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Rechter Diskurs in „Mainstreammedien“Abgestumpft und ohnmächtig

Was vor fünf Jahren einen Protestschrei nach sich gezogen hätte, ist heute Alltag. Schuld daran sind vor allem wir – die Presse.

Unter dem Deckmantel des Bürgerwillens wird geschrieben, was schon lange gedacht wurde Foto: dpa

Wisst ihr was Leute? Heute setzen wir uns mal hin und debattieren gepflegt darüber, ob man Menschen ertrinken lassen sollte. Also so ganz konkret. Soll man die aus dem Wasser ziehen oder lieber dabei zusehen wie sie elendig ersaufen?

Und dann laden wir uns ein paar Leute in die Talkshow ein, die der Meinung sind, dass Kümmeltürken zurück in ihre Lehmhütten sollen. Oder jemanden der den Holocaust verharmlost. Vielleicht erklären die uns ja, wie sie das eigentlich meinen.

Danach machen wir dann ein Cover mit der Schlagzeile „Es war einmal ein starkes Land“, in dem wir den Untergang einer der reichsten Nationen der Welt heraufbeschwören und vielleicht noch eine Talkshow, in die wir diesmal eine Frau einladen die gerne auf wehrlose Menschen an den Außengrenzen schießen möchte. Wer ist dabei?

Was, trotz der schon immer unsäglichen realen Zustände in diesem Land, vor fünf Jahren einen unvorstellbaren Protestschrei nach sich gezogen hätte, ist nun Alltag. Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem wir ernsthaft glauben, es wäre nötig Rassisten, Sexisten und Faschisten eine Plattform zu geben. Und mit „Wir“ meine ich die Presse in diesem Land.

Klicks aus beiden Lagern

Nicht etwa einmal oder zweimal. Sondern täglich. Immer und immer wieder. Überall. Und warum? Weil man abbilden muss, was hier geschieht, und weil man den Rechten in die Hände spielt, wenn man ihre Sorgen nicht ernst nimmt. So hört man es immer wieder. Weil es wichtig ist mit und nicht über Menschen zu reden. Oder weil es ganz schön viele Klicks und Quoten aus beiden Lagern bringt. Das wäre zumindest die ehrlichste Antwort.

Der Aufschrei war groß als die AfD im September 2017 auf 12,6% der Stimmen kam. Ein solcher Erfolg war offenbar in den Köpfen einiger Bürger und Pressevertreter nicht vorstellbar. Dabei liegt der eigentliche Erfolg der neuen Rechten ganz woanders: Sie haben es geschafft, dass wir Dinge wieder für diskutabel halten, die indiskutabel waren und eigentlich immer noch sind. Sie haben es geschafft, dass eine breite Presselandschaft glaubt, Menschen eine Plattform bieten zu müssen, die sich offen gegen die Menschlichkeit aussprechen.

Dass wir es inzwischen als normal empfinden, täglich von verbalen Entgleisungen zu lesen, die die Geschichte dieses Landes und ihre Opfer mit den Füßen tritt. Dass es nicht mehr reicht, zu wissen was jemand meint. Dass wir uns täglich an der Nase herumführen lassen von den Tabubrüchen und den anschließenden Ausflüchten und Erklärungen.

Die Diskursverschiebung nach rechts in den Medien, ist gewiss kein Zufall. Die Schnelligkeit mit der sie von statten ging spricht dafür, dass viele der Pressevertreter nur darauf gewartet haben. Unter dem Deckmantel des Bürgerwillens wird geschrieben, was im Hinterstübchen schon lange gedacht wurde.

Denn auch wenn uns das heute weiß gemacht wird: Die Prä-AfD-Zeit war ganz bestimmt keine linke Gesellschaft nach dem Vorbild der 68er. Man darf aber nicht unterschätzen, wie viele Köpfe in diesem Land sich heimlich daran gerieben haben, dass bestimmte Dinge nicht mehr sagbar sind, dass es zumindest nach außen einen gewissen Konsens gab, was moralisch und was unmoralisch ist.

Entgrenzung des Sagbaren

Und der andere Teil? Der ist dem Irrglauben erlegen, dass man die Perversion der neuen Rechten demaskieren könne. Dass man nur deutlich genug herausarbeiten müsse, was die da eigentlich sagen. Dann würden die Leute doch merken, dass so etwas nicht geht. Das kann doch niemand mehr gutheißen was da gesagt wurde. Oder?

Pustekuchen! Die andauernde Präsenz der neorechten Thesen hat zu einer Abgestumpftheit und Ohnmacht geführt, die wir uns lange nicht vorstellen konnten. Verbale Ausfälle sind längst kein Grund mehr für soziale Ächtung, ganz im Gegenteil. Ein kurzer Aufschrei, dann haben wir eine weitere Hürde des Sagbaren genommen.

Die verbalen Grausamkeiten zu ignorieren ist keine Option. Sie tagtäglich abzubilden und den Protagonisten des Rechtsrucks eine Stimme zu geben, hat uns dahin geführt wo wir jetzt sind. All jenen die der Meinung sind, sie würden nur die Meinung im Land widerspiegeln oder seien mutige Querdenker sei gesagt: Jeder neue Tabubruch war und ist nur noch ein weiterer Schritt zur totalen Enthemmung. Denn, der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch.

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52 Kommentare

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  • "Moral umsetzen können ist Luxus. Sehen Sie sich mal Entwicklungsländer an, da achtet keiner auf Umweltschutz."

    Da bin ich gänzlich anderer Meinung.

    Was in den sog. Drittweltländer passiert, ist eine 1:1-Übernahme des kapitalitischen Verschwendungs- und Ausbeutungsgehabe. Angefeuert von den reichen Ländern.

    Die Arm-Reich-Schere in diesen Ländern geht noch extremer auseinander als bei uns, weil dort die Reichen noch weniger für unsägliches, widerlegtes "Trickle-down" sorgen als bei uns und weil auch dort die Armen den Reichtum der Reichen bezahlen.

    Wer überhaupt kein Interesse an einer gerechten Gesellschaft hat, sind hier wie dort die Reichen.

    Sie weigern sich einfach Steuern zu zahlen – ^^alles meins, alles meins.^^

    Alles auf dem Rücken von anderen "erwirtschaftet", besser gesagt: leistungslos abgezockt.



    Das ist hier wie dort Ausbeutung in Reinform.

    Es herrscht "obszöne Anstandslosigkeit".



    Wortschöpfung von Salman Rushdie.

    • @Frau Kirschgrün:

      "Was in den sog. Drittweltländer passiert, ist eine 1:1-Übernahme des kapitalitischen Verschwendungs- und Ausbeutungsgehabe."

      Die Erfindung/Entdeckung des Kapitalismus fällt zeitlich mit der industriellen Revolution zusammen. Entsprechend ist Ihre These ziemlich hakelig. Denn vor der Industrialisierung hat der Mensch schlicht nicht die technischen Mittel gehabt der Natur so sehr zu schaden wie heutzutage. Es ist also naheliegend das nicht der Mensch sich von heute auf Morgen radikal verändert hat, sondern das es die Technik war, welche zu diesen Auswirkungen geführt hat.

      "Alles auf dem Rücken von anderen "erwirtschaftet", besser gesagt: leistungslos abgezockt."

      Hier haben wir einfach einen grundlegenden Disput. Was am Betrieb real existierender Unternehmen leistungslos ist kann ich nicht nachvollziehen. Nehmen Sie mal ein Unternehmen wie Microsoft als Beispiel. Gates hat nicht reich geerbt, er hat alles in Eigenregie aufgebaut und mit der Weiterentwicklung moderner Technologie dazu beigetragen das unser aller Lebensstandard massiv angestiegen ist. Die Angestellten bei Microsoft werden nicht ausgebeutet, sie zählen selbst zu den besser verdienenden. Sechsstellige Gehälter sind nicht die Aussnahme, sondern die Regel. Wo ist das bitte leistungslose Abzocke?

      • @Januß:

        Noch was:



        "Die Erfindung/Entdeckung des Kapitalismus fällt zeitlich mit der industriellen Revolution zusammen."

        Das ist doch egal, was zuerst oder wie da war. Das bedingt sich m. E. gegenseitig und ist für das miese Ergebnis unerheblich.



        Es bleibt ein mieses Ergebnis für die Masse der Menschen – und zwar weltweit.

      • @Januß:

        Bill Gates ist sicherlich nicht durch Leistung im Sinne einer technologischen Genialität mehrfacher Milliardär geworden. Der Nutzen, den er der Menschheit gebracht hat, ist, wenn überhaupt existent, zufälliger Natur, Nebenprodukt seines Strebend nach Macht, Ruhm und Zaster.



        Er ist zu seinem Reichtum gekommen, weil er gewusst hat, das System zu nutzen, verstanden hat, wie er andere Übervorteilt und durch unlautere Verträge das Marktmonopol sichert.



        Zu seinem Glück hat alles funktioniert und andere mächtige Menschen haben ihn gefördert und die Gesellschaft im allgemeinen keine Kritik geübt.

      • @Januß:

        Ach Janus,



        können Sie sich vorstellen, dass es auch noch andere Unternehmen, andere (prekäre) Beschäftigungsverhältnisse gibt?

        Wieso verdient ein Angestellter bei Gates sooo viel mehr als eine Pfleger*in? Was ist mit Alleinerziehenden? Warum werden Arbeitslose als Schmarotzer hingestellt? Usw., usw..

        Das ALLES verschiebt die Einkommensverhältnisse massiv (nach unten) und geht – Überraschung – auf Kosten von allen, die nicht das Glück haben, ihren Hintern am Schreibtisch von Gates platt drücken zu können.



        Nebenbei, ich bin sowieso dafür, dass die Arbeit, die Spaß macht, nicht unbedingt die bestbezahlte sein muss, sondern die Arbeit, die für ein soziales und gesundes Miteinander nötig ist und die keiner machen möchte (Pflege, Betreuung, Erziehnung, Gesundheitswesen, usw.).



        Banken stecken sich Geld leistungslos ein, Versicherungen, Reiche –eben alle, die andere ausbeuten, über den Tisch ziehen. Wir brauchen ein anderes Wirtschaftssystem, wir brauchen kein Wachstum für ein Auskommen der Menschen, das wird nur für die Zinsen derer benötigt, die sich – nochmal Überraschung – dieses Geld leistungslos einstecken. Wieso kann ein Mensch mit Geld soooo viel mehr Geld "verdienen", besser abzocken, als ein Mensch je mit ehrlicher Arbeit verdienen kann?



        Das hat doch mit Leistung nichts zu tun, sondern ist Abzocke, was denn sonst?!



        Wir werden hier Zeuge einer gigantischen Umverteilung von unten nach oben, haben Altersarmut (weibl. & männl.), zu wenig KiTas, Alg2, arme Alleinerziehende, tausende Obdachlose, usw., usw..

        Kennen Sie die Geschichte vom Josephs-Pfenning?



        (de.wikipedia.org/wiki/Josephspfennig)

        Dieses derzeitige System ist namenlos ungerecht und vor allem zerstörerisch, und zwar auf mehreren, um nicht zu sagen, auf allen Ebenen.

        Aber ich denke, das alles wissen Sie (eigentlich), aber vielleicht gehören Sie einfach zu den Menschen, die sich nicht täglich um ihre Existenz sorgen müssen.



        Schön für Sie.



        Viele haben es nicht so gut.

        • @Frau Kirschgrün:

          " können Sie sich vorstellen, dass es auch noch andere Unternehmen, andere (prekäre) Beschäftigungsverhältnisse gibt?"

          Natürlich kann ich mir das vorstellen aber das ist nicht der Punkt. Sie haben nicht von manchen Reichen gesprochen, Sie haben keine Ausnahmem gemacht und diese Unterscheidung machen Sie konsequent nicht. Wenn man anerkennt das es solche und solche gibt dann stellt sich doch automatisch erstmal die Frage von wem die Rede ist.

          "Wieso verdient ein Angestellter bei Gates sooo viel mehr als eine Pfleger*in?"

          Die Krankenschwester erwirtschaftet für das Unternehmen deutlich weniger Umsatz als der Softwareentwickler. Entsprechend kann der Arbeitgeber es sich nicht leisten sie so gut zu bezahlen, wie den Softwareentwickler.



          Der Preis der für eine Leistung bezahlt wird bestimmt letztlich der Markt. Die "objektive" Bestimmung eines Preises, sprich durch eine zentrale Instanz ist ein Ding der Unmöglichkeit.



          Es ist bekannt das die UdSSR eine ganze Geheimdienst-Abteilung hatte, die nichts weiter getan hat als im Ausland nach Preisen für bestimmte Waren zu "spionieren", weil man das Problem anders nicht lösen konnte.

          "Nebenbei, ich bin sowieso dafür, dass die Arbeit, die Spaß macht, nicht unbedingt die bestbezahlte sein muss"

          Arbeit unterteilt sich nicht in solche die Spaß macht und solche die keinen Spaß macht. Verschiedene Menschen mögen verschiedene Tätigkeiten.

          "Kennen Sie die Geschichte vom Josephs-Pfenning?"

          Natürlich. Daran ist meiner Meinung nach nichts ungerecht. Jedem steht die Möglichkeit offen eine Anlage zu tätigen die 5% pa bringt. Absolut im Rahmen des möglichen, auch heutzutage, mit minimalem Aufwand.

          "Aber ich denke, das alles wissen Sie (eigentlich),..."

          Ich weiß das es manchen Menschen schlecht geht, allerdings habe ich das Maß nicht verloren. Zum Anderen ist es so das ich keine gangbare Alternative zum Kapitalismus sehe. Die Experimente dazu haben abermillionen das Leben gekostet und ja das war echter Kommunismus / Sozialismus.

          • @Januß:

            Teil 1:



            Nur nebenbei, weil die DDR, die UDSSR und andere in puncto Kommunismus "versagt" haben, heißt das noch lange nicht, dass z. B. ein demokratischer Sozialismus nicht möglich – und vor allem gerechter und gut wäre. Wir müssen es ausprobieren, gerecht gestalten, Höchsteinkommen deckeln, die Umwelt schützen.

            Das alles hat viel mehr mit „Macht über andere ausüben“ als mit Geld zu tun.

            Geld ist eine Idee, Macht ist sehr konkret.

            Und dass Sie das kapitalistische System für das einzig "richtige" halten, spricht in meinen Augen nur dafür, dass die Medien- und Pressemaschine (besser: Manipulationsmaschine) der Reichen funktioniert (hat).

            Ich sage bewusst "die Reichen" OHNE Unterscheidung|Relativierung, denn es gibt keine "sozialen" Reichen.



            Das was die machen, nennt sich "Charity" und ist Machtausübung über mehr oder weniger – eher weniger – privates Geld dieser Reichen. Und damit "fördern" sie genau das, was ihnen nützt oder nicht gefährlich werden kann. Ganz simpel.



            Die wirklich Armen|prekär Beschäftigten sind denen so was von egal!



            Das ist für die Reichen Verschiebemasse, die als beliebig abrufbare und einsetzbare Sklaven gehalten wird.

            Das kann jeder, der nachdenken will, auch sehen.



            Das ist Kapitalismus in Reinform – und der ist menschenverachtend.

            Ihre Argumente von wegen Preis|Leistung|Markt empfinde ich als unsoziale Rechtfertigung für dieses unmenschliche System. Und dabei ist die Umweltzerstörung noch gar nicht mit eingerechnet… friedlich und gerecht geht anders…

          • @Januß:

            Teil 2:



            Dass die Ressourcen endlich sind, ist Ihnen ja bekannt, kommt in Ihrer "Rechnung" aber nicht vor…



            Da der Kapitalismus aber auf Gewinnmaximierung und dadurch auf Ressourcen-Verbrauch besser: Ressourcen-Verschwendung ausgerichtet ist, hat diese Weltsicht eben „ein winzig kleines Problem“…



            Der Planet ist endlich und der Mensch ein soziales Wesen – keine Maschine, die sich an- und abstellen lässt, wie es den Reichen|Mächtigen beliebt.

            Menschen sollten für die Tätigkeiten, die sie ausüben, auch eine Bezahlung erhalten, von der sie leben können, nicht nur existieren.

            Zum Josephspfennig: Es geht dabei nicht darum, ob es jeder tun könnte. Es geht darum, dass es nicht Millionen Erden aus purem Gold gibt, wenn das auch nur wenige machen… das ist ein Beispiel für die Unsinnigkeit des Kapitalismus, weil er sich irgendwann zwangsläufig den Ast, auf dem er sitzt, selber absägt, sprich kollabiert, in sich zusammenfällt.



            Das war doch bei allen bisherigen Wirtschaftskrisen für jeden zu beobachten.

    • @Frau Kirschgrün:

      @ Janus

  • “Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem wir ernsthaft glauben, es wäre nötig Rassisten, Sexisten und Faschisten eine Plattform zu geben.”

    Eine unabhängige Presse sollte das Ziel haben alle relevanten Standpunkte zu einem Thema darzulegen und dem Leser die moralische Beurteilung der Standpunkte zu überlassen.



    Da die Mehrheit der Bevölkerung rechts gewählt hat beinhaltet dies offenbar auch “sexistische, rassistische und faschistische” Positionen. Wobei einem klar sein sollte das auch ein ganz gewöhnliches Verhalten aus der Sicht vieler tazler schon sexistisch und rassistisch ist.

    Generell halte ich es für eine nicht haltbare Position mit dem tabusieren und Totschweigen bestimmter Positionen zufrieden zu sein. Diese Menschen haben genau die gleichen Rechte wie jeder andere auch. Das sie lange durch keine Partei repräsentiert wurden kann man als Demokrat kaum als Erfolg werten. Im Grunde war klar das 20% der Bevölkerung rechts der CDU stehen, dass ist in beinahe jedem anderen Land der EU auch der Fall.

    Das man es als erstrebenswert ansieht das bestimmte Teile der Bevölkerung sich für Ihre Ideen zu schämen haben ist mir nicht verständlich. Sich den ganzen Tag über “Marginalisierung” aufregen aber dann mit solchen Knallern um die Ecke kommen,...

  • Die Kommasetzung in diesem Artikel ist sehr fehlerhaft. Das hat mich beim Lesen wirklich gestört. Lasst in Zukunft bitte vor der Veröffentlichung noch mal wen drüber lesen!

    • Bruno , Moderator
      @WilhelmWolff:

      Danke für den Hinweis, wir leiten ihn weiter.

  • Welches Recht gilt denn auf Schiffen?

  • Ich mach das mal an Bundeskanzlerin Merkel fest. Ich bin wirklich beeindruckt von ihrem politischen Swing in Sachen Migration.

    Viele Jahre hatte Merkel die gesellschaftpolitische Dynamik dieses Thema unterschätzt. Dann kommt ihr Vize-Kanzler Sigmar Gabriel und stiehlt ihr bei diesem Thema empfindlich die Schau. Sie findet als Antwort ihren Schlüsselsatz: "Wir schaffen das!" Bundeskanzlerin Merkel setzt damit auf die deutsche Zivilgesellschaft. Doch diese versagt.

    Seitdem geht der gesellschaftliche Swing nach rechts. Bundeskanzlerin Merkel surft auch diese Welle souverän.

    ...Inhaltlich sollten wir uns auf unsere Wurzeln besinnen: Freiheit, Gleichheit, Solidarität. - Wir fangen gerade erst an!

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Der Alleswisser:

      "Bundeskanzlerin Merkel setzt damit auf die deutsche Zivilgesellschaft. Doch diese versagt."

      Inwieweit hat denn bitte die Zivilgesellschaft versagt? Wir sind doch dabei es locker zu schaffen.

  • Natürlich sollte man all diese rechten und menschenverachtenden Zumutungen nicht als ernsthaft diskutable Möglichkeiten darstellen. Auch wenn viele davon inzwischen längst Realität geworden sind, etwa wenn es eine tagesschau-Meldung wert ist, dass Deutschland bereit ist weitere 50(!) Geflüchtete aufzunehmen und für viele offenbar daran die Befürchtung geknüpft ist, dass die Belastbarkeitsgrenze der Nation damit endgültig überschritten sein könnte, oder wenn die Regierung an der Frage von Zurückweisungen die ebenfalls täglich im niedrigen zweistelligen Bereich liegen zu zerbrechen droht.



    Die Idee den täglichen rechten Dummheiten noch erfolgreich mit Ignoranz begegnen zu können scheint aber auch etwas naiv, dazu sind die Verschiebungen im Diskurs und in den gesellschaftlichen Kräfteverhältnissen bereits viel zu weit fortgeschritten. Das Wählerpotential für recht und rechts-populistische Positionen wird auf 20 - 25 % geschätzt. Die AfD schöpft davon also bisher nur etwa die Hälfte aus und könnte sich also nochmal nahezu verdoppeln. Zudem war es ein Fehler der SPD ihr durch die Beteiligung an der GroKo die Oppositionsführerschaft zu überlassen. Allein schon aus diesem Grunde hätten die Sozialdemokraten sich einer Regierungsbeteiligung verweigern müssen, weil man diesen braunen Gestalten so erst recht die Möglichkeit einer permanenten medialen Präsenz bietet. Und selbst wenn es den demokratischen Teilen der Gesellschaft gelänge den rechten Spuk aus dem Blickfeld zu verbannen, würde dies nicht eher dazu führen, dass sich dieser in seinen eigenen Echokammern nicht umso ungehemmter Bahn bräche? Das Problem besteht letztlich weniger darin, dass die Tabubrüche von rechts thematisiert und auch skandalisiert werden, sondern darin, dass dies jedes Mal wieder folgenlos bleibt. Es bräuchte zum Einen also eine wieder einge gesellschaftliche wie mediale Sanktionierung und Ächtung von Positionen die grundlegend gegen die Menschlichkeit verstoßen. ...

    • @Ingo Bernable:

      ... Zum Anderen bräuchte es endlich auch wieder ein positivies Narrativ, das sich den rechten Untergangsphantastereien entgegensetzen lässt, anstatt sich auf dieses Framing einzulassen und nur innerhalb dieses Rahmens zu argumentieren. Flüchtlingswelle? Flüchtlingskrise? Warum nicht auch mal aussprechen, dass die Ereignisse im Sommer 2015 eine Sternstunde der Humanität waren und ein Lichtblick in der so oft dunklen Historie dieses Landes? Warum nicht auch mal anerkennen, dass Merkel selbstverständlich Recht hatte als sie erklärte "Wir schaffen das!"; ganz einfach weil es so ist. Warum nicht auch einmal mehr daran erinnern, dass es auch einfach eine Frage der Menschlichkeit und des Mitgefühls war als am Münchner Bahnhof jede*r Geflüchtete wie ein siegreicher Marathonläufer bejubelt wurde? Warum nicht immer wieder klar machen, dass auch wir selbst unfrei werden wenn wir an den Grenzen wieder den Stacheldraht auftürmen und Überwachung und "Sicherheit" gleichzeitig völlig entgrenzen?

      "Wenn wir die Rechtsbrüche und die vielfältigen Mißbräuche zusammenzählen, von denen heute die Rede war, können wir den Tag voraussehen, da sich in einem Konzentrationslager-Europa nur noch Gefängniswärter auf freiem Fuß befinden." (Albert Camus, 1953)

      • @Ingo Bernable:

        Tatsächlich haben wir klarzustellen, dass das Untergangsszenario durch jahrzehntelang verfehlte Wirtschaftspolitik und Umweltverschmutzung erzeugt wird und nur da genannt werden kann. Geflüchtete brauchen Ausbildungsperspektiven und gleiche Chancen. Die Gesellschaft braucht einen Diskurs über den Umgang mit kulturellen Unterschieden, der frei von Einseitigkeit und rassistischer Hysterie ist.

  • Links ist antiautoritär und nicht



    Maduro Milizen und PSUV verherrlichen



    Putins RT, Wisnewski und Ken Jebsen machen rechte Propaganda, auch für die Identitären auf RT.

    Links sollte streben nach



    sozialisieren



    egalisieren



    kooperieren



    Von unten her alternative Formen der Kooperation aufbauen, wie die besetzten und selbstverwalteten Betriebe in Griechenland (Perama-Solikreis und in Argentinien)



    graswurzel-autonom.

    Es geht nicht um das Mitmischen in zwischenstaatlichen Rivalitäten, sondern um das Kennenlernen aller Oppositionellen weltweit.

  • Ja das ZDF interviewt wie selbstverständlich einen AfD-Politiker über seine Arbeitsmarktpolitik im Morgenmagazin.



    Eine Schweinerei der Normalisierung.

    Es gibt keine Sorgen der Rechten.



    Außer der, dass es nicht genug Faschismus und ziellose Gewalt gibt.

    Es gibt keine "Flüchtlingskrise" in Deutschland, weil der Verwaltungsstaat die Kapazität hat, diese Menschenmengen zu bearbeiten. Weil die Umverteilung von Reichtum möglich ist.

    Weltweit sind Flüchtende in der Krise und ein Ausdruck von Krisen, ja sicher!

    Rechte Phrasen müssen immer und überall sofort zerhackt und beseitigt werden, weil sie keine Bedürfnisse ausdrücken, alles verdrehen und in die Zerstörung münden.

    Sternburgs Eingeständnis von Dilemma, und leider leider ist wie als wolle die taz kapitulieren.

    Der Ausdruck "political correctness" war ursprünglich ein Vorwurf von rechts, den Linken ginge es nur um Inszenierung, Fassade.



    Nein, es geht jeden Tag um echte Veränderung, noch egalitärer und freier zusammenzuleben.



    Für die Sofortige Freilassung aller Rettungsschiffe!



    Her mit den Apple-Milliarden die Bayerns Söder nicht als Steuergelder haben will.

    • @nzuli sana:

      Komplette Zustimmung.

  • Es ist ja nicht nur Höcke, Weidel und Storch. Es sind nicht nur eklatante rechte Tabubrüche, es sind auch formale.

    Ein Innenminister, der seine Kanzlerin öffentlich unter Ultimatumsdruck setzt, anraunzt und einen gespielten Rücktritt als Gag einsetzt, untergräbt die Akzeptanz der demokratischen Gremien und des Verfassungsstaates ebnsosehr.

    Hinzu kommt bei diesem Herrn dann, dass er die indiesem Artikel beschriebenen herabwürdigenden Tabubrüche gegenüber hier lebenden Menschen regierungsamtlich in seinen Sprachgebrauch aufgenommen hat, den die Medien sogar zitieren müssen.

  • Laut Zahlen der Vereinten Nationen (UN) leben weltweit derzeit 258 Millionen Menschen nicht in ihrem Heimatland. Ein Anstieg um 49 Prozent seit dem Jahr 2000. Wie wird Europa in Zukunft aussehen? Diese Frage hätte ich gerne von den Politikern beantwortet. Aber bitte keine Ideologischen weder von Linken noch von Rechten, sondern realistische Antworten.

  • Höcke hatte es schon öffentlich so ausgedrückt, dass er auch deshalb mit unannehmbaren Tabubrüchen in die Öffentlichkeit geht, von denen man, auch er selbst, oftmals zuerst zurückrudern muss, damit diese zuerst einmal in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden. Dann dauert es zumeist nicht lange, bis irgendjemand von einem gemäßgteren Lager Teile der Forderung aufgreift und schon ist die Debatte so im Gange, wie das Rechtsaußen gerne hat.



    Diese PR Strategie funzt auch meistens, man braucht aber eben auch eine Öffentlichkeit, die so etwas verbreitet.

    Ich frage mich dabei nur, was man nun machen kann. Persönlich kann man immer autistischer werden und den ganzen Kram nicht mehr wahrnehmen. Eine PR-Strategie dagegen würde nur funzen, wenn man sie gegen Rechts anwenden kann. Ein Diskussionspunkt, der mir zu wenig Öffentlichkeit bekam, ist, dass die Mehrheit der Bevölkerung die Frage nach Flüchtlingen gar nicht so wichtig nimmt. Hier arbeiten allerdings auch gutmeinende Medien in die entgegengesetzte Richtung, indem sie immer wieder auf die Situation im Mittelmeer zur Zeit aufmerksam machen oder gutgemeint, Sachen über gut integrierte Flüchtlinge berichten. Ich selber würde das Thema endlich unter "ferner liefen" laufen lassen, damit sich keine rechte Gruppe darüber Öffentlichkeitsvorteile verschaffen kann.

  • 8G
    83492 (Profil gelöscht)

    "Die verbalen Grausamkeiten zu ignorieren ist keine Option. Sie tagtäglich abzubilden und den Protagonisten des Rechtsrucks eine Stimme zu geben, hat uns dahin geführt wo wir jetzt sind."

    Widerspruch. Wir sind jetzt da, wo wir sind, weil die Debatte in den Medien (auch der taz) auf die Wahl zwischen



    "Gutes tun, retten und nach Europa verschiffen" und "Böse sein und ertrinken lassen" verkürzt worden ist.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @83492 (Profil gelöscht):

      "Gutes tun, retten und nach Europa verschiffen" und "Böse sein und ertrinken lassen" verkürzt worden ist.

      Das ist doch nur ein sehr kleiner Teil der Debatte. Ansonsten wurde verbal sehr scharf über Obergrenzen, kulturelle Unterschiede, Grenzkontrollen, geschlossene oder offene "Anker"-Zentren, Kriminalitätsstatistiken, Ausschiffungsplattformen, Balkanroute, Türkei-Deal, Krankenkassenbeiträge, Sozialstaat, Wohnungsmarkt usw. diskutiert.

      Das einzige, das lediglich als Schlagwort vorkommt sind immer die sog. Fluchtgründe. Die wollen alle beseitigen. Wie das klappen soll, wird hingegen höchstens in Fachkreisen debattiert.

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Genau.



        Rauf und runter wird’s diskutiert, unablässig und das seit Jahren. Nur die entscheidende Frage, ja warum und wovor fliehen die ganzen Leute (die nicht von Krieg betroffen sind) denn eigentlich und was lässt sich dagegen tun? Tja, nö, ist irgendwie nicht wirklich Thema.



        Geschweige denn, dass ernsthaft was unternommen wird.

        Wenig verwunderlich natürlich, denn das würde einen wirklichen Politikwechsel und wirklich hohe Kosten bzw. Profiteinbußen bedeuten.



        Nur ein kleines Beispiel, etwa hier:

        www.taz.de/Mehr-Ge...eidigung/!5519423/

  • Danke für diesen Artikel der das offen legt, wovor viele Medienanstalten gerne die Augen verschließen.

    Trump wäre beispielsweise nicht möglich gewesen ohne den Medienhype den er bewußt inszenierte.



    Dabei ist es relativ egal ob die Presse Trump kritisierte für seine Aussagen.



    Wenn kurz vor der Wahl nur noch ein Kandidat und seine Themen die Presselandschaft beherrschen darf man sich nicht wundern wenn dieser die Wahl gewinnt.



    Die AFD arbeitet mit diesen Trump-Methoden. Erst das unsagbare zu einem gewünschten Thema sagen, warten bis sich die Presse gemeinschaftlich darauf stürzt und die Diskussion entfacht, zwischendurch relativieren und behaupten man habe es nicht wortwörtlich oder ganz anders gemeint, aber das Thema sei ja soooo wichtig, also wird dann auch das Thema gemeinschaftlich seziert.



    Deswegen haben wir jetzt in Deutschland eine enorm aufgeblähte Flüchtlingsdebatte, während die Altersarmut die 20% der Deutschen betrifft, prekäre Arbeitsverhältnisse, Betrug der Automobilindustrie, autokratische EU-Mitglieder um nur einige wirklich wichtige Themen zu benennen die tatsächlich unsere Zukunft bedrohen untergehen.

  • 8G
    849 (Profil gelöscht)

    "Moral ist ja sooooo was von nicht angesagt, wenn man den Kommentatoren in fast allen Medien glauben schenken mag…"

    Moral gilt als uncool und paart sich gerne mit religiösen Haltungen oder sogenanntem Gutmenschentum. Ich frage mich seit langem, was diesen Umschwung bei der Bewertung der Moral bewirkt hat - denke, es hat damit zu tun, dass sich das Denken der Menschen nach dem Wirtschaft modelt: es muss alles "finanziell darstellbar" sein, "sich rechnen", "einen ROI ergeben". Dieses herzlose Denken ist ein rein ökonomisches, das im Gegensatz zum Mitfühlen als rational falschgenommen wird. Das Sein bestimmt halt das Bewusstsein.

    • @849 (Profil gelöscht):

      Moral umsetzen können ist Luxus. Sehen Sie sich mal Entwicklungsländer an, da achtet keiner auf Umweltschutz. Erstmal muss sicher gestellt sein das man am nächsten Tag was zu Essen und ein Dach überm Kopf hat. Ich denke das kann man nachvollziehen. Das heißt nicht das diese Menschen schlechte Menschens ind, sie können einfach keine Rücksicht auf die Natur nehmen, weil es nichts gibt was sie entbehren könnten.



      Darin besteht zwischen der dritten und der ersten Welt kein Unterschied. Wenn etwas mehr kostet als man es entbehren kann dann macht man es nicht. Das hat sich in die Köpfe der Menschen mit dem Rückbau des Sozialstaates eingebrannt. Auch der naivste Depp hat mittlerweile begriffen das immer mehr Schulden machen mittelfristig kein gangbarer Lösungsansatz ist.

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @Januß:

        Umweltschutz ist nur mittelbar moralisch. Wer genug zu fressen hat, hat auch eine Verpflichtung zur Moral. Aber die negieren wir "Reichen" zunehmend, weil wir unsere Felle davonschwimmen sehen und auf Egoismus getrimmt und geeicht werden. Von Schulden lebt zudem das System.

    • @849 (Profil gelöscht):

      Gesetze, ohne dass sie mit Moral angewendet und eingehalten werden, sind gar nicht menschenwürdig anzuwenden.

      So etwa habe ich das gemeint.



      Moral ist m. E. wichtig.

      Nicht als "Moral-Apostel", eher im Sinne von Konfuzius:



      "Wenn die Sprache nicht stimmt,



      so ist das, was gesagt wird, nicht das, was gemeint ist;



      ist das, was gesagt wird, nicht das, was gemeint ist,



      so kommen die Werke nicht zustande;



      kommen die Werke nicht zustande,



      so gedeihen Moral und Kunst nicht;



      gedeihen Moral und Kunst nicht,



      so trifft das Recht nicht;



      trifft das Recht nicht,



      so weiß die Nation nicht,



      wohin Hand und Fuß setzen;



      also dulde man keine Willkürlichkeit in den Worten;



      das ist es, worauf alles ankommt“

      Sie – glaub' ich – meinten das auch so. Falls nicht, bitte erwidern Sie…^^

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @Frau Kirschgrün:

        Ja, in etwa, wobei mir Ihr Konfuzius-Zitat ja sehr auf die Begriffe anzuheben scheint als Teilbereich des Problems. Die Menschen reden heute stets von Begriffen, wenn sie Wörter oder Bezeichnungen meinen, haben aber keinen Begriff mehr von dem, was die Wörte bedeutet, machen große Worte und schinden Eindruck damit, ohne etwas zu bewirken als ggf. einen temporär eingelullten Adressaten. Moral als etwas zu denunzieren, was aus der Mode gekommen ist, mag aufgrund der (ökonomischen) Verhältnisse ja zutreffen, aber die Ansicht, sie sei hinderlich, zeugt von der Effizienz der (neoliberalen) Gehirnwäsche und führt m.E. mittenmang in die autoritäre braune oder rostfarbene Sch***.

  • Nur nicht spiessig werden.

  • Die Analyse ist sicher nicht falsch. Aber wo bleibt die Bereitschaft zur Veränderung? Wenn nicht einmal die drastisch fallenden Auflagen der sog. Mainstream-Medien zum Umdenken bewegen. Bei der TAZ fehlt mir stärker denn je die kritische Auseinandersetzung mit der zur neoliberalen und militaristischen Partei gewordenen Grünen. Was früher mal links und friedensbewegt war, zeigt derzeit teilweise schon reaktionäre Züge. Setzt Euch mal wieder an die Spitze der Bewegung!

  • Danke für den Artikel!



    Sehr gut auf den Punkt gebracht und bei mir offene Scheunentore einrennend.

    „Dabei liegt der eigentliche Erfolg der neuen Rechten ganz woanders: Sie haben es geschafft, dass wir Dinge wieder für diskutabel halten, die indiskutabel waren und eigentlich immer noch sind. Sie haben es geschafft, dass eine breite Presselandschaft glaubt, Menschen eine Plattform bieten zu müssen, die sich offen gegen die Menschlichkeit aussprechen.“

    „All jenen die der Meinung sind, sie würden nur die Meinung im Land widerspiegeln oder seien mutige Querdenker sei gesagt: Jeder neue Tabubruch war und ist nur noch ein weiterer Schritt zur totalen Enthemmung.“

    „…was moralisch und was unmoralisch ist.“

    Moral ist ja sooooo was von nicht angesagt, wenn man den Kommentatoren in fast allen Medien glauben schenken mag…

    Meines Erachtens stehen wir an der Schwelle zu einem neuen tausendjährigen Reich.



    Und alle betreiben political correctness.



    Mir ist schlecht.



    -------



    Will niemand lesen, mach’ ich aber trotzdem – oder vielleicht gerade:

    „Der wohl hervorstechendste und auch erschreckendste Aspekt



    der deutschen Realitätsflucht liegt in der Haltung,



    mit Tatsachen so umzugehen, als handele es sich um bloße Meinungen.



    Hannah Arendt (1906 - 1975 )“

    • @Frau Kirschgrün:

      "Moral ist ja sooooo was von nicht angesagt, wenn man den Kommentatoren in fast allen Medien glauben schenken mag…"

      Moral ist OUT, Wirtschaft ist IN.



      Deswegen verlagern auch Menschen die die Moral im Hinterkopf haben diese in eine Kosten/Nutzen Rechnung um nicht z.B. als "Gutmensch" betitelt zu werden.



      Gerade auch in der Politik.



      So wird allerdings die Moral verscherbelt.

      • @Zeitwesen:

        Tja, meine Rede.

        Nur helfen Beschreibungen des Ist-Zustandes nicht wirklich weiter, um auch etwas zu ändern.

        Ich bleibe dabei:



        BGE, Bürgerversicherung, Daseinsvorsorge in staatlich, aber gut kontrollierten Händen, Ende der Agrarindustrie – das sind Dinge, die eine Menge von diesen utilitaristischen Einstellungen aushebeln würden, ganz ohne Zwang und Verlust, sondern einfach, weil es ein bessseres Leben bedeuten würde.

        Und die sog. "freie" Presse müsste von Reichtum bzw. den Reichen getrennt werden.

        Wie bzw. nach welchen Kriterien haben denn damals die US-Besatzer die Presselizenzen vergeben?



        Wäre das eine Möglichkeit zum "Ehrlich-Machen der Presse|der Medien?

        Noch haben wir eine Demokratie, noch könn(t)en wir etwas ändern…

  • "Oder weil es ganz schön viele Klicks und Quoten aus beiden Lagern bringt." Ja ganz sicher und insbesonder die Öffentlich-rechtlichen vor einer Wahl!

    "Dass man nur deutlich genug herausarbeiten müsse, was die da eigentlich sagen. Dann würden die Leute doch merken, dass so etwas nicht geht." Ja, auch korrekt, das klappt nie!

    Was folgern wir daraus? Alles reden nützt nix, wir, das heißt Politik, Medien, Wirtschaft, einjeder muss seinen Beitrag leisten gute Politik zu machen deren Resultate (gute Arbeit, gutes Entgelt, gute Infrastruktur vom Bahngleis bis zur Pflege) die bei den Menschen auch ankommt.



    Fakten schaffen und keine Schulmeisterei!

    Ich weiß: Leider ein frommer Wunsch da der Egoismus kombiniert mit Individualismus derzeit allenthalben den Ton angeben.

  • 9G
    90857 (Profil gelöscht)

    Ja klar, gute Selbsterkenntnis des "schuldig" seins.

    Die auch hier bereits gescholtene Mariam Lau hat das wohl sehr richtig erkannt.

    So dürfte jeder Medienpsychologe bestätigen, dass das permanennte Trommelfeuer des "wir sind die Guten" auch in ehemals linken, ehemals linksliberalen, ehemals alternativen Medien bei der Leserschaft zu Solidarität führt.

    Dummerweise jedoch in Richtung der Gescholtenen.

  • Und nun?



    Weitermachen. Jeder auf seiner Position.

  • Darüber, dass Menschen in Seenot gerettet werden müssen, herrscht bei nahezu allen Diskursteilnehmern Einigkeit. Der Streit geht darum, was dann weiter geschehen soll.



    Die permanente Unterstellung, dass das Ertrinkenlassen von Menschen begrüßt oder gar gefordert würde, ist schlicht falsch und unlauter.

    • @RRunkel:

      Unterstellung?

      Was mittlerweile auf deutschen Marktplätzen von Damen & Herren mittleren Alters bekleidet in Gesundheitsschuhen und Rentnerweste zu hören ist, erreicht immer abgründigere Tiefen und ungeahnte Ausmaße der Niedertracht.

      Belege? Hier ist ein aktueller vom 26.06.2018; Pegida, Dresden. Die Vogelschiss-Partei begreift diese Ansammlung von Individuen ja gerne als "natürlichen Bündnispartner".

      Wer sich nicht die Mühe antun will auf Youtube bis 1:37,50 vorzuspringen:

      Die genannten Damen & Herren brüllen an der Stelle des Videos zusammen voller Überzeugung in Sachen Seenotrettung / Flüchtlingsboote: "Absaufen, absaufen, absaufen!"

      youtu.be/f96lYd6Ip0w

      Jetzt weiß ich zumindest, wie es möglich war, dass die Generation Ihrer Großeltern oder meiner im Sportpalast bei der Goebbelsrede ("Totaler Krieg") in Ekstase geraten war. Das Ding war ja noch inszeniert. In Dresden und anderswo passiert's so ganz selbstverständlich & öffentlich (sonst meistens im Netz in abgeschirmten Facebook-Chats).

      Da machen diese Rentnerwesten längst aus ihrem versteinertern Herzen keine Mördergrube mehr in die ex-AfD Arppe ja gerne noch ne Schippe Löschkalk oben drauf kippen würde ... und dann sein Schimpanse… und die Kinderpos .. und die Hüpfburg.

      Ich erspare uns weitere Details, sonst greift noch die Netiquette-Schranke.

      Zum Nachlesen:



      www.taz.de/Ruecktr...ellungen/!5444012/

      So was muss weiterhin in Medien benannt werden, um, wenn man schon die völlig Verrohten nicht mehr zurückholen kann, wenigstens den "anständigen“ Teil der wildgewordenen Kleinbürger zu warnen: Hier ist Schluss aus, danach wartet nur noch die Staatsanwaltschaft!"

      Auf Pegida-Zusammenrottungen begegnet man neuerdings auch wieder Andre Eminger, NSU-Zuarbeiter und schon wieder auf freiem Fuß nach NSU-Skandalurteil. Der steht dann neben den AfD-Rentnern und brüllt mit (wie belegt auf

      SPON is.gd/UiyhGm

      • @esgehtauchanders:

        Da haben Sie leider Recht.



        Allerdings fällt es mir schwer, solche Individuen als ernsthafte Diskursteilnehmer anzusehen.

    • @RRunkel:

      Das permanente Wiederholen haltloser Behauptungen ist dagegen selbstverständliche KEINE Schuld der "Medien".

    • @RRunkel:

      Gefördert wird es allemal indem man die bereitstehenden Rettungsschiffe festsetzt bzw. beschlagnahmt, und durch die These die Rettung Schiffbrüchiger sorge dafür das sich Menschen willentlich in äußerste Lebensgefahr begeben!

      • @Bibo:

        Die Tatsache, dass viele Boote in letzter Zeit gar nicht genügend Sprit für die Strecke nach Italien dabei haben, ganz abgesehen von der Eignung der Boote ist allgemein anerkannt. Und dass der nächste (sichere) Hafen nicht in Italien oder Malta liegt Teil des Streits. Würden sie die Schiffbrüchigen retten und nach Nordafrika bringen, wären die Boote wohl kaum festgesetzt worden.

        • @RRunkel:

          "Würden sie die Schiffbrüchigen retten und nach Nordafrika bringen .."



          Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat im Jahre 2012 geurteilt das ein solches Verfahren der Europäischen Menschenrechtskonvetion entgegensteht. Außerdem werden Menschen auch mit Gewalt in die Boote gezwungen.

          • @Bibo:

            Das Alles heißt aber nicht, sie nicht aus Seenot zu retten, womit wir wieder beim Anfang wären.

          • @Bibo:

            der EuGH verurteilt Staaten, private Schiffe sind an diese Rechtsprechung nicht gebunden (wollen sie aber natürlich gern als Vorwand nehmen).

  • Endlich mal einer, der das auch benennt! DANKE!!!



    Und nun bitte einen wieder verantwortbaren Modus benutzen.



    Und weisen Sie endlich diese unsägliche Vermengung der Begriffe Flucht und Migration zurück, die politisch auf allen Ebenen missbraucht wird!

    • @Mainzerin:

      Und nicht nur politisch mißbraucht, sondern auch von den Medien häufig als Synonym verwendet wird.