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Neue Zahlen der MusikindustrieMusik existiert nicht mehr (analog)

Streaming kontrolliert den Musikmarkt und wir haben uns dafür entschieden. Was bedeutet es jedoch, Kunst nicht mehr zu besitzen?

Alles überall hören können: Streamingdienste machen's möglich Foto: André Schuster/plainpicture

Die neuen Zahlen des Bundesverbandes Musikindustrie für das erste Halbjahr 2023 sollten eigentlich niemanden überraschen. Daraus ging hervor, dass Streaming und digitale Angebote knapp 82 Prozent des Umsatzes ausmachen. Die restlichen 18 Prozent teilen sich analoge Datenträger, wie Vinyl, CDs, DVDs und Co. Der Umsatz der Musikindustrie ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, so wurde bis Ende Juni über eine Milliarde Euro mit Musik umgesetzt. Kurz gesagt, der Musikindustrie geht es wieder gut, selbst Vinyl wächst wieder.

Vor dem Vormarsch von Streaming erwarb man für sein Geld einen Tonträger oder lud sich eine Datei auf den eigenen Rechner. Dies hat sich bei Streaming geändert. Heutzutage kaufe ich mir lediglich eine Erlaubnis von den großen Streaming-Unternehmen (wie Spotify und Apple Music) Musik hören zu dürfen. Ich habe keine Kopie mehr, die mir gehört, und das kann zum Problem werden.

Für mich als Konsumenten ist das Prinzip von Streaming im Alltag angenehm. Ich steige in die U-Bahn, setze Kopfhörer auf und kann alle Musik der Welt von Beethoven bis zur SpongeBob-Filmmusik genießen. Aber nehmen wir mal an, Spotify hat keine Lust mehr auf SpongeBob, dann kann die Filmmusik schnell von ihrer App verschwinden, obwohl ich diese bisher immer problemlos hören konnte. Dadurch, dass wir durch den Konsum von Streams unser Recht auf den Besitz von Kunst aufgeben, können große Plattformen Kunst einfacher kanalisieren und den Zugang zu ihr kontrollieren.

Ähnliches findet beim Streaming von Filmen und Serien statt. Die Lizenzen für ihre Ausstrahlung sind begrenzt. Wenn ich also bei Amazon Prime nochmal draufzahle und einen Film kaufe, heißt das nicht, dass mir diese Kopie des Filmes gehört. Amazon kann meinen „gekauften“ Filmen aus ihrer Mediathek entfernen und dann ist er weg.

Die Streamingindustrie verändert so unseren Bezug zur Musik. Sie kann durch ihre Plattform die Verbreitung von Kunst kontrollieren. Vergleicht es mit dem Kind auf dem Bolzplatz, dem der Fußball gehört. Wenn man mitspielen will, darf man nicht in Ungnade fallen, sonst steht man ohne Ball da.

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21 Kommentare

 / 
  • Als Kind der 80ger, kann Mikse* sich gut, an die „Bolzplatz“ Zeit erinnern.



    Wirrr „zockten“ zusammen, jede*r war bei uns willkommen.😎

    „Wirrr teilten alles, sogar den Rest.“

    Das warrr der „Spirit“.

    Doch dieser Arrrtikel sagt mir, kauft mehr Fußbälle. Denn wenn jeder einen hat …

    Mikse* hofft inständig, dass dies nicht der Anspruch ist.🧐

    Yo-ho-ho und nudelige Grüße.

    Captn_Bonafide



    💗✊🏻😉😉

    PS: XOXO

    *Mikse =Jar Jar Binks = Star Wars gült wie ich⭐

    (2/2)

  • Buhhh 🤬



    Mikse* ist maßlos enttäuscht

    Wo fangen wirrr an.

    #Kernaussage



    „Vor dem Vormarsch von Streaming erwarb man für sein Geld einen Tonträger oder lud sich eine Datei auf den eigenen Rechner. Dies hat sich bei Streaming geändert. Heutzutage kaufe ich mir lediglich eine Erlaubnis von den großen Streaming-Unternehmen (wie Spotify und Apple Music) Musik hören zu dürfen.“

    Spotify Premium, oder?



    Es gibt aber auch den Standard und der kostet N-I-X😤



    Dieser Fakt entkräftet den ganzen Artikel.

    „Ähnliches findet beim Streaming von Filmen und Serien statt. Die Lizenzen für ihre Ausstrahlung sind begrenzt. Wenn ich also bei Amazon Prime nochmal draufzahle und einen Film kaufe, heißt das nicht, dass mir diese Kopie des Filmes gehört. Amazon kann meinen „gekauften“ Filmen aus ihrer Mediathek entfernen und dann ist er weg.



    🤔



    Gibt es eigentlich ein Streaming Angebot für Malerei?



    Oder für Bildhauerei?



    Oder Literatur?



    Oder Theater / Tanz / Fotografie / Mode / Street Art / Graffiti / usw.?

    Sie sehen, eine ganzheitliche Darstellung ist nicht notwendig.



    Wenn man jedoch, ohne Not, einem weiteren Aspekt beleuchtet, sollte man ausgewogen berichten, auch wenn es nicht ins Narrrativ passt. Es hat sonst was von „cherry picking“.😉

    Ist das Modell „Amazon Prime“, mit „Netflix“ vergleichbar?



    Weil dann zahlt man, eine monatliche Flatrate.

    Natürlich fallen immer wieder Filme aus den Sortiment, dafür kommen neue hinzu.

    Werrr das anprangert, hat das System definitiv nicht verstanden.😈

    „Durch den Kauf des Films erhalten Sie die dauerhafte Lizenz,“



    #Konkret



    #welcher_Film?

    Die Streamingindustrie verändert so unseren Bezug zur Musik. Sie kann durch ihre Plattform die Verbreitung von Kunst (🤦‍♂️) kontrollieren. Vergleicht es mit dem Kind auf dem Bolzplatz, dem der Fußball gehört. Wenn man mitspielen will, darf man nicht in Ungnade fallen, sonst steht man ohne Ball da.“...



    (1/2)

  • Oldschool, mit etwa 800CD‘s und der in



    den echten Vinylzeiten antrainierten Gewohnheit, eine Platte durchzuhören. Dank der Vinylhipster sind die Preise für CD‘s im Keller, so dass die Sammlung wächst. Und CD-Schallplattenperlen wie Harald Weiss‘ „Arche“ oder die postpunk Band „The Sound“ findet man nicht im Streaming,



    zumindest spuckt google nichts aus. Anregungen zu Neuentdeckungen hole ich mir



    ganz klassisch über DJs wie LeRoy Downs und Henry Rollins auf KCRW.

    • @Brahmavata Smithee:

      Bei mir haben sich schon ein paar alte CD (1980er) aufgelöst, d.h. silberne Schicht hat sich verdunkelt und einzelne Lieder sind nicht mehr anspielbar. Den Großteil habe ich auf Computer überspielt, aber neu würde ich keine CD mehr kaufen. Neu/gebraucht kaufe ich mir nur noch Vinyl. Die alten Schellackplatten zeigen mir, wie lange das halten kann.

  • Das gehört zur Digitalisierung: Aus Eigentümern werden Nutzer. Aus Subjekten werden Objekte. Ich bin mir nicht sicher, ob ich das gut finden soll.

  • Was heißt hier "wir" und "uns"???



    Da ist so ein typisches beispiel, wie die masse - also viele leute -unfähig ist sozial - wissenschaftlich und demokratisch zu differenzieren.

    und am ende sagt man dann:



    "ist halt so"



    "geht nicht anders"

    natürlich geht es anders!!!



    Es gibt jede menge möglichkeiten musik zu kaufen und nicht den wahnsinn von großkonzernen mitzumachen!



    Es gibt nicht nur streaming portale!

    also bitte nicht so undifferenzierte und verallgemeinernde artikel, die sich anschicken alles erklären zu wollen und dabei nur die realität selbst begrenzen.

    THINK DIFFERENT!!!



    WÄHLT WAS ANDERES!!!



    GEHT WO ANDERS EINKAUFEN!!!

    wenn ihr schreibt:



    "geht nicht, gibts nicht"



    dann .... is klar oder?

    also zusätzlich hätte hier die alternative erwähnt werden müssen, und es hätte eben auch erwähnt werden müssen, das viel leute eben dinge mitmachen, die am ende wohl nicht nur gut für sie sind, ums mal grob zu skizzieren.

  • Früher hatten wir nur eine sehr eingeschränkte Auswahl. Als Jugendlicher bin ich am Monatsanfang immer nach München inS WOM gefahren und hab mir paar LP o. CDs gekauft. Jetzt ist die Auswahl unendlich und wer sich auskennt kann alle Lieder von Youtube und co umsonst downloaden und als mp3 speichern. Manchmal brenn ich mir auch noch ne CD , aber mehr aus Nostalgie . Also viel viel besser als früher !

  • Liggers. “Vor dem Vormarsch von Streaming erwarb man für sein Geld einen Tonträger oder lud sich eine Datei auf den eigenen Rechner.…“



    Und heute stapeln sich die 💿 Kartons schimmelnd.



    “Das ist vorbei!“ Han Bennink unlängst im LOFT.



    & nochens btw & not only



    Kastrierte Digitale Pappkartonmusik -



    Als ubiquitäre akustische Vermüllung



    &!



    Gehörbildung. Dazu zB Neil Young -



    “Pono



    Zusammen mit dem Silicon-Valley-Unternehmer John Hamm gründete Young im Jahr 2012 Pono Music. Ziel war die Entwicklung des Musik-Download-Dienstes Pono, der hoch aufgelöste Musik (24 Bit/96 kHz, 24 Bit/192 kHz) zur Verfügung stellte, die auf einem eigens entwickelten Gerät abgespielt werden konnte. Pono nutzte das freie Audioformat FLAC, ein Codec zur verlustfreien Audiodatenkompression.

    Der Verkauf, der 2015 im Handel erschienenen Pono Player, wurde 2016 bereits wieder gestoppt, und schließlich 2017 komplett eingestellt. Wie Neil Young später mitteilte, hatte Pono bei den Musiklabels keine Akzeptanz für das Gerät gefunden.“



    de.wikipedia.org/wiki/Neil_Young



    A never ending story - 🎸🎹🎺🪇🪕🎷🪈🎻🥁🪗🪘•

  • "analoge Datenträger, wie ... CDs, DVDs"



    Das ist jetzt ein Witz, oder?

  • Überall verlangt man Energiesparen, aber einer der größten und sinnlosesten Verbraucher wie Streamen ist außen vor. Streamen ist das Paradebeispiel von Doppelmoral in unserer Gesellschaft. Überall da, wo es einen nicht selber betrifft, wie Verkehr, Industrie und Landwirtschaft gibt es Forderungen zum Energiesparen nur die eigene Wohlstandsblase bleibt verschont. Menschen auf dem Land brauchen ein Auto um von A nach B zu kommen aber NIEMAND muss sich eine Serie auf z.B. Netflix anschauen oder ein Lied herunterladen.

  • Genau deswegen kaufe ich mir das, was ich hören will, auch auf CD. Seit jeher. Es beschert mir volle Schränke, aber auch Unabhängigkeit.

  • Ich habe mich keineswegs für Streaming entschieden. Ich höre Musik gerne im Konzert, aber es gibt nur wenige gute. Ich höre Schallplatten, und digital gespeicherte Musik - aber nie unterwegs, nicht zwei oder mehrere Sachen gleichzeitig machen.



    Wenn Musik hören, dann nur hören. Im Verkehr lenkt es nur ab.

  • Ich habe meine CDs und Schallplatten noch. Es sind nicht so viele, als daß die Aufbewahrung für mich ein großes Problem wäre. Musik höre ich tatsächlich aber auch fast nur per Streaming. Ich habe aber immer noch die Möglichkeit eine meiner CDs oder Platten aufzulegen, und das soll auch so bleiben.

  • Gerade erst hatten wir mit unseren Kindern dieses Thema.



    Werden doch heute schon die Kleinsten dazu gebracht, sich bloß die Links für teures Geld zu kaufen. Obwohl es sich so anfühlt, als hätte man tatsächlich einen Datenträger in der Hand.



    Streaming mag praktisch sein, aber wenn die Grenzen auf diese Weise verwischen, braucht man sich kaum wundern, wenn bald niemand mehr seine eigenen Rechte kennt. Und sie verteidigt, wenn sie beschnitten werden.

  • Dass der Stream demnächst Tonträger komplett ablöst, ist angesichts der komplett ausgelasteten Presswerke absolut unwahrscheinlich. Bei Vinyl sind Wartezeiten von bis zu einem Jahr zur Zeit keine Seltenheit. Die Absatzzahlen steigen seit Jahren enorm.



    Wem Musik wirklich etwas bedeutet, der konsumiert sie nicht nur digital und schon gar nicht nur über Streamingdienste. Und das es heute oft ne digitale Kopie zur Platte dazu gibt, muss man auch draußen nicht streamen.

    Von der massiven Umweltbelastung durch Spotify und Co. mal ganz zu schweigen.

    "In der Musikindustrie allein fallen laut dem Bericht somit mittlerweile 94 Prozent der freigesetzten Emissionen auf Streaming-Dienste wie Spotify, Apple Music, Tidal und Co. Einzelne Songs setzen dabei sogar noch eins obendrauf: Besonders beliebte Streaming-Titel, wie etwa „Drivers License“ von Olivia Rodrigo, sind so umweltschädlich wie Flugzeugfliegen. Konkret entspricht die weltweite Streaming-Zeit des genannten Songs 4.000 Flügen zwischen London und New York oder dem jährlichen CO₂-Aufkommen von 500 Menschen in Großbritannien. Und das nur seit Januar 2021."

    www.inside-digital...st-musik-streaming

  • Ich habe damit eigentlich kein Problem. Die Musik, die ich regelmäßig höre, wird eher selten im Radio gespielt. Von daher ist der Streaming-Dienst für mich eine große Spielwiese, wo ich für einen überschaubaren monatlichen Betrag, immer wieder auf neue Künstler und neue Musikrichtungen stoße. Diese sind mir früher entgangen, da ich kaum die Möglichkeit hatte, eine CD oder Schallplatte "auf Verdacht" zu kaufen - das hätte schlicht mein Budget gesprengt.

    Wenn ich auf etwas für mich großartiges stoße, dann habe ich immer noch die Möglichkeit, mich vom Streaming unabhängig zu machen - meine Platten- und CD-Sammlung wächst beständig. So what?

    • @Cerberus:

      Sehe ich genauso. Ich bin auch in Nischen unterwegs, die vor dem Streaming nie so umfassend entdeckt werden konnten. Streaming bietet hier auch die Möglichkeit für kleine Künstler, Publikum und ein bißchen Umsatz zu generieren. Früher hätten die ein paar MC oder CD nach dem Konzert verkauft.



      Meine Favoriten kaufe ich gelegentlich. Da geht's mir aber mehr um Anerkennung und ein paar Euro extra für die Künstler (hoffentlich), als darum, Kunst zu besitzen.



      Bei Filmen ist es tatsächlich manchmal ärgerlich, dass die Lizenzen wechseln. Aber bisweilen muss man dann halt mitwechseln.

    • @Cerberus:

      So so, CD ist also analog. Und DVD auch. Abgefahren. Dabei heißt die Digital Versatile Disk. Da haben die uns ja all die Jahre veräppelt!

  • Danke für den Beitrag.

    Ich bin bei Streaming einfach raus. Wer mir Kunst nicht so verkauft, dass sie mir auch gehört, kriegt kein Geld von mir.

    Was seit einem EuGH-Urteil letztes Jahr bedeutet, dass ich Bücher nur noch gedruckt kaufe — ebooks sind nämlich nur noch "communication" und damit nicht mehr wiederverkaufbar: wird ein ebook nicht länger vom Rechteinhaber verkauft, ist es in der ganzen EU nicht mehr legal erhältlich.

  • Wieso nicht mehr besitzen? Es gibt doch Streamripper. So holt man sich die Music einfach als MP3 (oder was auch sonst) auf die Platte. Das ist rechtlich so grau wie schon das Aufnehmen von Musik aus dem Radio auf die Kassetten. Ist mir aber wurscht. Ich hab meine Musik, kann sie überall und auf jedem Medium hören, auch wenn der Anbieter sie aus dem Verkehr zieht. Die dürfen uns dankbar sein, dass wir sie nutzen. Gilt auch analog für Filme. Es gibt immer eine Möglichkeit, die zu bekommen. Das Internet vergisst nicht und auf Servern in China schert sich keiner um Urheberrechte in den USA.



    Also immer schön rippen, denn nur so hält man die Firmen auf Trab. Wenn die denken, sie hätten ein Monopol, kommen die Begehrlichkeiten....

  • Meine Ohren funktionieren analog. Noch! Ich könnte also diese Musik speichern, wenn sie Schall ist. Dann habe ich sie auf meinem Gerät. Für mich oder andere.