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Nachrichten zu den SondierungenVorentscheidung am Freitag

SPD, Grüne und FDP wollen dann über Koalitionsgespräche entscheiden. Polizeigewerkschafter warnen vor einer möglichen Cannabis-Legalisierung durch die Ampel.

Wollen möglichst bald eine gemeinsame „Entscheidungsgrundlage schaffen“: Lindner, Baerbock, Scholz Foto: dpa

Ampel-Parteien wollen bis Freitag Entscheidungsgrundlage für Koalitionsgespräche

SPD, Grüne und FDP wollen bis Ende der Woche eine Basis für einen Beschluss über mögliche Koalitionsverhandlungen. Ziel sei es, bis Freitag eine „Entscheidungsgrundlage“ zu haben, „auf deren Grundlage wir dann darüber befinden, ob wir unseren Gremien die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen empfehlen können“, sagte FDP-Generalsekretär Volker Wissing am Dienstag in Berlin. Zuvor hatten die drei Parteien die zweite Runde vertiefter Sondierungen beendet. (afp)

Gemeinsamkeiten bei Außen- und Sicherheitspolitik

Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen, Agnieszka Brugger, sieht Einigungsmöglichkeiten der Ampel-Sondierer in der Außen- und Sicherheitspolitik. Das gelte auch für die künftige Ausstattung der Bundeswehr angesichts enger werdender finanzieller Spielräume, sagt Brugger den Sendern RTL/ntv. „Aber ich habe in keinem Parteiprogramm gelesen, dass jemand 20 Prozent kürzen will“, fügt sie hinzu. „Die Frage der Finanzen wird auch nach den schwierigen Zeiten der Coronakrise, in der wir natürlich auch sind, nicht einfach sein. Aber das betrifft alle Ressorts.“ (rtr)

Weitere Ampel-Gespräche geplant

SPD, Grüne und FDP setzen am Dienstag ihre Sondierungen zur Bildung einer Ampel-Koalition fort. Diese waren am Montag mit ganztägigen Gesprächen in eine vertiefte Phase getreten. Am Dienstagvormittag sind für die Gespräche über die mögliche Bildung einer gemeinsamen Regierung der drei Parteien vier Stunden angesetzt.

Danach gibt es eine Pause, weil SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz zu einem Finanzministertreffen nach Washington reisen muss. Nach Scholz' Rückkehr soll es am Freitag mit den Sondierungen weitergehen. Wann über eine Aufnahme formeller Koalitionsverhandlungen entschieden wird, war zunächst noch offen, ebenso, wann sich die Beteiligten zum bisherigen Gesprächsstand äußern wollen. (afp)

Polizeigewerkschaften warnen vor Cannabis-Legalisierung

Polizeigewerkschaften haben die Unterhändler von SPD, Grünen und FDP vor einer Legalisierung von Cannabis gewarnt. Der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Oliver Malchow, sagte der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ), es mache keinen Sinn, neben dem legalen, aber gefährlichen Alkohol die Tür für eine weitere „gefährliche und oft verharmloste“ Droge zu öffnen. „Es muss endlich Schluss damit sein, den Joint schönzureden“, sagte er. Gerade bei Jugendlichen könne der Konsum von Cannabis zu erheblichen Gesundheitsproblemen und sozialen Konflikten führen.

Der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), Rainer Wendt, sagte der Zeitung, Cannabis sei nicht nur eine gefährliche Einstiegsdroge, sondern wegen der Unkontrollierbarkeit der Zusammensetzung insbesondere für junge Menschen eine Gefahr. Vor allem im Straßenverkehr befürchtet Wendt fatale Folgen: „Wenn demnächst auch noch Bekiffte am Straßenverkehr teilnehmen, bekommen wir ein Problem.“ Schon jetzt komme es wegen Cannabiskonsums immer wieder zu Unfällen mit unschuldigen Verletzten; die Kontrolle durch die Polizei sei völlig unzureichend.

Panische Polizist:innen: Wollen SPD, Grüne und FDP Cannabis legalisieren? Foto: dpa

Der Hanfverband fordert die Legalisierung von Cannabis. In ihrem Bundestagswahlprogramm haben die Grünen angekündigt, „einen regulierten Verkauf von Cannabis in lizenzierten Fachgeschäften“ ermöglichen zu wollen. Die FDP forderte in ihrem Programm die kontrollierte Freigabe von Cannabis. Die SPD befürwortet eine „regulierte Abgabe“ an Erwachsene erst einmal in Modellprojekten. (dpa)

Weiter Personaldiskussionen in der CDU

Auch nach der Ankündigung eines CDU-Sonderparteitags gehen die Diskussionen über die Neuaufstellung der Partei nach der Wahlniederlage weiter. Der stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende Thomas Strobl forderte in der Stuttgarter Zeitung und den Stuttgarter Nachrichten (Dienstagausgabe) neben der personellen Erneuerung auch ein neues Grundsatzprogramm.

Die CDU-Führung hatte am Montag beschlossen, bis Anfang 2022 über die Nachfolge für Parteichef Armin Laschet zu entscheiden. Ein Sonderparteitag soll als Konsequenz aus dem schlechtesten Ergebnis bei einer Bundestagswahl zudem die komplette Führungsriege der CDU aus Präsidium und Bundesvorstand neu wählen.

Bundesvorstandsmitglied Mike Mohring sagte der Bild: „Was wir in den letzten Wochen nach der Wahl erlebt haben, war quasi ein Hühnerhaufen“. Es „gab keine Ordnung“ mehr. Und das sei „das Gefährlichste für eine Partei, die den Anspruch hat, Volkspartei zu sein: als führungslos wahrgenommen zu werden“.

Der Thüringer sprach sich bei der personellen Neuaufstellung der Bild gegenüber für „Paketlösungen“ aus. Es gehe um die Frage des Parteivorsitzenden, des Generalsekretärs und des Fraktionsvorsitzes. „Ich kann meiner Partei nur empfehlen, diese Pakete insgesamt zu betrachten, um eine Befriedung hinzukriegen. Sonst reden wir im Januar über den Parteivorsitz und reden im März über den Fraktionsvorsitz.“

Der Landesvorsitzende in Baden-Württemberg Strobl sagte nach dem Treffen der Parteiführung: „Wir dürfen nicht bei der personellen Erneuerung stehenbleiben, sondern müssen auch inhaltlich nachlegen“. Der Bundesparteitag „sollte daher den eingeleiteten Prozess für ein neues Grundsatzprogramm wiederbeleben.“

Die Wäh­le­r:in­nen hätten nicht mehr gewusst, wofür die Partei steht, sagte Strobl. Das geltende Grundsatzprogramm stammt aus dem Jahr 2007. Unter der früheren Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer war 2018 ein neues Programm in Angriff genommen, aber nicht mehr verabschiedet worden. (afp)

Frauen Union fordert mehr Einfluss

Bei der Neuaufstellung der CDU pochen weibliche Mitglieder auf mehr Macht und Einfluss. Die bisherige Vize-Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Nadine Schön (CDU), sagte der Rheinischen Post (Dienstag): „Wir haben seit Jahren zu wenig Frauen in Parlament und Partei. Wir müssen mehr werden.“ Zwar sei das Geschlecht des oder der künftigen Vorsitzenden zweitrangig. Es brauche jemanden, „der die Partei zusammenführt und breiter aufstellt“, sagte sie. Gleichwohl habe die Partei lange Zeit weibliche Vorsitzende gehabt. „Das hat der Partei gut getan.“

Die Vorsitzende der Frauen Union, Annette Widmann-Mauz, sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND): „Die Neuaufstellung der CDU Deutschlands kann inhaltlich, personell und strukturell nur mit den Frauen in der Partei gelingen.“ Die Frauen Union bringe sich in den jetzt angestoßenen Prozess mit einer Verbands- und Mandatsträgerinnenkonferenz ein. Diese werde zeitnah stattfinden. Der Frauen Union gehören alle weiblichen Mitglieder der CDU an.

Die CDU/CSU ist mit ihrem Kanzlerkandidaten Armin Laschet bei der Bundestagswahl auf 24,1 Prozent abgestürzt, während die SPD mit 25,7 Prozent stärkste Kraft wurde. Einer aktuellen Insa-Umfrage zufolge ist die Union jetzt unter die Marke von 20 Prozent gerutscht. Im „Sonntagstrend“ des Meinungsforschungsinstituts für die Bild (Dienstag) verlieren CDU und CSU im Vergleich zur Vorwoche eineinhalb Prozentpunkte und kommen auf 19,5 Prozent. Das sei der niedrigste jemals vom Insa-Meinungstrend gemessene Wert für die Union. (dpa)

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40 Kommentare

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  • Rainer Wendt Wikipedia

    Quelle: de.m.wikipedia.org/wiki/Rainer_Wendt

    Zitat: "Seit den 1970er Jahren ist Wendt Mitglied der CDU und außerdem ab Anfang der 1980er Jahre der CSU, da sein Hauptwohnsitz in München liegt."

  • Hauptsache meine Enkelkinder dürfen noch zu ihrem Eisdealer gehn.

    • 8G
      82286 (Profil gelöscht)
      @Magenta:

      :-)



      ich liebe es ...

  • 8G
    82286 (Profil gelöscht)

    Wendt's Droge muß/kann man nicht kaufen. Die gibt's "fa umme" in den einschlägigen PolizeiChats.

  • Was ein seltsamer Sinneswandel bei Herrn Wendt! - Ansonsten sprach er sich doch eigtl. "schon immer" für die Aufhebung der Cannabis-Prohibition aus. In einer ZDF-Doku, istn paar Jahre her, sagte er mal: "In Deutschland werden pro Tag ca. 2-4 Tonnen Marihuana konsumiert - und wir feiern es als großen Erfolg, wenn wir mal 150kg ausm Verkehr ziehen können - nach nem halben Jahr Vorlaufzeit und riesigem Personalaufwand!"

    Im Spiegel wiederholte Rainer Wendt die Forderung 2014, "Kiffer in Ruhe zu lassen": www.spiegel.de/pol...sen-a-1004515.html

    In besagter ZDF-Doku kam damals übrigens auch der Polzeichef von Denver(Colorado), den man ansonsten getrost als einen ähnlich erzkonservativen Hardliner wie bei uns den Rainer Wendt bezeichnen kann, zu Wort, der da verkündete: Das beste an der Aufhebung der Cannabis-Illegalisierung ist eigtl, daß es seitdem viel viel weniger Autounfälle gibt - und, die es noch gibt, wesentlich seltener schwere Schäden verursachen.

    Logo, wa? Ein bekiffter Autofahrer hat a) idR schonmal keinen Alkohol intus und fällt b) höchstens wegen zu langsamen, übervorsichtigen Fahren auf!

    Und ebenfalls in der ZDF-Doku kamen auch Hamburger Kids zu Wort, die da meinten, es sei heute, aufgrund der Illegalisierung viel leichter für Minderjährige, an Marihuana zu kommen, das es "an jeder Strassenecke" gebe, als an z.B. ne Buddel Wodka, da diese nur im regulären Handel und nur mit Alterskontrolle verkauft wird.

    Und at last but not least: Giftige Rauchsachen sind nur WEGEN der Illegalisierung von echtem Cannabis im Umlauf. Die Aufhebung der Weed-Prohibition wurde dem gefährlichen Unsinn der sog. "Legal Highs" auf der Stelle die Geschäftsgrundlage entziehen!

    • @Woody Woodpecker:

      "Legal Highs", in diesem Kontext wohl eher synthetische Cannabinoide zu nennen, werden zu unrecht dämonisiert. Die Tatsache, dass sie synthetisch sind, gibt keinerlei Aufschluss zum Gefahrenpotenzial im Vergleich zum "natürlichen" Cannabis. Viele von ihnen sind der medizinischen Forschung zu verdanken, beidpielsweise der von Pfizer, und dem Versuch medizinische und Rauschwirkung zu trennen — was nicht geglückt ist. Weiter scheinen viele von ihnen ein allerhöchstens vergleichbares Gefahrenpotenzial aufzuweisen. Ja, auch entgegen der landläufigen Meinung, den gruseligen Zeitungsüberschriften und der Behandlung derselben durch den Gesetzgeber.

  • Die Polizei scheint ganz gut zu wissen, was gefährlich ist. Cannabis, huh?



    Wie wäre es dann, rein logisch und konsequent gesehen, etwas gegen den Verkauf von Alkohol zu unternehmen? Oder ist dann das wohlverdiente Feierabendbier in Gefahr?

    • @Troll Eulenspiegel:

      Das wäre konsequent - in der Theorie.

      Praktisch funktionieren aber Verbote nicht, wenn sie wirklich massenhaft missachtet werden, und da hat Alkohol einfach einen Popularitätsvorsprung vor anderen Drogen. Der Anteil der Bevölkerung, der sich trotz Illegalität das Feierabendbier - oder das Komasaufen - nicht nehmen lassen würde, wäre ungleich höher als beim Cannabis.

      Gleiches gilt für das kriminelle Potenzial bei der Beschaffung. Wenn man einen so großen Markt in die Hände von Verbrechern legt, schadet das dem Rechtsstaat mehr, als der Verzicht auf so ein - weitgehend unwirksames - Verbot der Volksgesundheit. Auf einer quantitativ deutlich niedrigeren Ebene ist das ja auch ein Grund, warum nicht nur begeisterte Kiffer allmählich finden, dass es mit den Cannabis-Verbot jetzt mal gut sein könnte: Die Kriminalisierung erfüllt nicht (mehr) den Zweck, den Konsum nennenswert einzuschränken. Wer heute NICHT kifft, tut das überrwiegend, weil er es nicht will, nicht weil es illegal ist.

      Und polittaktischer gesprochen: Würde eine Partei eine Alkoholprohibition ins Wahlprogramm schreiben, wäre das wahrscheinlich ein stärkeres Gift an der Urne als das gute alte Ethanol für die Leber. Umgekehrt gibt es jetzt offenbar eine demokratische Mehrheit für die kontrollierte Freigabe von Cannabis, also ist das auch ein legitimes politisches Vorhaben. Polizeigewerkschaftler haben nicht mehr Stimmen als andere Bürger, und nirgendwo in der Verfassung steht, dass der Souverän immer vernünftig zu herrschen habe.

  • So viel geballte Ahnungslosigkeit bei der Polizei kann man echt nur fassungslos bestaunen.

    • @Nobodys Hero:

      Ach was!

      Reine Arbeitsplatzerhaltungsmaßnahme



      Abgesichert durch eine StA & Justiz - die sich gezielt nicht an die Vorgaben aus Karlsruhe hält!

      Motto - ”Wir tun was!“ - auch immer •

      • @Lowandorder:

        StA liegen in meinem Berufsranking noch hinter den Klinikärzten.

  • Letztlich fusst das Cannabis-Verbot auf ähnlich wissenschaftlichen Fakten wie der 219a oder die 10H-Regel bei Windkraftanlagen ...

    Bei Alkohol hat man ja während der Prohibition in den USA sehr schön gesehen wie ein Verbot nichts anderes bewirkt als eine Stärkung krimineller Strukturen. Bei Tabak traut man sich das daher nicht und bei anderen Drogen schaut man lieber erst garnicht so genau hin ....

    In dem Zusammenhang finde ich allerdings viel spannender, wie in den USA legale Drogen (Opioide) den Markt überschwemmt haben - nur deshalb, weil gewisse Pharmafirmen damit Unsummen verdienen.

  • Die "Asbach-uralt" Argumentation gegen Alkohol wäre ja mal lustig ... denn bekanntlich ist das einen "Asbach-uralt" wert :-)

  • Als Dealer wäre ich auch gegen eine Legalisierung.

    • @Karlchen:

      Das war jahrzehntelang der Fall - in z.B. Californien ists immer noch bzw. wieder so, da "man" fürchtete, die De-Illegalisierung würde die Preise versauen.

      In Deutschland ists aber mittlerweile so, daß man relativ leicht begründen kann, weshalb man ein Cannabis-Rezept haben möchte - und es auch bekommt - aaaber: i.d.R. erstmal nur als Selbstzahler. Willste ne Kostenübernahme der Krankenkasse haben, mußt als Patient den Antrag selber stellen und Deinen Hausarzt idR auch erstmal durch den ganzen Formular- und Antragsdschungel führen (Begleit-/Empfehlungsschreiben, Patienten- und Arztfragebogen), da die wenigsten Ärzte bislang Erfahrung damit haben.

      Ich kiffe seit 35 Jahren - seit ein paar Monaten auf Rezept. Damit ist meine Medizin zwar legal, kostet aber 20€/Gramm. - Bei den Preisen unschwer zu vermuten: kaufe ich natürlich dennoch ab und zu etwas aus illegalisiertem Privatanbau dazu.

      Und da ist meine Erfahrung in letzter Zeit: Das privat angebaute Weed wird immer hochwertiger (der professionelle Reinraumanbau der Cannabis-Konzerne wie z.B. Tilray setzt die Maßstäbe), dafür ists preislich aber leider auch mittlerweile in ähnlichen Regionen (um 15€/G.) - quasi blos um die Steuerbelastung bereinigt: In 10 Gramm aus der Apotheke sind schonmal 33€ MWSt. enthalten + den Gewinnsteuern, die die Apotheke am Jahresende noch zu zahlen hat.

  • Als Gewerkschafter:innen im Krampf um gute und gutbezahlte Arbeit stellen sie sich natürlich vor ihre Mitglieder. Jetzt wo die ganze (kleinKram&clan)Kriminalität rund um den Cannabishandel wegfällt, bricht natürlich auch der Arbeitsmarkt bei der Polizei ein. Schikanen gegen Minikonsument:innen entfallen damit ebenso. Das empfinde ich als jemand, der regelmäßig seinen Personalausweis als Radfahrer im Strassenverkehr vorzeigen muss, einfach weil er greifbarer ist, als sehr angenehm.



    Verantwortungsvolle Cannabislegalisierung nutzt die zu erwartenden Steuereinnahmen zur Suchtprävention und Folgekosten bei Überkonsum. An dieser Stelle sei bemerkt, im Gegensatz zu Cannabis ist der Suchtcharakter von Alkohol extrem brutal und gesundheitsschädlich und reisst nicht selten Angehörige und Mitmenschen mit nach unten. Jedoch hat Alkohol eine sehr potente Lobby und so fällt es nicht auf, dass 2,4 Milliarden Steuereinnahmen 57 Milliarden Folgekosten Alkoholkonsum gegenüber stehen, von 74000 Toten jährlich einmal abgesehen.

    • @Pele :

      Schon klar, die Polizei ist die einzige Berufsgruppe, die geil ist auf massig Überstunden und Angst hat, dass die wegfallen. ROFL.

      Wie kommen Die übrigens zu der Annahme, dass es bei Cannabis einen Überkonsum geben könnte und Gelder aus dem Cannabisverkauf dagegen verwendet werden?

      Das klappt doch schon beim Alkohol nicht.

      • @Rudolf Fissner:

        Harte Fakten liefern die Erfahrungen aus den Niederlanden.

  • Da kann mensch nur noch staunen und den Kopf schütteln, die „Argumente“ des Polizeigewerkschaftlers lesend. Schwer zu fassen wie nachhaltig sich die fake-news-Fabrikate eines wahnsinnigen Rassisten auch in einem Land mit gutem Zugang zu Bildung in so manchem Gehirn eingenistet haben: timeline.com/harry...mplex-fb5cbc281189

  • Wer durch eine etwaige Legalisierung von Cannabis, daraus jetzt eine größere Gefährdung im Strassenverkehr konstruiert, verkennt weitaus größere Gefahren durch andere Drogen.



    U.a wäre eine Bekämpfung der Droge 'Rechtsradikalismus' in der Polizei angesagt.



    Aber ein Rechtsausleger wie Wendt wird einen Teufel tun, seine Gesinnunggenossen zu kritisieren bzw. deren Suspendierung zu fordern.

    • @Klaus Waldhans:

      Wüsste nicht, inwieweit weniger rechtslastige Polizisten den Straßenverkehr sicherer machen würden. Wenn schon whatabouttism, dann doch bitte lieber mit Tempolimit... ;-)

    • @Klaus Waldhans:

      Mit der ständigen Weiterentwicklung der Legal Highs sind die Anti-Drogengesetze sowieso ad absurdum geführt worden. Dem werden sie nicht mehr Herr. Nicht Nachweisbar und immer wieder neu erfunden.

  • Wieder ein Beispiel, dass manche Polizisten nicht verstehen, was ihr Job ist - und was nicht.

  • Klar, dass die gerne ihre Jobs behalten wollen. Da fragt man sich doch, weswegen Union und FDP, die ja vorgeblich den Staat verschlanken wollen, nie davon reden mal an dieser Stelle zu sparen und die Polizei dezufinanzieren. Dieses Geld in Sozialarbeit zu stecken, würde vieles ändern.

  • Polizisten haben kein politisches Mandat.

  • "Polizei warnt Ampel vor Cannabis." Gut so! Wenn sie jetzt noch Tempo 30 Schilder vor Speed warnt, wird der Straßenverkehr auf alle Fälle sicherer werden.

  • Da ein Gewerkschafter ja eigentlich die Beschäftigten vertritt, gehe ich davon aus, Hr. Wendt und Hr. Malchow sind besorgt darüber, dass junge Polizeibeamte mit mindestens Rest-THC zum Dienst erscheinen, und damit sich selbst oder älterer Kollegen gefährden.



    Habe ich da was mistverstanden?

  • Dass legales Cannabis ganz schlimm ist, sieht man ja den schrecklichen Zuständen in Holland, weiten Teilen der USA, Uruguay, usw. Alles geht dort den Bach runter, Wirtschaft im Arsch weil alle ab den Kindergarten nur noch kiffen. Wo es nahezu legal ist im Eigenbau wie Katalonien, Österreich, Portugal usw ist auch die Hölle auf Erden losgebrochen, weil alle sich nur noch um ihre Pflanzen kümmern und...ach. Es ist sinnlos...

    • @Eva :

      Hehe jo das stimmt. Habe mehrwre Jahre in Holland gelebt. Gaanz schlimmes Land. Kann man schon wegen den ganzen Drogenopfern nicht mehr durch die Stadt laufen. Zum Glück ist Wendt nicht Politiker.. 😄

    • @Eva :

      Also wenn Zustände wie in den USA drohen, wäre das in der Tat eher ein Argument von einer Legalisierung Abstand zu nehmen.

  • "Cannabis sei nicht nur eine gefährliche Einstiegsdroge, sondern wegen der Unkontrollierbarkeit der Zusammensetzung insbesondere für junge Menschen eine Gefahr"



    Das Thema Einstiegsdroge und auch das Thema unkontrollierte zusammensetzung würde sich bei einer staatlichen regulierung und Proffesssionellem Anbau weitgehend in Luft auflösen, das sollte auch dem letzten mitlerweile bekannt sein......



    "Gerade bei Jugendlichen könne der Konsum von Cannabis zu erheblichen Gesundheitsproblemen und sozialen Konflikten führen"



    ja genau deswegen sollte bei einer Legalisierung nur eine Abgabe an über 18 Jährige erfolgen, da eine Legalisierung aber den Schwarzmarkt eindämmen würde und für eine besser Aufklärung sorgen würde, würde sich das Risiko für unter 18 Jährige minimieren.....zumal bereits nachgewiesen ist, dass der Cannabiskonsum in Ländern in denen Cannabis legal ist unter Jugendlichen zurück gegangen ist.....



    ich diese Warnung niocht so ganz, es sollte doch auch ganz im Sinne der Polizeit und des Gesamten Justizapparates sein, wenn diese ganzen Kleindelikte mit harmlosen Kiffern endlich mal wegfallen würden, das würde desn Staat entlasten und auch eine Menge Steuergelder sparen, abgesehen vom Stress für die Konsumenten

  • Wendt vergisst, dass eine Legalisierung auch eine Regulierung mit sich bringen wird (auch wenn die FDP Regulierungen ja eigentlich doof findet) und damit mehr Verbrauchersicherheit über die Zusammensetzung.

  • Der Malchow würde also gerne auch Alkohol verbieten, während der Wendt weiterhin auf Asbach-uralt Argumentation hängenbleibt, das Cannabis eine Einstiegsdroge wäre. Cannabis ist aufgrund der Illegalität eine Rauschmittel auf dem Schwarzmarkt-deshalb Einsteigsdroge und deshalb ist auch unklar was für Substanzen Cannabis enthält.

    Warnung vor uninformierten Polizisten

    • @Alfonso Albertus:

      Das Vorhandensein einer Droge auf dem Schwarzmarkt macht sie aber auch nicht automatisch zur Einstiegsdroge. Cannabis ist keine Einstiegsdroge.

      • @AlexMasterP:

        Cannabis kann(muss nicht) aufgrund seiner Illegalität eine Einstiegsdroge sein, aber ganz anders als der Wendt sich das ausmalt.

        Jugendliche bekommen in der Schule eine Broschüre in die Hand gedrückt, wo der Weg vom Kiffer zum Bahnhofs-Junkie in dramatischen Worten beschrieben wird. Jugendliche sehen aber auch andere Jugend die kiffen, Spaß haben und halbwegs klar kommen. Jugendliche probieren das kiffen und stellen fest, daß es so schlimm nicht ist. Jugendliche glauben der Broschüre also kein Wort mehr und der Grasdealer bietet nebenbei noch ein paar Pillen an, denn strafbar macht er sich sowieso. Die Jugend vermutet die gleichen Erwachsenlügen wie beim kiffen und ignoriert die Warnungen, die in diesem Fall angebracht wären. "Wer einmal lügt dem glaubt man nicht" und die Erwachsenen haben im Bezug auf Cannabis gelogen, warum sollte es bei Koks und Speed anders sein?

        Abgesehen von der schlechten Qualität was Cannabis auf dem Schwarzmarkt zum Teil hat

  • Nicht nur Cannabis-Legalisierung. Wichtiger scheint es mir, Polizeibrutalität [1] endlich effektiv illegal zu machen.

    [1] in allen ihren Erscheinungsformen, u.a. racial profiling, social profiling, political profiling etc.

    • @tomás zerolo:

      Hängt das nicht zusammen ? Die Cannabisfreigabe würde willkürliche "Untersuchungen" von Minoritäten durch rechtsgerichtete Beamte wesentlich unattraktiver machen..

  • Ist die DPolG nicht immer wieder mit überraschender Rechtsoffenheit aufgefallen? Bitte thematisiert das, wenn ihr sie zitiert.

    Und die INSA ist ein Propagandaverein. Bitte thematisiert auch das, wenn ihr sie nennt.

    Ich lese hier statt in den Quellen, um solche (belegten) Einordnungen zu haben.

    • @Arne Babenhauserheide:

      Olle Wendt macht Reklame für die CDU.



      Störfeuer wie üblich.



      Aber Jamaika ist perdu…

      • @Niese Uwe:

        Ja schon — aber wieso steht das ohne Eiinordnung in der Taz?

        Wer hat denn den Artikel geschrieben?