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Kommentar Wahlkampf der LinksparteiTraditionsantiimperialismus

Kommentar von Martin Reeh

Sahra Wagenknecht scheint FDP-Chef Lindners Krim-Aussagen gar nicht so schlecht zu finden. Dabei will sie nur ihre Stammklientel binden.

Findet FDP-Meinungen manchmal gar nicht so schlecht: Sahra Wagenknecht Foto: dpa

D eutschland ist ein konservatives Land. Eines, das festhält, was einmal errungen ist, und Schritte ins Ungewisse vermeidet. Wer das bestreitet, muss nur auf die Wahlumfragen blicken: Mit Ausnahme von FDP und AfD stehen alle Parteien wieder dort, wo sie am Wahlabend 2013 standen. Neue Wählerschichten können sie nicht erschließen.

Das gilt auch für die Linkspartei. Ihre Spitzenkandidatin, Sahra Wagenknecht, sprang jetzt FDP-Chef Lindner bei, der laut über eine Lockerung der Sanktionen gegen Russland wegen der Krim-Annexion nachgedacht hatte. Auf Facebook schrieb Wagenknecht vom „Nato-Eskalationskurs gegenüber Russland“, der zu einem „dritten Weltkrieg“ werden könne. Dieser Traditionsantiimperialismus hat einen klaren Zweck: die Stammklientel an die Partei zu binden. Er sichert der Linkspartei zwar den Sprung über die Fünfprozenthürde, schnürt sie aber von Zugewinnen ab.

Denn das einzig Neue in diesem Herbst könnte eine Jamaika-Koalition zwischen CDU, FDP und Grünen werden, welche die Ökopartei mittelfristig ins bürgerliche Lager schiebt. Damit wird ein Segment von Wählern frei, die eine ökologische, menschenrechtliche und zugleich sozialstaatliche Orientierung wollen. Aber wer in diesen Tagen mit potenziellen Grünen-Wählern debattiert, die Jamaika nicht wollen, doch zugleich von der Außenpolitik der Linkspartei abgestoßen sind, ahnt: Größtenteils werden sie ihr Kreuz nicht bei Wagenknecht machen. Eher wählen sie zähneknirschend Grüne oder die Satiriker von Die PARTEI.

Dabei verfügt die Linkspartei nur scheinbar über ein bequemes Polster: Im Osten bröckelt die Wählerschaft Richtung AfD, im Westen ist sie in fast allen Flächenländern ohne Bedeutung. Und falls die SPD zukünftig doch mal einen Kanzlerkandidaten aufstellt, der überzeugend für soziale Gerechtigkeit steht, sinkt der Prozentanteil der Linkspartei schnell, wie die Anfangseuphorie über Martin Schulz bewies.

Die Linkspartei müsste schon deshalb darüber nachdenken, wie sie neue Wähler gewinnt, weil sie die alten verlieren kann. „Wir waren immer Avantgarde“, hat Österreichs Kanzler Christian Kern kürzlich in der taz über die Sozialdemokratie gesagt. Die Linkspartei mag vieles sein, aber den Begriff Avantgarde verbindet niemand mit ihr. Sie verwaltet ihre Bestände.

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Von 2018 bis 2020 taz-Parlamentskorrespondent. Zuvor von 2013 bis 2018 Leiter der taz-Inlandsredaktion, von 2012 bis 2013 Redakteur im Meinungsressort. Studierte Politikwissenschaft in Berlin, danach Arbeit als freier Journalist für Zeitungen, Fachzeitschriften und Runkfunkanstalten, Pressesprecher eines Unternehmensverbands der Solarindustrie und Redakteur der Blätter für deutsche und internationale Politik.
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94 Kommentare

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  • das bestreben einen dritten weltkrieg zu verhindrn dürfte in der bevölkerung undduinsbesondre im friedensbewgten GRÜNEN gewerkschaften alternativen spektrum eher für die LINKE wirken, dze die einzige parlamentarische friedenspartei ist.

     

    es ist eher so, dass die masse de bevölkeruing sich ein vetrauensseliges nibelungenteuebrett vor denkopf genagelt gat und den mIRRIMPERLLUISMUS aufNATOIO seite indr HOICHESKALATION gegen die SUPERATIMACHT russland einfach als nicht existent annimmt.

    da luiegt aich anden mainstreammedien, die mERkel, STeinmeier, Gabriel & co. immer als friedfertige memscnenrechstverteidiger darstellen - KONTRAFAKTUSCH. dre ZEIT chrefredakteur vesuchte ja sogar, seine instutionasierte PRO USA EInstellungt gerichtlich kontrafakrtisch zu dementierten.

  • 8G
    82236 (Profil gelöscht)

    Russland, Venezuela und Norkorea sind tolle Themen, um von den eigentlichen Problemen abzulenken. Sag mir, was du von Putin oder Maduro hälst und ich sag dir, ob du wählbar bist oder nicht. Während dieser Zeit wird nicht über Korruption, Vetternwirtschaft, Dieselgate, Atommüll, soziale Probleme, Mietwucher, Waffenverkäufe an die Türkei und Saudi Arabien, vergiftetes Essen, Klimaschutz, Integrierung von Asylanten kontrovers und konstruktiv debattiert.

  • Die Geschichte lehrt, gelassener zu werden:

    Grenzen ändern sich von Zeit zu Zeit.

     

    Zwischen 1989 und 1992 in Osteuropa.

    Vor zehn Jahren entstand Osttimor.

    Vor fünf Jahren Südsudan.

     

    Und jeder weiß:

    Die Türkei muss kleiner werden, damit ein lebensfähiger kurdischer Staat entstehen kann.

    Israel muss kleiner werden, damit ein lebensfähiger palästinensischer Staat entstehen kann.

    Spanien wird kleiner werden, wenn das katalanische Volk es wünscht.

    Großbritannien wird kleiner werden, wenn das schottische Volk es wünscht.

    Zudem kann eine deutliche katholisch-republikanische Mehrheit in Nordirland eine Vereinigung mit der Irischen Republik beschleunigen.

     

    So ist der eben der Lauf der Dinge.

  • Der "Linksman" will die Menschenrechte bekämpfen wie die Salafisten.

    Vernunft und Verständigung mit "Russland" würde heißen:

    die Kriege des Kreml stoppen und aller rechtsradikalen Mafia ein Ende machen.

    Russia Today, Sputnik und WeltnetzTV bieten ja v.a. den Identitären und den Traditionsanti-Amerikanern Foren für ihre Propaganda.

    Das ist nicht links, mann.

    • @nzuli sana:

      Neoliberale Kapitalismusfans und identitäre Antideutsche sind auch nicht links, mann

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    ...vielleicht sollten Sie sich mal mit den Begriffen 'investigativer Journalismus' und 'populistische Meinungsmache' auseinandersetzen und nicht nur das Inhaltsverzeichnis einer Zeitung lesen.

  • Deutschland ist ein konservatives Land.

     

    Herr Reh - wenn Deutschland ein konservatives Land ist würde gerne erfahren welches die modernen Länder sind.

  • Wenn die einstige Ökopartei dann im bürgerlichen Lager angekommen ist (wo sie seit Zetsche schon ist), und

    Sahra Wagenknecht in der Krim und in der VEB Donezk ihre Stimmen oder Stimmung gehoben hat,

    dann ist ja wieder viel Raum und Zeit für unabhängige egalitäre Aktivitäten wie beim Klimacamp im Rheinland 18.- 29. August! Viele Sprachen, eigene Aktionen umsetzen - nichts wie hin!

    • @nzuli sana:

      Warum sollten sieben Tage Aktivistencamping nicht auf den Maßstab der Weltwirtschaft zu skalieren sein? Die Menschheit klauft bei Netto und macht Soliküche. Huui

      • @kleyrar:

        Oder bist Du in Deinem Millieughetto schon so gut eingerichtet, dass eine Welt außerhalb Deiner subkulturellen Aktivisten-Wohlfühlblase schlicht nicht mehr existiert?

  • Eine Mehrheit in Deutschland möchte nun mal Vernunft und Verständigung mit Russland.

    Das notorische Minderheitenbiotop der Grünen hat diese Mehrheit im Land noch nie begriffen.

    Sahra Wagenknecht unterscheidet sich mit ihrem Mut wohltuend von den grünen Menschenrechts-Salafisten.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Linksman:

      Warum ist es mutig zu propagieren, was die (angebliche) Mehrheit in einem Land will. Das würde ich eher Opportunismus nennen. Aber egal... :D

       

      Zu Ihrer Info: Die Menschenrechte sind universell und unteilbar. Da ist Fundamentalismus (den Sie hier - warum auch immer - Salafismus nennen) impliziert.

       

      Das Wagenknecht auf Seiten der Menschenrechtsrelativierer*innen stellen, wundert mich hingegen nicht. So äußert sich die Frau leider zu häufig.

  • 8G
    82236 (Profil gelöscht)

    Man kann also feststellen, dass in der Ukraine nur friedliebende Demokraten an der Macht sind, dass an den NATO Ostgrenzen massiv abgerüstet wird, dass die USA und ihre Verbündeten ausschliesslich die menschenrechte respektierende lupenreine demokratische Widerstandsgruppen in Syrien unterstützen, dass Sie rückhaltlos die Menschenrechtsverletzungen ihres demokratischen Verbündeten Saudi Arabien im Jemen anprangern, dass sie die Mitgliedschaft ihn der NATO von Erdogans demokratiebesessner Türkei ruhen lassen....

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @82236 (Profil gelöscht):

      Auf welche Stelle des oben stehenden Kommentars beziehen Sie Ihre Behauptungen? Oder wollten Sie diese Thesen einfach mal loswerden?

    • @82236 (Profil gelöscht):

      Und weil keine Empörung über Saudi Arabien gibt ist es vollkommen ok wenn Putin sowas wie das Völkerrecht nicht einhält.

       

      Prima - wenn das nächste Mal der Vorschlag kommt, dass Europa doch die Flüchtlinge zurück an Startpunkt kommt ist also das "dürfen wir nicht wegen Seerecht" auch schon erledigt.

      Warum sollten wir (Europäer) uns daran halten wenn Trump Waffen an die Araber verkauft.

       

      Man kann nicht auf der einen Seite Menschenrechte und Völkerrecht zum Maßstab des Handelns machen und auf der anderen Seite Whataboutismus rausrotzen.

      Auch wenn die USA pöse pöse sind.

      • 8G
        82236 (Profil gelöscht)
        @Thomas_Ba_Wü:

        Den ganzen Schlamassel haben uns doch die Maidanputschisten eingebrockt und die Nazis, die jetzt in der Ukraine an der Regierung sind und die beiden Volksgruppen gegeneinander aufgehetzt haben, davon hat Putin dann natürlich profitiert. Aber Putin, der gewiss kein grösserer Demokrat als Trump ist, hat den Vorteil für jeden Dilpomaten, dass er berechenbarer als der durchgeknallte Donald ist. Deswegen ist er für die Stabilität und den Weltfrieden ein unverzichtbarer Partner.

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @82236 (Profil gelöscht):

          "Maidanputschisten eingebrockt und die Nazis"

           

          Haha, jaja, die Legende lebt!

          • 8G
            82236 (Profil gelöscht)
            @74450 (Profil gelöscht):

            Fakten, nichts als Fakten, ich weiss gar nicht, was Sie davon haben Faschisten zu unterstützen, nur um die Linke zu diskreditieren, das fällt doch nur auf Sie zurück. Aber lesen Sie das hier zu Ihrer persönlichen Erbauung. http://www.voltairenet.org/article182518.html

            • @82236 (Profil gelöscht):

              Was haben Sie denn da für einen Link aus dem putinschen Propagandanetzwerk ausgegraben. Da muss man ja Angst haben sich einen Virus einzufangen.

               

              Wenn das alles ist was Sie haben, um Ihre angeblichen "Fakten nichts als Fakten" zu untermauern, dann haben Sie sich damit deutlich geoutet - Danke!

  • ".. welche die Ökopartei mittelfristig ins bürgerliche Lager schiebt..."

    Das sind B90/die Grünen doch schon längst!!

  • Es scheint, als würden sich die Grünen mit ihrer bellizistischen Haltung immer weiter isolieren. R2G ist mit der Linken ja nun quasi ausgeschlossen. Und die jüngste Annäherung der FDP an Russland deutet auf eine Absage an Jamaica hin. Russlandfreunde finden sich auch zahlreich in der SPD. Da bleibt nur noch die CDU, aber für Schwarz-Grün wird es wohl nicht reichen. Hier sieht es eher nach Schwarz-Gelb aus. Babarossa 2.0 muss nochmal mindestens 4 Jahre warten, vielleicht braucht es diese Zeit auch, so ein Russlandfeldzug ist kein Atomausstieg.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Sandor Krasna:

      Was stellen Sie sich unter Babarossa 2.0 vor? :)

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Barbarossa 2.0 ist das Vorhaben die Putin-Frage endgültig zu lösen und die ultimative Osterweiterung der EU Wirklichkeit werden zu lassen. Erst einmal umgesetzt würde es sämtliche Probleme Europas mit einem Schlag lösen. Russland wäre ein geschwächter exotischer Flickenteppich aus kleinen Völkern, der Aggressor Putin beseitigt, und es könnten Transrapidzüge zwischen Berlin und Peking sausen. Ganz zu schweigen von dem gesicherten Zugriff auf die Schwarzerde-Regionen der Ukraine, wo ein gewaltiges Biolandwirtschaftsparadies entstehen wird mit Solarzellen in den Salzsteppen. (Der Weg dorthin dürfte allerdings blutig sein, da müssten dann alle Nationen Europas unter der Führung Deutschlands ihren Beitrag leisten.

    • @Sandor Krasna:

      Was für eine Verdrehung! LOL

    • 8G
      83379 (Profil gelöscht)
      @Sandor Krasna:

      Niemand will einen Russlandfeldzug, aber es gibt Grenzen inwieweit Russlands Verhalten tolerierbar ist. NATO Mitglieder sind so ein Fall, sollte Russland die angreifen dann sind wir mit Russland im Krieg. Sind wir den Staaten auch aus historischen Gründen schuldig.

      • 8G
        82236 (Profil gelöscht)
        @83379 (Profil gelöscht):

        Genau wie 1914, da mussten wir unseren Bündnisverpflichtungen mit Österreich auch nachkommen. War ja auch völlig richtig, oder ?

      • @83379 (Profil gelöscht):

        ... mit Russland im Krieg ? Sie scheinen allzu leicht ausblenden zu können, dass Russland eine Atommacht ist - gegen die Sie Krieg führen wollen ?

        • 8G
          83379 (Profil gelöscht)
          @Nikolai Nikitin:

          Wollen? Ich will bergsteigen und bücher lesen. Aber Schutzverpflichtungen sind einzuhalten. Sollte nicht zu einem Atomkrieg führen, das Baltikum gegen eine Invasion zu verteidigen.

      • @83379 (Profil gelöscht):

        Sehe ich auch so. Es ist immer unangenehm und verlustreich Krieg zu führen. Aber auch aus unserer gewachsenen historischen Verantwortung können wir uns nicht vor unserer Schutzverpflichtung gegenüber den vielen Kleinvölkern Eurasiens wegducken. Krieg muss manchmal leider sein. ; )

        • @Sandor Krasna:

          Krieg gegen Russland ? Ich bin definitiv raus.

        • @Sandor Krasna:

          Aber ehrlich der letzte Krieg ist eh schon ewig her. Wird zeit, dass sich mal wieder was rührt. Also holt die Atombomben aus dem Keller. Damit wir unserer Verpflichtung zur Auslöschung von Milliarden von Menschenleben und der Zerstörung der Erde endlich ordentlich nachgehen können. (Die Russen sehen dann übrigens in uns die bösen und das auch nicht ganz grundlos)

        • 8G
          83379 (Profil gelöscht)
          @Sandor Krasna:

          Naja ein Deutschland das die Balten verkauft hat wie Vieh auf einem Markt (1939) sollte sich schon hüten, anderer Völker Freiheit zu opfern nur um im Frieden zu leben. Dazu ist Deutschland reich und verfügt über einen militärisch-industriellen Komplex, der theoretisch sehr leistungsfähig ist. Sollten kleinere Demokratien um Beistandbitten, oder wir vertraglich dazu verpflichtet sein, so haben wir wie sie sagen eine Pflicht.

          Krieg muss aber niemals sein, niemand zwingt Russland die NATO anzugreifen, nur wenn sich Russland so entscheidet, kommt es zu einem Krieg.

          Der ist aber keine unvermeidbare Naturgewalt. Niemand ist gezwungen in den Krieg zu ziehen.

          • @83379 (Profil gelöscht):

            Im Baltikum haben wir Fehler gemacht, ganz klar. Aber wir haben uns bemüht die Fehler 41/42 wieder gutzumachen und diese Länder, die mit uns durch das lange Band der Geschichte verbunden sind (Stichwort Deutscher Orden) wieder zu befreien auf unserem Weg nach Leningrad. Aber dann waren wir zu unbeherzt. Aus Rücksichtsnahme vor den Opfern, die ein blutiger Straßenkampf bei der Eroberung der roten Metropole uns gekostet hatte, haben wir den Weg der Belagerung gewählt, die Balten standen tapfer an unserer Seite. Auch dafür unsere Dankbarkeit. Aber leider hat es nicht gereicht, mit dem Ergebnis, dass wir jetzt Putin und die Linkspartei haben.

          • @83379 (Profil gelöscht):

            Krieg ist scheisse.

             

            Eine der besten Möglichkeiten einen Krieg zu vermeiden ist es Berechenbarkeit und Abwehrfähigkeit zu demonstrieren.

             

            Eine der sichersten Möglichkeiten einen Krieg zu bekommen ist es zu signalisieren dass man sich nicht wehren kann oder will.

            • @FermentierterFisch:

              Verlogene Kalte-Kriegs-Moppelkotz-Rhetorik. Heute genauso ungenießbar wie seit eh und jeh.

               

              Von knapp 1800 untersuchten zwischenstaatlichen Konflikten in der Menschheitsgeschichte, welche beide Seiten durch Wettrüsten zu stabilisieren versuchten, endeten fast alle in einem Krieg, in den übrigen Fällen, etwa einer handvoll, hatte sich einer der beiden Gegner in den Staatsbankrott gerüstet.

               

              Konflikte vermeidet man effektiv nur durch Deeskalation und Diplomatie, nicht durch Muskelspiele und Waffengeklirre. Aus der Überzeugung, "abwehrfähig" zu sein wird nämlich ganz schnell die Vorstellung, "unangreifbar" zu sein. Siehe "SDI"-Wahnsinn der Reagan-Ära. Die Amis glaubten, durch den Raketen-Abwehrschirm so sicher vor russischen Raketen zu sein, dass es strategische Planspiele gab, wann und wie die Sowjetunion am Besten anzugreifen sei. Auf der anderen Seite hatten auch die Sowjets so viel Angst vor einer tatsächlichen Wirkungslosigkeit ihrer Langstreckenwaffen, dass sie ihrerseits Pläne in angriff nahmen, die USA anzugreifen, sollte sich eine erfolgreiche Installation des Abwehrschirms abzeichnen, noch bevor dieser fertiggestellt und arbeitsbereit gewesen sei.

               

              "Berechenbarkeit" und "Abwehrfähigkeit" sind zwei Dinge, die sich praktisch ausschliessen.

              • @cursed with a brain:

                der "SDI" wahsinn vonREAGAN hat TATSÄCHLICH due sowjetuinion mit TOTGERÜSTET. dir erzwunge hyperopghie des militärs ermöglicvhte den doppelputsvh zum sowjet matt.

              • @cursed with a brain:

                "Siehe "SDI"-Wahnsinn der Reagan-Ära. Die Amis glaubten, durch den Raketen-Abwehrschirm so sicher vor russischen Raketen zu sein, dass es strategische Planspiele gab, wann und wie die Sowjetunion am Besten anzugreifen sei."

                 

                Nicht ganz. Der kalte Krieg war einer derjenigen, die durch Totrüsten des einen Kontrahenten gewonnen wurde. SDI und das ganze Säbelgerassel waren dabei nichts anderes als Flankenangriffe auf die sowjetische Staatskasse:

                Die USA fuhrwerkten lautstark daran herum, einen Atomkrieg mit sauteuren Superwaffen "gewinnbar" zu machen, um die Sowjets zum Mitrüsten zu animieren. Damit die das auch taten, war es notwendig, die ziemlich durchgängig vom KGB infiltrierte US-Exekutive glauben zu lassen, man wolle wirklich die ganzen schicken Raketen dann auch mal fliegen lassen. Am Ende ging der Ostblock pleite, bevor die USA es taten, und Reagan hatte gewonnen. Man könnte es auch den ersten Fall einer globalpolitischen Chemotherapie nennen...

                 

                Will sagen: Tatsächlich hatten zwar Alle ganz tolle Angriffspläne und den Finger am Abzug (allerdings spätestens schon seit der Cubakrise), aber wirklich losschlagen wollte auch in den 80ern keiner. Bei Trump wäre ich mir da nicht so sicher, bei Putin auch nicht - wenn auch aus unterschiedlichen Gründen.

              • @cursed with a brain:

                Erzählen sie das mal der Ukraine

          • 7G
            74450 (Profil gelöscht)
            @83379 (Profil gelöscht):

            Russland ist zu schwach um ernsthaft mit einem Angriff zu drohen. Was es kann ist, kleinere Staaten zu destabilisieren und europäische Partner in Schwierigkeiten zu bringen.

             

            Richtig ist, darauf angemessen, also mit wirtschaftlichen und politischen Sanktionen zu reagieren, um die russische Handlungsfähigkeit einzuschränken. Das ist wichtig um Russland einzuhegen und um Nachahmern zu verdeutlichen, jeder Territorialgewinn wird durch hohe ökonomische Kosten zum Minusgeschäft.

            • @74450 (Profil gelöscht):

              Vielleicht reicht es auch aus, dass die EU mal den baltischen Staaten klarmacht, dass die Menschenrechte auch für die russischsprachige Minderheit gelten.

               

              Bislang lassen die diese nämlich nicht mal wählen und verbarrikadieren denen die Möglichkeit sich einzubürgern.

               

              So dolle sind Apartheidsstaaten auch nicht, dass man sie unbedingt in der EU haben muss und sie dann auch noch schützen soll.

            • @74450 (Profil gelöscht):

              Ich befürchte die Wirtschaftssanktionen dürften nicht reichen. Die Russen sind ein sehr zähes Volk, ein Sack Kartoffeln und eine Kuh und sie kommen durch den Winter. Nein. Hier müssen härtere Bandagen angelegt werden. Wenn man den direkten Krieg scheut, was verständlich ist, könnte man mit Waffenlieferungen an die vielen Kleinvölker und Seperatisten den Spuk von Innen her beenden.

            • @74450 (Profil gelöscht):

              "Laut der Federation of American Scientists (FAS) enthielt das russische Arsenal Anfang 2017 rund 7.000 Atomwaffen, von denen ca. 4.300 strategische Atomwaffen darstellen. Von diesen sind geschätzte 1.950 aktive und einsatzfähige Atomsprengköpfe. Weiterhin sind ca. 2.350 taktische Atomwaffen in Lagern vorhanden (...)" (http://www.atomwaffena-z.info)

               

              "Russland ist zu schwach..." Ja klar, für die Weltherrschaft wirds wohl nicht reichen. Für ein Armageddon schon.

  • 8G
    85198 (Profil gelöscht)

    Leider wahr.

     

    Es ginge auch anders. Die gute Zusammenarbeit zwischen Juliane Nagel und Jürgen Kasek im Kampf gegen LEGIDA zeigt, wo es hingehen könnte.

    Vielleicht haben die mehr miteinander gemein als mit ihren jeweiligen Parteispitzen.

  • Krass: Russland spielt den nationalistischen Zampano, der seine alten Binnenkolonien weiterhin behalten und abgefallene erneut einverleiben will und in der Linksparteipartei läuft der Kuschelkurs mit Nationalisten unter dem Label Antiimpertialismus.

    • @Rudolf Fissner:

      Die Krim gehört seit 1783 zu Russland (vormals Osmanisches Reich).

       

      Korsika ist seit 1769 Teil Frankreichs. Vorher gehörte die Insel zu Genua, nachdem sich die Korsen 1755 eine eigene Verfassung gaben, verkauften die Genuesischen Kaufleute sie einfach an Frankreich. Die mussten die Insel aber erstmal militärisch erobern und den Widerstand der Inselbewohner brechen.

       

      Gibraltar wurde 1713 von Spanien offiziell im Frieden von Utrecht an das britishe Empire abgetreten, wird jedoch seitdem weiter von der spanischen Krone beansprucht.

       

      Kreta ist seit 1913 Teil des griechischen Staates. Zuvor war es in osmanischer Hand, davor venezianisch.

       

      Die Vereinigten Staaten von Amerika wurden 1781 offiziell unabhängig von Großbritannien.

       

      Helgoland gehört seit 1890 zu Deutschland (vormals Britannien und Dänemark).

       

      Wo bleibt bei diesen Territorien ihr Aufschrei gegen Frankreich, England, Deutschland, Griechenland?

       

      Rosinenpickerei betreiben Sie, sonst nichts.

      • @cursed with a brain:

        Tschetschenien, Südossetien etc. sollten Sie bitte auch noch in Ihre Liste aufnehmen.

    • @Rudolf Fissner:

      Ich denke auch. Wenn wir das Putin durchgehen lassen, schnappen sich die Britten als nächstes die Falklandinseln. Die Amerikaner krallen sich Guam und verschanzen sich in Guantanamo, wo sie möglicherweise ein Gulag errichten könnten und halten sich Puerto Rico wohlmöglich noch als Kolonie während Spanien sich Ceuta unter den Nagel reißt. Frankreich beansprucht Guayana, wo sie möglicherweise den Regenwald vernichten könnten, durch verantwortungslose Raketentests, (Und die UNO schaut zu, weil Frankreich da ein Veto hat) während die Dänen über Grönland nach der Arktis gieren.

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @Sandor Krasna:

        Die Analogien sind doch komplett falsch. Denken Sie noch einmal nach...

         

        So, jetzt sehen Sie: Russland hat sich einen Teil seiner alten Kolonien einverleibt. Die von Ihnen genannten Territorien sind noch immer Teil der genannten Staaten, etwa so, wie Kamtschatka noch zu Russland gehört.

         

        Versuchen Sie es noch einmal!

        • @74450 (Profil gelöscht):

          Die Analogien stimmen aber auch deshalb nicht, weil die besagten Nationen Demokratien sind, die den Menschen dort Bildung und Wohlstand gebracht haben, viele sind Stolz auf ihr Mutterland. Und wer über französische Willkür in Guayana schwadroniert sollte mal über die Grenze nach Venezuela schauen, wo der Schlächter Maduro, der Pol Pot Latein Amerikas die Zügel in der Hand hält.

          Und Russland? Das macht aus der Krim derweil ein Gulag und versklavt die Tatraren. Es ist schrecklich, die Menschen hungern, schufften in Wodkabrennerein, summen heimlich ukrainische Volkslieder, die Kultur, das ist alles, was ihnen geblieben ist und der Westen schaut zu.

      • @Sandor Krasna:

        Wissen Sie was. Ich glaube Sie denken wirklich, das so etwas passieren wird. Dann wäre das nationale Kolonialgebaren Putins gg. die Ukraine ja vielleicht doch noch purer Antiimp. Und die Linkspartei könnte ihr Ja-Wort an Putin als Frieden schaffende Maßnahme verkaufen.

        • @Rudolf Fissner:

          Kolonialismus ist ja an sich nichts schlechtes. Die Niederlande und Frankreich machen es richtig. Und auch die USA haben in Puerto Rico schon einiges auf die Beine gestellt. Wer ein Kolonialreich aufbauen will muss auch Werte leben und mit gutem zivilisatorischen Beispiel voran gehen. Einfach ausbeuten und Militärstützpunkte errichten genügt nicht. Und das können die Russen einfach nicht. Schon allein deshalb sollten sie die Finger von der Krim lassen.

  • ...so so, mittelfristig werden die Grünen durch die Jamaika-Alternative hin zu bürgerlichen Mitte geschoben - hallo die letzten Jahre Parteientwicklung nicht mitbekommen? Die GRÜNEN haben sich längst selber auf dem Weg zur CDU-Light vorangebracht - siehe Kretsch und Palmer in BaWü.

    Dagegen verharren anscheinend Frau Wagenknecht und Teile der Partei in alten Klischees, um bei Russlandverstehern zu punkten. Anstatt die Ambivalenz des Ukraine-Konflikts zu debattieren - drängelt man sich zusammen mit 'Bambi' Lindner in Richtung Putin-Versteher. Nur bei Lindner und der hinter ihm stehenden Wirtschaftslobby ist das nachvollziehbar....

  • Die Eskalation geht faktisch von Russland aus. Das Entsenden russischer Truppen ohne Markierung oder "im Urlaub" in die Ukraine sowie die Lieferung schwerer Waffen und deren Bediencrews an Separatisten, die von "Kleinrussland" träumen, ist ja wohl keineswegs normal. Das sind Fakten, vor denen man gerade als Linker nicht die Augen verschließen sollte.

     

    Wo da eine Eskalation seitens der Nato ist, kann ich nicht erkennen. Russland bricht das Völkerrecht, damit kann man gerade als Linker wohl kaum einverstanden sein.

     

    Frau Wagenknecht hat offenbar eine russische Spezialbrille auf. Ihre Aussagen zur Flüchtlingsthematik decken sich teilweise mit AFD-Rhetorik. Wer wählt sowas und hält sich noch für links?

    • @kditd:

      "Frau Wagenknecht hat offenbar eine russische Spezialbrille auf. Ihre Aussagen zur Flüchtlingsthematik decken sich teilweise mit AFD-Rhetorik. Wer wählt sowas und hält sich noch für links?"

       

      Sie verbreiten Fakes.

      Die Äußerung von Frau W. war so simpel wir richtig. Nämlich dass die Einwanderung nicht unbegrenzt sein könne. Wer will das infrage stellen?

      Ist das Linksphobie?

    • @kditd:

      Folge dem Mainstream. Wenn der den Putsch in der Ukraine wegdefiniert, und die Behandlung einer friedlichen Opposition in der Ostukraine als Terroristen übersieht, ja dann fängt die Geschichte mit der Krim an. Aber auch nur dann. Das Völkerrecht schließt eine Separation von Landesteilen nicht aus. Frau Wagenknecht ist eine der wenigen Realisten in der Politik. Es werden nicht wie unter Merkel Leute eingeladen, die dann wieder mit Tricks abgehalten werden. Wer hat denn die ganzen Verschärfungen des Asylrechts durchgeführt? Da gab es keine Unterstützung von Frau Wagenknecht. Frau Wagenknecht hat auch zu den Fluchtursachen klare Worte gesagt, die alle anderen Parteien mit ihrer Regimechange Euphorie nicht hören wollen. Deutsche Wirtschafts- und Interventionspolitik ist eine der großen Ursachen für die vielen Flüchtlinge. Gegen den neoliberalen Einheitsbrei mit Vergötterung des Marktes hilft halt nur die LINKE

      • @Martin_25:

        "Gegen den neoliberalen Einheitsbrei mit Vergötterung des Marktes .... "

         

        Man sollte den Neoliberalismus nicht als Einheitsbrei verharmlosen. Als Ideologie stellt er die Fakten auf den Kopf und ordnet alles dem Wohl des Kapitals unter. Wahrscheinlich haben die Auswirkungen des Neoliberalismus weltweit mehr Menschenleben gekostet als jede Form des Terrorismus.

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @Rolf B.:

          "Wahrscheinlich haben die Auswirkungen des Neoliberalismus weltweit mehr Menschenleben gekostet als jede Form des Terrorismus."

           

          Kommt auf den Zeitraum an und darauf, wie Sie Terrorismus definieren.

           

          Wenn Sie den Terror kommunistischer Regime gegen die eigene Bevölkerung mit zum Terrorismus zählen (>90 Millionen Tote), ist der Neoliberalismus wahrscheinlich ein Waisenknabe.

          https://de.wikipedia.org/wiki/Das_Schwarzbuch_des_Kommunismus#Liste_von_Opferzahlen_und_Massenverbrechen

  • "Die Linkspartei mag vieles sein, aber den Begriff Avantgarde verbindet niemand mit ihr. Sie verwaltet ihre Bestände."

     

    Pazifismus, Soziales, Zukunft der Arbeit/Gesellschaft - Keine Scheu Herr Reeh, machen Sie die Augen auf, wer die Avantgarde hierzulande repräsentiert.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @agerwiese:

      Pazifismus ist nun wirklich keine Eigenschaft der Linkspartei.

       

      Siehe die Unterstützung des Gewaltregimes in Venezuela: http://taz.de/!5432305/

       

      Sozialstaatskonservatismus kann auch nicht als avangardistisch bezeichnet werden. Was bleibt dann noch?

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Des Gewaltregimes von Venezuela? LOL ja sicher bricht man in Venezuela gerade die Menschenrechte von Seiten der Regierung.

        Aber die andere Seite lassen Sie komplett unbeachtet. Marodierende Gruppen von Faschisten die Bomben legen und "Pinocet, Pincoet" skandieren und Gewerkschafter ermorden sind kein Stück besser.

        Man kann sagen das Venezuela auf dem Weg ist zu werden wie die DDR war. Aber wenn ich die Wahl habe zwischen DDR und Faschismus dann nehme ich die DDR!

        Ein demokratischer Wandel kommt von unten, und das passiert gerade nicht.

        Sehen Sie, ich bin Sozialist, ich hänge kein bisschen an diesem Staat und seiner als Demokratie verkleideten Diktatur des Kapitals. Dennoch ist die BRD ganz sicher besser als das was AfD-NPD daraus machen wollen. Daher stelle ich mich auf die Seite der BRD um eine Verschlechterung der Situation zu verhindern.

        Genau das tun Teile der Linken gerade mit Venezuela. Ich finde das richtig.

        Die Situation ist gerade ähnlich wie in Syrien, es gibt eine Minderheit die den Protest gegen Maduro zu Recht angestoßen hat aber die Mehrheit die den Protest bzw den Kampf trägt sind äußerst reaktionäre Leute. In einem Fall Islamisten, im anderen Faschisten.

        Im Westen wünscht man sich mehr Abhängigkeit von den USA und mehr freien Markt in diesen Ländern, deswegen lügt man sich eine ach so demokratische Opposition zurecht.

        Beim letzten Infostand in Hamburg durfte ich Bekanntschaft mit der ach so tollen Opposition von Venezuela machen. Ich kann nur sagen: Nein danke!

      • @74450 (Profil gelöscht):

        100%igen Pazifismus gibt es nur im buddhistischen Kloster.

         

        Wenn ich an alle "Auslandseinsätze" der letzten Zeit denke, dann gibt es nur eine Partei, die strikt dagegen war.

         

        Was Venezuela betrifft - sie verlinken da auf ein Kommentar von Herrn Reeh - der Mann bastelt sich sein Bild von der Linke zurecht...

    • @agerwiese:

      "Pazifismus, Soziales, Zukunft der Arbeit/Gesellschaft", das ist doch nicht modern. Derartiges Gedankengut muss weg. Und um das zu propagieren gibt es auch die taz, das Kampfblatt der Ignoranten, denen es doch nur darum geht, ihren beschissenen Lebensstandard nach unten abzusichern. Sozusagen die Avantgarde der Ignoranten.

      • @Rolf B.:

        !

      • @Rolf B.:

        Richtig! Nicht alles Neue ist auch besser. Die alte Sozialdemokratie mit ihrem Einsatz für die Menschen und den Frieden war besser als es die neue Sozialdemokratie ist. Bei den Grünen dassselbe Bild. Deshalb werden ja auch die positiven Ansätze der Vergangenheit als "Unmodern" verunglimpft. Da frage ich mich wo der Mensch schon seit tausenden Jahren regelmäßig ißt, ob das demnächst auch als "Unmodern" abgeschafft wird

  • Na, Herr Reh...wenn Sie sich da mal nicht irren. Nach meinen Erfahrungen stößt sich die "junge hedonistische Linke" nicht an der Beschreibung der NATO-Politik gegenüber Russland als imperial und aggressiv. Da erfährt Sarah Wagenknecht viel Zustimmung, wenn sie eine Deeskalationsszenario gegenüber Russland fordert. Es sieht wohl doch so aus, dass die Waffenlieferungen der BRD an Saudi-Arabien und die Türkei wesentlich mehr Empörung bei der "jungen Linken" hervorrufen ... die windelweiche Haltung der "Grünen" in dieser Frage dürfte sie viele Wählerstimmen kosten.

  • Herr Reeh, bitte täuschen Sie sich nicht. Die aktuellsten Umfragen zeigen, dass die Linken bei der BTW mit einem deutlich besseren Ergebnis rechnen kann als die Grünen (derzeit 10.5 zu 6.5 %), und das obwohl Sahra Wagenknecht und nicht zu selten die ganze Linke in der taz - meiner Ansicht nach - desavouriert wird. Die Nähe der taz zu den Grünen ist unübersehbar - und das v.a. auch zu Zeiten des Wahlkampfes.

    http://www.wahlrecht.de/umfragen/

    • @Nikolai Nikitin:

      so grünennah auch wieder nicht, immerhin scheint herr reeh mit dem gedanken zu spielen serdar somuncu auf den kanzlerthron zu hieven.

      ich habe da jedenfalls eindeutig eine wahlempfehlung für die partei rausgelesen.

    • @Nikolai Nikitin:

      Das Ergebnis für die Linkspartei ist: wieder einmal Opposition, wieder einmal RRG verk...

      • @Rudolf Fissner:

        Sie hätten gerne RRG?

         

        Eine Regierung, die Israel die Solidarität entzieht?

         

        Ich glaube, man sollte mit solchen Sachen doch noch so lange abwarten bis sich bei der Linken eine vernünftige Haltung zu Israel entwickelt und bei Grünen eine vernünftige zur Russischen Förderation und bei der SPD überhaupt mal eine Haltung, die was anderes als die Interessen der Exportindustrie in ihrer Außenpolitik ausschließlich vertritt.

  • „Deutschland ist ein konservatives Land. - Neue Wählerschichten können sie nicht erschließen.

    Das gilt auch für die Linkspartei. Ihre Spitzenkandidatin, Sahra Wagenknecht?

    Die Linkspartei mag vieles sein, aber den Begriff Avantgarde verbindet niemand mit ihr.

    Dem muss ich widersprechen! Diese Betrachtungsweise ignoriert mich, den Souverän! Nur der hat in der Demokratie Bundes-Republik etwas zu entscheiden bzw. zu verlieren!

    Demokratie, als die besten Staatsform stammt von Aristoteles Politik, 4. Buch. 4. Kapitel 1292a7 (griech. demos Volk kratein herrschen): „Denn in den Demokratien, wo es nach dem Gesetze zugeht, ist kein Aufkommen für die Demagogen, weil daselbst die Besten aus den Bürgern die Stimmführer sind.“

    Dank der Römer kennen wir die Bedeutung Republik (res publika). Sie haben, als die Vergewaltigung der Lucretia veröffentlicht wurde, aus Zorn die Herrschenden Etrusker Könige vertrieben und die Römische Republik gegründet.

    Das bedeutet für mich und jeden anderen Souverän: Regiere dich selbst!

    Hier in Deutschland lässt sich das Volk regieren. Die gewählten Vertreter haben geschworen u.a. Schaden vom Volk abzuwenden!

    Hier herrscht eine „Marktkonforme Demokratie. Märkte sind die Industrie und Banken. (siehe Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft INSM) und wird von Frau Angela Merkel gemeinsam mit Friede Springer (Presse) und Liz Mohn (Bertelsmann) organisiert.

    Aktuelles Beispiel Das KfZ Industrie Kartell, den Nord-Süd-Dialog (Hannover/Stuttgart), die Privatisierung öffentlicher Aufgaben (Private Publik Partnership PPP von Lothar Späth) z.B Autobahn Bau, Bahn AG usw) Ein Stuttgarter Richter hatte den Mut hin zu schauen! Ich als Souverän entscheide!

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Peter Meisel:

      "Ich als Souverän entscheide!"

       

      l’état c’est moi?

       

      Sie sind Teil des Souveräns, nicht der Souverän!

  • Ich bezweifle das die Mehrheit der Deutschen einen bewaffneten Konflikt mit Russland möchte.

    Das der imperialistische Kampf von Russland und den USA sich von Syrien und der Krim über Osteuropa ausweitet ist eine Gefahr die wir ernst nehmen müssen.

    Von daher sind die Aussagen von Wagenknecht und Lindner völlig richtig. Man kann mit der Situation unzufrieden sein aber zur Verbesserung wird es nur kommen wenn man den Status Quo akzeptiert und von dort aus versucht etwas zu erreichen und nicht indem man Feindbilder bedient und Hass schürt. In der Außenpolitik sind Pragmatismus und Ruhe gefragt und kein Anti-Ruasland Feldzug nur weil die USA das so wollen. Wenn das Geifern die Methode ist mit der Wahlen gewonnen werden dann sollte die Linke es sein lassen. Selbst wenn die Mehrheit eine Eskalation mit Russland wollen würde bedeutet das noch lange nicht das man seine richtige Position aufgeben sollte

    Was daran klug sein soll sich der Kriegsrethorik einer der beiden Seiten anzuschließen anstatt eine Vermittletrolle zu spielen erschließt sich mir nicht

    • @Oskar:

      Ich hoffe mal Putin liest mit und kommt zur Einsicht und hört auf Hass zu schüren und akzeptiert endlich den Status Quo, nämlich die Territoriale Integrität der Ukraine.

    • @Oskar:

      Danke! Ohne die pragmatische Politik mit Akzeptanz des Status Quo hätte es nie eine Entspannungspolitik gegeben, und Deutschland wäre immer noch geteilt.

    • 6G
      60440 (Profil gelöscht)
      @Oskar:

      Russland droht und schüchtert ein. Russland schürt Kriege in Nachbarländern, destabilisiert sie, und annektiert gewaltsam fremdes Territorium. Russland kämpft auf Seiten des Menschenschlächters Assad in Syrien.

      Russland agitiert mit Lügenpresse, Hackerangriffen, verleumdet und macht die Lüge zur Wahrheit.

      Es ist nicht so wichtig, was wir unter einer russischen Bedrohung verstehen. In den baltischen Ländern oder in Polen gibt es reale und berechtigte Ängste. Die muss man ernst nehmen. Und wegen unserer EU-Nachbarn sind wir angesichts des Aggressors gezwungen, hochzurüsten und Beistandsverpflichtungen zu bekräftigen. Anderenfalls wird Schwäche ausgenutzt. Das hat Putin hinlänglich bewiesen. Appeasement nützt dem Aggressor, nicht den Schwächeren.

      • @60440 (Profil gelöscht):

        Und wie nützt man den Schwächeren? Indem man eine Eskalation herbei führt?

        Und der Westen destabilisiert keine Länder wie in Syrien wo er Islamisten (sog. Rebellen) unterstützt? Auch der Westen betreibt Propaganda und verdreht die Wahrheit. Alles nichts Neues und alles bekannt.

        Die Aggression ging im Fall der Krim Kriese übrigens klar und eindeutig vom Westen aus mit seinem Assozierungsabkommen das die Ukraine fest an die Nato und Europa binden sollte. Generell hat die Nato ihren Einflussbereich nach Osten ausgeweitet und Russland damit an die Wand gedrängt. Man hat die Swoboda in der Ukraine unterstützt, Antisemitische Mörder die jetzt im Parlament sitzen

        Da Russland nunmal im Moment nicht mithalten kann bedient es sich der Sprache der Schwachen, der Gewalt. Putin kann sich nicht erlauben das seine Schiffe im Natogebiet stehen, das kommt erschwerend dazu

        Soweit so vorhersehbar.

        Warum sollte es eine gute, linke Politik sein dieses Spiel der gegenseitigen Eskalation mit zu spielen?

        Der Vorwurf die Linke würde sich auf Seiten von Putin und Assad stellen ist nichts als Unfug. Nach dem Motto "wer nicht für mich ist ist gegen mich" werden sämtliche Stimmen der Vernunft die sich für Dialog und Entspannung einsetzen dem gegnerischen Lager zugeordnet.

        Pragmatismus in der Außenpolitik darf nicht mit Zustimmung verwechselt werden

      • @60440 (Profil gelöscht):

        Löwenthal lebt!

      • @60440 (Profil gelöscht):

        Haben Sie auch Beispiele und Beweise für ihre Behauptungen?

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @Frank Fischer:

          Brauchen Sie einen Beweis, dass Russland sich die Krim einverleibt hat?

          https://de.wikipedia.org/wiki/Krimkrise

           

          Für den Fall, dass sie Wikipedoia nicht trauen, sehen Sie sich die Webseite des russischen Außenministeriums an und sehen Sie nach, zu welchem Staat die Krim gezählt wird: http://www.mid.ru/de/main_de

          • @74450 (Profil gelöscht):

            "einverleibt" - na, na.

             

            Rechtlich gesehen gehen wir die Sache "von hinten" an?

             

            1. Darf ein Hoheitsgebiet ein Zusammenschluss mit einem anderen beantragen? M.E. ja.

             

            2. Darf sich ein bisher autonomes Gebiet von seinem bisherigen Hoheitsgebiet aufgrund des Willens der Bevölkerung trennen? Auch ja und die Russen berufen sich da auf: https://de.wikipedia.org/wiki/Rechtsgutachten_zur_G%C3%BCltigkeit_der_Unabh%C3%A4ngigkeitserkl%C3%A4rung_Kosovos

            • @agerwiese:

              Sie meinen, was für das Kosovo gilt, sollte überall gelten? Also auch für - sagen wir mal - Tschetschenien?

  • 8G
    83379 (Profil gelöscht)

    Imperialismus ist diese "teile und herrsche" Politik Russlands, die Annexion fremden Landes und die Unterminierung anderer Staaten mit Propaganda (Fall Lisa, etc.) sowie offene Eroberungsdrohungen gegen Nachbarstaate (Baltikum, Polen).

    Anti-imperialismus ist die Idee das Recht und nicht das Recht des Stärkeren herrschen sollte, was die Linkspartei da veranstaltet ist Glorifzierung des russischen Imperalismus, aus einem niederen anti-westlichen Sentiment heraus. Gegen den Westen aus Prinzip zu sein ist so dumm wie alles zu verteidigen was der Westen tut. Aber es scheint, dass das Stammesdenken in der Linkspartei mehr Anhänger hat als Prinzipientreue.

    • @83379 (Profil gelöscht):

      Imperialistische Staaten bauen Imperien indem sie ihr Gebiet vergrößern und/oder sich "Klientelstaaten" schaffen.

       

      Sehe ich bei Russland nicht. Vielmehr sind sie seit Jahrzehnten auf dem Rückzug.

      • @agerwiese:

        Naja Russland tut das schon aber Russland ist gerade der defensive und nicht der offensive Part im Konflikt.

        Russland verliert gerade Teile seines Imperiums und betreibt daher einen imperialistischen Verteidigungskampf gegen den offensiv imperialistischen Westen. Russland ist nicht freiwillig auf dem Rückzug.

  • Im Gegensatz zu den Olivgrünen, die auf Spannungen mit der russischen politischen Oligarchie, mit dem nach westlichen Vorstellungen unvollkommenen Kapitalismus, der Russischen Föderation setzen, bemüht sich Frau Wagenknecht um politischen Ausgleich mit der östlichen Nuklearmacht. Dies umfasst auch die Wiederaufnahme und Erweiterung der Wirtschaftsbeziehungen mit dem oligarchischen Kapitalismus russischer Prägung. Gleiches geschieht bereits realpolitisch und ökonomisch mit den Repräsentanten des Bourgeoissozialismus chinesischer Prägung.

     

    Es ist nicht die Aufgabe der politischen Linken, ihre sozialdemokratischen Gesellschaftsvorstellungen zu exportieren und gesellschaftspolitisch in der Russischen Föderation zu implantieren. Dieser imperialistischen Aufgabe für das westliche Rüstungskapital haben sich bereits die Olivnatogrünen verschrieben. Diesen irrationalen Eroberungstraum, gegenüber einer östlichen Nuklearmacht, teilen sie damit bereits mit den nuklearen Nordatlantikern. Bei dieser irrlichtern Bootsfahrt ist kein Platz für eine politisch nüchterne und vorausschauende Linke in Europa.

     

    Im übrigen ist Antiimperialismus und Verständigung, oder wie Sie es geringschätzig “Traditionsantiimperialismus“ nennen, stets gegenüber einem militärischen Konflikt, zwischen westlichen und östlichen Atommächten, zu bevorzugen.

     

    Was die “Ökopartei“ anbelangt. Die heutigen Olivgrünen haben bereits ihre vergangenen Zielsetzungen, für eine sozial- und gesellschaftspolitische, eine ökonomische und ökologische Wende, in Deutschland und Europa, nachhaltig verlassen. Hier genügt doch nur ein Blick auf den weiteren wirtschaftlichen Verbleib des Personals, nach Erreichen der Beamten- und Pensionsansprüche. Analoges bei den Spezial- und Christdemokraten.

    • @Reinhold Schramm:

      Klingt alles wahnsinnig realpolitisch und weise von Frau Wagenknecht. Nur: Warum plädiert sie dann gleichzeitig mit ähnlichem Verve GEGEN einen vergleichbar ethikblind-konstruktiven Umgang mit den USA, inklusive ihrem zutiefst streitbaren, aber unbestreibar wichtigen Präsidenten?

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Reinhold Schramm:

      Ein echter "Schramm". Danke dafür!

    • @Reinhold Schramm:

      Die Olivroten von der Linkspartei haben ihre historische Chance bereits vor Jahrzehnten vergeigt:-)

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    ...in der taz gab's mal investigativen Journalismus, mittlerweile findet sich hier immer mehr populistische Meinungsmache, schade eigentlich.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @81331 (Profil gelöscht):

      Sie sollten vielleicht in anderen Rubriken als den "Kommentaren" nach investigativem Journalismus suchen. Das Inhaltsverzeichnis einer Zeitung kann Ihnen dabei helfen! :D

  • Nein, den Begriff Avantgarde kann man derzeit nicht mit DIE LINKE verbinden.

    Wie avantgardistisch ist es, wie in Rld.-Pfalz z.B., dass die Mitgliederverwaltung der Partei DIE LINKE bei der rhld.-pfälzischen Staatsanwaltschaft im Fokus steht ?

    Federführend - da möchte ich Frau Wagenknecht fast in Schutz nehmen - ist ein Parteimitglied aus Ludwigshafen, von der WSAG dann zu DIE LINKE gewechselt.

    Sehr, sehr schade.