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Schrumpfen der WälderKrankheiten durch Abholzung

Kommentar von Maike Rademaker

Die Urwaldzerstörung geht weiter und ebnet neuen Infektionskrankheiten den Weg. Dabei könnte echter Waldschutz künftige Pandemien verhindern.

Ursprung von Pandemien: Weltweit wurden 2020 4,2 Millionen Hektar Urwald zerstört Foto: Bruno Kelly/reuters

E s ist eine Nachricht, bei der eher das Gegenteil eine Überraschung gewesen wäre: Weltweit sind im vergangenen Jahr 4,2 Millionen Hektar Urwald zerstört worden, vor allem in Brasilien, der Demokratischen Republik Kongo und Bolivien. Die Waldzerstörung wird leider nicht durch eine Pandemie gestoppt, könnte das Fazit sein – schlecht fürs Klima.

Doch diesmal reicht dieses bittere Fazit nicht. Die Zerstörung dieser Wälder ist ein Warnzeichen und ein Signal, aktiv zu werden und diese Zerstörung zu stoppen. Dringend. Denn hier, in den Wäldern, nehmen Zoonosen – Krankheiten, die zwischen Tier und Mensch übertragbar sind – häufig ihren Anfang. Darunter sind Krankheiten, die sich durch die Globalisierung weltweit verbreiten und weltweit Lebensgefahr für die Menschheit bedeuten können. Das Coronavrus könnte hier nur die Vorhut gewesen sein.

Dabei ist es nicht so, dass Zoonosen nur im Urwald entstehen; die Lungenkrankheit Mers überträgt sich durch Dromedare. Oder dass die Interaktion Mensch – Wald automatisch zu neuen Zoonosen führt. Wäre es so, wären alle indigenen Völker und Wald­nut­ze­r*in­nen in den Urwäldern eine Bedrohung als potenzielle Über­trä­ge­r*in­nen neuer Zoonosen. Sie sind es offenbar nicht. Der Unterschied: Sie leben nicht primär von, sondern mit dem Wald.

Klar ist aber, dass die Zerstörung von Urwäldern neuen Infektionskrankheiten den Weg ebnet. Wer abholzt, abbrennt, Straßen in diese Wälder schlägt, heizt nicht nur das Klima auf, der setzt auch komplexe Ökosysteme unter Druck. Wildtiere, vom Insekt bis zum Säugetier, verlieren Territorien, Fressfeinde und Wirte. Sie und ihre Viren, Bakterien, Pilze finden neue – durch den Kontakt mit Menschen, der sie isst, nutzt oder einfach nur trifft.

Diese neuen Krankheiten werden sich verbreiten und wohl nicht mehr verschwinden. Längst wird angesichts ihrer wachsenden Zahl nicht mehr von einer Pandemie gesprochen, sondern von einer Ära der Pandemien. Man kann sie bekämpfen, mit Medikamenten oder Impfungen. Oder in ihrem Ursprung: mit einer Ära des ­Waldschutzes.

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8 Kommentare

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  • Argumente für Artenvielfalt und Erhaltung von Wald liefert der bio-esoterisch daherkommende Artikel insgesamt null.

    Allein schon die implizierte These, dass mit steigender Artenvielfalt die Vielfalt von Pandemiekanditaten sinken würde erzeugt bereits Unwohlsein, Kopfschmerzen und Schüttelfrost.

  • "Wäre es so, wären alle indigenen Völker und Wald­nut­ze­r*in­nen in den Urwäldern eine Bedrohung als potenzielle Über­trä­ge­r*in­nen neuer Zoonosen. Sie sind es offenbar nicht. Der Unterschied: Sie leben nicht primär von, sondern mit dem Wald."

    Corona ist also nicht ansteckend, wenn man "mit dem Wald" lebt? Krasses Virus. Hat wohl Angst vor Bäumen 🤣

    Das beschworene Zeitalter der Pandemien steht nur im Zusammenhang mit einem Faktor: Der Zunahme des Flugverkehrs. Corona hat sich anhand der Hauptfluglinien ausgebreitet. Thats Twelve Monkey Knowledege.

    Ob nun artenreicher Regenwald oder tauender Permafrost. Menschen, die sich infizieren können tummeln sich überall. Und ein Exemplar dieser Spezies steigt dann halt in den Bus, das nächste Exemplar ins Flugzeug und nächste Woche ... usw. usw. just as it has happen.

    • @Rudolf Fissner:

      I am an example !

      Sie @RUDOLF FISSNER haben recht!

      Krasses Virus. Hat wohl Angst vor Bäumen -(Erinnert mich an eine Sprache im Sumpfland-hochdeutsch)

      Ganz ohne geht's nich.



      Dit mit die Twelve Monkey, nun, da könnte man noch etwas daran arbeiten.

      it doesn't have to happen

      • @Ringelnatz1:

        It will ook happy happening when you even dont know that you are the monkey-corona-or-newest pandemic-shit-postman.

  • 1G
    17900 (Profil gelöscht)

    Eigentlich weiß jeder Mensch irgendwie instinktiv, was richtig oder falsch ist. Nur wird dieses Wissen durch machtgeile Typen, i.d.R. Politiker, so manipuliert, dass richtig oder falsch nur noch vereinzelt im Dauernebel wahrgenommen werden.



    Ein Verbrecher und Massenmörder wie etwa Bolsonaro darf man nicht einfach weitermachen lassen.



    Wenn die USA oder die NATO da einschreiten würde, dürften, wie sonst üblich, China und Russland die Füße still halten. Die UNO ist ja ein zahnloser Tiger.



    Aber da denkt man ja nicht mal im Traum daran. Wie will man also noch Werte vermitteln, wenn man nichts tut, zumal uns das alle angeht?



    Auch von den SupersuperGrünen höre ich da keinen wirklich geforderten Boykottaufruf oder Forderungen nach Sanktionen.



    Was nutzt es, wenn Greta sich den Mund fusselig redet und Bolsonare macht, was er will? Was will er eigentlich? Keine Ahnung. Aber was er sollte weiß ich genau. Sich selbst in eine psychatrische Anstalt einliefern. Da gehören noch weit mehr als ein Dutzend andere Machthaber hin. Das ist meine feste Überzeugung.

    Die Frage, "warum habt ihr nichts dagegen unternommen?", wird sich wieder stellen - uns wird man fragen!



    Wir haben das alles nicht gewusst, zieht diesmal aber nicht!

    In Myanmar versuchen die Menschen sich zu wehren und bezahlen den höchsten Preis dafür. Und unsere Reaktion?



    Ein laues Lüftchen des Protestes, denn man möchte China, der Hauptunterstüzer der Militärjunta, nicht verärgern.

    Und euch soll ich noch wählen?

  • "Der Unterschied: Sie leben nicht primär von, sondern mit dem Wald."



    Na klar doch, weil sie nett zu Mutter Natur sind, ist Mutter Natur auch nett zu ihnen. Aber ernsthaft, das ist vor allem romantische Verklärung, der wesentliche Unterschied dürfte jedoch darin bestehen, dass sie in sehr viel geringerer Bevölkerungsdichte leben, zumal im Freien, und auch ihre Mobilität deutlich geringer ist. Unter solchen Bedingungen läuft sich das Infektionsgeschehen mangels Wirten eben tot bevor es sich zu einer Pandemie ausweiten kann.



    Und so gut und richtig ich Umwelt- und Klimaschutz auch finde, scheint mir die Folgerung man müsse die Reservoire von Zoonosen erhalten um deren Ausbreitung zu vermeiden wenig schlüssig. Die Trockenlegung der norddeutschen Sümpfe erfolgte beispielsweise auch nicht nur zur Landgewinnung sondern auch um das seinerzeit endemische Sumpffieber zu bekämpfen. Heute ist dieses gemeinhin als Malaria bekannt und wird für eine Tropenkrankheit gehalten, die Bekämpfung der Krankheit über die Beseitigung ihres Reservoirs war also augenscheinlich recht erfolgreich. Natürlich gibt es viele gute Argumente dafür die wenigen verbliebenen Urwälder des Planeten möglichst zu erhalten, ausgerechnet dieses ist aber keines davon.

  • Es ist traurig ein Teil der Weltzeit zu sein in der diese wunderbare, einzigartige und so wichtige Erbschaft Urwald vernichtet wird. Vor unseren Augen. Traurig, traurig.

  • Ich fürchte nur, dass wir nicht so vernünftig sind. Nach Corona werden wir dann wohl vergessen und uns ins Leben stürzen....