piwik no script img

Krise bei den GrünenBloß cool bleiben

Die Grünen schwächeln in den Umfragen. Woran das liegen könnte, mögen viele Parteifreunde lieber gar nicht wissen wollen.

Augen zu und durch? Katrin Göring-Eckardt und Cem Özdemir, die SpitzenkandidatInnen der Grünen für die Bundestagswahl Foto: dpa

Berlin taz | Trifft ein Grüner einen anderen im Reichstag. „Und, was machst du so im nächsten November?“

Die Witze, die derzeit auf den Fluren der Ökopartei-Fraktion im Bundestag gerissen werden, klingen manchmal etwas zynisch. Nach der Bundestagswahl, heißt das, könnten wir beide arbeitslos sein – weil es die Fraktion nicht mehr gibt. „Galgenhumor, große Verunsicherung, Ratlosigkeit.“ So fasst ein Parlamentarier die Stimmung vieler KollegInnen zusammen.

Es steht nicht gut um die einst so selbstbewussten Grünen. Seit der Inthronisierung von Cem Özdemir und Katrin Göring-Eckardt als Spitzenduo im Wahlkampf geht es in den Umfragen stetig bergab. Die Partei, die früher einmal eine neue Volkspartei werden wollte und vor einem Jahr bei komfortablen 13 Prozentpunkten lag, wirkt müde und kraftlos.

Gerade einmal 8 Prozent der Bürger würden sie laut Meinungsumfragen wählen, mehrere Institute taxierten sie im Bund Ende April auf 6 Prozent. Da scheint der Tod durch die Fünfprozenthürde plötzlich greifbar nahe, zumal die Grünen bei Wahlen oft noch etwas schlechter abschneiden als in Umfragen kurz zuvor prognostiziert. Geht es also ums Überleben der Grünen? Und, wenn ja, was tun sie dafür?

Nicht der heiße Scheiß

Dass das Spitzenteam etwas mit dem Abstieg zu tun haben könnte, streiten die beiden Protagonisten standhaft ab. Die Vorstellung des grünen Wahlprogramms im März feierten Katrin Göring-Eckardt und Cem Özdemir als eigenen Erfolg – am Imageproblem der Grünen änderte es nichts. Das Spitzenduo der Grünen sieht sich als Opfer von Stimmungen, die sie nicht beeinflussen können. Kurzum – Pech. Göring-Eckardt erklärte nach der deprimierend verlaufenen Saarland-Wahl lakonisch, die Themen der Grünen seien derzeit eben nicht „der heiße Scheiß“.

Und nun? „Kühlen Kopf behalten“, sagt Göring-Eckardt am Telefon. Sie klingt heiter und entspannt, gerade ist sie in Schleswig-Holstein unterwegs, wo am nächsten Sonntag der Landtag gewählt wird. „Wir dürfen uns nicht nach innen orientieren, sondern müssen draußen für unsere Themen kämpfen.“ Kohleausstieg, die Ehe für alle, ein Einwanderungsgesetz. „Die Leute wählen keine Partei, die an sich zweifelt.“

Die Leute wählen keine Partei, die an sich selbst zweifelt

Katrin Göring-Eckardt

Göring-Eckardt und Özdemir touren durch Deutschland, lange Tage, kurze Nächte, Termin folgt auf Termin. „Drüber reden“, heißt das Wahlkampfformat. Tatsächlich sind viele dieser Veranstaltungen gut besucht, die Bürger wollen reden. Aber dass sie diese Grünen dann auch wählen, das heißt das noch lange nicht.

Göring-Eckardt und Özdemir waren eine maximal pragmatische Entscheidung der Parteibasis. Beide gehören zum Realo-Flügel, beide sind sind erfahrene Profis und stehen seit über einem Jahrzehnt in unterschiedlichen Funktionen in der ersten Reihe der Grünen. Und beide gelten als Sympathisanten von Schwarz-Grün, der Koalition, über die sich die Grünen jahrelang stritten.

Manche Linksgrüne halten genau das für den Kern des Problems. Göring-Eckardt und Özdemir wollten so gerne an der Seite Merkels in der Kabinettsbank sitzen, dass sie bereit seien, alles mitzumachen, lautet der Verdacht. „Alles“ meint in dem Fall: zu viel. Außerdem verprelle die demonstrative Offenheit nach allen Seiten diejenigen Wähler, die sich eine linke Konturierung wünschten. „Die Grünen müssen deutlicher links sein, um die Abwanderung ihrer Wähler zur SPD zu stoppen“, sagt Christian Ströbele, der Kreuzberger Haudegen und Bundestagsabgeordnete.

Kretschmann und Trittin

Ströbele ist einer der wenigen, die sich mit einer solchen Einschätzung zitieren lassen. Öffentlicher Streit wirkt zerstörerisch, das hat die Partei in den Auseinandersetzungen der vergangenen Jahre gelernt. Die Erschütterungen gehen so tief, dass selbst erklärte Feinde zueinander finden. Kretschmann und Trittin – zwei ältere Herren markierten zuletzt die gegensätzlichen Pole der Grünen.

Hier der ökokonservative Ministerpräsident Baden-Württembergs, der auf Versöhnung mit bürgerlichen Milieus und der Wirtschaft setzt, für Merkel betet und Kompromisse schmiedet, die grüne Programmatik konterkarieren. Dort der gewiefte Parteilinke, Ex-Bundesminister, Ex-Fraktionschef, Ex-Spitzenkandidat, der die ökologische Frage mit Sozialpolitik und Umverteilung kombinieren will. Beide beharkten sich in einer Weise öffentlich, die manche Parteifreunde entsetzt und ratlos zurückließ.

Doch damit soll nun Schluss sein. Als im März der neue Bundespräsident gewählt wurde, trafen sich Kretschmann und Trittin zu einem Vier-Augen-Gespräch in der baden-württembergischen Landesvertretung in Berlin. Seitdem herrscht Ruhe. Trittin taucht ab, wenn man ihn um eine Einschätzung zum Kurs der Grünen bittet – und auch aus Stuttgart sind keine Anmerkungen zum Bundeskurs mehr zu hören. Die beiden scheinen ein Agreement getroffen zu haben, ihren Zwist zum Wohle der Grünen auszusetzen, wenn nicht zu begraben.

Für die Wahlkampfmanager in Berlin ist dieses Stillhalte­abkommen eine gute Nachricht, allerdings ist es auch ein ­Alarmsignal. Wenn Kretschmann und Trittin kooperieren, muss die Lage wirklich ernst sein.

Auf Koalitionsfähigkeit getrimmt

Dass ausgerechnet Martin Schulz die Partei in eine bedrohliche Krise schickt, entbehrt nicht der Ironie. Seit 2013 haben die Grünen viel dafür getan, um sich für die bürgerliche Mitte – und eine mögliche Koalition mit der Union – aufzuhübschen. Sie trugen in der Flüchtlingskrise harte Verschärfungen des Asylrechts mit, schwächten Forderungen nach Steuererhöhungen ab und dimmten alles, was nach klassischer Sozial­politik und Umverteilung klang, herunter.

Die Personalien Göring-Eckardt und Özdemir passten zu diesem Versöhnungsangebot an das gut verdienende und ökoaffine Bürgertum. Eigentlich spräche vieles dafür, dass diese Kursanpassung gut ankommen könnte. Die gehobene Mittelschicht mag eine theoretische Sympathie für arme Menschen hegen, aber Hartz-IV-Erhöhungen betreffen sie nicht in ihrer Lebenswelt. Özdemir, das belegen andere Umfragen, ist der beliebteste Oppositionspolitiker in Deutschland. Er müsste Leute ziehen, eigentlich. Nur merkt man bisher nichts davon.

Sicher ist: Seit Schulz verstehen viele Grüne die Welt nicht mehr. Sie zielen mit ihrem Kurs auf die Mitte. Und jetzt rennen ihnen die Leute weg, weil ein Traditionssozi mit Glatze und Kassengestell die Agenda 2010 ins Visier nimmt? „Ehrlich gesagt bin ich ratlos“, sagt eine kluge und gut vernetzte Grüne im Bund. „Schulz mag anfangs mit seinem cool-dreisten Machtanspruch attraktiv gewirkt haben. Aber die Leute müssten längst zu uns zurückkommen.“ Das Wort „Ökologie“ tauche schließlich in keiner Rede von Schulz auf.

Kein Ausweg in Sicht

Die Analysen über einen Ausweg aus der Misere gehen auseinander. Linksgrüne wünschen sich hinter vorgehaltener Hand ein kantigeres Profil und eine stärkere Betonung des durchaus ambitionierten Programms. Trittin riet seiner Partei schon vor Monaten, eine Priorisierung erkennen zu lassen, sich also zur Nähe zur SPD zu bekennen. Dies tun Özdemir und Göring-Eckardt längst. „Cem und ich singen im Chor, dass wir am liebsten mit der SPD regieren würden“, sagt Göring-Eckardt. „Das wissen auch alle.“

Rot-Grün allein, dieses Lieblingsbündnis, hat aber den eklatanten Nachteil, dass es mangels Wählern keine Chance auf die Macht hat. Das hätte nur Rot-Rot-Grün. Und da bleibt Göring-Eckardt skeptisch. „Dreierbündnisse sind immer schwierig“, sagt sie. Für grüne Realos ist das Umfragetief besonders verwirrend. Denn die Stagnation auf niedrigem Niveau widerlegt scheinbar die beliebte These vom Erfolg in der bürgerlichen Mitte, den die Grünen mit ihrer gesamten Aufstellung sehnsüchtig suchen.

Dieter Janecek, Abgeordneter und Koordinator des Realo-Flügels, rät seiner Partei zur Coolness. In den ersten Wochen nach der Urwahl seien die Grünen zu unentschieden aufgetreten, sagt er. „Gut, dass wir uns da keine Richtungs­debatte ans Bein gebunden haben, denn der Schulz-Hype verblasst bereits wieder.“

Augen zu und durch, das scheint das Motto der Grünen-Spitze zu sein. Ein „Weiter so“, auch weil es keinen besseren Plan gibt. „Wir werden unser Kernthema, die Ökologie, stärker zuspitzen“, sagt Göring-Eckardt. „Wenn ich einen Grünen nachts um vier wecke, muss er in ein, zwei Sätzen erklären können, warum die ökologische Modernisierung nur mit uns wirklich kommt und vor allem warum wir sie so dringend brauchen.“ Welche ein, zwei Sätze das allerdings sein könnten, das wissen die Grünen im Moment selbst noch nicht.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

60 Kommentare

 / 
  • Seit 2 Jahren tobt der größte deutsche Umweltskandal, der Dieselbetrug mit ca 8000 'vorzeitig Gestorbenen' pro Jahr! Mehr wären es bei einem GAU im AKW kaum geworden.

     

    Was macht die Unweltpartei?

    Nun, nicht nichts.

    Kretschmann, Head of Ba-Wü-Connection, gibt bedächtig kund:

    "Ich liebe Diesel." Was seine Frau dazu meint, das ist Privatsache.

     

    Was der Wähler dazu meint, das zeigen die Umfragen.

     

    Wer braucht solch eine "Umwelt"partei?

    Kfz-Parteien gibt es in Deutschland wahrlich genug, dazu braucht es die Grünen nicht.

    • 6G
      64662 (Profil gelöscht)
      @Vorstadt-Strizzi:

      'Kretschmann, Head of Ba-Wü-Connection, gibt bedächtig kund:

      "Ich liebe Diesel."'

       

      Hat er auch gesagt, ob er für sie betet?

    • @Vorstadt-Strizzi:

      Zumal auch viele grüne Funktionäre ziemlich dicke Autos fahren..

       

      "Worte ohne Taten sind bedeutungslos." (Che Guevara).

  • Wirklich gemein ist, daß die Grün*innen wohlmöglich den Fangschuß ausgerechnet von Lindner und seinen Spießgesellen verpasst bekommen.

     

    Die Angebotslücke, die im politischen Spektrum durch das Ausscheiden der FDP für besserverdienende bürgerlich liberale Wähler entstanden war, wollten sie mit Darstellern wie Özdemir und Göring-Eckardt füllen. Dafür nahmen sie bewusst die mögliche Abwanderung einiger linker Stammwähler in Kauf. Dumm gelaufen, daß es wegen Schulz wohl einige mehr wurden.

    Und jetzt kommt auch noch die FDP (dank offensichtlich potenter Sponsoren) wieder aus dem Jammertal und dezimiert die erhoffte grüne Beute in der bürgerlichen Mitte in einem Ausmaß, das existenzgefährdend sein könnte.

    • @jhwh:

      Warum sollten die Grünen keine linksliberal berate Positionen vertreten? Was haben Sie gegen Linksliberalismus einzuwenden? Welche linksliberale Positionen oder Bürgerrechte wollen Sie eingeschränkt wissen?

      • @Rudolf Fissner:

        Bürgerrechte einschränken ? Um Gottes Willen. Wollen Sie das etwa ?

         

        Nein, hier geht es schlicht darum, daß die Grünen kein Alleinstellungsmerkmal mehr haben. Bürgerlich liberal kann mittlerweile (fast) jeder im Parteienspektrum. Und wer eine Kombi aus bürgerlichem Liberalismus und Ignoranz gegenüber sozialer Ungerechtigkeit will, der wählt lieber FDP.

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    ...echt ein Spitzenduo ; )

  • Hilflos...

     

    Die Grünen werden eben nicht mehr gebraucht. Ihre Themen bearbeiten längst auch die anderen Parteien ausführlich.

    Da hilft auch keine gespielte "Coolness"... Die ist vor allem ein Ausdruck von Hilflosigkeit.

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @Hartz:

      Sie wiederholen sich abermals, obwohl Ihre Meinung wiederholt widerlegt wurde.

      • @571 (Profil gelöscht):

        Verlaufen...

         

        Dann widerlgen Sie doch mal konkret...

        Die jetzt von oben verordnete grüne "Coolnesss" erinnert an das Pfeifen von Kindern im dunklen Walde, die sich verlaufen haben. Das passt also ins Bild.

        • 5G
          571 (Profil gelöscht)
          @Hartz:

          Will mich nicht wiederholen. Konkrete Antwort bereits 28.4.2017, 17:03 Uhr.

          • @571 (Profil gelöscht):

            Sie schreiben da einfach nur "Stimmt nicht." Ohne nähere Begründung...

            Kann man natürlich immer mal schreiben.

            Das brauchen Sie in der Tat nicht zu wiederholen...

            • 5G
              571 (Profil gelöscht)
              @Hartz:

              "Stimmt nicht" war die Antwort auf den Satz:

              "Vor allem ist den Grünen ihr zentrales Umweltthema abhanden gekommen."

               

              Sie können ja bei dieser (unbegründeten und unbewiesenen) Behauptung bleiben. Für mich stimmt sie nicht (siehe oben).

              • @571 (Profil gelöscht):

                Nachlesen...

                 

                Seröserweise müssten Sie schon einigermaßen vollständig zitieren. Wenn schon, denn schon.

                Ich hatte argumentiert, dass anderte Parteien das Umweltthema längst aufgenommen und azsführlich bearbeitet haben. Das ist unstrittig (s. die diversen Wajhlprogramme). Sie können es bitte nachlesen, wenn Sie wollen...

                Übrigens stand das Thema Umwelt schon in den siebziger Jahren groß auf der politischen Agenda, als es die Grünen noch gar nicht gab (gegründet 1979). So z.B. nachzulesen in der Schriftenrei9he WIB (Woche im Bundestag), die damals verschickt wurde.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Hartz:

      Die Frage ist, wie andere Parteien das Ökologiethema bearbeiten. Die "Linkspartei" ist ja auch nicht überflüssig, nur weil die FDP Vorschläge zur Sozialpolitik erarbeitet.

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Die gleichen Vorschläge der Linkspartei finden Sie auch bei den Grünen. Die Unterschiede sind graduell. Die Linkspartei staubt sich ihre Themen bei anderen Parteien zusammen: Demokratischer Sozialismus von der SPD, Soziale Marktwirtschaft von der CDU (Wagenknecht), Abstauben grüner Themen von den Grünen und das ganze gewürzt mit nationalen "Wir schaffen das nicht"/Anti EU- Kuscheleien mit der Afd übt etwas markigen Antikapitalismus für die alten Herren der Partei wodurch sie letztendlich jede Option für einen linken Wechsel versauen.

         

        Ergo: Die Grünen sind extrem wichtig!

        • @Rudolf Fissner:

          Hartz-Grüne...

           

          Die Grünen sind doch nicht links. Das ist eine harte Hartz-Partei, genau wie SPD, FDP und CDU/CSU. Eben eine Öko-FDP.

        • 9G
          970 (Profil gelöscht)
          @Rudolf Fissner:

          Die Linke ist nicht "Anti-EU". Sie ist "Anti-EU in dieser Form". Für ein soziales Europa, gegen ein marktradikales Europa. Ist das so schwer rauszulesen aus dem Parteiprogramm?

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Stimmt, allerdings ist es ja nicht so, als würden die Grünen sich irgendwie abheben (wie es die Linkspartei von der FDP tut im Sozialen).

         

        Die Methoden sind die gleichen, da ist kein konzeptionelles Umdenken, da geht es nur darum wer wieviel zahlt um was zu subventionieren (und meistens wo man nen Buddy hat), dass der Wähler das nicht goutiert ist doch logisch.

        • @Krähenauge:

          Angepasst

           

          Die Grünen haben sich so lange angepasst bis sie dadurch überflüssig geworden sind. Sie sind Opfer der eigenen Strategie, die nun dialektisch negativ auf sie zurückfällt. Sie sind so angepasst, dass sie einfach nicht mehr auffallen. Daher fällt es ihnen so schwer, die Frage nach dem "grünen Markenkern" zu beantworten. Der ist nämlich weg.

          ...

        • @Krähenauge:

          Genau!

          Und deshalb ist dieser Vergleich (Grüne-FDP) schräg und unzutreffend.

  • So langsam merkt halt auch der letzte, dass die Grünen halt keine linke progressive Partei (mehr) sind, sondern nur noch eine grünlackierte FDP. Die Partei bezieht vor allem ihre Stimmen aus der gehobenen Mittelschicht, Beamten und Selbstständige und muss damit mit der CDU und FDP konkurrieren. Die Jüngeren, unter 30, wählen diese Scheinpartei fast gar nicht mehr. Ökologie und Umweltschutz ist auch nur dann angesagt, wenn keine Gefahr besteht diese umsetzten zu müssen, siehe BaWü.Insgesamt sind die Grünen absolut überflüssig geworden und das spiegelt sich halt auch in den Umfrageergebnisse wieder.

    • @Frank Fischer:

      Eine "Öko-FDP" eben...

      Das reicht aber nicht.

  • 5G
    571 (Profil gelöscht)

    "Die Kretschmann-Partei soll einfach verschwinden. Ich würde sie nicht vermissen."

    Okay, "Ich"...

     

    In BaWü, wo Kretschmann mit seiner Partei Regierungssenior seit sechs Jahren ist, sieht das doch aber ganz anders aus, nicht wahr, @ALXNDR?

     

    Die größten Stuttgarter Luftverpester sind dort halt leider auch die größten Arbeitgeber.

    It 's the economy, not the ecology, stupid.

    • 8G
      81331 (Profil gelöscht)
      @571 (Profil gelöscht):

      ...tja, die Menschen in BaWü denken noch immer, sie werden von der CDU regiert. Die haben den Wechsel gar nicht mitbekommen ; )

      • @81331 (Profil gelöscht):

        Welchen Wechsel denn?

        ...

        • 8G
          81331 (Profil gelöscht)
          @Hartz:

          ...eben, hehe

      • 5G
        571 (Profil gelöscht)
        @81331 (Profil gelöscht):

        Das nicht, aber die Schwarzwähler hat man erfolgreich "integriert".

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @571 (Profil gelöscht):

      Ist die Antwort für @ALXNDR.

  • 6G
    64662 (Profil gelöscht)

    "Ökologische Modernisierung", dass ich nicht lache! Die Grünen sind doch in fast allen Bundesländern, in denen sie mitregieren, nicht einmal bereit, sich für so etwas Fundamentales wie saubere Atemluft einzusetzen!

     

    Hier die Situation unter einem (pseudo-)grünen Ministerpräsidenten: http://www.dkfz.de/de/presse/pressemitteilungen/2013/dkfz-pm-13-37-Lueckenhafter-Nichtraucherschutz-in-Baden-Wuerttemberg.php

     

    Bei so einer "grünen" Partei ist es kein Wunder, dass Deutschland auf dem Gebiet bei einem Vergleich von 35 europäischen Staaten auf dem vorletzten Platz landet! Und das auf Kosten tausender Menschenleben!

     

    Die Kretschmann-Partei soll einfach verschwinden. Ich würde sie nicht vermissen.

  • Während die Leute über enorme Mieterhöhungen aus ihren Wohnungen vertrieben werden, mehr Bettler auf den Straßen zu sehen sind als je zuvor, Europa durch den Sadomonetarismus/Austerité der großen Koalition zugrunde geht und die Gesellschaft gewalttätiger und egoistischer denn je erscheint, suchen die sehr akademischen (und oft klugen) Grünen ihr Klientel im Mittelstand! Rudi Dutschke, der sie mitgegründet hat, würde sich im Grab umdrehen. War die politische Szene jemals so verpennt wie heute? Das "Soziale" bei der SPD ist reine Rhetorik, ihre Mietergesetzgebung ganz blass. Sie schaffen ja nicht einmal den Paragraphen 559 ab, der den Immobilienhaien von Vonovia und Deutsche Wohnen die Umlage von "Verschönerungen" zu Lasten der Mieter bis an ihr Ĺebensende erlaubt.

  • Es ist irgendwie auch beruhigend, dass Themen wie die Homo-Ehe, Unisex-Toiletten- und Diesel-Fahrverbote nicht über die 5-%-Hürde tragen, wenn die in Deutschland so eklatante soziale Ungleichheit auch von den Grünen so sträflich ignoriert wird.

    • 8G
      80336 (Profil gelöscht)
      @Nikolai Nikitin:

      Volltreffer! :-)

    • @Nikolai Nikitin:

      Wetten Sie sind ein Bot!

      • @Philippe Ressing:

        ... ein Bot ? Na, endlich wird mir alles klar. Jetzt weiß ich, warum ich seit Monaten nicht mehr selbstständig denken kann. Ich bin wohl von Putin ferngesteuert.

      • @Philippe Ressing:

        ...ich dachte der nennt sich hier im Forum "Thomas-BaWü" und spult immer diese rasierklingen-gestählte Ellenbogen-Marktradikalität ab garniert mit Identitär-bewegtem Libertär-Geschwafel und Junge-Freiheit-Abo.

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @Philippe Ressing:

        Das habe ich auch schon häufig gedacht. Wäre aber ein schlecht programmierter Bot, der immer nur dasselbe schreibt und zu intellektueller Flexibilität nicht in der Lage ist. :D

      • 5G
        571 (Profil gelöscht)
        @Philippe Ressing:

        Es gibt leider noch Schlimmere mit Sprung in der Platte.

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @Nikolai Nikitin:

      Sie und die Grünen...

      Immer die selben und erwartbaren angeblichen "Themen", die Sie gegen die Partei ins Feld führen.

      Sie sollten vielleicht mal Ihre "Argumente" auf Aktualität abklopfen.

      • @571 (Profil gelöscht):

        Meine Erfahrung ist also somit abermals, dass, wenn ich hier Kritik am Programm der Grünen übe, alle mit Gebrüll auf mich losgehen, als ob ich in ein 'grünes' Wespennest gestochen hätte.

        • 5G
          571 (Profil gelöscht)
          @Nikolai Nikitin:

          Mir geht es tatsächlich nur um Stilkritik.

           

          Hiermit erkläre ich:

          Ich bin parteilos.

          Ich wähle nicht grün.

          Ich lehne Stereotype(n) ab.

      • @571 (Profil gelöscht):

        Ich wollte Ihnen nicht persönlich auf den Schlips treten. Sorry. Ich gebe zu, in grauer Vorzeit auch mal von dieser Partei überzeugt gewesen zu sein; als sie sich noch um klassische grüne Themen gekümmert und noch einen Sinn für soziale underdogs hatte.

    • @Nikolai Nikitin:

      Homo-Ehe usw., die Themen, die Sie als die Kernthemen der Grünen "identifiziert" haben, damit machen allein die Rechten ihren Wahlkampf.

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @Rudolf Fissner:

        Es sind die Kernthemen unseres Mitforisten, der dann auch gerne mal auf die Webseite des "Journalisten" Nikolaus Fest verlinkt.

        • @74450 (Profil gelöscht):

          ... und sei es um dessen (Fests) Realitätsferne zu belegen.

    • @Nikolai Nikitin:

      Das Problem ist nur, dass die Menschen, die am stärksten von der sozialen Ungleichheit betroffen entweder nicht wählen gehen, oder solche Parteien wählen, die ihr Problem nicht lösen (würden).

      • @Senza Parole:

        Das ist ein Vorurteil. Es gibt sehr viele, die von der sozialen Ungerechtigkeit in D betroffen sind und zumindest einige davon sind auch politisch interessiert und gehen wählen. Aber genau diese Betroffenen - und das können durchaus auch gut ausgebildete und kluge Menschen sein, dürfen bzw. können jetzt nicht mehr GRÜN wählen. Denn die GRÜNEN lösen dieses soziale Problem mit Sicherheit in der nächsten Legislaturperiode nicht - ebensowenig übrigens wie die SPD.

        • 8G
          80336 (Profil gelöscht)
          @Hanne:

          So ist es. Und es werden immer mehr. Ist vermutlich den Parteifunktionären der GRÜNEN nicht zugetragen worden. Aber es gibt ja eine Tätigkeit, die jeder kennt, und mit dem Verb "schmecken" bezeichnet. Diese Tätigkeit kann wahre Wunder zuwege bringen. Vier (nicht ganz so) freiwillige soziale Jahre mit Aufstockung beim Job-Center zum Existenzminimum für die Parteifunktionäre dürften sicher schon genügen, und könnten deren Horizont erweitern :-)

        • 5G
          571 (Profil gelöscht)
          @Hanne:

          "Denn die GRÜNEN lösen dieses soziale Problem mit Sicherheit in der nächsten Legislaturperiode nicht - ebensowenig übrigens wie die SPD."

           

          Logisch wäre demnach für die LINKE ein Umfragewert von mindestens fünfzehn Prozent.

          Die aber hat ein ähnliches Problem wie die Grünen: Das Personal überzeugt nicht (mehr).

          • 8G
            81331 (Profil gelöscht)
            @571 (Profil gelöscht):

            Denke, es liegt nicht am Personal, es liegt vielmehr daran, dass sich, zumindest hier in Deutschland, viel zu wenige Menschen mit dem Programm der Partei Die Linke beschäftigen. Jahrzehntelang praktiziertes Schubladendenken...

            • 5G
              571 (Profil gelöscht)
              @81331 (Profil gelöscht):

              Da ist außerdem die etwas abschreckende Sache mit der "unbewältigten Vergangenheit".

        • @Hanne:

          Danke, Hanne.

  • 3G
    36855 (Profil gelöscht)

    Das Wort Ökologie taucht in keiner Rede von Schulz auf?

    Nein, tut es nicht.

    Bei den Grünen taucht es zwar auf, ändert aber nix an den Gegebenheiten wie BaWürt. beweist.

    Also was tun? Trotzdem grün wählen

    Nein, das muss nicht sein.

    • @36855 (Profil gelöscht):

      Schulz ? Wer war noch einmal Schulz ?

      • 5G
        571 (Profil gelöscht)
        @Nikolai Nikitin:

        Schulz?

        Des Teufels Adjutant!

         

        (Zumindest in Toms Touché)

    • @36855 (Profil gelöscht):

      Was verstehen Sie nicht daran, dass z.B. erneuerbare Energien, Energiesparen, Energieffizienz ..., etwas mit Ökologie zu tun haben?

  • Die sozial ökologische Transformation als Garantie für ein geeintes Europa im fairen Austausch mit seinen Nachbarn. Es gibt nur einen Planet Erde.

     

    Nur als Beispiel, eine angemessene Beteiligung bei der Restauration des afrikanischen Waldes, ist in Anbetracht der Anerkennung des Genozids an Nama und Herero, mit RRG leichter vorstellbar, als mit einer konservativ wirtschaftsliberal geführten Regierung. In diesem Sinne, danke Herr Özdemir.

    http://www.wri.org/our-work/project/AFR100/about-afr100/

     

    Kritische Rohstoffe gehen zu Ende, größte Artensterben seit Dinosaurier, zukünftige(ungeborene) Generationen als Teil der Gesellschaft anerkennen, Gleichverteilung, transparente internationale Verträge, ...

    • @Paule :

      Dafür braucht es nur noch die Frage, warum das denn wichtig wäre. Und die Antwort darauf ist, dass die Erde nicht nur den heute Reichen gehört, und dass wir sie erhalten sollten — für Alle gleichermaßen.

       

      Das ist allerdings eine soziale Antwort. Eine Demokratische Antwort. Die sich mit denen anlegt, die von der Ausbeutung profitieren.

       

      Ohne dieses Fundament ist eine ökologische Politik zahnlos.