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Kommentar Bundeswehr in Afrika„Muster Mali“ – habt ihr sie noch alle?

Ulrike Winkelmann
Kommentar von Ulrike Winkelmann

Die neue deutsche Außenpolitik riecht nach Innenpolitik. Es gibt keinen Sachgrund, warum die Bundeswehr in Mali in großem Umfang auftreten sollte.

Plant fleißig neue Auslandseinsätze der Bundeswehr: Außenminister Frank-Walter Steinmeier. Bild: dpa

bers Wochenende hat sich die Große Koalition einen Plan für Afrika ausgedacht und für die Zukunft der Bundeswehr sowie Europas gleich mit. Berlin erkennt in Mali einen Ort, an dem unbedingt deutsche Soldaten für Frieden und Sicherheit sorgen müssen. Das entlastet die Franzosen. Die können dann 3.000 Kilometer weiter östlich in der Zentralafrikanischen Republik für Frieden und Sicherheit sorgen.

So soll endlich eine seit zwanzig Jahren bloß beschworene gemeinsame europäische Außen- und Verteidigungspolitik beginnen, die dann auf ewig mit dem Namen Frank-Walter Steinmeier verbunden wird. Hat einer der großen Geostrategen eigentlich auch nur einen einzigen Malier dazu befragt? Oder wurde Afrika einfach zum Austragungsort auserkoren, damit sich Deutschland als Ideengeber einer neuen europäischen Sicherheitspolitik aufspielen kann?

Die gesamte Intonierung des Vorstoßes ist unlauter und unseriös. Außer dass knapp hundert deutsche Soldaten bereits in Mali sind, gibt es vor Ort keinen Sachgrund, warum die Bundeswehr ausgerechnet dort in großem Umfang auftreten sollte. Die deutschen Truppen sind noch nicht aus Afghanistan zurück, da werden sie schon wieder in ein Land geschickt, von dem weder in der Bundeswehr noch in der Politik jemand wirklich etwas versteht.

Welche Lehren will man überhaupt aus Afghanistan gezogen haben, wenn nicht die, dass eine ungeheure Verantwortung aus Militäreinsätzen entspringt und dass man sich vorher gründlich mit den inneren Konflikten eines Landes beschäftigen müsste?

Deutsch-französische Achse

Stattdessen werden bereits ganze „Pakete“ von Einsatzorten geschnürt, Südsudan, Zentralafrika, Somalia, Mali, alles in einem Atemzug genannt – wird er schon dankbar sein, der Afrikaner. Hauptsache, die hiesigen Blätter schreiben passend zur Münchner Sicherheitskonferenz in zehn Tagen, dass Steinmeier zum neuen Motor der deutsch-französischen Achse geworden ist oder was der außenpolitische Floskelschatz noch so hergibt.

Die neue deutsche Außenpolitik riecht nach Innenpolitik. Sie will die Öffentlichkeit nicht für andere Weltregionen und deren Probleme interessieren, sondern diese bloß zur Profilierung nutzen. Das ist obszön. Es diskreditiert jeden ernst gemeinten Versuch, Krisen in Afrika lösen zu helfen.

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Ulrike Winkelmann
Chefredakteurin
Chefredakteurin der taz seit Sommer 2020 - zusammen mit Barbara Junge in einer Doppelspitze. Von 2014 bis 2020 beim Deutschlandfunk in Köln als Politikredakteurin in der Abteilung "Hintergrund". Davor von 1999 bis 2014 in der taz als Chefin vom Dienst, Sozialredakteurin, Parlamentskorrespondentin, Inlandsressortleiterin. Zwischendurch (2010/2011) auch ein Jahr Politikchefin bei der Wochenzeitung „der Freitag“.
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55 Kommentare

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  • F
    Frost

    Wählt die Linken-dann bleiben auch die Soldaten ,da,wo sie eigentlich hingehören-nämlich zur Verteidigung im eigenen Land. Kriege in der Eu gibt es nicht mehr(noch nicht);das sind jetzt Kommerzkriege) denn "das Herumlungern" in den eigenen Kasernen bringt nichts. Die Wehrpflicht ist ausgesetztt-jetzt haben wir Söldner. So 'ne Art Fremdenlegionäre. Ob das alles im Sinne des Grundgesetzes ist,interessiert keinen. "Kohlen müssen verheizt werden nicht nur rumliegen".

    • @Frost:

      Wenn es hier nach dem Grundgesetz ginge, hätte die Bundeswehr nie installiert werden dürfen.

      Es gibt aber nur ein real existierendes Grundgesetz: Industrieinteressen gehen allen anderen vor!

  • PB
    Peter Berlin

    "Die deutschen Truppen sind noch nicht aus Afghanistan zurück, da werden sie schon wieder in ein Land geschickt, von dem weder in der Bundeswehr noch in der Politik jemand wirklich etwas versteht."

    Aber Frau Winkelmann, das sind doch alles Politiker - mithin Experten! Da können Sie ganz beruhigt schlafen. Die können frühestens 2017 ausgewechselt werden...

    • @Peter Berlin:

      Die kann man auch früher auswechseln. Wird aber anstrengend.

  • D
    dystopia

    Leute, ganz kalt. Vielleicht solltet Ihr Euch doch endlich mal mit Globalisierer Tomas P.M. Barnett beschäftigen. Mali gehört einfach zum Gap. Und dort muss "kreativ zerstört" werden, um eine neue Ordnung zu errichten.

     

    Kleiner Tipp; Barnett ist kein abgedrehter NWO-VTler.

     

    http://thomaspmbarnett.com/globlogization/tag/coregap-map

  • Was heißt "es gibt keinen Sachgrund weshalb die Bundeswehr in Mali in großem Umfang auftreten sollte" .... -

     

    Sorry - also doch ganz im Gegenteil:

    dort gibt es Gold und in Afrika noch gaaanz andere Ressourcen - das sind also U N S E R E Interessen, weshalb

    w i r dort in großem Umfang auftreten und unsere Bundeswehr unbedingt hinbeordern sollten.

    Wir nennen es nicht "geopolitische Interessen" -sondern "Schutzeinsätze" usw.

     

    Es gilt doch den STATUS QUO zu erhalten, Menschenrechte - incl. Kinderarbeit hin oder her.

    Mehr steckt nicht hinter dem militärischen Engagement der ehemaligen Kolonialmächte oder China!

     

    Flüchtlinge flüchten aus einem sehr, sehr reichen Kontinent: AFRIKA. Nur daß sie halt nichts davon haben bzw. zu beißen haben - geschweige denn ein menschenwürdiges Leben leben dürfen - trotz des immensen Reichtums. Denn der wird anderweitig aufgeteilt!

    • H
      Herbert
      @MOTZARELLA:

      Man muss differenzieren - hinter dem Engagement der BRIC Staaten stecken Handelsinteressen. Brasilien, Russland, China und Indien verhandeln normalerweise mit afrikanischen Staaten. Es existiert kein großer Handelsblock, der afrikanische Staaten seine Regeln aufzwingt. Bei den USA, Frankreich und Großbritannien handelt es sich um Militärmächte mit zahlreichen Stützpunkten und einer Chronik von ethnischen Säuberungen in Afrika. Japan hat der französischen Regierung 735 Mio. USD gespendet, damit französische Truppen chinesische Investitionen in Afrika bedrohen. Die USA, EU und Japan wollen die Regeln mit Gewalt ändern.

  • RW
    Rainer Winters

    Steinmeier ist ein gefährlicher Mann. Was Komplexe so alles anrichten können?

    • @Rainer Winters:

      Steinmeier ist da nur einer aus der Gurkentruppe. Sie verpacken auch den letzten Schwachsinn so, dass man im ersten Moment geneigt ist, ihn für vernünftig zu halten. Das allein macht sie so "gefährlich".

  • AU
    Andreas Urstast

    Hollande?

     

    England und USA haben Afrika zur Chefsache erklaert, England noch unter Blair und der britische Aussenminister setzt genau das um, es ist 100% Blair. USA schliesst sich da an inkl massiver Infrastrukturmassnahmen, nur China ist da noch dabei und nur dabei.

     

    England und USA scheinen zu viel spioniert zu haben, Deutschland staerkt Frankreich und das hat ein credibility-Problem durch Sarkozys demonstrative Gaddafhi-Freundschaft, wie auch nachfolgend demonstrativer Verrat und das hatte schon vorher in Afrika einen Geschmack. Frankreich brockte sich ein credibility-Problem ein. Deutschlands Interessen sind konstellativ europaeisch, gegen England/USA und gegen China. Die Interessen sind u a wirtschaftlich-strategisch. Die Zusammenarbeit mit Frankreich ist dabei taktisch inkl moeglichst zu vermeiden, in das frz credibility-Problem reinzugeraten.

     

    Die Amerikaner kommen mit grossem Entwurf auch fuer die Regionen oder an die Regionen mit Islamistenproblemen und fahren den verwaisten Panafrikanismus Gaddafhis, weder China, noch Frankreich oder Deutschland kommen da ran. Auch England nicht, die aber schon in andern Afrikafragen kongruent mit USA liegen.

  • J
    jvp

    Nach 11 sinn- und erfolglosen Jahren in Afghanistan zieht man um nach Mali, dasselbe Spiel zu spielen: Verschießpulvern wir Milliarden in einem weiteren Land, das uns nichts angeht, von dem wir nichts verstehen und wo wir nichts verloren haben! Was dabei rauskommt, ist doch wurscht, denn wir legen uns ja nur mit solchen Ländern an, die uns sowieso nichts können. Da kann man einfach sein Zeug wieder zusammenpacken und abhauen, wenn´s keinen Spaß mehr macht. Krieg ist doch eine tolle Sache: Wenn es ihn nicht schon gäbe, müßte man ihn glatt erfinden - damit´s der Bundeswehr nicht langweilig wird.

  • A
    @Anti-Imperialist

    @Anti-Imperialist

     

    "Kontrolle von Handelswegen"

     

    Das müssen Sie mir genauer erklären. Der Karawanenweg von Timbuktu durch die Sahara hat m.E. in den letzten 200 Jahren etwas an Relevanz verloren. Oder meinen Sie, Chinesen oder der Westen haben vor, etwa den Weg durch das Horn von Afrika für sich allein zu sichern? Fragen über Fragen.

  • Sind es geopolitische Interessen? Mit Sicherheit ja.

    Hat man die Malier gefragt? Sicherlich nein. Also am besten eine Volksabstimmung. Das ist der demokratischste Weg.

    Stimmen die Berichte, dass dort Massaker stattfinden?

    Kann ich nicht beurteilen.

    Falls ja:

    Sind Massaker gut?

    ich denke nicht.

    Ist ein militärisches Eingreifen gegen Massaker gut?

    Schwere Frage.

    Also besser nichts tun. Auch dieser Konflikt regelt sich schon alleine. Entweder wenn ein Genozid vollendet ist (wie in Ruanda). Oder wenn beide Parteien erschöpft sind.

    Nur eine Frage von Zeit und Toten.

    • H
      Hans
      @Demokrat:

      Und auch an Sie die Frage:

      Warum machen es Frankreich und Deutschland? Wäre es nicht sinnvoller, dies die UN über ein UN-Mandat machen zu lassen?

      • AJ
        Andreas J
        @Hans:

        In Ruanda hat die UN kläglich versagt und trägt große Schuld an dem Völkermord. Ließ mal von Romeo Dallaire

        "Handschlag mit dem Teufel". Dallaire war damals der kanadische Komandant der UN-Truppe in Ruanda.

      • @Hans:

        Noch ein kleiner Nachtrag: Die Autorin beschwert sich, dass keine mit einem Malier gesprochen hat. Hat sie das?

        Ich denke in der aktuellen Diskussion um die Flüchtlinge aus Afrika wird es einem Journalisten doch wohl gelingen auch nur einen Malier in Hamburg oder Berlin zu interviewen. Aber es ist wie so oft einfacher zu agitieren als einfach journalistisch tätig zu sein.

      • @Hans:

        Schwere Frage. Warum soll überhaupt etwas gemacht werden? Jedes Problem löst sich, wenn man a) nicht betroffen ist und b) wenn man lange genug wartet.

        Nur eine Frage ob man das Abschlachten (falls die Berichterstattung wahr ist und nicht gesteuert ist)ohne Aktion akzeptiert (so wie in Sarajevo) oder ob man interveniert (also seine geopolitischen Interessen im Scheinmantel des Schutzes von Menschen durchsetzten will(wenn die Behauptungen anderer Kommentatoren richtig sind)).

        Warum sich den Schuh der imperialen Machtnation anziehen?

        Ist doch viel einfacher nichts zu machen. Und die Hände kann man sich dann noch viel besser in Unschuld waschen.

        Keine Toten durch Drohnen, etc.

        Thema UN Mandat: Leider haben es Konflikte so an sich, dass es eine zeitliche Komponente gibt. Ein UN Mandat nutzt wenig, wenn nach 5 Jahren Verhandlung kein Mandat da ist. Da hat schon eine Seite Tatsachen geschaffen (siehe Syrien).

        Also besser nichts machen. Auch besser fürs Image.

  • PH
    Peter Haller

    Hab ich jetzt vor lauter Rage doch glatt vergessen:

    Hut ab vor dem Kommentar Frau Winkelmann !!

  • PH
    Peter Haller

    Naja, das mit Afghanistan hat nicht ganz so geklappt. Aber da hatten wir ja noch so Oberdödels als Verteidigungsminister.

    Jetzt aber, mit Mutti #2, jetzt wird alles viel, viel besser.

    Die fährt dann auch mal da nach Afrika und streichelt die Kinderlein dort und bringt ihnen auch eine warme Suppe vorbei und, und, und......Alles wird gut !!!

  • AI
    Anti- Imperialist

    Es handelt sich um reine Geopolitik! Europas mächtigste Staaten eifern den USA und China nach im Wettlauf um Ressourcen und Kontrolle von Handelswegen.

  • R
    Reiner

    Kapital und Faschismus 1933 bis 1945 und heute, 2014:

     

    Seit Januar 2005 (sozialdemokratisch-faschistischer Hartz-IV-Strafvollzung für die werktätige erwerbslose Bevölkerung - im Herrschafts- und Profitinteresse der deutschen Finanz- und Monopolbourgeoisie) - und weltweiter geopolitisch-ökonomisch-militärischer Einsatz der NATO-"Bundeswehr" - im ökonomisch-politischen Interesse der deutschen Wirtschafts-, Banken- und Monopolverbände!

  • G
    gast

    Hinter dem Ruf nach Frieden, verstecken sich die Mörder

  • W
    Wolfgang

    Kapital-Faschismus heute - 2014 -

     

    Modifizierter (moderner) imperialistischer Kapitalfaschismus - im rohstoff-ökonomischen und geopolitisch-militärischen (USA-NATO-EU-) Interesse der herrschenden bundesdeutschen und europäischen Finanz- und Monopolbourgeoisien und deren staatsmonopolistischen und gesellschaftspolitischen Administrationen und Wirtschafts- und Monopolverbände.

  • G
    Gast

    Die durch den Wegfall der Wehrpflicht entfallen Zivil- und Entwicklungsdienstleistendenstellen müssen ja schließlich kompensiert werden, steht ja schließlich im Milleniumsvertrag. Ist doch gut, dass das nun von der Truppe in grün übernommen wird, hier stehen hochqualifizierte und bestbezahlte Entwicklungshilfen bereit.

  • A
    ama.dablam

    Vielleicht nehmen die Kommentatorin und deren Kommentatoren zur Kenntnis, was in der seriösen Presse dazu steht.

     

    Aber die Idee einer vorherigen Umfrage in Mali ist die Lektüre des Artikels schon Wert gewesen.

     

    Wie sieht das denn der Kollege Johnson?

  • D
    Dok06

    Ich finde es doch erstaunlich, wie einseitig die Diskussion hier ist. Der Einsatz in Mali soll Frankreich ermöglichen in Zentralafrika zu intervenieren. Kann sich noch jemand an Ruanda erinnern? Damals war die Empörung (zu Recht) groß, weil Frankreich (u.a.) nichts unternommen hat. Diesmal gibt es Anzeichen, dass man aus seinen Fehlern gelernt hat. Aber das ist jetzt Neokolonialismus? Ernsthaft?

    • H
      Hans
      @Dok06:

      Ja, aber warum macht es denn nicht die UN mit Mandat, statt Frankreich und Deutschland?

      • B
        B.M.
        @Hans:

        Weil die UN ein Verein ist in dem Diktatoren und Demokraten gleichberechtigte Mitglieder sind und deswegen notwendigerweise fehl am Platz wenns um die Durchsetzung von Freiheit und Menschenrechten geht.

  • Zitat: "Welche Lehren will man überhaupt aus Afghanistan gezogen haben" -

    Ja wissen Sie das denn nicht? Die Lehre, dass man den absurdesten - von Anfang an zum Scheitern verurteilten - Scheißkrieg verlieren kann und trozdem immer wiedergewählt wird dafür.^^

    Wir verteidigen jetzt unsere Freiheit in Mali, statt unsere Selbstbestimmung gegen millionenfache Geheimdienstangriffe auf unsere Grundrechte zuhause. So ist gesichert, dass wir an allen Fronten verlieren werden. Afghanistan, Mali und hier bei uns zuhause, wir werden alle gleich enden ...und natürlich werden die Verantwortlichen dabei stets wiedergewählt, weil alles so schön alternativlos ist.

    Unsere Bevölkerung ist nun mal mit Blindheit geschlagen, in der Antike galt das als göttliche Strafe, gegen die man nichts machen kann.

  • 7G
    738 (Profil gelöscht)

    Die Abschaffung der Wehrpflicht war der größte Fehler der deutschen Politik. Ich würde nur allzu gern sehen wie die größte Feldfrau aller Zeiten, Angela Merkel, den Bundesbürgern klar machen würde warum ihre Mitbürger in den Krieg ziehen sollen.

    Mit ein Truppe Söldner sieht das natürlich anders aus - die kämpfen weil es ihr Beruf ist.

    • @738 (Profil gelöscht):

      Ihnen ist schon klar, dass Wehrpflichtige noch nie ins Ausland geschickt wurden - der Afghanistankrieg tobt ja schon eine Weile - ja?

      • @Micha:

        und da es ja keine WEHR-pflicht mehr gibt, brauchen wir uns ja auch nicht mehr wehren, sondern können fleißig in die Kriege ziehen...wann wird endlich ehrlich das *Verteidigungs*ministerium umbenannt

  • K
    KaVau

    Sie formulieren einen harten Vorwurf der m.E. auf sehr dünnem Eis steht. Ohne dass Sie zumindest den Versuch unternehmen diesen argumentativ auf ein Fundament zu stützen verbietet es sich ihn ernst zu nehmen. Das ist alles was bleibt wenn Schall und Rauch schriller Rethorik verfliegen

  • P
    Peacemaker

    Ein Idiot in Uniform ist immer noch ein Idiot!

  • Frankreich und Alliierten von Anfang an, haben auf die Ressourcen geschaut, die in CAR sehr reich sind, Gold, Mineralien und Uran. Präsident Djotodia, war nie von den Westen willkommen. Er hat 10/15 Jahren in Russland gearbeitet, ist mit einer Russin verheiratet, daher passte er in der westlichen Welt nicht.

     

    Interview mit Prof. Jahi Issa in PressTV von 17.01.14:

    - die Grunde sind die gleiche, die die Verwüstung in der CAR verursacht haben. Wie ich festgestellt habe es handelt sich wieder um Ressourcen. CAR ist ein Land, das enorme natürliche Ressourcen besitzt. Wenn der ehemaligen Präsident Djotodia einen Vertrag mit China Uran-Ausbeutung abschließen wollte, ist Frankreich interveniert. Das Uran in CAR ist Frankreichs-Baby und soll nur Frankreich gehören. Das ist der Grund weil das Chaos plötzlich angefangen hat.

    http://mundderwahrheit.wordpress.com

  • W
    Wagner

    Wenigstens geben unsere Warlords inzwischen zu, daß es nie um die eigentlichen Konfliktinhalte geht bei ihrer Eimmischung sondern immer nur um Prestige und Wirtschaftsinteressen.

     

    Erobern oder zu Hause bleiben. Alles dazwischen ist geheuchelt.

  • Da scheint sie wieder durch, die Kolonialmacht Deutschland.

    Furchtbar.

    • @vic:

      Panzer-Uschi als wüster Fuchs. "Zeig mir den Platz ab der Sonne..."

      • @lichtgestalt:

        "Deutsche Frau, Dich ruft der Barras.

        Denn dies trauliche Gelände

        Fördert nicht nur Hirn und Harn,

        Sondern auch die Muskelbänder,

        Unterleib und Oberlippe.

        Sollst, das Hüftgelenk zu stählen,

        Dich im Knickstütz ihm vermählen.

        Deutsches Weib, komm: Kippe, Kippe!

        Notfalls Nahkampf mit der Hippe."

        (frei nach Ringelnatz)

  • Chapeau, Frau Winkelmann!

     

    Ihr Kommentar gefällt mir. Deutschland muss jetzt nicht nur am Hindukusch, sondern auch am Sahel verteidigt werden. Weil es dort ja so viele islamistische Bösewichter gibt.

     

    Dazu passt das neu-alte preußische Selbstbild der Bundeswehr: Neulich war ich von Berufs wegen auf einer Bundeswehr-Infoveranstaltung an einer rheinischen Hauptschule. Der Rekrutenanwerber, ein Kölner Oberleutnant, prahlte mit dem Schneid der Truppe und begründete dies mit den Kriegserfahrungen aus Afghanistan. Früher sei man durchgefahren, wenn man unter Beschuss geriet. Jetzt werde der Feind (hier: die Taliban) ordentlich bekämpft. Das heißt, man sitzt ab und greift an.

     

    Über dieses sinnlose Menschenopfer ist der Sondermann einfach nur sprachlos.

  • W
    WEGTRETEN

    Von "Am toitschen Wesen soll die Welt genesen" zu "Deutschland wird immer und überall verteidigt, weil das ja klar ist".

    Den Imperialismus-Diskurs fand ich ja bisher immer ganz schön achtziger, aber Retro scheint immer wieder kommen. Zum vomitieren

  • G
    gast1962

    juhu, ein neues afrika-korps!

    pistensau rammel rollt wieder.

  • M
    Mario

    ... war da ned schon mal was mit einem Platz an der Sonne ?

  • Nie wieder Krieg so war mal die Absicht - aber Abschaum braucht den Krieg.

    • D
      DasNiveau
      @wolfgm:

      Welche Parteien haben den noch Kriegslosigkeit im Programm. Das sind entweder kleine Splitterparteien oder die Undemokraten. Traurig fürs Land.

    • G
      gast
      @wolfgm:

      Wen bezeichnen Sie hier als Abschaum ?

  • S
    Schreibär

    Demnächst wird "unsere Freiheit" auch noch in Timbuktu "verteidigt". Danach vielleicht in Wagadugu, in ein paar Jahren in Bandar Seri Begawan... und am Ende, wenn es den außereuropäischen Freiheitsverteidigungsopfern mal reicht, im Frankfurter Westend und im Grunewald.

  • Krieg zieht sich durch die SPD Geschichte ,wie ein roter Faden.

  • A
    AREVA

    Mali = AREVA = 60 französische AKW + 300 französische Atombomben

  • G
    Gast

    Danke für den Kommentar. Auf den Punkt!

  • Also ich bin für einen Mali-Einsatz, man muss verhindern, dass das ein failed state und Teroristen-Gebiet wird. Und die Menschen dort wollen sicherlich auch in ihrer Mehrheit die ausländische Hilfe.

    Außerdem muss die Bundeswehr in Übung bleiben und echte Einsätze durchführen, damit sie nicht einrostet und das in Afghanistan Gelernte wieder vergisst.

    • H
      Hans
      @tommy:

      Ich wäre Ihnen fast auf den Leim gegangen. Brilliante Satire.

  • B
    Brandt

    Was erwartet man auch sinnvolles von der Afrika-Politik der BRD erwarten. Die Rassengesetze des Apartheid-Regimes Südafrikas war abgeschrieben von den Nürnberger Gesetzen. Anti Apartheidsgruppen in der BRD wurden vom Verfassungsschutz überwacht. Deutsche Banken und Daimler Chrysler halfen dem Apartheids-Regime. Die Mitarbeit der BRD an dem Apartheids-Regime ist immer noch nicht voll aufgearbeitet.

     

    Ohne die deutsche Luftbetankung wäre die französische Luftwaffe nicht in der Lage auf so große Einsatzstrecken geschickt zu werden. Das Tandem Paris-Berlin sollte aufmerksam im Auge behalten werden.

     

    Im Übrigen - wann entlässt die taz Dominic Johnson.

  • 1
    1984

    warum ? ganz einfach: die uran rohstoffquelle ist bedroht.

    wären die rohstoffe nicht in afrika, würde der westen NICHTS unternehmen.

    erst afrika blutig ausbeuten, mit korrupten regierungen handeln und die wirtschaft dann durch Abkommen kaputt machen ( fischerreiabkommen EU)

    und jetzt-weil sich Menschen aus Hunger bekriegen-will der Westen sich als Friedenspioniere/retter darstellen?

    bei dieser heuchlerischen doppelmoral wird mir übel.

  • D
    Detlev

    Die deutsche Politik tut das, was sie den USA vorwerfen. Was da in Mali und sicher bald auch an anderen Orten in Afrika veranstaltet wird, wirkt wie so eine Art Muskelspiel für Möchte-gerne-Mitspieler. Geht es hingegen um Macht, Märkte, Bodenschätze, schlicht um Geld, dann soll man das sagen. Dann wenigstens könnte man eine Logik erkennen, wenn auch eine zynische.

    Erst produziert man Krisen, dann muss man sie beseitigen und 10 Jahre später zieht man ab und verkauft das ganze Schauspiel als Erfolg. Siehe Afghanistan. Ich bin sicher, die Angehörigen der Toten und verstümmelten Soldaten, der traumatisierte Heimkehrer, sehen das ganz anders.