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Nach Raketenangriffen aus GazaIsrael greift Hamas-Ziele an

Am Dienstag waren aus dem Gazastreifen Raketen abgefeuert worden. Am Mittwochmorgen antwortete die israelische Luftwaffe mit Gegenangriffen.

Rauch und Flammen nach israelischem Angriff auf Hamas-Ziele im Gazastreifen Foto: Ibraheem Abu Mustafa/reuters

Tel Aviv taz | Nach Raketenangriffen militanter Palästinenser hat Israels Luftwaffe am frühen Mittwoch Ziele der im Gazastreifen herrschenden Hamas angegriffen. „Es wurden rund zehn Terror-Ziele getroffen, darunter eine Waffen- und Sprengstoffwerkstatt sowie eine Militäranlage, die von der Hamas-Terrororganisation für Trainingszwecke sowie Raketenübungen verwendet wird“, hieß es in einer Mitteilung der Armee.

Insgesamt seien aus dem Gazastreifen 13 Raketen auf Israel abgefeuert worden. Acht davon seien von der Raketenabwehr abgefangen worden.

Die Raketenangriffe aus dem Gazastreifen hatten am Dienstagabend begonnen, während Israel, die Vereinigten Arabischen Emirate und Bahrain ihre Annäherung besiegelten. Dabei wurden zwei Menschen verletzt. Erst vor zwei Wochen hatte die islamistische Palästinenserorganisation Hamas nach Vermittlung Katars eine Waffenruhe mit Israel verkündet.

Der neue Raketenalarm wurde zeitgleich zum Ende der Rede des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu vor dem Weißen Haus in Washington ausgelöst. Er nahm dort an einer Feier teil, auf der die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Israel und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) sowie Bahrain besiegelt wurde. Im Westjordanland und im Gazastreifen hatten zuvor Hunderte Menschen gegen die Annäherung der Länder mit Israel demonstriert.

Palästinenser fühlen sich verraten

Die arabischen Staaten verfolgten bislang den Ansatz, die Lösung des Konflikts mit den Palästinensern zur Bedingung für eine Normalisierung der Beziehungen zu Israel zu machen. Dieser Fokus hat sich bei einigen arabischen Staaten vor allem in der Golfregion verschoben, weil sie sich durch den Iran bedroht sehen. Die Palästinenser wiederum fühlen sich durch das Vorgehen der VAE und Bahrains verraten.

Hamas-Führer Ismail Radwan sprach am Dienstag von einem „schwarzen Tag in der Geschichte der Emirate und Bahrains, die unter US-Schirmherrschaft ein schändliches Abkommen mit der Besatzungsmacht unterzeichnet haben“.

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31 Kommentare

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  • Ich bin dafür, dass es endlich zum Friedensvertrag des Jahrhunderts kommt:

    Und zwar alle mit allen.

    Dafür müsste aber eine Seite "schmerzhafte Kompromisse" eingehen.

    Hoffentlich klappt das.

    • @Lady Tanja:

      Und wer soll das sein und was für Kompromisse?

      • @h3h3y0:

        Die Palästinenser natürlich!

        Sie müssen alle Bedingungen erfüllen, die Israel ihnen stellt.

        Dann, und nur dann, wenn sie alles zu 100 % erfüllen, dürfen sie eine kleine Autonomie erhalten.

        • 9G
          90564 (Profil gelöscht)
          @Affe&Affe:

          "die palästinser!nnen" hätten schon längst ihren staat haben können, wenn sie zb auf das "recht auf rückkehr" für 5-8 millionen (!) "palästinensische flüchtlinge" nach israel verzichtet hätten, aber sie können gerne mal erläutern, wo und wann "die palästinensiche führung" von ihren maximalforderung, "judenfreie westbank", "recht auf rückkehr für 5-8mill." und (ost-)jerusalem als hauptstadt abgerückt wäre

          • @90564 (Profil gelöscht):

            Ergänzung: Es ist die israelische Regierung, die verbietet, dass Juden in den Autonomiegebieten leben, nicht die Autonomieregierung.

          • @90564 (Profil gelöscht):

            Es gibt keine Forderung nach einer judenfreien Westbank.

            • 9G
              90564 (Profil gelöscht)
              @Francesco:

              nein, natürlich nicht, die hamas ist ja auch bekannt für ihren tolerant-integrativen umgang mit minderheiten.



              mal ganz ehrlich, wie ignorant kann man sein? meine frage will witzigerweise aber trotzdem niemand beantworten, aus dem einfachem grund, weil die "palästinensische führung" von ihren maximalforderung nicht abweicht, aber irgendwie israel schuld sein muss!

    • 9G
      90564 (Profil gelöscht)
      @Lady Tanja:

      ich bin dafür, dass sich antisemit!nnen besser nicht zum thema israel äussern sollten, und für weltfrieden.



      leider sind wir aber hier im taz-forum und nicht bei wünsch-dir-was

  • 9G
    90564 (Profil gelöscht)

    ein schelm könnnte die taz natürlich fragen, wieso am dienstag die hamas-raketenangriffe keine schlagzeile wert waren oder die 13verletzten, aber geübte taz-leser!nnen wissen, dass es eben nur eine kriegerische handlung ist, wenn israel sich verteidigt

    • @90564 (Profil gelöscht):

      Wie titelte der Focus vor ein paar Jahren:

      "Israel droht mit Selbstverteidigung"

    • @90564 (Profil gelöscht):

      Weil alle Taz-Autoren verkappte Antisemiten sind. 13 Raketen wurden aus Gaza abgefeuert, 8 wurden von der Luftabwehr abgefangen, es gab 2 Verletzte. Schon etwas andere Zahlen. Mit Dienstag meinst du gestern. Wir haben Mittwoch. Man könnte wohl eher fragen, was bei dir los ist. Verschwörungstheorie hoch zehn.



      Über den Vorfall wird in einem Artikel berichtet. Stunden nachdem er geschehen ist.

      • 9G
        90564 (Profil gelöscht)
        @Hampelstielz:

        hach, also die jerusalem post hat gestern abend schon von 13 verletzten berichtet und aus gründen glaube ich, dass die jerusalem post doch näher dran ist und die headline ist eben nicht "hamas greift israel an" sondern "israel greift hamas-ziele an"



        ps weil so einige polizist!nnen rechtsradikal sind, sind natürlich nicht alle polizist!nnen manifeste rechtsradikale, oder? ;)

        aber mal so spasseshalber, wo findest du eine "verschwörungs-theorie"?

        • @90564 (Profil gelöscht):

          Kannst du nicht einfach verlinken? Das geht eigentlich immer am schnellsten. Deine Verschwörungstheorie besteht darin, dass überall, wirklich überall der Antisemitismus herrscht und dahintersteckt. Vermutlich selbst in China oder Indien.



          Durch Dummstellen ein Aussagenkarussell zu veranstalten ist mit mir übrigens nicht.

          Nochmal für deine eigene Übersicht deine Verschwörungstheorie als Zitat:



          „ein schelm könnnte die taz natürlich fragen, wieso am dienstag die hamas-raketenangriffe keine schlagzeile wert waren oder die 13verletzten, aber geübte taz-leser!nnen wissen, dass es eben nur eine kriegerische handlung ist, wenn israel sich verteidigt.“

          • 9G
            90564 (Profil gelöscht)
            @Hampelstielz:

            tja und bei der bild gibt es auch immer eine gewisse tendenz, wenn zum thema "flüchtlinge" berichtet wird, mit "verschwörungs-theorie" hat das ganze aber überhaupt gar nix zu tun und als antisemitismus habe ich das ganze erstmal nicht benannt.



            dem schelm würde ich halt antworten, dass die taz für eine bestimmte zielgruppe schreibt, in der das "menschenrecht auf israelkritik" mit leidenschaft verteidigt wird, aber wenn sie so wollen, ist angebot&nachfrage auch gerne eine "verschwörungstheorie"

  • Schon wieder kann King Bibi seine Hände nicht vom Streifen lassen.

    Dabei wurden doch gerade erst Friedensverträge unterzeichnet.

    • @Lady Tanja:

      Ich habe Sie vermisst.

      Ich dachte schon, vielleicht ist irgendwo eine Anti-Israel-Party.

      • @Jim Hawkins:

        Wenn, dann gehe ich zu einer Friedens-Demo.

        Und außerdem bin ich neutral.

        Das bedeutet: Keine "Anti"- irgendwas Demos.

    • 9G
      90564 (Profil gelöscht)
      @Lady Tanja:

      (...) ich warte im übrigen noch darauf, dass sie mir "alternative fakten" nachweisen, ich habe mindestens zwei ihrer falschbehauptungen widerlegt

      Beitrag wurde bearbeitet.



      Die Moderation

  • Das sind zumindest Teilergebnisse der „Friedenspolitik“ des potentiellen Friedensnobelpreisträgers Trump.

    • @Wufulus Wufus:

      Nein das ist ein Ergebnis davon, wenn man Antisemiten an die Macht wählt.

  • Diese Überschrift... Wie wäre es dann mal mit: "Hamas greift Israel an". Das würde dann auch mit der Realität übereinstimmen.

    • @elcatero:

      Danke!

    • @elcatero:

      Sie haben Recht, Elcatero:

      Ein altbekanntes Phänomen.

      Tagesspiegel: "Auf die Verkehrung wird oft hingewiesen, umsonst. Sie hält sich beharrlich. Wo Medien von Konflikten, Scharmützeln zwischen Israel und dessen Nachbarn berichten, legen bereits die Schlagzeilen das Gewicht auf Israels Tun, etwa wenn es heißt: „Israel bombardiert Hamas-Ziele in Gaza“. Erst später im Text erfährt man: „Israel reagiert auf den Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen“. . . . Labyrinthische Umwege und Drehungen gehen solchen Zeilen voraus, Kaskaden von Stereotypen und, die so oft weitergereicht und wiederholt werden, bis sie wie von allein zu entstehen, einfach selbstverständlich scheinen. Es sind Mikro-Antisemitismen, und sie nehmen zu."

      www.tagesspiegel.d...n-zu/24946636.html

    • @elcatero:

      Es gab mal eine Zeit, da hat Israel nicht auf jeden einzelnen Angriff reagiert, sondern durch geduldiges Stillhalten überdeutlich gemacht, wer die Agressoren sind.

      Stillhalten wäre auch heute politisch die bessere Wahl. Militärisch haben die Reaktionen sowieso keinen Wert. Und dann hätte auch die Presse keine andere Möglichkeit mehr und müsste den von Ihnen vorgeschlagenen Titel verwenden.

      • @Winnetaz:

        Die Medien und das taz-Forum halten Israel für den Aggressoren, völlig unabhängig davon, wie es sich verhält.

        Dieses Interview mit Monika Schwarz-Friesel von der TU Berlin ist ganz erhellend, wie ich finde:

        www.zeit.de/politi...rael-medien-kritik

        Israel genießt in vielerlei Hinsicht eine Sonderbehandlung.

        Der UN-Menschenrechtsrat etwa hat einen fixen Tagesordnungspunkt, den "Item 7". Da geht es nur um die Schandtaten Israels.

        Gibt es für keinen anderen Staat weltweit.

      • @Winnetaz:

        Hat man natürlich leicht reden, wenn man in Deutschland ist.

        Also soll Israel daran schuld sein, dass taz solche Titel schreibt?

        • @h3h3y0:

          Das sagt doch kein Mensch. Aber wenn Sie sich gegen einen Räuber mit einem Faustschlag zu Wehr setzen und am nächsten Tag steht in der Zeitung, daß Sie jemanden geschlagen hätten, aber der Artikel unterschlägt den Angriff des Gangsters, sind sie dann vollauf zufrieden?

          • @Thomas Schöffel:

            Doch die Kommunardin.

    • @elcatero:

      Ha. Genau das war mein Gedanke. Gut, daß Sie´s schon geschrieben haben. Prima.