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Kommentar EuGH-Urteil vegane ProdukteMmmmh, Eutersekrete!

Kommentar von Hilal Sezgin

Nur Produkte aus der „normalen Eutersekretion“ von Tieren dürfen Milch, Joghurt und Käse heißen. Lecker! Ein Milchverbot wäre besser.

Hier wird noch ganz unindustriell gemolken Foto: dpa

N ach einem neuen Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) dürfen nur solche Produkte die Bezeichnungen „Milch“, „Joghurt“ und „Käse“ tragen, die aus der „normalen Eutersekretion“ von Tieren gewonnen werden. Diese Formulierung muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: Mmh, Eutersekrete, das klingt lecker!

Ich wette, dass viele MilchtrinkerInnen gern auf die Assoziation eines tropfenden Kuheuters verzichten, wenn sie ihren Kaffee genießen. Vor allem wenn sie dabei ein realistisches Bild von einem Euter vor Augen haben: mit dicken Adern durchsetzt und auch mal mit Kot beschmiert.

Circa ein Viertel der Milchkühe leidet an chronischen Euterentzündungen. Das tut nicht nur den Kühen weh, sondern entlässt Eiterzellen in die Milch. Rein gesetzlich ist das kein Problem, solange ihre Anzahl unter den in der Milchgüteverordnung festgelegten Höchstgrenzen liegt und die Milch pasteurisiert wird. Aber besteht wirklich jemand darauf, dass in seiner Müslimilch „somatische Zellen“ herumschwimmen (erlaubt bis zu 400.000 in einem Milliliter) – und fühlt sich betrogen, wenn es dann doch nur Hafersaft ist?

Von dieser grundsätzlich „somatischen“ Herkunft mal abgesehen ist an den heute verkaufen Säugetiersekreten eh nichts „normal“: nicht, dass manche Kühe nicht mehr richtig gehen können, weil sie das auf XXXL gezüchtete Euter behindert; auch nicht, dass sie Skelettprobleme haben, weil die gigantischen Milchmengen ihren Calciumstoffwechsel belasten; dass sie wegen der Spaltenböden Klauenentzündungen bekommen und dass etliche von ihnen sowieso niemals die Gelegenheit zur freien Fortbewegung haben, weil Anbindehaltung von Kühen immer noch gang und gäbe ist.

Brauchen wir den EuGH wirklich, um solche Produktionsverhältnisse zu schützen?

Brauchen wir den EuGH wirklich, um solche Produktionsverhältnisse zu schützen? Besser wäre der Umkehrschluss: Dann kommt ab jetzt nichts mehr in den Kühlschrank, wo „Milch“ draufsteht.

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Hilal Sezgin studierte Philosophie in Frankfurt am Main und arbeitete mehrere Jahre im Feuilleton der Frankfurter Rundschau. Seit 2007 lebt sie als freie Schriftstellerin und Journalistin in der Lüneburger Heide. Zuletzt von ihr in Buchform: „Nichtstun ist keine Lösung. Politische Verantwortung in Zeiten des Umbruchs.“ DuMont Buchverlag 2017.
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60 Kommentare

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  • ... es wäre doch so einfach, man nennt die Kuhmilch einfach Kuheutersekret - Verwechselung ausgeschlossen. "Kuhmilch" ist sowieso verwirrend, da sie ja nicht aus Kühen gemacht wird, sondern eben aus dem Eutersekret selbiger.

  • Dann ist es ja jetzt mit Leber'käse' und Kokosmilch, des weiteren Hafermilch, Sojamilch, Mandelmilch etc. wohl auch vorbei, hoffe ich. Ansonsten müßt man ja annehmen, dass man so verhindern will, dass die Menschen sich vegetarischen Lebensmitteln zuwenden, um die Fleisch- und Tierproduktion weiter anzukurbeln? Ich muß mich doch sehr wundern.

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    ...viele Menschen haben keine Ahnung, wie Tofu, oder wie Käse hergestellt wird. Die Herstellung beider Lebensmittel ist nämlich ziemlich ähnlich. Sowohl beim Käse, als auch beim Tofu wird ein sog. Gerinnungsmittel benutzt. Bei Tofu, traditionell, Nigiri, bei Käse tierisches, oder mikrobielles Lab.

    • @81331 (Profil gelöscht):

      Bei der Herstellung von Tofu wird Nigari (nicht Nigiri) verwendet. Das könnte viele in die Irre führen, das diese Wörter eine sehr verschiedene Bedeutung haben.

  • Es ist ja nicht so, als ob wir wichtigere Probleme zu lösen hätten. Ob die Tiere nun nach vorschrift misshandelt werden oder ob sie nickend zustimmen, kann uns doch mittlerweile egal sein.

    Ich finde es zwar selber erschreckend, doch das stumpft alles ab. Dieses ständige hochleben von unwichtigen Problemen wenn so viel wichtigere Sachen auf dem Plan stehen

    • @YuSmart:

      Exakt so ist es, liebe/r Yusmart!

      Wir und diese Welt haben wesentlich dringlichere Probleme zu lösen, als ausgerechnet die Frage nach der Befindlichkeit unseres vollen Bauches und dessen Inhalts.

      Ist man allerdings erst mal auf einem derart egomanischen Trip, dass man sich einbildet die Welt würde sich ausschließlich um den eigenen Nabel drehen, na dann werden derart alberne Eitelkeiten auch zu zentralen Fragen.

      Einfache Wahrheiten, wie die Einsicht, dass dies dem Teufel völlig schnurze ist wenn er einen holt, scheinen sich einem dann zu verschließen.

  • Es ist immer wieder erschreckend, was für falsche Vorurteile über pflanzliche Produkte wie Tofu hier gepflegt werden. Z.B. Tofu sei ein Industrieprodukt... so ein Schwachsinn. Dieses Naturprodukt ist über 2000 Jahre alt. Natürlich gibt es unterschiedliche Gerinnungsmittel. Aber schaut doch bitte mal die Käse- und Wurstherstellung an.

    Und zum Thema "Tofu schmeckt wie Fensterkit...": hier zeigt sich mir mal wieder, dass die meisten Leute nicht ordentlich kochen können. Tofu gehört mariniert oder fermentiert... und hier kann man leckeres draus zaubern.

    • @Onion:

      Die älteste schriftliche Erwähnung von Tofu stammt aus dem Jahre 965 (China), die 2000 Jahre sind inzwischen verworfen. Auch: Ihr "Naturprodukt" ist exakt so natürlich wie Käse, denn die Herstellungsmethoden sind sich sehr ähnlich. Wer für Tofu argumentiert kann Käse nicht ablehnen, oder er heuchelt.

    • @Onion:

      Guten Appetit! Aber bevor er nach etwas oder sogar lecker schmeckt, müssen Sie, wie Sie selbst schreiben, schon etwas Geschmack hereinzaubern.

    • @Onion:

      Da schaug her, man lernt nie aus: Tofu ist also kein industrielles Surrogatprodukt. Na, dann wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie mir verraten würden, wo denn nun jener Tofu-Baum rumsteht, von dem ich mir morgen meine Portion pflücken kann.

      Ich hätte es allerdings gerne etwas frischer. Bei einem angeblich 2000 Jahre alten "Naturprodukt" könnte das Haltbarkeitsdatum ja ein Problem sein.

      Ich habe übrigens nie behauptet Tofu würde wie Fensterkitt schmecken. In Wahrheit ist es nämlich exakt umgekehrt. Und dass ein Marinieren von Fensterkitt seiner Bekömmlichkeit dienlich wäre - also da fehlen mir mal wieder die Erfahrungswerte.Alles also ein Selbsterfahrungsproblem, gell.

      Ich gelobe Besserung und werde die fällig werdenden Arzthonorarrechnungen vertrauensvoll an Sie weiter reichen.

  • 8G
    82732 (Profil gelöscht)

    Im Urteil des EuGH ging es darum, mit welchem Namen bestimmte pflanzliche Produkte versehen werden dürfen, die als veganer Ersatz für Milch etc. dienen.

     

    Der Kommentar behandelt, welche der zwei Produktgruppen (tierisch/pflanzlich) man essen sollte.

     

    Thema verfehlt, sechs, setzen.

  • "Käse" und "Milch" sind auch Marketingbegriffe. Es assoziert [set your own placeholder], etwas Gesundes. Ideale Begriffe also, um "veg." veredelt werden zu können.

     

    "Fleisch" und "Veg." gehen dabei eine dabei eine Marketing-Ehe ein.

    Was ich mich dabei Frage: Sind die Produkte auf der Begriffsebene noch "veg."? Ich denke: Nö!

  • Typisch EU und EuGH kann man nur sagen! Kein Wunder, dass immer mehr Menschen diese EU ablehnen.

    Warum sollen vegane Produkte nicht auch "Käse" heißen dürfen? Leberkäse ist dich auch nicht aus Milch gemacht. - Es weiß doch jeder, wirklich jeder, dass veganischer Käse nicht aus Milch gemacht wird. Das Zeugs kann doch heißen wie es will!

    Wieder ein weiterer Schritt zur Bevormundung durch den Staat, bzw. die EU. Wir brauchen mehr Freiheit und Gelassenheit. Verbote und antiliberale Tendenzen gibt es genug.

    Ich bin übrigens kein Veganer.

  • Man sollte nur Milch von vegan lebenden Kühen zu sich nehmen ... Der Vorteil von bakterizid und fungizid behandelter Nussmilch oder anderen Ölen erschliesst sich mir nicht.

  • Teil 1

     

    Frau Sezgin, ganz bestimmt eine intelligente Frau, meint wahrscheinlich (und nicht unbedingt zu Unrecht) „auf einen groben Klotz gehört ein grober Keil“

     

    -ok-

     

    Den normalen Verbraucher erreicht der Text allerdings nicht, der liest keine taz und hat sich gestern vorm Feiertag noch schnell eine Palette Aldi-, Ja! oder Pennymilch und einen reichlich großen Berg fertig mariniertes Grillfleisch fürs lange WE in den Kofferraum geworfen und wird dies auch weiterhin tun.

     

    Hier geht es in erster Linie darum (so muss ich unterstellen) bewussten Verbraucher*innen, die den Anteil tierischer Produkte in ihrem Speiseplan bereits auf ein (aus ihrer Sicht) Mindestmaß reduziert haben, oder den ovo/lakto vegetarisch lebenden und nicht zuletzt den tierhaltenden Landwirten (also quasi nahezu allen) pauschal so richtig einzuschenken.

    • @Waage69:

      Teil 2

       

      Weiter möchte ich auf den Text von Frau Sezgin gar nicht eingehen, das ganze ist so verdreht, aus allen praktische Zusammenhängen gerissen und "effektebasiert" das ich nicht wüsste wo anfangen und wo enden.

       

      Argumentieren möchte ich als aktiver Landwirt im Zusammenhang mit einem Leserkommentar weiter unten der eine Erwiderung auf @Hessebub war.

       

      @MMM schreibt weiter unten "Sie wissen schon, dass 98% des Weltweit angebauten Sojas in die Tierhaltung wandert oder."

       

      Stimmt das?

       

      Die Sojabohne wird meines Wissens primär und fast ausschließlich für Sojaölgewinnung für die menschliche Ernährung angebaut. Viehfutter wird nur das Sojaextraktionsschrot, also die Abfälle aus diesem Prozess.

       

      Wobei dieses Sojaschrot wiederum fast ausschließlich in die (konventionelle) Tiermast (Schweine/Puten) als Eiweißträger eingesetzt wird. In der Ökoschweinehaltung wird das Sojaextraktonsschrot durch Ackerbohnen substituiert.

       

      Speziell in der Biologischen Milchviehhaltung spielt Sojaschrot gar keine Rolle. Der Einsatz von Extraktionsschroten ist dort schlichtweg nicht zugelassen. Alternativen sind der Einsatz von Körnerleguminosen wie Ackerbohnen und die effektive Nutzung des Grünlandaufwuchses durch Weidehaltung in der Vegetationstzeit und Heu (getrocknetes Gras) im Winter.

       

      Wenn jemand also, wenn er es verträgt Biomilch und ab und zu ein Stück Käse und sogar mal ein Stück vom Weiderind selbst zu sich nimmt (alles mit Genuss und in Maßen versteht sich) dreht er im Gegensatz zur weltweit moralisch überlegenen Veganer*innenfraktion definitiv nicht am Sojarad.

       

      Sorry, die Spitze konnte ich mir nicht verkneifen...;-)

       

      Wobei jeder für sich selber autonom entscheiden sollen darf, was er essen möchte und auch was nicht und wenn jemand nun mal partout keine tierische Produkte konsumieren will - von mir wird er keine Bevormundung erfahren.

      • @Waage69:

        Das perfide an Bio-Tierproduktkonsument_innen ist, dass sie meinen, Bio-Tiere lebten glücklich und gerade dann, wenn sie glücklich seien, es okay wäre, sie für den Gaumenkitzel umzubringen. Denn erforderlich sind Tierprodukte ja nicht für eine gesunde Ernährung. Siehe bswp. hier: https://vegan.at/inhalt/gesund-leben-pflanzliche-ernaehrung-machts-moeglich

        • @Uranus:

          Das auf diesem Planeten irgendein Lebewesen vorbehaltlos und ständig glücklich ist nur weil es nicht gegessen wird ist auch so eine Vorstellung die man mal hinterfragen sollte.

           

          Ich finde es aber gut das Sie mit der veganen Lebensweise einen Weg für sich gefunden haben glücklich zu sein.

          • @Waage69:

            So eine romantische Vorstellung entspricht sicher nicht der Realität. Meine Kritik am Mensch-Tierverhältnis ist allerdings nicht die an dem Unglück der Tiere in Freiheit, für die die Menschen eine Veranwortung tragen sollten (wie Hunger oder Tötung durch Raubtiere), sondern eine daran, wie mit sogenannten Nutztieren und Wildtieren vorsätzlich, geplant umgegangen wird: Züchten, Halten, Töten. Und das ist durch eine vegane Lebensweise effektiv vermeidbar.

      • @Waage69:

        Laut Wikipedia macht Sojaschrot 80% der Masse von Sojabohnen aus, Sojaöl 20%. Der Preis von Sojaöl beträgt umgerechnet ca. 645 Euro je Tonne ( http://www.finanzen.net/rohstoffe/sojaoelpreis ), der von Sojaschrot über 330 Euro je Tonne ( https://www.agrarheute.com/markt/sojaschrot ) . Nachrechnen ergibt, dass der Verdienst je Einheit Sojabohnen durch Sojaschrot mehr als doppelt so hoch ist wie jener durch das Sojaöl. Soviel zur Abfallsthese

        • @Ron Weyer:

          Ja, ein schönes Spiel mit den Prozentzahlen das Sie hier anstellen.

           

          Es ist tatsächlich so das für 20% Sojaöl für die menschliche Ernährung gemessen an der Pflanzenmasse 80% Sojaschrot als Abfall anfallen.

           

          Ändert also nichts an meiner Aussage. Abgesehen dafon fällt Ihnen nichts dazu ein, das für die Biomilcherzeugung Sojaschrot überhaup nicht gebraucht wird.

           

          Selbst viele konventionelle Milchviehalter setzen Sojaschrot nicht ein: "Landwirte, die aufgrund ihres Milchabsatzes nur heimische Eiweissträger verfüttern dürfen, nutzen häufig Rapsextraktionsschrot. Als Beispiele sind Die faire Milch und Landliebe zu nennen." Wiki

           

          Vertiefend zum Soja und wo wir gerade bei Wiki sind das ich im Gegensatz zu Ihnen mal etwas umfassender zitieren möchte.

           

          "Sojaextraktionsschrot fällt als Nebenprodukt bei der Sojaölgewinnung an"

           

          "Sojaschrot wird aus Sojabohnen durch Zerkleinerung gewonnen. Die Verwendung von unbehandeltem Sojaschrot in Lebensmitteln ist sehr gering. Wenn Sojaschrot in der Tiermast eingesetzt werden soll, so wird es vorher entfettet und erhitzt. Der hohe Gehalt an Sojaöl (20 % und mehr) wird durch Pressung und/oder Extraktion (siehe unten) mittels Hexan zum größten Teil entfernt. Das verbleibende Sojaextraktionsschrot wird zur Tierfütterung eingesetzt, weil es sehr hohe Proteingehalte aufweist."

           

          Kurz und gut, ohne die Sojaöhlgewinnung wäre Sojaschrot selbst in der konventionellen Tierhaltung nicht rentabel und würde durch heimische leguminosen wie Ackerbohnen oder Rapsextraktionschrote ersetzt.

          • @Waage69:

            Wo genau ist das "Spiel" mit den Zahlen?

            Etwa zwei Drittel des Umsatzes werden nur durch Sojaschrot erwirtschaftet, Sojaölgewinnung wäre demnach ohne den Verkauf des Schrots nicht rentabel. Wieso betrachten Sie die Sache nicht so? Die Bezeichnung "Nebenprodukt" ist hier vollkommen willkürlich, auch wenn es ein Mensch in der Wikipedia so schreibt. Oder wollen Sie sagen, dass Soja in den gleichen Mengen angebaut würde, selbst wenn der Schrot unverkäuflich wäre?

            "Abgesehen dafon fällt Ihnen nichts dazu ein, das für die Biomilcherzeugung Sojaschrot überhaup nicht gebraucht wird."

            Da das korrekt ist, habe ich Ihren Kommentar hier nicht kritisiert, auch wenn Sie das scheinbar vermissen. Ich gab lediglich eine Rechnung an, die die Bezeichnung als Abfallprodukt meiner Meinung nach als falsch herausstellt. Dass es Betriebe gibt, die kein Sojaschrot verwenden, widerlegt außerdem nicht, dass viele Betriebe es eben doch tun und die Sojaproduktion an die Tiermast gekoppelt ist. Im Übrigen ist es auch ressourcentechnisch unsinnig, Ackerbohnen an Tiere zu verfüttern. Die kann man auch einfach essen.

            • @Ron Weyer:

              "Wieso betrachten Sie die Sache nicht so"

               

              Einverstanden, könnte man tatsächlich auch so betrachten.

              Es war mit bewußt und Sie haben vollkommen recht das es nicht ganz fair ist den Veganern den Sojahype allein unterzujubeln, war aber quasi Notwehr und einfach mal ein interessanter Perspektivwechsel und zeigt das alles mit allem zusammenhängt und das man nicht automatisch einen Keiligenschein kriegt wenn man Sojamilch (den Ausdruck finde ich absolut ok.) und Tofuschnitzel (!) isst.

               

              Die Menschen mit dem größten Ökoheiligenschein schleppen oft den größten ökologischen Rucksack mit sich herum.

               

              Den ökologisch geringsten Fußabdruck hat sicher die ostdeutsche Eckrentnerin die mit Wollpullover in der ungedämmten Platte sitzt und an ihrem Goldbroiler knabbert.

               

              Es geht mir deshalb einfach auf den Senkel wenn ein @MMM kommt und einfach alles der Landwirtschaft angelastet (98%!) wird zudem es zum Sojaschrot auch Alternativen gäbe wenn die Tierhaltung in der EU und weltweit insgesamt extentsiviert würde wofür ich als Ziel absolut bin.

               

              Zum Ackerbohnen direkt essen: gute Sache ist ja fast schon in Vergessenheit geraten. Ich mag die etwas herben "dicken Bohnen" (auch "Saubohnen" genannt...) die ich soger im Zuge des Greening selber im größeren Maßstab anbaue. Aber mehr als einmal im Monat krieg ich die (ohne Speckwürfel) nicht runter.

          • @Waage69:

            Sorry @ Explicit ich muss das hier noch einschieben...

            ...nochmal Wiki, diesemal nicht Suchbegriff "Sojaschrot" sondern "Sojabohne":

             

            "Der überwiegende Anteil der Sojaernte wird zur Sojaölgewinnung eingesetzt, das vor allem als Lebensmittel, aber z. B. auch für die Produktion von Biodiesel verwendet wird. Der verbleibende Sojakuchen (rund 80 Prozent der Masse) wird aufgrund des hohen Eiweißgehalts zu 98 Prozent in der Tierproduktion verfüttert.[2]"

        • @Ron Weyer:

          Das ist bei so ziemlich jeder Ölpflanze wie Raps oder Sonnenblume der Fall, deswegen nutzt man das Extraktionsschrot sinnvollerweise als Tierfutter, Sie selbst werden es wohl kaum essen wollen.

          Solche Koppelprodukte gibt es in der Landwirtschaft zuhauf, nicht dass das die vegane Volksfront interessieren würde. Bei denen kann man immer und überall ausschließlich Nahrungsmittel für Menschen anbauen.

          • @explicit:

            Allein für Nahrungsmittel für Menschen anzubauen hat den Vorteil, dass so eine geringere Anbaufläche benötigt wird. Aus dem Sojakuchen, auch Okara genannt, kann mensch sich übrigens mit anderen veganen Zutaten leckere Bratlinge machen.

            • @Uranus:

              Die Verwendung des noch sehr eiweißreichen"Koppelprodukts" Sojakuchen für den menschlichen Verzehr als Okarabratlinge wäre tatsächlich ne runde Sache.

               

              Ich werde das bei Gelegenheit nachprüfen, notfalls werden die Dinger in Butter gebraten...;-)

  • In der Tat ist es beruhigend, dass ich mir in Deutschland immer noch guten Gewissens Stücke von ordnungsgemäß misshandelten Tieren einverleiben kann. Schmeckt mir halt. Ich meine, wer will schon "Fettdrinks"? Und die Naziganer wollen mir jetzt sogar mein sauer verdientes Eutergetränk madig reden. Unerhört! Ich habe in Deutschland schließlich das verbriefte Recht, nicht mit Kritik belästigt zu werden !

    • @Ron Weyer:

      Ordnungsgemäß und misshandelt sollten sich meiner Ansicht nach für jeden Landwirt gegenseitig ausschließen und Naziganer ist ein Duktus den außer Ihnen hier noch niemand benutzt hat.

      • @Waage69:

        Stimmt, das sollte sich in der Tat ausschließen, da bin ich ganz bei Ihnen.

  • Es ist doch jedes mal wieder Interessant Artikel zu lesen, in dem es um Vegan oder nicht Vegan ernähren geht.

     

    Alle Kommentare, die ich lese, die von Veganern, z.T. auch von Vegetariern, geschrieben wurden, müssen diese Leute mit allem Nachdruck darauf verweisen, dass ihre Art sich zu ernähren, die einzig Richtige sei.

     

    Es sollte doch nun wirklich kein Aufregungspunkt sein, wie sich derartige Produkte nennen dürfen, denn der Mensch ist aufgeklärt genug, um sich bei den Produkten für das zu entscheiden, welches er möchte, unabhängig was draufsteht.

    Anders bei den Inhalten, wo es wichtiger wäre auf Anhieb zu erkennen, ob viel Fett, Zucker, Salz oder ähnliche eventuell krankmachende Inhaltsstoffe verarbeitet wurden.

    Die Verbraucherschutz Ampel wäre ein so wichtiges Hilfsmittel, wird aber von der Lobby blockiert!

     

    Die Leute, die absolut auf tierische Eiweiße verzichten, sollten sich vor Augen halten, hätten die Vorfahren der Menschen weiterhin auf Fleisch, Anfangs sogar Aas, verzichtet, würden sie noch immer in gebückter Haltung mit den langen Armen über die Savanne schleifend herumlaufen und ihre Kommunikation würde aus grunzen bestehen.

    Erst der Verzehr von tierischen Eiweißen begünstigte das Wachsen des Gehirns zu dem was es heute ist.

     

    Hingegen es erst zu großen Zivilisationen kam, nach dem der Anbau von Feldfrüchten dazu kam.

     

    Als Schlussfolgerung aus dem Werdegang der Spezies Mensch sollte man doch annehmen, dass eine ausgewogene Kost aus tierischen und pflanzlichen Eiweißen für uns an besten sei.

     

    Es ist anzunehmen, dass dies auch die Veganer wissen, aber, da es nicht Artgerecht ist sich unausgewogen nur von Pflanzen zu ernähren, versuchen sie immer mit aller Gewalt andere von ihrem Lebensstiel zu bekehren, ohne die Toleranz gegenüber Anderen an den Tag zu legen!!!

    • @urbuerger:

      Ich lese es so, dass nicht nur Veggies ihre Position für die richtige halten, sondern Omnivore auch. Das hat ja auch etwas gutes, nämlich eine kontroverse Diskussion, bei der sich die Chance für alle Beteiligte ergibt, die eigene Position zu überprüfen.

       

      Das evolutionsbiologische Argument mag historisch richtig sein. Fraglich ist jedoch, welche Relevanz dies für die gegenwärtige Ernährung hat. Schließlich entwickelte der Mensch vor ungefähr 12.000 Jahren die Landwirtschaft. Heutzutage kann der Mensch auf eine enorme Vielfalt an Nahrungsquellen zurückgreifen. Hierunter auch viele proteinreiche vegane Quellen (Hülsenfrüchte, Nüsse, Samen, Getreide...). Das eine vielfältige vegane Ernährung ebenso gesund ist wie eine omnivore, bestätigen immer mehr Ernährungswissenschaftler_innen. Es bleibt folgende Frage zurück:

      Wenn es also nicht notwendig ist, Tierprodukte zu konsumieren, warum sollte der Mensch es dennoch tuen, obgleich dies Qual und Tod für die produzierenden Tiere bedeutet?

  • In Belgien wurden gerade erst Eltern verurteilt, weil ihr sieben Monate altes Kind verhungerte, weil die Eltern ihm statt echter Milch nur Reis- und Hafermilch gaben. Anfangs hatte die Mutter ihn noch gestillt, dann hatte Sie nicht mehr genug Muttermilch.

  • Es ist schon erstaunlich was wir scheinbar für dringende Probleme haben.

    Lass die Mandelmilch doch so heißen. Eine Fett- und Zuckerampel wäre nicht dring gewesen? Erbärmlich fadenscheinig dass hier der konventionellen Nahrungsmittelindustrie gedient werden soll. Reaktionismus vom feinsten.

    • @FriedrichH:

      An einer Mandelmich verdient die Lebensmittelindustrie wesentlich mehr als an einer Kuhmilch. Daran wird's wohl nicht liegen.

  • Der Grad der Entfremdung von Frau Sezgin überrascht mich. Wenn ich Joghurt esse oder Milch trinke, bin ich mir voll bewusst, wo die herkommt. Und dass in diesem Eutersekret auch noch anfangs Rinderhaare schwammen.

     

    Frau Sezgin, Sie werden staunen, mein Kinder haben nach ihrer Geburt ausschließlich von Brustsekreten gelebt. Einschließlich somatischer Zellen. Und diese Sekrete wurden nicht mal vor dem Genuss pasteurisiert. Es gab den Euphemismus "Muttermilch" für dieses Sekret.

     

    Der Artikel entlockt mir ein ungläubiges Schmunzeln.

  • "Ich wette, dass viele MilchtrinkerInnen gern auf die Assoziation eines tropfenden Kuheuters verzichten, wenn sie ihren Kaffee genießen. Vor allem wenn sie dabei ein realistisches Bild von einem Euter vor Augen haben: mit dicken Adern durchsetzt und auch mal mit Kot beschmiert."

    Ja, o.k., Frau Sezgin, jetzt weiß ich wovor Ihnen graust: tropfende geäderte Kuheuter, manchmal mit Mist dran.

    Nun, ich sage Ihnen, dass ich das Glück hatte auf dem Lande aufzuwachsen, mittenmang zwischen tropfenden geäderten Kuheutern, im Mist kratzenden und Würmer fressenden Hühnern und stinkenden Schweinen. All das, was Ihnen ein Gräuel zu sein scheint, nenne ich eine glückliche Kindheit.

    Deshalb werden wir uns hier schnell einig: Den Schinken, den Käse, die Milch und die Eier kriege ich und Sie können sich in Ruhe an dem Fensterkitt delektieren, den Sie Tofu nennen - ein industrielles Surrogatprodukt. - Bon Apetit!

    • @LittleRedRooster:

      Tofu ist "industriell". Stimmt. Sie trinken Milch aber vermutlich nur roh direkt mit der Kelle aus dem Milchfass oder nachdem Bäuerin Frieda jene vorher im fünf Liter fassenden Kochtopf am heimischen Herd sterilisiert hat.

      • @Ron Weyer:

        Wer trinkt denn die Milch direkt aus der Kelle, sie Ferkel.

        Man schöpft die Milch aus dem Tank in die Milchkanne und trinkt die dann zuhause aus einem passenden Gefäß.

        Aber wer glaubt, dass die Bäuerin die Milch sterilisiert....

        Aber passt ja zur ARD-Themenwoche.

  • Zum Glück können wir in D immer noch weitestgehend selbst entscheiden, was wir essen wollen. Lasst den Veganern auch in Zukunft ihren Pflanzenfaser- und fettdrink, ihr Tofuschnitzel und uns unsere Ruhe.

    • @Nikolai Nikitin:

      "wir in D ... wir essen ... Lasst den Veganern ...ihr Tofuschnitzel und uns unsere Ruhe"

      WIR und DIE, schon klar...

      Selbst manche Veganer_innen bzw. Vegetarier_innen sehen, ihre Einstellung als eine persönliche Entscheidung/Handlung wie die Konsumhandlung, sich einen grünen oder gelben Paar Schuh zu kaufen. Was sie wie auch Omnivore dabei vergessen, ist, dass das vorherrschende Mensch-Tierverhältnis auf Tierausbeutung basiert und Qual und Tod für Tiere bedeutet. Es wird zu einem politischem Gegenstand wie auch die Ausbeutung von Menschen durch Lohnarbeit. Der Konsum von Tierprodukten bzw. die Haltung gegenüber Tierausbeutung ist dann ebenso kritikwürdig wie eine prokapitalistische Position (wobei genau genommen diese Mensch UND Tier betrifft).

      • @Uranus:

        Dann kaufen Sie Ihr Schnitzel im Hofladen des Bauern, der seine Tiere artgerecht hält, aber bitte nicht im Supermarkt. Spätestens seit der Entwicklungsstufe homo erectus, also seit mehr als 430.000 Jahren, isst der Mensch Fleisch, ursprünglich als Jäger, später als Halter domestizierter Tiere (Haustiere).

        • @Nikolai Nikitin:

          Hä? "Artgerecht" bedeuetet ebenso, dass das Tier ausgebeutet wird. Lesen Sie meinen Kommentar doch noch mal.

           

          Eben vor 430.000 Jahren. Und sollte der Homo Erectus in Höhlen gelebt haben, argumentieren Sie dann auch dafür? Wo ist da der Bezug zur aktuellen Lebenssituation und Kulturentwicklung? Irgendwo hier schrieb ich bereits, dass es keiner Tierprodukte bedarf, um sich gesund zu ernähren. Falls Sie auf Proteinquellen aus sind, vegan sind z.B. Hülsenfrüchte, Nüsse, Samen, Kartoffeln, Vollkorn...

          • @Uranus:

            Ist Ihr Verzehr von Hülsenfrüchten, Nüssen, Samen, Kartoffeln, Vollkorn, usw. nicht auch Ausbeutung ? Meinen Sie denn, das Zeug wächst nur, um von Ihnen vertilgt zu werden ?

            • @Nikolai Nikitin:

              Sie meinen die Ausbeutung von Menschen? Mein Punkt ist Tierausbeutung und zumindest eine persönliche, direkte Beteiligung daran kann durch die Ablehnung des Konsums bspw. unveganer Produkte vermieden werden. Strukturelle Verstärkungen (z.B. Subventionen) sowie Ausbeutung durch Lohnarbeit hingegen lassen sich wohl ohne die Abschaffung von Kapitalismus nicht so einfach überwinden... was nicht minder wichtig ist, wofür allerdings aber vegan lebend gekämpft werden kann ;)

  • Frau Sezgin, Sie könnten doch froh sein, dass jetzt keine Verwechselungsgefahr mehr besteht zwischen Produkten aus "Tier-KZs" und solchen aus Sojamonokulturen powered by Monsanto. Da hat die Konsumentin Klarheit. Als Bezieher von Mopros eines regionalen Bioerzeugers würde mich übrigens interessieren, welches Trauma Sie durch die Dämonisierung der existenziell menschlichen Praxis der Tierdomestizierung und -Haltung zu verschieben suchen, denn wenn ich Sie richtig verstehe geht es Ihnen nicht um die Exzesse der industriellen Massentierhaltung (die ich ebenfalls nicht gutheiße), sondern jegliche Form von Tiernutzung. Solche Extrempositionen kann ich mir nur durch psychologische Projektionen persönlicher Leiderfahrungen auf "mißbrauchte Tiere" erklären.

    • @hessebub:

      Hallo Hessebub, bitte halten Sie sich mit Spekulationen über die psychische Verfassung von AutorInnen zurück.

    • @hessebub:

      Monsanto-Soja nehmen Sie übrigens hauptsächlich mit Fleisch- und Milchprodukte zu sich.

       

      @ Flipper: Veganen Käse... und ich sage es trotz dieser Gerichtsentscheidung nochmals... veganwe KÄSE... muss nicht vollsynthetisch hergestellt werden, z.B. mit Cashewmus!

      • @Onion:

        Ich persönlich nicht, siehe oben.

    • @hessebub:

      Sezgins Artikel mag wohl extrem sein, aber - zumindest in meinen Augen - stellt er absolut keine blinde und vermeintlich nutzlose Anklage dar, sondern reflektiert vielmehr ganz normal empfundene Zustände ein wenig zynisch, und regt zum Nachdenken an... Dass Sie beim Lesen diese Artikels die tiefenpsychologischen Vorgänge der Autorin offenbar dringend benötigen, um dagegen zu argumentieren, lässt nun Ihre Argumentation leider verblassen und stellt vielmehr die DAhinter stehende Psychologie in den Vordergrund. Ich nehme mal an, das war nicht Ihre ursprüngliche Intention.

      • @anticyclone:

        Lesen hilft. Ich kann, wie angedeutet, auch sehr polemische Haltungen zu Massentierhaltung und Fleisch-um-jeden-Preis-Kulte nachvollziehen, obwohl sie natürlich grundsätzlich nur Trotzhaltungen erzeugen und insofern zum konstruktiven Dialog wenig taugen. Aber Frau Sezgin arbeitet ja bewusst mit dem Ekel der vom "Leben" entfremdeten Großstädter, die Kuh, Euter und Stallgeruch nur aus dem Fernsehen kennen und klagt hier, um das erneut hervorzuheben, nicht gegen die Exzesse der Massentierhaltung, sondern gegen die existienzielle Kultutechnik des domestizierens und Haltens eines jeglichen Tieres. Und das blendet eben jegliche hitorische und Lebensrealität aus und ist deshalb einerseits irrational und andererseits neurotisch, so oder so aber eine Meinung, die 99.9 % der Menschheit nicht ernst nehmen können. Insofern ist der Text IMO auch nicht mehr als ein deplatziertes Almosen, denn es gäbe ja durchaus Gründe sich kritisch mit dem betreffenden Urteil auseinanderzusetzen. Mandelmilch heißt ja nun schon seit dem Mittelalter so und historisch- semantisch ist "Milch" im indoeuropäischen Sprachraum noch nie ausschließlich auf tierische Produkte beschränkt gewesen.

    • @hessebub:

      Sie wissen schon, dass 98% des Weltweit angebauten Sojas in die Tierhaltung wandert oder? Davon abgesehen, war bis vor kurzem (Dezember 2016) die Verwendung von GVO-Soja (also Monsanto-Soja) in Lebensmitteln in der EU verboten.

       

      Zu den Extrempositionen: Sie finden es nicht extrem, einem System (Tierindustrie, nicht nur Massentierhaltung) in dem jährlich 60.000.000.000 Tiere geschlachtet werden, finanzielle Anreize zu geben damit weiterzumachen, aus dem einzigen Grund (!), damit Sie im jeweiligen Fall ein paar Minuten lang ein bestimmtes Geschmackserlebnis haben können??? Krass...

      • @MMM:

        "Sie wissen schon, dass 98% des Weltweit angebauten Sojas in die Tierhaltung wandert oder."

         

        Da wissen Sie mehr als ich.

         

        Die Sojabohne wird primär und fast ausschließlich für Sojaölgewinnung für die menschliche Ernährung angebaut. Viehfutter wird nur das Sojaextraktionsschrot, also die Abfälle aus diesem Prozess.

         

        Wobei dieses Sojaschrot wiederum fast ausschließlich in die (konventionelle) Tiermast (Schweine/Puten) als Eiweißträger eingesetzt wird. In der Ökoschweinehaltung wird das Sojaextraktonsschrot durch Ackerbohnen substituiert.

         

        Speziell in der Biologischen Milchviehhaltung spielt Sojaschrot gar keine Rolle. Der Einsatz von Extraktionsschroten ist dort schlichtweg nicht zugelassen. Alternativen sind der Einsatz von Körnerleguminosen wie Ackerbohnen und die effektive Nutzung des Grünlandaufwuchses durch Weidehaltung in der Vegetationstzeit und Heu (getrocknetes Gras) im Winter.

         

        Wenn jemand also, wenn er es verträgt Biomilch und ab und zu ein Stück Käse und sogar mal ein Steak von einen Weiderind zu sich nimmt (alles mit Genuss in Maßen versteht sich) dreht er im Gegensatz zur weltweit moralisch überlegenen Veganer*innenfraktion definitiv nicht am Sojarad.

         

        Sorry, die letzte Spitze konnte ich mir nicht verkneifen.;-)

        Wobei jeder wissen muss was er essen möchte und auch was nicht.

        • @Waage69:

          Also beim spontanen googlen, findet sich z.B. folgendes:

          "Die meisten Sojabohnen werden zu 80 % Sojaschrot beziehungsweise -mehl und knapp 20 % Sojaöl verarbeitet. Der proteinreiche Schrot wird fast ausschließlich als Tierfutter verwendet. Nur 2 % des Schrotes dienen direkt der menschlichen Ernährung, etwa als Backzutat oder für vegan-vegetarische Fleischalternativen. Sojaschrot als Futtermittel hat somit nicht nur mengenmäßig den größeren Anteil an der Bohne, sondern mit bis zu 75 % auch an ihrem Wert. Das Öl ist längst nur noch das Nebenprodukt des Futtermittelanbaus."

           

          Unabhängig davon, ist es natürlich richtig, dass in der BIO-Tierhaltung keine GVOs zugelassen sind, aber halt eben in Nahrung für Menschen auch nicht!! :D

           

          Es ist einfach idiotisch zu behaupten, dass Veganer etwas mit der Sojaproblematik zu tun hätten. Davon abgesehen, dass man als Veganer genauso wenig Soja essen MUSS, wie ein Fleischesser Tiere aus Massentierhaltung essen MUSS.

           

          Was mich tatsächlich interessieren würde, ist, warum immer mit einem implizit ironischen Unterton von "moralisch überlegenen Veganern" gesprochen wird. Es deutet wirklich alles darauf hin, dass Veganer ceteris paribus moralisch überlegen wären...

    • @hessebub:

      Nun hyperventilieren Sie mal nicht gleich, Hessebub. Frau Sezgin will Ihnen weder Eutersekrete noch Tierleichenteile wegnehmen. Sie können weiterhin Sklavereiprodukte verzehren, solange Ihre Gesundheit mitmacht.

      • @Kunz:

        Handkäs' und Grüne Soße lass ich mir als Hesse von Frau Sezgins Obsessionen sowieso nicht vermiesen. Ich werde nur hellhörig, wenn manchen Leuten vorgebliche Tierrechte wichtiger zu werden scheinen als das Wohlergehen ihrer Mitmenschen (das will ich Frau Sezgin nicht unterstellen, aber es gibt entsprechende Aussagen/Drohungen ja reichlich von PETA-Extremisten). Frei nach dem Motto, "Nazis waren ja schrecklich, aber immerhin haben sie das Reichstierschutzgesetz verabschiedet."

      • @Kunz:

        Na die Hauptsache ist, Sezgin und Kunz haben ihre ethische sowie moralische Überlegenheit demonstriert.

      • @Kunz:

        Genau das werde ich ebenfalls tun! - Wobei ich gern mal Ihre Definition von "Sklaverei" hören würde.

        Allerdings haben Sie offenbar den kurzen Artikel nicht gelesen: Frau Sezgin schreibt explizit was von einem imaginären Milchverbot.

        Ihnen jedenfalls weiterhin viel Spaß mit vollsynthetischen Analogprodukten - natürlich streng vegan - solange es Ihre Gesundheit mitmacht.

        Biolandwirtschaft können Sie ohne Tierhaltung übrigens vergessen.

        • 3G
          39167 (Profil gelöscht)
          @Flipper:

          Vegan ist nicht gleich = ausbeutungsfrei!

          Manchen ist es völlig egal, was sie da in sich hineinstopfen, Hauptsache ohne tierische Produkte.

          Ist ja begrüßenswert, wenns bio ist und regional.Schaue ich aber auf die Zusammensetzung der "Wurst" mit dem Mühlenlogo , dreht sich mir der Magen um.

          Schon mal überlegt wo die Sojabohne angebaut wird und unter welchen Bedingungen? Woher die Mandeln kommen? Ob sie dort in Monokulturen wachsen und für enorme Wasserprobleme sorgen?

          Alles egal? Kein Thema?

        • @Flipper:

          "Biolandwirtschaft können Sie ohne Tierhaltung übrigens vergessen."

          Diesen Fakt den Leuten zu erklären, habe ich inzwischen fast aufgegeben, die ignorieren die Realität mit Absicht, anders kann man es nicht erklären...