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Niederlage des grünen Co-ChefsRespekt, Herr Habeck

Grünen-Chef Robert Habeck wird verhöhnt, weil er über die Niederlage bei der Kanzlerkandidatur spricht. Doch er bricht mit alten Männlichkeitsidealen.

Manche nennen ihn „sonderbar“, andere „bullshitfrei“: Robert Habeck nach seiner Niederlage Foto: Christian Charisius/dpa

Kaum hatte die Zeit das Interview veröffentlicht, in dem Robert Habeck über seine Niederlage gegen Annalena Baerbock spricht, ging das korinthenkackerhafte Geningel auf Twitter los. Ein „Emotionsbrötchen“ sei Habeck und „wehleidig“, er könne es eben nicht ertragen, die zweite Geige zu spielen, und überhaupt: Warum kriegen Frauen, die einen Schritt zurückgetreten sind, keine langen Interviews, in denen sie erklären dürfen, wie es ihnen geht?

Nun neigt Habeck mit Sicherheit zu Selbstbezogenheit und Pathos, und auch sein Einordnen ins Glied ist – wie alles bei den Grünen – perfekt inszeniert und Eigen-PR. Aber bei all dieser Mäkelei sollte doch der wichtigste Punkt nicht verloren gehen: Was Habeck gerade macht, ist vorbildlich und ehrenwert. Der Mann, dem seit Jahren ein übergroßes Ego vorgeworfen wird, stellt sich in den Dienst der Sache. Er macht das etwas melodramatisch, zugegeben, Habeck bleibt Habeck. Aber er macht es eben auch redlich, ehrlich und ohne södereske Gemeinheiten.

In der Zeit räumt er eine „persönliche Niederlage“ ein. „Nichts wollte ich mehr, als dieser Republik als Kanzler zu dienen. Und das werde ich nach diesem Wahlkampf nicht.“ Der Montag, an dem er Baerbock als Kanzlerkandidatin vorschlug, sei der „schmerzhafteste Tag“ in seiner politischen Laufbahn gewesen. Das ganze Interview ist nicht larmoyant und selbstmitleidig, wie es manche sehen, sondern bullshitfrei, ehrlich und nah an der Realität.

Es ist ja so: Baerbock und Habeck haben die K-Frage nicht harmonisch und freundschaftlich entschieden. Beide wollten den Job unbedingt, beide halten sich für besser als den oder die andere. Aber Baerbock hatte in diesem Duell die besseren Karten, um sich durchzusetzen – und das wird sie ihm unmissverständlich klargemacht haben.

„Todeszone“ der Politik

Vielleicht haben sie sich angebrüllt, vielleicht irgendwann eisig geschwiegen, man weiß es nicht. Aber Habeck hat nicht verzichtet, wie das Zeit-Team twitterte, mitnichten war es eine generöse Geste. Habeck musste verzichten, gegen seinen Willen und gezwungenermaßen. Das ist kein Drama, sondern der Normalfall, solche Wettbewerbe sind in der Politik die Regel.

Aber, auch das ist eine Binse, natürlich lässt das Verletzungen zurück, auch Politiker sind Menschen. Habeck arbeitet seit Jahren daran, die Grünen ganz nach vorne zu bringen. Er bewarb sich bereits 2017 um die Spitzenkandidatur für die Bundestagswahl – und unterlag nur knapp Cem Özdemir. Habeck hat wesentliche Teile des geistigen Fundaments gebaut, auf dem die Grünen heute stehen.

Schon in seinem 2010 erschienenen Buch über linken Patriotismus lassen sich viele der Grundzüge nachlesen, mit denen die Grünen heute erfolgreich sind. Joschka Fischer hat das Kanzleramt mal die „Todeszone der Politik“ genannt, eine eiskalte Welt, kaum Sauerstoff, überall Abgründe. Nun wird Baerbock die letzten Meter bis zum Gipfel vorangehen, sie wird – falls der Aufstieg gelingt – den prominenten Platz in den Geschichtsbüchern bekommen.

Wenigstens versucht er nicht, seine Niederlage mit Tortenguss zu überziehen

Und Habeck sollte so tun, als lasse ihn das unberührt, wie manche Twitteristas finden? Das ist, als wünsche man sich von der Politik bruchlos erzählte Geschichten, aber nicht die ambivalente Wahrheit. Eine beschönigende Ausflucht hätte Habeck sowieso niemand geglaubt – und JournalistInnen hätten versucht, die „wahre Geschichte“ aufzuschreiben.

Mittelalter weißer Mann oder Weichei?

Die Kommunikation einer solch heiklen Angelegenheit ist schwierig, und vielleicht ist Habecks Ton nicht in allen Nuancen geglückt. Aber wenigstens versucht er nicht, seine Niederlage mit zuckrigem Tortenguss zu überziehen.

Und die Versuchung war sicher groß. Die Grünen haben ja eine ängstliche Kontrollfreak­haftigkeit verinnerlicht, die fürchterliche Phrasen produziert. Verglichen mit dem sonstigen Storytelling setzt Habeck gerade auf Klartext, womit er die interessierte Öffentlichkeit ernst nimmt.

Interessant ist, wie quer Robert Habeck zu den unterschiedlichen Rollenbildern des Männlichkeitsdiskurses liegt. Für linke Feministinnen ist er der mittelalte weiße Mann, der der Frau nicht schnell genug Platz gemacht hat. Für alternde Boomer ist er ein wehleidiges Weichei oder, wie Franz Josef Wagner für die Bild schrieb, „ein sonderbarer Mann“.

Vorsichtige Gegenthese: Wir brauchen mehr von solch sonderbaren Männern. Habeck hat für seinen Umgang mit dieser Niederlage vor allem eins verdient: Respekt.

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27 Kommentare

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  • NORMALO hat es hier schon sehr gut auf den Punkt gebracht.

    Eine eigene Anmerkung noch: Die Idealisierung der Grünen i.V.m. der Stigmatisierung der Konservativen, wie es gerade Mode zu sein scheint, halte ich für gefährlich. International betrachtet, würde eine grüne Regierung in Belangen der ökonomischen Stabilität und militärischen Sicherheit (die darf man bei aller Schönmalerei einer besseren Welt nicht vergessen) nicht den gleichen ernstzunehmenden und markanten Status haben, wie es ein konservativer Regierungsstil naturgemäß hat.

    Ich glaube, heutzutage fühlen sich die Menschen zu sicher, obwohl spätestens die Pandemie uns eines besseren belehrt haben sollte.

  • Habeck wäre mit seiner Erfahrung als stv. Ministerpräsident und Minister die klügere Wahl gewesen.



    Für A. Baerbock wäre das Umweltministerium ein passenderer Einstieg in ein erstes Regierungsamt.

  • Na ja - Respekt ist zwar immer gut, aber hier erscheint er mir dann doch etwas überzogen. Robert Habeck hat immer gesagt, wenn Annalena die feministische Karte zieht, dann macht sie's. Eher unwahrscheinlich, dass sich die beiden deshalb angeschrien haben. Für Habeck ist das jetzt doch eher eine strategische Entlastung. Er kann sich nun wieder mehr um die Inhalte und den Wahlkampf kümmern und hat nebenbei auch mehr Zeit für seine Familie und seine Buchprojekte. Im Grunde eine Win-Win-Situation. Für einen Erfolg der Grünen braucht es ohnehin nach wie vor beide Persönlichkeiten.

  • Nicht gut, dass im Zusammenhang mit dieser Angelegenheit immer nur die Geschlechter der beiden Agierenden thematisiert werden. Interessanter fände ich die inhaltlichen Folgen für die grüne Politik. Mir wurde mal gesagt, Habeck stehe für konsequenteren Klimaschutz als Baerbock. Falls das stimmt, ist sein Rückzug ziemlich schade.

  • „Grünen-Chef Robert Habeck wird verhöhnt, weil er über die Niederlage bei der Kanzlerkandidatur spricht“



    Dass jemand „verhöhnt“ wird, weil er über seine Niederlage spricht, verdient R. Habeck eigentlich nicht. Es sei denn, er hätte sich bereits vorher zum Sieger erklärt, und das hat er meines Wissens nicht.



    Ansonsten können die Grünen noch etwas lernen! Während die Unionskandidaten nicht müde wurden, bei ihrem Kandidaten-Ausscheid gleich noch die Begleitmusik für Presse, Funk und Fernsehen zu liefern, sah und hörte man über den gleichen Vorgang bei den Grünen – NICHTS! Es war nicht zu erfahren, wie es tatsächlich hinter den Kulissen lief. Kaum anzunehmen, dass da wirklich nur Friede, Freude, Eierkuchen war. Erst danach wurden die Partei und das Volk mit dem Ergebnis überrascht. War das wirklich demokratisch?

  • Habeck - Jammertrine oder nicht? Wie banal ist diese Debatte? Entscheidend ist, das bei Grüns mittlerweile Spitzenpolitik in Kungelrunden und Hinterzimmern abgewickelt wird - ohne auch nur die geringste Debatte in der Partei auszulösen. Für den erhofften 'Erfolg' an der Bundestags-Urne wird Politik als öffentlicher Prozess auf den Müllhaufen der Geschichte geworfen. 40 Jahre Grüne Partei und man ist dort angelangt, wo die Schmidt-SPD einst war, der nächste Evolutionsschritt: Kohl CDU - mit Kretsch und Co. Zu guter letzt: Es bewahrheitet sich der Verdacht, dass es zwischen Baerbock und Habeck alles andere als freundlich zuging....über dem Tisch wurde gelächelt und unter dem Tisch gegen die Schienbeine getreten. Das dokumentiert deren Auftritt nach der Entscheidung. Adenauer formulierte einst den politischen Dreiklang: "Freund, Feind, Parteifreund". In den Grünen hat er jetzt würdige Ur-Enkel gefunden .....

  • 1G
    17900 (Profil gelöscht)

    Noch ist sie nicht im Kanzleramt!

  • Dieser (V)Erklärung kann ich mich nicht anschließen.

    Habeck macht genau das, was Söder macht, nur halt auf "grünisch": Er hatte die Chance, "durfte" sie nicht frühzeitig nutzen, weil er nicht die richtige Identität hat, und als es dann hart auf hart kam, musste er vor dem institutionellen Momentum der Partei kapitulieren, obwohl seine Umfragewerte ihm eigentlich bessere Erfolgsaussichten bescheinigten. Und jetzt klagt er über die Entscheidung, die - wie der Autor richtig erkennt - ganz und gar nicht seine eigene war.

    Der Unterschied ist nur, dass Habeck als Grüner das natürlich im Grünen-Narrativ tun muss, wenn er sich nicht noch mehr Chancen verbauen will. Und die Grünen leben eben in der Fiktion, nur über die Sache zu streiten. Da heißt es dann, unbändigen persönlichen Ehrgeiz und das enttäuschte Überlegenheitsgefühl möglichst unter einer dick aufgetragenen Schicht Idealismus, Teamplayertum und Konsens-Show zu verbergen. Aber seine Parteifreund*_Innen sprechen eben auch grünisch und verstehen seine Äußerungen deshalb als genau so ein Nachtreten, wie es Söder vorgeworfen wird.

    • 6G
      68514 (Profil gelöscht)
      @Normalo:

      Wie würden Sie es denn machen? Ich gebe nur zu bedenken, dass wir alle Menschen sind. Irgendeine Entscheidung musste ja getroffen werden. Die vielen Besserwisser kommen dann sowieso aus ihren Vertsecken, egal wie eine Entscheidung ausfällt. Und mal ganz davon abgesehen ist es doch im Großen und Ganzen egal, wer von beiden als Spitzenkandidat fungiert. Einer alleine kann es sowieso nicht reißen, denn in unserer heutigen Welt sind wir auf kollektives Agieren angewiesen, da hilft kein König weiter. Die Grünen haben das eher verstanden als die althergebrachte Männerriege der Union, wobei ich da Laschet als den einschätze, der dies ebenfalls wissen wird. Und mir fällt kein wirklich wichtiger Grund ein, warum eine fehlende Ämtererfahrung ein Nachteil sein soll. Wer den Parteivorsitz erfolgreich innehat, der ist auch als Kanzler geeignet. Naja, da bahen wir doch schon mal 'ne Amtserfahrung.

      • @68514 (Profil gelöscht):

        Ich habe nicht gesagt, dass Baerbock die "falsche" Entscheidung ist (genauso wenig wie ich Laschet so abschreiben würde, wie das gerade gern getan wird). Ich nehme an, sie wird ein paar Stimmen kosten, weil dumme Rollenklischees selbst im Wählerpotenzial der Grünen noch ein gern verschwiegenes Röllchen spielen. Aber wenn sie es trotzdem schafft, ist sie wahrscheinlich die bessere Kanzlerin.

        Es ging nur um die Auseinandersetzung an sich und wie sich das Verhalten von Habeck und Söder ähneln, wenn man es mal durch den "Kulturfilter" ihrer jeweiligen Parteien filtert. Insofern lautet meine Antwort auf Ihre Frage wie folgt:

        Ich hätte - an Habecks Stelle - schlicht zum Thema Enttäuschung und Schmerz das Philosophenschnütchen gehalten. Entweder Du bist ein großer Grüner Teamplayer, dann sollte Dich die Begeisterung für eine Kandidatur Baerbock genau so packen wie die für den Kandidaten Habeck, oder Du kämpfst offen für DEINEN Erfolg, hältst auch die Quote und den resultierenden Erstzugriff Deiner Co-Vorsitzenden für unfair und stehst dazu. Aber dieses Mimimi jetzt, das kommt eben genau so wenig souverän rüber wie Söders "Jaaaa, der armin ist der richtige und hat Meine Volle Unterstützung - und DANKE nochmal an Alle, die das (wie Ich) eigentlich völlig anders sehen..." OBWOHL Ich Der Bessere Bin...".

        Letztlich versucht Habeck damit doch auch nur, den Sieg Baerbocks als eine Gönnergeste Habecks dastehen zu lassen. Er tut ein wenig so, als hätte er anders gekonnt, als sie vorzulassen. Das sollte ein Teamplayer nicht nötig haben und ein offen siegesorientiertes Alphatier nicht so über Bande spielen.

  • Robert Habeck ist offenbar als Mensch, Mann, Macher und Gesprächspartner besonders interessant, auch für taz.lab. Es gibt in Bälde mehr Stellen in der Machtzentrale zu besetzen als Kandidat:innen mit seinem Profil sich aufdrängen. Präsidiales Auftreten traue ich ihm zu, als populärer Menschenfänger. Johannes Rau wurde auch nicht Kanzler, blieb aber stets beliebt als ehrlich wahrgenommener Vertreter seiner Linie. Ein "politisches Schwergewicht" mit hoher Integrationsfähigkeit und immer auf der Suche nach überparteilichem Konsens und Kompromiss. Die Kanzler:innen-Wahl ist von der Zustimmung weiterer Parteien abhängig. Dieser Konsens ist vorrangig für Annalena Baerbock als etwaige Chefin eines bunten und vielstimmigen Kabinetts. Zwischenparteiliche Netzwerke könnten ein Hilfsmittel unter dem Hochseil in luftiger Höhe werden. Robert Habeck trau ich, u a. als "Nordlicht" von der Küste, handwerklich korrekte Knüpfkünste mit festen Knoten zu. Seilschaften waren früher gefragt, transparente Kooperationen sind jetzt esseziell. Als Gesprächspartner wird er auch in fremden Parteizentralen oder Fraktionen offene Türen und Ohren finden. Ich freu mich auf Samstag: taz.lab! Er kommt doch, oder?

  • Däh&Zisch - Mailtütenfrisch - res pectet:

    ” MIMIMI -

    „Nichts wollte ich mehr, als dieser Republik als Kanzler zu dienen. ..." (Mimimi) Schon zum Buch über "linken Patriotismus" fiel mir nur Heinrich Heine ein: "Fatal ist mir das Lumpenpack, das, um die Herzen zu rühren, den Patriotismus trägt zur Schau mit allen seinen Geschwüren." So wenig wie es gelingen kann, die CDU grün zu machen, wird es gelingen, einen "linken Patriotismus" zu kreieren. Patriotismus und CDU gehören abgeschafft. Die CDU wird durch die Grünen ersetzt (Die Wähler*innen machen das), und Patriotismus gehört auf den Müllhaufen der Geschichte. Nicht recyclingfähig.







    "Si tacuisses philosophus mansisses" Dass gerade ein studierter, promovierter Philosophus sich nicht dran hält...



    Aber so ist es auf der Welt.“

    unterm—- früh übt sich —-



    Mein gemütlicher Südhesse a hess. VGH



    “Kapriziere sesich nieee aaf a Poschte!



    Sehese hier - die ganse verhinderde Senatspräsidende - mit sorane Fresse durch die Flure! Gelle.“



    &



    Da ähnlich Jungspunde - schwere Depri - weil nicht Abteilungsleiter im JuMi.



    Weil die Waffenfarbe gewechselt hat!



    Ja lüg ich denn?



    & der lübsche Jung Habie? Vergiß es.



    Sei einfach mal bescheiden: Nicht der richtige zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort • Kein Drama oder Beinbruch & Gut is! Schwurbler a Tonne



    “ „Die Menschen haben den Drang, ihr Scheitern anderen zuzurechnen. Schon in der Ilias wird das Schicksal Trojas als Verschwörung der Götter dargestellt. Wenn du im Stau steckst, schimpfst du über die Regierung. In Wahrheit bist du es selber, der den Stau produziert. Leute suchen Verschwörungstheorien, um sich selbst zu entlasten.“ - Umberto Eco.



    &



    Werd endlich erwachsen - wa. Dann hat nicht nur Ulrich Schulte auchne Chance! Gern&Dannichfür - servíce -

    • @Lowandorder:

      genau diese verachtende Denke "Patriotismus gehört abgeschafft" hat erst den Aufstieg der AfD ermöglicht. Schon 'mal im Ausland gelebt? Da wundert man sich darüber, dass es im Sport bei vielen Deutschen keinen Patriotismus gibt. Wird ja auch sofort mit der Nazikeule nieder gemacht...

      • @schwaw:

        Däh&Zisch - Mailtütenfrisch hält gegen:

        de.wikipedia.org/w...C3%A4nemark#Finale Ich war nicht der einzige Deutsche, der beim Finale gejubelt hat.



        Das lag allerdings daran, dass die Dänen so wunderbar gespielt haben. - Ansonsten: Beschwerden bitte an Heinrich Heine.







        and btw.: "genau diese verachtende Denke "Patriotismus gehört abgeschafft" hat erst den Aufstieg der AfD ermöglicht. "



        Genau das war nicht der Grund für Schaffung der "ALTERNATIVE für Deutschland". Es ging darum, eine neoliberalte Alternative zur "alternativlosen" Politik der Regierungschefin zu bilden. Patriotismus nur am Rande.



        Nationaler Chauvinismus jede Menge.“

        kurz - Mir fällt noch ein Jürgen Habermas.



        Ober ok. Heute mal - ich’s laß.



        Ubi bene - ibi patria.



        Wo meine Füße sind - Da is mein Vaterland.



        Wobei - “Mutter Erde - Vater Sand!“



        Volkers 👄 zu recht befand!

  • Leichen pflastern ihren Weg. Und seinen. Sicher ist es ein Tabuthema, dass alle "erfolgreichen" Politiker sehr viele andere weggeräumt, abserviert, unterdrückt, plattgemacht, lächerlich gemacht haben - ja manchmal die Wähler manipuliert haben - gelogen nicht, aber die Unwahrheit genüßlich gesagt haben - aber das ist das schmutzige Spiel, das den Weg zur Macht würzt. Abends genüßlich zurückdenken an alle, die es nicht schafften, nicht so gut waren, wie "I C H".



    Insofern hält sich mein Mitleid mit egal wem in der Politik in Grenzen. Mitleid habe ich eher mit den Folgen der Fehler der politischen Entscheidungen der "iCH2- POLITIKER.



    Habeck hat aber die Chance damit aufzuräumen, dieses bisher normale Spiel zu beenden. Vieles muss sich ändern: Z.B. Der Umgang mit Politkern muss sich genauso ändern wie der Umgang unter Politkern.

  • Das will ich von linken/ anders positionierten Feministinnen erst mal selbst hören oder lesen, dass Robert Habeck von dort her als „mittelalter weißer Mann“ bezeichnet wird. Ohne dass ich dem Autor des Artikels unterstelle, er würde da etwas Unbedachtes schreiben.



    Mal angenommen, es ist so und eine stärkere Strömung innerhalb der Grünen gebraucht diese Bezeichnung absichtsvoll, weil ihre Akteurinnen in diese Bezeichnung für einen tatsächlich aussagefähigen, d. h. auf die Wirklichkeit analytisch anzuwendenden Begriff hält, dann gibt mir das hinsichtlich der nächsten Bundestagswahl schon zu denken.



    Das Wort vom „weißen alten Mann“ in den öffentlichen Diskurs zu bringen, nun gut. Die Absicht war, aufzurütteln. Die „weißen alten Männer“, so wie ich, sollten einmal selbst den Schmerz zu erfühlen, den Menschen als Angehörige u. a. rassistisch diskriminierter, marginalisierter Minderheiten eben darüber verspüren. Das Experiment ist gescheitert. Zu gierig und unbedacht eigneten sich zu viele das Wort aus nichtigem Eigeninteresse an. Und zu wenige der Experimentierenden des fast soziologischen Projekts, haben ihre Rolle als „Teilnehmende Beobachterinnen und Beobachter“ beachtet. Wird einer Gruppe, den „alten weißen Männern“, die Rolle der Diskriminierten zugedacht, dann gilt nämlich für die selbst teilnehmend Experimentierenden in gewisser Weise die Rolle der Diskriminierenden. Wie gesagt als ROLLE! Das ist nie mitgedacht worden. Dann wäre nämlich aufgefallen, dass eine sehr große Gruppe „weißer alter Männer“ völlig normal auf das Wort reagiert hat: nämlich ablehnend. Wie auch anders? Selbst auch Teil von Diskriminierung anderer zu sein, bedeutet nämlich genau nicht, auf erfahrene eigene Diskriminierung anders als entsprechend diskriminiert zu reagieren. Wir Menschen sind so. Das nur zu verwenden, um sich nur darüber lustig zu machen von Seiten der Experimentierenden, das hat niemanden klüger werden lassen. Und wenn daraus die Grünen nicht klüger geworden sind – na ja.

    • @Moon:

      Zitat:



      Das will ich von linken/ anders positionierten Feministinnen erst mal selbst hören oder lesen, dass Robert Habeck von dort her als „mittelalter weißer Mann“ bezeichnet wird.

      Dazu noch: Was muss Habeck aus Sicht dieser "linken Feminist*innen" tun, damit er Rückendeckung von diesen Leuten bekommt, aber gleichzeitig von Boomern nicht mehr als Weichei bezeichnet wird.

      Weil für eine gute Politik, die uns vor dem Klimawandel bewahren kann, brauchen wir vereinte Kräfte. Und da braucht es Politiker, die Unterstützung von links bekommen, aber gleichzeitig "Umweltsäue" oder Boomer für Links überzeugen kann. Damit am Ende Kohle in Vergessenheit gerät und wir auf Dauer nachhaltig leben können.

      • @Troll Eulenspiegel:

        Habeck konnte tun oder lassen, was er wollte. Er hatte als Mann per definition bei Anwesenheit einer auch nur vage vergleichbar qualifizierten Frau in dieser Partei keinerlei Chance. Das jetzt womöglich als Gleichberechtigung zu verkaufen (war es nicht, eher das Gegenteil) gehört natürlich zu den Twists, die einem bevorzugt dann auf die Füße fallen, wenn's richtig wehtut.



        Ob das eine politisch kluge Entscheidung der Partei war, wird sich weisen - ich halte es für praktisch ausgeschlossen, aber vielleicht überrascht mich ja Frau Baerbock. Das Votum der Wirtschaftsbosse pro Baerbock spricht allerdings sehr deutlich dagegen.

        • @Brobdignag:

          Ich möchte an dieser Stelle meinen Kommentar hier ergänzen. Bei den Grünen haben, skizzenhaft gesagt, im Falle gleicher Eignung für ein Amt, Frauen das erste Zugriffsrecht. Eine Regel, die sich die Grünen für ihre Partei mit Gründen selbst gegeben haben. Danach verfahren sie. Darauf bezieht sich mein Kommentar nicht. Ulrich Schulte „zitiert“ sozusagen in seinem Artikel Einschätzungen der Person Robert Habeck aus der Partei die Grünen und deren Umfeld, jedenfalls verstehe ich seinen Artikel da so. Meine Frage gilt dem Wort hier „weißer mittelalter Mann“, (der den Fehler gemacht habe, der der Frau nicht schnell genug Platz gemacht zu haben). Dies habe neben vielen anderen Einschätzungen/Gründen zur Ablehnung Habecks als Kanzlerkandidat der Partei beigetragen. Das sind innerparteiliche Vorgänge. Als (parteiloser) Außenstehender habe ich da logischer Weise nicht mitzureden. Ich kann mir da als Wähler eine Meinung dazu bilden.Insbesonderes, wenn ich überlege, "grün" zu wählen. Dazu: Mir ist ein Kriterium der Einschätzung einer Person durch Mitglieder seiner Partei, auch vor dem Hintergrund der oben genannten Regeln und Verfahrensweisen, nach dem Merkmal „weiß, mittelalt, männlich“ sehr fragwürdig. Ich verstehe nicht, welchen Sinn die Anwendung dieses Kriteriums machen soll. Mein Gedanke geht dann weiter dahin, ob eine Partei als evtl. künftige Regierungspartei, solche oder ähnliche Kriterien in ihre Regierungspolitik mit einbezieht?

  • Na Servus

    Schieb das Todeszonengequalle & Co. - eines Josef F. van BMW mal auf Seite. Gelle.



    &



    Faß mal z‘samme & Sach mal so: Was eine verquaste Sprache. Angemessen. Leider!



    Start & Däh: “ Einordnen ins Glied“;) als „schmerzhafteste Tag“ in seiner politischen Laufbahn“ Booey. “… bullshitfrei, ehrlich und nah an der Realität.“ Hä?



    (Herr Ulrich Schulte - Sie wollten sich doch bessern¿! - kann PU echt besser!;)



    Aber - Papa gnädig: “ Die Kommunikation einer solch heiklen Angelegenheit ist schwierig, und vielleicht ist Habecks Ton nicht in allen Nuancen geglückt.“ Ach was.



    & - ich brech echt zusammen =>



    “...Kontrollfreak­haftigkeit verinnerlicht, die fürchterliche Phrasen produziert. (Schonn!) (But)Verglichen mit dem sonstigen Storytelling setzt Habeck gerade auf Klartext, womit er die interessierte Öffentlichkeit ernst nimmt.“ Ja bitte - Wowie denn?



    & Ooch wieder klar - Die Arschgeige von LÜGT - darf inne taz nich fehlen - wa!



    Na logo - “ , wie Franz Josef Wagner für die Bild schrieb, „ein sonderbarer Mann“.“



    (Das zum Neuen Männchen Hochgejazze - laß ich mal gleich ganz wech!



    Danke. Mir is schonn schlech!;((

    kurz - Sorry - Aber sich an der Zeit - irgends Twitter & einem Drecksblatt abarbeiten!



    Ist kein Jounalismus! Sondern Beifutter für sojet ubiquitäre!



    Fischeinwickelgazetten wie hier die taz • Peinlich kein Ausdruck.



    Bayernkurier Immergriiens di taz - Nej tak - 🤢 -

    Na Mahlzeit - back to sender - 👹 -

    • 1G
      164 (Profil gelöscht)
      @Lowandorder:

      Dame Annalena Baerbock und Sherpa Habeck in der Todeszone! Schalten Sie auch nächste Woche wieder ein wenn es heißt: Die letzten Schritte zum Gipfel - kann der laschete Yeti sie jetzt noch aufhalten? Könnte doch ein toller Fortsetzungsroman werden!

      • @164 (Profil gelöscht):

        Klar & dann sitzen wieder zwei ratlose Yetis im Schneesturm: “ Ich den Kobold Annalena & Philo Habie gesehen!“



        “In echt? Gibt’s die wirklich?“



        & The Stormy Weather & Howl - Yes -



        m.youtube.com/watch?v=sG7kQqL_Bik



        &



        m.youtube.com/watch?v=WkNp56UZax4



        (& Schlagobers - btw



        m.youtube.com/watch?v=GbwLZFjUXuk

        • 1G
          164 (Profil gelöscht)
          @Lowandorder:

          Mit "Lullaby of Birdland" im Ohr würd ich sogar nochmal 16 Jahre Kohl überstehen ;-) Grüße!

  • 0G
    06438 (Profil gelöscht)

    ""Beide wollten den Job unbedingt, beide halten sich für besser als den oder die andere. Aber Baerbock hatte in diesem Duell die besseren Karten,.....................""



    ==



    Habeck hat vor der Bekantgabe der Nominierung immer wieder betont das er seinen Anspruch automatisch zurück zieht wenn Baerbock den Wunsch äußert, Kanzlerkandidatin werden zu wollen.

    Baerbock live in der ARD tagesschau auf die Frage, welche Gründe oder welche Motive entscheidend für Ihre Aufstellung als Kanditatin waren: Mit ""Feminismus"" hat Annalena Baerbock diese Frage selbst beantwortet (""..........hat wohl eine Rolle gespielt,"" meinte sie) - siehe tagesschau am letzten Montag.

    Worin bestand nun das Duell?

    • @06438 (Profil gelöscht):

      Wie bei den Grünen üblich, wurde das Duell nicht offen gefochten. Beide haben öffentlich gesagt, was sie sagen mussten, um sich nicht als grüne Doppelspitze unmöglich zu machen. NATÜRLICH hat Habeck nie das grüne Mantra vom Erstzugriff der Frau in Frage gestellt, und natürlich hat Baerbock ihren Sieg als (auch) einen des Feminismus verkauft. Das gehört sich so wie der Blumenstrauß für krachende Wahlverlierer in der Parteizentrale - und ist in Realität wahrscheinlich auch genauso herzlich gemeint...

      Denn insgeheim, würde ich Herrn Schulte zustimmen, war es wahrscheinlich kein friedlicherer Prozess als seinerzeit die Regelung der Machtfragen Wehner-Brandt, Lafontaine-Schröder oder Merkel-Stoiber. Habeck wird immer gehofft haben, dass Baerbock - entweder durch eigene Einsicht oder auf Druck der anderen Kader - noch die Wahrheit schaut und eben genau das tut, was Habeck an die Spitze gebracht hätte. So ist es in der Vergangenheit immer gewesen, wenn zwei Grüne sich über die Besetzung EINES wichtigen Wahlamtes einigen mussten: Die Frau hatte den Erstzugriff und verzichtete. Baerbock ist ausgeschert und hat die "Erstzugriffsschonfrist" genutzt, um sich so in Szene zu setzen, dass sie nicht verzichten musste.

      Nicht anders war ja auch die Position Söders: Dass der am liebsten Ministerpräsident bleiben möchte, kann er doch seiner Oma erzählen. Aber SAGEN durfte er nicht, dass er Kanzlerkandidat werden möchte, sondern er musste warten, bis zumindest ein Großteil der CDU bei ihm anklopfte, und war auch dann gezwungen zu hoffen, dass der Rest der Schwesterpartei noch mitschwingt. Das ist nicht passiert, und der mit dem nominellen Erstzugriff ist Kandidat. Aber war es deshalb KEIN Duell?