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Kommentar Umgang mit FlüchtlingenWie konnte das passieren?!

Kommentar von Nora Amin

Verschwundene Kinder, Unterkünfte als Bordelle: Wir müssen uns um die geflüchteten Frauen, Kinder und Männer kümmern, bevor es zu spät ist.

Die Politik muss auch handeln, bevor weibliche Flüchtlinge reihenweise in die Prostitution gezwungen oder von männlichen Mitinsassen in den Unterkünften vergewaltigt werden. Foto: dpa

S chon sehr bald werden wir uns in alarmiertem Tonfall gegenseitig fragen: „Wie konnte das passieren?!” Nun, noch haben wir die Chance, das Schlimmste abzuwenden. Um zu verhindern, dass hier lebende Flüchtlinge in großer Zahl kriminell werden, muss der deutsche Staat ihnen erlauben, zu arbeiten. Angemessen bezahlt, und, wo immer es geht, in ihren erlernten Berufen.

Die Neuregelungen müssen schnell kommen. Wenn die Menschen ihre Zeit weiter mit Nichtstun verbringen, ohne Perspektive auf dem legalen Arbeitsmarkt, dann werden sie ziemlich sicher kriminell. Und man kann es ihnen kaum verdenken. Schon sehr bald kann die Gelegenheit zum Umsteuern verstrichen sein. Dann wird es so aussehen, als habe Deutschland seine Flüchtlinge absichtlich in die Kriminalität getrieben. Als hätte man sie vor dem Tod gerettet, nur um sie einer Laufbahn als Killer zu überlassen.

Waffen, Drogen, Prostitution – der Mensch, der sich dem Verbrechen zuwendet, um sich wertvoll zu fühlen, wird höchstwahrscheinlich das übliche Verhalten von Kriminellen annehmen. Ausübung sexueller Gewalt wäre in diesem Kontext geradezu normal, gewissermaßen ein natürlicher Teil der neuen Identität. In der „Familie“ der organisierten Kriminalität, kann man bekanntermaßen wirklichen Schutz erfahren, Geborgenheit, Wertschätzung, Respekt. Eine Alternative zur verlorenen Heimat und einem abweisenden Aufnahmeland. Eine neue Heimat außerhalb der Würdelosigkeit.

Die Politik muss auch handeln, bevor weibliche Flüchtlinge reihenweise in die Prostitution gezwungen oder von männlichen Mitinsassen in den Unterkünften vergewaltigt werden. Getrennte und abschließbare Schlafräume und Badezimmer müssen geschaffen werden. Ursprünglich war dies einmal politische Absicht, wurde in Zwischenzeit aber wieder gekippt. Warum nur? Reicht es nicht, dass die Flüchtlingsunterkunft in der Münchner Bayernkaserne als Bordell bekannt ist? Muss man noch mehr wissen, um zu handeln?

Einladung zur Unsittlichkeit

taz.am wochenende 6./7. Februar

In einem Wald im Rheinland kämpfen RWE-Mitarbeiter und Baumbesetzer um die Energiewende – mit Schlagstöcken und Reizgas. Die Reportage aus dem Hambacher Forst lesen Sie in der taz.am wochenende vom 6./7. Februar. Außerdem: Was, wenn Putzen ein Kampf ist? Unser Autor hat fremde Menschen in seine Wohnung gebeten. Und: Dominic Musa Schmitz kiffte, feierte, hatte Sex. Mit 17 konvertierte er zum Islam – und ging in die salafistische Szene. Nach sechs Jahren stieg er aus. Am Kiosk, eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo.

Gemischte Schlafsäle sind nach arabischen Moralvorstellungen nicht zu verstehen. Sie werden als Einladung zur Unsittlichkeit missverstanden. Wie kann eine Frau, die mit diesem Kodex aufgewachsen ist, das Badezimmer aufsuchen, wo sie vielleicht einen Mann vor sich urinieren sieht? Sind sich die Menschen, die über die Unterbringung entscheiden, bewusst, dass sie es mit einer Kultur zu tun haben, in der die einzige Art von erlaubtem Sex zwischen Mann und Frau in der Ehe stattfindet? Ist uns klar, dass wir Frauen mit dieser Art der Unterbringung ernsthaft quälen? Schließlich kommen die meisten hier schon traumatisiert an.

Eine gefährliche Lage, in der es bislang eine Hoffnung gab: die Kinder. Sie, so dachte man, könnten sich am schnellsten an die neue Umgebung anpassen, Traumata am schnellsten verarbeiten. Aber: Wo sind diese Kinder hin? 10.000 verschwundene Flüchtlingskinder meldete Europol, das Bundeskriminalamt sprach von 5.000 allein in Deutschland.

Wenn tatsächlich Tausende Kinder verschwunden sind, dann wäre dies die Schande Europas

Sind die alleinreisenden Minderjährigen in die Illegalität abgewandert? Hässliche Gerüchte über Organhandel und Kinderprostitution machen die Runde. Wenn tatsächlich Tausende Kinder mitten in Europa verschwunden sind, ist es nicht undenkbar, dass internationale Netzwerke dahinterstecken, wie Gerüchte in arabischen Medien nahelegen. Man mag sich gar nicht vorstellen, wie das Schicksal der Kinder aussähe, wenn diese Gerüchte auch nur im Ansatz stimmten. Dann wäre dies die Schande Europas. In arabischen Ländern wird bereits darüber sinniert, ob das Schicksal der verschwundenen Kinder am Ende schlimmer ist als das, was mit ihnen geschehen wäre, wenn sie zu Hause geblieben wären.

Wir dürfen nicht an einen Punkt gelangen, von dem aus Tod, Vergewaltigung und Trauma überall sind, egal zu welcher Seite der Welt man das Fenster öffnet. Wir müssen jetzt und hier handeln, bevor es zu spät ist.

Aus dem Englischen: Nina Apin

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57 Kommentare

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  • "Getrennte und abschließbare Schlafräume und Badezimmer müssen geschaffen werden."... Es wird keinen Gewalttäter abhalten. Ein Raum der zu verschließen ist, ist auch ganz schnell ein Gefängnis für ein Opfer.

  • mir scheint, es gibt zwei, drei tab-huhu-themen.

    1. das menschenrecht auf körperliche unversehrtheit

    2. das menschenrecht auf arbeit

    3. das menschenrecht auf ungestört der liebe pflegen.

    was alles frauenrechte sind menschenrechte! sind. womit ich bei nr.4 angelangt bin.

  • vorweg: es ist ermüdend zu hören und zu lesen, was WIR alles tun müssen!

    Was muss denn die UN tun? Oder die EU; oder die "sicheren" Länder, die die Flüchtlinge passiert haben; oder ihre Heimatländer; oder ihre Glaubensbrüder im Nahen- und Mittleren-Osten im allgemeinen und der IS im speziellem?

    Was ist mit Ländern, die z.B. Libyen in die "Freiheit" bomben - tatsächlich aber ein unsägliches Chaos verursachen?

     

    Aber bleiben wir in Deutschland, gemischte Unterkünfte -- und? -- herzlich Willkommen in Europa; da beginnt die Integration!

     

    Herr Weise und seine Mitarbeiter haben ein schlüssiges Konzept zur Abarbeitung der Anträge vorgelegt - was glauben sie eigentlich was los ist, wenn die Neuankömmlinge komplett aus der Verantwortung des Bundes in die Gemeinden entlassen werden?

    Wir haben keine 220.000 Sozialwohnungen, wir haben keine 25 zusätzliche Krankenhäuser auch keine 200 zusätzliche Schulen und Kindergärten -- das ist aber nur der Bedarf der Personen aus 2015!

     

    Arbeitsplätze? -- Siemens entlässt gerade tausende Arbeiter.

     

    Vermisste Jugendliche oder besser Personen allgemein -- klar, wer sich nicht registrieren lässt geht irgend wann in der Masse unter (auch da fängt Integration an) -- ein Phänomen der "offenen Grenze"? Wenn sich die Leute hin und her bewegen können wie sie wollen, verlieren die Behörden halt den Überblick, so laufen auch Hilfsmaßnahmen und Organisation ins leere!

     

    Trotz aller Bemühungen Deutschlands, empfinde ich ihren Artikel als Drohung!

     

    Ist das das Resultat unserer "Willkommens-Kultur"?

  • Ja, eine schnelle Öffnung des Arbeitsmarktes wäre menschlich und würde die Integration fördern. Fairer Weise muss man zugeben, dass viele der Trittbrettfahrer (Nicht-Flüchtlinge) schon vorher in ihrer Heimat kriminell waren und mit D nur ein paradiesisches Operationsgebiet erschlossen haben.

  • Wozu die Geschlechter trennung?

    Jeder Mann im 21 Jahrh. sollte doch mittlerweile wissen wie man sich benimmt. Nur wegen Köln, Düsseldorf, Hamburg, Berlin, Frankfurt, Unna und ein paar weiteren Städten in Dänemark und Finnland, wo übrigens immer noch nicht klar ist wer da eigentlich was gemacht hat, darauf zu schließen dass sie sich nicht schlafräume mit Frauen teilen können.

    Das ist eine typische Anordnung von Leute die sich selber für zu wichtig nehmen.

  • Frau Amin, ich begrüße Ihre Forderung nach der schnellen Öffnung des Arbeitsmarktes für Flüchtlinge. Doch Ihre Herleitung, dass alle, die keine Arbeit haben, "ziemlich sicher" kriminell werden halte ich für nicht zulässig. In Deutschland gibt es seit Jahrzehnten (leider) permanent zwischen zwei und annähernd fünf Millionen Arbeitslose, von denen aber gottlob nur ein kleiner Teil in die Kriminalität abrutscht.

  • Wir sollen die Flüchtlinge direkt aus der Türkei bzw.Libanon per Flugzeug holen. Dann bleibt den Menschen die gefährliche Balkanroute erspart.Die Flüchtlinge sind eine wahre Bereicherung für BRD.

  • danke fürs kompliment :-) aber wer bestimmt, was "beachtet gehört"? das ist der gesetzgeber.

    im ernst: ich glaube, ich habe jetzt verstanden was Sie meinen: man sucht sich einen schwachen, und an dem lässt man dann sein "vergeltungsbedürfnis" aus. würde man(n) das bei frau emma versuchen, dann gäbs leitartikel, politische vorstösse etc. dann nimmt man sich dann doch lieber den schwachen vor und demonstriert, dass die justiz auch hart sein kann.

    ich denke, da ist durchaus was dran.

    • @Emmo:

      was beachtet gehört, ergibt sich unter anderem aus all dem, was 'schland an konventionen so alles ratifiziert und dann mehr oder weniger gelungen in eigene gesetzgebung umgesetzt hat.

      im moment gibt's allerdings mal wieder jede menge politischer großmäuler (darunter nicht wenige mit 1.+2.juristischem staatsexamen), die so tun, als dürfte mann das mal eben so in die tonne treten.

      dass das nicht klappt, werden sie spätestens dann merken, wenn ihnen der erste ausweisungsfall beim BVerfG um die ohren fliegt.

       

      ansonsten: man nannte das im letzten jahrhundert klassenjustiz. hohe zeit, sich auf solch alten begriff und was er alles beinhaltet, zurückzubesinnen.

  • ich setze es gern noch mal hier oben ein:

    vielleicht wäre frau Apin so freundlich, auf das original zu verlinken?

    und/oder den zusammenhang, in dem das original steht, zu erläutern?

     

    im übrigen nehme ich es einer literaturwissenschaftlerin+theaterfrau (aus Ägypten) nicht übel, wenn sie das eine+andere, was mit der feminisierung/effeminierung des flüchtlings einhergeht, in zuweilen sehr einfachen worten beschreibt.

    ich nehme es eher frau Apin übel, dass sie das original nicht zugänglich macht - und auf diese weise den zusammenhang, in dem es entstand und verstanden werden will, unterschlägt.

  • Ich finde, der Artikel weist zwar auf Probleme hin, hat aber so oberflächliche Lösungsansätze, dass es schwerfällt, ihn zu Ende zu lesen.

     

    "Wenn die Menschen ihre Zeit weiter mit Nichtstun verbringen, ohne Perspektive auf dem legalen Arbeitsmarkt, dann werden sie ziemlich sicher kriminell."

     

    Jawoll, der Traum des Kapitalismus. Wenn Menschen Arbeit haben, ist alles supergut. Die paar Millionen HartzIVler hier wollen ja nur nicht arbeiten. In diesem o.g. Zitat steht nix anderes wie "Wer arbeiten will, der findet auch Arbeit!" Und alle, die nicht arbeiten, sind ja so doof und können nur kriminell werden, was auch sonst? (Warum die autochthonen Verarmten in Deutschland nicht alle kriminell sind, wird nicht erläutert. Wahrscheinlich "kulturelle Gründe". Sind keine Moslems, nicht? Aha!)

     

    Das mit der Perspektive klingt schon besser. Wie jeder hier Geborene sollte auch jeder Zugewanderte ausreichend Zeit haben, sich auf die Eingliederung vorzubereiten. Einem hier geborenen lassen wir 16 bis 18 Jahre Zeit. Da der erwachsene Zugewanderte nicht noch erst groß werden muss, wird er wohl einige Jahre überspringen können, aber der Prozess dauert eben was. Und so lange kostet er Geld, ebenso wie das Ausbilden der hier geborenen Staatsbürger.

    Würde der Staat Jugendlichen in Heimen gemischte Schlafsäle heutzutage zumuten? Ebenso ist das ganze auf unausgebildete freiwillige Helfer abzuwälzen, ein Fehler, der sich noch rächen wird.

     

    Das geht alles nur mit Geld und dafür muss die "schwarze Null" weg, die schafft einfach nicht genug Knete herbei für die Aufgaben, die wir jetzt haben.

     

    Über das Problem mit den verschwundenen Menschen, vielfach Kinder und Jugendliche, muss noch einmal extra eine genaue Untersuchung stattfinden. Dazu muss erst mal genau ermittelt werden, was da passiert ist. Und auch dafür brauchen Ermittlungsbehörden Personal und somit Geld.

     

    Mit so billigen Lösungssprüchen "Erlaubt ihnen zu arbeiten!", was ja nix kostet, kommt man nicht weiter.

  • Zustimmung. Aber was bedeutet "angemessen bezahlt, und, wo immer es geht, in ihren erlernten Berufen"?

    Nachdem der Wert der hergestellten Leistungen je Arbeitsstunde dann auch nicht hoeher waere als im Herkunftsland, waere auch fuer die Arbeit ein entsprechender Betrag "angemessen bezahlt", wie er dort je Arbeitsstunde gezahlt wird. Das laege damit meist weit unter den von Mindestlohn und Hartz 4 gezogenen Grenzen der Zulaessigkeit bzw. Motivation

    Ist der Autor/in klar, dass eine Erlaubnis, zu arbeiten, somit auch die Erlaubnis bedeutet, vom Mindestlohn abzuweichen?

    • @meerwind7:

      haben Sie schon mal Ihren perser, afghan, belutsch oder sonstanderswoher-teppich reinigen+reparieren lassen?

      nun, bestimmt war das nicht für umme, sondern hat Sie ordentlich geld gekostet.

      haben Sie schon mal auf dem öko-markt ne handgemachte klobürste, nen handgemachtes brotkörbchen gekauft? jede wette, dass Sie dafür mehr als den mindestlohn pro stunde gelöhnt haben.

      solche+andere beispiele gibt es zuhauf.

      sie zeigen, dass vielleicht bis sicher nicht die industrie, aber das handwerk ganz sicher viel platz für viele mitgebrachte fertigkeiten/berufe hätte und zugleich interesse an einer der ware angemessenen bezahlung.

      ein problem ist allerdings: viele der mitgebrachten berufe gibt es bei uns als lehrberufe nicht mehr - wir müssten sie zusammen mit den flüchtlingen quasi neu erfinden....

      gegen die industrie und deren interesse daran, in den herkunftsländern alles von a-z für umme herstellen zu lassen (um's mal sehr vereinfacht zu sagen - und um zugleich die figur vom armuts/wirtschaftsflüchtling etwas aufzudröseln)

      • @christine rölke-sommer:

        An dem, was Sie sagen, ist etwas dran. Der fortgeschrittene Kapitalismus hat mit Korbflechtern etc. nichts mehr im Sinn. Die Frage ist nur, ob wir alte Berufe wieder neu erfinden, ob wir das überhaupt sollten und ob das nun Überlegungen sind, die aktuell in Zusammenhang mit den Flüchtlingen weiterführen. Laut Nahles können nur zehn Prozent der Flüchtlinge direkt in Beruf oder Ausbildung einsteigen.

         

        Mehr zu dem Kommentar von Nora Amin:

        https://exportabel.wordpress.com/2016/02/07/ueber-rueckgrate/

        • @genova:

          es ging mir zuallererst mal darum klarzumachen, dass flüchtlinge vor der flucht von ihrer hände+köpfe arbeit lebten - nicht im schlaraffenland. dass sie also - übrigens schon immer - etwas mitbringen, das beruf genannt werden kann, unabhängig davon, ob dies etwas bei uns - noch - als beruf vorkommt.

          bis vor kurzem hat das kaum interessiert, um's freundlich zu sagen.

          allmählich entsteht ein verwertungsinteresse, das darüber hinausgeht, die leutz als bauhilfsarbeiter, putzfrauen oder altenpfleger*innen in den arbeitsmarkt einzufädeln. frau Nahles 10% stehen für dies zarte pflänzchen - mehr möchte ich dazu nicht sagen.

           

          ja, ich meine, wir müssen uns schon ein paar mehr gedanken machen als solche, die in http://www.taz.de/!5271600/ präsentiert werden. und dazu gehört nun mal, außer nach alphabetisierung in lateinischer schrift nach allen anderen fähigkeiten+fertigkeiten zu fragen.

  • Getrennte und abschließbare Toiletten und Waschräume sollten schon aus Gründen der Privatsphäre selbstverständlich sein, nicht nur für "Araber". Sind sie hierzulande üblicherweise auch.

     

    Aber Geschlechtertrennung darüber hinaus ist unmöglich, ohne die Männer einzusperren, denn überall in Deutschland laufen schließlich Frauen einfach so frei herum.

    • @Mustardman:

      Was soll dieser Kommentar?

      Es geht in diesem Artikel wohl um die Geschlechtertrennung bei Schlafräumen, Privatsphäre für Familien, die im Moment nicht gegeben, abschließbare Wohnräume statt einfach nur Trennwände, die nicht bis zur Decke reichen. Ich glaube, auch das ist normal in Deutschland, die meisten Kinder haben ein eigenes Zimmer, Ehepaare ein eigenes Schlafzimmer und daneben ein Wohnzimmer für die ganze Familie. Nicht zu vergessen ein abschließbares Bad, das ebenfalls nur von der Familie oder Besuchern benutzt wird. In diesem Fall wären ein bis zwei abgeschlossene Räume für eine Familie mit mehreren Kindern und nach Geschlechtern getrennte Bäder und Toiletten wohl schon ein Fortschritt. Ist Ihnen übrigens schon mal aufgefallen, dass in Deutschland alle Gaststätten, Restaurants und öffentlichen Gebäude nach Geschlechtern getrennte Toiletten haben, diese Art der Geschlechtertrennung also gar nicht auf moslemische Kreise beschränkt ist.?

      • @Ute Krakowski:

        Genau das sage ich doch: Geschlechtertrennung in solchen Bereichen ist auch in Deutschland in aller Regel absolut üblich. Das sollte selbstverständlich sein und muss auch gar nicht mit "kulturellen Besonderheiten" oder "Religion" begründet werden.

         

        Darüber hinaus ist Geschlechtertrennung aber eben nicht üblich und auch gar nicht möglich. Ich frage mich einfach, wie der Artikel hier von getrennten Toiletten die Kurve zur Prostitution kriegt. Sorry, falls wir uns da missverstanden haben sollten oder ich etwas missverstanden habe.

         

        Vielleicht ist der Artikel auch nur schlecht geschrieben oder schlecht übersetzt, ich kann der Argumentation nämlich nicht wirklich folgen.

        • @Mustardman:

          Vielleicht haben Sie einfach nicht mitgekriegt, dass es in diesem Artikel um die Unterbringung der Flüchtlinge geht, bei der durchaus große Defizite bestehen. Statt dessen unterstellen Sie, dass Flüchtlinge einfach nicht mit "freilaufenden Frauen" umgehen können, jedenfalls habe ich Ihren Kommtentar so verstanden.

  • 3G
    32795 (Profil gelöscht)

    Wie das passieren konnte? Wir haben nicht damit gerechnet daß Flüchtende eben auch nur Menschen sind. Und als wir sahen das es nur Menschen haben wir aus Scham über unseren Irrtum weggesehen. So konnte das passieren.

  • "Die Neuregelungen müssen schnell kommen. Wenn die Menschen ihre Zeit weiter mit Nichtstun verbringen, ohne Perspektive auf dem legalen Arbeitsmarkt, dann werden sie ziemlich sicher kriminell."

     

    Nein. Das ist zu einfach und auch herabsetzen. Nicht jeder Mensch, der arm oder in Schwierigkeiten steckt, wendet sich der Kriminalität zu. Und auch nicht jeder Flüchtling, der noch vergleichsweise gut lebt, fühlt sich wohl oder entwickelt ein positives Bild von sich oder seiner Situation in Deutschland.

     

    Es gibt keine linearen Gleichungen für den Zustand von Flüchtlingen in Flüchtlingsunterkünften. Natürlich ist es falsch, was vielerorts in den Unterkünften passiert, weil diese Menschen meist schon sehr schlimme Dinge erlebt haben und diese Lebenssituation in Deutschland dann daran auch noch anschließt. Aber die muss nicht in Gewalt, sexueller Gewalt oder Kriminalität enden.

     

    Dennoch würde ich sagen, dass jeder Fehler, der gerade gemacht wird, sich rächen wird. Wir könnten das besser und wir würden es finanziell noch nicht mal merken. Das ist schon absurd, dass überhaupt schreiben zu können, weil 2015 wirklich eine Million Menschen hierher gekommen sind. Aber es stimmt.

     

    Und selbst wenn in diesem Jahr noch mal recht viele kommen, könnte Deutschland das aushalten. Aber dieser sonderbare und unnötige Umgang mit den Flüchtlingen nervt und ist kontraproduktiv. Ein weiteres Thema ist die mangelhafte Beschulung.

     

    Wir verschwenden Zeit damit, diese jungen Menschen nicht zu beschulen, dabei sind bei den Flüchtlingen Lehrer dabei und der Staat kann die auch hier relativ schnell einsetzen. Immerhin hat die Regierungsfraktion 80 Prozent des Bundestags hinter sich. Die können alles machen, wenn sie nur wollen. Da muss man sich fragen, was dahinter steckt.

  • Krieg, Not und Flucht bewirken, dass die üblichen sozialen Übereinkünfte durcheinander gewirbelt werden. Und damit, was ansonsten eher im Verborgenen statt findet, an die Oberfläche kommt. Einfach mal Menschen fragen, die im Zuge des europäischen Faschismus und des von ihm entfachten zweiten Weltkrieges ihre Heimat fluchtartig verlassen mussten. In den "Nissenhütten" und "Plattdachhusen" genannten Notunterkünften war sexuelle Gewalt eine Alltäglichkeit. Selbstverständlich nutzen Kriminelle so etwas aus. Dazu müssen sie nicht einmal Netzwerke bilden. Die ganz gewöhnliche sexuelle Übergriffigkeit reicht schon. Nach 45 landeten viele Flüchtlingskinder im rechtlosen Abseits der "Kinderprostitution" und heute ist das immer noch so. Was aktuell passiert, führt uns direkt vor Augen, dass viele der Annahmen, die uns Bewohnern der reichen Länder ein Gefühl von Sicherheit und Wohlbefinden verursacht haben, nichts als Sand in unseren Augen waren. Sehr professionell betriebener Menschenhandel, mit unterschiedlichen Zwecken gibt es in Europa schon lange. Direkt vor unseren Nasen. Was die ARD am 20.1. in ihrem Themenabend gezeigt hat, war nur marginal verfremdet und leider recht real http://www.daserste.de/unterhaltung/film/themenabend-kinderhandel-und-missbrauch/index.html

    Die aktuelle "Krise", die für uns keine ist, aber für viele drangsalierte Asylsuchende, können wir auch als Chance begreifen, in wesentlichen Bereichen genauer hinzusehen, besser nachzudenken und entschlossener zu handeln.

    Angelika Oetken, Berlin-Köpenick, eine von 9 Millionen Erwachsenen in Deutschland, die in ihrer Kindheit und/oder Jugend Opfer schweren sexuellen Missbrauchs wurden

    • @Angelika Oetken:

      es hat auch bei Ihnen was von sex sells.

      hat eigentlich wer eine ahnung, wieviele millionen heutiger erwachsener als kind das zweifelhafte vergnügen hatten, in einem "gemischten Schlafsaal" zu schlafen? tage-, wochen-, monate- oder auch jahrelang?

      ich schätze mal, da kommen locker mehr als neun millionen zusammen.

      mehr als neun millionen, die erzählen könnten, welche gewalt weit unterhalb von sexueller sich tagtäglich in solch einem "schlafsaal", solch einer halle ereignet. begangen von den insassinnen aneinander. und begangen vom "personal" an den insassinnen.

      ich kann heute noch nicht im dunklen schlafen - denn im dunklen bin ich sofort wieder in dem "schlafsaal", voller kinder+erwachsener, heulend, hustend, schniefend, röchelnd, stöhnend, sich wälzend, laufend.... allein die erinnerung an die geräuschkulisse kann mich heute noch zu äußerster verzweiflung treiben. die erinnerung an die schutzlosigkeit, die auch durch ums bett gehängte decken nicht aufzuheben war. die erinnerung an das ausgeliefert-sein - nicht einem sexuellen zugriff, sondern schlicht+ergreifend der kakophonie der lebensäußerungen anderer.

      wer je den "Schlafsaal" er+überlebt hat, weiß zu schätzen, wie kuschelig es zu viert, sechst, acht, zehnt in einem zimmer werden kann... und kann dennoch im dunklen nicht mehr schlafen.

      da muß nichts, was sonst im verborgenen... da haben Sie erfahren, was ungeborgen ist. ganz ohne dass wer Sie angerabbelt oder gar zur prostitution gezwungen hätte.

       

      dies gesagt/geschrieben: braucht es erst noch den "sex-skandal" um zu begreifen, dass menschen auf der flucht kraut+rüben durcheinanderschlafen - aber dann, wenn die flucht doch zuende sein sollte, SO nicht untergebracht gehören?

      • @christine rölke-sommer:

        Frau Rölke-Sommer,

         

        es ist gut, dass Sie das so anschaulich schildern. Die Generation, die damals Kind war, kommt so langsam in das Seniorenalter. Leider hatten die wenigsten im Laufe ihres Lebens die Gelegenheit, das aufzuarbeiten. Viele tun das erst im letzten Drittel ihres Lebens. Und darauf ist unsere Gesellschaft, speziell unser Gesundheitswesen nicht vorbereitet.

         

        Ihnen alles Gute wünscht

        Angelika Oetken, Berlin-Köpenick

        • @Angelika Oetken:

          wie's aussieht, war+ist solches nötig.

          anders ist nicht begreiflich zu machen, dass wir uns mit unserer eigenen politik+kultur, schwache aller geschlechter, alter und herkünfte in möglichst armseligen unterkünften auszulagern, auseinandersetzen müssen. wozu gehört, dass dieses auslagern eine etwas längere geschichte hat.

           

          im übrigen wurde staunenswert vieles aufgearbeitet. aber auch gern in schubladen versteckt.

          ein beispiel http://www.dtv.de/buecher/wenn_du_laechelst_bist_du_schoener_34668.html

          • @christine rölke-sommer:

            Danke für den Buchtipp Frau Rölke-Sommer. Die Aufarbeitung von Traumatisierungen aller Art hat ja eine individuelle und eine kollektive Dimension. Die Nachkriegsgesellschaft hat mehrheitlich den Weg der Verdrängung und Kompensation gewählt. Das fällt uns ja immer wieder auf die Füße.

            • @Angelika Oetken:

              und woher kommen die vielen xy hilft?

              wenn nicht auch von leuten, zu deren vibrationshintergrund die erfahrung von lager gehört?

        • 8G
          87233 (Profil gelöscht)
          @Angelika Oetken:

          An Ihnen beiden (Fra Rölke-Sommer und Frau Oetken): Danke und Respekt für was Sie geschildert haben. Es erinnert wie stark ich mich persönlich darum kümmern müssen.

          Unsere (meine ) Verantwortung hat erst angefangen für diese Lebensaufgabe.

  • "Wenn die Menschen ihre Zeit weiter mit Nichtstun verbringen, ohne Perspektive auf dem legalen Arbeitsmarkt, dann werden sie ziemlich sicher kriminell. Und man kann es ihnen kaum verdenken."

     

    Das heisst, alle Langzeitarbeitslosen werden irgendwann kriminell - und das wäre dann auch noch zu entschuldigen? So ein Schwachsinn habe ich selten gelesen - so eine Logik sieht man (mit umgekehrten Vorzeichen) sonst nur in AfD-Pamphleten. Was soll das, taz?

    • @Emmo:

      Ganz deiner Meinung. Richtig mieser Artikel. Auch der Schreibstil...die Übersetzung ist wirklich einfach nur schlecht und platt.

      • @Maleika Malaren:

        vielleicht wäre frau Apin so freundlich, auf das original zu verlinken?

        und/oder den zusammenhang, in dem das original steht, zu erläutern?

    • @Emmo:

      die leute "werden" nicht kriminell. das, was sie tun, ist leichter zu kriminalisieren als die steuerhinterziehung von frau Emma. das ist der ganze unterschied.

      • @christine rölke-sommer:

        sorry, aber im artikel steht etwas anderes. ich hadere mit der argumentierten zwangsläufigkeit - das klingt so nach dem motto "ich hatte eine schwierige kindheit, deshalb musste ich ja nazi werden".

         

        zudem: auch mit ihrer interpretation habe ich ein problem. kriminelles verhalten darf von niemandem tolerieren, unabhängig vom schwierigkeitsgrad der nachweisbarkeit.

        • @Emmo:

          und?

          ich verteidige nicht, was im artikel steht.

          ich verteidige menschen gegen die rede "sie werden - und sind dann - kriminell".

          deshalb habe ich darauf hingewiesen, dass es leichter ist, das tun+lassen von flüchtlingen (oder anderen schwachen) zu kriminalisieren als das von reputierlichen leuten. wie frau Emma. obwohl deren steuerhinterziehung doch eigentlich viel mehr ins gewicht fällt als die stundenweise schwarzarbeit des flüchtlings in der frittenbude. der wird allerdings abgeschleppt+angeklagt, während frau Emma mit der freiwilligen nachentrichtung (hehe) davonkommt.

          für den flüchtling ist das der einstieg - das eingestiegen-werden - in die kriminelle karriere, während frau Emma nach der nachentrichtung weiter in talk-shows eingeladen wird... dabei tät dem flüchtling die aufwandsentschädigung für den auftritt in der talk-show effektiv helfen... solange nicht irgendeine frau Nahles kommt und ihm die kohle zwegen integrationskurs wegrüsselt.

          • @christine rölke-sommer:

            Was Sie sagen, ist m.E. schon richtig: Frau E.s Stratftaten sind natürlich gesellschaftsschädigender als andere.

             

            Was aber meinen Sie mit "leichter zu kriminalisieren"? Entweder jemand begeht eine Straftat oder nicht.

             

            Wenn es denn möglich wäre, wäre ich auch dafür, eher Frau E. (und andere) auszuschaffen. Aber das geht aufgrund des GG nicht.

             

            Ich habe kein Verständnis für kriminelles Verhalten - ich denke auch, dass bei ganz schweren Straftaten (Mord, schwerer Raub, schwere Körperverletzung) die ganz wenigen (!) Ausländer ihr Aufenthaltsrecht verloren haben und ausgeschafft werden sollten - unabhängig von ihrem Herkunftsland, sicher oder unsicher.

            Dies um die anständigen 99.8% zu schützen. Und nochmal: nur dass das bei Deutschen nicht möglich ist, heisst nicht, dass es dies nicht auch bei Menschen ohne D-Pass nicht gemacht werden sollte. Es gibt keine Gleichbehandlung im Unrecht.

            • @Emmo:

              was ich versuche, das ist, die vulnerabilität von flüchtlingen - und anderen schwachen - zu erklären.

              also noch ein versuch:

              der obdachlose, der unter der brücke schläft, wird von der polizei im wald ausgesetzt und wird, wenn er pech hat, dafür auch noch zur kasse gebeten - frau Emma, wenn sie unter der brücke schläft, erhält unauffälligen+kostenlosen polizeischutz, weil sie ganz bestimmt an einer sozialkritischen reportage arbeitet. vielleicht klingt das etwas überzogen....

              daher noch eins:

              der flüchtling, der bei Rossmann ne packung rasierklingen einsteckt, kriegt das volle programm von hausverbot bis strafbefehl - frau Emma kriegt einen gutachter, der ihr eine kleptomanie attestiert, gegen die sie leider leider immer mal wieder nicht ankommt.

              dabei könnte frau Emma tatsächlich von sog. krimineller energie getrieben gewesen sein, wohingegen der flüchtling schlicht+ergreifend nicht wußte, dass man nicht einfach mal so vor den laden treten darf, um erst eine zu rauchen+danach zu bezahlen.

              das ist die kriminalität, um die es in aller regel geht. und zugleich die kriminalität, die für einige am beginn dessen steht, was irgendwann "kriminelle karriere" genannt wird.

               

              den vortrag dazu, dass es abschiebungsverbote bei drohender folter, todesstrafe (und polit-malus) gibt und die beachtet gehören, schenk ich mir. wer das noch nicht kapiert hat, sollte sein strafbedürfnis auf der couch bearbeiten.

              • @christine rölke-sommer:

                Hahaha, Frau R.-S.: "... dass man nicht erst vor den Laden treten darf, um erst eine zu rauchen+danach zu bezahlen." Selten so gelacht. Ihre Bagatellisierung einer kriminellen Handlung ist bemerkenswert. Es kommt also nicht mehr darauf an, ob jemand straffällig wird, sondern wer ? Wenn das Ihr Rechtsverständnis ist, dann "Gute Nacht".

                • @Sergei Denissow:

                  ich bagatellisiere nicht - ich berichte aus meiner anwältinlichen erfahrung. und zu der gehört, dass "wir anständigen" lieber der frau Emma ihre kleptomanie entschuldigen als die unkenntnis des fremden über gewisse hiesige einkaufs-usancen.

                  dabei liegt es doch auf der hand, dass die farbe eines stoffes sich im hellen tageslicht, also auf der straße, besser beurteilen läßt als im neonlicht vons KaDeWe. weiß jeder händler in Jerusalems altstadt und im basar von Teheran, beispielsweise.

                  aber hierzulande wird das ansinnen, den stoff im tageslicht zu prüfen, in versuchten diebstahl umgedeutet.

                   

                  und mein rechtsverständnis speist sich daraus, dass ich gelernt habe, menschen zu verteidigen und nicht gesetze. "anständige" erwarten das übrigens auch, nennen es aber "recht verdrehen".

  • Was denn ? Her Gabriel will doch die Rüstungsindustrie unterstüzen, Wat denn noch????

    Wenn so kranke Hirne das Sagen haben...wat soll ich denn da erwartetn ?

    Hans-Ulrich Grefe

  • 3G
    30404 (Profil gelöscht)

    Nichtstun als Ursache für eine Killerkarriere. Lange nicht soviel einfältigen Unsinn in einem einzigen Artikel gelesen.

    • @30404 (Profil gelöscht):

      statt "Nichtstun" "Rechtlosigkeit" denken, dann klappt's auch mit dem verstehen.

      • 3G
        30404 (Profil gelöscht)
        @christine rölke-sommer:

        Bezogen auf ? Arbeit, Wohnung, Haus, Auto .....es gibt gute Gründe wieso Asylantragsteller nicht arbeiten dürfen. Nichtstun als Begründung und Entschuldigung für kriminelles Verhalten ist kompletter Unsinn.

        • @30404 (Profil gelöscht):

          nein, sondern die erklärung dafür, dass eine gesellschaft genau die kriminellen bekommt, die sie verdient.

          am beispiel der so gern bemühten clans in neu-kölln läßt sich das gut veranschaulichen. die papas+mamas+kinderlein durften jahre- bis jahrzehntelang alle 3-6 monate die duldung verlängern lassen. was bedeutete: sie waren rechtlos. die kinder hatten dann, wenn die ausländerbehörde oder das sozialamt meinten, sie als kostenlose sprachmittler heranziehen zu dürfen, nicht mal das recht auf schule. hätten die kinder auf ihrem recht auf schule bestanden, hätte es die verlängerung von was auch immer nicht gegeben, sondern stattdessen probleme.

          dabei hätte staat sich dies theater sparen können, denn es war eh klar, dass kein staat dieser welt die staatenlosen kurden, palästinenser und anderen leutz aus misch-ehen aus dem Libanon (zurück-)haben wollte.

          mann hätte sie also arbeiten und wohnen und lernen und sparen und hin+wieder urlaub in häusern für kinderreiche familien machen lassen können.

          wär am ende kostengünstiger gewesen als der aufbau der abteilung intensivtäter bei der staatsanwaltschaft.

          aber darum ging's nicht, sondern um die aufrechterhaltung der fiktion, dass der zu- und wegzug von ausländern sich in 'schland geordnet vollzieht.

          also haben die eher jungs als mädchen sich ihre teilhabe anders hergestellt. was nur deshalb auffiel, weil arme eher zu offener gewalt zuflucht nehmen müssen als die white-collar-täter und deren brut, denen man als joy-riding durchgehen läßt, was armen als autodiebstahl um die ohren fliegt.

           

          so etwas ähnliches stellt die bundesregierung mit ihren asylpaketen und der aufteilung in solche mit und ohne bleibeperspektive grade wieder her. also wird sie, werden wir wieder die kriminellen ernten, die sie, die wir verdient/verdienen.

          • @christine rölke-sommer:

            Hallo Frau Rölke-Sommer, nicht alle Ihrer Kommentare finden bei mir positives Echo, das ist klar. Aber mit diesem Kommentar haben Sie ziemlich genau das getroffen, was ich seit langer Zeit beobachte. Ein "Like" dafür.

        • @30404 (Profil gelöscht):

          -?-"gute Gründe"-?-

          ---

          Nennen Sie welche. Solange Sie das unterlassen, klingt es sowieso wie nur plumpe Hetze. Oder geht es auch nur darum?

          • 3G
            30404 (Profil gelöscht)
            @H.G.S.:

            Ihr Kommentar strotzt ja auch vor Argumenten.

             

            Aber gerne antworte ich Ihnen. Da wäre zunächst die sogenannte Vorrangsprüfung sowie fehlende Sprach- und Lesekenntnise und nicht zuletzt der Schutz unseres Grundrechtes auf Berufsfreiheit. Reicht Ihnen das ?

            • @30404 (Profil gelöscht):

              Wissen Sie es wirklich nicht besser, oder bezwecken Sie etwas damit, dass Sie die Dinge derart durcheinander werfen?

               

              Ein absolutes Arbeitsverbot besteht nur in den ersten drei Monaten. Die Vorrangprüfung ist in den darauffolgenden 15 Monaten ein Thema. Sie ist im Übrigen nur eine Form der Ungleichbehandlung, nicht der Grund dafür. Der eigentliche Grund besteht darin, dass die deutsche Regierung nicht ganz zu Unrecht glaubt, Leute wie Sie würden sich von ihr beschützt fühlen und es am Wahltag honorieren, wenn sie deutsche Staatsbürger anders behandelt als Menschen ohne deutschen Pass.

               

              Man könnte also sagen, dass die Bundesregierung dem Nationalismus Vorschub leistet, weil er ihr nützt. Ich finde das nicht selbstverständlich, sondern unverschämt. Sie offensichtlich nicht. Das Sprachproblem ist im Übrigen eine ziemlich blöde Ausrede. Zum Teller- oder LKW-Waschen braucht man keinen Germanistik-Abschluss.

               

              Und was die Berufsfreiheit angeht: Wäre ich Sie, würde ich sie gar nicht erst erwähnen. Es handelt sich dabei nämlich um ein sogenanntes GRUDRECHT. Wieso nur Deutsche ein Recht haben sollten, ihren Beruf frei zu wählen und auszuüben, müssten Sie mir erst erklären. Aus dem Grundgesetz kann ich es nämlich nicht ableiten. Da steht statt dessen in Artikel 3, dass alle Menschen vor dem Gesetz gleich sind und niemand wegen seiner Herkunft benachteiligt oder bevorzugt werden darf.

              • @mowgli:

                "Wieso nur Deutsche ein Recht haben sollten, ihren Beruf frei zu wählen und auszuüben, müssten Sie mir erst erklären."

                 

                Ganz einfach: das steht wortwörtlich so im Grundgesetz, nämlich in Artikel 12. Auch einige andere deutsche Grundrechte, wie das Recht auf Versammlungsfreiheit, gelten explizit nur für Deutsche und nicht für jeden Menschen in Deutschland. Und das hat durchaus seinen Sinn.

                 

                Ich frage mich immer, warum die AfD und andere Nationalisten noch nicht darauf gekommen sind, aber die lesen das GG wahrscheinlich genauso wenig wie viele andere.

              • @mowgli:

                GG Artikel 12

                (1) Alle Deutschen haben das Recht, Beruf, Arbeitsplatz und Ausbildungsstätte frei zu wählen.

            • @30404 (Profil gelöscht):

              Könnten Sie bitte auch mal längere Ausführungen formulieren, statt dieses Hingeplumpse von geistig hintergründig klingen sollenden Kurzbemerkungen.-Bitte.

               

              -?-„Vorrangprüfung“-?-

              Damit benennen Sie doch keinen, von Ihnen so steil formulierten „guten Grund“ sondern nur ein amtliches Verfahren der Agentur für Arbeit, die sich einen sogenannten “ nachrangigen Arbeitsmarktzugang“ für einen speziellen Personenkreis heraus nehmen möchte. Wenn jemand wie Sie von „guten Gründen“ spricht, möchte man doch nachfragen, was nun von ihm persönlich, als das „Gute“ an einem behaupteten Sachverhalt angesehen wird. Auf gut deutsch: Warum finden Sie persönlich sowas gut?

              ---

              -?-„Grundrechtes auf Berufsfreiheit“-?-

              Da Sie es hier nun aber auch wirklich in allem, an Belegen Ihrer „guten Gründe“ weiterhin fehlen lassen wollen, sei Ihnen hier mal vorgemacht, wie man zum Beispiel einen belastbaren Gegenbeleg zu einem weiteren Ihrer vorgeblich „guten Gründe“ darlegt und wenn auch per copy& paste:

               

              „Der Berufsfreiheit des deutschen Grundgesetzes vergleichbare Regelungen finden sich in der Charta der Grundrechte der Europäischen Union. Sie gewährleistet das Recht, zu arbeiten und einen frei gewählten oder angenommenen Beruf auszuüben. Über die Gewährleistung der grundgesetzlichen Berufsfreiheit hinaus findet sich zudem in der Charta ein Anspruch für Staatsangehörige von Drittstaaten auf Arbeitsbedingungen, die denen der Unionsbürger entsprechen, sofern die Ausländer rechtmäßig im Hoheitsbereich der Mitgliedstaaten arbeiten.“

              ---

              -?-„fehlende Sprach- und Lesekenntnise“-?-

              Ein gebrochenes Bein ist für den entsprechend Ausgebildeten sprachlos verifizierbar und heilbar. Einen Motorschaden am Auto zu erkennen auch. Internationale Literatur in der Bücherei zu betreuen für den entsprechend Ausgebildeten auch usw. usf…. Bäume pflanzen.. alte Leute pflegen..an der Universität lehren…-Wie gesagt, wer für all sowas ausgebildet ist, kann das auch überall.

              • 3G
                30404 (Profil gelöscht)
                @H.G.S.:

                Ich mag lieber kurze Statements als lange c&p Passagen.

                 

                Ich glaube wir reden an einander vorbei. Bei denen von Ihnen angeführten Ärzten, Literaturwissenschaftlern, Bäume- und "alte Leute" Pflegern UND Universitätsprofessoren brauchen wir uns über deren Beschäftigung wirklich keine Sorgen machen.

                • @30404 (Profil gelöscht):

                  -?-"Ich mag lieber kurze Statements"-?-

                  ---

                  Schade.- Womit nun leider mein Verdacht von 18:12 Uhr zumindest seine Gewichtung bestätigt bekommt.-Schade.

                • @30404 (Profil gelöscht):

                  und wer teppiche knüpfen gelernt hat oder äcker umpflügen oder autos reparieren oder brot backen oder korb-flechten... die kann das auch überall.

                  nicht zu reden davon, dass so manch einer flüchtling englisch oder französisch besser ist als das, was manche hierzulande bis zum appretur erlernen. von der welt-sprache arabisch will ich garnicht erst anfangen...

                  • 3G
                    30404 (Profil gelöscht)
                    @christine rölke-sommer:

                    Klar, und mit meiner Blockflöte kann ich auf der ganzen Welt musizieren und überall meinen Lebensunterhalt sichern.

                     

                    Der Ausgangspunkt war ob das "Nichtstun" in der Wartezeit bis der Asylbescheid kommt quasi eine kriminelle Karriere namentlich die eines Killers startet bzw erzwingt. Das ist kompletter Unsinn.

                    • @30404 (Profil gelöscht):

                      zum "Nichtstun" habe ich Ihnen aus dem stegreif und meiner langjährigen erfahrung in ausländer-+asylrecht heraus geantwortet.

                      im übrigen: man "wird" auch nicht zum killer. aber dass es verdammt schnell gehen kann, wen totzufahren, das könnte jeder autofahrer wissen.

                      also seien Sie mit Ihrem "das ist kompletter Unsinn" besser etwas vorsichtiger.

  • ich fang mal an mit: "Gemischte Schlafsäle sind nach arabischen Moralvorstellungen nicht zu verstehen." und frage: was soll der unsinn mit arabisch? glaubt irgendwer, ein nicht-arabischer gemischter schlafsaal brächte nicht die gleichen probleme mit sich? nämlich, dass welche das als einladung zu machtausübung in der machtlosigkeit verstehen?!

    weiter geht's mit abschließbaren toiletten+duschen... haben männer beim pissen, scheißen+duschen keine privatsphäre verdient? mindestens da? denn im schlafsaal mit zig anderen ist an ungestört gepflegtes onanieren nicht zu denken. von ungestörtem nachtschlaf nicht zu reden.

     

    will sagen: was soll das reden über anderer leutz kultur, wenn nicht gleichzeitig darüber gesprochen wird, dass die eigene mit der mißachtung von privatsphäre+schamgrenzen der eigenen+sonstigen fremden armen weiblein wie männlein kein problem hat. das gehört zusammen thematisiert!

    oder will der kommentar der unterteilung der menschen in solche mit bleibeperspektive und solche mit ohne vorschub leisten?