährlich daran ist, wenn man Politik nur noch in Kategorien von Gut und Böse denkt (mit der zu erwartenden Rollenzuschreibung): man verfällt mittels moralischer Selbstermächtigung in einen Rechtsnihilismus, in dem allein das militärisch Mögliche die Grenzen des Machbaren bestimmt. Das ist nicht nur ziemlich menschenverachtend, sondern auch noch extrem kurzsichtig: die globale Machtverteilung ist gerade am erodieren - und ich würde nicht darauf wetten, wer in einigen Jahren Opfer genau jener politischen Praktiken wird, die er heute für sich in Anspruch nimmt. Ein Rechtssystem auszuhöhlen, auf dessen Schutz wir einmal angewiesen sein könnten, ist jedenfalls keine kluge Idee.

    • @O.F.:

      Kann ich Ihnen nur zustimmen.

  • Erstaunlich! Geheimes Abkommen mit den USA, Einsatz von Atomwaffen, die Annahme, dass Iran 2009 eine Atombombe hätte,... Es scheint mir, als würde alles auf einen Krieg hindeuten.

  • Zu dem ganzen leidigen " islamische Welt Komplex" hier Zitiert aus Peter Ruehmkorf,Tabu 1 ,24.1.91:

    "Anschl.eine um Verständnis werbende Sendung über den Islam- angenehm objektiv und mit viel common sense- die mich trotzdem zunehmend gegen ihn aufbrachte.



    Was es m.E. nicht nur zu erkennen,sondern von der Sozialgeschichte unserer eigenen Nerven her zu bestreiten gilt,ist ein noch tief unter dem allgemeinen zivilisatorischen Verrottungshorizont anzusetzendes Fäulnis sediment aus irrationaler Todessehnsucht und weltlicher Vorteilserschleichung,theokratischer Tyrannis und sinistrem Händler geist,fundamentalistischer Halsstarrigkeit und irrlichterndem Emotionalismus,ethnischen Minderwertigkeitskomplexen und krankhaftem Ehrgefuehl,einem religiös kontaminierten Rechtsdenken und machistischer Frauenverachtung, Vetternwirtschaft und Bruderkrieg,eine Wahnsinnswelt,die man am besten sich selbst überlassen sollte!!"

    Dazu ,warum man nicht kann und es nicht tut ,schreibt er anschließend:"eccolo



    ,Den Produzenten ist es egal,woher das Kanonenfutter sich rekruiert."

    Seither hat sich nichts geändert,gebessert, in dieser Welt,im Gegenteil,und natürlich hat er das Öl,das Gas etc.vergessen zu nennen,warum in diesem Teil der Welt immer noch westliche und zunehmend russische und chinesische Interessen gewaltig sich manifestiert haben.

    • @Trotzleo:

      Rekrutiert, natürlich,muss stehen gegen Ende des Zitats..

      • @Trotzleo:

        Und seien wir einmal ehrlich: wenn dieses Zitat nicht aus der Feder eines Dichters stammen würde, sondern von Sarazin oder Konsorten, dann würde man es auch als das bezeichnen, was es ist: eine pauschalisierende, abgrundtief rassistische Verächtlichmachung von c. 1,8 Milliarden Menschen.

        • @O.F.:

          Sie können nicht denken!!



          Ruehmkorf hat das 1991 in sein Tagebuch geschrieben.die Worte richten sich gegen Irak,diese Gegend,und auch gegen Bush usw.Dies Welt eben sich überlassen,da nicht sich einzumischen und schon gar nicht einmarschieren,Bombardieren usw.Einfach diese Obergauner dort sich gegenseitig austoben lassen.warum sind denn soo viele von dort,die konnten,abgehauen in die USA,nach Europa usw.!?



          Rühmkorf hat sicherlich genauso gegen z.b. Amerikas Bigotterie seine Stimme erhoben,er war ja Sozialdemokrat,eher linker,aber eben kein Stalinist und sicher auch gern Kirchen und Religions kritisch.Wie kommen Sie auf die Idee,er beleidige mit den von mir zitierten Worten,in denen er ausschließlich autoritäre ,diktatorisch und gewalttätig gepraegte Staaten der islamischen Welt im Umkreis des nahen Ostens meint,-pauschal Moslems ubiquitaer?!



          Es gibt auch islamisch gepraegte Staaten in Senegal, Gambia,Afrika ueberhaupt wo noch friedliche und tolerante muslimische Religionsausübung vonstatten gehen kann.



          Und nun zum Iran ,dem von Mullahs ins Finsterste Mittelalter zurück geworfenen Staat,einem Fuehrerstaat( seit Chomeini heisst der gottesstaatliche Boss dort FÜHRER,na dämmert es ?!



          Wir hier ,wir linksliberalen Leute,wir Gruene,wir eurokommunisten usw.die wir TAZ moegen und lesen,sind uns doch hoffentlich einig ,dass Religions Kritik erlaubt ist ,mit Deschner zb. Aber auch am Islam,dass das sogar notwendiger denn je scheint.Wir wollen Säkularismus ubiquitaer als Grundprinzip jedes Staatswesens ,gebettet in Demokratie und Rechtsstaatlichkeit.in einem Rechtsstaat,O.F. nämlich waeren solche Banden wie Hamas und Hisbollah gar nicht zugelassen ,da verfassungswidrig und sogar zu verbieten und hinter schwedische Gardinen zu bringen.



          Unglaublich , was die Taz oberaufsicht hier fuer Kommentare zulaesst.jedes Wort pro Mullahregime ist eines zuviel.

          • @Trotzleo:

            Es ist kein guter Stil, einen Beitrag mit einer Beleidigung zu beginnen (die ungewollte Ironie entgeht Ihnen?).



            Aber zur Sache: Sie haben oben von einem "Islamische Welt-Komplex" gesprochen und auch das Zitat von Ihnen dreht sich um "den Islam"; hier nachträglich eine Differenzierung hereinlesen zu wollen, die der Text nicht hergibt, ist wenig überzeugend: es ist ein bleibt eine Ansammlung von Vorurteilen.



            Abgesehen davon, dass man mit einer Kampfvokabel wie "Mullahregime" den Weg zu jeder Erkenntnis versperrt, weil man das Ergebnis schon vorwegnimmt, wäre es manchmal sinnvoll zuzuhören, statt nach der Moderation zu rufen: Sie sollten in Betracht ziehen, dass es Foristen gibt, die sich einigermaßen intensiv, aus serösen Quellen und aus eigener Anschauung mit dem Iran befasst haben und eine berechtigte Kritik an propagandistischen Zuspitzungen üben. Nicht jedes medial aufgeblähte Feindbild entspricht auch der Wirklichkeit. Kritik beginnt damit, die eigenen Wahrnehmungsmuster in Frage zu stellen.

            • @O.F.:

              Genau, Wahrnehmung!



              Es geht ja aus dem Zitat aus Rühmkorf s Tagebuch doppelt hervor ,dass er die Vorgänge von 1991 im Irak kommentiert



              .und das von mir verwendete Zitat kann natürlich als Religions kritik betrachtet werden,diese ist einfach korrekt ,zutreffend und heute mehr denn je angebracht.um Den verstorbenen Peter Ruehmkorf nicht in einen Topf mit Sarrazin geworfen zu lassen,nur noch der Hinweis: das geht gar nicht und ist typisch für Leute die offenbar unter Wahrnehmungsverlust leiden...also ueber wenig Faktenwissen verfuegen und vieles zu verdrehen neigen,Kontexte nicht beachten usw .

              • @Trotzleo:

                Auch mit dem Vorwurf fehlenden Faktenwissens wäre ich zurückhaltend - man setzt damit Maßstäbe, denen man selbst gerecht werden muss...



                Aber um beim Thema zu bleiben: Sie selbst posten dieses Zitat unter einem Interview zum Thema Iran und sprechen von einem "Islamische Welt-Komplex"; PR lässt sich darin ganz allgemein über "den Islam" aus; möglicherweise verwechseln Sie Anlass und Aussage, aber der werte Herr Dichter bedient hier auf eine moralisch wie intellektuell fragwürdige Weise orientalistische Klischees und pauschalisiert dabei auf haarsträubende Weise. Der Anspruch Kulturen veracheten und herabwürdigen zu können, ohne sich nenneswert mit ihnen befasst zu haben, wird nicht besser, wenn er von einem Literaten stammt. Eher im Gegenteil.

                • @O.F.:

                  Selbst zu Gambia erzählen Sie Unsinn



                  Jammeh ist seit 2017 weg



                  Mit einigen Autos und millionen bargeld



                  Gen Süden Afrikas gezogen.guinea oder so..



                  Und der neue Präsident Gambias wurde erstmals seit langem nach der Flucht Jammehs in korrekten demokratischen Wahlen bestimmt,zuvor hatte Jammeh Gambia noch zur islamischen Republik erklärt,was der neue Staatschef und das Parlament dann annulierte..

                  In dem Zitat von Ruehmkorf aus Tabu 1



                  Wird auch genau der Tag und das Jahr des Eintrages genannt und deshalb ist klar,um welchen Kontext es geht.

                  Zum Schluss steht auch die Kernaussage: raus aus dieser Weltgegend,keine Einmischung,sich diese Wahnsinnswelt rund um Iran sich selbst überlassen!



                  Dies ist auch schon immer meine Meinung,als Linken Wähler,da auch die linke ,mit der grossen Mehrheit der Bevölkerung als einzige Partei konsequent gegen Einsaetze von Bundeswehr soldaten im Ausland ist.



                  Selbst über Gysis Vorschlag,mit Iran ähnliches zu tun,wie damals Bahr mit der Ostpolitik,"Wandel durch Annäherung" versuchen,kann man diskutieren, wobei der Vergleich gewagt ist und blauäugig.Ich persönlich bin nicht für Blockaden und Boykotte ,aber Sanktionen gegen das Regime in prekaeren Bereichen und auf brisanten Feldern sind angebracht.

                  • @Trotzleo:

                    1. Zu Gambia habe ich mich in diesem Beitrag gar nicht geäußert, aber wenn Sie das schon zur Sprache bringen: von einer funktionierenden Demokratie ist Gambia auch in der post-Jammeh-Ära weit entfernt; eine einzige korrekt abgelaufende Wahl macht noch keinen demokratischen Staat.



                    2. Ich habe Sie bereits darauf aufmerksam gemacht, dass es einen Unterschied zwischen Anlass und Inhalt gibt; es mag ja sein, dass der 2. Golfkrieg der Anlass für diesen Eintrag war - sein Inhalt ist trotzdem ein Ansammlung orientalistischer Vorurteile, die zweigt dass der Herr Dichter sich nie ernsthaft mit dieser Region und ihren Kulturen befasst hat. Übrigens: wenn Sie von "dieser Wahnsinnswelt um Iran" (verwechseln Sie hier Iran und Irak) sprechen, machen Sie denselben Fehler.



                    3. Die Annäherung hat übrigens der Iran versucht; zweimal. Das Resultat waren Sanktionen, Sabotage und Morde an Vertretern des iranischen Staates auf offiziellen diplomatischen Missionen. Mit scheint, dass es nicht der Iran ist, der sanktioniert werden sollte...

            • @O.F.:

              "Nicht jedes medial aufgeblähte Feindbild entspricht auch der Wirklichkeit"

              Was entspricht bei dem Feindbild von Iran nicht der Wirklichkeit?

        • @O.F.:

          Mitnichten!



          Das ist das Beste , was ich je las



          Zu dem Thema und vollkommen richtig



          Heute mehr denn 1991 !

          Auch was Mathias Kuentzel schreibt zu Iran,Bombe und Antisemitismus aus dem Islam ist lehrreich und vollkommen korrekt.

  • Also wie immer seit 2009/2015/.... Der Iran hat in 2 Jahren die Atombombe. Ob das im Jahr 2100 auch noch so sein wird?

    Nicht der Iran ist Schuld am scheitern des Atom-Deals, sondern der Westen selbst. Insbesondere USA (die nicht den Deal umgesetzt haben) und die EU die sich als Vasallenstaaten der USA ergeben haben.

    Man hatte den Iran hier in einer günstigen Situation gehabt. Man wollte mehr, Man wollte zeigen das der Iran angeblich so abhängig wäre. Und man bekam genau das Gegenteil zu Gesicht.

    Das der Iran dies mit harter Hand vollzieht geschenkt, das schaffen auch andere Nationen im Nahen Osten, Israel ist dabei nur eine Nation, was zumindest mal kurz nebenbei erwähnt wird.

    Es muss das Ziel sein, als relativ gemeinsame Gegenpartei aufzutreten. Das schaffen scheinbar aber nicht einmal die USA, Israel und/oder die EU zusammen.

    Das ist das eigentliche Dilemma und ausbaden müssen, es soviel Menschen die in Angst leben oder wie der Großteil der Iraner mit Schrecken vor dem Tod, neben den Sanktionen die sie ausbaden müssen. Denn Sanktionen, das sollte man langsam erkennen, interessiert die iranische Führung nicht...

  • Und ehm ... nur mal so gefragt: Das Saudi-arabische Regime ist ebenfalls schrecklich, ein theokratisches und undemokratisches Regime, es verletzt die Menschenrechte, unterdrückt die Frauen.



    Ist Herr Melman ebenfalls dafür, Saudi Arabien zu bombardieren?

    Ach und btw.: Seit mehr als 25 Jahren will man uns nun weismachen, der Iran habe - spätstens nächste Woche oder so - die Bombe. 2012 entblödete sich z.B. Netanjahu (allerdings nicht das erste Mal, das war 1992(!!!)) nicht, eine Zeichnung einer Bombe (Cartoon-mäßig) aufzutreten.



    theintercept.com/2...nian-nuclear-bomb/



    Und nach all dieser Zeit gibt es immer noch Leute, die diesen Schmonzes kaufen?

    • @Kaboom:

      Droht Saudi Arabien USA und Israel mit Vernichtung? Unterstützen Sie Antisemiten und Islamisten, welche Israel vernichten wollen, wie das z.B. mit Irans Unterstützung von Hamas und Hisbollah der Fall ist?

      Iran hat immer noch keine Atombombe, weil unter anderem Israel und USA kontinuierlich was dagegen unternehmen.

      • @h3h3y0:

        Also ist ein Staat nur so schlimm, wenn er Kriege herbeiphantatisiert gegen den Westen, ähm gegen USA und Israel?

        Ähm btw. ich glaube GENAU DARAUF wollte der Poster wert legen.



        Es geht eben nicht um Menschenrechte in dem Konflikt, dann müßte ebenso Israel, USA und auch Saudi-Arabien angegriffen werden. Es geht weiterhin nur um Macht und Geld. q.e.d.

        • @Daniel Drogan:

          Es geht darum, dass Iran anderen Ländern mit Vernichtung droht und im Fall von Israel sich aktiv daran beteiligt.

    • @Kaboom:

      Richtig, die Warnungen gab es auch damals schon, aber nicht zuletzt auch deshalb weil es an Einblick in die tatsächlichen Fortschritte des iranischen Atomprogramms mangelte und Ahmadinedschad eine Steigerung der Anreicherung von 3,5 auf 20% verkündete. Man musste also extrapolieren wie lange eine weitere Steigerung auf die für eine Bombe benötigten >90% brauchen würde. Dass die Steigerung von den damals 20% auf die heutigen 60% mehr als 9 Jahre brauchen würde war nicht unbedingt das was vor dem Hintergrund der Atomprogramme anderer Länder erwartbar gewesen wäre.



      Umgekehrt frage ich mich woher sie die Gewissheit nehmen, dass der Iran trotz jahrzehntelanger Bemühungen ja doch nicht ans Ziel gelangen wird?

      • @Ingo Bernable:

        Belegen Sie die "jahrzehntelangen Bemühungen".

        • @Kaboom:

          Mal abgesehen davon, dass sie meine Frage mit einer Gegenfrage beantwortet haben. Was würden sie denn als Beleg akzeptieren?



          Dass Rafsandschāni schon ´88 zum Bau der Bombe aufrief? Dass der Iran unter Ahmadinedschad bereits ab 2010 Uran auf 20% anreicherte, was weitaus mehr ist als für zivile Zwecke etwa in Brennelementen nötig ist? Dass es inzwischen 60% sind? Dass auch die verschiedenen existierenden Atomanlagen für eine zivile Nutzung überhaupt keinen Sinn ergeben? Weder die in unterirdischen Bunkern verschanzten Massen an Zentrifugen in Natanz, noch die in Qom, oder der Reaktor in Arak mit der Fähigkeit Plutonium zu erbrüten. Oder, dass der Iran, ginge es um ein rein ziviles Programm, die internationalen Forderungen völlig problemlos erfüllen und damit sofort sämtliche Sanktionen loswerden könnte, diesen Schritt aber nicht geht.

  • Ich habe immer Schwierigkeiten mit "Iran will dies, Iran will das". Schliesslich ist das ja nicht ein einheitlicher Block. Und welche Kräfte im Land die Oberhand erhalten hängt auch ein wenig davon ab, wie dem Land international begegnet wird.

    Einerseits mögen Sanktionen angemessen sein. Waffenlieferungen sicher out. Andererseits ist "maximaler Druck" à la Trump vermutlich auch kontraproduktiv.

    Mir sind jedenfalls Maximalpositionen, wie sie der Autor (bei allem Respekt) hier vertritt meist suspekt.