Ministerpräsident Ramelow vs. Antifa: Nazivergleich und Kraftausdrücke
Antifas nutzen Bodo Ramelows Auftritt in Halle, um ihre geplante Demonstration zu bewerben. Ramelow vergleicht die Aktion mit Methoden der NPD.
Aufgenommen wurde die Szene am Samstag im Stadthaus von Halle. In Sachsen-Anhalt wurde der mitteldeutsche Inklusionspreis „Mosaik“ vergeben. Dieser zeichnet Menschen aus, die sich für die Einbeziehung Behinderter ins gesellschaftliche Leben einsetzen.
Dieses Forum nutzten die Autonomen und machten Kameraaufnahmen. „Einige haben das Gastrecht der Veranstalter missbraucht, um den Ministerpräsident in inakzeptabler Weise zu belästigen“, erklärte Ramelows Sprecher am Sonntag. „Das hatte schon Überfall-Charakter.“
Laut Ostthüringer Zeitung legte er auf Twitter später nochmals nach und soll von „Arschlöchern“ gesprochen haben, was er aber auf Nachfrage der Zeitung „nur so ganz allgemein“ gemeint haben wollte.
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Ramelow vs. Antifa Halle
Zuvor hatte Ramelow bei Twitter die für Himmelfahrt geplante Antifa-Demo im Dorf des AfD-Landeschefs Björn Höcke scharf verurteilt. Der Regierungschef hatte bei Twitter geschrieben, vor Privathäusern von Politikern zu demonstrieren gehe gar nicht – egal von wem und gegen wen. Wörtlich habe er die geplante Demonstration mit „Nazi-Methoden“ verglichen. Auch die Aktion der Antifagruppe in Halle verglich er mit Methoden der NPD.
Zudem soll Ramelow laut der Demoorganisatoren einen Facebookpost gelöscht haben, indem er die Autonomen als „arrogante Arschlöcher“ beschimpft, die ihn lieber attackieren „statt zur Anti-TTIP-Demo zu gehen“.
In einem sehr korrekten Schreiben an die taz („Sehr geehrte Damen und Herren“) bezeichnet das Demobündnis den Auftritt Ramelows als äußerst „abschätzig und beleidigend“.
Ramelows Auftritt in Halle stößt im Netz durchaus auf Verständnis. Kritiker werfen ihm allerdings vor, Kraftausdrücke seien unpassend für das Amt. Es ist nicht das erste Mal, dass Ramelow aus der Rolle fiel. So hat er in der Vergangenheit auf Twitter Italiens Ex-Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi einen „Dreckarsch“ genannt.
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