Reaktion auf „russische Aggression“: USA verlegen Panzer nach Osteuropa
Die USA planen die Verlegung einer Panzerbrigade nach Osteuropa. Konkrete Einsatzorte werden nicht genannt. Die Reaktion Russlands lässt nicht lange auf sich warten.
Das europäische Kommando Eucom erklärte, die Verlegung der Kampfbrigade solle im Februar 2017 beginnen. US-Präsident Barack Obama hatte im Januar höhere Verteidigungsausgaben für Europa angekündigt. Europäische Verbündete der USA fordern seit längerem eine stärkere Truppenpräsenz der Vereinigten Staaten.
Russlands Nato-Botschafter Alexander Gruschko kündigte prompt Gegenmaßnahmen an. „Wir sind keine untätigen Beobachter, wir ergreifen regelmäßig militärische Maßnahmen, die wir für notwendig erachten, um diese verstärkte Präsenz auszugleichen, die durch nichts gerechtfertigt ist“, sagte er dem TV-Sender Rossija-24, wie die Agentur Tass berichtete.
Die Brigade soll rotierend zu Übungszwecken in verschiedenen Ländern eingesetzt werden. Das Pentagon machte über die exakten Orte keine Angaben. Infrage kommen als direkte Nachbarn Russlands die baltischen Staaten und Polen, außerdem Rumänien und Bulgarien.
„Das modernste Gerät“
Nach dem für Ende 2017 geplanten Abschluss der Aufstockung hätten die USA dann drei Brigaden in Europa. Die geplante Verstärkung umfasst demnach 4.200 Soldaten, 250 Panzer, außerdem Haubitzen, Kampffahrzeuge und weitere 1.700 zusätzliche Fahrzeuge.
Alle neun Monate sollen in der Größe einer Brigade Truppen ausgetauscht und neues Material nach Europa gebracht werden. „Es wird das modernste Gerät sein, was die Armee anzubieten hat“, hieß es. Statisches Gerät wird in einer Versorgungsbrigade in Deutschland, Belgien und den Niederlanden gelagert.
Das Pentagon erklärte, man werde in Europa modernere Truppen der USA und „größere Fähigkeiten“ sehen. „Damit setzen wir die Strategie fort, unsere Nato-Alliierten und Verbündeten unseres starken und angemessenen Vorgehens angesichts eines aggressiven Russlands in Osteuropa und anderswo zu versichern“, erklärte Eucom-Oberbefehlshaber General Philip Breedlove in der Mitteilung.
Verteidigungsminister Ashton Carter hob am Mittwoch zugleich die Bedeutung der Nato hervor. Das Bündnis habe seit seiner Gründung wichtige Arbeit für die internationale Sicherheit und die Sicherheit der USA geleistet, sagte er bei einer Pressekonferenz in Tampa. US-Generalstabschef Joseph Dunford erklärte auf derselben Veranstaltung: „Die Bedeutung der Nato steht außer Frage.“
Beide reagierten damit auf Aussagen des umstrittenen republikanischen Präsidentschaftsbewerbers Donald Trump. Dieser hatte in der vergangenen Woche gefordert, die amerikanischen Ausgaben für das Bündnis zu kürzen. „Wir zahlen den größten, den Löwen-Anteil, das steht in keinem Verhältnis zu anderen Ländern“, sagte er.
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